
von Nerventod
hi ihr lieben,
wie ihr sicherlich bemerkt habt, geht es in letzter zeit immer schleppender voran mit meinen geschichten... der grund dafür ist einfach erklärt… ich habe im februar eine sehr sehr wichtige prüfung, auf die ich mich ordentlich vorbereiten muss… deshalb habe ich mich jetzt dazu entschlossen, mir für die nächsten zwei monate eine auszeit zu nehmen und solange nicht mehr zu schreiben…
ich kann euch aber garantieren, dass es danach wieder ordentlich und hoffentlich schneller wieder voran geht und hoffe, ihr bleibt mir bis dahin treu…
knuddels
nerventod
Silas und Gabriel sahen grimmig zu, als McGonagall Harry allein im Büro des Direktors alleine gelassen hatte. Gabriel schnaubte, als der Direktor einen simplen Illusionszauber benutzte, um dessen Wohlwollen und Vertrauen zu bekommen, und anfing Fragen zu stellen. Die einfachsten Illusionszauber veränderten die physische Erscheinung, aber die stärkeren konnten wahre Intensionen verbergen und bestimmte einfache Gefühle, wie Freundlichkeit oder Anziehungskraft ausstrahlen. Kätzchen hatte das einmal für sich genutzt und nun umgarnte Dumbledore ebenso die Gefühle ihres Wirts.
„Nein“, griff Silas ihm am Arm. „Es wird nichts Gutes bringen, jetzt hinaus zu gehen. Lass es einfach seinem Lauf.“
„Ich muss etwas tun! Wer weiß, was der Bastard vorhat!“, riss Gabriel seinen Arm mit blitzenden Augen los.
„Nein. Das ist es, was er erreichen will. Sobald wir zu ihm hinaus kommen, wird er Macht über uns haben“, schüttelte Silas seinen Kopf.
„Von was sprichst du?“, fragte Gabriel verärgert.
„Er hatte Monate, darüber nachzudenken, wie er unsere Zustand gegen uns verwenden kann, Gabriel“, schnarrte Silas. „Du denkst doch nicht, dass er tatenlos hier herumgesessen und nur auf unsere Rückkehr gewartet hat, oder? Er wird einen Plan haben, damit er kontrollieren kann, wie und wann wir die Plätze tauschen.“
„Das ist nicht möglich.“
Gabriel stand angespannt da und wusste nicht so recht, was er tun sollte. Auf der einen Seite vertraute er Silas` Urteil. Auf der anderen Seite… der Gryffindor seufzte und fuhr sich mit seiner Hand durch sein Haar. Er hasste Tatenlosigkeit wirklich, besonders dann, wenn sie womöglich angegriffen worden. Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder nach draußen und schaute missbilligend zu, wie Harry das Bonbon von Dumbledore akzeptierte. Er schaute hinüber zu Silas, aber der Slytherin schüttelte seinen Kopf. „Nicht jetzt“, sagte er, während seine Aufmerksamkeit noch immer nach außen gerichtet war.
„Nein.“ Gabriel konnte es nicht ertragen, es noch weiter kommen zu lassen und verschwand.
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Dumbledore lächelte sein freundliches Lächeln, als er mit angehaltenem Atmen zusah, wie der Junge das Bonbon von ihm nahm. Harry zögerte, als es auf halben Weg zu seinem Mund war, machte dann aber weiter. Dumbledore schaute von dem mit Zaubertrank versetzten Bonbon in die smaragdgrünen Augen. Sein Lächeln erstarb, als er in die verhärteten, wütenden Augen von jemandem sah, der sich von seinem Illusionszauber nicht hatte einfangen lassen.
Gabriel stand auf und warf das Bonbon zurück in Dumbledores Gesicht, wo es gegen die Wange des Direktors stieß. Er funkelte hinunter zu dem Mann, der ebenfalls begann ihn anzufunkeln und sagte mit harter Stimme: „Du bist ein kranker Mann, Albus Dumbledore, und du wirst für deine Taten zur Verantwortung gezogen werden. Das ist kein Spiel! Du spielst mit dem Leben von Menschen und du hast kein Recht, das zu tun.“ Er lehnte sich vor und seine Augen blitzten. „Was ist passiert, alter Mann? Bist du senil geworden? Ich kann mir vorstellen, dass dein jüngeres Selbst gehasst hätte, was aus dir geworden ist; nur Gott allein weiß, dass die Zaubererwelt dich auch hassen würde, wenn sie jemals von deinen Taten wissen würden.“
„Genug!“, brüllte Dumbledore und sprang auf, als Wut den Schock beiseite wischte. Man konnte sehen, dass er versuchte, sich selbst zu beruhigen, als er den Jungen anstarrte, der offen zurück starrte. „Du bist sicher tapfer, Gabriel. Das wird dir in der Zukunft helfen, aber sieh dich vor, dir Feinde zu machen, wo gar keine sind.“
„Ich habe keine Angst vor dir, Albus. Ich bedaure dich“, straffte sich Gabriel und bewegte sein Handgelenk so, dass sein Zauberstab von seinem Unterarm in seine Hand fiel. „Denk an alles, was du getan hast, all die Menschen, denen du wehgetan hast und wofür? Was hast du erreicht?“
Was versuchst du zu erreichen? Warum köderst du den Mann? schrie Silas wütend. Verschwinde von hier, jetzt!
Ich lenke ihn erfolgreich von was auch immer du gedacht hast, dass er plant, ab. Jetzt lass mich in Ruhe! dachte er zurück.
„Ich denke nicht, dass du das verstehst“, sagte Dumbledore feierlich. „Aber du wirst es bald verstehen.“
Seine Hand fuhr mit erstaunlicher Geschwindigkeit nach oben und ein Zauber raste auf Gabriels Brust zu. Der Gryffindor duckte sich und feuerte selbst einen Zauber ab. Das Büro war klein und bot nicht genug Platz, sich zu ducken, und Dumbledore hatte den Vorteil, dass er genau wusste, wo alles war. Gabriel versuchte sein Bestes und schaffte es beinahe bis zur Tür, als er bewegungsunfähig gemacht wurde und an die Deckte starrte, als er hart auf seinem Rücken landete. Er bereitete sich darauf vor, nach innen zurückzukehren und Silas hinaus zu lassen, als Dumbledore schnell über den Schreibtisch sprang und einen Zauber sprach, während er seinen Zauberstab an Gabriels Schläfe hielt. Der Teenager wimmerte leise, als er spürte, wie Magie in sein Bewusstsein eindrang. Alles wurde schwarz.
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„Du Schwachkopf!“, schrie Silas, als Gabriel in dem Bett des Gryffindors auftauchte. Er untersuchte das kalte Metallband um dessen Kopf. Es sah wie eine Krone aus, aber Silas wusste es besser. Das war eine Beschränkung. Es war da, wegen des Zaubers von Dumbledore und er wusste, dass das für keinen von ihnen gut war. Er berührte es und Gabriel zischte vor Schmerz auf. Es fühlte sich wie Eis an, war aber relativ weich, wie Weißgold. „Warum hast du das gemacht?“, seufzte er, als sich sein Ärger in Sorge verwandelte. „Ich habe dir gesagt, dass er etwas plant.“
„Es tut mir Leid“, murmelte Gabriel. Er sah benommen aus. „Aber ich konnte es nicht zulassen, dass er Harry wehtut.“
„Ich weiß“, legte Silas seine Hand auf die Gabriels. „Wir werden das irgendwie von dir runter bekommen.“
„Danke, Sy“, lächelte Gabriel, während seine Augen sich schlossen.
Silas stand auf, um ihn schlafen zu lassen und hörte, wie Boy begann, vor Schmerzen zu wimmern. Er rannte aus den Raum und sah, wie sich Harry auf der Couch wälzte, als habe er einen Alptraum. Das Fenster in dem Wohnzimmer wurde in ihre Richtung gestoßen. Dumbledore versuchte in ihren Geist einzudringen! Er zischte, rannte zu der Couch und zog Harry in seine Arme. Er deutete mit seinen Fingern zu Gabriels Tür und verschloss sie mit dem stärksten Zauber, den er kannte. Er tat dasselbe mit Boys Schranktür und Dämons Steintür, bevor er mit Harry in sein eigenes Zimmer rannte und die Tür hinter sich verschloss.
Er legte Harry vorsichtig auf seinem Bett ab und strich mit erstaunlicher Sanftheit das Haar aus seinem Gesicht. „Es wird alles gut werden.“
Harry entspannte sich daraufhin und sein Atem wurde ruhiger. Silas lächelte, bevor er zurück zu seiner Tür eilte und sein Ohr dagegen. Er konnte Schritte hören. Er zischte gegen seine Tür und die darin gravierte Schlange bewegte sich und schaute ihn an. SSS Sag mir, was im Nebenraum passiert SSS befahl er.
Die Schlange kehrte gehorsam in ihre Position zurück und züngelte mit ihrer Zunge. SSS Da ist ein Mann, der sich die Gravuren an der Gryffindortür ansieht… Er schüttelt seinen Kopf und er riecht nach Freude und Erstaunen. Er versucht sie zu öffnen, aber es geht nicht. Er nicht erfreut, aber es wechselt zu Freude, weil er das ängstliche Kind in dem Schrank hört. Er geht hinüber und horcht… Er redet und versucht, das Kind zu beruhigen, aber Boy weint nur noch mehr… Er versucht die Tür zu öffnen, aber er schafft es nicht. Er schüttelt seinen Kopf und geht weiter… Er untersucht die Steintür. Er horcht. Er berührt sie und prall davon zurück. Er riecht nach Angst und Sorge. Er geht weiter… Er steht vor mir. Er schaut sich die Gravur an. Er riecht entschlossen. Er hebt seine Hand und sagt seltsame Worte… Er schaut durch das Fenster nach draußen. Er nickt und bewegt sich dorthin… SSS
„Mit der Zeit wirst du verstehen, mein Junge, das es nur zu deinem Besten ist“, sagte Dumbledore laut. Silas schnaubte ihm durch die geschlossene Tür zu.
SSS Der Mann ist fort. SSS
SSS Danke. SSS
Die Schlange nickte und wurde wieder zu unbeweglichem Holz. Silas seufzte und nahm mit einer Bewegung seiner Hand den Zauber von seiner Tür. Er ergriff die Klinke und zog daran, doch sie öffnete sich nicht. Sie war immer noch verschlossen. Silas zischte verärgert. „Denkst du, das wird mich hier festhalten können? Da irrst du dich aber, du Ausgeburt des Teufels.“ Geduldig ging er jeden Zauber zum Öffnen der Tür durch, den er kannte und seine Augen glühten.
