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Fanfiction

Die vergessenen Götter - Die erste Auseinandersetzung

von Rosiel

Und es geht weiter in der Anderswelt! Viel Spaß und Spannung.

Vielen Dank übrigens für die lieben Reviews!
@Miss Voldemort: Jupp, den lieben Ron hat ganz schön getroffen und ich bin sicher, von der Kraft, die er bekommen wird, ist er auch nicht begeistert!
@eule20: Hi, hi! Viel Text, viel zu Reviewen! Ich weißt schon, warum ich mich manchmal nicht bremsen kann!! ;-) Aber... hä? Lucius und ein nettes Zusammentreffen mit Rosifer? Rosifer steckt doch in Lucius' Körper! Die beiden sind sich sozusagen näher, als so manch andere.
Die Mami konnte ich mir einfach nicht verkneifen. Jeder weiß doch, wenn die Mutter ein Machtwort spricht, dann hat Sohnemann zu spuren oder es setzt was!*g*
Was Dian betrifft, den habe ich sozusagen als eine Art Abschreckung für Anjolie gesehen. Seitdem hält sie sich von den blonden Strahletypen fern!
@Lilith: Danke! ;-) Schön, dass dir die Anderswelt gefiel! Habs auch ein paar Mal umgeschriebselt und zuletzt wollte ich selbst mal dorthin!*g*


20. Kapitel - Die erste Auseinandersetzung

Severus folgte Anjolie auf den Balkon. Dort stand sie mit ein paar anderen und hielt nach den Angreifern Ausschau. „Du liebe Güte!“, stieß Molly Weasley neben ihm aus und starrte entsetzt in Richtung der Burgmauern. Er selbst zwang seinen Blick von Anjolie weg und sah über den Balkon hinaus. Er brauchte nicht lange suchen, denn die Angreifer ragten weit über die Mauern hinaus.

„Wir müssen etwas unternehmen!“, rief Kingsley. „Die Riesen können bequem über die Mauer klettern!“

„Zuerst mal...“, entgegnete Finn trocken. „Was wollte ihr denn hier bewirken? Ich bezweifle, dass ihr im Nahkampf geschult seid... mal abgesehen von unserer blaugefransten Lady hier!“ Er zwinkerte Anjolie zu, die nur die Augen verdrehte. Severus fragte sich, ob Finn nicht wusste, dass Anjolie kein Engel mehr war.

„Riesen kann man auch anders bekämpfen!“, fauchte er dann aber nur, als Finn nach einer Strähne von Anjolie greifen wollte. Seine innere Stimme warnte ihn zwar, Finn zu verärgern, doch Anjolie mit diesem blonden Schönling zu sehen, die seltsamen Bemerkungen, die über die beiden gemacht wurden und dann auch noch Finn selbst... das alles reizte ihn zum Handeln. Allerdings bezweifelte er, dass Anjolie mit der vorsintflutlichen Art, die ihm da eigentlich vorschwebte, einverstanden wäre. Diese Frau weckte den Neandertaler in ihm!

Finn stoppte mitten in der Bewegung und sah Severus arrogant an. „Mag ja sein, dass ihr in eurer Welt die Fähigkeit besitzt, euch zu verteidigen. Doch hier nützt euch das wenig!“ Was meint er? Severus ließ Finn nicht aus den Augen und wartete darauf, dass er fortfuhr.

„Was willst du damit sagen?“, hakte Anjolie ungeduldig nach.

„Eure Magie funktioniert hier nicht... oder so gut wie gar nicht!“, antwortete Danu an Finn's statt. Das musste ja kommen!, durchfuhr es Severus. Bis jetzt war schließlich alles zu glatt gelaufen!

„Das dürfte erklären, warum du mit deiner Magie nichts gegen die Krähe ausrichten konntest!“, murmelte Anjolie neben ihm trocken in Potters Richtung. Was für eine Krähe?

„Ja, aber es erklärt nicht, warum du sie nicht mit dem Sai getroffen hast!“, stichelte Potter und Anjolie funkelte ihn aus schmalen Augen an. Severus beobachtete sie stirnrunzelnd. Was habe ich hier schon wieder nicht mitbekommen?

„Was gedenkt ihr dann zu tun?“, hakte Moody nach. „Lasst ihr sie einfach Mauern-Klettern und eure Burg zu Kleinholz zerlegen?“

„Das bringt uns zu Punkt Zwei!“, mischte sich Finn wieder ein. „Die Burg ist mit einem Zauber geschützt! Die Mauern können nicht einfach erklommen werden und der einzige Weg hinein führt durch das Tor - wo sie nicht durchpassen! Bres allein wird sich hier nicht hereinwagen.“

„Mist!“, schimpfte Anjolie. Severus hatte nicht mitbekommen, dass sie sich über die Brüstung gehängt und starrte einen Moment perplex auf einen überaus appetitlichen Körperteil, der sich ihnen dabei entgegenstreckte. Er runzelte die Stirn, als etwas Haut zwischen Hose und Jacke aufblitzte, wo er glaubte, etwas gesehen zu haben, blinzelte dann aber und konzentrierte sich auf ihre Worte, als sie wieder sprach. „Man kann das Tor von hier aus nicht sehen!“, knurrte sie.

Finn ging an ihm vorbei, schnappte sie an den Hüften, so dass sie ein überraschtes Quietschen ausstieß, und hob sie von der Brüstung. Severus spürte, dass sich seine Kiefer schon wieder versteiften und seine Zähne aufeinander mahlten. Prima! Jetzt kam die Eifersucht gänzlich durch! „Was soll denn das?“, fragte Anjolie sauer, was jedoch nichts gegen seine Verärgerung war.

„Du siehst das Tor nicht, weil du in die falsche Richtung schaust!“, erklärte er und drehte sie um 180 Grad, womit sie genau Severus ansah.

Ihr Blick fesselte Severus' Augen, während sie grummelte: „Und warum tümpeln die Riesen dann hier hinten herum?“ Doch ihre Augen schienen etwas ganz anderes zu fragen. Sie spiegelten seine eigenen Zweifel wieder... seine eigene Unsicherheit. Und die betrafen nicht diese verfahrene Situation!

„Schalt deinen Verstand ein, Mädchen! Sie suchen eine Schwachstelle im Schutz der Burg!“, erklärte Finn ungeduldig und Severus schnaubte unwillig, als er dabei seinen Kopf von hinten über ihre Schulter beugte und seine Wange dabei fast die ihre berührte.

„Und was machst du dann noch hier? Warum bist du nicht draußen bei deinen Männern und zeigst deinen alten Gegnern wo die Harke hängt? Was gedenkst du zu unternehmen?“, krittelte sie an Finn herum. Oh, ich weiß ganz genau, was ich unternehme, wenn er nicht gleich die Hände von ihren Hüften nimmt!, wütete die Eifersucht in Severus.

„Wir werden sie vertreiben, so wie wir es schon einmal taten!“, erklärte Finn, löste sich endlich von ihr und wandte sich an Danu. „Anscheinend war es doch keine so schlechte Idee, euch zu wecken! So könnt ihr euch wenigstens nützlich machen!“ Entrüstetes Gemurmel der Tuatha brandete auf. „Aber zuerst werdet ihr euer Wort halten und die Kräfte verteilen!“

„Du hast es wirklich geschafft!“, sprach Anjolie Severus plötzlich an und er schreckte zusammen. „Und wie es aussieht, sogar unverletzt!“ Warum spricht sie mich überhaupt an, wenn sie nur wieder sticheln will?

„Natürlich!“, entgegnete er nur. „Es wäre allerdings erheblich leichter gewesen, wenn du mir Rosifer nicht auf den Hals gehetzt hättest!“ Sofort legten sich Schatten über ihre Augen und Severus hätte sich auf die Zunge beißen können.

