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Fanfiction

Broken Mind, Fractured Soul - Kenne deinen Platz

von Nerventod

Es war zwei Uhr, als Sirius sie vor das beinahe zusammenfallende Haus, ein paar Stunden von London entfernt, apparierte. Er schaute seinem Patensohn noch einmal an, öffnete dann die Tür, ging hinein und kam plötzlich irgendwo in Italien an. Harry ging bis zur Treppe und rief nach Remus, aber er erhielt keine Antwort.

„Omi!“, rief er.

„Sirs! Sie sind wirklich sehr böse gewesen, Sirs!“, erschien der Elf, der überhaupt nicht glücklich war.

„Ich weiß, Omi“, antwortete Harry und schenkte ihm ein kleines Lächeln. „Es tut mir leid und ich werde es nicht wieder tun.“

„Das müssen Sie nicht mir erzählen, Sir. Das müssen Sie Master sagen.“

„Ja, ich weiß“, sagte Harry mit einem Nicken. „Wie kann ich zu ihm kommen?“

„Ich werde ihn holen, Sirs. Warten Sie einfach hier“, sagte Omi und verschwand mit einem ‚plopp‘.

„Das war keine gute Idee“, murmelte Sirius.

Tatsächlich schlug nicht mal eine Sekunde später die Haustür auf und Severus Snape trat ein. Sein Gesicht trug einen dunklen, mürrischen Gesichtsausdruck, der noch erschreckender war, da er so krank aussah. Trotzdem spürte Harry, wie Tränen der Erleichterung in seinen Augen brannten. Aber bevor er irgendetwas sagen konnte, drückte Severus Sirius gegen eine Wand und begann ihn zu erwürgen.

„Was. Hast. Du. Dir. Dabei. Gedacht? Wie konntest du es wagen, Harry wegen deiner GOTTVERDAMMTEN SELBSTSÜCHTIGKEIT in Gefahr zu bringen!“

Sirius kämpfte und versuchte von der ihn würgenden Hand wegzukommen, doch Severus zog seinen Zauberstab und Sirius hörte damit auf. Harry zuckte vor Schreck zusammen und Wut erfüllte das Zimmer. Er legte seine Hände über seine Augen, konnte aber den Gefühlen nicht entkommen. Sein Rücken traf die Wand und er gab einen kleinen Schmerzlaut von sich. Severus‘ dunkle Augen wanderten zu dem Jungen und er hatte das Gefühl, schreien zu müssen, als er sah, dass Harry sich von ihm wegdrückte.

„Geh mir aus den Augen“, zischte Severus eisig und ließ Sirius los.

Sirius hustete ein paar Mal und funkelte den Tränkemeister durch wässrige Augen an. „Ich werde dich nicht mit ihm alleine lassen.“

„Geh, Sirius“, sagte Harry sanft und straffte sich, so viel er konnte. „Ich muss mit ihm sprechen. Bitte. Das ist schon in Ordnung, das verspreche ich.“

Sirius untersuchte die Augen seines Patensohns, aber Harry war ehrlich. Er funkelte seinen Kindheitsrivalen drohend an und stürmte dann die Stufen zu seinem Zimmer hinauf. Severus und Harry standen still und leise da, bis sie hörten, wie der Verurteilte seine Tür zuknallte. Der Ton befreite sie beide. Harry machte zwei schnelle Schritte und schlang seine Arme um die Taille seines Lehrers, als er spürte, wie die Wut von Severus verschwand und die tiefe Sorge und Erleichterung, die er verborgen hatte, offenbart wurde.

Severus verspannte sich vor Schock und Überraschung. Seine Arme schwebten unsicher an seinem Körper, als er zu dem Jungen heruntersah, der ihn umarmte. Der Kopf des Jungen war nur knapp ein paar Zentimeter unter seinem Kinn, aber er konnte Harrys Gesicht nicht sehen, weil es an seine Brust gedrückt wurde. Als die Zeit verging und Harry keine Anstalten machte, ihn loszulassen, seufzte Severus und schlang seine Arme versuchsweise um ihn. Sein Griff straffte sich, als er sich selbst erlaubte, das Glück zu fühlen, wieder bei Harry zu sein. Das war das zweite Mal, dass Harry zu ihm zurückgekommen war, als er sich sicher gewesen war, dass der Junge ihn nie wieder in seinem Leben erlauben würde.

„Es tut mir leid“, sagte Harry und Severus musste seine Ohren spitzen, um die gedämpften Worte vernehmen zu können. „Bitte komm zurück. Verlass mich nicht.“

„Harry …“ Severus schob ihn von sich und kniete sich hin, um ihn in die Augen sehen zu können. „Was ist passiert? Bist du in Ordnung?“

Harry wischte sich über seine Augen und lächelte, während er eine Hand zu seiner Unterstützung auf Severus‘ Schulter ruhen ließ. „Es geht mir gut. Ich habe mich… nur mit Rose verschmolzen und… ich wollte zurückkommen… ich wollte, dass du zurückkommst… Es tut mir leid, dass ich so böse auf dich gewesen bin, dass du es erzählt hast… Es stört mich nicht, wirklich!“

„Ich bin hier“, versprach Severus ernst.

Er führte sie beide zum Wohnzimmer, damit sie reden konnten und bemerkte dabei nicht, dass er Harrys Hand währenddessen die ganze Zeit hielt. Sie gingen in ihre gewohnten Positionen und Harry setzte sich mit einem Gefühl der Genugtuung auf seinen Platz. Severus lächelte nicht zurück, aber seine Schultern und sein Kiefer lösten sich ein wenig, während sanfte Gefühle um ihn herum glühten, die ihm sagten, dass Harry dieselbe Erleichterung hatte wieder zu Hause zu sein. Harrys Lächeln weitete sich bei diesem Gedanken; er hatte zum ersten Mal in seinem Leben ein Zuhause.

„Erzähl mir, was passiert ist“, sagte Severus streng.

Harry beschrieb gehorsam sein Abenteuer mit Sirius. Er erwartete, dass sein Lehrer wieder wütend werden würde, als er ihm von dem Versteckspiel erzählte, aber, obwohl für eine Sekunde Wut aufflackerte, wurde sie schnell wieder unterdrückt, als Severus sich auf Harry konzentrierte und nicht auf Sirius. Harry schlang glücklich seine Arme um seine Beine. Er war so froh, dass Severus hier war.

„Warum lächelst du so?“, fragte Severus verwirrt. Er hatte den Jungen nur dann so glücklich lächeln sehen, wenn er ein Quidditchspiel gewonnen hatte.