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Severus stürmte zu dem Büro des Direktors. Sein Blut war ihm gefroren, als er gesehen hatte, wie Longbottom in die Große Halle gerannt war und Panik und Angst in seinem Gesicht zu sehen gewesen waren. Er musste ihm nicht einmal erzählen, was passiert war; er stand einfach auf und schlüpfte aus der Lehrertür und eilte zu dem Direktor. Wut kochte nur kurz unter der Oberfläche seiner Gedanken, aber er schaffte es, sein Gesichtsausdruck normal zu halten. Wenn Dumbledore Harry hatte… Er verdrängte den Gedanken und ging schneller. Als er zu dem Wasserspeier kam, versuchte er das Passwort, dass er kannte und verschwendete damit einige Minuten, aber das verdammte Ding bewegte sich nicht. Er fluchte und trat dagegen.
„Ich bezweifle, dass du dort hineinkommen wirst.“ Er wirbelte herum und sah sich Rowena gegenüber. Ihren Kopf hatte sie neugierig zu Seite gelehnt. „Hast du dein Versprechen eingehalten? Hast du dem Elementezauberer beigebracht zu meditieren?“
„Das habe ich“, brachte Severus hervor. „Aber jetzt ist nicht die Zeit dafür.“
„Ist es das nicht?“, lächelte sie. „Ich habe gesagt, dass dir Salazar im Gegenzug dazu, dass du ihm das Meditieren beibringst, mit Harry helfen würde.“
„Und?“, fragte Severus vorsichtig. Er hatte gedacht, dass der Slytherin-Geist diese Schuld bereits beglichen hatte, indem er ihm erzählt hatte, was er über Harrys Zustand herausgefunden hatte und indem er die Verbindung von Harry und Voldemort enthüllt hatte. Trotzdem er wusste, wo Silas in diesem Schema stand, fragte er sich, wie die Verbindung zu Voldemort wirklich funktionierte. Er musste später mehr darüber nachdenken. Er verengte seine Augen, als er den weiblichen Geist vor sich ansah.
„Harry geht es nicht besser. Er braucht immer noch Hilfe und deshalb ist Salazar noch immer dazu verpflichtet, dir zu helfen“, zwinkerte sie ihm zu. „Du musst nur danach fragen.“
Diese Geister verschwendeten seine Zeit mit ihren dummen Wortspielen! Harry war in Schwierigkeiten, aber es verärgerte ihn, dazu gezwungen zu sein, zu solchen Extremen greifen zu müssen. Er biss seine Zähne zusammen und fragte: „Salazar, kannst du mir helfen?“
„Ja.“ Severus fuhr herum und sah, wie der junge Teenager an dem Wasserspeier lehnte. Salazar grinste. „Aber ich bin nicht derjenige, der diesen Brocken dazu bringen kann, sich zu bewegen. Das ist Helgas Gebiet. Sie ist diejenige, die die Treppen und was weiß ich nicht noch alles, bewegt. Ich kann sie fragen, aber du musst etwas im Gegenzug dazu anbieten.“
„Du genießt das“, warf Severus ihm vor.
„Nun, ja“, zuckte Salazar mit seinen Achseln. „Es ist eine Weile her, dass ich wach war und es ist gut, ab und zu mal etwas Spaß zu haben.“
„Harry ist in Schwierigkeiten!“, brüllte er.
„Ja. Das ist er. Du solltest dich beeilen, denkst du nicht?“, lachte Salazar.
Severus rauchte, aber brachte gehorsam alles herauf, was er über Helga Huffelpuff wusste. Sie war ein Experte in Architektur und Magie in Bezug auf Gebäude gewesen. Das Schloss war ihr Entwurf gewesen und sie hatte viele Zaubersprüche entwickelt, die ihr erlaubte es zu bauen und es zu erhalten. Und Salazar hatte angedeutet, dass das Gebiet von dem Geist Helga, auch das physische Schloss war. Also was brauchte das Schloss?
„Weck sie auf“, nickte er.
Salazar hob eine Augenbraue und die Luft neben ihm begann zu schimmern. Ein stämmiges Mädchen mit dicken, zu Zöpfen gebundenen, goldbraunen Haaren erschien. Sie hatte ein rundes Gesicht und haselnussbraune Augen unter dünnen Augenbrauen. Sie schaute sich verwirrt um und gähnte. „Was ist los?“
„Ich biete dir meinen Körper und meine Magie an, um jeden Teil dieses Schlosses zu verstärken oder zu reparieren, wenn du mir im Gegenzug dazu den Wasserspeier dazu bringst, mich vorbei zu lassen“, sagte er feierlich.
„Was?“, schaute sie ihn überrascht an. „Aber das ist der Beschützer des Direktors.“
„So ist es“, sagte Rowena und ging zu dem anderen Mädchen hinüber. „Salazar ist aufgewacht, weil ein Schüler hier in einem einmaligen, geistigen Zustand ist. Er hat einen zweiten Schüler, den ich in Elemente-Magie unterrichten kann, gegen mehr Informationen darüber eingetauscht. Aber um den Jungen unterrichten zu können, brauchte ich Severus` Hilfe. Ich habe meine Schuld eingelöst, indem ich ihm versprochen habe, dass Salazar ihm mit dem ersten Schüler mit dem einmaligen geistigen Zustand, helfen wird. Und um dieser Verpflichtung nachzukommen, hat Salazar dich geweckt, damit Severus den besagten Schüler erreichen kann, der bei diesem unwürdigen Direktor festgehalten wird, der damit beginnt, die Politik über seine Verpflichtungen gegenüber dieser Schule und den Schülern, die dieses Haus beherbergt, zu stellen.“
„Warum hast du das nicht gleich gesagt?“, lächelte sie Severus an und hob ihre Hand.
Der Wasserspeier bewegte sich leise beiseite und Severus rannte die Treppen hinauf, während er sich fragte, ob er die Geister verhexen konnte. Seine Irritation verschwand jedoch komplett, als er in das Büro des Direktors kam und sah, wie der alte Mann über Harry gebeugt war und seinen Zauberstab an dessen Schläfe hatte. Der Junge war bewusstlos und der Raum verwüstet. Er hatte eine gute Ahnung davon, was hier passiert war und knirschte mit unglaublicher Wut mit seinen Zähnen.
Sein erster Impuls war es, den Mann von Harry fortzureißen, aber das würde Harry schaden. Er musste Dumbledore von allein von ihm weggehen lassen. Er schnaubte, drückte seine Finger in die Schulter des Direktors und zischte: „Direktor. Hören Sie sofort auf. Sie machen einen Fehler.“ Er fuhr fort, mit dem Mann zu reden, bis Dumbledore mit einem Keuchen seine Augen öffnete und seinen Zauberstab von dem Kopf des Jungen nahm. Severus ballte vor Wut seine Hände zu Fäusten, schaffte es aber, den Narren nicht dafür zu schlagen, dass er das Kind angerührt hatte.
„Severus“, sagte der alte Mann müde. „Hilf mir, mich hinzusetzen.“
Der Tränkemeister tat still, wie ihm geheißen wurde. Als Dumbledore sich gesetzt hatte, fragte er: „Was soll ich mit Potter machen?“
„Bring ihn in den Krankenflügel“, antwortete Dumbledore, nachdem er einen Moment darüber nachgedacht hatte. „Sag Poppy, dass er ohnmächtig geworden ist, während ich ihn wegen seines Sommers befragt habe.“ Er schaute auf seine Uhr und seufzte. „Es wird Zeit, dass ich meine Rede in der Großen Halle halte. Triff mich dort, wenn du fertig bist. Ich habe viel, was ich mit dir besprechen muss.“
„Ja, Sir“, verbeugte sich Severus steif. Er schwenkte seinen Zauberstab und ging aus dem Zimmer, wobei der bewusstlose Junge hinter ihm her schwebte. Er kam in Minuten zur Krankenstation und Poppy schnalzte verärgert und er ließ Harry in ein Bett schweben. Er ignorierte ihr Gemurmel über Studenten, die die Unfälle magisch anzogen, und wartete auf die Diagnose.
„Er ist gesund, soweit ich es erkennen kann“, sagte sie stirnrunzelnd. „Vielleicht ein Verjüngungstrank?“
Severus half ihr, aber Harry bleib bewusstlos. Er versuchte verschiedene Zauber und erhielt das gleiche Ergebnis. Schließlich sagte Severus: „Lass mich sehen, was ich tun kann.“
Poppy verabscheute den Gebrauch von Legilementik, wenn es ohne Zustimmung gebraucht wurde, aber sie musste zugeben, dass der Zustand ihres Patienten sie besorgte; sie konnte keinen Grund für seine Bewusstlosigkeit finden. Sie nickte. Severus wies sie an, die Augen des Jungen offen zu halten und starrte hinunter in ihre Tiefen. Es war einfach in den widerstandslosen Geist einzudringen.
Nach all den Stunden, die er damit verbracht hatte, Harry Okklumentik beizubringen, war ihm der Geist des Jungen beinahe genauso vertraut, wie sein eigener. Deshalb wusste er sofort, dass etwas nicht stimmte. Die Dunkelheit fühlte sich nicht richtig an, als er durch sie hindurch schritt. Sie war zu leer. Er trat in das Wohnzimmer und schaute sich im. Er runzelte die Stirn. Er hatte ihn nie leer gesehen, oder dass jede Tür geschlossen war.
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Silas hatte alles versucht, an was er sich erinnern konnte, hatte diese verdammte Tür aber nicht öffnen können. Er rauchte vor Wut, als er sich auf den Boden falle ließ, sich gegen das Bett lehnte und die Augen schloss. Sie flogen sofort wieder auf, sprang hoch und lehnte sich über Harry. „Was war das? Hast du etwas gesagt?“
„Sev'rus“, seufzte Harry in seinem Schlaf mit einem kleinen Lächeln auf seinen Lippen.
