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Fanfiction

Broken Mind, Fractured Soul - Spiele und Streiche

von Nerventod

Harry setzte sich auf die Couch, als er sich für seine morgendliche Therapiesitzung fertig machte. Das Frühstück war besonders gut gewesen und Harry fühlte sich ein wenig schläfrig, was ihn wiederum viel offener machte. Vielleicht sollte Severus ihm vor jeder Sitzung einen Zaubertrank geben, grübelte er.

„Ich verstehe, dass meine Verwandten vor meinen magischen Fähigkeiten Angst hatten und sich damit unwohl gefühlt haben“, sagte er nachdenklich. „Ich habe auch akzeptiert und verstanden, dass meine Tante möglicherweise eifersüchtig war. Aber ich bin immer noch ich. Ich meine, ich bin immer noch eine Person, die sich um sie sorgt und sich über das, was sie denken, Gedanken macht und ich habe wirklich hart versucht, sie glücklich und ihre Leben besser zu machen. Sicher haben sie das manchmal sehen müssen. Ich bin nur ein Kind. Ich war nur ein Baby. Warum… Ich verstehe einfach nicht…“

„Das ist nicht so einfach“, sagte Severus sanft, als Harry sein Gesicht auf die Armlehne der Couch legte und begann zu weinen. „Selbst, wenn es ihnen möglich gewesen wäre, dich nur als ein Kind in Not zu sehen, hätten sie dieses Konzept vehement verweigert, weil das bedeutet hätte, dass alles, was sie getan hatten, falsch und schrecklich war. Sie konnten dem nicht gegenübertreten. Sie konnten sich nicht erlauben zu erkennen, dass sie Monster sind.“

„Das ist nicht fair…“ Harry richtete sich auf und wischte sein Gesicht mit seinem Ärmel ab. Severus war erfreut, zum ersten Mal einen ärgerlichen Ausdruck auf seinem Gesicht zu sehen. „Ich will nicht, dass sie mich hassen! Ich möchte akzeptiert werden! Sogar von ihnen!“ Der Ärger verschwand plötzlich und ließ Kummer zurück. „Ich möchte nicht, dass sie mir noch wehtun können, aber ich kann nicht aufhören, mir zu wünschen, dass sie mich lieben und dass nichts davon passiert ist. Ich bin wütend, dass sie mich so unfair behandelt haben, aber ich fühle mich noch immer so, als ob… sie zur Familie gehören. Dass ich zu ihnen gehöre… Es ist schwer, dass alles zurückzulassen.“

„Ich weiß, dass es das ist.“ Severus konnte den Schmerz in Harrys Stimme nicht wiederstehen und ging hinüber, um sich neben den Jungen zu setzen und einen Arm um die schmalen Schultern des Jungen zu schlingen. „Aber du gehörst nicht zu ihnen, Harry. Du musst dir das immer wieder sagen. Sie hatten Unrecht, was dich betrifft. Sie sind schlechte Menschen. Und ich weiß, dass es wehtut so über deine Familie zu denken, aber es ist die Wahrheit. Du verdienst ihre Bosheit nicht. Ich möchte, dass du über die guten Dinge, die du getan hast, und an die Menschen, die sich um dich sorgen, denkst. Am wichtigsten ist, ich möchte, dass du weißt, dass du niemandem gehörst - außer dir selbst. Trotzdem schuldest du den Menschen um dich herum und denen, die sich um dich sorgen, Rücksicht.“

Harry lächelte schwach zu seinem Lehrer hinauf und lehnte sich an dessen Seite. Es war selten für Severus physischen Trost anzubieten und er genoss jede Minute. „Es hilft, dich und Nev die ganze Zeit um mich zu haben. Es hält mich vom Grübeln ab und erinnert mich daran, dass es wahr ist, dass Menschen sich um mich sorgen können. Es erschreckt mich immer noch irgendwie, dass jemand das tut“, lächelte er verlegen.

„Das erinnert mich an etwas“, zog Severus sich zurück und ging wieder zu seinem Stuhl. „Deine Empathie ist sehr stark und du bist dir den Gefühlen von Longbottom nur allzu bewusst. Ich habe gesehen, wie du dich vorsichtig um ihn herum bewegst, um sicherzustellen, dass du ihn in keinster Weise aufregst, selbst wenn das bedeutet, dich fröhlicher zu benehmen, als du dich wirklich fühlst.“

„Ist das schlimm?“

„Auf eine Art.“ Severus lehnte sich zurück und verschränkte seine Finger vor seinem Mund. „Longbottom glaubt, dass er wirklich dein Freund ist, aber er wird bald daran zweifeln, wenn du all deine wahren Gefühle und Probleme von ihm fernhältst. Freunde vertrauen einander und teilen ihre Sorgen. Ich weiß, dass deine Fröhlichkeit ihn aufmuntert, aber sei vorsichtig, nicht in die Gewohnheit zu verfallen, sie die ganze Zeit vorzutäuschen.“

„Ich verstehe“, sagte Harry nachdenklich. „Es tut mir Leid.“

„Das muss es nicht. Es ist noch kein Problem und du machst es, weil du dich um ihn sorgst. Ich bin sicher, er wird das verstehen“, wischte Severus die Entschuldigung fort. „Ich sorge mich mehr um die Empathie selbst. Sie ist stärker, als ich jemals gehört habe, dass sie sein kann, und ich bin mir sicher, dass du überfordert wirst, wenn viele Menschen um dich herum sind. Wir müssen dir helfen, es einzuschränken und es willentlich auszublenden, sonst wirst du in Hogwarts nicht überleben.“

„Was soll ich tun?“, fragte Harry, während er sich auf seine Unterlippe biss.