Harry errötete und schaute schüchtern auf seine Knie, „Ich … ich kann dich fühlen… und ich bin einfach glücklich, dass du mir wieder helfen wirst… Ich habe dich vermisst.“

Severus starrte den Jungen an und fühlte wie ein kleines Lächeln an seinen Mundwinkeln entstand. „Merlin hilft mir. Ich habe dich auch vermisst, Bengel.“

Harry warf sich an Severus und landete auf dem Schoß des Mannes. Severus stieß ein überraschtes ‚oomph‘ aus, als die Luft aus ihm herausgepresst wurde und er den Jungen ebenfalls ungeschickt umarmte. Ihm gefiel es, sich um den Jungen zu kümmern, auch wenn er ein Gryffindor und James Sohn war, aber er fühlte sich noch immer unwohl dabei, seine Zuneigung physisch auszudrücken.

Harry schaute ihn mit einem traurigen, wissenden Lächeln an und kletterte von seinem Schoß. Severus fühlte sich bei diesem wissenden Blick unbehaglich. Der Junge hatte eine starke Empathie und Severus fühlte sich nicht wohl bei jemandem, der so viel von ihm wusste. Seine Okklumentik-Schilder stärkten sich verteidigend und er sah auf, um zu sehen, ob Harry dadurch verletzt war, aber der Junge zuckte nur mit den Achseln.

„Tut mir Leid“, sagte Harry, als er sich zurück auf die Couch setzte. „Ich… ich habe nur so viel… so viel in mir jetzt…“

„Ich verstehe“, nickte Severus, sein Gesicht wieder ausdruckslos. „Es könnte eine Weile dauern, deine Gefühle zu ordnen. Sie werden für eine Weile ein bisschen aufbrausend sein, bis du dich an die Verschmelzung mit Rose gewöhnt hast.“

Er machte eine Pause und fragte sich, ob jetzt eine gute Zeit war, um über die neuen Erinnerungen zu reden, die er bekommen hatte, als er Rose akzeptiert hatte. Nachdem er sich den emotional unstabilen Jungen für eine Minute angesehen hatte, entschied er sich dafür, auf festeren Boden zu gehen. Die Erinnerungen von „Rose“ konnten warten.

„Harry, ich muss es wissen. Kannst du deine anderen Persönlichkeiten in deinem Kopf hören?“, fragte er vorsichtig.

„Ich konnte es“, antwortete Harry einfach, aber er setzte sich gerader und sein Lächeln verschwand. „Seitdem ich nach dem Sturm mit Sirius in diesem Hotel aufgewacht bin, haben Silas und Gabriel mit mir in meinem Kopf gesprochen. Sie konnten auch nicht herauskommen.“

„Du kannst sie jetzt nicht hören?“

„Nicht seit ich mich mit Rose verschmolzen habe“, schüttelte Harry seinen Kopf. „Denkst du, dass das bedeutet, dass es jetzt so wie vorher ist?“

„Vielleicht“, lehnte sich Severus zurück und faltete seine Hände nachdenklich vor seinem Mund zusammen. „Hast du einen Moment der Taubheit gefühlt, seit du Rose akzeptiert hast?“

„Nein“, neigte Harry seinen Kopf neugierig.

„Sie könnten vorübergehend deinen anderen Persönlichkeiten gegenüber taub sein, wenn man Roses Zustand bedenkt“, erklärte Severus.

„Oh“, seufzte Harry. „Ich verstehe, warum sie taub war, aber wie ist das überhaupt möglich?“

„Der Geist ist eine komplexe und starke Sache“, lächelte Severus dunkel. „Du wärst überrascht, wozu er fähig ist. Grundsätzlich hat dein Geist zur Verteidigung aufgehört die Audiosignale zu übersetzen. Das ist dasselbe, wie wenn du eine Gliedmaße verloren hast. Dein Körper würde erkennen, dass zu viel Blut zu schnell verloren geht und einfach aufhören, Blut in dieses Gebiet fließen zu lassen. Ohne das würde jemand, der eine Gliedmaße verliert, binnen Minuten verbluten.“

„Ekelhaft“, verzog Harry sein Gesicht und Severus lachte. Harry lächelte glücklich, dass er so eine Reaktion verursacht hatte.

„Ich wünschte, dass ich bleiben könnte, Harry, aber ich muss gehen“, sagte Severus widerwillig. „Ich habe ein paar Stunden frei bekommen, um zu schlafen, aber jetzt muss ich zu den Suchtrupps zurückkehren. Ich komme zurück, sobald ich kann.“

Harry nickte. „Es tut mir leid.“

Severus winkte ab und stand auf. „Warum gehst du nicht und isst etwas? Ich will ein Wörtchen mit der Promenadenmischung reden.“

„Wirst du ihm wehtun?“, fragte Harry ernst, während seine grünen Augen schwer auf Severus lagen.

Er wandte sich ab und schritt zur Tür, unfähig, diesen Blick zu ertragen. „Vielleicht ein wenig, aber du wirst ihn lebendig zurückbekommen.“ Er sah sich nicht um, um zu sehen, ob der Junge das tat, was ihm gesagt worden war. Es kümmerte ihn nicht wirklich, solange Harry ihm nicht folgte. Er ging schnell nach oben. Sirius‘ Tür war geschlossen.

Er schnaubte und legte seine Hand auf den Türknopf; „Öffnen“.

Die Tür gehorchte und Severus trat hinein. Sirius saß mit dem Gesicht zum Fenster und dem Rücken zur Tür auf dem Bett. Der Mann war noch viel zu dünn und sein Haar zerzaust. Da war eine Erschöpfung in seiner Haltung, die ihn verwundbar erscheinen ließ. Nichts davon berührte Severus. Er durchquerte das Zimmer und funkelte die Rückseite vom Kopf des Verurteilten an.

„Sobald ich mich mit Lupin in Verbindung gesetzt habe, wirst du woanders hin verschwinden.“, sagte er kalt.

