
von Nerventod
„Was machst du da?“, fragte Neville verschlafen.
Ron schaute zu ihm. Er saß auf seinem Bett, dessen Vorhänge weit geöffnet waren. Dean und Seamus schliefen bereits, doch Ron konnte sich nicht entspannen. Wo war Harry hingegangen? Und warum brauchte er so lange? Er hatte bemerkt, dass Harry mittwochabends verschwand und nicht vor ein Uhr morgens zurück kam. Doch nach der ersten Aufgabe, war er verschwunden, um Dumbledore zu sehen und Harry hatte ihm noch nicht gesagt, warum. Dann Freitag war er die ganze Nacht weg gewesen und nun war Sonntag und er war schon wieder verschwunden.
„Wo geht Harry so spät in der Nacht hin?“, fragte Ron frustriert. „Er bleibt in letzter Zeit mehr und mehr weg.“
„Wenn er wollte, dass wir das wissen, würde er es uns erzählen.“ Neville setzte sich auf. Er war nicht länger müde. Er war noch immer wütend auf Ron, wie der sich verhalten hatte. Harry war sehr tapfer gewesen, ihm ein wenig von den Dursleys zu erzählen. Wie hatte Ron sich wegen dieses dummen Wettbewerbs von Harry abwenden können? Er hatte Harry nicht zuhören wollen, als er versucht hatte, ihm zu erklären, dass es nicht seine Schuld gewesen war. Nun wollte Ron alles wissen, wozu er kein Recht hatte.
Ron musste etwas von Nevilles rundem Gesicht abgelesen haben, denn er wurde rot. „Neville, ich mache mir nur Sorgen um ihn.“
„Du hast dir keine Sorgen gemacht, als sein Name aus dem Kelch kam!“, funkelte Neville ihn an.
„Ich habe gesagt, dass mir das leid tut“, schnappte Ron.
„Ja, okay“, rollte Neville mit den Augen. Er legte sich wieder hin und drehte sich mit dem Rücken zu dem Rothaarigen.
„Sieh mal, Neville, es tut mir wirklich leid, wie ich mich verhalten habe.“ Ron lehnte sich vor. Sein Herz hämmerte in seiner Brust, aus Scham und Verzweiflung, dass Neville verstand, warum er sich so verhalten hatte, wie er es getan hatte. „Ich habe mir immer um Harry Sorgen gemacht. Ich dachte, er hat seinen Namen in den Kelch getan, um etwas zu beweisen, besonders nachdem er uns erzählt hat, wie er aufgewachsen ist. Es hat mich so wütend gemacht zu glauben, dass er etwas Gefährliches tut, wenn er nicht den Drang haben sollte, so etwas zu tun. Und dann war ich so wütend, dass er mir nicht einmal die Wahrheit sagen konnte und ich habe mich so hilflos gefühlt. Ich wollte ihm helfen, aber er wollte das nicht. Ich wusste nicht, was ich tun sollte.“
„Aber er hat das nicht gemacht“, seufzte Neville.
„Das weiß ich jetzt“, senkte Ron seinen Kopf geschlagen. „Ich weiß es wirklich, aber das habe ich damals nicht. Es tut mir leid. Ich war dumm.“
„Ja, das warst du.“ Neville setzte sich wieder auf, um den Rothaarigen auf dem anderen Bett ansehen zu können. „Harry geht es gut, Ron. Er braucht nur etwas Zeit für sich. Wenn er total gestresst ist, muss er einfach nachdenken und sich entspannen. Mach dir darüber keine Sorgen. Er sagt es uns, wenn er Hilfe braucht.“
„Er würde es dir sagen“, meckerte Ron. „Ich muss ihm erst noch beweisen, dass ich wieder sein Freund bin.“
„Nun…“, zuckte Neville mit den Schultern.
„Ich weiß. Ich habe es verdient und ich werde nicht aufgeben.“
„Ja, ich auch nicht“, lächelte Neville. „Aber Harry kann meistens auf sich selbst aufpassen.“
Ron grinste schief. „Ich mach mir aber trotzdem Sorgen.“
Neville lachte und beide legten sich zurück in ihre Betten. Ron schaute hinüber zu Harrys leerem Bett und fühlte sich zum ersten Mal seit Monaten erfrischt. Es war hart gewesen, mit Harry zu streiten. Er wusste, dass das alles seine Schuld gewesen war und das machte ihre Distanz noch schwerer. Doch nun hatte er zum ersten Mal die Hoffnung, dass alles wieder normal werden würde.
Silas wählte genau diesen Zeitpunkt, sich in den Raum zu schleichen. Er schlich zu seinem Bett. Er hatte Schmerzen und war erschöpft. Seine Bewegungen waren steif. Ron setzte sich mit einem Stirnrunzeln auf und fragte, ob er in Ordnung war. Neville blieb liegen, doch seine braunen Augen waren voller Sorge.
„Es geht mir gut“, schnappte Silas müde. „Geh schlafen.“
„Du siehst verletzt aus“, widersprach Ron. Er wollte aus dem Bett steigen.