Hoffnung und Dankbarkeit brannten in ihm und er rannte zur Tür. „Severus? Bist du da?“
Der schwarzäugige Mann eilte hinüber zur Tür. „Silas? Was ist los?“
„Der Bastard hat mich eingeschlossen“, erklärte Silas eisig. „Ich habe jeden Zauber versucht, den ich kenne und ich zögere, sie aufzusprengen. Ich weiß nicht, was das unserem Geist antun wird.“
„Es ist nie gut, einen Teil deiner geistigen Umgebung zu zerstören“, stimmte Severus zu und starrte nachdenklich die Tür an. „Weißt du, welche Worte er benutzt hat?“
„Nein. Er hat zu leise gesprochen, um es durch die Tür zu hören.“
Silas erklärte schnell alles, was passiert war. Während Severus zuhörte, begann er zu versuchen, den Zauber zu brechen, der die Tür geschlossen hielt. Silas schaute besorgt zum Bett und sah, wie Harry ruhelos wurde. „Harry muss raus. Er ist jetzt beinahe zu lange unterdrückt worden. Es ist nicht gut für ihn.“
„Ich hab's fast“, versicherte ihm Severus. Ein ?Plopp` war zu hören und plötzlich öffnete sich die Tür nach innen. Silas riss sie mit einem spöttischen Grinsen ganz auf; Harry verschwand sofort.
Severus grinste ihn an. „Du kannst alles andere von hier an übernehmen?“
„Ja“, zischte Silas, erregt darüber, dass der Mann die Tür hatte öffnen können, wo er es nicht konnte.
„Gut“, nickte Severus und verschwand, als er sich aus dem Geist des Jungen zurückzog.
Er zwinkerte und fand sich wieder, wie er in verwirrte grüne Augen schaute. Poppy sprach mehrere Diagnosezauber, aber es war alles in Ordnung. Harry dankte ihr und versicherte ihr, dass alles in Ordnung war, während er wegen der ganzen Aufmerksamkeit und Sorge, mit der sie ihn bedachte, errötete. Zufrieden entließ sie ihn aus der Krankenstation, ermahnte ihn aber, vorsichtiger zu sein.
„Das werde ich“, lächelte er. „Danke, dass sie sich um mich gekümmert haben.“
„Das war kein Problem, mein Lieber“, tätschelte sie ihm die Wange.
Harry stand auf und folgte seinem Lehrer aus der Krankenstation. „Was ist passiert?“, fragte er, sobald sie alleine waren.
„Ich habe mich geirrt“, sagte Severus grimmig und Harry biss sich auf seine Lippe, als Weller der Angst und der Wut von dem schwarzäugigen Mann kamen. „Ich dachte, der Direktor würde mit mir reden, bevor er einen Zug macht und ich würde deshalb Zeit haben, seine Versuche, deinen Geist zu kontrollieren, abzublocken.“
„Was hat er getan?“, fragte Harry mit blassem Gesicht.
„Er hat irgendeine Art von Bindung auf Gabriel gelegt und Silas in seinem Zimmer eingesperrt. Hätte ich ihn nicht befreit, hätte er nicht mehr heraus kommen können.“
Harry schüttelte seinen Kopf und Tränen brannten in seinen Augen. „Das ist meine Schuld. Ich habe ihm vertraut… Warum habe ich ihm vertraut?“
„Er hat einen Illusionszauber getragen, der unterbewusst die um ihn herum dahingehend beeinflusst, ihm zu vertrauen und ihn zu mögen. Es war nicht deine Schuld“, drückte Severus seine Schulter. „Es tut mir Leid. Wir waren nicht so vorbereitet, wie wir hätten sein sollen. Aber das bedeutet nicht, dass wir die Dinge auf sich beruhen lassen. Ich vermute, dass ich herausfinden kann, was der Direktor heute Nacht getan hat und wir werden daran arbeiten, es rückgängig zu machen.“
Harry nickte und umarmte den Mann.
Severus tätschelte ihn unbeholfen auf die Schulter und zog sich dann zurück. „Du solltest in deinen Gemeinschaftsraum gehen. Die Willkommensfest sollte vorbei sein.“
„Okay“, lächelte Harry zittrig.
„Alles wird gut werden, Harry“, sagte Severus erneut sanft. „Vergiss nicht, deinen Geist zu verschließen.“
„Ja, Severus“, lächelte Harry und fühlte sich nun viel besser, als sein Lehrer ihn unbewusst mit seiner Sorge umhüllte.
„Ich treff dich morgen nach der Ausgangssperre. Komm zu meinen Räumen“, schaute Severus ernst hinunter zu dem Jungen.
„Okay. Gute Nacht“, sagte Harry und rannte den Gang hinunter zu dem Gryffindorturm.
Severus schüttelte seinen Kopf und ging langsam zu dem Büro des Direktors. Er musste eine Menge nachdenken und planen, bevor er seinem Arbeitgeber gegenübertrat. Ein bitterer Geschmack brannte in seiner Kehle. Früher hatte er von dem Mann als einem zweiten Vater gedacht, einen geliebten Mentor, aber das war nicht mehr so. Und er würde dem Direktor niemals vergeben können, dass er ihm das weggenommen hatte. Warum war jeder, zu dem er aufschaute, letztendlich korrumpiert? Und warum waren die Dinge, die sie taten, immer so unverzeihlich?
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Harry hatte gerade das Portrait der Fetten Dame erreicht, als er hören konnte, wie einige Schüler ankamen. Er tat sein Bestes, die neugierigen Blicke zu ignorieren, als er durch den ziemlich vollen Gemeinschaftsraum und hinauf zu dem Schlafsaal der Viertklässler ging. Er war einfach nur froh, dass keiner von ihnen etwas fragte. Er öffnete die Tür und erkannte, dass er der Letzte hier war. Ron, Neville, Dean und Seamus saßen alle in ihren Betten. Als er hineinkam, sprang Neville auf und zog ihn in eine besorgte Umarmung.
„Bist du in Ordnung?“, wisperte Neville in sein Ohr.
„Ja“, lächelte er und umarmte seinen Bruder fest. „Nur wirklich müde.“
„Ich sage dir, was du verpasst hast“, sagte Neville laut in dem Versuch, den Argwohn der anderen zu vertreiben und die anderen davon abzuhalten, seinem Freund zu viele Fragen zu stellen.
„Sicher.“ Harry ging zu seinem Bett. Er lächelte Ron an und der Rothaarige runzelte besorgt die Stirn.
„Dumbledore kam zu spät“, begann Neville, setzte sich neben seinem Freund und bot ihm so eine Schulter an, an die sich Harry anlehnen und immer noch die anderen in dem Raum ansehen konnte. „Er hat angekündigt, dass es in diesem Jahr kein Quidditch geben würde. Stattdessen wir Hogwarts das Trimagische Turnier ausrichten. Es wird ein Champion von jeder Schule ausgewählt, aber man muss siebzehn oder älter sein, um mitmachen zu können. Es wird drei Aufgaben geben und der Gewinner wird Geld und eine Trophäe erhalten, sowie den Ruhm für seine Schule.
„Klingt gefährlich mit der Beschränkung des Alters“, sagte Harry unsicher, da er die Aufregung der anderen drei Jungen spüren konnte. Er versuchte schnell eine stärkere Barriere zu errichten, um seine Empathie auszuschalten.
„Das ist es“, stimmte Neville zu. Er war wegen des Turniers nicht aufgeregt und hatte auch kein Interesse daran. „Sie hatte aufgehört es zu veranstalten, weil zu viele Kinder dabei getötet wurden.“
„Aber Dumbledore hat gesagt, dass sie alles in ihrer Macht stehende getan haben, um die Aufgaben sicherer zu machen“, widersprach Dean.
„Stell dir nur vor, die Trophäe zu gewinnen!“, sagte Seamus hungrig. „Ich wünschte, ich könnte teilnehmen.“
„Und die Galleonen. Denk mal, was du mit so vielen Galleonen anfangen könntest“, stimmte Ron eifrig zu.
„Wir haben auch einen neuen Verteidigungslehrer: Professor Moody“, fuhr Neville fort.
„Mein Vater musste in der Nacht bevor die Schule angefangen hat, eingreifen“, erzählte Ron den anderen. „Mad-Eye wäre ohne ihn in ernste Schwierigkeiten geraten. Er lebt in einer Muggel-Gegend, wisst ihr, und er hat magische Alarme ausgelöst, hat die Mülltonnen verrückt spielen lassen und mit Flüchen um sich geworfen, als gäbe es kein Morgen mehr. Er hat behauptet, das jemand versucht hatte in sein Haus einzubrechen, aber zugegeben, dass der Einbrecher davongerannt ist, bevor er ihn erkennen konnte.“
„Auf dem Weg hier hoch habe ich gehört, wie ein Siebtklässler über ihn gesprochen hat“, grinste Seamus. „Er ist paranoisch jedem gegenüber! Er trinkt nicht einmal etwas, was ihm jemand gibt, sondern nur aus seinem eigenen Flachmann. Aber er war ein guter Auror während des ersten Krieges. Niemand hat mehr Todesser zur Strecke gebracht, als er.“
„Ich wette, wir lernen eine Menge von ihm“, sagte Dean aufgeregt.
„Das hoffe ich“, nickte Ron. „Wir hatten in der Vergangenheit nicht gerade viel Glück mit unseren VgddK-Lehrern, oder?“
„Wie sieht er aus?“, fragte Harry neugierig.
Dean und Seamus beschrieben aufgeregt ihren zukünftigen Lehrer mit erschreckender Genauigkeit. Neville und Ron lachten, als Harry nervös schluckte. Die Unterhaltung triftete wenig später wieder zurück zu dem Turnier, aber bald wurden sie müde. Es war ein langer Tag für sie gewesen und so machten sie sich fertig fürs Bett.
„Nacht, Harry“, rief Neville.
„Gute Nacht, alle“, antwortete Harry müde.
„Gute Nacht“, murmelten Seamus und Ron. Dean grunzte nur.
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„Severus“, begrüßte ihn Dumbledore. Seine Augen waren hart wie Stein und er lächelte nicht. „Wo warst du? Und wo ist Harry?“
„Ich habe ihn zurück zu seinem Gemeinschaftsraum gebracht, Sir.“ Er konnte sich kaum zurückhalten, ihn ?Meister` zu nennen und verzog sein Gesicht. Das allein sagte eine Menge über Dumbledores Taten, wenn es diese alten Gewohnheiten weckte. „Poppy konnte nichts finden, was mit Potter nicht stimmt, aber der Junge wollte nicht aufwachen. Ich musste in seinen Geist eindringen und ihn dort hinaus holen.“
„Ist er sich dessen bewusst, was seiner anderen Persönlichkeit passiert ist?“, fragte Dumbledore nachdenklich.