Die Schwäche verschwand, als Sirius herumfuhr und den Tränkemeister wild anfunkelte. „Du kannst mich nicht von meinem Patensohn fernhalten, Schnievelus. Ich werde dir wehtun, wenn du es versuchst.“

„Nein, das wirst du nicht“, grinste Severus und dieser Ausdruck machte Sirius nur noch wütender. „Denn wenn du das tust, wirst du Harry wehtun. Und wenn du das tust, werde ich dich kaputt machen. Harry kann in diesem Moment nicht mit deinem Irrsinn umgehen. Deshalb wirst du von hier verschwinden. Du wirst nicht schmollen oder Harry aufregen, bevor du gehst und nur wenn ich der Meinung bin, dass du dazu fähig bist, werde ich dir Besuchsrechte geben.“

„Das ist absurd!“, brüllte Sirius. „Wenn James und Lily noch leben würden…“

„Das tun sie aber nicht“, schnarrte Severus. „Und ich bin mehr als vernünftig. Ich bin verdammt nachsichtlich! Fordere mich nicht heraus, Black, oder du wirst Harry nie wieder sehen!“

„Bastard“, knurrte Sirius.

„Fang an zu packen“, schnarrte Severus und drehte sich um, um das Zimmer ohne ein weiteres Wort oder einen weiteren Blick zu verlassen. Er sah weder wie Sirius gegen die Wand unter dem Fenster schlug, noch den brennenden Hass in den hellblauen Augen des Mannes.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Remus trat aus dem Kamin in Snape-Manor. Neville saß auf der Couch mit Papier und Büchern um ihn herum verstreut. Sein Kopf hob sich und er lächelte den Lehrer an.

„Was tust du?“, fragte Remus, als er sich in einen Sessel plumpsen ließ.

„Verwandlungsaufsatz.“ Neville packte alles auf einen Haufen und schob ihn beiseite. „Geht es Ihnen gut?“

„Ja. Nur müde“, lächelte ihn Remus angespannt an. „Morgen ist Vollmond.“

„Kann ich Ihnen irgendetwas holen?“, zappelte Neville herum.

„Es geht mir gut, Neville“, versicherte er dem Teenager. „Wie geht es dir? Ich konnte dich leider nicht so oft sehen, wie ich wollte.“

„Ich fühle mich gut. Irgendwelche Nachrichten von Harry?“

„Man hat sie ein paar mal gesehen, aber sie sind weg“, seufzte Remus. „Schläft Severus?“

„Ja, er ist vor etwa einer Stunde hoch gegangen.“

„Du musst dich ohne Ende langweilen. Wie wäre es mit einem Spiel ‚Snape explodiert’?“

„In Ordnung“, lächelte Neville. „Ich gehe meine Karten holen.“

Remus seufzte und schloss seine Augen, um sich ein wenig auszuruhen, während der Junge weg war. Sie spielten ungefähr dreißig Minuten, wobei Neville ganz klar am gewinnen war, als das Feuer aufflackerte und Severus heraustrat. Neville schaute überrascht und Remus versteifte sich, als er den dunklen Blick sah, der auf dem Gesicht des Mannes war. Das bedeutete nie etwas Gutes.

„Was ist geschehen?“, fragte er.

„Die Promenadenmischung und Harry sind zurück. Harry isst jetzt und Black schmollt im Gästezimmer.“ Severus schaute zu Neville. „Geh deine Sachen packen. Du wirst bei Harry bleiben. Ich weiß, dass du am Montag zurückgehen sollst, aber Lupin wird fragen, ob wir deinen Aufenthalt verlängern können oder du vielleicht später zurückkehren wirst.“

„Danke, Sir!“, strahlte Neville und sprintete aus dem Zimmer.

Severus richtete seine Aufmerksamkeit zu Remus, „Du wirst einen anderen Platz finden, wo die Promenadenmischung hin kann. Er ist instabil von seinem Aufenthalt in Azkaban und hat Harrys Leben zweimal gefährdet. Ich habe ihm verboten zurückzukommen, bis er einen Hauch Vernunft wiedererlangt hat.“

„Was ist passiert?“, fragte Remus wieder. Aber als er Severus zuhörte, wie er kalt das Versteckspiel beschrieb, das Sirius erfunden hatte, dachte er nicht mehr, dass Severus zu hart war. „Aber wer wird bei Harry bleiben? Er kann nicht nur mit Neville allein gelassen werden.“

„Ich werde mir freie Zeit von der verdammten Suche verschaffen“, antwortete Severus beiläufig und versuchte, das wachsende Grinsen auf dem Gesicht des Werwolfs zu ignorieren. Es war härter die folgenden Wörter des Mannes zu ignorieren.

„Ich bin froh, dass du und Harry euch zusammengerauft habt. Ihr braucht einander.“

„Verschwinde, Wolf, und nimm den Gryffindor mit dir. Ich muss mit dem Direktor reden“, schnarrte Severus und deutete Neville in das Zimmer zu kommen, als der Junge an der Tür zögerte.

Remus lachte und schrumpfte Nevilles Sachen für ihn, damit dieser sie in seine Tasche stecken konnte. Das Gesicht des Jungen war rot und Remus versicherte ihm freundlich: „Mach dir keine Sorgen, wenn du etwas vergessen haben solltest. Wir können immer hier her zurückkommen.“

„Danke“, sagte Neville, beschämt, dass sein Lehrer die Ursache für seine Verlegenheit kannte.

Er ging zu seinem Lehrer und Remus schlang einen Arm um seine Schultern und rief 'Tropfender Kessel'. Von dort führte ihn Remus zu einer Allee und apparierte mit ihm zu dem Gasthof außerhalb Londons. Dann brachte er den keuchenden Teenager zum Stadtrand und apparierte mit ihm dieses Mal vor das verfallene Haus.

Neville sah sich ehrfürchtig um und versuchte, seinen aufgeregten Magen zu ignorieren. Totes Holz war zu seiner Rechten und grüne Felder umgaben sie. Es gab einen schmutzigen Weg, der bis zum Haus führte, aber es waren keine anderen Gebäude oder Menschen in Sicht. Ein rotbemalter Zaun, der an mehreren Stellen umgefallen war, grenzte das Grundstück ab, auf dem das Haus stand. Er konnte sich nicht vorstellen, dass Professor Snape an solch einem Platz lebte und machte sich auf eine weitere Apparation gefasst. Stattdessen brachte Remus ihn zur Haustür. Neville folgte ihm verwirrt und neugierig.

„Herzlich willkommen in …“ Remus machte ein Pause und klopfte an sein Kinn. „Ich weiß nicht, ob Severus einen Namen für diesen Ort hat. Ich habe nur gehört, wie er es 'das Haus' oder 'mein Haus' nennt. Also ist es egal. Willkommen, Neville.“

Er schwang die Tür auf und das Stirnrunzeln von Neville vertiefte sich. Er konnte durch die Tür einen dunklen Gang sehen. Die Wände neigten sich darin und Neville bezweifelte, dass der Fußboden sein Gewicht halten würde. Aber das Grinsen seines Lehrers sagte ihm, dass nicht alles so war, wie es schien, und so machte er zwei Schritte um die Schwelle zu übertreten.