„Schlaf einfach“, funkelte Silas ihn kalt an. „Wenn es dich nicht stört, ich würde gerne etwas Schlaf bekommen.“
Ron wurde rot und sah sehr stur aus.
„Wenn er sich morgen nicht besser fühlt, wird er sicher zu Pomfrey gehen“, warf Neville ein.
„Sicher“, schnarrte Silas sarkastisch. Er ging ins Bett und zog die Vorhänge fest zu.
Ron öffnete seinen Mund, um etwas zu sagen, wahrscheinlich, um zu protestieren, doch Neville warf ihm einen bedeutungsvollen Blick zu und schüttelte seinen Kopf. Ron zögerte. Er wusste, dass Neville Harry an diesem Punkt näher stand, er wahrscheinlich mehr wusste, als er selbst. Ron glaubte nicht, dass Neville es zulassen würde, dass Harry sich verletzte. Er seufzte und legte sich hin. Aber wenn Harry morgen immer noch so aussehen würde, als habe er Schmerzen, würde er sicherstellen, dass sein Freund zu der Krankenschwester ging, auch wenn er Harry nicht dazu bringen konnte, ihm zu erzählen, was passiert war.
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Harry erwachte am Montagmorgen und hätte tausend Galeonen bezahlt, wenn er im Bett hätte bleiben können. Stöhnend starrte er hinauf zu Ron. Der Rothaarige hatte seine Vorhänge aufgezogen und das helle Morgenlicht strahlte im ins Gesicht. Er setzte sich und auf und schlürfte grummelig zu seinem Koffer, um seine Schuluniform von dort zu holen. Er war zu abgelenkt, um zu bemerken, dass sein Freund jede seiner Bewegungen beobachtete.
Sy? Bist du in Ordnung?
Fein, schnarrte der Slytherin. Doch Harry konnte beinahe die Wellen der Ermüdung spüren, die von der Kernpersönlichkeit ausgingen.
Vielleicht solltest du dich ein wenig ausruhen.
Das habe ich vor, sobald du mich in Ruhe lässt, knurrte Silas.
Hat es funktioniert? Fragte Harry vorsichtig.
Ja, es hat funktioniert, lächelte Silas. Und was noch besser ist, wir haben es geschafft, den Portschlüsselzauber auf Dämon zu transferieren. Wenn er rauskommt, wenn wir ihn nicht dort haben wollen, können wir ihn zwingen, seine Werwolf-Gestalt anzunehmen. Und wir können ihn wieder zurück schicken, wenn wir die Deaktivierungsworte sprechen. Selbstverständlich werden wir jemanden von außerhalb brauchen, sie zu sagen. Wir sollten also in Erwägung ziehen, Neville zu sagen, wie die Worte sind. Severus und Remus wissen sie bereits.
Ich möchte es auch Sirius erzählen, sagte Harry bestimmt.
Ich kann dich nicht aufhalten, sagte Silas steif. Er war offensichtlich nicht von der Idee begeistert, aber zumindest wehrte er sich nicht dagegen.
Was ist mit Ron und Hermine? Harry war im Zwiespalt, ob er es seinen Freunden erzählen sollte. Hermine hatte die Neuigkeiten von Dumbledores Fehlern nicht gut aufgenommen. Und auch wenn er Ron wegen seiner Reaktion auf den Kelch verziehen hatte, war er nun unsicher, ob er ihm mehr erzählen sollte, falls er dann wieder schlecht reagieren würde.
Wenn du es ihm sagst, werde ich es Schlange erzählen, drohte Silas.
Harry runzelte die Stirn und begann seine Roben zuzuknöpfen. Sy, wenn du es ihm erzählen willst, dann tu es. Ich vertraue dir. Das war keine sehr gute Drohung. Du kannst es ihm erzählen und wenn du wirklich denkst, dass es eine schlechte Idee ist, werde ich es Ron und Hermine nicht erzählen. Ich habe nur nach deiner Meinung gefragt, wie sie wahrscheinlich darauf reagieren werden. Ich weiß, dass ich ihnen meinen Zustand erklären muss, damit sie die Bedeutung des Portschlüssels verstehen und ich frage mich, ob ich mir das für den Sommer aufheben soll.
Ich denke, dass du es ihnen gar nicht erzählen solltest, schnappte Silas. Er war verwirrt, dass er Schlange überhaupt erwähnt hatte. Er musste wirklich müde sein, wenn er so einen albernen Fehler machte. Aber noch mehr störte ihn Harrys Akzeptanz des mysteriösen Slytherins. Gabriel hätte ihn angeschrien und verlangt zu wissen, wer Schlange war. Silas hatte Harrys Vertrauen in ihn unterschätzt und dieses Vertrauen hatte sich übertragen, als Gabriel mit ihm verschmolzen war.
Da Silas sich unausgeglichen und nicht in der Lage fühlte, seine normale Geschwindigkeit aufrecht zu erhalten, trat er den strategischen Rückzug an. Ich gehe schlafen. Sag es zumindest nicht Hermine. Sie könnte zum Direktor rennen. Warte auf den Sommer.
