Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Über uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Broken Mind, Fractured Soul - Schatten und Licht

von Nerventod

„Ich war früher genauso wie du“, begann Severus. „Ich habe niemandem vertraut und jeden gehasst, der Macht und Kontrolle über mein Leben hatte. Meine Familie, fern von Hogwarts, war sehr… gewalttätig und das Schloss war kein Zufluchtsort. Der Krieg begann wirklich und die Hausrivalität, die du kennst, ist nichts im Vergleich dazu, wie sie werden kann. Ich war ein Slytherin, klein und mit der Angewohnheit, nicht zurückzukämpfen, wenn ich provoziert oder angegriffen wurde. Ich schlug immer später zu, aus dem Schatten; normalerweise mit Zaubertränken, so dass niemand meine Spur zurückverfolgen konnte.

Ich flehte um Macht, um mich selbst verteidigen zu können, um allen zu beweisen, dass ich eine Größe war, die man wahrnehmen musste. Als die Schule auf das Ende zuging, konnte ich mich nicht weniger um den Krieg oder darum, dass Menschen starben, kümmern. Ich war es Leid immer am Boden zu sein, des Schmerzes Leid, dass ständig auf mit herumgetrampelt wurde.“ Severus schaute weg von der Wand und traf den neutralen smaragdgrünen Blick seines jungen Schülers. „Mir wurde eine Chance geboten, mich von der Masse abzuheben und ich konnte nicht über den Tellerrand sehen, um zu bemerken, dass es eine Falle war. Ich wurde langsam in den Kreis der Todesser eingeführt. Ich wurde Voldemorts Sklave.“

Bilder drangen in Silas Geist und er bekämpfte sie nicht… Schreie von einem großen Feld schwirrten um seinen Kopf, Blitze von wütenden Flüchen, die hungrige Anwesenheit von einem Pack von versklavten Menschen, die Nahrung wollten, die sich niederbeugten, Roben küssten, teuflisches Lachen, klägliches Schluchzen, der Gestank von Tod und Schmerz und Angst, und durch all das ein anhaltendes Gefühl der Leere und Isolation…

„Mein magischer Wachstumssprung kam spät. Ich war ein Spätzünder, kannst du sagen“, lächelte er grimmig. „Ich bekam meine volle Magie und ich war mächtig. Mein Meister natürlich, schrieb sich das zu und ich glaubte ihm. An diesem Punkt kam ich hinunter von meinem Höhenflug, endlich Macht über andere zu haben und begann mich darüber zu wundern, wie mein Meister so komplett über mich herrschte. So habe ich nach jeder Erklärung und jeder Entschuldigung gesucht, die meine andauernde Sklaverei zu diesem Mann rechtfertigen konnte.“

…Zaubertränke zu brauen, an die nie zuvor jemand gedacht hat, ihre schiere Macht zu genießen, zu den Füßen deines Meisters zu kriechen und wie ein Hund gestreichelt zu werden und so viel Stolz darüber zu fühlen, dass du begünstigt wirst; Freude und Triumph sind deine einzige Antwort, wenn dir erlaubt wird, deine großartige Kreation auszuprobieren. Du flößt einem Mann den Trank ein und die Schreie beginnen, als sein Inneres sich beginnt nach außen zu kehren. Die Zuckungen sind so schlimm, dass er sich seine eigene Wirbelsäule bricht. Es dauert Tage, ehe er stirbt und du freust dich über deine Leistung. Das ist der härteste Teil, das Testsubjekt durch die Effekte hindurch am Leben zu erhalten…

„Der Krieg wurde gewalttätiger. Wir gingen von Überfall zu Überfall. Hunderte wurden gefoltert und getötet. Ich wurde mein ganzes Leben von Leuten herumgeschubst und gebrochen und ich habe mich nicht ein wenig schuldig für meine Taten gefühlt. Meine Opfer hatten es immer verdient. Sie waren nichts anderes, als meine Feinde. Ich habe sogar die anderen Todesser auf diese Art gesehen. Ich war so allein wie immer und ich dachte, dass ich glücklich wäre, weil das Leben mir nicht mehr wehtat. Es tat nur anderen weh und was kümmerten die mich?“

…Du schaust hinunter auf die Hände, die zu dir gehören und siehst dort Blut, kannst es aber nicht auf deiner eigenen Haut spüren. Verleugnung ist ein dicker Mantel um deinen Geist, wenn du in einem Kreis stehst und dort ein Mädchen siehst, das gefoltert wird. Der Zauber frisst das Fleisch von ihren Händen und sie schreit, schreit… Ein scharfes Messer wird ihr gegeben und in ihrem Wahn schneidet sie die Hand ab, die sie so foltert. Dumme Göre, denkst du herzlos, sogar als die Realität am Rande deines Geistes zu erbeben beginnt, und dir den gleichen Schmerz verspricht, wenn du nicht standhältst. Sie hätte sich selbst töten sollen, nun heult sie vor Qual auf, als sie bemerkt, dass sie die andere Hand nicht ohne die, die sie abgeschnitten hat, abschneiden kann…

„Der Dunkle Lord wurde zunehmend mutiger und unbarmherziger. Tief in mir, denke ich nicht, dass er wirklich geglaubt hat, dass er gewinnen konnte, und als er begann, Erfolg zu haben, begann er ein wenig verrückt zu werden. Eines Tages wurde ich zu einem Treffen gerufen. Voldemort folterte mich und eine andere. Wir hatten nichts Falsches getan. Er war nur aus irgendeinem Grund in schlechter Stimmung. Da habe ich erkannt, dass ich hilfloser war, als ich jemals gewesen war und dass alles, was ich getan hatte, um mich unverletzlich zu machen, umsonst gewesen war.“

…Du läufst stolz auf deinen Platz, nur um zu Boden geschickt zu werden und vor Schmerz zu schreien. Warum wurdest du bestraft? Du bist loyal und du bist mächtig und erfahren und brillant. Dein Meister braucht dich. Du bist begünstigt und etwas Besonderes. Warum? Dann ist der Schmerz zu viel und du kannst an nichts mehr denken. Wenn der Schmerz verschwindet, greifst du die andern an. Sie attackieren zurück. Du weißt, einer von ihnen hat das getan. Dein Meister würde dir sonst nicht wehtun. Sie wollen dich kriegen. Sie sind eifersüchtig. Du drängst dich in ihren Geist und bist schockiert, herauszufinden, dass sie in dieser Angelegenheit unschuldig sind. Es gab kein Komplott gegen dich. Kein Komplott, keinen Grund, bestraft zu werden. Du hast nichts falsch gemacht und kannst nichts tun, um zu verhindern dass es wieder passiert; hilflos und in Schmerzen. Du fühlst dich klein und ängstlich, als du erkennst, dass du in einem Alptraum lebst…

„Sie kam plötzlich und sehr schmerzhaft, diese Erkenntnis“, sagte Severus sanft und brach schließlich seinen Blickkontakt mit dem Jugendlichen ihm gegenüber, um in das Feuer zu starren. „Bei meinem nächsten Überfall konnte ich unsere Opfer nicht so sehen, wie ich sie zuvor gesehen hatte. Ich habe nicht wirklich mit ihnen mitgefühlt, noch nicht, aber die Kost von Schmerzen, Verzweiflung und Grausamkeit war für mich nicht mehr attraktiv. Es hatte seine Bedeutung verloren, weil es mich nicht mehr länger beschützen konnte oder mich denken lassen konnte, dass ich stark war. Alles, an das ich denken konnte, waren die Fäden, die mich kontrollierten. Mein einziges Ziel war es, meinen Meister zu erfreuen und ich fühlte mich krank.