„Ich werde dich in Okklumentik unterrichten. Diese Kunst hat erfolgreich meine Gefühle davor bewahrt, erspürt zu werden und so sollte sie auch deine Empathie von innen heraus bändigen.“

„Jetzt?“

„Nein“, lächelte Severus. „Diese Zeit ist nur für deine Therapie. Stattdessen werden wir eine deiner zwei freien Stunden nach dem Mittagessen verwenden.“

Harry seufzte, stimmte aber zu.

„Jetzt erzähl mir mehr über deinen Cousin.“ Severus lehnte sich zurück und bereitete sich mental darauf vor, nicht mit Ärger auf das zu reagieren, was er zu hören bekommen würde.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Remus tauchte gerade auf, als sie sich zum Mittagessen setzten. Er erzählte ihnen ein wenig über den Strand, an dem Sirius sich aufhielt (, obwohl er ihnen nicht genau erzählen wollte, wo das war) und was die beiden so machten. Severus blieb still und ließ alle paar Minuten ein verabscheuendes Schnauben hören. Die Jungen ignorierten ihn und lachten und redeten mit dem Wolf. Als das Mahl vorüber war, versprach Harry Severus, ihn in einer Stunde im Salon zu treffen, um an der Okklumentik zu arbeiten und rannte mit Neville und Remus davon. Severus schüttelte seinen Kopf und ging, um an Zaubertränken zu arbeiten.

„Ich habe etwas für euch beide“, lächelte Remus, als er die Jungs hinauf zu Harrys Zimmer führte. Es war das inoffizielle Hauptquartier ihres Planes geworden.

„Was? Hat er die Antwort auf das Miniaturproblem?“, fragte Harry aufgeregt. Sogar Neville ging in dem Spaß auf.

„Hat er“, lachte Remus. „Er hat auch ein paar Bücher und seine Notizen darüber, Animagus zu werden, mitgeschickt.“

„Wirklich?“, schaute Neville interessiert.

„Wir werden das später machen!“, sagte Harry. „Was müssen wir tun, um kleine Snapes zu werden?“

Es gab ein ?Plopp` und Omi erschien neben ihnen. „Ich habe den Vielsafttrank, junge Sirs. Da ist genug für sie beide.“

„Perfektes Timing, Omi!“, rief Harry und nahm die Phiolen von dem Elf.

Omi tanzte ein wenig und grinste wie verrückt, bevor er verschwand. Alle lachten darüber und richteten sich dann wieder ihrem Plan zu. Alles, was sie jetzt noch zu tun hatten war, den Zauber zu meistern, den Sirius ihnen gegeben hatte, um kleiner zu werden und zu entscheiden, wann sie den Streich spielen wollten. Remus half soweit er konnte und all zu früh rauschte Harry aus dem Raum, da er zu seiner Lektion mit Snape zu spät war. Remus half Neville, ein wenig aufzuräumen und fragte den Teenager, ob er Lust hätte, für einen Spaziergang mit nach draußen zu gehen. Neville stimmte freudig zu und sie redeten leise miteinander, als sie sich auf den Weg nach draußen machten.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Harry ging in den Salon und sah, dass Severus bereits dort war, vor dem Kamin stand und aus einem kleinen Kristallglas trank. Die bernsteinfarbene Flüssigkeit sagte Harry, dass sie alkoholisch sein musste und er fragte sich, warum sein Lehrer das brauchte. Er hatte den Mann nur dann trinken sehen, wenn etwas bei ihrer Therapiesitzung sehr schwer geworden war.

„Setz dich“, sagte Severus und deutete zu der Couch.

Harry tat, was ihm gesagt wurde und schaute erwartungsvoll zu seinem Lehrer hinauf.

„Okklumentik ist eine sehr schwere Kunst“, begann er in einer langsamen, melodischen Stimme, die Harry sich immer komplett entspannen ließ. „Sie ist die umgekehrte Kunst zur Meditation, was ich Longbottom lehre. Meditation ist die Kunst, sich selbst komplett zu öffnen. Okklumentik ist die Kunst, den Geist zu schließen. Wenn man meditiert, vereinnahmt man alle Einflüsse von außen und verbannt sein Selbstbewusstsein. Man verinnerlicht ein Gefühl, das einen umgibt, zu werden, bis man sich ausdehnt und alle Gedanken komplett einstellt. Okklumentik zwingt das Bewusstsein hinein und konzentriert sich auf eine Sache, die es zu errichten gilt, so dass es eine lebende Mauer zwischen der Welt und dem inneren Sein wird. Verstanden, Harry?“

„Ja“, antwortet er sanft, beinahe zum Schlafen gebracht.

Severus setzte sich leise auf die Couch neben den Jungen und war zufrieden, dass Harry so entspannt war, wie er sein konnte. „Vertraust du mir?“

„Ja“, antwortete Harry einfach.

„Dann entspanne dich einfach“, sagte Severus noch immer sanft, als er diese schläfrigen Augen mit seinen eigenen fixierte.

Langsam verschwanden die Farben und Umrisse des Raumes und alles was übrig blieb, waren diese grünen Edelsteine. Severus glitt vorwärts und passierte die schwachen Barrieren des Geistes des Teenagers. Friedliche Gedanken wirbelten faul um ihn. Vorsichtig suchte Severus nach den Erinnerungen und fand sie leicht. Es gab eine natürlich Barriere, aber nichts, was Severus nicht mit ein wenig geschicktem Manövrieren überwinden konnte.