„Auch schneller?“, fragte sie in einem wesentlich spitzerem Ton. „Ihr habt euch verdammt viel Zeit gelassen!“ Severus zog eine Augenbraue hoch. Sonderlich verletzt schien sie seine Reaktion nicht zu haben. Sie wusste sich hervorragend zu verteidigen! „Außerdem bat ich darum, dass Remus dich begleitet und nicht Rosifer!“

Nach diesem Konter sah sie sich kurz um. „Apropos... Wo steckt er überhaupt?“, fragte sie. „Du hast ihn doch nicht etwa...“

„Nein!“, unterbrach er sie schnell. Ihre Sorge um ihren geliebten Freund war wirklich herzerwärmend! „Was nicht heißt, dass ich nicht ein paar Mal kurz davor gestanden hätte!“ Das zauberte ein zartes Lächeln auf ihr Gesicht und Severus' Ärger verflog augenblicklich.

„Er hat deine Nerven ganz schön strapaziert, was?“

„Die Untertreibung des Jahrhunderts!“, knurrte Severus. „Er legte sie mir mit seinen Fragen regelrecht auf!“ Ihr Lächeln verschwand. Was habe ich gesagt?

„Er wollte wissen, was in der Scheune geschehen ist?“, flüsterte sie und sah ihn schuldbewusst an.

„Das und noch viel mehr! Er ist ein unverbesserliches Klatschmaul!“, antwortete Severus offen.

„Fragen, die wir selbst nicht einmal beantworten können!“, murmelte sie und starrte auf seine Brust.

Severus trat nah an sie heran. Sein Herz schlug plötzlich um ein Vielfaches schneller. „Aber wir werden doch Antworten finden, nicht wahr?“, stellte er die Frage, die ihn nun schon seit langem quälte. Er hob ihr Kinn mit dem Zeigefinger, um ihren Kopf zu heben. Da sie darauf nichts sagte, könnte er die Antwort vielleicht in ihren Augen lesen. Er musste endlich wissen, was sie wollte! „Gute Antworten?“, konnte er sich einfach nicht bremsen, noch zu ergänzen.

Sie holte Luft und schien ihm antworten zu wollen, doch da wankte sie plötzlich und stöhnte leise auf. „Was hast du?“, fragte Severus besorgt und hielt sie an den Armen aufrecht. Zu gern hätte er sie ganz in die Arme geschlossen.

„Alles in Ordnung?“, fragte Lupin und trat an sie beide heran.

„Es geht schon wieder!“, antwortete Anjolie mit fester Stimme. „Mir war nur einen Moment schwindlig!“ Severus ließ sie nur widerwillig los, als sie befangen einen Schritt von ihm zurück trat.

„Das kam von der Kraft, die dir verliehen wurde!“, erklärte Remus und sowohl Anjolie als auch Severus sahen ihn erstaunt an. „Bei den anderen war es ähnlich!“, fügte Remus schulterzuckend hinzu.

„Warum sollte ich eine Kraft bekommen? Es gab genug würdige Empfänger!“, überlegte Anjolie ungläubig. Severus selbst hätte lieber gewusst, welche Kraft sie erhalten hatte und was es bei ihr bewirken würde! Er sah sich um und entdeckte die Ordensmitglieder und die Jugendlichen in einer Gruppe zusammenstehend. Sie wirkten reichlich durcheinander.

„Glaubst du wirklich, ich lasse dich gehen, ohne dir wenigstens etwas zu geben, das dich an mich erinnert?“, brachte sich dieser Dian hinter ihr in Erinnerung und sie fuhr herum. Severus versteifte sich. Schon wieder er! Was war zwischen den beiden?

„Auch, wenn du mich wegen meiner Tat verabscheust, so hast du meine Heilkunst doch immer bewundert! Nimm die Kraft und tu in meinem Namen Gutes!“ Mit einem ironischen Lächeln drehte er sich um und gesellte sich zu den anderen Tuatha, die mittlerweile berieten, wie sie gegen die Fomorier vorgehen wollten.

„Ich werde diesen Mann wohl nie verstehen!“, seufzte Anjolie und schüttelte den Kopf. Severus starrte auf ihren Hinterkopf und musste nun mehr denn je gegen den Drang ankämpfen, sie zu ihrer Beziehung zu diesem Gott auszufragen.

Er schaute auf, als einer von Finns Kriegern wieder in den Saal kam und mit seinem Anführer sprach. Finns Miene wurde zunehmend düsterer. „Das sieht nicht gut aus!“, prophezeite Anjolie und behielt Recht.

„Es gibt eine unerwartete Wendung!“, rief Finn und erreichte damit die Aufmerksamkeit aller. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können! „Die Fomorier und Bres haben einen Zauberer zur Verstärkung, der das Tor so weit vergrößern konnte, dass die Riesen nun hindurch passen! Damit haben wir unseren äußeren Verteidigungsring verloren! Sobald sie den inneren und leider viel schwächer geschützten Ring durchbrechen, dann ist ihnen die Burg schutzlos ausgeliefert!“ Er wandte sich den Tuatha zu und sagte: „Ihr wisst, was dass bedeutet!“

„Folgt mir!“, befahl er den Ordensmitgliedern und stürmte dann auf Anjolie zu. Er packte sie am Handgelenk und zog sie hinter sich her. Severus heftete sich aufgebracht, doch hilflos an ihre Fersen. „Hey...“, wollte sie protestieren, doch Finn unterbrach sie. „Ihr müsst sofort in eure Welt zurück! Das geht aber nur über den Weg, den ihr gekommen seid! Ihr solltet eine Möglichkeit finden, heil durch das Tor zu kommen! Meine Krieger und ich werden versuchen, euch den Rücken freizuhalten, doch das heißt nicht, dass es ein Kinderspiel für euch wird!“

Severus gab sich Mühe, Schritt zu halten und jedes Wort zu verstehen, was nicht leicht war, bei dem Tempo, dass Finn vorlegte. „Wieso können wir denn nicht über deine Burg in unsere Welt zurück?“, fragte er aufgewühlt. „Schließlich kamen wir ja von dort!“

„Das ginge nur, wenn ich euch persönlich hinbringe, doch dafür habe ich keine Zeit!“

„Wieso können wir nicht allein?“, fragte Lupin kurz hinter Severus. Die Gruppe hatte sie mittlerweile eingeholt. „Wir konnten dir doch auch allein folgen!“

Finns Stimme schallte, als sie durch einen langen Flur liefen. „Eine kleine Sicherheitsmaßnahme meinerseits, damit niemand uneingeladen mein Heim betreten kann!“

„Seit wann hast du denn Angst vor Besuch?“, hänselte Anjolie und Finn stöhnte auf.

„Du willst es wieder ganz genau wissen, was?“, knurrte er.

„Klar!“

„Es muss für dich genügen, dass die Tuatha und ich seit einiger Zeit nicht mehr einer Meinung sind und ich wenigstens in meinen vier Wänden meine Ruhe vor ihnen haben will!“

„Das erklärt die kühle Begrüßung mit der du Danu bedacht hast!“, murmelte Anjolie.

„Dir entgeht auch gar nichts!“, lachte Finn auf.

„Wie kommt es, dass dieser Zauberer, euer Eingangstor einfach so manipulieren kann? Ich denke, unsere Magie hat in der Anderswelt nicht so viel Macht!“, meldete sich Potter von hinten und Finn stoppte seufzend vor einer großen Flügeltür.

