Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Über uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Die vergessenen Götter - Unverbesserlich

von Rosiel

Was lange währt, währt gut. Hoffentlich stimmts! Endlich ist das nächste Kapitel fertig und ich bin sogar recht zufrieden damit! Ist selten genug, dass ich das von mir behaupten kann!

Danke für die lieben Kommentare an:
Miss Voldemort: Anjolie mit Voldemort ins Bett steigen?… Hm... Ich glaube, dafür ist seine Libido nicht ausgeprägt genug! Er hat ja kaum noch was Menschliches in sich!
Eule20: Was sie treibt? Das ist wohl die einzige Antwort, die ich dir von deinem Review geben kann: Sie bereitet sich auf ihre Aufgabe vor! Und sehr aufbauend verhält sie sich Harry gegenüber auch nicht gerade! Der Ärmste wird es bestimmt nicht leicht haben!
Alles andere kann ich dir weder auf die eine noch auf die andere Weise beantworten, da ich sonst zuviel verraten würde! Sorry.

Und jetzt - viel Spaß beim Lesen!!!!

Übrigens... Disclaimer: Alles aus dem HP-Universum gehört JKR!


23. Kapitel - Unverbesserlich

„Hallo Severus! Schön, dich hier zu sehen!“, grüßte Dumbledore und trat ein, womit er Severus zurück in die Halle drängte. Dann sah er in die Runde und während Minerva McGonagall sich hinter ihm hereindrängte, fragte er erstaunt und leicht besorgt: „Ist irgendetwas passiert?“

„Hach...“, stieß Molly Weasley fassungslos aus und auch Severus fühlte sich wie betäubt.

„Bei Merlin, Professor! Was... wie...“, stammelte Arthur Weasley.

„Er ist einfach aufgewacht, war zwar noch etwas wacklig auf den Beinen, aber schon wieder kaum zu bremsen!“, antwortete Minerva, mit Verwunderung aber auch Verärgerung in der Stimme.

„Ich hatte lange genug geschlafen! Es war an der Zeit zu handeln!“, versuchte sie zu beschwichtigen und drückte ihr sanft die Schulter.

„Aber wie sind Sie aufgewacht und... Ihre Hand! Professor, Ihre Hand ist wieder heil!“, rief Molly.

Dumbledore hob seine ehemals geschwärzte Hand und betrachtete sie, als würde er selbst es erst jetzt bemerken. „Ja, ich hätte nicht gedacht, dass er das wirklich hinbekommt!“, murmelte er.

„Wer?“, hakte Moody nach. Und auch Severus konnte seine Neugier nicht zügeln. Die Hand war durch einen Fluch Voldemorts verletzt worden und durch schwarze Magie nach und nach abgestorben. Es hatte keine Heilung dafür gegeben!

„Lasst uns doch erst mal richtig hereinkommen!“, beschwerte sich Minerva und trat mehr in die Eingangshalle.

„Aber natürlich!“, stimmte Molly ein und öffnete die Tür zum Versammlungsraum. Dumbledore ging an Severus vorbei, während dieser zwischen den Wünschen, mehr über Dumbledores Genesung zu erfahren und nach Anjolie zu suchen, hin- und hergerissen war.

Die Entscheidung wurde ihm abgenommen. Als Dumbledore, Potter an der Schulter in den Raum schiebend, durch die Tür verschwand, trat Rosifer von hinten an ihn heran und zog ihn Richtung Haustür. Severus drehte sich stirnrunzelnd zu ihm herum. „Am besten, du gehst mit ihnen und findest heraus, wie es zu seiner Genesung gekommen ist und wie es nun weitergehen soll! In der Zwischenzeit gehe ich zu Voldemort und schaue nach, ob Anjolie und Draco dort sind.“

„Und was, wenn nicht?“, hakte Severus nach, dem es gar nicht gefiel, dass Rosifer ihm Vorschriften machte.

„Dann gehe ich nach Malfoy Manor und suche sie dort. Vielleicht hat seine Mutter ja auch was von ihm gehört und wenn ich damit auch keinen Erfolg habe, dann wende ich einen Blutzauber an, um ihn zu finden!“

„Warum machst du das nicht gleich?“, fragte Severus, neue Hoffnung schöpfend.

„Weil es besser ist, dafür das Blut seiner Mutter zu benutzen! Beim Blut seines Vaters könnte es wegen seines derzeitigen ?Mitbewohners' Probleme geben!“, knurrte Rosifer.

„Also gut!“, nickte Severus. „Viel Glück!“, murmelte er noch, in Gedanken schon wieder bei Anjolie.

Rosifer zog eine Augenbraue hoch und sah ihn ungläubig an. „Nun geh schon!“, fauchte Severus und schob ihn zur Tür hinaus, sich darüber ärgernd, seine Angst um Anjolie so offen gezeigt zu haben. Er sah Rosifer hinterher, bis dieser apparierte und schloss dann erst schweren Herzens die Tür. Gern hätte er sich selbst auf den Weg zu Voldemort gemacht, doch damit könnte sie nur noch mehr in Gefahr geraten - sollte sie dort sein!

Er schüttelte den Kopf und ging in den Versammlungsraum. Wieso hatte sie sich schon wieder von dem Jungen hereinlegen lassen? Sie musste doch wissen, dass man bei einem Malfoy äußerste Vorsicht walten lassen sollte! Aber es brachte nichts, sich jetzt den Kopf darüber zu zerbrechen! Er konnte ihr später noch den Hals dafür umdrehen!

Während er den Gedanken abschüttelte, um sich auf Dumbledore zu konzentrieren, lehnte er sich mit dem Rücken gegen den Türrahmen und verschränkte die Arme vor der Brust. Die anderen lauschten bereits andächtig Dumbledores Bericht und Severus' Augen wurden schmal. Wie schnell sie Anjolie vergessen haben!

Zum ersten Mal war er froh darüber, dass es Rosifer gab, anscheinend der einzige, der sich außer ihm noch um sie sorgte.

„...eines Tages kam Dian zu mir und erklärte, dass es nun endlich an der Zeit wäre, wieder in die reale Welt zurückzukehren!“, erzählte Dumbledore gerade und Severus horchte bei dem Namen auf.

„Dian?“, unterbrach er Dumbledore. „Dian ?echt?“

„Ja, Severus! Der Gott der Heilung!“, lächelte Dumbledore und fuhr dann fort. „Dian zeigte mir den Weg aus der Zwischenwelt und als ich aufwachte stand er neben mir und heilte gerade meine Hand.“

„Aber wieso half er Ihnen?“, fragte Ginny Weasley, als er aufhörte zu erzählen.

„Ich weiß es nicht! Als er meinen Körper gestärkt hatte, verschwand er ohne eine Erklärung. Auch in der Zwischenwelt verlor er kein Wort über seine Beweggründe!“

„Das ist ja seltsam!“, murmelte Ginny. „In der Anderswelt hatte er nicht so nett gewirkt!“

„Täuschte vielleicht, weil er die ganze Zeit mit Anjolie gestritten hat!“, warf Ron ein.

„Anjolie?“, fragte Dumbledore irritiert. „Was soll das heißen?“

„Du meine Güte!“, lachte Molly auf. „Stimmt ja! Sie wissen ja noch gar nicht, dass sie wieder zurück ist!“

„Der Engel lebt?“, hakte Dumbledore fassungslos nach.

„Kein Engel!“, mischte sich Severus ein. „Sie ist jetzt ein Mensch! Genauso verwundbar wie wir alle!“

„Aber wie ist das möglich?“, wollte Dumbledore wissen.

„Ich glaube, wir erzählen dir das alles eins nach dem anderen!“, schlug Moody vor und Dumbledore wurde über alle Vorgänge seit seinem Verschwinden aufgeklärt.

oOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOo

Rosifers apparierte vor der Burg Voldemorts und seine Eingeweide waren vollkommen in Aufruhr. Was hatte dieser Bengel jetzt schon wieder angestellt? Bei ihrem Gespräch nach der ersten ?Entführung' hatte Rosifer eigentlich das Gefühl gehabt, der Junge wäre zur Vernunft gekommen. Vor allem, nachdem er ihm sagte, dass es nicht in seiner Absicht lag, den Körper seines Vaters ewig zu beanspruchen.

Er hatte bei ihm keine Anzeichen entdeckt, die für eine erneute Dummheit seinerseits sprachen! Und warum war Anjolie ihm überhaupt wieder auf den Leim gegangen? Aber sie hatte sich in den letzten Tagen auch merkwürdig verhalten. Mal abgesehen von ihrer Forderung ihm gegenüber, hockte sie andauernd in der Bibliothek, ja manchmal hatte sie sich sogar darin eingeschlossen! Für jemanden, der sonst nicht gerade dem Bild eines Bücherwurms entsprach, mutete das äußerst seltsam an!

„Schön, dich auch mal wieder hier zu sehen!“, säuselte ihm eine unangenehme Stimme ins Ohr, als er den Burghof betrat und auf einen Seiteneingang des Hauptgebäudes zusteuerte. „Du machst dich ganz schön rar in letzter Zeit!“

„Ich habe Besseres zu tun, als gewisse andere Personen, die den ganzen Tag hier herumlungern, Bellatrix!“, entgegnete er kühl und würdigte der abgehärmten Gestalt keines Blickes. Sie war eine scheußliche Frau! Also ging er lieber weiter.

„Man sieht, woher dein Sohn seine Unverschämtheit hat! Als er heute mit diesem Miststück hier auftauchte, verhielt er sich genauso arrogant wie du!“ Rosifer riss sich zusammen, um nicht über seine eigenen Füße zu stolpern. Ihre Worte hatten seine Befürchtungen wahr werden lassen.

„Ihm ist es eben auch zu unwichtig, sich mit dir zu befassen!“, schoss er im Gehen zurück, ohne sich umzudrehen. Er versuchte dabei, die Bilder einer gefolterten Anjolie aus seinem Kopf zu verdrängen. Was hatte Voldemort ihr bereits angetan?