In Ordnung, lächelte Harry stolz. Geh schlafen, Sy.
Dummkopf, grummelte Silas und seine Präsenz verschwand aus Harrys Gedanken.
„Bist du in Ordnung, Kumpel?“, fragte Ron besorgt. „Ich habe gesagt, dass wir los müssen, wenn wir es noch zum Frühstück schaffen wollen.“
„Oh“, lächelte Harry. „Tut mir leid. Ich… ich hatte einen komischen Traum und habe darüber nachgedacht. Komm, lass uns gehen. Ich bin am Verhungern!“
Ron lachte und folgte seinem Freund aus dem Gemeinschaftsraum.
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Ron und Hermine gingen ein Stück vor Harry und Neville. Das Frühstück war vorbei und sie gingen zu ihrem ersten Unterricht. Neville zog an Harrys Ärmel und die Jungs wurden langsamer. Harry grinste und erzählte Neville flüsternd davon, was letzte Nacht passiert war und wie sie den Portschlüssen an Dämon gebunden hatten. Neville lächelte bald auch glücklich und beide Jungen hatten einen extra Pepp in ihrem Gang.
„Was ist in euch beide gefahren?“, lächelte Hermine über ihrer Schulter.
„Ja, was ist los?“ Ron wurde langsamer, um neben ihnen zu gehen.
„Nichts“, lächelte Harry unschuldig. „Ich erzähle es dir später.“
Glücklicherweise kamen die Slytherins dazu, auf ihrem Weg zu Pflege magischer Geschöpfe und sie ließen das Thema fallen. Mit den Krötern als Hauptthema des Unterrichts, wollte keiner wirklich beginnen, aber nun, da es Dezember war und das Wetter kalt und windig geworden war, war es noch unfreundlicher. Sogar die Gryffindors schauten hinter ihren Schals finster, als sie zu Hagrids Hütte kamen.
„Ich bin mir nicht sicher, ob sie Winterschlaf halten oder nicht“, sagte Hagrid über den Wind hinweg. „Ich hab mir gedacht, wir sehen mal, ob sie ein Schläfchen machen wollen… Also packt sie einfach in diese Kisten.“
Es waren nur noch zehn Kröter übrig. Die anderen waren bei Kämpfen gestorben, aber ihre Größe entschädigte die Anzahl. Sie waren etwa 1,80 Meter lang und ihre Stacheln und Mäuler waren auch größer geworden. Eine Gruppe Slytherins war zu Hagrids Hütte gerannt, um den Unterricht zu umgehen und das sagte eine Menge darüber, wie sehr sie die Kreaturen hassten. Die Slytherins sagten von Hagrids Zuhause immerhin, dass es ein Loch war. Am Ende des Unterrichts hatten alle, die nicht weggerannt waren hässliche Verbrennungen, Bisswunden und Stiche - Seamus und Lavender waren in den Krankenflügel geschickt worden - und man hatte herausgefunden, dass die Kröter keinen Winterschlaf hielten und es definit nicht mochten, in Kisten gesperrt zu werden.
„Also, also, also.. Das sieht nach einer Menge Spaß aus“, lächelte Rita Kimmkorn breit. Sie lehnte am Ende von Hagrids Zaun und hatte sie überfallen, als sie gerade zurück nach Hogwarts gingen.
Die Schülergruppe zuckte bei dem Klang ihrer Stimme zusammen. Niemand hatte bemerkt, dass sie dort stand, bis sie etwas gesagt hatte. Zu Harrys Verteidigung musste man sagen, dass er nur wenig Energie hatte, da er gerade zwei Stunden lang mit den Krötern gekämpft hatte und durchgefroren war. Er machte seine Unaufmerksamkeit wieder gut, indem er seinen Zauberstab zog und mit ihm direkt auf ihren Kopf zielte.
„Nun aber, Harry. Ist das eine Art, eine Lady zu begrüßen?“, gurrte Rita süßlich.
Harry hatte keine Ahnung, wie er die nervige Frau hatte übersehen können. Sie war kaum zu übersehen mit ihrem dicken magentafarbenen Umhang mit Pelzkragen und der großen Krokodillederhandtasche. Er wollte sie gerade anknurren, als ihm jemand dabei zuvor kam.
„Entschuldigen Sie, Miss Kimmkorn. Ist noch jemand bei Ihnen?“, schnarrte Draco und lehnte sich zur Seite, als wollte er hinter die Frau sehen.
Die Slytherins kicherten über den Witz ihres Anführers, doch die Gryffindors waren zu sehr damit beschäftigt, geschockt auszusehen, und machten keinen Laut. Ritas Gesicht wurde furchtbar rot und ihr sorgfältig gelocktes Haar dass sich bisher im Wind noch kein Stück bewegt hatte, begann sich ein wenig zu bewegen. Harry grinste siegessicher die schreckliche Frau an. Sie öffnete ihren mit rotem Lippenstift verzierten Mund, um etwas zu sagen, wurde aber unterbrochen, als Hagrid hinüber geeilt kam, was den Boden erzittern ließ.