Sie sammelten sich um ihn herum und sahen ihn interessiert an. „Vielleicht, weil es sich bei diesem Zauberer nicht um irgendeinen Zauberer handelt?“, antwortete dann jedoch jemand hinter ihnen und sie drehten sich alle um. Einige Tuatha waren ihnen gefolgt. „Ich gehe davon aus, dass es sich bei ihm um den von euch neu geschaffenen Gott handelt! Wie nennt ihr ihn?... Ach ja, Voldemort! Mit den Speisen Lirs erhielt er auch Macht in der Anderswelt!“

Severus unterdrückte den Drang aufzustöhnen. Er wollte gar nicht daran denken, wie enorm Voldemorts Kräfte hier waren! „Weiß denn jeder, welche Kraft er erhalten hat?“, fragte Anjolie plötzlich in die Runde. „Vielleicht könnten wir uns die Angreifer damit vom Hals halten!“

„Vergiss es!“, antwortete wieder der gleiche Gott. „Ihr habt noch nicht die geringste Ahnung, wie ihr damit umgehen könnt! Dieses Wissen wird sich euch erst in den nächsten Tagen erschließen und dann müsst ihr sie zunächst trainieren!“ Severus' ungutes Gefühl verstärkte sich.

„Hast du auch mal was Aufbauendes zu sagen, Dagda?“, knurrte Anjolie frustriert. „Na gut! Dann müssen wir uns eben durchboxen!“ Sie sah Ginny Weasley an, die neben Potter ganz in ihrer Nähe stand. „Zück schon mal dein Schwert. Es kann heftig werden! Auf den Höfen habe ich nichts gesehen, was wir als Deckung nehmen könnten, um uns am Kampfschauplatz vorbeizuschleichen!“

„Moment mal!“, mischte sich Molly Weasley ein. „Das ist doch nicht dein Ernst! Ginny...“

„Mach dich nicht lächerlich, Molly!“, unterbrach Anjolie sie energisch. „Ginny kämpfte gegen Uttuku und tötete ihn und du fürchtest ein paar Riesen? Außerdem sind Finn und seine Männer auch noch da! Wir müssen nur versuchen, möglichst unverletzt an ihnen vorbei zu kommen! Und vielleicht habe ich ja nicht alles verlernt!“ Severus konnte Molly Weasley vollkommen verstehen. Er empfand das gleiche Entsetzen bei dem Gedanken, dass Anjolie gegen die Riesen und Voldemort antreten wollte und er vollkommen machtlos daneben stehen musste.

„Doch was ist mit Voldemort?“, brachte Molly ein.

„Was ihn betrifft, so hoffe ich, dass unsere werten Gastgeber ihn in magischer Weise auf Trapp halten können!“, entkräftete Anjolie den Einspruch und fixierte die Tuatha.

„Hört, hört!“, lachte ein vollkommen in Schwarz gekleideter Tuatha. „Wie nett sie sein kann, wenn sie etwas möchte! Diese Seite kennen wir ja gar nicht von dir!“

„Es war keine Nettigkeit, die mich auf eure Mitwirkung spekulieren ließ, Arawn! Schließlich habt ihr bei diesem Kampf auch einiges zu verlieren! Finns Warnung vorhin, kam nicht von ohne! Dies hier ist Danus Burg und wenn sie eingenommen wird, so hat der Eroberer die Macht über die Anderswelt, nicht wahr?!“

Sie hatten keine Möglichkeit, diese Information zu verdauen, denn der Lärm von außen wurde immer lauter. „Wir sollten endlich in den Kampf eingreifen, bevor uns jegliche Möglichkeit, ihn für uns zu entscheiden, genommen wird!“, bestimmte Finn und stieß die Tür ohne weiteres Zögern auf.

Severus atmete erleichtert auf, als er sah, dass sich der Kampf noch nicht in diesem Hof abspielte und so die letzte Verteidigungsposition noch stand. Sie folgten Finn und Severus durchquerte an Anjolies Seite zügig den Hof, immer den Blick auf die Riesen gerichtet, die hoch über die Mauer hinausragten. „Ich hatte ganz vergessen, wie groß die sein können!“, murmelte Anjolie und Severus glaubte einen Anflug von Furcht in ihrer Stimme zu hören.

Am Tor zog Finn sein Schwert und stürzte sich nach einem kurzen Nicken zu Anjolie sofort in den Kampf. Sein Krieger tat es ihm gleich. Severus ging direkt an das Tor und spähte um einen Flügel herum hinaus. Finns Krieger beschäftigten die Riesen eifrig. Ein anderes Wort konnte er dafür nicht finden. Sie bemühten sich von den Ungetümen nicht zertrampelt zu werden, doch ansonsten schienen sie keinen großen Schaden bei ihnen ausrichten zu können.

Severus beunruhigten jedoch mehr die zwei Gestalten, die ein wenig abseits des Kampfes standen und alles beobachteten. Er kannte beide nicht, aber einer davon war wie ein Zauberer gekleidet. Sollte das Voldemort sein? Die Tuatha vermuteten es, aber wie konnte das sein? Er sah völlig anders aus. Er hatte keinerlei Ähnlichkeit mehr mit dem schlangenähnlichen Zauberer, dem er so lange gedient hatte. Wenn es sich bei ihm wirklich um Voldemort handelte, dann musste seine menschliche Gestalt wieder vollkommen hergestellt worden sein! War das die Veränderung, die Rosifer erwähnt hatte? Wenn ja, dann hatte er übermäßig untertrieben!

„Wie sieht es aus?“, flüsterte Anjolie an seiner Seite und versuchte um ihn herum zu sehen.

„Nicht besonders rosig!“, murmelte Severus und riss seinen Blick von den zwei Männern los. „Für die Riesen scheinen die Krieger nichts als lästige Flöhe zu sein und Bres - ich nehme jedenfalls an, dass er es ist - und sein Zauberer stehen frei. Es ist nicht so aus, als könnten wir hier raus, ohne von ihnen angegriffen zu werden!“

„Seltsam, dass sie dieses Tor nicht auch vergrößerten!“, überlegte Anjolie und Severus sah sie stirnrunzelnd an. „Naja, das wäre doch der leichteste Weg, um auch hier durch zu kommen!“, verteidigte sie ihren Gedanken.

„Vielleicht wurden sie von Finns Kriegern aufgehalten, bevor sie Gelegenheit dazu hatten!“, zuckte Severus die Schultern.

„Das ist jetzt nicht wichtig!“, knurrte Moody hinter ihnen. „Wir sollten lieber zusehen, wie wir hier ungesehen herauskommen!“

„Das geht nicht, ohne dass die beiden da abgelenkt werden!“, nickte Severus in die Richtung der beiden Männer.

„Und wie sollen wir das anstellen?“, fragte Arthur Weasley von hinten.

„Wir nicht!“, antwortete Anjolie und sah die Tuatha an, die alles amüsiert beobachteten. „Es gibt hier andere, die ihr Heim schützen wollen und demnach verhindern müssen, dass sie einfach durchs Tor spazieren, während Finn gegen die Riesen kämpft!“

„Während ihr hier quietschvergnügt rausspaziert?“, stichelte Arawn und sah sie abfällig an.

„Ganz genau!“, fauchte Anjolie.

„Kommt ihr vielleicht mal?!“, rief Finn, der plötzlich wieder im Tor stand und sie fuhren herum. Finn blutete aus einer Platzwunde an der Schläfe, doch in seinen Augen stand der Wille zum Kampf. „Wenn ihr die Burg nicht gleich freiwillig abtreten wollt, dann solltet ihr in die Gänge kommen!“, rief er den Tuatha zu. Und an Anjolie gewandt: „Versucht an der linken Seit des Hofes entlang zu laufen und so wenig wie möglich Aufmerksamkeit zu erregen! Das schafft ihr doch wohl?“

„Tja, ich weiß nicht!“, fauchte Anjolie. „Ich hatte eigentlich vor, winkend und rufend den Hampelmann zu spielen und Voldemort eine lange Nase zu schneiden! Das dürfte doch wohl keine allzu große Aufmerksamkeit erregen oder was meinst du?“

Finn runzelte die Stirn. „Als Engel hattest du einen weitaus weniger kranken Humor!“, knurrte er, konnte ein Zucken um die Mundwinkel jedoch nicht unterdrücken. Er wandte sich abrupt um und rannte zurück ins Kampfgetümmel. Auch die Tuatha setzten sich daraufhin endlich in Bewegung und verließen den inneren Hof. Einige von ihnen griffen die Riesen an, andere gingen direkt auf Bres und Voldemort los.