Aber ich konnte nicht zurückkämpfen. Ich konnte nicht zurück. Ich war Gebrandmarkt und das tief in meiner Seele. Der Dunkle Lord würde mich immer finden. Aber ich konnte es auch nicht länger tun. Mein Verstand stand auf der Kippe und ich bin zu dem einzigen Ort geflohen, an den ich denken konnte. Ich bin zu Dumbledore geflohen.“ Severus seufzte und schaute wieder zu dem Teenager ihm gegenüber. Silas saß still und geduldig da. Er fuhr fort. „Ich habe mich zu seinen Füßen geworfen. Ich flehte um einen Ausweg, um Gnade. Ich flehte um Vergebung. Und er hat sich hinunter gebeugt und mich auf meine Füße gehoben. Er sagte mir, dass ich nicht vor ihm kriechen sollte; sagte, dass ich mich beweisen müsse, indem ich Stärke zeige und gerade stehe.

Ich werde das niemals vergessen. Es war mein Tiefpunkt, ich habe sogar an Selbstmord gedacht und dieser Mann schaffte es, dass ich mich mächtiger fühlte, als der Dunkle Lord es je geschafft hatte. Da habe ich beschlossen, Dumbledore und seine Sache zu unterstützen. Ich wurde ein Spion. Ich vermied Überfälle und Feiern soviel ich konnte, aber schließlich musste ich mitgehen. Ein Spion zu sein gab mir das Gefühl, wieder die Kontrolle zu haben und ich habe mir selbst gesagt, dass ich stark sein und mich beweisen musste. Ich habe das getan, was ich zu tun hatte.“

…An Treffen teilzunehmen und zu wissen, was dort passieren würde. Du bewegst dich unter den anderen und siehst dich selbst in ihren Gesichtern. Du siehst deine Vergangenheit und es ist wie ein Fiebertraum, wenn du dir dabei zusiehst, wieder diese Person zu sein. Tief in dir hängst du dich an das Wissen, dass du nicht in der Vergangenheit bist, dass du dort bist, um einen Job zu erledigen, der Leben retten wird. Du bist wichtig und wirst verzweifelt gebraucht. Du bist stark. Du gibst nur vor, schwach zu sein. Die Schreie sind nicht länger entfernt und du siehst dich selbst in den Gesichtern der Gefolterten. Aber du bist nicht länger diese Person. Du bist nicht länger schwach. Du hast wahre Stärke gefunden. Du musst dir das immer und immer wieder sagen, weil deine Hände zittern und deine Maske zerbricht…

„Wie du weißt, endete der Krieg in der Nacht, in der du die Macht und den Körper des Dunklen Lord zerschmettert hast. Vereinzelte Todesser waren immer noch da, aber die Welt war frei. Der Frieden kam und mit ihr eine Frau, in die ich mich verliebte. Sie war die Eine, die mir beibrachte, dass andere Menschen zählten. Sie half mir durch den Schmerz, zu erkennen, dass auch all meine Opfer Menschen waren. Sie lehrte mich, wieder zu vertrauen.“

...Etwas ist passiert und du kannst es nicht aufhalten. Du kannst dich nur zurücklehnen und zusehen, als die Gefühle in dir ungehindert zu wirbeln beginnen. Zuerst hast du Angst, weil es so unkontrolliert ist und du die Kontrolle nicht verlieren darfst; Du kannst den simplen Gedanken von Hilflosigkeit nicht ertragen. Aber so sehr es dir Angst macht, dort ist unter der Oberfläche etwas Beruhigendes, etwas, was dir etwas verspricht. Du kannst es nicht erkennen und es tut weh, aber du kannst es nicht aufhalten. Und du hasst es, hilflos zu sein, aber so ist die Freiheit. Sie hast du mehr als alles andere gewollt und so lässt du die Gefühle kommen und hoffst und betest und zwingst dich dazu zu glauben, dass du es überleben wirst…

„Silas, ich kann dir nicht beschreiben, wie es war, schließlich gesund zu werden. Ich habe niemals gewusst, dass ich krank war, oder den Schmerz bemerkt, in dem ich vor ihr war, aber als die Erleichterung kam, war es unbeschreiblich. Ich habe tagelang geweint.“ Severus stand auf und ging zu dem Kamin, um sich einen Drink einzuschenken. Stille umhüllte sie für einige Minuten, bis der dunkeläugige Mann zu seinem Platz zurückkehrte. „Wenn ich mich nicht selbst isoliert hätte, wie ich es in meinem Versuch, mich der Welt gegenüber unverletzlich zu machen, getan hatte, hätte ich die Fehler, die ich gemacht habe, nicht begangen. Ich sage nicht, dass du hinausgehen und so wie ich ein Massenmörder werden wirst, aber du läufst eine gefährliche Straße hinunter.

Versteh mich nicht falsch. Das ist keine Aufforderung, wie ein Huffelpuff herumzutanzen, dein Herz auf der Zunge zu tragen und Gedichte der Unterwürfigkeit zu denen um dich herum aufzusagen. Ich genieße es immer noch nicht, um Menschen zu sein und vertraue auch nicht vielen von ihnen. Menschen auf Abstand zu halten ist klug, wenn du nicht sicher sein kannst, wer deine Feinde sind, aber dich selbst von den anderen komplett abzuschirmen und dich davon zu überzeugen, dass die ganze Menschheit wertlos ist, ist auch nicht die Lösung.“

„Was versuchst du zu sagen?“, fragte Silas in die Ecke gedrängt, der noch immer gegen die Bilder und Eindrücke, die noch in seinem Geist waren, kämpfte.

„Ich weiß, wie es ist, verletzt zu sein. Ich weiß, wie es ist, zu denken, dass die Welt gegen dich ist und sie dich nicht hineinlassen will.“, lehnte Severus sich vor. Seine Stimme war tief und intensiv. „Ich weiß das, Silas. Ich bemitleide dich nicht. Du bist nicht hilfsbedürftig. Das ist keine Übertreibung. Ich bin ehrlich dort gewesen, wo du jetzt bist, ich bin durch die Hölle, die dir bevorsteht, gegangen. Und ich sage dir folgendes:

Du kannst es dir nicht erlauben, dein Mitgefühl, deine Einfühlsamkeit und dein Vertrauen in die Menschheit loszuwerden. Wenn du das tust, wirst du bald Menschen als Tiere sehen. Du wirst all deine Gefühle töten und langsam sterben. Das ist der Weg, zu dem es dich hinführen wird, Silas. Du kannst dich nicht dazu bringen, jemanden zu trauen und bald wird es dir nicht mehr möglich sein, dich um jemanden anderen zu sorgen, als um dich selbst. Du wirst dem Schmerz gegenüber taub, den du anderen zufügst und wirst nicht einmal erkennen, dass derjenige, dem du am meisten wehtust, du selbst bist.“

„Bitte“, schnarrte Silas. „Das ist Quatsch. Ich mache mich nicht selbst herzlos. Nur weil ich den Verstand über Gefühle stelle, bedeutet das nicht, dass ich sie verleugne. Auch bedeutet das nicht, nur, weil ich dir nicht traue, dass ich niemandem traue.“

„Wem vertraust du, Silas?“, fragte Severus kalt. „Nenn mir eine Person. Nur eine.“

Stille.