„Hey. Was ist da los?“, rief er. „Und wer sind Sie?“
Ritas Gesicht verlor seinen hässlichen Ausdruck und wurde wieder lieblich. Ihr goldener Schneidezahn glitzerte in der Sonne. Sie trat von dem Zaun weg und bot dem freundlichen Halbriesen ihre Hand an. „Rita Kimmkorn, Reporterin des Tagespropheten.“
„Ich denke, Dumbledore hat gesagt, dass sie auf dem Schulgelände nichts mehr zu suchen hätten“, runzelte Hagrid die Stirn.
Rita ignorierte das. „Wie werden diese faszinierenden Kreaturen genannt?“
Selbstverständlich war Hagrid bald damit beschäftigt, über seine neuesten geliebten Kreaturen zu sprechen. Harry knurrte und wollte schon das manipulierende Miststück von seinem Freund ablenken, doch Neville schnappte sich seinen Arm.
„Kümmre dich nicht drum, Harry“, flüsterte sein Bruder. „Hagrid kann sich um sich selbst kümmern.“
„Ja, komm schon, Kumpel“, sagte Ron, nickte mit seinem Kopf Richtung Schloss und rieb sich die Arme, damit sie warm wurden.
„Oh, ich hoffe, Hagrid hat sich diese Kröter nicht illegal beschafft“, sagte Hermine.
„Hagrid hatte schon früher einen Haufen Ärger und Dumbledore hat ihn nie deswegen rausgeschmissen. Es wird schon gut gehen“, sagte Ron sicher durch klappernde Zähne. „Das Schlimmste, was passieren kann ist, dass Hagrid die Kröter loswerden muss. Entschuldigt… Habe ich gesagt, das Schlimmste? Ich meinte, das Beste.“
Neville und Hermine lachten darüber, aber Harry hatte ein ungutes Gefühl, dass Hagrid dieses Interview gab, deshalb schickte er seine Freunde voraus und wartete darauf, dass Hagrid mit seinem Gespräch mit Kimmkorn fertig wurde. Es dauerte nicht lange. Nachdem sie bekommen hatte, weshalb sie gekommen war, war sie sehr eifrig, zu gehen. Harry starrte ihr mit feurigem Blick hinterher und trottete dann zu Hagrid.
„Sei vorsichtig, Hagrid. Sie ist böse. Pass auf, was du sagst, denn sie kann deine Worte aus dem Zusammenhang reißen“, sagte er ernsthaft und schaute zu seinem Freund auf.
„Ich werde nichts Schlechtes sagen, Harry. Geh jetzt hoch zur Schule. Der Unterricht und das Mittagessen warten auf dich.“
Bye, Hagrid“, seufzte Harry und winkte zum Abschied.
Der Halbriese winkte fröhlich zurück, doch seine Aufmerksamkeit richtete sich schon wieder zu den Krötern. Harry war nur fünf Schritte entfernt, als er hörte, wie er mit ihnen sprach. Er machte sich immer noch Sorgen, fühlte sich aber besser und so eilte er hoch zur Schule. Seine Freunde unterhielten sich munter während des Mittagessens und bald vergaß Harry die Sache mit Hagrid und Kimmkorn.
Die Jungen trennten sich von Hermine, um hinauf zu Wahrsagen zu gehen. Sie hatten in den beiden Stunden Spaß und kicherten über die verrückten Vorhersagen ihrer Professorin. Es war in Zeiten wie diesen, dass Harry seinen Bruder ansah und fast glauben konnte, dass es ihm gut ging. Doch dann verlor dessen Gesicht das Leben und seine dunkelbraunen Augen wurden glasig und wirkten gehetzt. Harry fühlte ein Stechen in seiner Brust, als die Angst, die immer in seinen Gedanken war, durch ihn ganz hindurch fuhr. Er würde Neville nicht sterben lassen. Sie würden einen Weg finden, ihm zu helfen.
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„Denkst du, dass wir sie hier finden werden?“, fragte Ron, als sie nach dem Abendessen in die Bibliothek gingen.
„Wo sollte sie sonst sein?“, fragte Neville.
„Und was außer Bücher könnte sie davon abhalten, zum Essen zu kommen?“, lächelte Harry.
Aber die Bibliothek war fast leer. Nur Viktor Krum war da und lernte und eine Gruppe Fünftklässlerinnen stand hinter einem Regal, beobachteten ihn und kicherten leise. Madame Pince beobachtete sie über ihrer kleinen quadratischen Brillengläser sehr ernst, so dass sie nicht mutig genug waren, zu viel Lärm zu machen. Ron wurde rot vor Scham und Aufregung, als Harry ruhig zu dem Sucher ging du sich neben ihn setzte.
„Hey, Viktor“, lächelte Harry. „Was lernst du da?“
„Harry“, funkelte Viktor ihn an.