„Gut!“, regte Anjolie an. „Dann werden wir versuchen, uns am Rand an ihnen vorbeizuschleichen, bevor die Männer müde werden und wir wieder auf dem Präsentierteller stehen! Ich gehe vor und Ginny, du deckst uns den Rücken! Teilt es so ein, dass die restlichen Ordensmitglieder und die Jugendlichen zwischen den Auroren in der Mitte sind! Ich gehe doch mal davon aus, dass ihr wenigstens etwas Selbstverteidigung in eurer Ausbildung gelernt habt!“

Sie ignorierte die beleidigten Blicke der Auroren, zog ihre Sais und schob sich an ihm vorbei. Severus starrte entgeistert auf die Kampfmesser. „Du machst wohl Witze!“, fragte er sie umgehend. „Warum nimmst du nicht dein Schwert?“

„Mehr Beweglichkeit!“, antwortete sie kurzangebunden. Das beruhigte Severus nicht unbedingt, während sie sich um den Torflügel bog, um die linke Seite des Hofes einsehen zu können..

„Meinst du nicht, Ginny sollte mit an der Spitze sein?“, raunte er ihr ins Ohr, als sie sich wieder zurückgezogen hatte. „Sie ist stärker und hätte einem möglichen Angriff eines Riesen mehr entgegenzusetzen!“

Ihr Kopf fuhr herum und jetzt schaute Anjolie beleidigt drein. „Um dein Vertrauen in mich steht es noch immer nicht besonders gut, was?“, fauchte sie ihn an und Severus erkannte zu spät, dass er wieder den selben Fehler begangen hatte. „Ginny bleibt hinten!“, stellte sie unmissverständlich klar und richtete sich auf. „Los geht's! Einer nach dem anderen! Und ihr habt Finn gehört! Haltet euch auf der linken Seite des Hofes. Lasst euch nicht von der Magie der Kämpfenden erwischen! Da draußen fliegen mächtig die Fetzen!“ Sie lächelte Ginny aufmunternd zu und schlüpfte durch das Tor.

Nur Sekunden später folgte ihr Severus. Auch wenn sie wütend auf ihn war, würde er sie nicht allein lassen! Auch wenn er noch mehr an seiner eigenen Fähigkeit zweifelte, sie beschützen zu können - so ganz ohne Kräfte! Sie hingegen wusste wenigstens, wie man kämpft! Aber das hieß noch lange nicht, dass er sie deswegen allein ins Messer laufen lassen musste!

„Willst du nicht lieber warten, bis Ginny heran ist?“, fauchte Anjolie, als er sie eingeholt hatte. „Dann kann sie dich beschützen!“ Severus hatte Mühe, sie zu verstehen, da der Kampflärm ohrenbetäubend war. Den meisten Krach verursachten die Tuatha im Kampf gegen Bres und Voldemort. Ihre Magie zerstörte nach und nach die Umgebung, doch immerhin war die Botschaft eindeutig angekommen und er biss die Zähne zusammen, während er sich unauffällig mit ihr die Mauer entlang schlich. Aus den Augenwinkeln konnte er die Bewegungen der anderen erkennen, die ihrem Beispiel folgten.

Finn und seine Krieger kümmerten sich derweil hartnäckiger um die Riesen. Es wirkte wie ein Ausschnitt aus dem Kampf Davids gegen Goliath. Sie kämpften hart, hangelten sich an den Riesen hoch, um empfindliche Partien zu erreichen, schlugen auf die Achillessehnen ein, die allerdings gut geschützt schienen, stürzten sich von der Mauer auf sie und erreichten so nach etwas Klettern auch die Köpfe. Sie sahen insgesamt danach aus, als hätten sie gewaltig Spaß dabei! Severus schüttelte unverständig den Kopf. Die waren doch wahnsinnig!

Er konzentrierte sich lieber wieder auf den Weg. Da bemerkte er, dass auch Anjolie sich im Hof umsah. Ihre Augen wanderten ständig zwischen ihrem Weg und den Kämpfenden hin und her. Severus' Blick hingegen, heftete sich an ihr fest. Hatte er mit seiner Bemerkung wieder alles verdorben? Sie wirkte doch mehr als nur verärgert und dabei hatten sie noch nicht einmal angefangen, ihre Differenzen aus dem Weg zu schaffen.

In ihrer Nähe explodierte etwas und sie duckten sich erschrocken ab. Anjolie gab Zeichen nach hinten, dass auch die anderen sich unsichtbarer machten. Für einen Augenblick blieben sie in der Hocke und warteten darauf, dass sie weiter konnten. Zwischen den Tuatha, Bres und Voldemort flogen die Flüche nur so dahin. Sie konnten die Magie geradezu knistern hören. Voldemort hatte es irgendwie geschafft, einen Schildzauber zu finden, der ihn vor den Angriffen der Tuatha schützte. Dieser Schild lenke die Flüche so ab, dass sie in alle Himmelsrichtungen davon stoben und so auch eine Gefahr für sie bildeten.

„Kommt weiter!“, forderte Anjolie ihn auf und schlich halb geduckt weiter. Dadurch, dass das Tor unheimlich vergrößert worden war, hatten sie die Distanz zum Ausgang schnell überbrückt, auch wenn der Hof durch den Kampf mittlerweile ziemlich demoliert war und sie Löcher und Gesteinsbrocken umgehen mussten.

Anjolie lief bereits durch die linke Torhälfte und sie blieb dahinter stehen, um auf die Folgenden zu warten. „Ich kann kaum glauben, dass das Voldemort sein soll!“, flüsterte sie, während einer nach dem anderen durch das Tor gehuscht kam. Ihr Blick war undeutbar und an Voldemorts Gestalt festgefroren.

„Da seid ihr ja endlich!“, rief eine ihm mittlerweile verhasste Stimme hinter ihnen und sie fuhren herum.

„Rosifer!“, lachte Anjolie erstaunt auf. „Wo warst du die ganze Zeit?“

„Wo ich war?“, entgegnete er entrüstet und sah Severus wütend an. „Dein lieber Freund hier schickte mich zu Voldemort, als der uns rief und dann einfach ohne uns abhaute! Aber nicht mit mir!“, beklagte sich der Blondschopf und kreuzte die Arme vor der Brust. „Ich folgte ihm heimlich und landete schließlich hier!“

Sie kamen nicht dazu, mehr Erfahrungen auszutauschen. Im Hof war plötzlich noch mehr Lärm zu hören und entsetzte Schreie ließen Severus die Haare zu Berge stehen. „Verdammt! Sie haben uns entdeckt!“, rief Anjolie aus.

Severus folgte Anjolie direkt ans Tor. Während Voldemort noch immer die Magie der Tuatha abwehrte, griff Bres die letzten Fliehenden mit Feuersalven an und trieb sie auseinander. Da es nichts als Deckung gab, versuchten sie mit Hakenschlagen seinen Angriffen zu entgehen - mit mäßigem Erfolg. Einige Auroren waren bereits verletzt und Bres feuerte ohne Unterlass weiter.