„Ich weiß, du sorgst dich etwas um Neville, aber es ist nur wenig. Black und Lupin sind dir egal. Du hasst Dumbledore“, er hielt seine Hand hoch, als Silas seine Augen verengte. „Nicht, dass ich dir deswegen einen Vorwurf mache. Ich bin nicht länger seinen Fehlern gegenüber blind und mir dessen sehr bewusst, wie unverzeihlich seine Taten geworden sind.“ Severus' Augen durchbohrten ihn. „Traust du überhaupt Harry? Gabriel? Ich weiß, dass du dich um sie sorgst, aber vertraust du ihnen ehrlich?“

Silas schaute mit ausdruckslosem Gesicht weg.

„Du vertraust nur dir selbst und das wird bald in etwas Schlimmes ausarten. Ich bin nicht melodramatisch. Ich predige nicht über Gott und das Licht. Ich spreche aus eigener Erfahrung. Ich versuche dich, vor der Hölle zu bewahren, durch die ich gegangen bin. Ich hätte es beinahe nicht überlebt. Ich bin bis heute noch nicht voll wiederhergestellt und ich werde niemals dem entkommen können, was ich getan habe. Ich warne dich. Bitte bedenke, was ich gesagt habe.“

„Wen würdest du vorschlagen, dem ich vertrauen soll? Dir?“, schnarrte Silas mir funkelnden Augen. Severus erkannte es als die abwehrende Aktion, die es war. „Du hast uns zweimal betrogen. Es interessiert mich nicht, welche Entschuldigungen und Rechtfertigungen du mir deswegen gegeben hast. Das ändert nicht die Tatsache, dass du es getan hast. Du befürwortest offensichtlich nicht Dumbledore. Und du kannst es nicht ernst meinen, dass ich Neville vertrauen soll. Er ist nur ein Kind, mit seinen eigenen Problemen. Ihm kann kaum vertraut werden, sich um sich selbst zu kümmern, geschweige denn, mit unseren Problemen und Sorgen vertraut zu werden. Sirius ist verrückt und Remus hat zu viele Bindungen zu Dumbledore. Soll ich zurückgehen und meinen übriggebliebenen Blutsverwandten trauen? Offensichtlich nicht.“

„Menschen sind nicht perfekt, Silas“, antwortete Severus ruhig. „Die Welt und deren Umstände sind auch nicht perfekt. Du wirst nie eine Person finden, die dich nicht enttäuschen wird, oder zumindest einmal gegen deine Interessen handeln wird. Und du wirst im Gegenzug für niemanden anderen jemals perfekt sein. Aber du kannst darauf vertrauen, dass einige Menschen immer deine Interessen und dein Wohlergehen schützen werden; dir zuhören, was du zu sagen hast und dich respektieren. So sehr ich es auch verabscheue, das zu sagen, Lupin ist auf diesem Gebiet vertrauenswürdig. Genauso wie ich, unabhängig von deiner Weigerung, das zu glauben. Neville ist es auch. Ich schlage tatsächlich vor, dass du erwägst, dich uns zu öffnen und dir selbst zu erlauben, darauf zu vertrauen, dass wir dich oder deine Interessen nicht absichtlich verletzten würden.“

„Und wenn ich das nicht tue, werde ich meine Seele zu Strafe und Tod verdammen? Ich brauche niemanden und ich bin nicht du, Severus. Beleidige mich nicht“, schnarrte Silas heftig. Er stand auf und ging zur Tür. „Ich bin hier fertig.“

„Bedenke, was ich gesagt habe, Silas.“

„Wie Gabriel sagen würde, verpiss dich“, und er war fort.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

„Hey, Neville“, lächelte Harry, als er in die Bibliothek kam.

Der Gryffindor schaute selbst mit einem Lächeln auf. „Bin ich schon dran?“

„Ich bin zehn Minuten früher weggekommen. Wie läuft das Animagus-Studium?“

„Langsam“, seufzte Neville und zeigte dem kleineren Jungen, wo er war, so dass Harry dort weitermachen konnte, wo er aufhörte.

Harry hörte Nevilles Zusammenfassung von dem zu, was er soweit gelernt hatte. Es war wirklich kompliziert, aber sie waren entschlossen, es zu tun. Als die zehn Minuten vorbei waren, eilte Neville davon, um zu seinen Meditationsübungen zu Severus zu gehen und ließ Harry für den schweren Prozess, den sie sich zu lernen ausgesucht hatten, allein. Harry zog ein leeres Stück Pergament zu sich, so dass er Silas nach Tipps und Erklärungen fragen konnte, wenn er sie brauchte. Er seufzte. Wenn seine Slytherin-Persönlichkeit ihm nicht half, würde er das nie verstehen. Ein guter Anreiz, dieses Thema auszuwählen, war, dass er sicher war, dieses Jahr Verwandlung viel besser zu verstehen, da sein Verständnis von diesem Thema sich schnell ausbreitete.

Silas, was bedeutete es, wenn gesagt wird, dass die Animagus-Verwandlung eine innere Wandlung ist und keine äußere? Ich dachte, du behältst deinen menschlichen Verstand als Animagus? schreib er. Es gab eine lange Pause und es war Gabriel der antwortete.

Silas schläft, aber ich denke, ich kann dir bei dieser Frage helfen. Du behältst deinen Verstand und du veränderst deine physische Erscheinung, aber anders, als wenn dich jemand anderes in was immer er wünscht verwandelt, verwandelt dein eigener Geist dich in seine passendste Gestalt. Also denke ich, dass es bedeutet, dass es ein Zauber ist, der in dir startet und sich dann nach draußen arbeitet.

Oh. Danke, lächelte Harry, aber es verblasste vor Sorge. Ist Sy okay?

Ja. Wir brauchen Schlaf, aber nicht so oft wie du, versicherte ihm Gabriel.

Okay, nickte Harry. Würde es helfen, wenn ich auch schlafe? Vielleicht störe ich ihn so nicht.

Nein. Es ist gut. Arbeite weiter. Ich möchte deine Gestalt sehen.

Ich auch, lächelte Harry und machte sich wieder an die Arbeit.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Silas schlief tatsächlich, aber es war nicht freiwillig. Er hatte die Stirn gerunzelt, als er bemerkte, dass er müde wurde, und sich auf den Weg in sein Schlafzimmer gemacht. Er war gestolpert, als er das Bett erreicht hatte und war ohne Bewusstsein, bevor sein Kopf auf sein Kissen traf. Es war nicht normal innerhalb der Seelenräume zu träumen. Nur wenn sie draußen waren und einschliefen, träumten sie. In den Seelenräumen zu schlafen, war ein Status, in dem sie sich bewusst waren, dass die Zeit verging, aber alles war ruhig, wenn sie ihre Energiereserven wieder aufluden und unbewusst die Informationen verarbeiteten, die sich angehäuft hatte. Dieses Mal war es anders. Dieses Mal träumte Silas…

… Er schwebte. Schwebte in der Dunkelheit. Stimmen und Geräusche erreichten langsam seine Ohren. Bäume im Wind, Tiere, die sich bewegten, Atem, Leben. Da waren Schritte, die sich durch brechende Äste und raschelnde Büsche ankündigten. Schweres Keuchen erreichte seine Ohren und der pfeifende Atem dabei zeugte von Emotionen. War es Panik? Angst? Wut? Etwas wurde hinter den lauten Schritten hinterher gezogen.