Zwischen zwei Augenzwinkern stand er in einer schön eingerichteten, gut aufgeräumten Vorhalle. Der Holzboden war kräftig und in einer warmen, goldbraunen Farbe. Die Wände waren cremefarben und Landschaftsbilder hingen an den Wänden. Wenn man genau hinsah, konnte man sehen, wie sich die Bäume unter einer schwachen Brise bewegten oder wie sich das Wasser im See bewegte und schimmerte. Es gab eine Holztreppe mit einem gelben Geländer. Ein kastanienbrauner Teppich mit winzigen gelben geometrischen Symbolen bedeckte die Mitte der Stufen bis hinauf in den zweiten Stock. Es war ein warmer Ort und Neville war überrascht.

„Nev!“, schrie Harry und kam aus einer der Seitentüren.

Neville fiel plötzlich rückwärts und lag lachend auf dem Fußboden, als Harry seinen Hals und die Hälfte seiner Brust umklammerte. Remus lachte und half Harry auf. Er umarmte den Jungen fest und schimpfte/begrüßte ihn. Sirius kam währenddessen herunter und sprang auf die zwei, was dazu führte, dass Remus neben Neville auf dem Boden saß.

„Moony!“, schrie er.

Neville lächelte. Er war nervös gewesen auf den Verurteilten zu treffen, da er nicht wusste, ob er Angst haben würde oder nicht, aber es war schwer jemanden zu fürchten, der sich gerade in einen Hund verwandelt hatte und das Gesicht seines Lehrers und besten Freunds ableckte.

„Sirius, geh runter von mir!“, lachte Remus und schob den Hund von sich.

Harry drehte sich um und sprang erneut auf Neville. Dieses Mal wurde Neville vorbereitet und blieb sitzen. „Sirius hat mich mit nach Disneyland genommen! Das hat so viel Spaß gemacht! Mir ist auf dieser einen Bahn beinahe schlecht geworden und…“

Neville hörte der schnellen Erzählung seines Freundes zu, als Remus ihnen schließlich auf die Beine half. Harry erzählte immer noch, als sie in das Wohnzimmer geführt wurden, in dem die Farben blau, purpurrot, und Silber dominierend waren. Die Möbel bestanden aus Holz, in dunkelbrauner Farbe. Neville setzte sich neben Harry auf die Couch und Sirius und Remus setzten sich auf die beiden Sessel.

„Ich bin froh, dass du Spaß hattest, Welpe“, unterbrach ihn Remus. „Aber du hättest nicht gehen dürfen. Das Ministerium hätte dich fangen können oder du hättest von dem Orden zurück zu den Dursley gebracht werden können. Oder schlimmer noch, du hättest von den Todessern getötet werden können.“

„Hey, halt dich zurück, Moony“, runzelte Sirius die Stirn, sein Gesichtsausdruck verhärtete sich. „Wir wollten nur ein wenig Spaß haben.“

„Sirius“, seufzte Remus, „es gibt Möglichkeiten Spaß zu haben, die keinen von euch in Gefahr bringen würden.“

„Uns ging es gut. Wir sind zurückgekommen, oder?“

„Ihr hattet Glück.“ Remus verlor seine sanften Gesichtszüge und seine Augen zeigten Verärgerung. „Was hast du dir dabei gedacht, so die Auroren zu locken, Sirius?“

Neville schaute hinüber zu Harry, als der Streit weiterging. Der Junge lächelte nicht mehr. Er saß gerade und starr. Sein Rücken war fest in die Kissen gedrückt und er starrte auf seine Hände, die verschlungen in seinem Schoß lagen. Neville runzelte die Stirn und lehnte sich zu ihm. „Hey. Es ist in Ordnung. Sie sind nicht auf dich böse.“

Harry nickte einmal, antwortete aber nicht. Farben und Gefühle flackerten in seinen Augenwinkeln. Sie wurden heller und die Gefühle der beiden Männer wurden stärker. Er fühlte Enttäuschung, Mitleid und Wut von Remus; und darunter war etwas Hungriges und Animalisches. Frustration, Wut und ein zerbrechliches, schmerzhaftes Ruhelosigkeit flackerten um Sirius herum.

Harry war zwischen ihnen gefangen. Es tat weh. Es machte ihn ängstlich. Er wollte, dass sie wieder glücklich waren. Er wollte, dass es aufhörte. Aber er wusste nicht, was er tun sollte, damit es ihnen wieder gut ging. Er hatte einen plötzlichen Drang, ihnen Tee zu bringen und Tränen füllten seine Augen bei dieser Absurdität. Gerade dann wurde der Streit hitziger. Sirius fühlte sich verletzt und wütend. Remus flammte mit Rechtschaffenheit und Wut. Es drang in seinen Geist und er schrie.

Neville ergriff Harry bei seinen Schultern, als sein Freund schrie, aber er schreckte von dem Kontakt zurück, fiel zu Boden und kauerte sich zusammen. Sirius und Remus schwiegen plötzlich vor Schock und starrten auf den Teenager, der darum flehte, nicht verletzt zu werden. „Vielleicht sollten wir ihn allein lassen“, schlug Neville zitternd vor.

„Es tut mir Leid. Ich werde artig sein. Tut mir bitte nicht weh“, flehte Harry. Er war über seine Knie gebeugt und seine Arme schlangen sich um seine Brust, aber sein Kopf war angehoben und seine grünen Augen voller Angst, als er vom einen zum anderen schaute.

„Oh, Harry“, keuchte Remus; seine ganze Wut auf seinem Freund war augenblicklich verschwunden. Er war erschöpft und wollte einfach einen dunklen Platz finden, um zu schreien. Wenn James und Lily Harry jetzt sehen könnten, wären sie am Boden zerstört.

Sirius verwandelte sich in einen Hund und näherte sich dem Jungen. Boy sah ihn an und wimmerte, während er seine Arme schützend über Gesicht und Kopf hielt. Tatze zog sich verwirrt zurück. Warum verhielt sich der Junge so? Harry hatte vorher nicht Angst vor ihm, wenn er in dieser Form war. Was hatte sich geändert? Dann antwortete Harry unbewusst auf seine Frage.