Er setzte seinen Weg zielstrebig fort und stürmte auf eine Seitentür des Haupthauses zu, die durch einen kleinen Nebenraum ebenfalls in die Halle führte. Diese konnte er ohne weitere Störungen betreten und hielt sich sofort im Schatten einer Nische verborgen.

Bis auf Voldemort war die Halle verlassen. Er stand am Kamin und Rosifer konnte eine zweite Stimme hören. Er musste mit jemandem im Kamin sprechen! Von Anjolie gab es jedoch keine Spur. Ob sie im Kerker war?

Rosifer schlich sich am Rand der Halle weiter und glitt nahezu lautlos durch die Tür zum Kerker. Er beeilte sich so gut es ging, doch als er Stimmen hörte, verlangsamten sich seine Schritte. Da sprach auch eine Frau! Konnte sie das sein?

Er lief durch den Kerkerflur bis er die Zelle erreichte, aus der die Stimmen drangen. Vor der Holztür blieb er stehen und horchte. „Denkst du tatsächlich, dass du damit durchkommst?“, erkannte er Lir heraus. „Das, was du vorhast, ist nicht erlaubt!“

„Woher willst du denn das wissen? Dafür gibt es keine Regeln! Jeder formt sein eigenes Glück und wenn man dabei sein Schicksal erfüllt und das Leben etwas erträglicher gestaltet, wird wohl niemand etwas dagegen einzuwenden haben!“

„Aber hier formst du das Schicksal einer anderen!“

„Nein, ich forme meine eigene Zukunft! Denn ich habe ein Ziel vor Augen und das kann ich nur erreichen, wenn ich meinen Plan durchziehe!“, entgegnete Anjolie leidenschaftlich und Rosifer konnte es nicht fassen. Es war tatsächlich Anjolie! Doch sie klang keineswegs unsicher oder besorgt, wie es in ihrer derzeitigen Lage anzunehmen gewesen wäre. Aber Anjolie hatte ja noch nie wie ein normaler Mensch reagiert!

Allerdings wunderte es ihn, dass sie mit Lir in ein- und derselben Zelle steckte! Rosifer öffnete die Tür und runzelte die Stirn. Sie war gar nicht verschlossen! Als er in die Zelle trat, erwartete ihn die nächste Überraschung. Anjolie stand vor einem Kessel, dem Aussehen nach Lir's, und füllte gerade eine rote, mittelgroße Flasche ab. Was ging hier vor?

„Was willst du denn hier?“, blaffte Anjolie ihn an und Rosifer blinzelte irritiert.

„Dich retten?“

„Mach dich nicht lächerlich!“, schnaubte sie. „Ich muss nicht gerettet werden, aber du, wenn du nicht gleich wieder verschwindest!“

„Du bist im Kerker von Voldemorts Hauptquartier und behauptest, nicht gerettet werden zu müssen?“, fragte Rosifer ungläubig.

„Irrtum!“, entgegnete sie und zeigte mit dem Daumen auf Lir, der mit verschränkten Armen und im Schneidersitz auf einer Pritsche saß und ihn eingehend betrachtete. „Er ist im Kerker! Ich bekomme hier lediglich, worauf ich aus bin!“

„Und das wäre?“, hakte er verständnislos nach. Was war los mit ihr?

„Geht dich nichts an!“, blockte sie kühl ab und steckte die Flasche in einen Stoffbeutel.

„Also hat sich doch jemand an mir vorbeigeschlichen!“, erklang Voldemorts Stimme hinter Rosifer und seine Nackenhaare stellten sich auf. Mühsam um Beherrschung ringend drehte er sich um. „Mein Herr!“, stieß er aus, den Blick zum Gruß gesenkt.

„Was treibt dich her?“, wollte Voldemort wissen und sein Misstrauen war greifbar. Rosifer brach der kalte Schweiß aus. Er hatte sich keinen glaubwürdigen Grund zurecht gelegt!

„Ähm... ich...“, stammelte er und verfluchte die Tatsache, dass er hier nicht apparieren konnte.

„Schaut wohl nach, ob sein Sohn auch seine Anweisungen korrekt ausgeführt hat! Blöder Perfektionist!“, knurrte Anjolie neben ihm, die Arme vor der Brust verschränkt und ihm einen mörderischen Blick zuwerfend.

Obwohl ihm übel war, drehte sich Rosifer wieder Voldemort zu, um seine Reaktion zu sehen. Seine Augen waren verengt und Rosifer glaubte, sein letztes Stündlein hätte geschlagen. Voldemort sah zwischen ihm und Anjolie hin und her. „Wo du schon mal da bist, kannst du auch gleich deine Aufgabe in Angriff nehmen!“, klärte ihn Voldemort ohne jede Regung in seinem Gesicht auf. „Folge mir!“, befahl er und verließ die Zelle.

Rosifer blinzelte und konnte sein Glück kaum fassen. Voldemort hatte Anjolies Ausrede akzeptiert! Diese drängte sich übrigens gerade an ihm vorbei und fauchte ihn an: „Verschwinde oder du bist ein toter Mann!“ Stirnrunzelnd und verwirrt folgte er ihr. Was geht hier ab?

Anjolie lief hinter Voldemort her die Treppe zur Halle hinauf und Rosifer dachte fieberhaft darüber nach, in welch seltsamer Stimmung sie sich befand. Doch erst musste er sie hier herausbekommen, dann konnte er sie immer noch darüber ausquetschen, was sie hier veranstaltete!

„Ich habe mit dem mächtigsten Anführer der ansässigen Vampirclans Kontakt aufgenommen, doch er ist noch nicht zur Mitarbeit bereit!“, begann Voldemort sofort, als sie die Halle erreichten. Er stand beim Kamin und drehte sich nun Rosifer zu, um ihn zu fixieren. „Ich will, dass du zu ihm gehst und ihn davon überzeugst, dass es eine sehr schlechte Idee ist, sich mir zu widersetzen!“

Rosifer wurde schlecht. Vampire? Ausgerechnet Vampire! Er sah Anjolie an, die seinen Blick kalt lächelnd erwiderte. Oh, das ist nicht gut! „Du willst wirklich Vampire bei deinem... Vorhaben mit einbeziehen?“, fragte sie von Voldemorts Tisch aus, gegen den sie sich rückwärts lehnte. „Das ist nicht besonders clever, wenn ich es mal so schonungslos ausdrücken darf!“

„Halt dich da raus!“, fauchte Voldemort.

„Hey, du wolltest doch mein Wissen! Und bezahlt hast du auch schon dafür! Ich muss mich schließlich revanchieren und dich warnen, wenn du einen Fehler begehst!“

Voldemort fuhr zu ihr herum und ging auf sie zu. „Was für ein Fehler?“, knurrte er.

„Vampire sind nicht vertrauenswürdig!“, antwortete sie prompt und stieß sich vom Tisch ab. Rosifer fasste Mut. Sie versuchte ihm zu helfen! „Selbst die Mächtigsten der Hölle meiden sie! Sie gelten als Abschaum und wurden verstoßen. Mit ihnen eine Vereinbarung zu schließen, hieße das ganze Vorhaben von vornherein zum Scheitern zu verurteilen!“

„Warum?“, wollte Voldemort wissen und Anjolie verdrehte die Augen.

„Weil sie nie ein Ziel erreichen! Sie können sich nicht darauf konzentrieren! Denken nur an Blut und wie sie am besten daran kommen! Das größere Ganze gerät dabei immer in Hintertreffen, ganz egal, wie gern sie es erreichen möchten! Sie sind einfach zu undiszipliniert!“

„Dann werde ich eben dafür sorgen, dass ihnen stets genug Blut zur Verfügung steht, solange ich sie brauche!“, entgegnete Voldemort und drehte sich wieder von ihr weg. Sie wirkte enttäuscht, doch dann sah sie Rosifer an und ein teuflisches Glitzern trat in ihre Augen. Was sollte das wieder heißen? Rosifer hatte plötzlich das Gefühl, dass er hier schleunigst verschwinden sollte.

„Hältst du es wirklich für eine gute Idee, deine Verbindung zum Phönixorden so rigoros abzubrechen?“ Was? Nein! Sie wird dich verraten! Während sie Voldemorts Aufmerksamkeit damit wieder eroberte, trat Rosifer nach ein paar fassungslosen Sekunden unauffällig, doch mit wild schlagendem Herzen, den Rückzug an. Du musst hier raus oder du bist tot!

„Wovon redest du?“, schnauzte Voldemort ungehalten, während Rosifer sich rückwärts zur Tür schlich.

„Naja, wenn ich einen Spion in den Reihen meines Feindes hätte, würde ich diesen Posten nicht so leicht aufs Spiel setzen!“

Rosifer bewegte sich schneller und war fast an der Tür, als Voldemort weiter nachhakte. „Ich kann dir nicht folgen!“

„Nun tu doch nicht so, als hättest du Malfoy nicht als Spion in den Orden geschickt!“, knurrte Anjolie erbost und verschränkte die Arme vor der Brust. Sie war wirklich eine gute Schauspielerin!, dachte sich Rosifer mit dem Rücken an der Tür. Dann ging alles sekundenschnell. Rosifer riss die Seitentür auf und huschte hindurch, im gleichen Moment, als ein Todesstrahl im Rahmen einschlug, wo er gerade noch gestanden hatte.

Rosifers Herz schlug wie verrückt und er rannte, was das Zeug hielt, um sein Leben zu retten. Die Rufe anderer Todesser ignorierte er, was er beim Ausruf Voldemorts nicht schaffte. Der hatte die Türen des Haupthauses aufgerissen und schrie: „Tötet den Verräter!“ Gleichzeitig feuerte er Todesflüche ab, die Rosifer nur knapp verfehlten, weil er wie ein Hase Haken schlug und kurz darauf zum Tor heraus war.