Langsam öffneten sich seine Augen und er sah, dass Zweige das meiste seiner Sicht versperrten. Es war dunkel, aber die Sterne und der Mond schienen hell. Direkt von unter ihm kam das Keuchen von einem Mann, den er nicht richtig sehen konnte. Aber er konnte klar eine Frau sehen, die in magischen Fesseln hinter ihm kämpfte. Ihre Augen waren geweitet vor Angst.

„Meister? I-i-ich wurde erkannt! Ich w-w-weiß nicht, warum sie hier ist! W-w-was sollte ich tun?“, flehte und bat der Mann und Silas schnarrte angeekelt von seinem Platz, hinter dem Baum versteckt.

„Bring sie her. Lass mich sehen, was du gebracht hast…“, schnitt eine gleitende, kalte Stimme durch die Luft aus dem inneren des Baumstammes.

„Ja, Meister!“

Wurmschwanz. Silas erkannte ihn, sobald der Mann in seine Sicht kam. Der Verräter zog die Frau hinüber und ließ sie am Fuße des Baumes fallen. Sie erstarrte, als wäre sie bereits eine Leiche, aber die Angst in ihren Augen war noch immer sehr lebendig. Es ertönte ein widerliches Zischen und ein tiefes Glucksen.

„Du hast sehr viel Glück, mein Diener… Dieses verlorene, kleine Mädchen ist etwas sehr Besonderes, bist du das nicht, Kleines? … Ja, wirklich speziell… Jemand hat einen Erinnerungszauber auf sie gelegt. Einen starken. Welches Geheimnis ist in deinem Geist verborgen?“

Die Frau zuckte ein paar Mal und sackte dann zusammen.

„Ahhh…“, freute sich die dunkle Stimme. „Ja! … Das ist die Chance, auf die wir gewartet haben… Wurmschwanz! … Wir brechen bei Tagesanbruch auf. Es ist Zeit zurückzukehren. Ich habe einen loyalen Diener, der ungeduldig auf mich wartet.“

„Ja, Meister“, antwortete Wurmschwanz.

„Avada Kedavra!“, schnappte Voldemort und begann dann zu lachen.

Silas bekämpfte das Ziehen nicht, als alles wieder begann, dunkel zu werden. Er konnte ein Erschaudern nicht unterdrücken, als das teuflische Lachen ihm folgte und fragte sich, was die tote Frau gewusst hatte, dass Voldemort so sehr erfreut hatte. Viel wichtiger war, wen sie kannte, dass es den teuflischen Bastard genug Selbstvertrauen gegeben hatte, zurück nach England kriechen zu wollen.

Silas setzte sich in seinem Bett auf und schaute sich in seinem Seelanraum um. Das Feuer flackerte sanft und alle seine Bücher schimmerten, mit dem Versprechen von Wissen, in ihren Regalen. Es war früh, nach dem, was er sah und er schlug seine grünen Decken zurück. Er kontrollierte sein Aussehen in seinem Spiegel, kämmte sich sein Haar und ging ins Wohnzimmer, um zu erfahren, was er draußen verpasst hatte. Gabriel saß auf der Couch und richtete seine blauen Augen zu ihm.

„Bist du in Ordnung?“, fragte er.

Silas zögerte. Seine normale Antwort wäre zu Schnauben und den Helden zu ignorieren, aber… Die Dinge, die er von seiner Sitzung mit Professor Snape diesen Morgen aufgenommen hatte, flackerten immer noch in seinem Geist. Er würde sich nicht selbst täuschen. Er musste die Gefahren kennen, die ihnen bevorstanden, speziell die, die von innen kamen und er musste fähig sein, sie korrekt einzuschätzen. Und Snapes Aussage war eine Drohung. Wenn sich zu öffnen sie vor der Verwüstung bewahren würde, die Professor Snape in ihrer Zukunft sah, dann musste er es tun. Er musste lernen zu vertrauen, zumindest ein kleines bisschen. Sich selbst zu verschließen, würde ihn vernichten und mit ihm zusammen den Rest ihres geteilten Geistes. Er konnte es sich nicht leisen, das geschehen zu lassen. Ob er es nun glauben wollte oder nicht, die einzige Person, von der Silas sich vorstellen konnte, ihr zu vertrauen, auch wenn nur ein bisschen, war Gabriel.

„Ich hatte einen Traum“, gab er zu und sah sein Gryffindor-Gegenstück an. „Mehr wie eine Vision.“

„Oh ja?“, schaute ihn Gabriel interessiert an. „Was hast du gesehen?“

Und Silas erzählte es ihm.

„Was bedeutet das? Was machen wir jetzt?“, fragte der braunhaarige Teenager ernst.

„Ich denke, die Vision erklärt sich von selbst“, schnarrte Silas. „Und was wir tun werden… Wir warten. Wir schauen uns weiter um und bereiten uns vor.“

„Sollten wir es jemandem erzählen?“, runzelte Gabriel die Stirn.

„Wem? Snape?“, schüttelte Silas seinen Kopf. „Wir wissen bis jetzt noch nichts und bis wir das tun, wäre es sinnlos, es ihm zu erzählen. Ich möchte diese Fähigkeit für eine Weile geheim halten. Gott weiß, was passieren wird, wenn die Welt herausfinden würde, dass Harry eine mentale Verbindung zu dem Dunklen Lord hat.“

„Durch was hast du eine Verbindung zum Dunklen Lord?“, lehnte sich Gabriel vor. Seine Ellbogen lagen auf seinen Knien und seine Hände baumelten zwischen seinen Beinen.

„Dämon“, grinste Silas. Er setzte sich zurück und schaute den Gryffindor aus seinen Augenwinkeln an. „Ich vermute, ich stehe Dämon am nächsten und deshalb bekomme ich die Visionen. Ich beschwere mich nicht. Es ist wirklich gut für uns, zu wissen, was der Bastard vorhat. Das beschützt uns davor, überrascht zu werden.“

Gabriel schüttelte seinen Kopf. „Also ist Dämon ein Teil von Voldemorts Seele und du siehst Echos von dem, was der Dunkle Bastard vorhat? Aber… Dämon ist auch ein Teil unserer Seele, also… Kann Voldemort Echos von dem sehen, was wir tun?“

„Wahrscheinlich nicht, weil unser Geist in verschiedene Persönlichkeiten gespalten ist. Das macht unser Ende der Verbindung zu einem Knoten und es schwerer, einzudringen. Trotzdem ist die Möglichkeit da, speziell durch mich, da ich Dämon am nächsten stehe. Das ist der Grund, warum ich mit Harry zusammen Okklumentik lerne.“ Silas schaute nach oben. Es war, wie durch ein Fenster zu sehen, aber es war dunkel. Wenn Harry wach wäre, würde es klar sein und sie könnten durch seine Augen sehen, was draußen passiert. „Was habe ich verpasst?“

Gabriel runzelte erneut die Stirn. Er hasste es, wenn Silas das Thema wechselte. Aber was musste wirklich noch gesagt werden? Offensichtlich war da ein Risiko, den Link zu haben, den sie mit Voldemort teilten, aber Silas war sich dieses Risikos bewusst und kümmerte sich darum. Vielleicht sollte er diesen Okklumentik-Stunden auch mehr Aufmerksamkeit widmen? Er seufzte noch einmal. Zumindest redete der Slytherin mit ihm, anstatt alles so verdammt geheim zu halten. Die Stunde mit Snape war wenigstens etwas wert.