„Nicht! Bitte, oh bitte, lass ihn mich nicht essen“, schrie Harry praktisch. „Schlag mich. Bestraf mich, aber sag dem Hündchen, dass es mir nicht wehtun soll! Ich werde den Gürtel holen. Ich werde artig sein, bitte… Bitte!“

„Schhh, Harry“, sagte Remus mit belegter Stimme. „Tatze wird dir nicht wehtun. Du warst nicht böse. Niemand wird dich bestrafen.“

Neville weinte, wandte sein Gesicht von seinem Freund ab und hasste sich selbst für seine Feigheit. Er sprang auf, als Remus ihn an seinem Oberarm griff, protestierte aber nicht, als er langsam zur Tür gebracht wurde. Harrys Entschuldigungen verringerten sich, sobald sie außer Sicht waren und wandelten sich zu einem Wimmern und Schluchzen. Neville glitt an der Wand herunter und setzte sich auf dem Fußboden neben der Tür. Remus setzte sich neben ihn und zog ihn in eine Umarmung.

„Manchmal vergesse ich, dass Harry… dass er verletzt wurde…“, wisperte Neville beschämt.

„Vielleicht ist das eine gute Sache“, sagte Remus müde. „Wir können nicht herumlaufen und ihn behandeln, als würde er jede Sekunde zusammenbrechen.“

„Das glaube ich…“, schniefte Neville. „Aber warum würde seine Familie ihm das antun? …Und… was haben sie mit ihm gemacht… damit er so wird?“

„Ich kann es nur vermuten“, sagte Remus und ließ seinen Kopf hängen. „Keiner weiß, was seine Familie ihm angetan hat. Nicht einmal Harry.“

„Er wird es trotzdem eines Tages wissen“, zitterte Neville. „Was passiert dann?“

„Ich weiß es nicht. Ich weiß es einfach nicht, Neville.“

„Ich fühle mich so erbärmlich“, lachte Neville bitter. „Verglichen mit dem, was Harry durchgemacht hat, ist mein Leben perfekt. Wie kann ich so schwach sein, wenn er so stark ist?“

„Es funktioniert so nicht“, sagte Remus streng. „Du kannst deinen Schmerz nicht mit dem eines anderen vergleichen. Du kannst es verstehen, mitfühlen und dich in andere Leute hineinversetzen, aber du kannst nicht wirklich wissen, was es bedeutet, eine andere Person zu sein. Harry ist verletzt worden. Er ist mehr verletzt, als irgendjemand von uns, aber das macht unser eigenes Leben und unsere eigenen Schmerzen nicht geringer oder weniger schmerzhaft. Das Einzige, was Harry ändern kann, ist unser Entschluss, die Dunkelheit zu schlagen und zu überleben. Verstehst du das?“

„Nicht wirklich“, lächelte Neville voller Tränen.

Remus lächelte zu ihm hinunter und wischte seine Tränen weg, „Fühl dich niemals schwach, unter dem Gewicht deines Lebens zusammenzubrechen. Dein Schmerz ist einzigartig für dich; nicht stärker oder schwächer der eines anderen. Das Einzige, was wir füreinander tun können, ist zu helfen und sicherzustellen, dass wir wieder aufstehen, nachdem wir gefallen sind. Und ich bin hier, Neville. Genauso wie Harry… die meiste Zeit.“ Neville lachte und Remus grinste. „Das ist besser. Wir sorgen uns um dich und wollen nicht, dass du deinen Schmerz vor uns verbirgst. Lass uns dir helfen wieder aufzustehen. Und wenn wir fallen, wissen wir, dass du dasselbe für uns machen wirst.“

„Wie kann ich das für Harry tun?“ Nevilles Augen brannten vor Entschluss. „Ich will ihm helfen.“

„Sprich mit Severus“, empfahl Remus. „Er versteht, was Harry braucht.“ Neville nickte. Remus drückte ihn noch einmal, ehe er aufstand und den Jungen wieder auf seine Beine zog. „Warum zeige ich dir nicht dein Zimmer?“

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Als Boy mit Tatze allein gelassen wurde, kroch er unter die Couch und rollte sich dort zusammen. Sein Körper erzitterte alle paar Sekunden. Tatze legte sich neben ihn und leckte über seine Hand oder sein Gesicht, wenn das passierte. Boy reagierte nicht darauf und blieb einfach liegen und starrte vor sich hin, während ihm Tränen aus seinen dumpfen Augen traten. Sein Atem war tief und doch abgehackt.

Da erkannte Tatze, wie gefährlich das für Harry in diesem Augenblick war. Und er verstand die Wut von Moony und Snape. Er war egoistisch gewesen. Er hatte Harry verletzt. Er wimmerte und fühlte Entsetzen in sich aufsteigen. Dankbarweise gaben sie ihm nur vage Eindrücke, weil er in seiner Hundeform war. Er erschauderte in dem Wissen, dass Albträume ihn ergreifen würden, egal, ob er schlafen würde oder wach war, wenn er wieder in seine Menschenform zurückkehren würde.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Neville und Remus hatten gerade die Sachen des Jungen ausgepackt, als Harry in der Tür erschien. „Hey Jungs“, lächelte er und sprang ins Zimmer. „Wusstest du, dass mein Zimmer genau gegenüber ist, Nev? Wie lange wirst du hier bleiben?“

„Nur bis übermorgen“, lächelte er.

„Cool!“

„Tatze?“, fragte Remus, als er auf den schwarzen Hund sah. Es sah geschlagen aus.

„Er ist mir gefolgt“, erklärte Harry. „Ich denke, dass er Angst hat oder so was. Er wollte sich nicht in Sirius zurückverwandeln.“

„Er ist wahrscheinlich nur müde“, lächelte Remus. „Nun, ich denke, dass ich euch Jungs allein lassen werde. Ich werde erst in ein paar Tagen zurückkommen und Tatze wird mit mir gehen. Seid artig. Severus wird bald zurück sein.“

„Bye, Remus!“, kam Harry herüber und umarmte ihn fest. „Sei vorsichtig.“

„Das werde ich“, zerzauste Remus sein Haar und wandte sich zu Neville. Sie umarmten sich und Remus ging.

Harry stand da und drückte sein Haar wieder hinunter.

Neville lachte über ihn: „Ich weiß nicht, warum du dich sorgst.“

„Komm schon! Du musst dir das Spielzimmer ansehen!“ Harry nahm die Hand seines Freundes und zog ihn aus dem Zimmer.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Severus betrat die ‚Drei Besen‘ und ging die Stufen hinauf. Gewöhnlich waren dort oben keine Gäste erlaubt, aber Dumbledore hatte mit Rosmerta gesprochen und sie hatte dem Schulleiter erlaubte, es als einen Treffpunkt für die Ordensmitglieder zu verwenden, die Dumbledore eingesetzt hatte, um nach dem vermissten Harry Potter zu suchen.