„Ich weiß es nicht, Sir. Er war zurückgezogen und ruhig.“
„Sehr gut, Severus“, sagte der Direktor müde hinter seinem Schreibtisch und deutete ihm an, auf dem Stuhl ihm gegenüber Platz zu nehmen. „Hast du dir die Zeit genommen, seinen Zustand zu untersuchen?“
„Das habe ich nicht“, antwortete Severus, während er sich setzte. „Ich hatte nicht das Gefühl, dass das angemessen wäre, in Anbetracht der Tatsache, wie aufgeregt er war.“
Dumbledore nickte vage. „Nachdem ich ihn verhext hatte, bin ich in seinen Geist eingedrungen, um zu sehen, wie er es aufgenommen hat. Ich habe Beweise gesehen, dass er nicht zwei, sondern vier andere Persönlichkeiten hat. Eine der Türen könnte Harrys gewesen sein, aber ich bin mir nicht sicher“, beschrieb er, was er gesehen hatte. „Hast du irgendetwas wie das entdeckt, als er letztes Jahr bei dir zum Nachsitzen war?“
„Nein, Sir“, log Severus einfach. „Zu der Zeit gab es nur drei Türen; eine von Silas, eine von Gabriel und die letzte war von Harry selbst.“
„Ich verstehe“, strich Dumbledore nachdenklich über seinen Bart. „Also hat Sirius Harrys Zustand beeinflusst. Er hat bewirkt, dass Harry eine neue Persönlichkeit kreiert. Es ist notwendig, dass wir so viel wie wir können über diese neue Persönlichkeit herausfinden. Außerdem müssen wir Sirius finden. Wir müssen wissen, was diesen Sommer passiert ist.“
„Ja, Sir“, nickte Severus. „Darf ich fragen, welchen Zauber du auf die Gryffindor-Persönlichkeit gesprochen hast?“
„Ah, ja“, lächelte Dumbledore stolz. „Ich habe den ganzen Sommer daran gearbeitet. Es ist eine Variante des Zaubers, der benutzt wird um böse Geister zu vertreiben, aber anstatt ihn aus dem Geist, den er befallen hat, zu vertreiben, verankert er ihn darin. Der zweite Teil des Zaubers basiert auf Portschlüsseln, er wird nur umgekehrt. Es war sehr schwer, aber ich habe es geschafft. Ich habe die Parameter des Zaubers so gesetzt, Gabriel hervor zu bringen, wenn das Schlüsselwort gesprochen wird.“
„Geschickt ausgeklügelt“, nickte Severus. „Aber was wird das bewirken?“
Dumbledore seufzte. „Er ist der Einzige, der uns retten kann. Wenn wir Harry vor dem Schrecken der bevorstehenden Kämpfe bewahren können, aber zu selben Zeit einen Krieger trainieren können, der an nichts anderes denken wird, als den Krieg, haben wir gewonnen ohne ein unschuldiges Kind opfern zu müssen. Aber wir können es nicht zulassen, dass eine der anderen Persönlichkeiten Gabriel verdrängen kann, wenn er sich in einem Kampf befindet. Wenn er erst einmal in einer lebensgefährlichen Situation ist, wird er keine andere Wahl haben, als zu kämpfen und weil es in der Tat Gabriel sein wird, wir er nicht davonlaufen. Er wird kämpfen und gewinnen und wir werden im Gegenzug dazu sicher und in Frieden leben können.“
„Es ist unvernünftig, sich darauf zu verlassen, dass ein Kind uns retten wird“, knurrte Severus, der einfach nicht leise sein konnte. „Wir sollten für uns selbst kämpfen.“
„Ich weiß, dass du das Gefühl hast, dass du wegen deiner Vergangenheit bezahlen musst, aber der beste Weg dazu ist, die Sicherheit der Welt zu sichern. Harry ist ein Kind des Schicksals. Wir dürfen nicht in seinem Weg stehen. Wir müssen ihm so viel helfen, wie wir können, aber Gabriel ist ein Segen. Mit dieser Persönlichkeit können wir Harry von der Bürde befreien, während er immer noch seine Bestimmung erfüllt“, lächelte der Direktor seinen Spion freundlich an. „Geh, Severus. Geh zu deinen neune Slytherins. Ich kann sehen, dass du müde bist. Wir werden später mehr über Harrys Zustand reden.“
„Ja, Sir“, sagte er, als er aufstand und zur Tür ging.
„Oh, und wenn du Kontakt mit Harry hast, will ich das sofort wissen. Es ist unwichtig, wie klein die Interaktion auch ist.“
„Ja, Sir“, nickte Severus und verließ den Raum.
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Silas schaute auf, als Gabriel in das Wohnzimmer stolperte. Er sah ausgezehrt aus. Dunkle Ringe waren unter seinen Augen und sein Mund schmerzverzerrt. Das weiß-silberne Band um seinen Kopf war nicht geschrumpft oder verschwunden. Der Gryffindor fiel schwer auf die Couch und murrte. „Was ist los?“
„Harry schläft. In ein paar Stunden wird der Tag anbrechen“, antwortete Silas sanft, da er Angst hatte, er würde Gabriel Schmerzen verursachen, wenn er lauter sprach.
Gabriel lächelte ihn matt und dankbar an. „Hast du eine Ahnung, was es ist?“
„Noch nicht. Wir werden morgen Abend mehr wissen. Ich wäre in die Bibliothek gegangen, aber ich hatte Angst davor, zu viel Aufmerksamkeit auf uns zu lenken.“ Silas kam näher und schaute auf das metallene Band. „Wie fühlt es sich an?“
„Als ob eisige Dornen in meinen Kopf schneiden würden“, verzog Gabriel sein Gesicht. „Aber es fühlt sich nicht so schlimm an, wie zu dem Zeitpunkt, als es passiert ist. Vielleicht wird der Schmerz verschwinden.“ Er schaute hinüber zu der Couch und verzog sein Gesicht. „Hat er das die ganze Nach gemacht?“
Silas schaute hinüber zu der Schranktür und nickte. Boy weinte seit Dumbledores Attacke leise. „Ich hoffe, dass das nicht seine Fortschritte mit dem Köter zunichte macht.“
„Ich auch“, seufzte Gabriel und schaute zurück zu Silas. Der Slytherin war blass und unnatürlich still. Schuld brannte in seiner Kehle. „Hör zu, Sy, es tut mir Leid.“
„Das muss es nicht“, schaute Silas in seine Augen. „Wer weiß, was Dumbledore getan hatte, wenn du nicht dazwischen gegangen wärst. Ich hätte einen Plan haben sollen, um mit ihm fertig zu werden, anstatt mir sicher zu sein, dass er nicht so schnell einen Zug machen würde.“
Gabriel seufzte und schaute zu dem dunklen Fenster. Es gab nicht wirklich noch etwas zu sagen. Silas saß leise an seiner Seite und gemeinsam wartete sie darauf, dass die Sonne aufging, während sie Boys leisem Weinen zuhörten.
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Harry erwachte davon, dass Neville ihn schüttelte. Dean und Seamus waren bereits zum Frühstück gegangen und Ron hatte Hermine mit sich hinauf gebracht. Die zwei saßen auf Rons Bett und beobachteten ihn, während Neville an seinem Bett stand. Harry spürte Besorgnis und Angst von Ron. Hermine war deprimiert, desillusioniert und ebenfalls besorgt. Neville war wütend und besorgt. Die Emotionen wirbelten um ihn herum und er setzte sich mit großen Augen auf.
„Ich bin in Ordnung, Leute“, versuchte er.
„Was ist passiert, Kumpel? Wohin hat Professor McGonagall dich gebracht?“, fragte Ron, entschlossen die Antwort zu hören.
Harry schaute nervös zu Neville. Der Braunhaarige runzelte die Stirn. „Wenn du es nicht sagen willst…“
„Wenn wir jemals verstehen wollen, was los ist und in der Lege sein wollen, dir zu helfen, müssen wir es wissen“, sagte Hermine, schaute dabei aber keinem in die Augen.
„Sie hat mich in das Büro des Direktors gebracht. Dumbledore hat sie rausgeschickt und ich habe mich vor seinen Schreibtisch hingesetzt. Er… Er hat eine Art Illusionszauber heraufbeschworen, damit ich ihm vertrauen würde und mich dann über meinen Sommer und über Sirius befragt. Ich habe versprochen seine Geheimnisse zu wahren, aber ich habe ihm beinahe Dinge erzählt, die ich nicht erzählen wollte. Er hat mir ein Zitronenbonbon gegeben und ich bin ohnmächtig geworden.“ Er schüttelte heftig seinen Kopf, als die Traurigkeit von Ron und Hermine ihn trafen. „Ich bin im Krankenflügel aufgewacht. Madame Pomfrey konnte mich nicht aufwecken und so hat Sev… ich meine, Snape…“ Er errötete. „Er hat irgendetwas gemacht, um mich aufzuwecken und dann bin ich hier her zurückgekommen.“
„Du denkst, dass irgendwas in dem Zitronenbonbon war?“, keuchte Hermine mit großen Augen.
„Was denkst du denn sonst?“, fragte Ron barsch. „Es ist nicht so, als könnte ihn jemand stoppen. Im Gegensatz zu uns hat Harry keine Eltern, bei denen er sich beschweren kann.“
„Ron!“, sagte Hermine scharf.
„Es ist wahr!“, funkelte er sie an.
„Aber… aber warum?“, flehte sie die anderen für eine Erklärung, eine Rechtfertigung, eine Entschuldigung für die Taten des Direktors an. „Warum würde er so etwas tun?“
„Ich denke… Ich denke, ich habe ihm Angst gemacht“, antwortete Harry, während Tränen in seinen Augen brannten. Er konnte beinahe ihre verzweifelte Verwirrung spüren, als ihr Glaube zusammenzufallen begann. „Er hatte Angst, dass ich außer Kontrolle wäre, nachdem ich soviel Zeit mit Sirius verbracht hatte und er wollte sicherstellen, dass ich ihm wieder gehorche und vertraue.“
„Was denkst du, hat er getan, als du ohnmächtig warst?“, fragte Ron dunkel.
„Ich weiß es nicht“, log Harry und errötete, da er sich schuldig fühlte, aber er war noch nicht bereit, ihnen von seinem Zustand zu erzählen.