Ron schluckte hörbar. Neville rollte mit den Augen über den Rothaarigen und setzte sich Harry gegenüber, sodass Ron gezwungen war, den Platz gegenüber Viktor einzunehmen. Harry trat Ron unter dem Tisch und funkelte ihn warnend an. Der Rothaarige wurde noch röter, schloss aber seinen Mund.
„Hast du Hermine hier gesehen? Sie ist nicht zum Abendessen gekommen“, fragte Harry seinen Freund.
„Ich habe sie nicht gesehen“, antwortete Viktor, ohne von seinem Buch aufzuschauen.
„Oh. Hast du schon die Sache mit dem Ei herausgefunden? Ich hatte noch nicht wirklich Zeit, es mir genauer anzusehen.“
„Der Hinweis ist sehr schwer“, gab Viktor zu. Er schaute von seinem Buch auf und schenkte dem kleineren Dunkelhaarigen ein halbes Lächeln. „Ich bin sicher, zwei Köpfe sind besser als einer. Vielleicht können wir es in Ruhe untersuchen.“
„Das wäre großartig“, lächelte Harry. „Wie wäre es mit diesem Wochenende?“
„Das wäre gut“, nickte Viktor. „Ich werde dich hier treffen.“
„In Ordnung. Also, wir werden Hermine suchen gehen. Bis später.“ Harry stand auf und die anderen beiden Jungen folgten seinem Beispiel.
„Bis später, Harry“, antwortete Viktor, der seine Augen schon wieder auf dem Buch hatte.
Als sie aus der Bibliothek traten, hing Ron an Harry und wollte wissen, wann er sich mit dem besten Sucher der Welt angefreundet hatte und ob Harry ihm ein Autogramm besorgen würde. Harry weigerte sich und sagte, dass er Viktor mit so etwas nicht belästigen würde, da der Sucher das hasste. Ron schmollte den Rest des Weges hinauf zum Turm. Er überließ es Harry und Neville, sich über die zweite Aufgabe zu reden. Keiner von ihnen erwartete, von einer übereifrigen Hermine belagert zu werden, sobald die Portraittür aufschwang.
„Harry! Ron!“, schnappte sie sich die beiden. „Oh, ihr müsst mit mir mitkommen. Das Unglaublichste ist passiert - Oh, kommt schon!“
Die drei Jungen schauten sich neugierig an. Harry und Ron erlaubte ihr, dass sie sie hinter sich her hinunter in die erste Etage zog, während Neville hinterher ging. Harry begann eine Ahnung zu haben, um was es ging, als sie vor dem Portrait einer Früchteschale anhielten. Hermine ließ sie los, kitzelte die Birne und alle gingen hinein.
Die Küche war riesig. Zehn Öfen standen an der hinteren Wand und auf der Hälfte von ihnen kochte etwas. Es gab Schränke voller Essen, Kühlschränke und Tische mit Messern und Schüsseln. Etwa hundert Elfen rauschten geschäftig und erfreut zu ihnen. Hermine ignorierte sie und die Elfen ignorierten sie. Harry fand das merkwürdig, denn jedes Mal, wenn er zu Hause in die Küche kam, war Omi innerhalb einer Sekunde bei ihm.
„Sie sind böse auf mich“, gab Hermine zu. „Ich habe sie über ihr Leben befragt und ihnen gesagt, wie es besser gehen würde. Sie sind deswegen ein wenig sauer.“
Ron schnaubte, doch sie ignorierte ihn.
„Seht!“ Sie zeigte zu der hinteren Ecke in der Nähe eines riesigen Kamins.
Harry schaute sich die beiden Elfen an. Der männliche trug etwa drei Shirts, sieben Socken und einen Teewärmer auf seinem Kopf. Die weibliche Elfe trug einen blauen Faltenrock und eine weiße Bluse. Sie weinte sich die Augen aus. Sie kamen ihm beide bekannt vor und er verengte die Augen.
„Ist das Winky?“, fragte Neville.
Ja, das ist sie, antwortete Silas und seine Stimme klang angespannt vor Argwohn. Was macht sie hier?
„Winky? Dobby?“ Hermine kniete sich vor die beiden Elfen.
Der männliche Elf schaute auf. Er hatte große, leuchtend grüne Augen. „Mister Harry Potter, Sir!“ Der Elf sprang auf die Beine und umarmte Harrys Beine. “Oh, ich wäre so glücklich, Ihnen zu helfen, Mister Harry Potter!“
„Ah… Hallo Dobby…“ Harry bewegte sich ein wenig und versuchte, den Elf von seinem Bein zu bekommen. „Warte… Ich erinnere mich jetzt. Du bist der Elf, der in meinem zweiten Jahr versucht hat, mich von Hogwarts fern zu halten. Du bist Lucius Malfoys Elf.“
„Nein, Harry Potter, Sir. Ich bin ein freier Elf. Ihr habt Euch den Plan ausgedacht, mich zu befreien. Das hat Master Dumbledore mir erzählt. Harry Potter ist ein großer, guter Zauberer. Ich bin ein freier Elf wegen ihm. Genauso wie Winky! Sie ist eine freie Elfe und Dobby hat sie gefunden, als er nach einer Arbeit gesucht hat. Ihr müsst verstehen, Sir, es ist sehr schwer für einen Hauselfen, der entlassen wurde, eine neue Stelle zu finden, Sir, sehr schwer.“
Winkys Schluchzer wandelten sich in Heulen. Hermine war bei ihr und flehte sie an, dass sie aufhören sollte zu weinen und fragte sie, was sie brauchte. Die braunäugige Elfe ignorierte sie vollkommen. Dobby ignorierte beide und sprach einfach lauter.