Es gab nur elf überlebende Mitglieder, einschließlich Dumbledore, die ursprünglich ein Teil des Ordens gewesen waren. Dumbledore hatte acht von ihnen zurückgerufen und ein neues Mitglied eingeweiht; die Absicht des wieder eingesetzten Ordens war es, die Suche nach Harry zu organisieren und zu führen.

Als Severus das Versammlungszimmer erreichte, nickte ihm Dumbledore zu und deutete den anderen sich zu setzen. Sie hatten auf ihn gewartet. Er sah, dass drei von ihnen nicht da waren. Remus, wusste er, war wegen des Vollmodes für vier Tage entschuldigt worden und er konnte nur annehmen, dass Hagrid und Mad-Eye noch draußen waren und suchten. Severus setzte sich an das Ende des Tisches, in der Nähe des neuen Mitgliedes.

Shacklebolt, ein Auror und der Informant von Dumbledore im Ministerium, war ein großer, kahler, schwarzer Zauberer, der eine langsame, tiefe Stimme hatte. Seine Roben waren einfach und würden ihn in seinen Bewegungen nicht hindern. Er war logisch und ein sehr effizienter und tödlicher Gegner in einem Duell. Den einzigen Schmuck, den er trug, war ein einzelner goldener Ohrring in seinem linken Ohr.

Dumbledore saß am Kopf des Tisches. Er trug dunkelblaue Roben ohne Monde oder irgendetwas anderes dieser Natur darauf. Das sprach Bände über die Gemütsverfassung des alten Zauberers. Neben ihm saßen Minerva McGonagall und Emmeline Vance. McGonagall schaute aus wie immer, aber ihr strenges Äußeres wurde durch ihre Erschöpfung gedämpft. Vance trug ihren smaragdgrünen Lieblingsschal und sah wie immer stattlich aus.

Neben McGonagall saß Dedalus Diggle. Er war ein durchschnittlicher Zauberer ohne gesunden Menschenverstand und Severus konnte diesen Mann nicht ertragen; genauso wenig konnte dies McGonagall, aber sie war ihm gegenüber wie immer diplomatisch höflich und das erklärte seinen gegenwärtigen Platz an ihrer Seite. Elphias Doge saß links von Vance. Er hatte eine keuchende Stimme und sein silbernes Haar war der einzige Beweis für sein Alter. Er war ein ziemlich intelligenter Mann und, trotz dem er nicht der beste Duellierer war, hatte er Außerordentliches dem Orden beigetragen und tat dies auch weiterhin.

Die Sitzung war ziemlich kurz. Sie berichteten über die Gebiete, die sie abgesucht hatten und dass sie noch kein Zeichen gefunden hatten. Shacklebolt lieferte den längsten Bericht zu den Spielen der dummen Promenadenmischung, aber das Ministerium hatte seitdem keine Hinweise mehr gefunden. Dumbledore nickte und vergab neue Suchaufgaben. Severus war für die dritte Schicht mit Shacklebolt aufgestellt. Er sagte nichts. Stattdessen wartete er darauf, bis alle gegangen waren, damit er allein mit dem Schulleiter sprechen konnte.

„Severus, mein Junge, möchtest du mit mir sprechen?“, fragte Dumbledore.

„Das möchte ich“, stand Severus auf und ging hinüber, um sich neben den Mann zu setzen, den er einmal als seinen Mentor angesehen hatte. „Potter wird seit fast zwei Wochen vermisst. Black hat die Auroren verhöhnt und es trotzdem geschafft zu entkommen. Ich verstehe die Wichtigkeit davon, Potter zurückzubringen, aber es bringt offensichtlich nichts. Ich habe Arbeit zu erledigen und ich kann nicht mehr meine Zeit damit verschwenden, die schmutzige Promenadenmischung und den Bengel zu suchen.“

„Ich verstehe, Severus“, seufzte Dumbledore. „Du und Minerva müsst euch auf das Schuljahr vorbereiten. Ich befreie dich von der aktiven Aufgabe und werde dich nur dann rufen, wenn ich eine neue Aufgabe habe.“

„Danke, Direktor“, neigte Severus seinen Kopf.

„Bleib in der Nähe Deines Manors, Severus. Ich werde dich anflohen, wenn du gebrauchst wirst.“ Dumbledore stand auf und machte sich auf, das Zimmer zu verlassen. „Ich muss gehen. Ich verspäte mich so schon zu meinem Treffen mit Mister Fudge. Ich werde später mit dir reden, mein Junge.“

Sobald der Schulleiter weg war, flohte Severus nach Snape Manor. „Omi!“

„Ja, Master?“, fragte der Elf, als er erschien.

„Ich brauche das Amulett meiner Mutter.“

„Ja, Sir!“ Der Elf eilte davon.

Severus hockte sich vor seinen Kamin und begann zu murmeln, während er seinen Zauberstab schwang. Das Feuer schwenkte mit dem Zauberstab mit und veränderte sich langsam von grün zu rot, zu gelb und wieder zurück. Omi erschien hinter ihm und wartete geduldig. Seine gelben, leuchtenden Augen glühten, als er die starke Magie beobachtete, die sein Master hervorrief.

Ohne den Fluss seiner Worte oder seiner Bewegungen zu stören, reichte Severus hinter sich. Omi legte schnell die Kette in die Hand seines Masters. Severus holte es vor sich und warf es in das Feuer. Die bunten Flammen leckten daran und umfingen es. Die Kette wirbelte für ein paar Minuten in den tanzenden Flammen, bevor das Feuer begann auszugehen. Es ließ sich sanft in der Asche nieder und Severus griff danach, um es heraus zu holen.

Das Metall war kühl und er legte die Kette um seinen Hals und ließ den keltischen Knoten unter seinen Roben gleiten. Das Amulett würde warm werden, wenn ihn irgendjemand anflohen sollte und er hatte den Zauber aktiviert, der den physischen Eintritt ermöglichte. Niemand würde im Stande sein, in sein Manor hinein zu kommen und er würde genug Zeit haben, dorthin zu apparieren, wenn ihn jemand rufen würde.

„Geh zurück zum Haus. Ich werde bald dort sein“, sagte er seinem Elfen. Omi nickte und verschwand.

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„Erkläre mir noch einmal, warum wir Harry mit Snape allein lassen“, verlangte Sirius dunkel als er und Remus zu einer Muggelstadt außerhalb Londons appariert war.