Er schaute sich um und sah in einiger Entfernung eine Tür. Er vermutete, dass sie zu den anderen Persönlichkeiten führen würde. Neugierig schaute er nach Erinnerungen, die mit Harrys Onkel zu tun hatten und fand einige wenige. Das bedeutet, dass die Erinnerungen und Eindrücke der anderen Persönlichkeiten abgetrennt waren und nicht durch Legilementik erreicht werden konnten, wenn nicht die Persönlichkeit, die die fragliche Situation erlebt hatte, draußen war. Die Tür, die er von Salazar kannte, würde in die Seelenkammer führen und nicht in die Köpfe der anderen Persönlichkeiten. Das war gut. Besonders, wenn Dumbledore das hier versuchen würde. Harry war auf diese Weise zumindest geschützt.

Er konzentrierte sich wieder auf die Arbeit und zog vorsichtig an Harrys Bewusstsein und zog es mit sich zurück in seinen eigenen Geist. Der Junge wehrte sich mehr, doch Severus beruhigte ihn indem er Ruhe und Überzeugung ausstrahlte. In Severus` Geist schaute Harry sich um, berührte aber nichts und las keinen der Gedanken, die funkelten und glänzten, wie ein Fisch in einem Bach.

Harry beobachtete überrascht, wie der Bach anschwoll und ein Fluss wurde und alles, was er dann noch sehen konnte, ein Ozean war. Dort gab es nichts, was ihm sagte, dass er im Geist einer Person war. Nur Wasser; wogendes, rollendes Wasser. Er erschauderte und hoffte, dass er das Wasser nie stürmisch sehen müsste. Er wusste, er wäre verloren. Er fühlte eine feste und doch sanfte Welle aufsteigen, die ihn hinaus drängte. Plötzlich war er zurück im Salon. Er zwinkerte desorientiert, als er langsam seine Sinne sammelte. Das erste, was zurückkam, war die Farbe, dann der Ton und dann konnte er die Couch unter sich und die Kleidung an seiner Haut fühlen. Es war sehr merkwürdig und er schüttelte fest seinen Kopf.

„Bist du dem gefolgt, was ich gemacht habe?“, fragte Severus, als Harry Atem sich beruhigt hatte und seine Augen sich wieder klar fokussiert hatten.

„Ich denke es“, runzelte er die Stirn.

„Es kann jedes Objekt sein, das deine Aufmerksamkeit komplett gefangen hält. Es muss kein Element sein. Hast du irgendwelche Ideen, was dies sein könnte?“

Harry schüttelte stirnrunzelnd seinen Kopf. „Aber wie kann ich herumlaufen und funktionieren und mich zur selben Zeit verschließen?“

Severus lächelte und seine dunklen Augen strahlten amüsiert. „Der Gegenstand oder das Ding, das dein Fokus wird, ist eher ein Schild. Wenn du ihn erst einmal vollständig errichtet hast, kannst du zurücktreten und dahinter denken. Mein Wasser steht zwischen dir und mir. Ich bin auf der anderen Seite und denke so normal, wie du jetzt. Natürlich fühlt es sich ein wenig anders an. Du wirst keine Hintergrundgeräusche mehr haben und du wirst es schwer finden, dich zu verschließen und gleichzeitig mehrere Dinge zu tun, aber du kannst funktionieren.“

„Ich denke, ich hab`s“, lächelte Harry. „Welche Art von Schild, denkst du, würde am besten zu mir passen?“

„Das ist etwas, was nur du entscheiden kannst. Wir werden wahrscheinlich mit einigen üben, bevor du deine Wahl triffst.“ Severus nahm einen weiteren Schluck seines Drinks. „Vielleicht… eine Blume oder irgendeine Pflanze oder ein Besen oder ein Schnatz.“

„Der Himmel“, bot Harry an. „Ich habe es immer geliebt, im Garten zu arbeiten und hoch in den weiten, blauen Himmel zu schauen. Das ist auch ein Grund, warum ich es so sehr liebe, zu fliegen.“

„Der Himmel dann“, akzeptierte Severus die Idee. „Welche Art von Himmel? Du musst jedes Detail wissen. Du musst dich komplett darauf konzentrieren. Gibt es Wolken? Ist die Sonne im Blickfeld? Welche Schattierung von Blau? Gibt es dabei eine Temperatur? Wind?“

Harry stöhnte. „Du machst es absichtlich schwer.“

„Ich versichere dir, dass das Thema ohne meine Hilfe schwer ist“, gluckste Severus. „Jetzt schließe deine Augen und beginne, deinen Himmel zu errichten.“

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Stunden später und nach dem Abendessen, beendeten Severus und Neville ihr Schachspiel, während Boy in der Ecke des Raumes kauerte und alle paar Minuten wimmerte. Sie machten einige Fortschritte. Boy hatte nicht einmal in dieser Sitzung geschrien oder gefleht oder geschluchzt. Als die Zeit um war, kam Harry wieder heraus und schaute zu seinen Freunden hinauf. Neville lächelte schwach und half ihm aufzustehen.

„Langsam aber sicher werden wir es besiegen“, versicherte Severus ihnen und legte seine Hände auf ihre Schultern. „Geht schlafen.“

„Guten Nacht, Professor.“

„Gute Nacht, Severus.“

Sie gingen langsam zu ihren Zimmern. Sie waren wirklich müde. Das heutige Training schien härter als normal gewesen zu sein und ihre Körper stöhnten. Nicht zu vergessen Nevilles emotional ermüdende Konfrontationen mit Remus und Harrys Okklumentikstunden. Neville nahm ein langes heißes Bad und Harry schrieb in sein Journal und ein paar Zeilen, um Rons nächtliche Ausschweifungen zu beantworten, als er darauf wartete, ins Badezimmer zu kommen.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Harry kam nach seinem Bad zurück zu seinem Zimmer und fühlte sich warm und schläfrig. Er war überrascht, Neville noch immer wartend auf seinem Bett sitzend vorzufinden, kroch aber fröhlich neben ihn. „Dir scheint es besser zu gehen“, sagte er.