„Snape ist zum physischen Training weitergegangen und hat angefangen, sich mit Neville und uns richtig zu duellieren. Harry störte die Übung oder die Kampfroutine nicht, aber gegen ihn zu kämpfen, obwohl es nur eine Übung ist, stört ihn wirklich. Er möchte einfach nur niemandem wehtun. Nicht einmal, um sich selbst zu beschützen. Snape ist böse geworden und Harry hat sich aufgeregt, weil er nichts dagegen tun kann, dass er überhaupt nicht aggressiv ist. So bin ich hinausgegangen und es wurde zugestimmt, dass ich für diesen Teil der Stunde übernehmen würde.“ Hier grinste Gabriel. „Ich bin viel fortgeschrittener als Neville und habe viel mehr Talent für den Kampf, so habe ich ein intensives Eins-zu-Eins-Training mit Snape erhalten. Remus wird kommen und mit Neville zusammenarbeiten, so dass er trotzdem noch lernen kann. Er ist wirklich nicht schlecht. Er ist richtig gut in Verteidigung, aber wie Harry hat er nicht den Willen, der benötigt wird, um richtig gut im Angriff zu sein.“

Silas nickte. „Wie spät ist es?“

„Etwa zehn Uhr dreißig nachts. Harry schläft seit einer halben Stunde“, antwortete Gabriel. „Du hast knapp dreizehn Stunden geschlafen. Warum, denkst du, hat es solange gedauert. Denkst du, die Visionen sind in Echtzeit. Dass du die Vergangenheit oder Zukunft gesehen hast?“

„Ich denke, sie sind in Echtzeit“, strich Silas sein kinnlanges Haar hinter sein Ohr. „Ich denke, ich habe nach der Vision geschlafen. Ich war müde.“

„Du hasst es zu schlafen“, lächelte Gabriel liebevoll.

Silas warf ihn einen gereizten Blick zu. „Ich gehe raus, um Okklumentik zu üben.“

Seine Tür schlug nach außen und er war gegangen. Gabriel gähnte und ging, noch immer kichernd, in sein Zimmer.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Silas hatte nur für etwa eine Stunde geübt, als ein Klopfen an seinem Fenster ertönte. Ein kleines Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus und er überprüfte, ob Gabriel bereits schlief, bevor er sich erhob und das Fenster öffnete. Malfoys Vogel flog leise hinein und hielt ihm sein Bein hin. Silas suchte nach Zaubern, fand keine und nahm den Brief. Der Vogel flog mit einem Schuhuhen davon und verschwand in der Nacht. Silas setzte sich an den Schreibtisch und zählte schnell die Tage. Es waren dreizehn, seit er den Brief, in dem er die Ereignisse des ersten Schuljahres beschrieben hatte, abgeschickt hatte. Er dachte für einen Moment über die Andeutungen darin nach, bevor er das Schreiben las.

Kompliment, Schatten,

du hast eine Gabe für Namen. Dich selbst in deinem letzten Brief Schatten zu nennen, hat mich überrascht. Ich bin überrascht, dass du einen Namen befürwortest, der einen Hinweis von Dunkelheit enthält. Ich erkenne, dass du nicht so bist, wie du dich in der Schule darstellst, aber ich glaube kaum, dass in dir irgendwelche Dunkelheit ist. Du bist immerhin noch immer ein Gryffindor und der Junge-der-lebt.

In jedem Fall, ist die Vergabe von Namen nicht dein einziges Talent. Du bist auch ein großer Geschichtenerzähler. Nicht, dass ich deine Worte bezweifle, aber du kannst nicht verleugnen, dass dein Leben sehr unterhaltend ist. Ich kann es nicht erwarten, die Abenteuer des zweiten Schuljahres zu lesen. Aber bevor du das tust, habe ich selbst eine Geschichte zu erzählen und ich dachte, ich teile sie dir mit, als Bezahlung für die amüsierende Stunde, die mir dein letzter Brief geschenkt hat.

Mein Vater ist mehr und mehr nicht mehr zu Hause gewesen in der letzten Zeit. Du weißt es vielleicht nicht, aber er hat eine sehr hohe Position im Ministerium, wo er in verschiedenen Komitees sitzt. Neugierig habe ich begonnen, dem mehr Aufmerksamkeit zu schenken, da ich mich gefragt habe, was exakt meinen Vater so viel Zeit nimmt.

Ich hatte erwartet, dass es etwas mit ausländischen Angelegenheiten zu tun habe, da mein Vater ein paar Anmerkungen in diese Richtung gemacht hatte. Es ist unnütz zu sagen, dass ich, als ich herausgefunden habe, dass seine Geschäfte mit der Hogwartsleitung zu tun hatten, gedacht hatte, dass er versucht hatte, mich von seiner Spur abzulenken. Aber erst gestern hatte ich eine Unterhaltung per Flohnetzwerk mit einem Freund aus Deutschland. Es scheint so, dass mein Vater mich überhaupt nicht in die Irre führen wollte. Etwas passiert, das Hogwarts und ausländische Angelegenheiten betrifft.

Mit der Weltmeisterschaft, die in ein paar Monaten stattfindet, dachte ich, dass Hogwarts vielleicht dabei hilft, oder auf andere Art teilnimmt und dass es das war, was mein Vater vor mir fern gehalten hat. Aber kurz bevor ich dabei war, diesen Brief zu schreiben, hat mein Vater etwas Interessantes gesagt. Er bemerkte: „Warum diese Narren dieses Jahr England ausgewählt haben, die Weltmeisterschaft zu veranstalten, ist mir rätselhaft. Und dann auch noch in Hogwarts! Wir werden niemals rechtzeitig fertig werden.“

Es gibt nur ein Turnier, das Schulen von verschiedenen Ländern betrifft. Das Trimagische Turnier. Aber es wurde vor langer Zeit verboten, da es ernste Verletzungen und Tode der Teilnehmenden gab. Ich habe keine Ahnung, wer es wieder ins Leben gerufen hat, aber es gibt verschiedene Menschen im Ministerium, die damit nicht glücklich sind.

Nun, ich hoffe, diese Information ist von irgendeinem Nutzen für sich, Schatten. Es ist ein interessantes Rätsel. Das Timing ist auch sehr merkwürdig. Meine besten Wünsche, und ich hoffe, eine weitere faszinierende Geschichte in deinem nächsten Brief zu erhalten.

Hochachtungsvoll

Schlange

Silas tippte mit dem Ende seiner Feder an seinen Mund. Dracos Information war tatsächlich interessant. Ein Turnier in Hogwarts, in das verschiedene Länder involviert waren. War es das, was die Frau in seiner Vision wusste, das Voldemort so sehr erfreut hatte? Wusste Professor Snape von dem Turnier und wenn, warum hatte er nichts gesagt? Hätte Snape etwas sagen sollen? Sollte er böse sein, dass er es nicht getan hatte? Silas schüttelte seinen Kopf. Er würde später darüber nachdenken. Er musste entscheiden, was er in seinem nächsten Brief an Draco schreiben sollte und wann er ihn abschicken sollte.

Auf der einen Seite könnte er es genauso machen und eine Woche warten, um ihn abzuschicken. Aber das würde bedeuten, dass sein Vogel jede Nacht kommen würde, um zu sehen, ob seine Antwort fertig war und jede Nacht, in der der Vogel kam, erhöhte die Chance, dass seine Korrespondenz mit Draco entdeckt werden könnte. Auf der anderen Seite könnte er seine Antwort morgen abschicken und sich Draco auf seine Lippe beißen lassen, weil der sich fragen würde, warum er so schnell antwortete. Das hatte einen gewissen Reiz und Silas entschied, dass das der beste Weg wäre und begann so, seinen Brief zu erstellen.