„Ginny!“, schrie Molly Weasley auf und wollte zurück in den Hof rennen, doch Anjolie packte sie und hielt sie fest.

„Sei vernünftig!“, fauchte sie die bestürzte Frau an. „Du kannst ihr jetzt nicht helfen! Bleib hier und bring nicht alle noch in unnötige Gefahr, weil sie auch dich retten müssen!“ Damit schob sie Molly in die Arme ihres wartenden Mannes und sah ihn beschwörend an, sie auch festzuhalten.

Severus tastete den Hof mit seinen Blicken ab. Er konnte Potter und die kleine Weasley über den Boden kriechen sehen, wo sie relativ sicher schienen. Bres konzentrierte sich weitestgehend auf die großen beweglichen Ziele.

„Mist!“, stieß Anjolie neben ihm aus und stürmte plötzlich los. Severus riss entsetzt die Augen auf und wollte sie aufhalten, doch da wurde er von hinten gepackt. „Lass sie!“, befahl Rosifer, als Severus sich losreißen wollte. „Du bringst sie sonst nur unnötig in Gefahr!“ Spinnt er? Sie beging da gerade Selbstmord!

„Warum hält sie sich nicht an ihre eigenen Worte?“, spie Severus zwischen zusammengepressten Zähnen hervor. „Eben hat sie Molly wegen der selben Sache noch fast in der Luft zerrissen!“

„Anjolie ist ja auch nicht Molly!“, antwortete Rosifer trocken. „Sie weiß, wie sie sich verteidigen muss!“

„Was hat sie vor?“, flüsterte Molly bebend und Severus suchte Anjolies Gestalt im Hof. Mit Schrecken beobachtete er, wie Anjolie auf Bres zusprintete. Er stand seitlich zu ihr, doch zum Glück wandte ihr wenigstens Voldemort den Rücken zu. Als sie nur noch ein paar Meter von dem Tuatha entfernt war, warf sie im Laufen eines ihrer Messer, das seine ausgestreckte rechte Hand durchbohrte. Das Triumphgefühl, dass Severus dabei erfasste, währte nur kurz. Bres schrie mit schmerz- und wutverzerrter Stimme auf und drehte sich zu ihr um. Doch diese verrückte Frau ließ sich nicht aufhalten! Als er die unverletzte Hand hob, um sich mit seinem gefährlichen Feuer für ihren Angriff zu ?bedanken', sprang sie vom Boden ab und flog den letzten Meter auf ihn zu.

Sie erwischte den überraschten Mann mit den Füßen an der Brust und riss ihn von den Beinen, was jedoch nicht verhinderte, dass das Feuer trotzdem seiner Hand entwich. Severus stöhnte erschüttert auf, als ihr beim Fallen der Strahl gefährlich nahe am Gesicht vorbei schoss. Er hätte gern die Augen geschlossen, wenn er nicht befürchten müsste, sie als nächstes nur noch tot wiederzusehen. Severus hielt den Atem an, als Voldemort durch Bres's Fall seinen Kopf umwandte, doch die Tuatha verstärkten ihren Angriff und er musste sich wieder voll auf sie konzentrieren.

„Sei vernünftig!“, stieß Rosifer hinter ihm aus und ließ ihn los. „Sie macht das schon! Du könntest lieber helfen, die Verletzten herauszuholen, jetzt, wo Anjolie uns eine Galgenfrist verschafft hat!“ Und wer half ihr? Severus riss sich widerwillig von der Szene los, als sie sich wieder erhob und mit dem zweiten Messer auf Bres losging. Rosifer hatte wohl recht! Sie schien tatsächlich alles im Griff zu haben.

Er folgte Rosifer und ein paar anderen in den Hof und erkannte nach einem überschauenden Blick, dass ungefähr zehn Ordensmitglieder verletzt waren - einige von ihnen so schwer, dass sie nicht aus eigener Kraft laufen konnten. Severus unterdrückte einen Fluch und beeilte sich, um die Helfenden zu unterstützen. So konnte er wenigstens etwas Nützliches zustande bringen.

Während er und Remus Tonks halfen, eroberten mehrere erschreckend bekannte grüne Flüche sein Sichtfeld und er riss den Kopf hoch, um zu schauen, woher sie kamen. Voldemort feuerte sie auf Potter ab! Er und seine kleine Freundin hatten jedoch einen größeren Felsbrocken, der aus der Mauer gebrochen war, gefunden, hinter dem sie mehr liegend, als hockend, Schutz suchten. „Voldemort greift Potter an! Wir müssen schleunigst alle hier rausbringen!“, keuchte er, als sie Tonks hochzogen. „Meinst du, du bekommst sie allein hier heraus?“, fragte er Lupin. Der nickte nur mit ernster, besorgter Miene.

Severus ging sicher, dass Lupin Tonks fest im Griff hatte und hielt nach dem nächsten Verletzten Ausschau. Zu seiner Verwunderung hörten die Todesflüche auf und Severus fürchtete, dass es den Goldjungen erwischt hatte. Er sah zu der Stelle, an der die beiden eben noch gelegen hatten, doch da war keiner mehr. Dafür entdeckte er Potter, wie er Malloy, einem der neuen Ordensmitglieder, auf die Beine half, immer einen Blick nach links werfend.

Der Grund dafür war schnell erkannt. Die kleine Weasley, die den Schlägen eines der Riesen auswich. Die Tuatha kämpften nun alle gegen die Riesen, die ihnen den Weg zum Ausgangstor und damit zu Voldemort versperrten. Severus beschlich ein ungutes Gefühl. Warum hatte Voldemort mit den Angriffen aufgehört?

Er schoss herum und ein leises Keuchen entwich ihm. Der Grund für Voldemorts ?Zurückhaltung' war Anjolie! Doch nicht in positiver Hinsicht. Sie standen sich genau gegenüber, nein schlimmer: Voldemort hatte sie an der Kehle gepackt und sie hing direkt vor ihm. Warum rührte sie sich nicht? Warum wehrte sie sich nicht?

Severus' Füße bewegten sich wie von selbst auf sie zu. Sie schienen miteinander zu reden!? Voldemort zog sie noch näher an sich heran und Severus' Schritte beschleunigten sich. „Nein! Warte!“, tauchte Rosifer plötzlich auf und packte ihn wie eine Stahlklammer an den Armen. „Lass mich los!“, fauchte Severus und schlug nach ihm, was jedoch nichts nützte. „Glaubst du wirklich, ich sehe dabei zu, wie er sie tötet?“

„Das wird schon nicht geschehen!“, entgegnete Rosifer, klang dabei aber bei weitem nicht so überzeugend, wie er dachte. Doch der Griff um Severus' Arm löste sich nicht um einen Millimeter. Er sah, wie endlich Bewegung in Anjolie kam und blieb still stehen. Das Messer blitzte in ihrer Hand auf und Severus sackte regelrecht in sich zusammen, als Voldemort sie problemlos entwaffnete. „Verdammt!“, fluchte Rosifer und Severus biss die Zähne zusammen.

„Lass mich los!“, forderte Severus und sah, wie Anjolie Voldemort trat und er sie von sich stieß. Doch Rosifer hielt ihn weiter fest. Voldemort hob seinen Zauberstab und richtete ihn auf Anjolie. „Bei Merlin, wenn du auch nur etwas für Anjolie empfindest, dann lässt du mich jetzt los und gibst mir die Möglichkeit, Voldemort aufzuhalten!“ Rosifer rührte sich nicht und Anjolie krümmte sich unter dem Fluch Voldemorts. Severus konnte nur hilflos zusehen. „Rosifer!“

Severus packte seinen Zauberstab und richtete ihn auf Rosifer, aber der ließ ihn bereits los. „Der wirkt hier doch sowieso nicht!“ Severus kümmerte sich nicht weiter um ihn und rannte auf Anjolie zu. Voldemort stand noch immer mit dem Zauberstab über ihr und quälte sie. Severus hatte nicht die geringste Ahnung, wie er ihr ohne seine Magie helfen sollte, doch er würde es tun und wenn er Voldemort umreißen und sich mit ihm auf dem Boden herumwälzen musste.

