
von Nerventod
nicht, dass ihr denkt, ich würde diese übersetzung hier wegen der anderen vernachlässigen… natürlich geht es auch hier weiter… und nur zu eurer information kann ich euch sagen, das SensiblyTainted jetzt mit dem sequel zu dieser geschichte angefangen hat und darin wird es dann das pairing harry/draco geben *freu*
aber bis dahin haben wir noch ein ganzes stück vor uns
danke für die kommis, ihr lieben
knuddels
nerventod
Neville saß neben Harry und hielt dessen Hand fest. Alle anderen, einschließlich Ron und Hermine, waren zum Frühstück unten in der Großen Halle. Später würden sie nach Hogsmeade und zum Hogwarts-Express gehen. Neville fühlte sich jämmerlich. Er wollte Harry nicht verlassen, wenn er noch krank war. Das Geräusch, wie jemand stöhnte, ließ ihn seinen Kopf heben und sich herumdrehen.
„Nev“, sagte Remus heiser und Schmerz lag in seinen bernsteinfarbenen Augen.
Der plumpe Gryffindor sprang von seinem Platz und eilte an die Seite seines Professors. Es gab einen Nachttisch mit einem Glas von Wasser an dem Bett des Werwolfs, so half Neville dem Mann sich aufzusetzen und es zu trinken. Remus trank langsam, ehe er sich zurücklegte. Seine Augen waren heller und die Spannung in seinem Gesicht um Einiges gelöster.
„Was ist passiert?“, krächzte er.
„Ich weiß nicht viel, Professor“, antwortete Neville sogleich. „Harry war in einem Koma, aber jetzt ist er einfach nur noch bewusstlos. Sirius Black ist in einem Zauberschlaf. Er hat einen schweren Fall von unterdrückter Lungenentzündung.“
„Peter?“, fragte Remus fiebrig und Neville schluckte nervös, als der heiße Blick seinen festhielt.
„Wer?“
„Pettigrew“, wiederholte er ungeduldig. „Wo ist Peter Pettigrew?“
„Ich weiß nicht, Professor“, schüttelte Neville hilflos seinen Kopf.
„Er kam davon, Sir“, sagte Hermine hinter ihm. Neville drehte sich um und sah Ron neben ihr stehen. „Sie haben sich verwandelt und Professor Snape bewusstlos geschlagen. Seine Zauber haben sich aufgelöst und Pettigrew hat sich verwandelt. Black ist ihm hinterher, Harry hat sie in den Wald verjagt und Black wurde verletzt. Harry ist ihm nachgelaufen, um ihm zu helfen. Black wurde von Dementoren umzingelt. Harry ist mitten hinein geraten und wurde schwer verletzt. Er war in einem Koma, aber Madame Pomfrey sagt, dass er heute Morgen in einen normalen tiefen Schlaf übergangen ist. Sie hofft, dass er vor heute Nachmittag erwachen wird.“
„Sie hätten durch die Dementoren getötet werden können,“ fügte Ron hinzu, „aber ein magischer Sturm ist aufgekommen und hat ihnen in die Ärsche getreten. Er hat Harrys und Blacks Leben gerettet.“
„Es war schrecklich“, zitterte Hermine. „Deshalb wurden Sie so verletzt, Professor. Sie sollten den Schaden sehen, den er hinterlassen hat. Ein großer Teil des Waldes ist umgestürzt und der Boden ist schwarz und aufgesprungen. Sogar der See wurde beschädigt. Meerjungfrauen sind zur Oberfläche gekommen und haben mit Dumbledore geredet. Ein Dutzend ihrer Leute wurden getötet. Dumbledore hat ihnen Geschenke gegeben, um zu versuchen, sie davon abzuhalten zu gehen. Ich bin mir nicht sicher, ob sie akzeptiert haben oder nicht.“
Remus legte sich zurück und schloss seine Augen. Hermine und Ron tauschten beunruhigte Blicke, aber als sich ihr Professor für mehrere Minuten nicht bewegte, gingen sie zu Neville, der an Harrys Bett saß. Harrys Atem war unregelmäßig und sein Gesicht war vor Qual angespannt. Keiner sagte etwas. Neville bekam den Eindruck, dass sie sich wünschten, dass er gehen würde, damit sie Harrys Hand halten konnten, aber er ging nicht.