Seine Lungen brannten wahnsinnig und seine Seiten stachen, doch er rannte trotzdem weiter. Und wenn er nicht so eine Todesangst gehabt hätte, wäre ihm bestimmt die Ironie seines derzeitigen Verhaltens aufgefallen. Er war unsterblich, nur der Körper, den er bewohnte, war vergänglich und doch tat er im Moment alles, um diesen zu retten. Es gab eine Zeit, da wäre er nie auf so eine verrückte Idee gekommen!

Jetzt kannte er keinen anderen Gedanken, als die Apparierschwelle zu erreichen, um zu entkommen. Doch seine ehemaligen Kameraden schienen andere Pläne mit ihm zu haben. Sie folgten ihm und wie Voldemort vor ihnen, feuerten auch sie Flüche auf ihn, denen er nur im Schutz der spärlichen Bäume ausweichen konnte.

Aber die führten nicht bis zu seinem Ziel und in seiner Panik lief er in die falsche Richtung, um dem Tod zu entgehen. Er steuerte einen abfallenden Hang an und es fiel ihm zu spät ein, dass an dessen Schwelle ein Moor lag. In dem Versuch noch im letzten Moment zu stoppen, rutschte er aus und stürzte den Hang hinab.

Bei jedem Aufprall stöhnend und ächzend, kam er schließlich unten an und klatschte ins Wasser. Erschrocken, auf Anhieb ein Schlammloch erwischt zu haben, begann er sofort zu strampeln, bis er entsetzt merkte, dass er bereits verschlungen wurde. Verzweifelt versuchte er Halt zu finden und versank nur noch mehr. Auch sein Stock war ihm keine Hilfe. Dennoch klammerte er sich daran, wie an einen rettenden Anker.

Dadurch, dass er gelegen hatte, steckte er nun bereits bis zu den Schultern im Sumpf und konnte sich kaum noch rühren. Er suchte verzweifelt nach einem Ausweg und der fiel ihm erst ein, als der Schlamm bereits bis zu seiner Nase reichte. Versuch zu apparieren! Kaum in der Lage, seine Todesangst abzuschütteln und sich zu konzentrieren, versuchte er sein Bestes.

Er schnappte noch ein letztes Mal mit gestrecktem Kopf nach Luft, kniff die Augen zu und versank durch den unglaublichen Sog entgültig im Moor. Und doch schaffte er es, sich auf das Apparieren zu konzentrieren und plötzlich verspürte er eine andere Art von Sog. Sekunden später fand er sich, tropfnass und total verdreckt, vor dem Hauptquartier des Phönixordens wieder und eine Tatsache brannte in seinem Herzen: Anjolie war zur Verräterin geworden!

oOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOo

Severus kämpfte mit der Beherrschung. Was redete Rosifer für einen Unsinn? Anjolie eine Verräterin? Der hatte wohl zuviel Wasser im Sumpf geschluckt?

„Aber wieso tut sie denn so was?“, fragte Ginny Weasley leise. Sie wirkte genauso geschockt wie alle im Raum.

„Das weiß ich nicht!“, murmelte Rosifer, der völlig verdreckt und wie ein Häufchen Elend neben Remus auf einem Stuhl saß. „Ich hatte kaum Gelegenheit mit ihr zu reden und die paar Worte, die sie mir entgegenschleuderte waren nicht aufschlussreich, sondern nur feindselig.“

„Du sagtest, sie hätte mit Lir gesprochen!“, hakte Dumbledore ruhig nach. „Kannst du dich an den Wortlaut erinnern?“

Rosifer runzelte die Stirn. „Nicht genau! Sie sagte irgendetwas von Schicksal erfüllen und die Zukunft angenehmer gestalten. Ich weiß nur, dass Lir von ihrer Ansicht nicht überzeugt war!“

„Wie willst du dann sicher sein, dass sie sich gegen uns gewandt hat?“, fauchte Severus. Er hatte ihm wie unter Betäubung zugehört und mit jedem Wort baute sich in ihm mehr Widerstand auf, Rosifers Vermutung zu glauben.

„Vielleicht der Tatsache wegen, dass sie mir Voldemort samt allen Todessern auf den Hals hetzte?“, knurrte Rosifer zurück. Das versetzte Severus einen Stich. Wie sollte er dafür eine Entschuldigung finden?

„Was nicht heißt, dass sie dich tot sehen wollte, denn schließlich lebst du ja noch!“, versuchte Severus es erneut.

„Tut mir leid, dass sie es nicht geschafft hat, mich zu erledigen, damit du von ihrem Verrat überzeugt sein kannst!“, fauchte Rosifer jetzt und blitzte Severus wütend an.

„Rede keinen Unsinn!“, entgegnete Severus energisch. „Wenn das ihr Ziel gewesen wäre, dann hätte sie dich doch sofort getötet, als du dort aufgetaucht bist! Sie muss einen triftigen Grund für das alles haben!“

„Sie wollte eben ihren Spaß haben! Es wäre nicht das erste mal, dass Anjolie dem Bösen verfällt und es in vollen Zügen genießt!“, brachte Rosifer zum Einwand. „Sieh es ein, sie ist in ihr altes Verhaltensmuster zurückgefallen!“ Damit stand er auf und ging zur Tür. Dort drehte er sich noch einmal um und sagte: „Während ich dusche, solltet ihr lieber überlegen, wie es weitergehen soll! Schließlich kennt sie jedes Detail unserer Strategie gegen Voldemort und sie schien ihm gegenüber überaus mitteilsam!“

Er rauschte aus dem Raum und Severus starrte ihm betäubt hinterher. Sie hatte es genossen? War es nicht genau das, wovor sie Angst gehabt hatte? Er selbst war an Anjolies Veränderung Schuld! Er hatte sie geradezu genötigt, ihren Zauberstab zu benutzen, obwohl sie ihn vor den möglichen Konsequenzen warnte. War ihr Traum jetzt tatsächlich wahr geworden?

Severus konnte es nicht glauben. Und wenn doch, wann war es geschehen? Und warum war sie heute Nacht zu ihm gekommen - hatte mit ihm geschlafen und war verschwunden? Er rieb seine Stirn, malträtierte sie fast. Er verstand es einfach nicht! Was war geschehen? Sie konnte sich doch nicht einfach von einem Moment auf den anderen verändern! Lag es an der Magie, die ihr geschenkt worden war? Aber es war Heilmagie - gute Magie! Die würde nicht so eine Wandlung herbeiführen!

Er spürte eine Hand auf der Schulter und hob den Kopf. „Alles in Ordnung?“, fragte Dumbledore neben ihm.

„Sicher!“, knurrte Severus sarkastisch. Die Frau, die er liebte war zu Voldemort übergelaufen! Ihm ging es fantastisch!

„Ich weiß, es ist schwer, aber wir brauchen jetzt deine Mitarbeit! Wir wissen nicht, ob sich Anjolie wirklich gegen uns gestellt hat, aber müssen diese Möglichkeit in Betracht ziehen und eine neue Kampfstrategie vorbereiten!“ Kampfstrategie? Das einzige, was Severus jetzt wollte, war zu Anjolie gehen und sie solange schütteln, bis sie wieder zur Vernunft kam!

„Arthur versucht herauszufinden, wie weit die Drachenflieger sind und will sie gleich nach Schottland weiterleiten. Wir versammeln unsere Leute und werden so schnell wie möglich angreifen! Nur durch einen schnellen Angriff können wir jetzt noch überraschen. Bitte setz dich mit Finn in Verbindung und finde heraus, welche Schwachstellen die Riesen Balors haben!“

Severus betrachtete Dumbledore mit gerunzelter Stirn. Er hatte schnell wieder die Führung übernommen und kein Wort über seinen missglückten Plan verloren! So konnte man auch unangenehmen Fragen aus dem Weg gehen! „Komm, wir haben keine Zeit zu verlieren!“, forderte Dumbledore ihn auf, doch Severus löste sich von ihm. Er hatte einen anderen Plan!

„Ich werde in Hogwarts mit Finn Kontakt aufnehmen!“, erklärte Severus kühl und strebte ohne ein weiteres Wort auf den Eingang zu. Es gab noch jemanden, der ihm Informationen liefern konnte! Draco!

oOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOo

Ginny kauerte im Sessel in der Bibliothek und starrte ins Feuer. Harry ging zu ihr und setzte sich auf den Boden neben ihrem Sessel. Auch er suchte einen Platz zum Nachdenken und in ihrer Nähe musste er nicht so tun, als wäre er der ?tapfere Junge, der lebt'. Er lehnte den Kopf an die Seite des Sessels und sah ebenfalls in das Kaminfeuer.

Er fürchtete sich davor, was jetzt auf ihn zukam. Die Drachenflieger waren bereits unterwegs nach Schottland und ihre Verbündeten erhielten Anweisungen, wo und wie sie zuschlagen sollten! Schon morgen würden sie Voldemort angreifen!

Voldemort hatte kaum Leute und der Orden war in der Übermacht, wenn sie sofort zuschlugen! Es gab nur ein Problem! Er, Harry, der Junge, der lebte, derjenige, der Voldemort töten sollte, hatte seine Kraft noch nicht und demnach auch nicht die geringste Ahnung wie er Voldemort töten sollte! Er würde zweifellos versagen und seinetwegen fänden seine Freunde und Mitkämpfer den Tod!

Mit Anjolie glaubte er seinen letzten Anker verloren zu haben. Sie war zwar sehr unkonservativ, doch hatte immer eine Lösung gewusst und wirkte, vor allem in letzter Zeit, sehr... beruhigend auf ihn. Sie hatte ihm seine Ängste nehmen können. Er wusste zwar nicht wie, doch es hatten immer nur wenige Worte von ihr genügt, ihn davon zu überzeugen, dass alles gut werden würde!

Und jetzt? Dumbledore war zurück, doch seine Anwesenheit war für Harry noch immer unwirklich. Vielleicht lag es ja daran, dass er noch nicht an ihn herangekommen war? Harry atmete tief durch. All diese Erklärungsversuche änderten nichts an dem Gefühl der Verlorenheit. Er sollte endlich aufhören, sich zu sehr von einer Person abhängig zu machen!