Er zuckte zusammen und bremste abrupt ab, als Voldemort ein Magiestrahl traf, er wankte und dann mit einem wütenden Aufschrei von Anjolie abließ. Severus sah in die Richtung, aus der der Angriff erfolgt war. Einige Tuatha hatten sich um die Riesen herum gekämpft und konzentrierten sich nun wieder auf Voldemort. Severus überlegte nicht lange, schlug einen Bogen, um Voldemorts Aufmerksamkeit zu entgehen, und überbrückte den Abstand zu Anjolie.

Sie versuchte gerade wieder aufzustehen und Severus packte sie unter den Armen und zog sie hoch. „Ohh, aua!“, stöhnte sie und krallte sich an ihm fest.

„Komm weg hier!“, flüsterte Severus und wollte sie zum Tor ziehen.

„Warte! Meine Sais!“, hielt sie ihn auf und er glaubte seinen Ohren nicht zu trauen.

„Was?“

„Meine Sais!“, wiederholte sie und löste sich von ihm. Sie ging, mit leichtem Wanken, auf Bres zu, der reglos am Boden lag und bückte sich nach ihm. War er tot? Bres stöhnte auf, als Anjolie das Messer aus seiner Hand zog und bewegte sich. Anjolie verpasste ihm einen Schlag mit dem Knauf an die Schläfe und der Mann war wieder ruhig.

Zwischen dem Drang, sie aus dem Hof hinauszuschleifen, und der Befürchtung, sie würde zu viel Zeit brauchen, um das zweite Messer zu finden, hin- und hergerissen, sah er sich danach um. Es lag nur ein paar Schritte von Voldemort weg und Severus schloss kurz verzweifelt die Augen. Dieser Tag wurde einfach nicht besser! Kurzentschlossen schlich er sich an Voldemort heran, zuckte mit wild schlagendem Herzen kurz zurück, als Voldemort von der Macht eines magischen Schlages einen Schritt nach hinten trat, ging in die Hocke und legte die letzten wenigen Schritte zum Messer auf allen Vieren zurück. Wie ich doch meine Magie vermisse!

Als er es hatte, zog er sich blitzschnell wieder zurück und sah sich nach Anjolie um. Sie stand noch immer bei Bres und erwartete ihn. Ihr Blick wirkte glasig - eine Nachwirkung des Cruciatus-Fluches! Severus packte sie grob am Arm und zog sie mit sich. Wie hatte sie sich so etwas antun können? War ihr eigenes Leben ihr denn gar nicht wichtig?

Am Tor trafen sie auf Dagda, der gerade den am Bein verletzten Kingsley an Arthur und Remus übergab. „Da bist du ja!“, sagte er, sobald er Anjolie sah und griff nach ihrer Hand. „Ich muss mit dir reden!“ Severus beobachtete zähneknirschend, wie er sie ein paar Meter von ihnen weg zog und auf sie einzureden begann.

Er selbst schritt die Reihe der Ordensmitglieder ab, die sich vor der Tormauer angesammelt hatten und versuchte auf die Weise so nah wie möglich an Anjolie und den Tuatha heran zu kommen. „Was haben die wohl zu besprechen?“, fragte Rosifer hinter ihm und Severus fragte sich, warum dieser Mann ständig in seiner Nähe sein und ihm das Leben schwer machen musste. „Keine Ahnung!“

Severus ging noch näher an sie heran und versuchte, etwas zu verstehen. Er hörte, dass Rosifer ihm dicht auf den Fersen sein musste und runzelte die Stirn, da er kaum etwas von dem Gespräch mitbekam. „... voller Bösartigkeit... Licht... Opfer... nur du... “ Seine Eingeweide verkrampften sich. Was versuchte dieser Gott ihr da einzureden?

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Anjolie verschwand durch das Tor und Ginny schlug das Herz bis zum Hals. Sie hätte nie damit gerechnet, in dieser Welt gegen Riesen kämpfen zu müssen und die sahen brutal aus! Harry drückte ihre Hand und versuchte sie aufmunternd anzulächeln, was ihm gründlich misslang. Bisher war sie ja auch für die Aufmunterungen zuständig gewesen.

Er weigerte sich, zu ihren Eltern, Ron und Hermine in die Mitte zu gehen und Ginny war irgendwie froh darüber. Sie lächelte zurück, sah dann aber sofort wieder zum Tor. Im Moment war sie einfach zu aufgeregt für Gespräche jedweder Natur.

Einer nach dem anderen schlüpfte durch das Tor und dann waren sie an der Reihe. „Wir gehen zusammen!“, sagte Harry und nahm ihre Hand, doch sie befreite sich wieder von ihm. Sie wollte kein unnötiges Aufsehen erregen und sie damit in Gefahr bringen.

„Nein! Kein Risiko!“ Harry schien das nicht zu gefallen, ging dann aber ohne Protest hinaus. Fünf Sekunden später folgte ihm Ginny. Sie hoffte, dass sie Anjolies Vertrauen in sich nicht enttäuschen würde, denn im Moment hatte sie nicht das Gefühl, dass sie wusste, was zu tun oder ob sie hilfreich war, wenn sie angegriffen werden würden!

Der Kampf war im vollen Gange und während sie Anjolies Weg folgten, beobachtete sie fasziniert Finn und seine Krieger. Er kämpfte so leidenschaftlich, mit immer wieder neuen Zügen und ungebremstem Enthusiasmus, obwohl er auch so manchen Hieb der Riesen einstecken musste.

„Ginny, komm!“, mahnte Harry und packte sie am Handgelenk. Er zog sie zügig zu den anderen, um wieder Anschluss zu finden. Dabei fiel ihr Blick auf die Tuatha und zwei Männer, die mit Magie gegeneinander kämpften. War das Voldemort? Sie hatte ihn noch nie gesehen, doch schon seine Erscheinung hatte etwas Furchteinflößendes. Obwohl sie ihn sich immer anders vorgestellt hatte. Sie konnte von ihrem Platz aus zwar nur sehen, dass er groß war und schwarze Haare hatte, doch nach all den Erzählungen über ihn dachte sie immer, dass er bei weitem weniger menschlich aussah.

Da drehte sich der zweite Mann auf einmal von den Tuatha ab und begann auf die letzten ihrer Truppe zu schießen. „Runter!“, rief Harry und zerrte an ihrem Arm. Sie ließ sich fallen und stieß sich dabei die Knie, bemerkte den Schmerz aber kaum, weil ihr Herz raste und das Blut durch ihre Ohren rauschte. Wie sollten sie jetzt hier rauskommen? Die Schmerzensschreie der anderen ließen sie schwer schlucken. „Wir müssen hier weg!“, keuchte Harry.

„Aber wohin? Hier gibt es keine Deckungsmöglichkeiten!“, flüsterte Ginny.

„Wenn wir auf dem Boden bleiben, dann dürften wir seinen Angriffen weitestgehend entgehen!“ Harry robbte über den Boden und nach kurzem Zögern folgte Ginny ihm. Gesteinsbrocken schürften ihr durch die Kleidung hindurch die Arme und Beine auf, die Feuerstöße schossen über ihre Köpfe hinweg und ihre Mitstreiter stolperten fast über sie.