„Ah, da seid Ihr“, sagte Dumbledore zu den Teenagern, als er in den Raum trat. „Ihr solltet gehen. Harrys Zustand hat sich verbessert und ich eule Euch, sobald er aufwacht. Der Express fährt ohne Euch ab, wenn Ihr Euch nicht beeilt.“
„Ja, Direktor“, antwortete Hermine und zog Ron mit sich zur Tür. „Kommst Du, Neville?“
Neville nickte und die anderen ließen ihn hinter sich. Dumbledore lächelte freundlich zu ihm hinab und legte eine vom Alter gezeichnete Hand auf seine Schulter. Neville ließ sofort widerwillig Harrys Hand los und ging zu Professor Lupin hinüber. Remus' Augen waren wieder offen und er lächelte dem jungen Gryffindor zu.
„Ich werde mit Dir in Verbindung bleiben“, versprach er.
„Danke“, lächelte Neville weinend. „Passen Sie auf sich auf und behalten Sie für mich ein Auge auf Harry.“
„Das werde ich. Mach Dir keine Sorgen, Nev“, drückte Remus seine Hand. „Es wird alles gut werden. Du wirst sehen.“
Neville nickte und eilte aus dem Raum. Remus richtete seine Aufmerksamkeit dem Direktor zu, der zart Harrys Haar aus dessen Gesicht strich. „Wie geht es ihm?“, wisperte er müde.
„Er wird in Ordnung kommen. Ihm und Sirius wurde durch die Dementoren Magie abgesaugt, aber langsam steigt sein Niveau. Poppy denkt, dass er in ein paar Stunden erwachen wird.“ Dumbledore setzte sich neben sein Bett und tätschelte beruhigend sein Bein. „Wie geht es Dir, mein Junge? Erinnerst Du Dich an irgendetwas?“
„Nicht, nachdem ich mich verwandelt habe, oder bevor ich hier aufgewacht bin“, schüttelte Remus seinen Kopf ein wenig.
„Woran erinnerst Du Dich?“, fragte Dumbledore und hörte sich seine Ausführung der Geschichte an.
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Severus saß in seinem Büro und korrigierte Tests und Hausaufgaben. Das Schloss war leer und ruhig; das war seine Lieblingszeit des Jahres. Aber das war jetzt weit entfernt von seinen Gedanken. Er dachte nur an Harry und Dumbledore. Seine Enthüllung über den alten manipulierenden Mann hatte nichts geändert. Er war noch in der Gnade des Mannes und konnte nicht öffentlich gegen ihn vorgehen oder den Direktor von seinem Verdacht wissen lassen. Aber er konnte auch Harry nicht fallen lassen.
„Professor Snape.“
Severus fuhr herum und sah ein Mädchen, das hinter seinem Schreibtisch stand. Seine Augen weiteten sich erst und wurden dann schmäler, da er wusste, dass keiner durch seine Bürotür hereingekommen war und es keine anderen Eingänge gab. Sie sah nicht älter aus als vierzehn und trug Schulroben ohne Hausabzeichen. Er erkannte sie nicht und das ließ ihn langsam vorsichtig aufstehen und seine Hand auf seinem Zauberstab legen. Es gab kein Kind in der Schule, dem er keinen Namen zuordnen konnte.
Das Mädchen lächelte und da war ein Wissen in ihren blauen Augen, dass kein Teenager haben konnte. „Hallo, Professor. Ich bin Rowena Castle. Und ich bin hier, Sie um etwas zu bitten.“
„Was bist Du?“, fragte Severus, ohne sich im Geringsten zu entspannen.
„Ich bin ein durch Hogwarts projiziertes Phantom. Technisch gesehen, bin ich das Schloss, genauso wie die anderen drei. Jedoch haben wir alle individuelle Persönlichkeiten nach den Gründern entwickelt und haben uns Territorien genommen“, erklärte Sie. „Wir haben jetzt viel Zeit, deshalb stimmen sie einfach zu und wir können das hinter uns bringen.“
„Zu was zustimme?“, funkelte Severus sie an.