„Remus hat mit mir gesprochen“, errötete Neville. „Er… Er hat… sich geschnitten… so wie ich es tue.“

„Ich bin froh, dass er hilft“, umarmte Harry ihn. Er war sich dessen sehr gut bewusst, dass nur er Neville umarmen konnte, ohne dass sich der Teenager verspannte. Er fragte sich, warum das so war, traute sich aber nie zu fragen. „Severus hilft mir sehr mit dem, an was ich mich von dem erinnere, in meiner Familie aufgewachsen zu sein… Es ist wirklich schwer.“

„Willst du mir davon erzählen?“, fragte Neville angespannt. Harry beschrieb einige Dinge, die passiert waren und was er als Rose gemacht hatte. Er ging nicht ins Detail, da er seinen Freund nicht aufregen wollte, aber er erinnerte sich an das, was Severus gesagt hatte und wusste, dass er es nicht komplett vor Neville zurückhalten konnte. Und es fühlte sich wirklich gut an, mit jemanden darüber zu reden, der in seinem Alter war. Es gab ihm das Gefühl, dass er vielleicht stärker war, als seine Vergangenheit; als wäre es nicht länger möglich, dass sie ihm wehtaten.

„Oh, Harry“, zog Neville seinen Freund in eine Umarmung. Harry ließ ihn und war gerührt, als er Nevilles Ärger und dessen Traurigkeit seinetwegen spürte. „Es tut mir so Leid, dass sie das gemacht haben. Sie sind absolute Bastarde!“

„Genau dasselbe sagt mir Severus“, lachte Harry.

„Wirst du in Ordnung kommen?“, fragte Neville.

„Es geht mir gut, Nev. Ehrlich“, versprach Harry, als er sich mit einem Gähnen hinlegte. „Ich habe jetzt dich und Severus und Remus und Sirius, die sich um mich kümmern.“

„Gute Nacht, Harry. Ich hab dich lieb“, wisperte Neville zu dem schläfrigen Teenager.

„Nacht. Lieb dich“, antwortete Harry, bevor er einschlief.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Silas verließ die Bibliothek und machte sich auf den Weg zu ihrem Zimmer. Es war still. Sowohl Neville, als auch Severus waren schon lange zuvor ins Bett gegangen. Sogar der Hauself schlief. Es war Silas` Lieblingszeit der Nacht. Es fühlte sich gut an, herauszukommen und sich zu strecken. Seine gute Laune steigerte sich, als er ein sanftes Klopfen an dem Fenster hörte. Er ging hinüber und öffnete es leise. Malfoys Eule flog hinein und erhielt eine kurze magische Untersuchung. Wieder waren der Vogel und der Brief sauber und Silas grinste, als er den Brief von dem Bein des Vogels band.

„Komm morgen zurück. Zur gleichen Zeit“, befahl Silas, wobei seine Aufmerksamkeit bereits auf dem Papier in seiner Hand lag. Der Vogel schuhute empört und flog in die Nacht davon.

Lieber Potter,

interessant. Also wirst du meine Fragen beantworten? In Ordnung. Hier sind sie: Was ist wirklich zwischen dir und diesem inkompetenten Narren Quirell passiert? Was ist wirklich in der Kammer des Schreckens passiert? Und was ist Ende des letzten Jahres passiert? Ich weiß, du warst in alle drei Begebenheiten involviert. Würdest du ein wenig Licht in diese Mysterien bringen? Aber natürlich hast du mich bereits gewarnt, dass du mit Antworten zurückhaltend sein wirst, die dich betreffen, also wie wäre es mit ein paar meiner anderen Fragen.

Ist es wahr, dass dem Wiesel auf Befehl des Direktors von seinem Vater befohlen wurde, sich mit dir auf der Zugfahrt im ersten Jahr anzufreunden? Ist es wahr, dass deine kleine, muggelgeborene Freundin dem Direktor seit dem zweiten Jahr Berichte erstattet? Wurde ihnen wirklich gesagt, dass sie sicherstellen sollen, dass du unterwürfig und zufrieden bist und um dich davon abzuhalten, andere Freundschaften zu schließen, sogar welche in deinem eigenen Haus, damit sie nicht die Kontrolle des Direktors über dich untergraben würden?

Nun, ich glaube, dass ist für jetzt genug. Lass deine wortgewandte Zunge so zurückhaltend sein, wie sie will, Potter, ich werde letztendlich die Wahrheit herausfinden. Aber um meinen Glauben zu zeigen, dass du vielleicht mit einigen der Themen, die ich oben erwähnt habe, herausrücken wirst, werde ich einige Informationen enthüllen, die dich vielleicht interessieren werden.

Meinem Vater wurde von einem sehr engen Freund erzählt, dass es eine zweite Unruhe in Azkaban gegeben hat. Es scheint so, dass Blacks Flucht bestimmte Leute inspiriert hat. Das wer und was des Mysteriums ist immer noch in Frage, aber das wie… Das Gerücht besagt, dass einige ihren eigenen Tod vorgetäuscht haben und als sie wie Müll weggeworfen wurden, entkommen sind. Wirklich faszinierend. Zwei Ausbrüche innerhalb eines Jahres von einem Gefängnis, das ausbruchssicher sein soll. Ich denke, das zeigt, dass alles möglich ist.

Deine

Schlange

P.S. Ich bin dankbar für den Spitznamen, Potter. Ich denke, ich werde ihn behalten. Er passt, meinst du nicht?