Nichtsdestotrotz brauchte er Hilfe. Die Zeit war einfach zu knapp, um jetzt noch selbständig zu werden. Ob Dumbledore wusste, wie Voldemort zu vernichten war? Harry schloss die Augen und atmete tief durch. Er hoffte es! Wie sonst sollten sie das überstehen?

Eine Hand fuhr durch seine Haare und er hob den Kopf, um Ginny anzusehen. Sie hatte verweinte Augen und ihr Lächeln war kaum wahrnehmbar. So hatte sie auch ausgesehen, als Anjolie gestorben war. Er fasste nach ihrer Hand und hielt sie fest umschlossen.

„Warum macht sie so etwas?“, flüsterte sie, aber Harry hatte darauf keine Antwort. „Sie hat doch überhaupt keine Veranlassung zu ihm zu gehen! Was will sie bei ihm? Wir sind ihre Freunde und sie liebt doch Snape! Wieso lässt sie uns einfach so zurück?“

Die Tür öffnete sich und sie sahen beide auf. „Hier seid ihr!“, stellte Dumbledore fest und trat ein. Harry spürte plötzlich wieder den Riesenknoten im Bauch. „Eure Freunde suchen euch schon!“ Und da kam er und suchte sie persönlich?

„Harry, ich würde gern mit dir reden!“, bat Dumbledore und Ginny erhob sich. „Ich gehe dann mal nach den anderen sehen!“

„Nein!“, fuhr Harry auf und hielt sie an der Hand fest. „Es gibt keinen Grund zu gehen! Alles, was Sie mir zu sagen haben, kann Ginny auch hören! Wir sitzen alle in der selben Patsche!“

Der Professor setzte sich ihnen gegenüber und sah Harry einen Moment schweigend an. „Da hast du recht!“, stimmte er dann zu. Harry zog Ginny wieder auf den Sessel und setzte sich selbst aufrecht hin. „Ich habe in dieser kurzen Zeit viel erfahren, doch noch weiß ich nicht, wie es dir ergangen ist, Harry. Du wirst morgen gegen Voldemort antreten müssen. Weißt du inzwischen, wie du das zu tun hast?“

„Ob ich...“, begann Harry und merkte, wie ihn der Ärger und Frust der letzten Zeit überschwemmte. „Aber natürlich weiß ich, wie ich Voldemort vernichte!“ Er sprang auf und begann in der Bibliothek auf und ab zu wandern. „Ich verstehe überhaupt nicht, warum alle mitkommen wollen! Das bekommen ich auch allein geregelt! Schließlich muss ich ihn ja nur lieben, nicht wahr! Oder war das eine Lüge? Letztendlich behauptete Anjolie, dass ich ihn nur mit der ?Liebe in meinem Inneren' vernichten kann und dabei würde mir die Kraft von Belenus helfen. Eine Kraft, die sich bisher wohl gemerkt nicht die Spur gezeigt hat und von der ich nicht mal weiß, ob ich sie überhaupt besitze, denn diese Information kam auch von Anjolie!

Aber mir wird wohl nichts anderes übrig bleiben, als es auszuprobieren! Also warum bleibt ihr nicht alle hier und ich ziehe allein nach Schottland. Sterben kann ich schließlich auch ohne euch!“ Harry blieb stehen und starrte wieder ins Feuer. Die Hände in den Hosentaschen vergraben, ballte er zu Fäusten. Das war überhaupt die Idee! Er ging allein und stellte sich Voldemort. So würden die anderen verschont bleiben!

„Sag mal, du hast sie ja wohl nicht mehr alle!“ Ginny stand plötzlich neben ihm. „Wie kommst du auf die Idee, wir würden dich vor allem allein stehen lassen! Und es gibt keinen Grund uns so anzuschreien! Wir haben uns nicht bei Nacht und Nebel auf und davon gemacht!“ Harry sah ihr schuldbewusst in die Augen. Sie wirkte entschlossen, aber auch sehr verärgert.

„Sei nicht so hart mit ihm, Ginny. Die Geschehnisse des Tages haben ihn hart getroffen und der bevorstehende, aussichtslos wirkende Kampf tut sein Übriges!“

„Schön, da ich jetzt analysiert wurde, stehen wir wieder am Anfang!“, knurrte Harry. Er wusste nicht, warum er gerade auf Dumbledores Bemerkungen so aggressiv reagierte, aber er konnte sich nicht bremsen.

„Harry!“, schimpfte Ginny, doch er drehte sich weg und sah Dumbledore an. Er wirkte weder beleidigt, noch bestürzt und das reizte Harry noch mehr.

„Setz dich, Harry!“, bat Dumbledore und Harry sah ihn ungläubig an. „Bitte!“, verlieh der Professor seiner Aufforderung mehr Nachdruck. Harry ließ sich widerwillig von Ginny in den Sessel ziehen. Sie selbst setzte sich auf die Lehne neben ihn.

Dumbledore fesselte seinen Blick. „Ich weiß nicht, was Anjolie zu ihrem Schritt bewogen hat, aber nach dem, was du mir eben erzähltest, bin ich sicher, dass du ihren Worten vertrauen kannst!“

„Und wie kommen Sie darauf? Sie waren die letzten Wochen nicht hier und haben sie weder gesehen, noch die Ereignisse miterlebt! Sie können doch gar nicht wissen, was Sie denken sollen!“, monierte Harry

„Harry!“, mahnte Ginny erneut, aber er ließ sich von seiner Überzeugung nicht abbringen.

„Ich kam bereits vor meinem Verschwinden zu dem Schluss, dass nur die Liebe dir helfen kann!“, verteidigte Dumbledore seine Worte mit der üblichen Ruhe. „Sie schützte dich schon einmal vor Seinem Angriff!“

„Das hat Anjolie auch gesagt!“, murmelte Harry irritiert und sah auf den Boden.

„Du sagtest, sie behauptete, dass die Kraft von Belenus dir helfen wird?“, hakte Dumbledore nach und Harry verkrampfte sich erneut.

„Ja!“, antwortete er knapp.

„Weißt du, wie sie darauf kam?“

„Sie sagte, die Tuatha hätten Voldemort im Kampf in der Anderswelt angesehen, dass er nur noch das Böse verkörperte. Belenus hätte mir seine Kraft verliehen und damit wäre ich das genaue Gegenteil von Voldemort!“ Er spürte Ginnys Hand an der Schulter, unterdrückte jedoch den Drang, danach zu fassen.

„Und war es Belenus, der dir seine Kraft verlieh?“, bohrte Dumbledore weiter.

„Es sah jedenfalls so aus!“

„Dann können wir also davon ausgehen, dass sie auch in dieser Hinsicht die Wahrheit sagte!“, schloss Dumbledore und Harrys Herz schlug wieder schneller. „Belenus ist der Gott des Lichts! Verbunden mit der Liebe in dir, ergibt das eine durchschlagende Wirkung!“

„Nur, wenn sich die Kraft irgendwann zeigen sollte - möglichst bevor ich vor Voldemort stehe!“, murmelte Harry.

„Wusste sie einen Grund, weshalb du deine Kraft noch nicht anwenden kannst?“, fragte Dumbledore stirnrunzelnd.

„Sie sagte irgendetwas von wegen, ich müsste den Schlüssel zu meiner Kraft finden und sie käme, wenn ich sie brauche!“, knirschte Harry zwischen den Zähnen hervor. Die altbekannte Frustration kam zurück.

„Wenn das so ist, dann können wir daran nichts ändern!“, murmelte Dumbledore und Harry sackte das Herz in die Hose. „Doch zumindest kann ich dir beibringen, wie du auf deine bereits vorhandene innere Kraft zugreifen kannst! Sobald die zusätzliche Kraft sich zeigt, dann hast du wenigstens die Möglichkeit beide sofort zu verbinden!“

Harry sah ihn regungslos an. Er konnte auch ohne Belenus' Kraft auf seine eigene zugreifen? „Wenn Sie bereits wussten, wie ich Voldemort schlagen kann, wieso haben Sie mir das dann nicht gleich beigebracht?“

„Weil es noch nicht an der Zeit dafür war! Außerdem ging ich nicht davon aus, dass ich so lange weg sein würde!“

Harry runzelte die Stirn. Die üblichen Ausflüchte! „Was ist, wenn ich es nicht schaffe, auf mein Kräfteressort zuzugreifen?“, fragte Harry ruhig.

„Oh, ich habe keinen Zweifel daran, dass du es schaffst! Du bist in der Lage einen Patronus zu schaffen und damit hast du eine sehr gute Voraussetzung erfüllt!“, zerstreute Dumbledore seine Bedenken. Sein Direktor erhob sich und sah Harry ernst an. „Am besten, wir fangen gleich mit dem Üben an! Schließlich bleibt uns nicht viel Zeit bis morgen!“ Harry schluckte heftig. So einsatzfreudig in Bezug auf sich kannte er Dumbledore bisher nicht!

„Ich gehe dann besser!“, erklärte Ginny und stand auf. Harry hätte sie gern bei sich behalten, doch sie hatte Recht! Mit Dumbledore allein konnte er sich besser konzentrieren.

Er stellte sich mit gezücktem Zauberstab vor Dumbledore auf, sobald die Tür hinter Ginny zugefallen war. „Den kannst du wegstecken, Harry. Vorläufig brauchst du deinen Zauberstab nicht!“

oOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOo

Anjolie stieg die Treppen vom Kerker in die Hallen hinauf. Sie hatte nun was sie wollte. Jetzt brauchte sie nur noch Voldemort dazu bringen, nach ihrer Pfeife zu tanzen und es so aussehen zu lassen, als wäre es seine eigene Idee! Dieser Mann war wirklich unglaublich misstrauisch und viel zu entschlossen für ihren Geschmack! Außerdem machte er es ihr damit nicht gerade leicht! Aber sie konnte sich schließlich nicht beschweren. Das würde der große Meister kaum gut aufnehmen!