„Dobby ist für zwei ganze Jahre durch das Land gereist, Sir, aber Dobby hat keine Arbeit gefunden, weil Dobby jetzt nach Bezahlung fragt.“ Die anderen Hauselfen zuckten zusammen und wichen zurück, doch Dobby fuhr glücklich fort. „Und dann, Harry Potter, hat Dobby Winky besucht und hat herausgefunden, dass Winky auch frei gelassen wurde, Sir!“
Winky warf sich vom Stuhl und lag flach auf dem Boden, während sie den schmutzigen Boden voll weinte. Hermine zog an ihr, um sie zum Aufstehen zu bewegen, doch die Elfe war stärker aus sie aussah und blieb genau da, wo sie war. Dobby grinste wie verrückt und musste Schreien, um über ihren Krach hinweg zu hören zu sein.
„Und dann hatte Dobby die Idee, Harry Potter, Sir! ?Warum suchen Dobby und Winky nicht zusammen nach Arbeit?`, hat Dobby gefragt. ?Wo gibt es genug Arbeit für zwei Hauselfen?`, hat Winky gefragt. Und Dobby hat nachgedacht und dann hat Dobby die Idee gehabt, Sir. Hogwarts! Also sind Dobby und Winky zu Master Dumbledore, Sir, gegangen, und Master Dumbledore hat uns eingestellt! Und er bezahlt uns beide sogar!“
Winky setzte sich auf, wurde ruhig und funkelte Dobby wütend an. „Winky ist eine ehrlose Elfe, aber Winky wird nicht bezahlt! Winky ist nicht so tief gesunken! Winky ist ordentlich beschämt, dass sie befreit wurde!“
„Beschämt?“, keuchte Hermine entsetzt. „Aber- Winky, komm schon. Mister Crouch sollte sich schämen, nicht du! Du hast nichts falsch gemacht. Er war wirklich schrecklich zu dir--“
Doch bei diesen Worten schlug sich Winky die Hände über die Ohren. „Sie beleidigen nicht meinen Master, Miss! Sie beleidigen nicht Mister Crouch! Mister Crouch ist ein guter Zauberer, Miss. Mister Crouch hatte Recht, die böse Winky rauszuwerfen!“
„Winky hat Probleme, sich anzupassen, Harry Potter“, quiekte Dobby zuversichtlich. „Winky vergisst, dass sie nicht mehr an Mister Crouch gebunden ist.“
Harry nickte nachdenklich. Sie verbrachten die nächsten Minuten damit, nur mit Dobby und Winky zu reden. Hermine tat alles, was sie konnte, damit sich die kleine Elfe besser fühlte. Sie erzählte ihm sogar davon, dass Mister Crouch manchmal nach Hogwarts kam. Das munterte die kleine Elfe enorm auf. Neville und Ron sahen dem allem still zu. Elfen kamen zu ihnen und boten ihnen Tee an. Beide Jungen akzeptierten dankbar, doch Harry war zu beschäftigt damit, sich mit Silas zu unterhalten, um dies zu bemerken.
Es ist komisch, dass Winky ausgerechnet jetzt hier her gekommen ist, sagte Silas. Ich werde heute Nacht deswegen nachforschen.
An was denkst du? fragte Harry.
Ich lass es dich wissen, wenn ich etwas herausgefunden habe.
Sy, sag es mir, knurrte Harry frustriert.
Ich denke, dass Crouch sie hier her geschickt hat, gab Silas nach.
Warum sollte er das tun? Denkst du, er arbeitet für Voldemort?
Natürlich, sagte Silas einfach.
Du lässt es mich wissen, was du herausfindest? verlangte Harry.
Ich würde nichts vor dir verheimlichen, was eine Bedrohung für uns sein könnte, funkelte Silas ihn an.
Gut, nickte Harry bestimmt.
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„Was ist los?“, fragte Draco, als er in Myrtles Toilette kam. Er war verdammt neugierig, warum Silas ihn gebeten hatte, ihn an einem Montag zu treffen, statt des üblichen Mittwoch, besonders, da sie sich erst am Freitag getroffen hatten.