„Oh, Harry“, kam Hermine hinüber und umarmte ihn. „Es tut mir so leid. Ich weiß nicht, was ich tun soll!“
„Wir werden das Frühstück verpassen“, sagte Neville leise. „Kommt.“
Ron nickte und nahm Hermines Hand. Neville folgte ihnen, damit Harry sich anziehen konnte. Der Junge tat dies, eilte hinunter zu seinen Freunden und errichtete, während er das tat, seine Barrieren. Als sie die Große Halle erreichten, zeigte ihnen ein Blick an die Decke, dass es aufgehört hatte zu regnen, es aber immer noch bewölkt und grau war. Harry war froh, dass er seinen Umhang mitgenommen hatte, da es ein wenig kalt war. Hermine saß für einige Minuten still da und rührte das Essen nicht an. Schließlich stand sie auf und sagte, dass sie in die Bibliothek gehen müsste. Harry schaute fragend zu Ron hinüber.
„Sie hat letzte Nacht herausgefunden, dass in Hogwarts Hauselfen arbeiten und wollte nicht essen, da es von Sklaven angerichtet wurde“, zuckte der Rothaarige mit den Achseln.
„Oh“, schaute Harry auf das Essen und überlegte, ob er es wegschieben sollte, aber dann dachte er an Omi und aß weiter. Wenn alle Hauselfen wie Omi waren, wären sie verletzt, wenn er nicht aß. Er hatte gerade aufgegessen, als er sah, wie ein Blonder an ihm vorbei ging. „Ich treffe euch draußen“, sagte er seinen Freunden, während er aus der Großen Halle rannte. „Owen!“
Der Erstklässler drehte sich herum und schaute ihn mit seinen blauen Augen neugierig an. Er erkannte, wie Harry zu ihm rannte und sah nun überrascht aus. Ein Braunhaariger stand neben ihm und sah so aus, als würde er gleich in Ohnmacht fallen. Harry lächelte in der Hoffnung, dass die Jungs keine Angst haben würden und hielt vor dem blonden Erstklässler an.
„Tut mir Leid, dass ich dich nicht bei der Einsortierung gesehen habe. Wie ich sehe, bist du in Huffelpuff.“ Owen nickte dümmlich. „Ist das jemand aus deinem Schlafsaal?“
„Uh…“ Owen zwinkerte ein paar Mal und errötete dann. „Ja… Uh, das ist… das ist Kevin Whitby.“
„Freut mich, dich kennenzulernen“, lächelte Harry und schüttelte die Hand des anderen Jungen. „Owen ist ein großartiger Freund.“ Kevin nickte stumm, noch immer mit großen Augen. „Nun, ich… Ich wollte dir etwas zurückgeben. Danke dafür, dass du sie mir geborgt hast“, lächelte Harry und griff in seiner Tasche nach den Omnigläsern, die Hermine benutzt hatte, um das Spiel für Owen aufzunehmen.
Der Blonde nahm sie, als er begann es zu verstehen. Er grinste hinauf zu Harry. „Gern geschehen. Ich bin froh, dass du es gemocht hast.“
„Es war wirklich großartig. Vielen Dank“, sagte Harry ernst.
„Gern geschehen“, sagte Owen noch einmal und lachte.
Harry lachte auch und bemerkte, dass seine Freunde die Große Halle verließen. „Nun, ich muss in den Unterricht. Ich hoffe, ich kann später noch einmal mit die reden.“
„Das wäre großartig. Bis später“, sagte Owen, griff nach Kevins Hand und zog ihn davon.
„Das war Harry Potter!“, keuchte der Braunhaarige.
Ron schaute mit einem Grinsen zu Harry und legte einen Arm um seine Schultern. „Du bezauberst du jetzt Erstklässler, oder?“
Harry lächelte ihn an und Neville lachte. Sie sahen Hermine nicht, bis sie das Gewächshaus erreicht hatten. Sie sah viel besser aus und die Jungen schüttelten amüsiert ihre Köpfe. Es war erstaunlich, wie sehr Bücher das Mädchen beruhigen konnten. Sie errötete und schlug Ron auf den Arm. Sie kamen danach nicht mehr zum Reden. Professor Sprout ließ sie Bubotublereiter einsammeln. Während sie arbeiteten, erklärte Neville leise, wofür der Eiter gut war. Harry war fasziniert darüber, dass so etwas in Zaubertränken verwendet werden konnte, doch Ron war einfach nur angeekelt. Dean und Seamus stimmten ihm da zu und die drei stöhnten laut nach jeder Pustel, die sie öffneten.
Sie waren erleichtert, als sie endlich gehen konnten und gingen zu Hagrids Hütte zu Pflege magischer Geschöpfe. Lavender und Pavarti sahen ein wenig nervös aus und Dean und Seamus gingen hinter der Gruppe her. Hagrid erwartete sie mit einem breiten Grinsen auf seinem Gesicht, was sie leise stöhnen ließ. Nichts Gutes kam heraus, wenn Hagrid so lächelte.
„Morgen!“, strahlte der Halbriese. „Wir werden auf die Slytherins warten, sie werden das nicht verpassen wollen. Habe uns Knallrümpfige Kröter besorgt!“ Er deutete nach unten zu den Holzkisten, die auf dem Rasen standen.
„Uuärgh!“, quiekte Lavender und sprang ein paar Meter zurück, nachdem sie in eine hineingeschaut hatte.
Harry und seine Freunde gingen näher an eine der sich bewegenden Kisten heran und schauten hinein. Die Kreaturen darin sahen aus wie missgestaltete, schalenlose Hummer, scheußlich fahl und schleimig, mit Beinen, die an allen möglichen und unmöglichen Stellen aus dem Körper ragten, während Köpfe nicht zu erkennen waren. In jeder Kiste lagen etwa hundert dieser Geschöpfe, jedes um die fünfzehn Zentimeter lang, sie krabbelten blind durcheinander und stießen gegen die Kistenwände. Sie stanken nach verfaultem Fisch und hin und wieder stoben Funken aus dem einen Ende und schleuderten ihn schnell ein paar Zentimeter weiter.
„Frisch ausgebrütet“, sagte Hagrid stolz, „so dass ihr sie jetzt selbst großziehen könnt!“
„Und warum sollen wir die großziehen?“, sagte eine kalte Stimme. Die Gryffindors drehten sich herum und sahen, dass die Slytherins angekommen waren. Die beiden Gruppen funkelten sich kurz gegenseitig an. Draco schnarrte bei dem verwirrten Gesichtsausdruck von Hagrid. „Ich meine, wozu sind die denn nütze? Was ist der Witz dabei?“
Hagrid stammelte etwas, da er offenbar nicht wusste, was er antworten sollte und befahl ihnen dann, dass sie versuchen sollten, sie zu füttern. Seamus grummelte etwas über riesige Würmer, als Dean vor Schmerz aufschrie. Hagrid rannte hinüber zu ihm, aber es war nur eine mittlere Verbrennung. Er sagte dem Jungen, dass er es aushalten konnte erst zum Ende der Stunde zur Krankenstation zu gehen. Lavender fragte, was die spitzend Dinger wären, die einiger der Kröter hatten und Hagrid erklärte stolz, dass die Männchen die Stacheln hatten und die Weibchen einen Saugnapf, um Blut zu trinken.
„Schön, jetzt verstehe ich, warum wir versuchen sie am Leben zu halten“, sagte Malfoy sarkastisch. „Warum sollten wir keine Haustiere haben wollen, die uns verbrennen, stechen und beißen können, und das alles mit einem Mal?“
„Ich denke nicht, dass sie Haustiere sind“, schüttelte Harry seinen Kopf und schaute den Blonden gesprächig an. „Vielleicht sind sie für irgendetwas anderes gut.“
„Ja!“, sagte Hermine in einem aggressiven Ton. „Nur weil sie nicht hübsch sind, heißt das nicht, dass sie nicht nützlich sind. Drachenblut hat sagenhaft magische Wirkung, aber einen Drachen willst du trotzdem nicht als Haustier haben, oder?“
Ron kicherte und schaute seitlich zu Hagrid. Draco funkelte sie an, da er sich an die Strafarbeit erinnerte, der er erhalten hatte, weil er von ihrer Schmuggelei mit dem Drachen erzählt hatte. Harry warf seinen Freunden einen Blick zu, der sie bändigen sollte. „Ich möchte mich nicht streiten.“
„Hilf mir hier mal, Har“, rief Neville und der Schwarzhaarige ging hinüber zu seinem Freund.
Ron und Hermine schauten sich verblüfft an und gingen zurück zu ihrer eigenen Kiste. Draco schaute mit ausdruckslosem Gesicht für ein paar Momente Harrys Rücken an, ehe er sich zurückdrehte zu seinen Slytherins. Sie arbeiteten hart und am Ende der Unterrichtsstunde hatten alle die eine oder andere Verletzung. Sogar die Gryffindors grummelten über Hagrid und die Kröter, als sie zurück zu dem Schloss trotteten.
Es war Zeit zum Mittagessen, aber Hermine verließ sie wieder, um in die Bibliothek zu gehen. Ron schüttelte seinen Kopf, während Harry und Neville ihr besorgt hinterher schauten. Sie bekamen sie erst nach der nachmittäglichen Unterrichtsstunde in Wahrsagen wieder zu sehen. Professor Trelawney brachte ihnen bei, wie sie ihre Horoskope aus der Position der Planeten am Himmel lesen konnten. Ron, Seamus und Dean blödelten herum, so dass Trelawney ihnen eine Menge Hausaufgaben aufgab, nicht dass Lavender oder Pavarti das störte. Wahrsagen war ihr Lieblingsunterricht.
„Habt ihr viele Hausaufgaben, Jungs?“, kam Hermine lächelnd zu ihnen, als sie sich vor der Großen Halle zum Abendessen trafen. „Professor Vector hat uns gar keine aufgegeben.“
„Ist ja ganz toll von Professor Vector“, funkelte Ron die amüsierte Hermine an.
Harry wollte gerade etwas sagen, als Draco mit einer Zeitung und einen breiten Grinsen auf seinem Gesicht zu ihnen kam. „Hey, Weasley! Hast du die Zeitung gelesen?“ Der Blonde las den Artikel dann laut vor. Es sah so aus, als hätte die halbe Schule gestoppt, um zuzuhören, als er das Fiasko mit Moody vorlas und wie Rons Vater ihn aus den Schwierigkeiten herausgeholt hatte. Sie hatte es nicht einmal geschafft, den Namen von Rons Vater richtig zu schreiben und hatten ihn Arnold genannt, anstatt ihn Arthur zu nennen. Draco lachte die meiste Zeit.