Remus seufzte. „Lass uns erst mal hier verschwinden, dass uns keiner sieht. Das könnte eine Weile dauern.“

Sirius sagte nichts, als er seinem besten Freund die Straße hinunter in eine dunkle Bar folgte. Es war kaum halb vier am Nachmittag und so waren nicht viele Menschen dort. Remus setzte sich steif in eine dunkle Ecke und Sirius runzelte die Stirn.

„Bist du in Ordnung, Moony?“, fragte er besorgt.

„Ja“, sagte Remus kurz. „Morgen ist Vollmond. Nur ein wenig Schmerzen.“

Sirius nickte und ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Ich kann wieder mit dir zusammen sein.“

Remus lächelte zurück. Sie wurden von einem weiteren Gespräch durch die Kellnerin unterbrochen. Beide bestellten ein Bier und sie ließ sie allein. Sie sprachen ein wenig über neutrale Dinge, bis sie mit ihren Getränken zurückkam. Aber Sirius wollte nicht zulassen, dass sich das Schweigen in die Länge zog. Sobald das Mädchen außer Hörweite war, richtete er seine erwartungsvollen Augen zurück zu seinem Freund.

„In Ordnung, was ist hier nun wirklich los? Du hast mir gesagt, dass die Dursleys der Grund sind, dass Harry diese Zusammenbrüche hat, aber dass Dumbledore nicht glaubt, dass das der Fall ist. Er wäre selbst mit Harry zu den Dursleys zurückgegangen und um zu verhindern, dass Harry dorthin zurückkehrt, habt ihr mich ihn mitnehmen lassen und jetzt verstecken wir uns vor allen. Ich hatte kein Problem damit, aber Snape? Wie kann es für Harry besser sein, mit ihm zusammen zu sein, als mit Dumbledore?“

„Schau mal, Sirius“, sagte Remus ernsthaft. „Der Direktor hat einen starken Blutschutz auf das Haus der Dursleys gelegt, der Harry und seine Tante verbunden hat. Er würde Harry vor den Todessern beschützen und funktioniert nur, wenn er eine gewisse Zeit mit seiner Familie verbringt. Dumbledore glaubt, dass dieser Schutz einen hohen Preis wert ist. Er ist nicht sicher, dass Harry von seiner Familie missbraucht wurde, aber selbst wenn er einen Beweis dafür finden würde, würde er Harry trotzdem zu den Dursleys zurück schicken und einem Erwachsenen mitschicken, um sicherzustellen, dass der Missbrauch nicht weitergehen würde.“

„Klingt gut für mich“, runzelte Sirius die Stirn.

„Der Direktor versucht nur das zu tun, was für Harry das Beste ist, aber ich denke, dass er Harrys geistiges Wohlergehen in seiner Sorge um sein physisches Wohlbehagen verloren hat.“

„Was meinst du?“

„Du hast ihn gesehen, Sirius. Dieser… Zusammenbruch, wie du gesagt hast… ist sehr ernst. Harry ist sehr zerbrechlich und es würde nicht gesund sein, ihn zu zwingen, in der Nähe von denen zu leben, die ihn misshandelt haben, auch wenn eine Anstandsdame dabei wäre; die Leute jeden Tag hören zu müssen, die ihm das angetan haben. Du kannst nicht wirklich glauben, dass das etwas ist, was für Harry in diesem Augenblick am besten ist“, sagte Remus und schaute Sirius ernst in die Augen.

„Nein“, gab Sirius widerwillig zu. „Nein. Er sollte nicht in der Nähe dieser Muggel gehen. Aber Snape? Komm schon, Remus! Wir können auf ihn aufpassen; ich und du. Lass uns ihn einfach holen und gehen.“

Remus schüttelte verärgert seinen Kopf. „Tatze, Harry will bei Severus sein. Und er vertraut ihm aus gutem Grund. Er hat Harry bei seinen Problemen auf eine Art geholfen, die kein anderer ihm hätte geben können. Er hat ziemlich schreckliche Dinge gesehen, Sirius, und er versteht Harry in einer Art, wie wir es nicht können. Sie brauchen einander. Wir sind keine Teenager mehr. Wir sind erwachsen. Du musst die Vergangenheit hinter dir lassen und ich spreche nicht nur über deinen Groll gegenüber Severus. Du wurdest in Azkaban gefoltert. Das ist nichts, dass du einfach in ein paar Monaten abschütteln kannst.“

„Das musst du mir nicht erzählen“, schnarrte Sirius.

„Ich weiß“, sagte Remus traurig. „Es tut mir Leid, Tatze.“

„Es war nicht deine Schuld, Moony“, entspannte sich Sirius und schenkte seinem Freund ein Lächeln. „Wirklich, das war es nicht“, seufzte er. „Und du hast Recht. Ich kann im Moment nicht auf Harry aufpassen, wenn ich es kaum schaffe, mich zusammenzureißen. Aber ich mag es trotzdem nicht. James würde sich in seinem Grab umdrehen, wenn er wüsste, wie viel Einfluss wir von Schnievelus über Harry erlauben. Und sobald ich wieder auf den Beinen bin, nehme ich meinen Patensohn zurück.“

„Ich denke, dass James letztendlich vor Dankbarkeit weinen würde, dass sein Sohn endlich richtig behandelt wird“, sagte Remus streng. „Versprich mir einfach, dass du Harry nicht zu etwas zwingen wirst, was er nicht tun will. Wenn er bei Severus bleiben will, lass ihn.“

„Wir werden sehen“, runzelte Sirius die Stirn, grinste dann aber. „Also, wohin gehen wir, Moony?“

Remus seufzte und ließ das Thema auf sich beruhen. Sie saßen da und besprachen für eine Stunde ihre Optionen und schließlich wurde entschieden, dass dieser Kontinent im Moment zu gefährlich war. Das ließ sehr wenige Optionen und schließlich wählte Sirius den Strand in Griechenland. Er glaubte, je mehr Sonne er nehmen könnte, desto schneller würde er heilen. Remus stimmte zu und bat Sirius zu bleiben, während er Vorbereitungen traf und einen nicht registrierten Portschlüssel besorgen würde.

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Severus kehrte gerade zum Haus zurück, als Omi das Abendessen servierte. Er konnte hören, wie die zwei Jungen am Tisch miteinander sprachen. Harry sagte etwas darüber, dass Neville lernen musste ein Instrument zu spielen, damit sie eine Band gründen könnten. Neville verneinte die Möglichkeit und sagte, dass er schrecklich in Musik wäre. Das Gespräch hörte sofort auf, als er ins Zimmer ging, aber er füllte nicht die Spannung, wie er sie noch vor einem Jahr erwartet hätte.