„Crouch Seniors Hauselfe ist hier angestellt worden“, kam Silas geradewegs zum Punkt. Er drückte sich von der Wand ab und führte den Blonden zurück in den Gang. „Ich möchte sie befragen, kenne aber keine Verhörzauber für Elfen. Ich dachte, da du der perfekte, verwöhnte, kleine Reinblüter bist, könntest du mir helfen.“
„Ich bin nicht klein“, funkelte Draco ihn spielerisch an. „Du bist gute 8 cm kleiner als ich, Potter.“
„Nicht dort, wo es zählt“, grinste Silas. „Komm schon.“
Draco lachte und folgte seinem Freund hinunter in die Küche. Seine Augen leuchteten vor Aufregung. Er liebte Intrigen und Geheimnisse. Er war nie glücklicher, als wenn er herumschlich und Pläne schmiedete. Silas wusste das natürlich und er lächelte stolz. Draco war manchmal wie ein kleines Kind, er war aber auch brillant und einfallsreich. Das machte seine gerissene Persönlichkeit tolerierbar. Er fragte sich, wann Draco erkennen würde, dass das hier kein Spiel war und das Silas` Leben letzten Endes davon abhing.
Sie kamen in die Küche und sahen, dass die meisten Elfen schliefen. Silas schlich hinüber zu Dobby und Winky. Er schüttelte Winkys Schulter und deren Augen flogen auf. Silas legte einen Finger auf seine Lippen und deutete ihr an, ihm zu folgen. Die kleine Elfe sah nicht so aus, als ob sie wollte. Draco half und flüsterte ihr zu, dass Dumbledore sie brauchte und er die anderen Elfen nicht aufscheuchen wollte, weshalb er sie geschickt hatte. Winkys Augen wurden groß. Sie stand schnell auf und folgte ihnen.
Sie führten sie in ein leeres Klassenzimmer. Draco sprach ein paar Zauber und die kleine Elfe wurde in einen Stuhl geworfen und dort festgebunden. Bevor sie kämpfen oder ihrer Zauberkraft nutzen konnte, sprach der Blonde einen dritten Zauber. Die Formel war lang und benötigte etwa zwei Sekunden, sie zu sagen. Beinahe wäre Draco zu langsam gewesen. Die Fesseln wurden durch Winkys Magie gesprengt, doch dann stoppte sie plötzlich und wurde schlaff auf ihrem Stuhl.
„Was war das?“, fragte Silas langsam. Er stand mit verschränkten Armen an der Tür und hatte sich alles mit kühlen, grünen Augen angesehen.
Draco blieb mit seinem Körper zu der Elfe gerichtet, drehte seinen Kopf aber zur Seite, so dass Silas im Profil sein Lächeln sehen konnte. „Der Beginn des Fluchs, der die Hauselfen an eine Zaubererfamilie bindet. Er neutralisiert ihrer Magie und entspannt ihren Geist zu einem einflussbaren Zustand hin.“ Dann schaute er wieder nach vorn und zeichnete mit seinem Zauberstab kleine Kreise, als er begann sie zu befragen.
„Dienst du einem Meister?“
„Ja.“
„Wem?“
„Crouch und Dumbledore.“
„Also bist du nicht befreit worden?“, fragte Silas, bewegte sich aber nicht von seiner Position weg.
„Ich wurde befreit, aber nicht von meinem Master Crouch gelöst. Ich möchte ihm dienen und ihn glücklich machen, deshalb habe ich seinen Befehl befolgt, nach Hogwarts zu gehen. Ich stehe nun in den Diensten von Dumbledore und bin trotzdem noch an Crouch gebunden.“
„Warum hat er dir befohlen, nach Hogwarts zu kommen?“, fragte Draco. Seine Augen blitzten und waren auf sein Opfer gerichtet.
Winky zwinkerte mit ihren großen braunen Augen. Ihr Gesicht war entspannt. Sie antwortete nicht. Draco schüttelte seinen Kopf und ging zu einer anderen Frage.
„Weiß Dumbledore, dass du nicht an ihn gebunden bist?“
„Nein. Dobby hat mir geholfen, das zu verbergen.“
„Warum?“, verengte Silas seine Augen.
„Er ist nicht gegen die Magie eines Zauberers beschützt, wenn er frei und ungebunden ist. Deshalb konnte er mit einem Imperius belegt werden. Mein Master hat ihm befohlen, alles zu tun, was er konnte, um meine Position hier sicherzustellen.“
„Ist er immer noch unter dem Einfluss?“ Dracos Zauberstab begann in seiner Hand zu zittern.
„Nein. Er wurde gebrochen, als er an Dumbledore gebunden wurde und so vor jeder Zauberrei als der seines Masters beschützt wurde.“
„Erzähl mir von Crouch Junior“, verlangte Draco angespannt.
Wieder war Winky ruhig.
„Vergiss, dass du je hier her gebracht und befragt wurdest“, sagte der Blonde durch zusammengebissene Zähne und ließ seinen Zauberstab sinken.
Winky zwinkerte einmal mehr und verschwand dann mit einem ?plopp`.
„Wohin ist sie gegangen?“, fragte Silas. Er war von der Tür zu ihm gekommen und half Draco in den Stuhl, den die Elfe gerade verlassen hatte.