Silas las den Brief zweimal, um sicherzugehen, dass er alles verstanden hatte. Alles war möglich, hmm? Selbst, dass sich ein Stytherin gegen den Dunklen Lord richtet? Wies Draco darauf hin, dass er mit seinem derzeitigen Alliierten unzufrieden war? Er konnte sich nicht einmal vorstellen, wie Dracos Leben außerhalb der Schule war, oder wie er aufgewachsen war. Er wusste besser als jemand anderes, wie unbezahlbar eine Maske sein konnte. Wie viel von Dracos Verhalten in der Schule war eine Maske? Wollte er es herausfinden? Ja. Das wollte er.

Warum? Silas schaute über die Bäume, die durch das Licht des Mondes zu sehen waren, als er über seine Gründe nachdachte. Es machte Spaß, mit dem Stytherin-Jungen zu spielen. Es machte Spaß, Macht zu haben und auszudrücken. Und es war nett, sich mit jemanden zu unterhalten, der keine Erwartungen oder Vermutungen hatte. Der hatte darauf hingewiesen, dass nichts war, wie es schien und Draco hatte den Köder geschluckt und sich ihm willentlich zu einer Korrespondenz geöffnet, von der er keine Ahnung hatte, was er erwarten sollte. Sie kannten einander nicht, sie mochten einander nicht. Und das war es, was Draco so attraktiv für ihn machte. Es war ein gefährliches und erregendes Spiel. Es war eine Übung von Gerissenheit und Manipulation. Es ließ ihn sich frei fühlen und nur für ein paar Momente die komplexeren und schwierigen Dinge in seinem Leben ignorieren. So saß Silas an dem Schreibtisch und begann langsam seine Antwort zu verfassen. Er entschied, dass er schwer zu bekommen sein und spielen würde und wies darauf hin, dass er Draco mehr geben würde, wenn der ihm im Gegenzug mehr gab.

So schrieb er eine Version der Ereignisse, die während des ersten Jahres passiert war. Er erwähnte nicht die Multiple Persönlichkeitsstörung, erzählte ihm aber, wie er und die anderen zwei des Goldenen Trios das Rätsel des gestohlenen Päckchens gelöst hatten. Als es zu der Beschreibung des Kampfes mit Quirell kam, ließ er den Part aus, wo Dämon herausgekommen war und begonnen hatte, den Ort auseinanderzunehmen. Er erzählte Draco die Lüge, die Dumbledore ihm erzählt hatte: dass es die Liebe seiner Mutter gewesen war, die den besessenen Quirell verbrannt und getötet hatte. Er hielt sich nicht damit auf, zu sagen, von wem ihr Ex-Professor besessen gewesen war. Er war der Meinung, dass Draco diesen Teil allein herausfinden würde und, wenn er das nicht tat, er es nicht verdiente, es zu wissen.

Und wegen der Antworten der Fragen über Ron und Hermine… er gab keine. Er war sich der Wahrheit in diesem Fall nicht sicher. Er mochte sie nicht, aber Harry tat das und er konnte sie nicht hintergehen, ohne einen Konflikt mit seinem anderen Selbst zu erzeugen und das würde er nicht tun, wenn er keinen besseren Beweis gegen sie hatte, als die Informationen aus zweiter Hand von einem Stytherin, den er nicht trauen konnte. Also schrieb er nichts, da er wusste, dass nichts zu erwähnen alles sagen würde, aber er konnte sich später diesen Verwicklungen widmen oder daran arbeiten.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Zwei Tage nachdem Silas den Brief von Draco erhalten hatte und einen Tag, nachdem er seine Antwort gesendet hatte, kam der 28.Juni. Es war ein sonniger Samstagmorgen. Severus ging zum Frühstück nach unten, in der Erwartung allein zu essen, da er den Jungen gesagt hatte, dass dies der einzige Tag sein würde, an dem ihnen freistand, das zu tun, was sie wollten. Er war der Meinung, dass zwei Tage einer Woche zu großzügig und eine Verschwendung wichtiger Zeit wäre, hatte aber dem räudigen Wolf gegenüber zugegeben, dass die Jungs von Spaß und Entspannung fernzuhalten, eine schreckliche Vergeudung einer exzellenten Möglichkeit für sie war.

Natürlich sagte sich Severus, dass er es eher tat, damit er ein bisschen Zeit hatte, um an seien Experimenten und seien persönlichen Projekten zu arbeiten, die im Moment auf Eis lagen. Er gab definitiv nicht zu, dass der Wolf nicht falsch lag, oder schlimmer! - dass er Recht hatte. Deshalb war er schockiert, als das Esszimmer bereits belegt war. Der Schock erreichte seinen Höhepunkt, als er bemerkte, dass er in zwei identische Abbilder seines Selbst starrte, oder das getan hätte, wenn er nur ein paar Zentimeter über 1,5 Meter groß gewesen wäre. Die Proportionen waren perfekt und zwei störende, familiäre spöttische Blicke lagen auf den zwei Gesichtern ihm gegenüber. Severus fühlte, wie sein eigener spöttischer Blick zur Antwort hervorkam und er funkelte die zwei Hochstapler an, noch immer zu geschockt, um irgendeine Reaktion zu zeigen.

„Was tut ihr da?“, fragte er mit einem Funkeln. Er hoffte, dass diese Einschüchterung enthüllen würde, wer Longbottom war, aber die Verwandlung war zu perfekt. Sein Gesicht war nicht sehr ausdrucksstark (abgesehen von Ärger und Irritation) und während das Gesicht des einen Kindes ausdruckslos wurde und das andere die Stirn runzelte, konnte er nicht entscheiden, welcher Ausdruck zu Longbottom und welcher zu Harry gehörte.