„Das wird nie was... aua!“, rief Ginny aus. Jetzt war tatsächlich jemand über sie gefallen und Ginny starrte ihn entsetzt an. Es war Phineas Malloy und auf seiner Brust prangte ein riesiger schwarzer Fleck, wo ihn einer der Feuerstrahlen erwischt haben musste. Er stöhnte laut und der Gestank von verbranntem Fleisch erfüllte die Luft. Ginny würgte krampfhaft.

„Wir müssen ihm helfen!“ Harry war jetzt auf den Beinen und beugte sich über Malloy. Ginny starrte ihn an und fühlte sich wie gelähmt. Sie hatte sich noch nie so hilflos gefühlt! Bisher hatte sie immer ihre Magie gehabt, um sich gegen Zauberer zur Wehr zu setzen, oder ihr Schwert, um gegen Dämonen zu bestehen, doch beides half ihr jetzt nicht.

Sie runzelte die Stirn, als sie merkte, dass die Feuerstöße und die Schreie aufgehört hatten. Auf die Unterlippe beißend sah sie sich um. Der Angreifer war abgelenkt! Er schien verletzt und Anjolie riss ihn gerade von den Beinen.

Ginny atmete zum ersten Mal seit dem Angriff wieder richtig durch. Jetzt hatten sie eine Chance! Sie rappelte sich vom Boden auf und beugte sich ebenfalls über Malloy. „Lass uns hier verschwinden!“, forderte sie Harry auf und packte Malloy am Arm. Der stöhnte unter Schmerzen auf, als sie ihn hochzog. „Komm schon, Harry!“

Sie blickte noch einmal zu Anjolie und dem Mann, als ihr Blick von zwei eisigen Augen gefangen genommen wurden. Voldemort! Er fixierte Harry und hob seinen Zauberstab. „Harry! Runter!“, schrie sie entsetzt auf, ließ Malloy fallen und stürzte sich über ihn auf Harry. Der grüne Strahl des Todesfluches schoss über sie hinweg, als sie den Boden berührten. Er traf die Wand neben ihnen und riss ein großes Loch hinein. Ginny schrie auf, als die großen Steine der Mauer auf die Erde prallten und sie gerade so verfehlten.

Einer schlug direkt neben ihrem Kopf auf und Ginny drückte keuchend ihr Gesicht auf Harrys Brust. Ein Splitter traf sie, denn sie spürte ein Brennen an der Wange. „Bist du okay?“, konnte er noch fragen, als der nächste Fluch kam. Ginny fühlte, wie er knapp über ihrem Rücken hinweg sauste. Die Stelle fühlte sich eisig an.

Harry schuppste sie von sich runter und Ginny sah ihn erstaunt an. „Hinter die Steine!“, stieß er aus und warf sich herum. Er griff beim Kriechen ihren Arm und versuchte sie mit sich zu ziehen.

„Ich kann das allein!“, hielt sie ihn davon ab. „Er ist hinter dir her!“ Und passend zu ihrem Einwand kam der nächste Fluch. Er schlug neben ihnen im Boden ein und wirbelte einen Haufen Steine und Staub auf. Ginny legte die Hände über den Kopf und spürte die kleinen Steine und den Staub darauf landen.

„Weiter!“, stieß Harry aus und robbte hinter den Gesteinsbrocken. Auch Ginny schaffte es rechtszeitig dahinter. Doch das war kein Wunder, da Voldemort sich voll auf Harry konzentrierte. „Was ist mit Malloy?“, fragte Harry, als sie hinten ankam.

„Der ist sicher!“, stieß sie aus. „Selbst ich könnte vor dem Stein hin- und herspringen und Voldemort würde mich nur umlegen, weil ich zwischen dir und ihm im Weg herumstehe!“ Harry sah sie stirnrunzelnd an. „Hast du es noch nicht bemerkt?“, fragte sie ihn. „Voldemort gibt sich nicht mit lästigen keinen Insekten wie mir ab! Der befasst sich nur mit dem für ihn Wichtigen!“

Die Flüche schlugen in den Gesteinsbrocken ein und mit jedem Mal und wurde er kleiner, weil etwas davon abbrach. Sie blieben längelang hinter dem Gestein liegen und Ginny hoffte, dass Voldemort nicht auf die Idee kam, sich eine günstigere Position zu suchen, um Harry zu erwischen.

Sie konnte sehen, wie die anderen den Verletzten nach draußen halfen und war froh, dass sie es ohne weitere Angriffe schafften. Das war wohl der einzige Pluspunkt, dass es Voldemort nur auf Harry abgesehen hatte!

Nach wenigen Minuten wurde es plötzlich ruhig vor ihnen und sie spähte vorsichtig um den Stein herum. Das pure Entsetzen packte sie. Voldemort hatte Anjolie an der Kehle gepackt und hielt sie daran einige Zentimeter über dem Erdboden.

„Oh, nein!“, stieß Ginny aus. Sie sah hilfesuchend zu den Tuatha, doch die waren mit den Riesen beschäftigt. Die schienen einfach nicht müde zu werden! Sie dachte nicht lange nach und sprang auf. Mit gezogenem Schwert rannte sie auf Voldemort zu, den Ruf Harrys ignorierend. Voldemort hatte ihr den Rücken zugedreht. So konnte sie ihn überraschen!

Doch sie war die einzige, die hier überrascht wurde. Ein Riese ging zwischen ihr und ihrem Ziel in die Knie und sie stoppte abrupt. Eine Schrecksekunde lang sahen sich beide an, dann holte er aus und wollte ihr mit der Rückseite seiner Pranke eins verpassen.

Diesmal schaltete ihr Gehirn ganz ab und sie reagierte nur ihren Reflexen gehorchend. Anjolies Training war nicht vergessen. Ginny schlug ein Rad nach links und wich ihm so aus. Das ganze hätte noch eleganter ausgesehen, wenn sie nicht das Schwert in der Hand gehabt hätte, dass sie dabei nur mit Müh und Not halten konnte.

Auch der Riese zeigte sich nicht beeindruckt und vor allem, er gab nicht auf! Er holte diesmal mit der Faust aus und wollte Ginny damit in den Boden rammen. Auch hier entkam sie ihm. Sie ließ sich seitlich zu Boden fallen und rollte sich ab. Dabei zog sie das Schwert über den Rücken der Faust und der Riese schrie wütend auf. Sein Blut spritzte auf sie herab und Ginny musste an sich halten, um ihrem Würgereflex nicht nachzugeben.

Sie rollte noch etwas weiter und stand wieder auf. So sehr sie es auch versuchte, so konnte sie Anjolie und Voldemort nicht sehen und eine plötzliche Wut ergriff sie. Was, wenn Anjolie etwas passiert war, nur weil dieses hässliche Monstrum sie hier aufhielt? Sie gab diesem Gefühl nach und stürmte auf den Riesen zu. Mit einem weit ausholenden Schlag zog sie das Schwert über seinen Oberschenkel, wiederholte das ganze noch einmal mit einem Schwung von der anderen Seite her und stieß es schließlich tief hinein.

Das Brüllen des Riesen erfüllte den ganzen Burghof und um Ginnys Mund trat ein grimmiger Zug. Anjolie hätte bestimmt zufrieden aufgelacht, doch Ginny hatte schon immer bezweifelt, dass sie jemals mit einer solchen kalten Professionalität, wie ihre Mentorin kämpfen könnte, was jedoch nicht hieß, dass sie das nicht gern würde! Wie auch heute hatte es sich oft genug gezeigt, dass ängstliches Zögern oder Skrupel sich äußerst negativ auf die Effektivität ihres Kämpfens auswirkten. Ein Nachteil, den ihr auszutreiben, Anjolie keine Zeit gehabt hatte.