Hermine und Harry schnappten sich Ron, als der gerade auf den Blonden zuspringen wollte. „Mir ist es lieber, wenn meine Eltern unbekannt sind, als wenn es solche Arschlöcher sind, wie deine! Du kennst doch deine Mutter, Malfoy? Hat sie bei der Weltmeisterschaft nicht ein Gesicht gemacht, als hätte ihr jemand Mist unter die Nase gehalten? Hat sie schon immer so ausgesehen oder hat sie das nur gemacht, weil du dabei warst?“
Malfoys Gesicht errötete leicht. „Wag es nicht, meine Mutter zu beleidigen, Wiesel!“
„Dann halte deine große Klappe“, schnarrte Ron, während Hermine, Harry und Neville ihn wegzogen.
BANG! … Die Menge teilte sich geschockt und einige schrieen überrascht, als Draco einen Zauber auf den Rücken des Gryffindors schoss. Harry spürte, wie etwas glühend Heißes beinahe seine Wange streifte und zog sich erschrocken zurück. Silas nahm seinen Platz ein und wirbelte mit bereitem Zauberstab zu dem Blonden herum. Gabriel hatte hinaus gewollt, aber Silas hatte es geschafft, ihm zuvorzukommen. Er war sich nicht sicher, was passieren würde, wenn der Gryffindor hinauskommen würde, während Dumbledores Zauber aktiv war und war nicht bereit, das wegen einer kindischen Kabbelei herauszufinden. Er hatte sich gerade umgedreht, um den Blonden anzuschauen, als ein zweites lautes BANG in der Eingangshalle ertönte.
„OH NEIN, DAS WIRST DU NICHT TUN, FREUNDCHEN!“
Professor Moody humpelte die Treppen hinunter und sein Zauberstab zeigte auf das weiße Frettchen, das zitternd auf dem Boden lag, wo Draco noch Sekunden zuvor gestanden hatte. Silas war geschockt. Eine Million Dinge konnten schief gehen, wenn man einen Menschen in etwas anderes verwandelte und es war sehr verwirrend und verursachte, dass die Person Panik bekam und oft emotionalen Stress durchlebte. Er hatte nie gesehen, wie ein Lehrer in Hogwarts aus irgendeinem Grund eine Verwandlung als Bestrafung einsetzte. Nicht einmal McGonagall und sie war der Professor, der es wahrscheinlich am besten tun konnte, ohne einen Schüler zu verletzen.
Es entstand eine beunruhigende Stille, als die Schüler Moody beobachteten. Der vernarbte Professor drehte sich zu Silas. „Hat er dich erwischt, Potter?“ Seine Stimme war tief und rau.
„Nein, Sir“, antwortete Silas ruhig und schaute ihm dabei in sein normales Auge. Das andere war nach innen gerollt, so dass es nur weiß war.
„Lass es!“, schrie Moody.
„Lass - was?“, fragte Ron verwundert.
„Nicht du - er!“, knurrte Moody und zeigte mit seinem Daumen über seine Schulter.
Crabbe, der dabei gewesen war, das Frettchen aufzuheben, stand nun starr da, seine Augen waren groß und ängstlich. Silas erkannte, dass Moody falsches Auge ein magisches sein musste und er dazu in der Lage war, damit durch seinen Hinterkopf zu sehen. Moody drehte sich um und humpelte zu dem verwandelten Jungen. Das Frettchen schrie erschrocken und rannte in Richtung der Stufen, die zu den Kerkern führten, davon.
„Das denke ich nicht!“, brüllte Moody und richtete erneut seinen Zauberstab auf das Frettchen. Es flog zehn drei Meter in die Luft und fiel, klatschte dann auf den Boden und schnellte erneut in die Luft hinauf. „Ich mag keine Leute, die ihren Gegner angreifen, wenn er ihnen den Rücken zudreht. Widerlich, feige, gemein ist das…“ Das Frettchen flog durch die Luft und seine Beine strampelten hilflos umher.
Silas! Tu etwas! Das ist nicht richtig! Er tut ihm ernsthaft weh! schrie Gabriel wütend. Wie konnte es ein Lehrer wagen, einem Schüler so etwas anzutun? Das war beinahe Folter.
Silas knirschte mit den Zähnen. Es ekelte ihn genauso an, aber was konnte er tun? Alle waren hier und sahen zu. Moody ließ das Frettchen weiterhin auf den Boden klatschen und schimpfte ihn mit schwarzem Humor aus. Ein schmerzerfüllter Schrei kam von dem empfindlichen Tier und Silas knirschte mit den Zähnen und schwang seinen Zauberstab, wobei er ihn unten hielt. Er konnte nur ein paar Zauber, bei denen er nicht sprechen musste, und diesen hier hatte er zuvor noch nicht einmal ausprobiert. Aber er musste wirken. Das Frettchen schlug auf dem Boden auf und verwandelte Draco schimmernd zurück in seine menschliche Form. Moody wirbelte herum und schaute zu den Leuten, die bei Silas waren um die Person zu finden, die sein Opfer befreit hatte. Gerade bevor die Augen des Mannes auf Silas landeten, durchschnitt eine Stimme die stille Eingangshalle.
„Was geht hier vor?“ Professor McGonagall schob sich durch die Menge. „Mister Malfoy!“, schaute sie hinunter zu dem Jungen, der sie verwirrt und schmerzvoll vom Boden aus anschaute. Sie verstand, was hier passiert war und wirbelte zu Moody herum. „Wir benutzen nie Verwandlungen als Bestrafung! Hat der Direktor das nicht mit Ihnen besprochen? Wir geben Strafarbeiten, Moody! Oder wir sprechen mit dem Hauslehrer des Missetäters!“
„Ich werde das tun“, grummelte Moody und schaute Draco mit großer Abneigung an. „Ich kenne deinen Vater aus alten Zeiten, Junge… Sag ihm, dass Moody ein Auge auf seinen Sohn hat… Sag ihm das von mir… Dein Hauslehrer ist Snape, nicht?“
„Ja“, funkelte Draco abwehrend hinauf zu dem Professor.
„Noch ein alter Freund“, lächelte Moody, was dazu führte, dass die Mädchen in der Menge keuchten und sich von dem grauenhaften Anblick weg drehten. „Ich habe mich schon darauf gefreut, ein Gespräch mit dem alten Snape zu führen… Komm, du…“
Professor McGonagall sah ihnen mit verhärtetem Gesicht zu hinterher, als Moody Draco am Unterarm packte und ihn hinunter in die Kerker führte. Die Schüler begannen miteinander leise zu sprechen und begangen auseinander zu gehen. Silas hielt sein Gesicht neutral, als er hinter Ron und Hermine her ging, die sich dazu entschieden hatte, die Bibliothek zu vernachlässigen, um mit ihren Freunden ein wenig zu tratschen. Sie setzten sich an den Tisch und Neville warf ihm einen Blick zu, dass er ihn erkannt hatte und beschäftigte dann Ron und Hermine, damit sie keine Änderungen an Harry bemerkten.
Hast du das gesehen? Kochte Gabriel. Sie hat Moody nicht einmal dafür bestraft, was er getan hatte. Sie hatte ihn sogar einfach so Malfoy mitnehmen lassen! Wenn er das mit einem Gryffindor oder irgendjemanden von einem anderen Haus gemacht hätte, hätte er sich warm anziehen können!
Ich weiß, gab Silas zu und schnaubte, als Ron mit einem seligen Gesichtsausdruck sagte, dass er sich für immer an das erinnern wollte, was Draco passiert war. Sogar Hermine lachte mit ihm.
Schimpf mit ihnen! Schrie Gabriel.
Silas schüttelte seinen Kopf. Nein. Es interessiert mich nicht, was sie denken. Er stand auf und ignorierte, die Fragen, die ihm folgten. Er ging leise durch die verlassenen Gänge und fand sich schnell in der Bibliothek wieder. Er musste eine Menge Nachforschungen anstellen, um herauszufinden, was der Direktor Gabriel angetan hatte und um zu lernen, wie er das wieder rückgängig machen konnte.
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Harry zwinkerte und fand sich vor Severus` Tür wieder. Er klopfte und dachte, dass es nach der Ausgangssperre sein musste. Severus ließ ihn hinein und schloss schnell die Tür. Das Wohnzimmer war warm, das Feuer prasselte im Kamin. Harry lächelte glücklich, ging hinüber zu seiner Lieblingscouch und kuschelte sich in der Ecke zusammen, die dem Feuer am Nächsten war. Severus grinste ihn an und setzte sich in seinen liebsten Ledersessel.
„Ist Draco in Ordnung?“, fragte Harry. Severus hob eine Augenbraue. „Ich war da, als er und Ron gekämpft haben. Irgendein Zauber wurde gesprochen und danach hatte ich einen Black-out. Ich bin gerade erst wach geworden, aber Draco ist normalerweise derjenige, der schlecht bei einem Duell mit meinen Freunden wegkommt.“
Severus nickte und Wellen von Ärger gingen von ihm aus. „Diesmal waren es nicht deine Freunde, die ihn fertig gemacht haben. Moody hat sich nach diesem ersten Zauber eingemischt und ihn in ein Frettchen verwandelt. Er hat ihn wiederholt auf den Boden klatschen lassen, bis jemand aus der Menge Mitleid hatte und ihn zurück in einen Menschen verwandelt hat. McGonagall hat ihn darüber informiert, dass er nicht noch einmal einen Schüler verwandeln wird und Moody hat Mister Malfoy zu mir gebracht, damit ich ihn weiter bestrafen kann.“
„Oh, nein“, starrte Harry ihn schockiert an. Seine Hände lagen über seinen Mund. „Ist er in Ordnung? War er verletzt?“
„Er hatte blaue Flecken, um die ich mich gekümmert habe. Er hatte auch eine gebrochene Rippe. Es wir ein paar Tage dauern, bis er wieder gesund ist.“
„Wird Professor Moody in Schwierigkeiten kommen?“, schüttelte Harry geschockt seinen Kopf.