Als sie die Tür zur Halle öffnete, fiel ihr sofort Bellatrix ins Auge - des Meisters Möchtegern-Liebling. „Geh zu Tristan und sichere mir seine Mitarbeit!“, befahl Voldemort ihr gerade von seinem Hochstuhl aus und Anjolie konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Jetzt musste also diese Ziege zum widerstrebenden Vampir! „Und Anjolie wird dich begleiten!“, setzte er hinzu.

„Ich brauche sie nicht!“ Bellatrix.
„Ich höre wohl nicht recht!“ Anjolie.

Sie protestierten gleichzeitig und Anjolie trat zu ihm. „Du scheinst da was falsch verstanden zu haben!“, klärte sie ihn mit ungläubigem Blick auf. „Ich habe hier nur eine beratende Tätigkeit und mit dieser irren Tussi gehe ich überhaupt nirgendwo hin!“, stellte sie fest und stemmte entschlossen die Hände in die Hüften.

„Schön, dass du dich deiner... Position hier bewusst bist!“, antwortete Voldemort unterkühlt lächelnd und Anjolie sah sich plötzlich auf Reisen gehen. „Da du anscheinend so gut über Vampire Bescheid weißt, wirst du Bella begleiten und ihr bei eventuellen Problemen nützliche Tipps geben! Ich muss wohl nicht erwähnen, dass ich einen positiven Abschluss der Verhandlungen erwarte!“

Damit erhob er sich und verschwand in seinen Räumen. Na klasse! Sie drehte sich wieder ihrer neuen, genauso wenig begeisterten, Reisebegleiterin zu und musterte sie ebenso abfällig, wie diese es mit ihr tat. „Ich nehme nicht an, dass du apparieren kannst!“, fauchte Anjolies Gegenüber.

„Weder kann, noch will ich das!“, erwiderte Anjolie ungerührt. Bellatrix' Oberlippe zog sich nach oben. Ihre Verachtung war greifbar, doch Anjolie kümmerte es nicht. Ihre Anerkennung war das Letzte, was sie jetzt nötig hatte! Überhaupt, sie konnte gut und gerne ganz auf diese Frau verzichten! Vielleicht könnte sie Bellatrix bei den Vampiren loswerden? Falls einer von denen noch nicht ?gespeist' hatte... Anjolie schüttelte den Gedanken ab. Wie sollte sie dann wieder rechtzeitig zu Voldemort zurückkommen?

„Komm!“, befahl Bellatrix und ging zur Tür, Richtung Hof.

Anjolie folgte ihr widerstrebend und als sie den Hof überquerten, machte sie einen Vorschlag, der auch der Todesserin gefallen musste. „Hör zu! Wieso machst du nicht deinen kleinen Ausflug zu den Vampiren und ich lasse mich in der Zwischenzeit von niemandem sehen! Wenn du deine Gespräche dann erfolgreich abgeschlossen hast, kannst du ja vor ihm prahlen, alles allein geschafft zu haben!“

Bellatrix blieb nicht einen Moment stehen, blaffte jedoch über die Schulter: „Er hat dir einen Befehl gegen, dem zu Folge zu leisten hast! Er mag es nicht, wenn man seine Anweisungen missachtet!“

Die steht ja ganz schön unter der Fuchtel! Genervt, weil ihre Taktik nicht funktionierte, folgte Anjolie ihr bis vor die Apparierschwelle, wo sie Bellatrix dann herausfordernd ansah. Eine Umarmung kam für sie nicht in Frage und auf Händchenhalten mit dieser Schnepfe war sie auch nicht besonders scharf! Auch wenn es nur für den kurzen Moment des Apparierens andauerte.

„Mein Angebot steht noch!“, schlug Anjolie vor, doch Bellatrix biss die Zähne zusammen und packte sie am Ellbogen. Sekunden später tauchten sie in London auf und Anjolie seufzte. Offensichtlich war Bellatrix' Angst vor Voldemort größer, als ihre Abscheu eine offensichtliche Nicht-Magierin zu berühren!

Anjolie sah sich um und war nicht sonderlich erstaunt, im Garten einer Villa gelandet zu sein. Er schien gepflegt, soweit sie das in der Dämmerung erkennen konnte, und das Haus, das sich vor ihnen erhob, wirkte extrem adlig - soll heißen, hoch geschlossen, steif und stinkreich! Vampire protzten eben gern!

„Nicht gerade das, was man einladend nennen kann!“, murrte Anjolie und vergrub die Hände in ihren Hosentaschen. Bellatrix antwortete nicht, ging aber auf das Haus zu. „Wie soll das eigentlich laufen? Wir gehen rein und sagen: ?Entweder du spielst mit oder bist totes Fleisch!'?, hakte Anjolie hartnäckig nach. Wieder keine Antwort! Na dann leck mich! Wenn die glaubte, dass sie ihr in irgendeiner Weise helfen würde, dann hatte sie sich geschnitten!

Plötzlich strömten mehrere Männer rings um sie hinter Bäumen und Hecken hervor. Bellatrix blieb ruckartig stehen, den Zauberstab im Anschlag. Anjolie betrachtete die Männer stirnrunzelnd. Bei dem schwachen Licht konnte sie kaum ausmachen, ob es sich um Menschen oder Vampire handelte, doch die Tatsache, dass es noch nicht richtig dunkel war, sprach für Menschen.

Sie trat zwei Schritte vor, legte ihre Hand auf Bellatrix' Arm und senkte diesen mehr oder weniger gewaltsam. „Immer schön ruhig!“, säuselte sie und wusste, wie sehr sie die Frau damit reizte. „Du willst doch den Herrn Obervampir zur Kooperation überreden. Da wäre es äußerst ungeschickt, seine Helferlein zu erledigen, bevor die Verhandlungen überhaupt begonnen haben!“

Dann wandte sie sich dem Mann zu, der ihnen am nächsten stand und sagte. „Wir kommen mit Nachricht vom Dunklen Lord. Bringt uns zu eurem Herrn!“ Ihr Gegenüber zeigte sich wenig beeindruckt, nickte jedoch und drehte sich auf dem Absatz um. Diesmal war es an Anjolie, Bellatrix am Arm zu schnappen und sie mitzuziehen.

„Weiß dieser Tristan eigentlich, dass wir kommen oder artet das eher in einen Überfall aus?“, zischte sie. „Hey, wenn wir nicht als Nadelkissen enden wollen, sollten wir langsam anfangen zusammenzuarbeiten!“, rüttelte sie Bellatrix, als diese noch immer stur schwieg.

„Der Lord hat bereits Verbindung mit ihm aufgenommen, doch wie es scheint, braucht Tristan noch ein paar überzeugende Argumente. Er ist der Schlüssel zur Mitwirkung der Vampire!“, knirschte Bellatrix schließlich. Und da schickt er seinen undiplomatischsten Todesser?

„Unsinn. Die Vampire haben keine Großfürsten! Es existieren nur kleinere Clans, denn die Vampire sind nicht fähig in großen Verbindungen miteinander zu leben - viel zu egoistisch und machtbesessen!... Genau wie ihr Todesser!“, rief Anjolie aus, als ihr die Ähnlichkeit auffiel. Das brachte ihr allerdings einen hasserfüllten Blick von Bellatrix ein. „Allein das ist bereits ein Grund, weshalb ihr die Vampire nicht in eure Angelegenheit hineinziehen solltet! Wenn alle Mitglieder einer - nennen wir es mal Koalition - nach Macht streben, sind die Komplikationen vorprogrammiert!“, fuhr Anjolie unbeeindruckt fort.

Der Mann führte sie durch einen langen Flur und Anjolie rümpfte die Nase. Es stank ekelerregend nach Blut und sie war nahe am Würgen, als sich der Geschmack auch noch auf ihrer Zunge ausbreitete.

„Es ist nicht deine Entscheidung mit wem der Dunkle Lord zusammenarbeitet! Es ist sein Wunsch, die Vampire an seiner Seite zu haben, also werden wir ihn auch erfüllen!“, fauchte Bellatrix und Anjolie verdrehte die Augen.

„Nur weil es sein Wunsch ist, heißt das noch lange nicht, dass es auch gut für ihn ist!“, konterte Anjolie.

„Das kann er sehr gut selbst für sich entscheiden!“

Anjolie schnaubte. „Hallo? Hast du sein Aussehen bemerkt, bevor er meinen Tipp bezüglich der Unsterblichkeit bekam? So sieht zum Schluss niemand aus, der Entscheidungen trifft, die gut für ihn sind!“

Bellatrix bleckte die Zähne und holte tief Luft, um sie wohl so richtig nieder zu machen, doch ihr Führer stieß nun eine Doppeltür zu einem Saal auf und der Blutgeruch wurde überwältigend. Bellatrix klappte den Mund wieder zu und wurde eine Spur blasser.

Anjolie folgte dem Mann in den Saal und ihre Augen weiteten sich. Rotes Dämmerlicht füllte den Raum aus, der einem einzigen großen Bett glich. Gut zwei Dutzend ganz in Schwarz gekleideter Vampire waren im Raum verteilt - allesamt an ihren halbnackten Opfern saugend. Also wirklich, wie klischeehaft!

„Sieht so aus, als würden wir beim Abendessen stören! Ganz beschissenes Timing!“, knurrte Anjolie Bellatrix zu und verspürte den Drang, die Beine in die Hand zu nehmen und schleunigst das Weite zu suchen. „Ich hoffe, du kennst einen guten Zauber, um uns diese Typen vom Halse zu halten!“

„Welchen Grund sollte ich haben, dir zu helfen?“, entgegnete Bellatrix kalt.

„Weil wir zu zweit eine bessere Überlebenschance haben! Was auch der einzige Grund ist, dich freiwillig in meiner Nähe zu ertragen!“, knurrte Anjolie.