„Guten Morgen, Professor“, sagte der eine auf der rechten Seite; derjenige, der die Stirn gerunzelt hatte.

„Möchten Sie Frühstück, Professor“, deutete der andere gelangweilt zu dem Tisch und dem essen, das darauf stand und kalt wurde.

Severus biss seine Zähne so fest zusammen, wie er konnte, als er seine eigene Stimme hörte und sah, wie seine eigenen Angewohnheiten gegen ihn verwendet worden. Machten sie sich über ihn lustig? Was hatte das zu bedeuten? Als ob er seine Gedanken hören konnte, was unmöglich war, da seine mentalen Barrieren immer bereit und errichtet waren, sprach der auf der linken Seite wieder.

„Soll ich Punkte dafür abziehen, ein so gutes Mahl zu verschwenden?“

Severus funkelte ihn an, da er nun sicher war, dass das Harry war. Longbottom würde nie so mit ihm reden.

„Keine Sorge, Professor. Die Veränderung ist nicht permanent. Aber ich würde es lieben, Zaubertränke zu machen und zu sehen, ob das hier meine Fähigkeiten irgendwie erhöht“, sagte der andere und ließ Severus seine vorherige Vermutung bezweifeln. Sicher würde Longbottom das auch nicht sagen.

„Du würdest mehr als einen Wandel deiner Erscheinung benötigen, um deine armseligen Fähigkeiten in Zaubertränke zu verbessern“, schnappte Severus, grinste dann aber. „Selbst dann, wenn du eine eher gute Form für eine solche Aufgabe gewählt hast.“

„Was schlägst du vor?“, schnarrte der zu seiner Rechten.

„Ein Wunder.“ Severus gluckste über die Verachtung auf dem einen Gesicht und die hochgezogene Augenbraue auf dem anderen.

Das Frühstück wurde mit Geplänkel hinter sie gebracht, als Severus versuchte herauszufinden, mit welchem Jungen er sprach. Es wurde lustig, auf eine lächerliche Art. Jedes Mal, wenn er sicher war, dass er wusste, wer wer war, taten oder sagten sie etwas, was ihn wieder davon abbrachte. Wenn es etwas gab, was er liebte, war es eine Herausforderung. Und er hatte viel Zeit, Vermutungen anzustellen. Die Jungen folgen ihm überall hin, außer wenn sie davoneilten, um ihren Anblick aufrechtzuerhalten, aber sie kehrten immer schnell zurück. Sogar in das Zaubertränkelabor folgten sie ihm. Er war sicher, dass es das absolut klar machen würde, denn niemand konnte wie Longbottom einen Zaubertrank versauen, aber die Jungen waren schlau und taten nichts weiter, als Zutaten vorzubereiten und nicht einmal Longbottom konnte das versauen.

„Potter!“, schnappte er und beide Jungs drehten sich mit ungeduldigem Gesichtsausdruck zu ihm, der wie von selbst auf ihre Gesichter kam. Er schnaubte und die Jungs lächelten triumphierend, dass sie eine weitere Runde gewonnen hatten. „Das ist lächerlich“, knurrte er. Sie waren jetzt für Stunden im Kerker gewesen und das Mittagessen war ohne ein Wort der Beschwerde von den zwei Miniatur-Snapes vorbeigegangen. „Legt sofort diesen Zauber ab.“

„Geben Sie schon auf, Professor?“

Severus schnaubte und stürmte die Treppen hinauf, während die Jungen hinter ihm her liefen wie zwei Entenküken ihrer Mutter. Er hatte das Esszimmer erreicht, als aus dem nirgendwo ein Licht aufblitzte und ihn veranlasste stehenzubleiben und seinen Zauberstab zu ziehen, als er sich beschützend zwischen die potentielle Bedrohung und die Teenager stellte. Sein eigenes Lachen erreichte seine Ohren und er bemerkte, dass er einem unschuldig lächelnden Remus gegenüberstand, der gar nicht so unschuldig eine Zauberer-Kamera dem gezogenen Zauberstab entgegenhielt.

„Du hast sie dazu angestiftet“, schnarrte er.

„Was immer du meinst, Severus?“, fragte Remus süßlich. „Ich denke, es ist ein großes Kompliment, dass die Jungs so weit gehen, dich nachzuahmen.“

Seine Verärgerung dämmte sich ein, als er sich zum Mittagessen setzte. Es stellte sich heraus, dass, während die Teenager den ganzen Morgen ihm gegenüber extrem vorsichtig gewesen waren, damit sie nicht aufflogen, ihre Interaktion mit Remus ihm Hinweise gaben. Er lehnte sich zurück und lachte leise, als er die drei beobachtete, die so zufrieden waren, dass sie in ausgetrickst hatten. Meisterhaft hielt er ein teuflisches Grinsen zurück, als er seine Rache plante.

„Harry“, sagte er zu dem getarnten Jungen auf der Rechten. „Ich muss alleine mit dir reden, wenn es dir recht ist. Privat.“

„Kann das nicht waren?“, fragte der Miniatur-Snape zu seiner Linken süffisant. Der Eindruck war so perfekt, dass Remus Schwierigkeiten hatte, sein Lachen zu unterdrücken.

„Das ist kaum die Zeit“, schnarrte der zu seiner Rechten.

„Ich fürchte, es kann nicht warten. Ich wollte dir die Neuigkeiten heute Morgen berichten, aber du musstest ja diese Lächerlichkeit aufrechterhalten. Komm jetzt.“

„Aber wie kannst du sicher sein, dass ich Harry bin?“, grinste der Junge und verschränkte seine Arme vor seiner Brust.