„Nein. Natürlich nicht. Er hat immerhin nur einen schleimigen Slytherin verletzt“, sagte Severus bitter. Er stand schnell von seinem Platz auf und goss sich einen Drink ein. Harry zuckte bei dem Gefühl der Verrates und der hilflosen Wut seines Mentors zusammen. Doch bevor Severus seinen Drink ausgetrunken hatte, waren alle Gefühle des Mannes verschwunden und er drehte sich zurück zu seinem Schüler. „Wir sind nicht hier, um darüber zu reden.“
„Es tut mir trotzdem Leid“, sagte Harry sanft.
„Ich weiß“, entspannte sich Severus und nahm platz. „Ich habe mit dem Direktor geredet. Der Zauber, den er bei Gabriel benutzt hat, ist eine Kombination von zwei umgekehrten Zaubern. Der, um einen bösen Geist auszutreiben und ein Portschlüssel-Zauber. Er gibt dem Direktor die Macht darüber, Gabriel herauszurufen und ihn so lange draußen zu lassen, wie er es will. Er plant, dich in gefährlichen Situationen drinnen zu halten und ?seinen` Kämpfer heraus zu holen, um sich darum zu kümmern. Dann will er den starken Kämpfer wieder wegschicken, damit du wieder der unschuldige und beeinflussbare Junge bist, wenn er dich nicht zum Kämpfen braucht. Er weiß natürlich nicht, dass ich Silas befreit habe und er hat erkannt, dass es noch eine weitere Persönlichkeit neben Gabriel und Harry gibt. Er denkt, dass Sirius der Grund für die neue…“
Severus verstummte, als Harrys Gesicht erblasste und seine grünen Augen sich weit öffneten. Severus` Verstand schloss mit seinem Mund auf und er bemerkte, was er gerade gesagt hatte und wollte sich verfluchen. Er war wegen der Moody-Draco Sache abgelenkt gewesen und dann so darauf bedacht gewesen, einen Plan zu entwerfen, dass er ganz vergessen hatte, mit wem er sprach. Er hatte sich daran gewöhnt, mit Silas zusammen zu sein. Er schüttelte sich innerlich und spürte einen eisigen Knoten in seinem Magen.
„Harry…“
„Ich… Ich bin eine…“ Harry schüttelte langsam seinen Kopf und Tränen rollten seine Wangen hinunter. Er schaute flehentlich zu seinem Mentor hinauf, bat ihn darum, dass er es zurücknehmen und allem wieder einen Sinn geben würde. „Ich bin keine… andere Persönlichkeit? Ich bin… real…“
„Harry! Atme!“, sagte Severus ernst und lehnte sich vor, um die schlanken Hände des Jungen mit seinen zu ergreifen. Harry tat, was ihm gesagt wurde und packte verzweifelt die Hände seines Lehrers, wobei seine Augen niemals von Severus weg sahen. „Es tut mir Leid, Harry. Ich wollte nicht, dass du es so herausfindest.“
„Nein“, begann Harry zu weinen.
„Ja“, sagte Severus sanft. „Aber du bist genauso real, wie du immer gewesen bist. Harry, hör mir zu.“ Er schüttelte den Jungen sanft und Harry versuchte sich gehorsam zu beruhigen, damit er zuhören konnte. „Silas ist die Kernpersönlichkeit. Du bist aus ihm entstanden. Du bist ein sehr großer Teil von ihm. Du bist real, so real wie Gabriel und Rose und Boy und Kat. Du bist kein Traum und sie sind das auch nicht. Ihre Gefühle und Erfahrungen sind wahr. Aber es ist richtig, du bist anders als die anderen Persönlichkeiten. Sie waren kleinere Teile als du, nicht so eine komplette, individuelle Person. Silas hat dich zum Wirt gemacht. Das bedeutet, dass du derjenige bist, der am häufigsten bei Bewusstsein ist. Du bist derjenige, der von einem auf den anderen Tag lebt. Dieser Status erlaubt dir größeres Verständnis und eine größere Mannigfaltigkeit deiner Persönlichkeit, als wie bei den anderen, wie Rose, Boy und Kat. Als Wirt hast du die Fähigkeit die anderen zu absorbieren, weil du ein größeres Bewusstsein hast.“
„Aber… aber Silas ist… Ich bin…“ Harry biss sich auf seine Unterlippe. „Ich verstehe das nicht… Wie lange weißt du das schon?“
„Ich habe es nicht vor Ende Juli herausgefunden, Harry“, antwortete Severus zögerlich.
„Das ist der Grund, warum…“ Harry zog sich zurück und seine Tränen liefen nun schneller. Er rollte sich zusammen und starrte traurig zu seinem Lehrer. „Das ist der Grund, warum du so viel Zeit… Zeit mit Silas verbracht hast und nicht… nicht viel Zeit… mit mir. Ich bin nicht so… wichtig wie Silas.“
„Was?“, schimpfte Severus. „Von was redest du?“
„Du bist immer wegen Silas gekommen und sobald ich wieder zurückgekommen bin, bist du gegangen. Er ist realer als ich“, sagte Harry.
„Das ist nicht wahr“, schüttelte Severus seinen Kopf und setzte sich neben den verzweifelten Jungen. „Ich war mit der Schule beschäftigt und ich habe Silas unterrichtet, weil ich seine Entscheidungen in Frage stelle und hoffe, dass er in Zukunft bessere trifft.“ Harry drehte sein Gesicht weg, da er ihm nicht glaubte. „Harry, du bist genauso real und wichtig, wie Silas. All die Persönlichkeiten sind wichtig.“
„Versuchst du Silas dazu zu bringen, mich wieder zurückzunehmen?“, fragte Harry. „Werde ich verschwinden? Ich… Ich will nicht sterben.“
„Harry!“ Severus zog ihn in eine Umarmung. Verzweifelte Zeiten erforderten verzweifelte Maßnahmen. „Ich würde dich niemals sterben lassen! Hörst du mich? Niemals! Ich habe nicht darüber gesprochen irgendjemanden mit Silas zu vereinen. Ich hätte zuerst mit dir darüber gesprochen.“
Harry presste sich in Severus` Umarmung und schluchzte. Er hatte Angst und fühlte sich plötzlich bedroht. Er liebte Severus und Neville. Remus und Sirius. Er wollte sie nicht verlassen. Aber er liebte auch Silas und Gabriel. Er wollte nicht, dass sie litten. Er war nur so verwirrt und verletzt. Er fühlte einen warmen Druck auf seinem Rücken und hörte sanfte worte aus seinem Kopf.
Harry, reg dich nicht auf, sagte Gabriel. Wir würden dir das nicht antun. Du wirst niemals verschwinden.
Ist Rose gegangen, Harry? Fragte Silas sanft. Haben wir uns nicht immer um dich gekümmert und dich die Entscheidungen treffen lassen? Wie greifen hier und da ein, aber nicht sehr oft.
Das war wahr, musste Harry zustimmen. Sie zogen seine Meinung immer in Erwägung und ließen ihn die Entscheidungen treffen. Wie zum Beispiel, Ron und Hermine von den Dursleys zu erzählen. Silas hatte das nicht gewollt, hatte es Harry aber tun lassen, weil Harry dachte, dass es das Beste gewesen war. Und Rose war nicht fort. Er war Rose und Harry. Sie lebte immer in ihm. Aber wenn er nicht der Kern war, warum kümmerten sie sich dann so sehr um das, was er dachte und was er wollte. „Warum?“
Weil, Harry, antwortete Gabriel, du der Wirt bist. Wir vertrauen dir und wir lieben dich. Wir wollen dich beschützen und dich glücklich machen. Du bist unser Herz.
Severus dachte, dass die Frage ihm gegolten hatte und antwortete. „Silas hat befürchtet, dass er zurückgewiesen werden würde, für das was er war, deshalb hat er dich aus seiner puren Intension heraus geschaffen, sich zu beschützen und dir eine Chance zu geben, ohne seine Vorurteile das Leben zu genießen.
Ich bin auch eine Persönlichkeit, Harry, seufzte Silas. Wir sind alle Persönlichkeiten, weil keiner von uns ein Ganzes ist. Ich bin die Kernpersönlichkeit. Du bist der Wirt. Und Gabriel und Boy sind Beschützer. Dämon… Nun, Dämon ist die dunkle Persönlichkeit. Ich bin nicht wichtiger als du. Wir sind gleichwertig.
„Was passiert, wenn wir uns vereinigen?“, fragte Harry zaghaft.
„Dann werdet ihr eine Person sein“, antwortete Severus einfach. „Es ist noch ein weiter Weg, bis wir dahin kommen.“ Severus zog sich zurück und schaute hinunter in das tränenverschmierte Gesicht des Jungen. „Bist du in Ordnung?“ Harry nickte müde. „Ich werde uns einen Kakao bestellen.“
Harry lächelte, als der Mann aufstand und zum Kamin ging. Er lehnte sich gegen die Couch und schloss seine Augen. Es fühlte sich komisch an zu wissen, dass er aus Silas entstanden war. Er war ihr Herz? Er war stolz darauf, dass er sie beschützte und sie ihn brauchten, aber er war auch traurig. Er wusste, dass ihm etwas Schlimmes bei den Dursleys passiert war, abgesehen davon, dass er zu spüren bekam, dass seine Familie ihn hasste und er ihr Sklave war. Boy beschützte diese Erinnerungen und Erfahrungen und wegen ihnen war er so gestört.
Eine andere Persönlichkeit war auch gestört gewesen. Kätzchen. Er konnte sich nicht sehr gut an ihn erinnern. Er wusste nur, dass es schrecklich war und nur schwer damit umzugehen war. Er wusste, er hatte geholfen, aber irgendwann hatte er sie vergessen und auch das, wofür sie stand. Er verstand nun, dass Silas diese Erinnerungen und Narben in sich aufgenommen hatte. Silas und Gabriel beschützten ihn immer, so als wäre er ihr jüngerer Bruder. Und auf eine gewisse Art, war er Silas kleine Bruder, war aus ihm entstanden. Es war komisch. Das nun endlich zu wissen ließ ihn sich gleichzeitig stark und schwach fühlen.
Warum können wir uns jetzt so unterhalten? Fragte er und konzentrierte sich nach innen.
Weil du es jetzt weißt und dieses Wissen senkt die Barriere zwischen uns, antwortete Silas.
Silas und ich konnten uns immer so unterhalten, wenn einer von uns draußen war, fügte Gabriel hinzu.
Bedeutet dass, das wenn ich hinein komme, ich euch zuschauen kann, was ihr tut?