„So, der Herr Zauberer versteht also kein deutliches ?Nein'!“, erscholl eine Stimme vom entgegengesetzten Ende des Raumes und Anjolie und Bellatrix horchten auf. „Aber wenigstens schickt er uns zwei köstliche Happen!“

„Ha!“, stieß Anjolie aus, wurde jedoch sofort von Bellatrix zurückgepfiffen.

„Ich rede! Du hältst dich ja zurück!“, befahl sie, während sie an Anjolies Arm zerrte.

„Okay!“, wehrte Anjolie Bellatrix' klauenartige Hand ab. „Keine Aufregung! Ich will dir nicht dein Rolle abspenstig machen!“ Oder mich beim Ausgelutscht-Werden vordrängeln! Anjolie war im Moment heilfroh, ihre Sais bei sich zu tragen. Zu dumm, dass sie das Schwert noch im Versteck in der Burg hatte! Und was gäbe sie für eine Flasche guten Weihwassers! Die wäre wirkungsvoller, als die Messer!

„Der Dunkle Lord hatte das Gefühl, dass dir die Vorteile eines Miteinanders noch nicht begreiflich waren. Er ging davon aus, dass ich dir das von Auge zu Auge besser näher bringen könnte!“, erklärte Bellatrix kalt und der eigentliche Beginn des Angebotes klang wie eine Drohung. Anjolie war sofort klar, dass diese Frau überhaupt nichts bei den Vampiren erreichen würde. Die mochten es nicht, von oben herab behandelt zu werden! Das taten sie lieber selbst. Während sie weiter horchte, sah sie sich schon mal vorsorglich nach einem Fluchtweg um.

„Welche Vorteile sollte ich davon haben, mich mit einem Tyrannen zu verbünden? Davon haben wir unter uns Vampiren selbst genug und ich konnte es stets umgehen, mich mit ihnen abzugeben!“, antwortete Tristan amüsiert und doch deutlich distanziert.

Bellatrix biss die Zähne zusammen und knurrte: „Wie kannst du es wagen...“ Mehr ließ Anjolie nicht zu. Sie huschte nah an sie heran und knuffte ihr in die Rippen. „Du sollst ihn zum Zustimmen bringen! Das geht so nicht!“, flüsterte sie der entrüsteten Bellatrix ins Ohr. Langsam gefiel ihr ihre Aufgabe, gute Tipps zu verteilen! Außerdem brachte Bellatrix sie beide mit Beleidigungen nur noch mehr in Gefahr!

Bellatrix sah sie stinkwütend an, fügte sich dann jedoch und Anjolie amüsierte die Vorstellung, dass diese stolze Frau nun gegen ihr Wesen handeln musste, um den Vampir vor ihr, den sie offensichtlich verabscheute, zu umschmeicheln. Ein wenig Demut würde ihr gut tun, auch wenn sie es nur vortäuschte!

„Sobald der Dunkle Lord siegreich aus dem Kampf hervorgeht, wird es auch seinen Verbündeten sehr viel besser ergehen!“, versprach Bellatrix und Anjolie konnte ein Schnauben nicht unterdrücken. Das erregte die Aufmerksamkeit der Vampire, die ihr am nächsten waren und Anjolie hätte sich am liebsten auf die Zunge gebissen.

„Dir und deinen Untergebenen werden so viele Menschen zur Verfügung stehen, wie ihr wollt!“, versprach sie weiter.

„Sieht es für dich so aus, als würde es uns an Nahrung mangeln?“, entgegnete Tristan sarkastisch und zeigte in die Runde. Ein genügsamer Vampir! Seit wann gab's denn so was?

„Doch mit Lord Voldemort an der Macht, müsst ihr euch nicht mehr verstecken! Ihr müsst euch die Opfer nicht mehr heimlich beschaffen!“, lockte Bellatrix.

Alle im Raum sahen nun Tristan an, der für einen Moment schwieg und Anjolie befürchtete, dass es bald in Voldemorts Hauptquartier vor Blutsaugern nur so wimmeln würde. „Kein Interesse!“ Anjolie brauchte ein paar Sekunden, bis seine Antwort zu ihr durchdrang. Das macht das Ganze erheblich leichter!

„Glaubst du wirklich, dass ich deine Ablehnung akzeptiere? Du wirst dem Dunklen Lord dienen oder du stirbst!“, rief Bellatrix wutentbrannt. Also läuft es doch auf deine erste Vermutung hinaus! Anjolie zog unbemerkt ihre Sais aus der Halterung am Rücken.

„Du wagst es, mich in meinem eigenen Haus zu bedrohen?“, zischte der Vampir und hinter ihnen schloss sich plötzlich die große Doppeltür mit einem lauten Knall. Anjolie fuhr herum. Es stand niemand hinter ihnen, doch sie waren definitiv gefangen!

Es war die einzige Tür, die sie hatte entdecken können und Fenster gab es in diesem Raum natürlich auch nicht! Wieso auch? Hätte ihr ja aus der Patsche helfen können! Natürlich ging sie davon aus, dass es hier irgendwo in diesem Raum noch einen zweiten Ausgang geben musste! Die Vampire würden sich bestimmt nicht freiwillig in eine Sackgasse begeben, selbst wenn sie sich sicher glaubten. Doch diesen Fluchtweg würden sie ihr wohl kaum zeigen!

„Auch dein Meister akzeptiert keine Ablehnung, aber ich werde ihm eine Botschaft schicken, die ihm sagen wird, dass ich niemand bin, den man zu etwas zwingt: und zwar eure blutleeren Körper!“, erklärte Tristan leise.

Kaum hatte er seine Worte ausgesprochen, stürzten sich zwei Vampire auf Bellatrix und sie. Anjolies Arme schossen nach vorn und sie schlitzte dem einen die Brust auf, während Bellatrix einen Betäubungsstrahl auf ihren Angreifer abfeuerte, der daraufhin zurückgeschleudert wurde, aber ansonsten nicht die typische Wirkung eines Betäubungsstrahls auf ihn hatte.

Anjolies Vampir hingegen blieb verblüfft stehen und starrte auf seine Wunden, dann durchbrachen sein Schmerzensschrei und das Wutgebrüll des anderen die Stille im Raum. Die Schreie motivierten zu allem Überfluss auch andere Vampire zum Eingreifen und Anjolie stöhnte auf, als drei neue Vampire auf sie zusteuerten.

Sie wirbelte ihre Sais in der Hand, hob die Arme und nahm die Angriffposition ein. Leider schüchterte das die Vampire nicht ein und sie stürzten auf sie zu. Und sie reagierte. Zum Glück hatte ihr kleines Training mit Ginny gezeigt, dass sie noch immer kämpfen konnte! Sie durfte nur ihre Kraft und Schnelligkeit nicht überschätzen!

Doch ihre Schnelligkeit reichte noch, um den ersten beiden Angreifern tiefe Schnittwunden in den Armen zuzufügen, die sie vorerst bewogen ihre Pfoten wieder einzuziehen. Bei den anderen beiden zielte sie auf Hals und Leistengegend und nahm ihre Schmerzensschreie wohltuend auf. Hoffentlich würden ihre Schmerzen sie davon abhalten, zu unvorsichtig mit ihr umzugehen, so dass sie genügend Gelegenheit hatte, sich jedem einzelnen zu widmen!

Sie war jetzt von allen vieren umzingelt und sie alle sahen sie mit einem mörderischen Blitzen in den silbernen Augen an. Vorsichtig drehte sie sich und versuchte, die vier einzuschätzen, konnte aber durch die Lücken zwischen ihnen erkennen, dass sich noch weitere Vampire erhoben. Okay, Schluss mit den Spielerein! Jetzt wird's ernst!

Anjolie suchte sich den vermeintlich schwächsten Vampir aus und rammte ihm die Sais in Herz und Hals, zog sie blitzschnell wieder heraus, stieß ihn um, beugte sich nach vorn, trat gleichzeitig nach hinten aus und stach nach rechts und links zu, womit sie die drei verbleibenden jeweils in ihre empfindlichsten Zonen traf. Gemein, aber effektiv!

Sie kam sofort wieder hoch rammte einem nach dem anderen das Sai ins Genick und sprang aus dem Kreis der sich windenden Vampire heraus. Dabei sah sie Bellatrix, die einen Fluch nach dem anderen auf ihre Angreifer abfeuerte. Inzwischen war sie auf Todesflüche übergegangen, doch auch diese hatten nicht den gewünschten Effekt! Wie auch! Anjolie vermutete, dass dieser Fluch die Seele eines Menschen aus seinem Körper schleuderte und der Körper selbst durch den enormen Schock starb. Vampire jedoch hatten keine Seele!

Anjolie schüttelte diese Grübeleien ab. Sie hatte jetzt keine Zeit für so etwas, denn in Kürze würden auch ?ihre' Vampire wieder aufstehen! „Du hast nicht zufällig Weihwasser dabei?“, fragte sie Bellatrix, stach einem von deren Vampiren das Sai in die Kehle und trat ihm vor die Brust, um ihr Messer wieder zu befreien.

„Was für Zeug?“, bellte die Todesserin und feuerte einen weiteren Todesfluch ab. Anjolie stöhnte. Warum konntest du nicht mit einem Vampirjäger hergeschickt werden? Mittlerweile hatten sich alle verletzten Vampire wieder erhoben und näherten sich ihnen mit hasserfülltem Blick.

Anjolie stellte sich wieder auf und erwartete sie, wobei sie einen kurzen Blick auf Tristan warf, um ihn im Auge zu behalten, doch der saß noch immer am selben Platz und beobachtete die Szene finster. Sie riss sich von ihm los und konzentrierte sich wieder auf die Männer vor sich.

Mit gezielten Strichen und Stichen hielt sie sich die Vampire vom Leib und erwischte mit gelegentlichen Ausfallschritten ein paar empfindlichere Körperpartien. „Hast du wenigstens etwas Wirksameres, als deine Flüche? Etwas, das sie wirklich verletzen könnte?“, brüllte sie, während sie dem einen Vampir in die Weichteile trat und ihm ins Genick stach, als er sich vornüber beugte. Hatte sie den nicht schon einmal so erledigt? Mist!