„Wage es nicht meine Fähigkeit, die Identität einer Person festzustellen, in Frage zu stellen“, sagte er mit eisiger Wut in seiner Stimme. „Du hast keine Ahnung, wen du vor dir hast. Ich habe heute Morgen sofort gewusst, wer du warst! Ich habe dich veralbert. Folge mir. Jetzt.“

Die Fröhlichkeit in dem Raum verschwand und der Snape unter Attacke schaute zu den anderen. Es gab keine Antwort, die Severus sehen konnte, aber der Junge stand ohne ein weiteres Wort auf. Severus drehte sich herum und lief zu dem Salon. Sein kleineres Abbild folgte zögerlich. Sobald der Junge in dem Raum war, verschloss er dir Tür mit einem heftigen Schwung seines Zauberstabes. Er verschränkte seine Hände hinter seinem Rücken und starrte mit ausdruckslosen Augen auf den Jungen hinunter.

„Wir haben darüber diskutiert, was wir wegen deinem nächsten Sommer tun und ich habe die Antwort erhalten, dass es möglich ist. Ich werde dir helfen zu packen und alles zu kaufen, was du für den Umzug brauchst. Ich gratuliere.“

„Danke, Sir“, antwortete der kleine Snape und Unsicherheit trat in seine Augen.

„Ich weiß, wie sehr du gehofft hast, dorthin zu kommen und ich freue mich, dass es funktioniert hat. Alles, was du tun musst, ist hier zu unterschreiben. Du hast noch etwa drei Minuten Zeit, ehe der Vertrag erlöscht und dir die Chance entwischt, also bitte sei schnell. Ich bin sicher, du wirst dich freuen, es endlich diesem schmutzigen Wolf und deinen Freund erzählen zu können.“

Er gab dem Jungen eine dicke Rolle Pergament und entrollte es so, dass die Fußzeile zu sehen war, wo die benötigte Unterschrift hin musste. Er beschwor eine Feder und Tinte herauf und übergab ihm auch dies. Der kleinere Snape starrte ihn nur verwirrt an und Severus dachte für einen Moment, dass sein Plan nicht funktionieren würde. Er starrte ihn an.

„Auf was wartest du! Du hast nur noch eine Minute!“, schnappte er. Der Junge schnappte sich die Feder und die Rolle und eilte aus dem Raum.

„Harry!“, rief er. „Schnell! Du hast weniger als eine Minute. Unterschreib das!“, raste der aufgeregte Junge in das Esszimmer. Der zweite Snape war hinter ihm und Remus runzelte die Stirn.

„Was ist los?“, fragte Harry/Snape.

„Dein Sommervertrag! Beeil dich!“, flehte Neville/Snape aufgeregt.

“Über was redest du?“ Er nahm die Rolle mit besorgtem und verwundertem Gesicht.

Der andere Junge öffnete seinen Mund, um eine schnelle Erklärung zu geben, aber es war zu spät. Die Rolle verschwand in einer Rauchwolke. Neville stöhnte verzweifelt, doch bevor die anderen ihn trösten konnten, brachte ein dunkles Glucksen ihre Aufmerksamkeit in Richtung der Tür. Severus stand da, hatte seine Arme verschränkt und ein selbstzufriedenes Grinsen auf seinem Gesicht. Harry/Snape schaute ihn böse an und Neville/Snape sah so aus, als würde er gleich weinen.

„Wisch diesen Ausdruck von meinem Gesicht, Longbottom. Er ist verabscheuungswürdig.“ Er straffte sich. „Ich glaube das Spiel ist vorüber. Ich gewinne.“

„Sie… Sie meinen, das war ein Trick?“, fragte Neville.

„Aber natürlich“, grinste Severus.

„Oh, Merlin sei Dank!“ Neville brach in einem Stuhl des Esszimmers zusammen und der Raum brach in Gelächter aus. Sogar Severus fiel mit ein.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Alle waren erfreut, wie der Scherz gelaufen war und die Jungen hofften, dass Remus bald die Bilder hatte, die Omi den ganzen Tag heimlich gemacht hatte. Sie konnte es nicht erwarten, sie zu sehen. Besonders Harry war stolz, dass das Spiel so lange angedauert hatte. Neville hatte es wundervoll gemacht. Wer hätte gedacht, dass die Veränderung seines Aussehens so viel von der Unsicherheit des Jungen auslöschen würde.

Harry rollte sich zufrieden auf seine Seite, als er an den nächsten Plan dachte. Remus hatte ihn beiseite gezogen, bevor er gegangen war, um zu sehen, was er davon hielt, Neville für eine Generalüberholung am übernächsten Samstag in eine Muggelstadt mitzunehmen. (Remus hatte bereits Pläne mit Sirius für den folgenden Samstag.) Harry hatte bereitwillig zugestimmt und Remus sogar überredet, ihn helfen zu lassen, für alles zu bezahlen. Es würde großartig werden!

Harry? Bist du da, Kumpel?

Harry reichte hinüber und zog das Pergament zu sich. Ja, Ron. Ich bin hier. Hast du meine Nachricht gelesen?

Ja! Der Streich an Sirius war verdammt brillant! Wie hast du das zustande gebracht?

Harry hatte seinem Freund eine genaue Beschreibung des Streiches geschrieben, aber er hatte gesagt, dass er ihn Sirius gespielt hatte und hatte nicht erwähnt, wie er es geschafft hatte. Mein Geheimnis, schrieb er nun mit einem spielerischen Lächeln. Er dachte, dass es seinen Freund irritieren würde, war aber überrascht herauszufinden, dass er falsch lag.