„Severus!“, lächelte Harry glücklich. Sein Haar wurde glatter als sonst, stand aber noch immer an einigen Stellen hoch. Seine Augen waren klar und hell und er schien sich sehr wohl zu fühlen. „Isst du mit uns zusammen zu Abend?“

„Ja“, antwortete er ausdruckslos und nahm seinen Platz ein. Verstohlen beobachtete er Neville.

Der Junge war angespannt gewesen, als er zum ersten Mal in Snape-Manor angekommen war, aber die Woche hatte er sich geringfügig entspannt. Trotzdem schien er jetzt eine andere Person zu sein. Der Gryffindor saß ohne herumzuzappeln da und seine braunen Augen waren ruhig. Seine Hände zitterten nicht im Geringsten und er lächelte mit einer Leichtigkeit, die Severus bei ihm nie zuvor gesehen hatte.

„Wie lange kannst du bleiben?“, fragte Harry und brachte Severus damit zum Nachdenken.

„Solange ich kann“, antwortete er ausweichend und begann das Steak zu schneiden, das vor ihm erschien. „Bist du mit den Hausaufgaben fertig?“

„Nein“, schüttelte Harry seinen Kopf. „Nev hat gesagt, dass er mir Morgen dabei helfen wird.“

„Du kannst deine Hausaufgaben selbst machen“, sagte Severus und richtete seinen Blick zu den rundlichen Jungen. „Neville wird mit mir arbeiten.“

Harry nickte dazu und schluckte sein Essen hinunter, ehe er seinen Mund öffnete, um seine folgende Frage zu stellen. „Er hat mir gesagt, dass du ihn unterrichtest, wie man meditiert und sein inneres Gleichgewicht findet. Ich frage mich, warum?“

Severus sah, dass Neville sich genauso für die Antwort interessierte, wie Harry. „Es ist eine gute Technik für Menschen, die nervös sind. Ebenso ist es der erste Schritt seine Elemente-Fähigkeiten zu verstehen und zu meistern.“

Neville keuchte und ließ seine Gabel fallen, wodurch sie mit ein wenig Kartoffelbrei zu Boden fiel. Er wurde rot und hob sie eilig wieder auf. Während er das tat, warf er sein Glas Wasser um, wodurch sich eine Pfütze über das Tischtuch ausbreitete. Omi erschien und begann, dem nervösen Jungen zu helfen. Harry stand auf, um zu helfen, aber Severus deutete ihm, sich zu setzen. Harry gehorchte, aber sein Gesicht war noch erfüllt mit Sorge über die Reaktion seines Freundes. Severus aß weiter, als ob nichts geschehen wäre. Es dauerte mehrere Minuten, bevor ein erröteter Neville in der Lage war zu sprechen.

„W-w-woher wissen Sie d-d-davon, Sir?“, fragte er nervös.

„Eine Miss Castle ist zu mir gekommen und hat mich gebeten, Sie zu unterrichten, so dass Sie zu Ihrem fortgeschritteneren Unterricht bereit wären, wenn die Schule wieder beginnt“, antwortete er und nippte an seinem Wein. Der Gryffindor setzte sich zurück in seinen Stuhl, zu erschüttert, noch etwas zu sagen. Natürlich ging es Harry nicht so.

„Du hast Rowena getroffen?“, fragte Harry neugierig. „War sie wie ein Geist?“

„Ja und nein“, antwortete Severus und aß einige Bissen, ehe er weiter sprach. „Ihre Bewegung war einem Geist ähnlich, aber Hogwarts war im Stande, genug Energie in ihre Erscheinung zu setzen, so dass sie ziemlich echt aussah und sich auch so angefühlt hat.“

„Und sie wird Nev wirklich unterrichten, wie er seine Erdmächte verwendet?“

„So ist es“, grinste Severus. „Und ich höre, dass sie ein ziemlicher Zuchtmeister ist.“

Neville stöhnte. „Ich habe genug Schwierigkeiten mit meinem Unterricht, so wie es ist. Ich brauche nicht noch mehr.“

„Ich würde nicht zustimmen, Longbottom.“ Severus legte sein Besteck beiseite und starrte den Jungen fest an. „Sie stellen sich schlimm an, weil Sie das selbst von sich erwarten. So sehr es mir auch weh tut, das zu sagen, Sie haben das Potential, viel besser zu werden, als sie sind.“

„Ich habe es dir gesagt“, sagte Harry mit einem Lächeln. „Du bist wirklich klug, du verausgabst dich nur und das würde jeden straucheln lassen.“

„Genau“, stimmte Severus zu.

Neville errötete in zufriedener Unbehaglichkeit. Harry und Severus entschieden sich dafür, Mitleid mit dem Jungen zu haben, und richteten das Gespräch anderen Dingen zu. Das Erste, was dem Tränkemeister in den Sinn kam, war ihnen zu erklären, was er mit ihnen vorhatte. Er erklärte, dass er nach dem Frühstück eine Morgentherapiesitzung mit Harry haben würde.

Während dieser Zeit könnte Neville an seinen Hausaufgaben arbeiten. Wenn er mit seinen Hausaufgaben fertig wäre, sollte er Nachforschungen zu einem Thema anstellen, das ihn interessierte. Harry würde zwei Stunden später entlassen, um seine Hausaufgaben zu machen, und Neville dann zu ihm kommen und seine Lektion in Meditation mit Severus zu nehmen.

Sie würden zusammen zu Mittag essen und die Jungen würden zwei Stunden haben, um zu tun, was sie wollten. Danach würden sie sich im Trainingszimmer treffen und zwei Stunden Selbstverteidigung und Duellieren üben. Die Stunde vor dem Mittagessen sollte kreativ genutzt werden. Mit anderen Worten, Harry würde Klavier spielen und Neville gab zu, dass er es wirklich genießen würde zu zeichnen.

Mittagessen würden sie zusammen einnehmen und später würden sie ins Wohnzimmer gehen. Severus und Neville würden entweder ruhig zusammen etwas lesen oder Schach spielen, während Boy hinaus gezwungen wurde. Severus erklärte, dass das, was Boy verstehen lernen müsste, war, dass menschliche Gesellschaft nicht sofort Schmerz und Strafe bedeutet. Neville verstand und war bereit, während Boys Therapie anwesend zu sein. Harry bedankte sich bei ihnen beiden und Severus wischte wie gewöhnlich diese Dankbarkeit fort.


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