„Hast du auch konstruktivere Vorschläge?“, fauchte Bellatrix und Anjolie überlegte kurz, versetzte dem nächsten einen Tritt vor die Brust - dass die auch so aufdringlich sein mussten - und fragte: „Kannst du Sonnenlicht erzeugen?“

Bellatrix setzte den Vorschlag sofort um und rief: „Lumos solem!“ Der gleißend helle Strahl traf den Vampir, der ihr am nächsten war und verwandelte ihn in eine lebende Fackel. Das Wutgebrüll von Tristan erfüllte den Raum und nun erhob auch er sich, während alle Vampire gleichzeitig auf die Füße kamen.

„Nicht schlecht, wenn man es nur mit einem Gegner zu tun hat! Du kannst diesen Strahl nicht zufällig etwas breiter fächern?“, nörgelte Anjolie angesichts der Übermacht, die sich ihnen nun näherte.

„Mach's doch besser!“, konterte Bellatrix, doch Anjolie verteidigte sich gerade gegen drei Angreifer gleichzeitig. Sie hatte kaum Zeit, sich darüber zu wundern, als einer der drei in Flammen aufging. Der zweite wich zurück und auf den dritten stürzte sich Anjolie, klemmte die Klingen über Kreuz um seine Kehle und zertrennte sie mit einem kräftigen Auseinanderreißen der Arme.

Sie sprang zurück, als das Blut spritzte und sah sich weiteren Angreifern gegenüber. Wo kommen die bloß alle her? Sie stach ein weiteres Mal zu, erwischte jedoch nur den Arm eines Vampirs. Dabei fiel ihr Blick auf Bellatrix, die auf dem Boden lag, zwei Vampire über ihr. Wie hatte sie denn das verbockt? Einer der Vampire wurde gerade zurückgeschleudert und Anjolie runzelte die Stirn. Und warum benutzt sie nicht den Lichtzauber?

Anjolie schrie auf, als ihr plötzlich ein Vampir am Rücken klebte. Sie schaffte es gerade noch ihre Hand mit dem Griff des Sai zwischen ihre Schulter und sein Kinn zu klemmen, bevor er zubeißen konnte. Doch schnell wurde ihr bewusst, dass sie nicht stark genug war, um seinen Kopf wegzudrücken. Also wirbelte sie das andere Sai in der Hand, um es ihm ins Bein zu jagen. Aber auch hier zeigte sich der Vampir als sehr clever und stieß es ihr aus der Hand, ehe sie es wieder fest greifen konnte.

Er nutzte ihre Verblüffung und rammte ihr mit seiner Knie in die Kniekehlen, so dass sie zu Boden ging. Sie war nun in einer ausweglosen Lage. Ihr Angreifer hatte ihre Hand mit dem Sai gepackt und drückte sie langsam aber beständig zur Seite. Und nun kam auch noch Tristan auf sie zu!

Anjolie sah über ihre Schulter und blickte genau in die teuflisch glitzernden Augen des Vampirs. Sie durften doch nicht einfach triumphieren! An Bellatrix' unterdrücktem Knurren, die von drei Vampiren am Boden gehalten wurde, konnte sie ahnen, dass auch von ihrer Seite keine Hilfe zu erwarten war. Was nun?

„Dafür werdet ihr leiden!“, versprach Tristan und beugte sich zu Anjolie, um ihr Kinn in die Hand zunehmen. Sie wollte ihm angewidert ihr Gesicht entziehen, doch sein Griff war erbarmungslos. „Und du stirbst als erste, Miststück!“ Na toll, was hab ich Schlimmeres getan, als Bellatrix?

Tristan bleckte die Zähne, wo noch das Blut seines vorherigen Opfers zu sehen war. Wie unhygienisch! Sie wollte ihm ausweichen, ihr Angreifer hielt sie aber noch immer fest und Anjolie saß nun auf ihren Beinen. Da strich ihre Hand über ihre Wade und gleichzeitig über einen Gegenstand unter ihrer Hose. Ihr Zauberstab! Sie wusste selbst nicht, warum sie ihn bei sich trug, da sie ihn nicht benutzte, doch vielleicht konnte er jetzt eine Hilfe sein! Wie ging Bellatrix' Zauberspruch? Lumos solem? Sollte viel leichter sein, als der Zauber, den sie selbst ab und an als Engel im Kampf gegen Vampire angewandt hatte. Vielleicht...

Da Tristan jetzt knapp über ihrem Hals war, blieb ihr nicht viel Zeit zum Überlegen. Sie fummelte den Stab unter der Jeans hervor, drückte ihn in Tristans Genitalbereich, da sie den Arm nicht höher bekam, und knurrte: „Lumos solem!“

Tristans ungläubigen Gesichtsausdruck konnte sie nicht lange genießen, geschweige denn die Überraschung verdauen, das es tatsächlich geklappt hatte, denn er ging kurz vor ihrer Nase in Flammen auf. Zum Glück wich der Vampir hinter ihr zurück und Anjolie rollte sich zu Seite, ehe Tristan auf ihr landen konnte. Sie blieb in gehockter Haltung und machte erst einmal Bestandsaufnahme.

Bellatrix war wieder frei, ohne Zauberstab jedoch nutzlos! Ein Blick in die Runde zeigte ihr, dass die Vampire noch immer in der Überzahl waren und das Problem bei Vampiren bestand darin, dass die Schlange hier auch ohne Kopf weiterkämpfte! Warum hatten sie aber auch keine wirksamere Waffe gegen diese Kreaturen? Früher hätte sie es ohne Probleme geschafft - mit einem einfachen Zauber mit universeller Energie!

Während die Vampire sich langsam vom Anblick ihres toten Anführers erholten, überlegte Anjolie, ob sie diesen alten Zauber nicht doch anwenden sollte. Sie traute sich nicht, zum Ausgang zu laufen, um die Vampire nicht vorzeitig aus ihrer Paralyse zu wecken, doch sie konnte den Zauber wenigstens versuchen. Und wenn es nicht klappte, musste sie eben wieder auf den schwachen Zauber von Bellatrix zurückgreifen und so viele Blutsauer mitnehmen, wie es ging!

Entschlossen senkte sie die Augenlider, um nicht von den Vampiren abgelenkt zu werden, konzentrierte sich auf die Stärke in ihr und beschwor die Gefühle herauf, die ihr auch bei der Heilung von Severus geholfen hatten. Das stellte sich jedoch als schwierig heraus, angesichts der Tatsache, dass sie von feindlichen Vampiren umzingelt war.

Doch sobald sie die Schleuse geöffnet hatte, ließ sich der Strom kaum bremsen. Sie bündelte die Wärme in ihr, streckte ihre Hand in die Luft und rief: „FIAT LUX!“ Anjolie riss die Augen auf und konnte es kaum glauben, als sich von ihrer Hand tatsächlich kleine golden-flimmernde Lichter lösten, in die Höhe stiegen, größer wurden und sich schließlich, wie gewünscht, zu gleißenden Lichtbällen formten, bei dessen Anblick sie die Augen schließen musste, um nicht zu erblinden.

Sie hörte das Geschrei der Vampire und Erleichterung durchströmte sie. Du hast es geschafft! Als das Licht schwächer wurde, öffnete sie erneut die Augen und sah nur noch verkohlte Körper vor sich. Stirnrunzelnd hielt sie nach Bellatrix Ausschau, die in den letzten Minuten verdächtig still gewesen war. Doch sie hockte in ihrer Nähe und starrte fassungslos durch den Raum. „DAS nenne ich anständiges Sonnenlicht!“, konnte Anjolie sich nicht stoppen und erntete den inzwischen gewohnt hasserfüllten Blick von ihr.

„Warum hast du den nicht gleich benutzt?“, fauchte sie. Weil ich nicht wusste, ob ich's noch kann!, dachte Anjolie, sagte jedoch: „Was? Um dir die ganze Arbeit abzunehmen?“ Sie atmete tief durch und stand mit einem Ächzen auf. Den Blick noch immer auf Bellatrix fragte sie: „Bist du gebissen worden?“

„Was geht's dich an?“, blaffte diese.

„Weil ich dann gleich hier und jetzt kurzen Prozess mit dir mache!“, knurrte Anjolie zurück. Das wäre überhaupt die Idee! Ach, nee! Du musst ja immer noch wieder zurück kommen!

„Nein!“, zischte Bellatrix nur und robbte plötzlich über den Boden, zwischen den verkohlten Überresten der Vampire umher. Was wird das jetzt? Kurz darauf hielt sie ihren Zauberstab in der Hand.

„Gut! Den brauchen wir noch!“, meinte Anjolie zufrieden und Bellatrix schaute fragend auf. „Tristan hat schließlich noch mehr Anhänger! Auch, wenn die meisten Menschen sind!“, ergänzte sie, als sie sich nach ihrem verlorenen Sai bückte. Dann ging sie schnurstracks auf die Tür zu und wollte sie öffnen, doch sie war verriegelt.

„Weg da!“, befahl Bellatrix. „Bombana!“ Anjolie hatte kaum Zeit auszuweichen, als ihr auch schon die Holzsplitter um die Ohren flogen. „Warum hast du das nicht schon vorhin gemacht?“, nörgelte Anjolie, doch Bellatrix stöckelte nur pikiert an ihr vorbei.

Anjolie steckte schnell ihren Zauberstab wieder weg, bevor sie ihr folgte. Den menschlichen Anhängern konnte das Licht nichts anhaben und mit den Sais konnte sie die Stärke der Verletzungen besser beeinflussen, als mit Betäubungszaubern, die sie, wenn's hoch kam, gerade mal zwei Stunden geübt hatte!