Nein, sagte Silas sanft. Als Wirt musst du… beschützt werden. Wir kommen heraus, um uns um Situationen zu kümmern, mit denen du nicht umgehen kannst. Es wäre sinnlos, uns sonst zu haben.
Aber ich habe euch nicht. Du hast mich, sagte Harry traurig. Ich bin so verwirrt.
Nichts hat sich geändert, sagte Gabriel ernst. Nichts. Du kannst jetzt nur mit uns reden, wenn du es willst. Du kannst uns auch auf stumm schalten, wenn du es wünscht. Es dreht sich alles um Kontrolle. Du weißt, wie man sich verschließt. Tu es einfach nach innen genauso wie nach außen, wenn du uns nicht hören willst.
„Hier.“ Severus gab dem Jungen einen warmen Becher Kakao und nahm ihm gegenüber platz. „Es tut mir leid, dass du das Gefühl hattest, ich würde dich zu Gunsten von Silas ignorieren. Das ist nicht wahr und jetzt, wo wir wieder zusammen leben, werden wir uns wieder mehr sehen. Ich habe einen Deal mit dem Schloss gemacht und der Direktor wird nicht wissen, wenn du nach der Ausgangssperre deinen Gemeinschaftsraum verlässt, um zu mir zu kommen. Er hat mir befohlen, jedes Mal zu ihm zu kommen, wenn ich mit dir gesprochen habe und deshalb kann ich dir nicht, wie im letzten Jahr, Strafarbeiten geben.“
„Ich verstehe“, sagte Harry und nippte an seinem Getränk.
„Harry…“ Severus war ratlos, aber plötzlich wusste er, was er tun musste. „Senke deine Barrieren.“
„Was?“, schaute Harry verwirrt auf.
„Tu es“, nickte Severus scharf.
Harry tat, wie ihm geheißen. Sofort spürte er die Fürsorge und das Bedauern seines Mentors, seine Sorge und seine Entschlossenheit. Man konnte nicht mit seinen Gefühlen lügen. Zumindest nicht so einfach. Harry lächelte seinen Lehrer glücklich an. Es gab keinen Zweifel daran, dass Severus sich um ihn sorgte und genauso wie seine anderen Persönlichkeiten entschlossen war, ihn zu beschützen. Gabriel hatte Recht. Nichts hatte sich verändert. Keine wichtigen Dinge, jedenfalls. Er konnte Severus` Sorge spüren. Er wollte keinem Sorgen machen und vergrub seinen Schmerz und lächelte. Er stand auf, ging zu seinem Lehrer und umarmte ihn fest.
„Danke Severus. Ich hab dich lieb.“ Severus ließ ihn, aber Harry lächelte, als er eine starke Welle Scham über sie beide kommen fühlte. Er drückte sich weg und wischte sein Gesicht ab, als er zurück zur Couch ging. „Wie hast du das Schloss dazu gebracht, das zu tun?“
Sehr dankbar für den Themenwechsel, erklärte Severus es ihm. „Es scheint, dass die Geister von Hogwarts nicht glücklich mit Dumbledores Leitung ist. Sie sind erwacht und beobachten ihn. Ich habe meine Hilfe versprochen und dass ich einige der schwächeren Ecken des Schlosses wieder aufbaue. Im Gegenzug werden sie dafür sorgen, dass der Direktor nicht weiß, wo du nach der Ausgangssperre bist. Aber das bedeutet, dass er dich immer noch während des Tages aufspüren kann. Und wenn jemand ihm erzählt, dass du nicht da bist, kann ich auch nichts dagegen tun. Ich weiß, dass Silas gut mit Illusionszaubern ist. Ich denke, wenn er eine Illusion erstellt, dass du in deinem Bett bist und schläfst, und er auch einen leichten Schlafzauber auf die anderen im Schlafsaal legt, sollte das eine adäquate Verteidigung sein. Niemand wird dich unter deinem Tarnumhang sehen, wenn du hier runter kommst.“
„Okay“, stimmte ihm Harry zu. „Aber weiß du, wie man den Zauber von Gabriel nehmen kann?“
„Das weiß ich nicht“, schüttelte Severus seinen Kopf. „Aber ich werden es bald. Der Direktor hat einen neuen Zauber erfunden. Ich werde ihn für eine Weile untersuchen müssen, bevor ich verstehe, wie man ihn rückgängig machen kann. Bis dahin müssen wir den Direktor von dir ablenken. Das sollte nicht schwer sein, wenn die anderen Schulen erst einmal hier sind. Er wird damit viel zu tun haben, aber bis dahin müssen wir uns etwas ausdenken, dass ihn beschäftigt und von dir fern hält.“
Vielleicht irgendetwas mit dem Ministerium? Es ist jetzt ohnehin in einem Umbruch. Es würde einfach sein, es noch ein wenig mehr aufzuhetzen, sagte Silas nachdenklich.
„Vielleicht etwas mit dem Ministerium?“, wiederholte Harry pflichtgemäß.
„Vielleicht. Ich werde darüber nachdenken müssen“, nickte Severus. „Wir können heute Nacht nichts entscheiden. Wie fühlst du dich? War deine letzte Woche zu Hause schön?“
„Das war es“, lächelte Harry. „Sirius hat hart mit Boy und Gabriel gearbeitet. Er hat sich wirklich darüber aufgeregt, dass Gabe ihn weiterhin im Duell besiegt hat.“
„Wir werden mit Boy weiterarbeiten müssen. Vielleicht an den Wochenenden, für eine oder zwei Stunden.“
„Ich wollte dir noch etwas erzählen“, erinnerte sich Harry. Er verschränkte seine Hände nervös in seinem Schoß. Jetzt wo er wusste, dass Silas der Kern war, fühlte er sich unglaublich schuldig, entgegen den Wünschen des Slytherins gehandelt zu haben.
Harry, hör auf, zischte Silas ärgerlich. Wenn ich gewollt hätte, dass es nicht passiert, hätte ich mehr getan. Es ist egal. Sie sind deine Freunde. Es kümmert mich nicht, was du mit ihnen tust. Aber wenn sie uns hintergehen, werde ich mich rächen.
„Was?“, fragte Severus besorgt.
Harry musste für einen Moment darüber nachdenken, wo er sich in der Unterhaltung mit Severus befand. „Ich dachte, dass Hermine und Ron vielleicht… nichts Falsches tun würden, wenn sie besser verstehen würden, warum ich die Dinge tue, die ich tue.“ Er schaute durch seine Wimpern und sein Pony hindurch hinauf zu seinem Mentor. „Ich habe ihm von dem Missbrauch mit den Dursleys erzählt, aber ich habe ihnen nicht von meinem Zustand erzählt.“
„Ich verstehe.“ Severus schaute den Jungen nachdenklich an. „Sie sind deine Freunde. Ich muss zugeben, dass mir die Idee nicht behagt, dass sie alles wissen. Sie sind jung und ihre Beständigkeit ist fragwürdig. Aber du musst tun, was für dich das Beste ist.“ Harry lächelte schwach, in seinen Augen stand Unsicherheit. Severus entschied sich dafür, jetzt darüber hinweg zu gehen. „Darf ich fragen, wie sie reagiert haben?“
„Hermine hat sich wirklich aufgeregt. Sie ist wirklich enttäuscht von Dumbledore. Sie hat sehr zu ihm aufgeschaut und findet es schwer, zu akzeptieren, dass er die Dinge getan hat, die er getan hat. Ron war wütend, aber wegen mir. Er will mir helfen. Neville beobachtet sie. Ich denke nicht, dass er ihnen ganz traut… Sie haben gesehen, wie Professor McGonagall mich weggebracht hat, als wir angekommen sind. Sie haben mich gefragt, was passiert ist und habe ihnen erzählt, dass er mich befragt hat, während er einen Illusionszauber getragen hat und dass er mir ein Zitronenbonbon gegeben hat, durch das ich ohnmächtig geworden bin. Ich habe gesagt, dass ich im Krankenflügel aufgewacht bin und dass du da warst, weil Madame Pomfrey mich nicht aufwecken konnte und deine Hilfe gebraucht hat.“
„Ich wette, Miss Granger hat sich sehr wegen dieser Neuigkeiten aufgeregt“, sagte Severus nachdenklich.
„Das hat sie“, stimmte ihm Harry zu und seufzte. „Ich mag es nicht, dass ich sie dazu bringe, dass sie sich aufregen und sich Sorgen machen, aber sie waren auch aufgebracht, dass ich ihnen nichts erzählt habe und Hermine hätte dem Direktor nicht gesagt, wo ich bin, wenn sie verstanden hätte, wovor ich davongelaufen bin.“
„Vielleicht nicht“, stimmte Severus zu. „In jedem Fall ist es das Beste, wenn sie die Wahrheit kennen. Der Direktor wird es auf sie abgesehen haben, weil sie dir so nahe stehen und es ist das Beste, wenn sie wenigstens gewarnt sind. Mit der Zeit wird alles besser werden.“
„Das hoffe ich.“
„Fühlst du dich danach, ein wenig zu spielen, bevor du zu Bett gehst? Ich habe dich seit einer Weile nicht spielen hören.“
Harry biss sich auf seine Unterlippe. Er war immer noch hin- und hergerissen, dass er selbst eine Persönlichkeit war und war sich nicht sicher, dass er jetzt spielen konnte. Er wusste, dass wenn er es tun würde, sein Schmerz sich seinem Mentor offenbaren würde und er wollte Severus keine Sorgen bereiten. Er zweifelte nicht daran, dass Severus sich um ihn sorgte, aber er fühlte sich verloren. Sorgte er sich um ihn, weil er eine Reflektion von Silas war?
Nein. Severus hatte sich um ihn gesorgt, bevor er erfahren hatte, dass Silas der Kern war. Aber… Harry sorgte sich wirklich um Severus. Silas war ziemlich zwiegespalten bezüglich aller, also bedeutete das, dass Harrys Liebe für seine neue Familie und seine Freunde übertrieben und nicht wahr war?
Er schüttelte seinen Kopf. Severus wartete auf eine Antwort. Er nickte. Vielleicht würde ihm das Spielen beim Nachdenken helfen. Severus gluckste und zauberte die Möbel beiseite, während Harry den Zauber über sein Klavier aktivierte. Er nahm Platz und schaute ein weiteres Mal zu seinem Mentor, bevor er anfing zu spielen.
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