„Zustimmen, Neville Longbottom zu unterrichten, wie man meditiert und in eine Trance eintritt. Im Gegenzug werde ich Salazar Ihnen die Hand geben lassen“, lächelte sie nett.
„Salazar?“, schnarrte Severus ungläubig. „Und wo sind Godric und Helga?“
„Die schlafen noch“, antwortete Rowena einfach. „Das ist es, was wir am meisten tun. Wir beobachten alles, was innerhalb unserer Mauern geschieht in unseren Träumen. Sehr selten weckt uns irgendetwas auf. Der magische Sturm hat Salazar aufgeweckt. Dunkle Magie und Psychologie sind seine Obsessionen und es war interessant genug, um ihn nachsehen zu lassen.
Er hat mich aufgeweckt, weil er Information von Neville wollte. Wir können nicht um Dinge bitten, wenn wir dafür nicht etwas zurückgeben. Er hat schnell nachgeschaut, was Neville gebraucht hat und herausgefunden, dass er ein ungeschulter Erdelemente-Zauberer ist. Mein Studiengebiet ist Magie und elementare Magie zu studieren ist ein Hobby von mir, also hat er mich aufweckt.
Neville hat Salazar geholfen und so werde ich ihn unterrichten, wie er sein Talent meistern kann, aber zuerst muss Neville die Meditation meistern. Aber weil ich für die Informationen von Salazar zahle, schuldet er mir etwas. Ich werde ihn herbringen und ihn Sie wegen des Zustands von Harry Potter helfen lassen. Im Gegenzug werden Sie mir mit Neville helfen. Verstanden?“
Severus war eine Minute lang still. Sein Unglaube wich langsam der Ehrfurcht. Die Gründer haben sich selbst in den Wänden des Schlosses zurückgelassen und das Schloss hatte im Laufe der Jahrhunderte genug Magie absorbiert, um aus diesen Rückständen reale Abbilder zu erschaffen. Und jetzt waren zwei von ihnen wach.
„Wie kann Salazar helfen?“, fragte er vorsichtig.
„Das habe ich Ihnen bereits erzählt“, schimpfte Rowena mild. „Er ist von der Dunklen Magie und Psychologie fasziniert. Er kann in den Geist eines Anderen hineingehen und ihn von innen studieren und was er in Harry gefunden hat, hat er noch nie zuvor gesehen. Er kann Ihnen Dinge über Harrys Zustand sagen, die Sie sonst nie herausfinden würden.“
„Wenn er in den Geist eines Anderen hineingehen kann, warum ist er dann nicht einfach in den von Neville gegangen und hat sich genommen, was er wollte, anstatt darum zu handeln?“
„Gute Frage“, stimmte Rowena zu. „Salazar kann nicht die Gedanken einer Person lesen oder in ihre Erinnerungen blicken. Er bekommt stattdessen ein Gefühl für eine Seele einer Person. Er sieht, wer sie im Inneren sind und die allgemeine Gestalt oder den Zustand ihrer Geister. Natürlich könnte er es wahrscheinlich besser erklären.“
„Und der Sturm hat ihn aufgeweckt?“
„Ja, aber denken Sie nicht, dass Sie uns zum Narren gehalten haben“, sagte sie eingebildet. „Wir wissen, dass es kein natürlicher magischer Sturm war. Das hätte nicht die Aufmerksamkeit von Salazar gewonnen, sondern stattdessen meine. Der Sturm musste von einem Zauberer heraufbeschworen worden sein und Salazar weiß, dass es Harry war.“
„Wem sonst wirst Du davon erzählen?“, fragte Severus grimmig.
„Niemandem“, beruhigte ihn Rowena. „Ich habe es nur erwähnt, weil ich weiß, dass Sie es bereits wissen und es am besten ist, diese Dinge auf dem Tisch zu legen.“
„Sie sind nicht an den Direktor gebunden?“
„Nun, irgendwie“, lachte sie. „Aber es ist anders herum. Der Direktor wird verpflichtet, das Schloss zu schützen, mit anderen Worten: Uns. Im Gegenzug für diesen Schutz hilft Godric ihm, in dem er durch die Schutzzauber zu ihm spricht. Wir helfen ihm, wenn es notwendig ist, aber das ist allein unsere Wahl.“
„Ich dachte, Godric würde schlafen?“, runzelte Severus die Stirn.