Ja, okay! Die Worte kamen genauso schnell und spielerisch zurück, wie er geschrieben hatte. Sobald ich es gelesen hatte, habe ich es den Zwillingen erzählt und so habe ich eine ziemlich gute Idee davon, wie du es gemacht hast. Sie sagen übrigens ?Hallo` und möchten, dass du weißt, dass sie froh sind, dass du so viel Spaß hast.

Sag ihnen ?Hallo` und dank ihnen von mir, schrieb Harry mit einem Lächeln.

Nun, wenn du irgendwelche Bilder von diesem Streich hast, würde ich es lieben, sie später zu sehen.

Ich sehe, was ich tun kann, lächelte Harry. Gute Nacht, Ron. Wir schreiben uns morgen.

Nacht, Harry.

Ja. Es war ein sehr guter Tag gewesen. Harry legte sein Pergament weg, machte das Licht aus und schlief, noch immer mit einem Lächeln auf seinem Gesicht, ein.

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Die Woche verging, ohne dass etwas Interessantes passierte. Sie beendeten ihre Hausaufgaben und hatten ihre Verpflichtungen mit Severus. Ihr Studium der Animagus-Verwandlung hatte begonnen. Unglücklicherweise wollte der Dienstag nicht so reibungslos vergehen. Harry betrat den Salon, um seine morgendliche Therapiesitzung nach dem Frühstück zu haben, und traf auf seinen Mentor, der in einer sehr entschlossenen Stimmung war.

„Ich muss mit Silas reden. Wir hatten eine Übereinkunft, die er nicht eingehalten hat“, sagte Severus ruhig. „Wenn du das Gefühl hast, du kannst die heutige Sitzung auslassen, würde ich die Sache jetzt gern klären.“

„Okay“, runzelte Harry die Stirn und setzte sich auf die Couch. Er schloss seine Augen und wartete. Nach einer Weile öffnete er sie wieder mit einem Schulterzucken. „Es ist nichts passiert.“

„Ich verstehe“, nahm Severus Platz und verschränkte seine Finger vor seinem grimmigen Gesicht. „Es gibt etwas, dessen du dir dann bewusst sein musst.“

Aber er kam nicht sehr viel weiter (nicht, dass Severus das erwartet hatte), bevor Harry gegangen war und Gabriel seinen Platz übernommen hatte. Der Gryffindor funkelte Snape herausfordernd an und ging zur Tür. Aber Severus hatte sie verschlossen. Gabriel fuhr herum und kam zurück. Severus erlaubte es, seine Ungeduld zu zeigen, aber die konfrontierende Persönlichkeit ignorierte die Warnung.

„Lass mich raus, Snape. Du weißt bereits, wie wir deswegen fühlen. Es ist nicht notwendig.“ Der Junge hatte nun seinen Zauberstab gezogen.

„Ich bin mir dessen bewusst, was nötig ist und was nicht. Das ist notwendig“, antwortete Severus. „Ich bin mir ebenfalls dessen bewusste, dass Sitzungen wie Harry sie hat Silas nicht helfen werden. Du solltest ihm nicht erlauben, vor dem wegzurennen. Du solltest mich unterstützen, indem du ihn ermutigst, dem Thema gegenüberzutreten. Du solltest mehr als jeder andere verstehen, dass es gefährlich ist, sich in einer solchen Situation festigen zu lassen.“

Gabriel starrte ihn mit wachsamen Augen an und Severus hätte alles gegeben, der internen Konversation zuzuhören, von der er sicher war, dass die beschützende Persönlichkeit sie mit dem Stytherin hatte. Er war von der Intensität fasziniert, mit der der Gryffindor Silas verteidigte. Er hatte sie in einer mehr gleichgültigen/tolerierenden Ebene kennengelernt, nicht in einer möglichen Allianz oder Freundschaft. Severus hatte das störende Gefühl, dass er etwas Offensichtliches und fast Unmerkliches übersah; etwas extrem Wichtiges. Aber er hatte nicht mehr Zeit darüber nachzudenken, denn Silas hatte Gabriels Platz eingenommen.

„Was willst du, Snape?“, verengte Silas seine Augen und verschränkte dann seine Arme. Er sorgte sich nicht darum, sich zu setzen, oder zu der Couch zurückzukehren. Er bevorzugte es, soviel Distanz zwischen ihnen zu haben, wie er erzeugen konnte. Er versuchte sein Unbehagen darüber, in dem Raum eingesperrt und dem Willen des Zaubertränkemeisters ergeben zu sein, nicht zu zeigen, aber er wusste, dass der aufmerksame Mann es an seiner Haltung sah. Er ließ Irritation, Verachtung und Ärger in seinem Geist auftauchen. „Du verschwendest deine Zeit. Ich habe dir nichts zu sagen.“

„Warum ist das so?“, fragte Severus ruhig. Es wäre nicht gut, den launischen Teenager zu provozieren.

Silas antwortete nicht, er starrte ihn teilnahmslos an und wartete. Er würde sich nicht noch einmal öffnen. Severus war am Zug. Der Professor brauchte nicht lange, das zu verstehen, wofür Silas innerlich dankbar war. Er wollte schließlich nicht den ganzen Tag hier sein.

„Nun gut. Wenn du nicht reden willst, werde ich derjenige sein, der redet“, lehnte Severus sich zurück und legte seine Hände in einer gelassenen Geste in seinen Schoß. Silas entspannte sich ein kleines bisschen. „Tatsächlich möchte ich dir eine Geschichte erzählen. Meine Geschichte.“ Silas entspannte sich weiter, genug, dass, als Severus zur Couch deutete, er sich bewegte und sich ohne zu zögern setzte. Severus grinste daraufhin und begann mit seiner Geschichte.


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