Ginny schüttelte den Kopf, um diese Gedanken zu vertreiben. Jetzt hieß es, diesen Riesen aus dem Weg zu schaffen. Sie ging einen Schritt zurück und zog das Schwert damit wieder heraus. Dann wandte sie sich ein paar Schritte weiter nach rechts, um sich seinem Hintern zu widmen. Zu einem erneuten Schlag ausholend wurde sie plötzlich von einem Arm um die Taille zurückgerissen.

Sie bäumte sich gegen seinen Griff auf, unterließ es jedoch sofort, als sie seine Stimme erkannte. „Immer langsam, kleine Lady!“, lachte Finn. „Lass uns auch noch was übrig! Wir sind hier zu Hause und bestehen auf unseren Heimvorteil!“

„Warum habt ihr ihn dann bis jetzt nicht genutzt?“, schnauzte sie ihn an. Anscheinend war der Eindruck von vorhin, dass ihm das alles hier unheimlichen Spaß machte, nicht verkehrt gewesen!

„Höre ich da Kritik?“, gluckste er. Zwei seiner Krieger kümmerten sich in der Zwischenzeit um ?ihren' Riesen und sie erkannte den Grund, weshalb er in die Knie gegangen war. Sie hatten ihn in den Kniekehlen und an den Achillesfersen verletzt, weshalb er auch nicht mehr aufstehen konnte. Sein Ende war gekommen!

„Lass mich los! Ich muss zu Anjolie!“, knirschte sie mit den Zähnen und bog seinen Arm um ihre Taille zurück.

„Na aber hallo! Du bist ja ganz schön stark! Wieso steckst du dann mit den ganzen Zauberfreaks zusammen?“, wollte Finn wissen.

Ginny drehte sich zu ihm um und schnaubte unwillig: „Weil ich auch einer dieser ?Zauberfreaks' bin!“

„Hoppla! Da bin ich wohl ins Fettnäppchen getreten!“, grinste er, sah aber nicht so aus, als wäre er peinlich berührt.

„Tiefer geht's gar nicht!“, bestätigte sie dafür und lief nach links, um den Riesen zu umrunden. Doch zu ihrer Überraschung sah sie, dass Arawn und Belenus den Kampf mit Voldemort wieder aufgenommen hatten und Anjolie mit Snape und Dagda zum Tor hinaus gingen. Ginny atmete erleichtert auf. Nur um im nächsten Moment mit einem erschrockenen Quietschen wieder zurück gerissen zu werden. Allerdings konnte sie Finn deswegen nicht sauer sein, denn dort, wo sie gerade noch gestanden hatte schoss ein Todesfluch entlang. Er hätte sie voll erwischt!

„Du magst vielleicht ein starkes Mädel sein, aber ganz bestimmt nicht unsterblich!“, tadelte er sie und Ginny schluckte eine patzige Antwort runter. Irgendwie hatte er ja recht! „So und jetzt halte die Augen offen, wenn wir an diesem magischen Kampf vorbeiziehen! Dein Schwert hilft dir hier nämlich nichts!“

Ja, ja! Spar es dir!, dachte Ginny bei sich, hielt sich jedoch an seine Worte. „Deine Kampftechnik“, sprach Finn sie an, während sie aufs Tor zustrebten. „Das war die gleiche wie Anjolies! Die kämpft auch immer ohne Rücksicht auf ihr eigenes Leben!“

„Woher weißt du das?“, fragte Ginny und sah sich um. Sie war froh zu sehen, dass keiner der Ordensmitglieder noch im Hof war.

„Wir kämpften oft genug Seite an Seite und manchmal auch gegeneinander! Das prägt sich ein!“ Sie gelangen ohne Unterbrechung schnell zum Tor und ihre Mutter erwartete sie bereits.

Sie riss Ginny in die Arme, sobald sie hindurch getreten war und schluchzte: „Oh, mein Kind! Ich hatte solche Angst um dich!“ Ginny unterdrückte ihren ersten Impuls, sich peinlich berührt von ihr zu befreien. Statt dessen schlang sie die Arme um sie und drückte sie kurz, aber kräftig.

„Kein Grund dafür!“, erklärte Finn und ihre Mutter löste sich von ihr. „Die Kleine kann ganz gut auf sich selbst aufpassen!“ Ginny spürte, wie sie rot wurde. Um sich abzulenken, sah sie sich vor dem Tor um. Die Verletzten lagen an der Burgmauer und wurden von den anderen so gut wie möglich behandeln.

Sie sah sich nach Anjolie um und fand sie ein gutes Stück weiter weg, mit Dagda redend. Sie wirkte unverletzt und Ginny fiel ein Stein vom Herzen. Snape, Rosifer und Remus standen in der Nähe und Ginny spielte mit dem Gedanken zu ihnen zu gehen. Erst jetzt fiel ihr ein, dass sie Rosifer die ganze Zeit über nicht gesehen hatte.

„Warum bist du einfach weggelaufen?“, herrschte sie plötzlich Harry von der Seite an und Ginny blinzelte erstaunt. „Du hättest tot sein können!“ Er hielt die Arme an den Seiten und ballte die Hände zu Fäusten.

„Reg dich ab, Kleiner!“, mahnte Finn und Ginny war froh darüber. Harry so wütend auf sich zu sehen, war erschreckend beunruhigend. „Das Mäuschen hier hatte weitestgehend alles im Griff!“ Auch wenn sie für seine Einschätzung dankbar war, so wünschte Ginny doch, er würde aufhören, sie mit diesen Verniedlichungen zu betiteln!

„Es wird Zeit, dass ihr aus der Anderswelt verschwindet!“, rief Dagda jetzt von hinten und kam mit Anjolie auf sie zu. „Ihr habt noch viel zu lernen!“

Sie versammelten sich und halfen den Verletzten auf. „Geht es denn?“, fragte Anjolie. „Einige von ihnen sehen schlimm zugerichtet aus!“

„Das werden wir zuhause richten können!“, winkte Moody ab.

„Und du wirst dabei helfen können!“, lächelte Dagda Anjolie an, doch die betrachtete ihn nur mit reglosem Gesicht. Ginny trat näher und hörte interessiert zu. „Glaub mir, du hast die Kräfte Dians nicht umsonst stets bewundert!“, bekräftigte er seine Aussage und wandte sich ab. „Komm Finn! Wir haben noch einiges zu bekämpfen!“

Ginny spürte, wie jemand ihre Hand nahm und drehte sich überrascht um. Finn hatte sie ergriffen und drückte einen Kuss darauf. „Es hat mich gefreut dich kennen zu lernen! So eine starke, leidenschaftliche und mutige Kämpferin wie dich trifft man nicht oft!“ Sie spürte wie ihr erneut die Röte über das Gesicht kroch und versuchte sich an einem erwidernden Lächeln, doch sie glaubte nicht, dass besonders schön aussah.

„Was für ein Charmebolzen du doch bist!“, grinste Anjolie ein paar Schritte von ihnen entfernt. Sie sah erschöpft aus und Snape neben ihr verbissen, wobei letzteres eigentlich nichts neues war.

„War ich doch immer!“, lachte er. „Aber anstatt mich zu kritisieren, solltest du lieber schon mal einen Trainingsplan für dich zurechtlegen! Du hast heute viel zu schnell schlapp gemacht!“ Damit drehte er sich um und ging mit Dagda davon.

„Voldemort wandte Magie an!“, fauchte Snape und Ginny sah ihn neugierig an. Sie hatte von Anjolies Kampf mit Voldemort nicht viel mitbekommen. „Da hätte auch kein Training geholfen!“ Interessant, dass er sie plötzlich wieder verteidigt!

Sie ließen sich nicht weiter darüber aus und machten sich auf zum ?Ausgang', während der Kampf in der Burg noch immer tobte.

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Hat's gefallen? Hoffe ich doch;-)
VLG Rosiel


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