Er eröffnete ihn mit einer zurückhaltenden Zustimmung, dass das Turnier interessant klang und akzeptierte das Kompliment zu seinem gewählten Namen, Schatten. Er bekundete sein Beileid, dass sein Vater nicht zu Hause war und so hart arbeitete und begann dann, die Ereignisse ihres zweiten Schuljahres zu beschrieben. Wieder war er vorsichtig, keinen Hinweis auf ihren Zustand zu geben, erzählte aber auf der anderen Seite die Geschichte so, wie sie wirklich passiert war. Er war überrascht, wie viele Seiten er dafür brauchte.

Am Ende fragte er nach mehr Informationen, ließ das Thema darüber aber offen für Dracos Interpretation. Er konnte eine Menge lernen, indem er herausfand, was Draco dachte, was das relevanteste Thema für ihn war. Zufrieden versiegelte Silas den Umschlag und versteckte ihn, bis er ihn morgen Nacht absenden konnte.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

„Jungs, ich glaube wirklich nicht, dass das hier notwendig ist“, murmelte Neville, als sie die Straße entlang zu einer kleinen Muggelstadt gingen.

Es war Samstag und wie versprochen hatten Harry und Remus Neville mitgenommen, um ihm eine neue Garderobe zu kaufen, in der Hoffnung, dass es den unsicheren Jungen einen Selbstvertrauensschub geben würde. Silas hatte seine Antwort an Draco vor zwei Tagen abgeschickt und er war ruhig geblieben, als er darüber nachdachte, was er in der vergangenen Woche erfahren hatte. Gabriel war auf den Moment konzentriert und hoffte, dass er Harry dazu bekommen würde, sich selbst (und dem Rest von ihnen) ebenfalls neue Sachen zu kaufen.

„Das wird Spaß machen“, versicherte Harry seinem Freund und schlang seine Arme um den von Neville, als sie weitergingen. „Es ist schön, aus dem Haus zu kommen. Wir waren dort für beinahe einen Monat eingesperrt!“

Neville lächelte ihn an und nickte. Es war nett, draußen zu sein. Remus lachte und versprach, dass sie nicht so lange einkaufen würden. Der letzte Rest von Nevilles Anspannung verschwand und er lächelte, als die Stadt in Sicht kam. Der Tag war wirklich wunderschön und so waren eine Menge Leute unterwegs und die Geschäfte waren überfüllt. Überraschenderweise machte das Neville glücklich. Er liebte Menschenmengen, da er sich in ihnen verstecken konnte und die Verkäufer zu abgelenkt waren, um sich allein auf ihn zu konzentrieren. Das Einkaufen war nicht so, wie er gedacht hatte.

Harry und Remus machten Vorschläge und sagten ihre ehrliche Meinung, ließen aber Neville aussuchen, was er wollte. Das war anders als mit seiner Großmutter, die die ganze Auswahl traf, von der Neville dann auswählen musste. Remus und Harry schauten sogar auch nach Sachen für sich selbst und Neville hatte eine großartige Zeit, den Gefallen zurückzugeben, indem er seine eigenen Vorschläge machte.

Harry stand bei einem Gestell von Damenunterwäsche, dem einzigen Ort in dem Geschäft, der frei von allen anderen war. Remus war bei der Umkleidekabine und Neville probierte eine dunkle Jeans. Harry atmete tief durch. Sein Kopf brachte ihn um, trotzdem weigerte er sich, das Remus oder Neville wissen zu lassen. Er machte sich gut in Okklumentik, war aber weit davon entfernt, diese Fähigkeit zu perfektionieren und die Gefühle der Menge drangen in seine Barrieren.

Remus` tiefe Sorge, Zufriedenheit und Fröhlichkeit waren laut und klar, als Neville aus der Umkleidekabine trat. Harry lächelte, als er das Vergnügen, die Verlegenheit und die Freude seines Freundes spürte. Er hatte wirklich Spaß. Alle hatten das. Die Gefühle verschwanden und ließen Harry mit dem Gefühl zurück, in sich selbst gefangen zu sein, aber die Alternative von hunderten von Menschen um ihn herum, überwältigt zu sein, war auch nicht akzeptabel. Seine Kopfschmerzen wurden schlimmer und er fühlte sich schuldig. Er wollte ihnen wirklich nicht den Tag ruinieren.

„Harry? Bist du in Ordnung?“, fragte Remus.

Harry schaute mit traurigen, müden, smaragdgrünen Augen zu ihm auf. „Ja. Es geht mir gut, Remus“, lächelte er und nahm seine Hand. „Ich brauchte nur eine Pause von den Menschen. Es geht mir jetzt besser.“

„Wir können zurück…“, bot Remus mit einem Stirnrunzeln an.

„Nein“, sagte Harry schnell und ging hinüber zu den Sachen, die er ausgesucht hatte. „Es geht mir gut. Wirklich. Denkst du, dass dieses Hemd gut an mir aussehen würde?“

„Definitiv, Harry“, sagte Neville. Er hatte die letzten Worte gehört, als er aus der Umkleidekabine kam.

„Du siehst großartig aus, Nev!“; lächelte Harry breit. Der Gryffindor trug eine blaue Jeans, die perfekt zu den schwarzen Schuhen und den passenden Gürteln passten. Sein Hemd war aus weißer Seide und blaue Flammen schlängelten sich die Ärmel hinauf.

„Ich denke, ich mag es“, gab Neville leicht errötend zu.

„Definitiv“, lachte Remus.

„Du solltest das hier probieren, Remus“, lachte Harry und hielt ein schwarzes Shirt mit einem rennenden Wolf auf dem Rücken hoch.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Harry, Remus und Neville saßen an einem Außentisch und aßen Mittag. Remus und Neville unterhielten sich glücklich und Harry lächelte sie an. Er war wirklich froh, dass die beiden so gut miteinander klar kamen und die tieferen Gefühle, die er spüren konnte, waren ermutigend. Neville brauchte jemanden, der ihn liebte und Remus hatte so viel Liebe zu geben. Sie gaben ein großartiges Team ab. Er zuckte zusammen und hob sein Glas an, um es zu verstecken, bevor das Geräusch von zersplitterndem Glas erklang.

Remus schaute zu der Seite und sah, dass ein Mädchen einen jungen Mann anfunkelte, mit dem sie zusammengesessen hatte. Ihr Glas lag zerbrochen zu ihren Füßen. Ihre verärgerten Worte brachten die anderen Unterhaltungen zur Ruhe und jeder sah zu, wie sie von dem Tisch wegstürmte. Der furchtbare Gesichtsausdruck des jungen Mannes sagte allen, was sie wissen mussten und die Leute richteten sich wieder mitleidig oder lachend ihren eigenen Unterhaltungen zu.

Der Werwolf schaute Harry besorgt an und sah, dass der Teenager blass war und ihm Schweiß auf der Stirn stand. Er schaute hinüber zu Neville und sah, dass er auch um ihren kleineren Begleiter besorgt war. Das ließ ihn eine Entscheidung treffen. Er rief nach der Rechnung und sie gingen schnell. Harry sah furchtbar aus und Neville versuchte ihn aufzumuntern.