„Zur Küche, wahrscheinlich“, antwortete Draco und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Er schaute hinauf zu seinem Freund und ein wenig seiner kindlichen Freude verschwand. Sein Gesicht war ernst, was selten für ihn war.
Silas lächelte zur Antwort grimmig. „So… Crouch hat seine Hauselfe nach Hogwarts geschickt, damit sie etwas tut.“
„Wir können sie nicht töten“, sagte Draco. „Nur der an die Elfe gebundene Master kann sie töten.“
„Wenn wir sie loswerden würden, würde das Crouch nur darauf aufmerksam machen, dass wir wissen, dass er etwas vorhat“, schüttelte Silas stirnrunzelnd seinen Kopf. „Nein, wir müssen etwas anderes tun.“
„Wir brauchen etwas, um sie zu beobachten“, nickte Draco. „War das Dobby? Der Hauself meines Vaters?“
„Ja. Dumbledore hat Lucius überlistet, ihn freizulassen. Warum?“, fragte Silas seine Freund und schaute zu ihm hinunter.
„Ich denke, dass ich immer noch etwas Macht über ihn habe. Da sollte ein kleiner Rest des Bundes sein, der ihn an die Malfoy-Familie gebunden hat, an das ich anknüpfen kann.“
„Und er vergöttert Harry praktisch.“ Silas` Mund wandelte sich langsam in ein sehr hinterhältiges Grinsen. Aber es verschwand schnell zu einem neutralen Gesichtsausdruck, als er rief: „Dobby!“
Ein paar Sekunden vergingen, ehe es ein leises ?plopp` gab und ein schläfriger, verrückt angezogener Elf vor ihnen stand. Er zwinkerte mit seinen limonengrünen Augen und sein Gesicht verzog sich zu einem freudigen Grinsen. „Harry Potter, Sir!“
„Hallo Dobby. Entschuldige, dass ich dich so spät gerufen habe“, sagte Silas freundlich. Draco versteckte seinen Mund, um das Grinsen zu verbergen. Die Bewegung brachte die Aufmerksamkeit des Elfs zu ihm und seine Augen wurden noch größer. „Dobby, das ist mein Freund, Draco Malfoy. Ich bin sicher, dass du ihn kennst.“
„Das tue ich, Harry Potter, Sir!“ Der Elf zitterte nun.
„Er wird dir nicht wehtun“, versicherte ihm Silas.
„Ich bin nicht mein Vater, Dobby“, stimmte Draco zu. Er versuchte so unschuldig wie möglich aussehen und er war sich nicht sicher, wie gut er das schaffte.
„Sieh mal, Dobby, ich habe Gründe zu glauben, dass Winky von bösen Zauberern hier her geschickt wurde“, sagte Silas ernst. „Ich glaube, du wurdest dazu gebraucht, sie hier her zu bringen und zu helfen, die Tatsache zu verstecken, dass sie noch an Crouch gebunden ist. Ich brauche dringend deine Hilfe. Ich habe Angst, dass sie mich verletzen könnte.“
„Winky würde dem großen Harry Potter nicht wehtun!“, schrie Dobby.
„Selbst, wenn Crouch es ihr befiehlt?“, entgegnete Silas. Der Elf sagte nichts. „Ich möchte nur, dass du sie für mich beobachtest. Ich könnte falsch liegen. Deshalb möchte ich nicht, dass jemand erfährt, was für einen Verdacht ich wegen Winky habe. Beobachte sie einfach und lass mich wissen, wenn sie etwas Verdächtiges tut. Bitte, Dobby!“
„Es würde uns eine Menge bedeuten, Dobby“, stimmte Draco ein.
Der Elf schaute von einem Vierzehnjährigen zum anderen. Sein Mund war nach unten gezogen, aber er nickte. „Ich werde Winky beobachten, Sirs.“
„Vielen Dank, Dobby“, lächelte Silas den Elf an und Dobby schien sich dabei zu entspannen.
„Brauchen Sie noch etwas anderes, Sir?“, fragte Dobby.
„Nein, aber danke“, lächelte Silas weiter.
Der Elf nickte und verschwand mit einem ?plopp`. Silas' Gesichtsausdruck verschwand. Er drehte sich um und schaute zu seinem Freund. Draco starrte auf den Ort, den der Elf gerade verlassen hatte. Er sah besorgt aus.
„Denkst du, dass das genug sein wird?“, fragte Silas ihn.
„Ich weiß es nicht“, schüttelte Draco seinen Kopf und schaute dem andern Jungendlichen in die Augen. „Du musst einfach besonders vorsichtig sein, Silas. Und Harry auch.“
„Ich bin immer vorsichtig“, antwortete Silas und ging an dem Blonden vorbei.
„Gute Nachte“, sagte Draco und sie gingen in getrennte Richtungen davon. „Du siehst erschöpft aus.“
„Danke“, schnarrte Silas und winkte einmal über seine Schulter.
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