Der Flur jedoch, war wie ausgestorben und Anjolie befiel ein ungutes Gefühl. Sie sollten hier so schnell wie möglich verschwinden! „Sag mal, könnt ihr nur von bestimmten Punkten aus apparieren?“, fragte sie nachdenklich. Wo sind die alle? Bellatrix antwortete nicht und Anjolie runzelte die Stirn. „Hey!“, brüllte sie nach vorn und die Todesserin blieb stehen.

Wütend drehte sie sich um und sah Anjolie an. „Warum?“

„Na, weil ihr in Schottland immer ab einer bestimmten Stelle startet und wir rennen auch gerade zu unserem Ausgangspunkt zurück!“

„Über der Burg liegt ein Apparierschutz!“, erklärte Bellatrix zähneknirschend.

„Hier auch? Können Vampire so etwas?“, fragte Anjolie entgeistert.

„Nein, können sie nicht! Ich dachte, du bist eine Vampirexpertin?“, fauchte Bellatrix.

„Habe ich nie behauptet!“, knurrte Anjolie. „Ich warnte Voldemort lediglich davor...“ Weiter kam sie nicht, denn Bellatrix drehte sich weg und setzte ihren Weg fort. Wie unhöflich! Anjolie trabte hinterher und rief, nur um Bellatrix zu ärgern: „Und warum apparieren wir nicht hier an Ort und Stelle?“

„Weil ich nicht will!“

„Oh ja, natürlich! Das klingt wirklich einleuchtend! Wir rennen raus in den Garten, in dem es stockdunkel ist und wo uns wohl hinter jedem Baum und Strauch, und davon gibt es 'ne Menge da draußen, ein Vampir oder anderer Angreifer erwartet. Hast du dich noch nicht gewundert, dass es hier drin so ruhig ist?“

Bellatrix blieb wieder stehen, die Hände zu Fäusten geballt. Anjolie holte auf und sah sie neugierig an. Bellatrix wandte den Blick langsam, in ihren Augen der pure Hass. Gibt's auch mal was Neues?

Plötzlich packte die Todesserin ihren Arm und sie disapparierten. Wohlbehalten landeten sie vor der Burg, auf deren Zinnen Fackeln brannten. Es hätte direkt einladend gewirkt, wenn es nicht Voldemorts Aufenthaltsort wäre. Bellatrix stampfte wieder voran und Anjolie lief zufrieden hinterher. Ein Auftrag von Voldemort und sie hatte ihn tatsächlich überlebt! Und was ihr noch mehr Auftrieb gab, war die Tatsache, dass sie auch in ihrem jetzigen Zustand auf die alte Magie zugreifen konnte. Anscheinend kam es wirklich vor allem auf die Technik an!

Sie erreichten den Burghof und Anjolies Euphorie begann langsam zu verfliegen. Sie runzelte die Stirn, weil es dafür keinen Grund gab. Dazu kam, dass der Hof beunruhigend dunkler als sonst wirkte, obwohl die Zahl der Fackeln sich nicht verringert hatte. Und... bewegten sich die Schatten? Hatte sie jetzt vollkommen einen an der Klatsche? Sie kniff die Augen zusammen und stierte in die Dunkelheit und... prallte gegen Bellatrix.

„Pass doch auf, Trampel“, zischte diese.

„Pass du auf, was du sagst!“, drohte Anjolie. „Wenn du nicht umgerannt werden willst, dann bleib nicht mitten im Weg stehen!“

„Du unverschämtes...“, knurrte Bellatrix' Ehemann, der Grund für deren eingelegte Pause.

„Was hast du denn zu melden?“, fauchte Anjolie und baute sich vor ihm auf. In ihr war noch genügend Aggressivität vom Kampf mit den Vampiren und sie hatte derzeit auch keine Hemmungen, diese an diesem widerlichen Subjekt auszuleben!

„Schluss damit!“, entschied Bellatrix und drängte sich zwischen ihren unbeeindruckten Mann und Anjolie. „Wir müssen beim Dunklen Lord Bericht erstatten!“, knurrte sie und packte Anjolie am Arm. Anjolie sah sie mürrisch an. Sie kommandierte sie schon wieder herum!

Rudolphos hingegen sah so verwirrt aus, dass sich Bellatrix wohl genötigt sah, ihm ein „Ich erklär's dir nachher!“, zuzumurmeln. Das entlockte Anjolie ein Schmunzeln, das sie ihm auch offen zeigte. Fürchtete die ?liebe' Bellatrix etwa um ihren Göttergatten, nachdem sie Anjolie die Vampire hatte töten sehen? Gut so! Angst machte ihr den Weg frei! Da störte es sie auch nicht, dass Bellatrix sie den restlichen Weg zum Haupthaus hinter sich herzog. Hätte nicht gedacht, dass sie so anhänglich ist!

Als sie die Halle betraten, wurde sie endlich wieder freigelassen. „Ihr kommt allein?“, empfing sie Voldemort und klang äußerst missgestimmt, allerdings... wann klang er schon mal anders?

„Tristan war nicht zu überzeugen!“, entschuldigte Bellatrix. Sie klang bei weitem nicht mehr so bestimmend und selbstbewusst!

„Du meinst, du warst nicht überzeugend genug!“

„Oh, das ist nicht fair!“, sprang Anjolie in die Bresche, da ihr die passive Rolle, die ihr momentan zugeteilt wurde, gar nicht gefiel. „Sie hat sich wirklich bemüht, doch er war eben nicht daran interessiert, sich... wie nannte er es?“, fragte sie die entgeisterte Bellatrix. „... ach ja, einem Tyrannen unterzuordnen!“

„WAS? Wie...“, knirschte Voldemort los, doch Anjolie hob abwehrend die Hände.

„Hey, das waren seine Worte, nicht meine!“, beschwichtigte sie ihn. „Doch du kannst beruhigt sein! Um ein Exempel zu statuieren, dass Lord Voldemort keine Abfuhr akzeptiert, haben wir ihn und seine nächsten Vampire getötet! Was auch die Diskussion einer unnötigen Wiederholung des ganzen verhindert!“, knurrte sie zum Schluss.

„Wie war das?“, hakte Voldemort gefährlich leise nach und Anjolie wusste, sie sollte lieber in Deckung gehen. Doch wie immer tat sie genau das Gegenteil von dem, was gut für sie war.

„Ich habe dir von Anfang an davon abgeraten, dir Abschaum wie die Vampire ins Haus zu holen!“, erklärte sie und ging mit jedem Wort einen Schritt auf ihn zu bis sie direkt vor ihm stand. „Tristan hätte sich dir niemals angeschlossen und dank dieser blöden Aktion wusste er von deinem Vorhaben und stellte eine zusätzliche Gefahr dar! Er hätte sein Wissen gnadenlos ausgenutzt, weil er eben Abschaum ist! Wie die meisten deiner... ?Gefährten'!

Reicht es denn nicht, dass du nur Versager um dich herum scharrst? Musst du dir denn jetzt auch noch dein Verderben in deine Nähe holen? Du willst es dir wirklich mit Gewalt verbocken, was? Warum holst du dir nicht gleich noch Werwölfe an Bord? Die sind auch nicht viel besser, als die Vampire!“, beendete Anjolie.

„Hey!“, protestierte plötzlich jemand hinter ihm und Anjolie lehnte sich stirnrunzelnd zur Seite, um an Voldemort vorbei sehen zu können. Ein räudig aussehender, wild dreinblickender Mann, den sie zuvor nicht bemerkt hatte, blitzte sie böse an. Er strahlte etwas Altbekanntes aus und Anjolie kramte in ihrem Gedächtnis, um dem auf die Spur zu kommen. Sie hatte das doch schon einmal gespürt - gar nicht so lange her! Plötzlich platzte der Knoten. Ein Werwolf! Was hatte ihr da nur auf der Leitung gestanden?

Sie schoss wieder in die alte Position und fixierte Voldemort. „Du schreckst aber auch vor nichts zurück!“, knurrte sie mit zusammengepressten Zähnen.

„Mein Kampf, meine Entscheidung!“, entgegnete Voldemort und Anjolie wäre zu jedem anderen Moment amüsiert gewesen, dass der große Lord sich genötigt sah, sein Handeln vor ihr zu verteidigen, doch nun glitzerte einfach zuviel Mordlust in seinen Augen. Sie war ja nicht vollkommen bekloppt und würde ihn auch noch unnötig reizen!

„Ich bin hier, um dir mit meinem 5000 Jahren an Wissen und Erfahrung zur Seite zu stehen, damit du dein Ziel erreichst und was tust du? Du trittst meine Hilfe mit Füßen! Willst du denn der ewige Versager bleiben?“ Ich denke, du wolltest ihn nicht reizen?

Voldemorts Augen waren nur noch kleine Schlitze. Er hatte seinen Zauberstab fest gepackt und hob die Hand, da war von draußen ein unglaublicher Lärm zu hören und er erstarrte. Alle sahen zur Tür, als diese aufflog und Pettigrew hereinkam. „Mein L... Lord, wi...wir werden ange...gegriffen!“, stammelte er.

Anjolies Augen weiteten sich erstaunt. Dann machte sich Erleichterung in ihr breit. Der Orden! Perfektes Timing!

oOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOo

Ihr habt's geschafft! Ihr seid durch! Und das heißt, ich kann jetzt die Gelegenheit nutzen und euch ein schönes, ruhiges Weihnachtsfest und einen ganz fleißigen Weihnachtsmann wünschen! Hmm... und ich glaube einen Guten Rutsch ins Neue Jahr gleich mit dazu, denn ich bezweifle, dass ich das nächste Kapitel so schnell fertig bekomme!
Also: viele schöne Geschenke und tolle Ferien wünscht
Eure Rosiel


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Dass die computer- und videogeprägten Kinder in 400-Seiten-Romanen versinken, reißt deren Eltern zu Jubelstürmen hin. Ganz abgesehen davon, dass auch die Erwachsenen längst mit der "Pottermania" infiziert sind.
Elisabeth Sparrer, Abendzeitung