„Fühl dich nicht schlecht, Harry“, sagte er. „Du hast es wirklich gut gemacht. Deine Empathie ist wirklich mächtig und dass du es solange ausgehalten hast, obwohl du Okklumentik noch nicht gemeistert hast, ist wirklich beeindruckend. Wir sind sowieso mit dem Einkaufen fertig. Ich denke nicht, dass ich noch einen weiteren Beutel tragen kann.“

„Aber wir hatten so eine schöne Zeit“, schmollte Harry.

„Und wir können immer noch eine schöne Zeit haben“, lächelte Remus Harry beruhigend zu. „Was würdet ihr dazu sagen, wenn wir unsere Sachen wegbringen und wieder für ein paar Spiele hinausgehen?“

„Was für Spiele?“, fragte Neville.

„Es ist heute wirklich heiß. Warum machen wir keine Wasserschlacht?“

„Mit Wasserballons?“, lachte Harry und vergaß seine Aufregung.

„Wasserballons?“, runzelte Neville die Stirn und Remus lachte.

„Vielleicht können wir Severus zum Spielen bringen!“, fügte Harry hinzu.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Harry schaffte es nicht, Severus zum Spielen zu bewegen, aber sie hatten eine Menge Spaß. Sie zauberten im Haus Wasserpistolen und Wasserballons herbei, so dass niemand die Fähigkeit hatte sie aufzuspüren und gingen dann hinaus und starteten einen Wasserkrieg. Zuerst ging es jeder gegen jeden, aber dann begannen sich schnell Teams zu formen und wieder auseinander zu brechen. Neville und Harry taten sich gegen Remus zusammen, nur damit Neville sich später gegen Harry richtete, der sich im Gegenzug mit Remus gegen ihn zusammentat. Sie hatten eine Menge Spaß und Omi machte viele Bilder von ihrem Spiel. Severus schaute sie spöttisch an, als sie tropfnass zum Abendessen hineinkamen.

„Hast du jemals etwas von Trockenzaubern gehört, Wolf?“, fragte er und sprach einen entsprechenden Zauber auf Harry.

„Danke, Severus“, sagte Harry, als Remus sich und Neville trocknete.

„Wie haben deine Schilde in der Stadt gehalten?“, fragte Severus, als das Abendessen serviert wurde.

„Sie haben fast alles abgeblockt, aber einige Emotionen sind durchgekommen. Ich habe auch Kopfschmerzen bekommen und sie sind schlimmer geworden, je länger wir dort waren.“

„Du hast mir nicht erzählt, dass du Schmerzen hattest“, schimpfte Remus.

„Der Kopfschmerz kommt davon, unvollständige Schilde aufrecht zu erhalten. Das wird verschwinden, sobald du erfolgreich einen kompletten Schild errichten kannst“, ignorierte Severus den Werwolf. Remus funkelte Harry an und aß weiter. Neville sah besorgt aus, entspannte sich aber, als Harry ihn anlächelte. Er lächelte, versichert, dass Harry okay war, zurück.

„Danke, dass du uns in die Stadt gelassen hast“, sagte Harry dem mürrischen Oberhaupt der Slytherins. „Ich hatte wirklich eine schöne Zeit. Vielleicht könntest du Nev und mich nächstes Wochenende dorthin begleiten. Dort gibt es ein großartiges Restaurant.“

Severus schnaubte, sagte aber nicht ja oder nein. Harry lächelte triumphierend, Neville lächelte auch und Remus lachte laut. Natürlich führte das dazu, dass der Tränkemeister sie anfunkelte und ihnen einen Vortrag über Sicherheit und Intelligenz hielt, aber die drei ignorierten seine Worte und warteten geduldig auf den Nachtisch.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Die nächste Woche ging schnell vorüber. Harry und Neville arbeiteten hart an ihrem Studium, Animagi zu werden. Neville machte Fortschritte beim Meditieren und Harry bei Okklumentik. Die Therapiesitzungen waren ein wenig holprig, als Harry begann, Ärger zu durchleben, aber seine Musik, wenn sie hinausgingen, wurde reicher und bewies, dass es ihm besser ging. Er begann wirklich über all das hinwegzukommen, was ihm passiert war. Es half, dass Harry so eine positive Umgebung und Menschen hatte, die seine Liebe erwiderten. Die Stabilität heilte ihn.

Remus kam ein oder zweimal vorbei, war aber oft mit Sirius beschäftigt. Harry war froh zu erfahren, dass der Ex-Sträfling nach seinem und Nevilles Geburtstag zurückkommen würde, um für den Rest der Ferien dazubleiben. Zum Teil, weil es Sirius viel besser ging und er Harry sehen wollte und zum Teil, da Severus keine andere Wahl hatte, als ihn kommen zu lassen. Er würde bald nach Hogwarts gehen, um das nächste Schuljahr vorzubereiten und brauchte jemanden, der bei Harry blieb. Remus war keine Option, da in einer Woche Vollmond wäre.

Es war Freitag, als etwas Spektakuläres passierte. Für sechsundzwanzig Tage, ohne Pause, hatten Severus und Neville eineinhalb bis zwei Stunden friedlich zusammen in demselben Raum verbracht, wie der ernsthaft traumatisierte Boy. Die Persönlichkeit schlief, wenn sie im Inneren war, so dass das 45 ½ Stunden in der Gesellschaft von nicht gewalttätigen Menschen oder Schmerzen irgendeiner Art waren. Und das zahlte sich schließlich aus.

Boy war in der ersten Woche hysterisch gewesen. Er wiegte sich konstant hin und her und rollte sich beschützend zusammen, weinte und flehte um Gnade, wenn sich einer von ihnen bewegte oder etwas sagte. Das entwickelte sich dahingehend, dass Boys stumpfe, grüne Augen sie voller Tränen beobachteten, während sie Schach spielten und er sich noch immer hin und her wiegte, aber still blieb. Er erschrak nicht mehr bei ihren Stimmen oder Bewegungen. Er zuckte immer noch zurück, wenn Severus sich näherte, um Harry wieder heraus zu holen, aber selbst das wurde ein bisschen weniger. Heute machte Boy seinen ersten zögerlichen Schritt zum Vertrauen und dass sollte der Weg zur möglichen Heilung, die er erreichen konnte, sein.

Boy saß zusammengerollt unter dem Sofa. Severus und Neville saßen auf ihrem üblichen Platz vor dem Feuer und spielten Schach. Boy beobachtete sie für eine kleine Weile und seine Augen sahen sich den Rest des Raumes an, als seine Panik und seine Angst zu einem ignorierbaren Summen am Ende seiner Wahrnehmung wurden. Der Raum sah warm und ruhig aus. Es gab ein paar scharfe Ecken und die meisten Oberflächen waren mit Teppichen, Wandteppichen und Vorhängen bedeckt.

Vorsichtig setzte Boy eine Hand unter der Couch hervor. Die beiden Leute bei dem Feuer bemerkten das nicht. Seine Augen waren aufgerissen und er zwinkerte nicht, um jede plötzliche Bewegung zu bemerken, als er eine zweite Hand zu der Ersten setzte. Noch immer keine Reaktion, aber er wartete noch einige Minuten, nur um sicher zu sein. Seine Augen landeten auf den Glas mit Saft und dem kleinen Teller mit Keksen auf dem Kaffeetisch vor ihm. Er krabbelte ein paar Zentimeter vorwärts und erstarrte. Er schaute zu dem Paar vor dem Feuer und sie ignorierten ihn noch immer. Der dunkeläugige Mann sagte etwas zu dem Teenager und der Junge lächelte, als er eine weitere Figur bewegte. Ermutig krabbelte Boy unter dem Sofa hervor, duckte sich, zitterte und wartete auf die Schläge.