„Das tut er. Sogar der Original Godric hat im Schlaf gesprochen. Abgesehen davon sind Schutzzauber Godrics Spezialgebiet. Es ist sein Territorium: die Schutzzauber des Schlosses. Er ist genug bei Bewusstsein, um sie zu kontrollieren. Wenn er wach ist, kontrolliert er sie, statt des gegenwärtigen Direktors.“
„Ich verstehe“ Severus lehnte sich in seinem Stuhl zurück und legte seinen Kopf in seine Hände. Als er an diesem Morgen aufgewacht war, hatte er gedacht, dass die Dinge nicht mehr komplizierter werden konnten, als sie es bereits waren. Er hasste es sich zu irren.
„Professor?“ kam sie hinüber und legte eine Hand auf seinen Arm. „Sind sie in Ordnung? Sind wir im Geschäft?“
„Ja, Miss Rowena Castle“, schnarrte er müde. „Wir sind im Geschäft. Es ist nicht so, als ob ich eine Wahl hätte… Merlin hilf uns. Longbottom ist einer der sagenhaften Elementar-Zauberer.“
„Ich werde so tun, als ob ich diesen letzten Teil nicht gehört habe“, räusperte sie sich und rief: „Salazar!“
Ein langer, schlanker Teenager erschien neben Rowena. Er sah auch nicht glücklich darüber aus. Seine Arme waren verschränkt und er funkelte sie gereizt an. Severus unterdrückte ein Lachen. Das war das Bild von eintausend Jahren von Wissen? Rowena hob warnend ihre Augenbraue. „Du wirst ihm helfen, Harrys Zustand zu verstehen.“
„Ich war beschäftigt, Rowena!“, stampfte Salazar mit seinen Fuß auf. Severus' Lippen zuckten und erregten die Aufmerksamkeit des Jungen. „Über was lachen Sie! Dass Harry einen Anfall hat, und ich beobachten wollte, was geschieht!“
„WAS!“, sprang Severus auf seine Füße und rannte aus seinem Büro.
„Gut gemacht, Salazar“, funkelte Rowena den dumm lächelnden Jungen an und verschwand.
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Dumbledore war vor nicht einmal fünfzehn Minuten gegangen und Remus wurde aus dem Schlaf gezogen. Es war kein Ton oder eine Veränderung des Lichts, das ihn aufweckte. Es war der Geruch des Schreckens, der ihn zum Bewusstsein zurückzog. Seine Decke beiseite werfend, setzte er sich auf und schaute geradewegs auf Harry. Seine Augen begannen von der Intensität den Jungen schützen zu wollen, trotz seiner Erschöpfung, zu glühen, als er die zitternde Gestalt des Teenagers in der Mitte seines Betts wahrnahm.
„Harry? Was ist los?“, krächzte er und stand langsam auf. Seine Wunden verursachten große Schmerzen und er stöhnte auf, aber er konnte seinen Welpen in der Not nicht ignorieren. „Harry. Sprich mit mir.“
Harry rollte sich fester zusammen, hob aber gehorsam seinen Kopf und wimmerte: „Es tut mir leid. Bitte. Tu mir bitte nicht weh.“
„Was ist los?“ Remus hinkte zum Bett des Jungen hinüber. „Niemand wird Dir wehtun.“
Harry begann zu schluchzen und antwortete nicht. Remus streckte sich und berührte sanft die Schulter des Jungen. Harry schrak zurück, dann wurde er Stocksteif. Sein Weinen wurde lauter. Tränen strömten aus seinen Augen und die Schluchzer kamen tief aus seiner Brust. Remus murmelte beruhigende Worte und zog Harry in seine Arme, aber das ließ es nur schlimmer werden. Harry riss sich los und schrie, dass er artig sein würde. Seine grünen Augen waren aufgerissen und der Geruch des schrecklichen, verzweifelten Entsetzens schlang sich um ihn.