Severus beobachtete dies alles durch seine Haare. Sein Herz schlug schnell. Er hatte nichts zu Longbottom gesagt, aber er hatte angefangen zu glauben, dass der Schaden, der Boy zugefügt worden war, zu groß war, um ihn zu heilen. Es war einfach ein zu großes Trauma, um zu versuchen darüber hinweg zu kommen und Boy war nicht stark genug, um dem gegenüber zu treten. Bis heute Nacht hatte er wenig gesehen, dass ihm Hoffnung machte. Er befahl Neville sanft, sich nicht zu bewegen und der Gryffindor gehorchte.

Boy kauerte für gute zwanzig Minuten bei der Couch. Er hatte zu viel Angst sich zu bewegen. Er war absolut sicher, dass er jede Sekunde bestraft werden würde, weil er böse war. Aber er wurde nicht bestraft. Die Leute ignorierten ihn und er wollte noch immer den Saft und die Kekse. Zitternd und damit beginnend, still zu weinen, kroch er zu dem Kaffeetisch. Es war zu viel. Er war ihm Freien und ihm würde wehgetan werden. Es tat immer so sehr weh! Er rollte sich unter dem Tisch zusammen, begann laut zu weinen und wisperte Versprechungen, dass er artig sein würde.

Severus seufzte und setzte Longbottom Schach. Soviel zum Fortschritt, aber Boy war wenigstens unter dem Sofa hervorgekommen. Das war Fortschritt, richtig? Er schaute vorsichtig zu dem weinenden Kind unter dem Tisch. Boy hatte schreckliche Angst. Er seufzte wieder. Er konnte nicht wirklich einen Fortschritt darin sehen. Longbottom fing seinen Blick und lächelte ihn zuversichtlich an. Verdammte optimistische Göre. Das war kein Geduldspiel. Es bestand die ernste Möglichkeit, dass Boy nicht wieder mit Harry verschmolzen werden konnte, ohne eine ernsthafte, permanente Geisteskrankheit zu riskieren.

Dann, aus seinen Augenwinkeln, sah er, wie eine kleine Hand sich ausstreckte, um sich einen Keks zu nehmen, ehe sie wieder unter dem Tisch verschwand. Da bemerkte er, dass das Weinen aufgehört hatte. Longbottom strahlte ihn mit einen breiten, triumphierenden Lächeln an. Severus schnaubte und setzte den Teenager Schachmatt, konnte aber nicht das kleine Lächeln verhindern, das langsam auf seine Lippen trat. Ja. Vielleicht war Gryffindor-Optimismus ansteckend.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

„Also geht es mir besser?“, fragte Harry, als er später in dieser Nacht unter dem Tisch hervorkam. Sobald er zurückgekehrt war, hatte er Nevilles Freude und Severus` Erleichterung gespürt.

„Kaum“, schnarrte Severus und fuhr fort, als Neville seinen Mund öffnete, um etwas zu sagen. „Aber! … Aber es gab schließlich einen Fortschritt. Boy hat großen Mut demonstriert und sich behauptet.“

„Er hat die Kekse gegessen!“, sagte Neville glücklich, mit leuchtendroten Gesicht.

Harry lachte und umarmte ihn. Neville umarmte ihn fest zurück. Severus beobachtete sie für eine Minute, bevor er seinen Kopf schüttelte und davonging. Er rief: „Geht schlafen. Wir gehen morgen als erstes in die Stadt.“ Er grinste, als er die zwei Teenager jubeln hörte.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Silas öffnete seine Augen, als ein Klopfen seine Ohren erreichte. Er stand schnell auf und ging zu dem Fenster. Malfoys Vogel flog königlich auf die Rückenlehne seines Stuhles. Silas überprüfte den Brief und nahm ihn dem Vogel ab. Er schuhte und knabberte an seinen Fingern, bevor er davon flog. Silas schüttelte verwirrt seinen Kopf, bevor er sich auf den Stuhl setzte, um den Brief zu lesen.

Lieber Schatten,

ich kann nicht glauben, dass du es mit einem Basilisken aufgenommen und ihn getötet hast. Das ist wirklich unglaublich. Weißt du, wie selten Basilisken sind? Du würdest reich für die Anstrengung belohnt werden, nur einige der Basiliskenteile zu beschaffen. Ich glaube kaum, dass das letzte Jahr das toppen kann, aber ich habe eine Ahnung, dass es das getan hat.

Aber genug davon, ich habe Neuigkeiten für dich. Bertha Jorkins, die im Ministerium in der Abteilung für ausländische Angelegenheiten arbeitet, ist verschwunden, aber das Ministerium ist nicht allzu besorgt, nach ihr zu suchen. Es scheint so, dass die Vorgesetzten mit ihrem Fehlen zufrieden sind. Ich habe die Vermutung, dass sie tot ist, denn ich habe Gerüchte von einer glaubwürdigen Quelle gehört, dass bestimmte Kreise wieder aktiv werden und sie in eine ihrer Pläne hineingestolpert ist. Die meisten Menschen leben nicht lange genug, um danach irgendwelche Geschichten zu erzählen. Angeblich ist sie auf Urlaub, doch mein Vater hat mir erzählt, dass ihr gesagt wurde, sich ein paar Tage freizunehmen, da sie sehr beunruhigt und aufgewühlt war. Ihr Verhalten war das Resultat, in einen Plan hineinzuplatzen und sie wurde beseitigt.

Hochachtungsvoll

Schlange

Silas lehnte sich nachdenklich, mit verengten Augen zurück. War das die Bertha Jorkins, die er in seiner Vision gesehen hatte? Über welchen Plan ist sie gestolpert? Er wusste, dass Draco ihm erzählte, dass die Todesser sich regten, das war offensichtlich, aber sagte er auch, dass sie irgendetwas mit dem Turnier machen würden? Warum sonst hätte er dieses Stück über ausländische Angelegenheiten hinzugefügt, dass in seinem letzten Brief mit dem Turnier zusammenhing, das in Hogwarts stattfinden würde? Nun, in jedem Fall hatte der blonde Slytherin ihm viel zum Nachdenken gegeben.

Er gab seiner Antwort nur halb soviel Aufmerksamkeit, da er schon lange entschieden hatte, wie er das letzte Jahr und den Sommer erklären würde. In seinem Geist wirbelten die Informationen, die er erhalten hatte. Er wollte wirklich wissen, was die Todesser vorhatten, aber er konnte Draco nicht offen danach fragen. Das würde ihn zu viel in die Schuld und die Macht des Blonden stellen. Nein. Er musste warten und darauf hoffen, dass Draco in weiteren Briefen mehr preisgab.

Als er seine Antwort fertig hatte, versiegelte er sie und versteckte sie. Er zog in Erwägung noch ein wenig mehr Okklumentik zu üben, entschied sich aber dazu, schlafen zu gehen. Snape würde sie morgen mit in die Stadt nehmen und er wollte ausgeruht und für alles, was passieren könnte, bereit sein.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
In der Filmgeschichte hat es derart viele Werwölfe gegeben, dass wir unbedingt etwas ins Bild bringen wollten, was es noch nie zu sehen gab. Wir zeigen also nicht den traditionell behaarten Werwolf, sondern einen unbehaarten.
Alfonso Cuarón