Remus zog sich langsam zurück und hockte sich voller Schmerzen in eine nicht bedrohliche Stellung, „Harry. Ich bin es. Remus Lupin. Es ist alles in Ordnung. Hab keine Angst. Du bist in Sicherheit, Harry. Erzähl mir, was los ist.“ Er fuhr fort, beruhigend mit ihm zu reden und nach und nach besserte sich Harrys Weinen. Der Junge kauerte sich an der Oberseite seines Bettes, zitternd und keuchend, zusammen. Sein Gesicht war mit Schweiß und Tränen benetzt. Obwohl sich Harry beruhigte, hatte der Schrecken nicht nachgelassen. Remus kroch einige Zentimeter vorwärts.
„Nein. Nein, bitte. Ich werde artig sein. Bitte nicht mehr. Tu mir nicht weh. Es tut mir Leid. Es tut mir Leid, bitte“, sagte Harry. Seine grünen Augen waren auf Remus gerichtet und wurden immer aufgeregter, je näher Remus kam.
Der Werwolf bewegte sich wieder weg und Harrys Stimme verklang. Er fing an sich hin und her zu schaukeln, aber seine grünen Augen verließen nie seinen Professor. Remus fühlte sich durch die Angst im Raum zu Boden gedrückt. Der Wolf in ihm wollte knurren, seinen Widerstand hinaus heulen und die Ursache des Schreckens zerstören. Leider hatten weder der Wolf noch der Mann eine Idee, vor was Harry solche Angst hatte. So gewann der Mensch und er begann zu singen. Es war ein Wiegenlied, das seine Mutter gesungen hatte, als er ein Kind war und Schmerzen nach dem Vollmond hatte.
„Tu mir nicht mehr weh“, wisperte Harry flehend. Seine Augen wurden schwer und fielen beinahe zu. Remus bewegte sich näher und der Junge reagierte nicht. Er war müde. Schrecken ist ein aussaugendes Gefühl, besonders wenn es lange Zeit in einem Fieber aufrechterhalten wird.
„Nicht“, sagte Severus sehr weich von dem Türrahmen her. Remus sah sich fragend zu ihm um. „Berühr ihn nicht. Es wird ihn in Panik versetzen.“
„Was ist los?“, fragte Remus zwischen den Versen und begann das Wiegenlied von vorn. Harry schaukelt sich, Tränen liefen still über seine Wangen, seine Augen waren leicht geschlossen. Remus wollte ihn so sehr halten, ihn lieben und ihn beschützen.
„Das möchte ich auch gerne wissen.“
Severus fuhr herum und erkannte, dass der Direktor hinter ihm stand. Seine Hände ballten sich, aber er hatte genug Kontrolle, um sein Gesicht ausdruckslos zu halten. Remus schnüffelte in der Luft und seine hellen Augen beobachteten Severus neugierig, aber er hörte nicht mit seinem sanften Gesang auf. Der Direktor schaute an beiden Männern vorbei und beobachtete den gebrochenen Teenager auf dem Bett, bevor er zurück zu dem Tränkemeister schaute.
„Ich glaube, dass das wegen der Dementoren ist“, sagte Severus gleichgültig. „Potter war besonders hart von ihnen betroffen und von ihnen umgeben zu werden, kann einen bleibenden Schaden hinterlassen haben.“
„Ich verstehe“, sagte Dumbledore ernst und ging in den Raum. Severus ermahnte ihn, nicht näher zu gehen. „Quatsch, mein Junge. Ich bedrohe ihn nicht.“
Remus beobachtete, wie der alte Mann näher kam und mit jedem Schritt schien der Direktor mehr Gelassenheit und Weisheit auszustrahlen. Das war sehr beruhigend. Remus schwieg und ging zurück, um ihm Platz zu machen. Er wollte Harry helfen. Aber er wurde nur einen Zentimeter von wo aus er gestartet war zum Anhalten gezwungen, durch einen schwachen aber unleugbaren Geruch der Wut und Nervosität, der von dem stillen Dunkelhaarigen im Türrahmen ausging.
Er sah sich um, aber konnte nichts davon auf Severus' Gesicht erkennen. Die tiefschwarzen Augen trafen seine für nur eine Sekunde und seine Augen weiteten sich. Es war der Direktor. Severus wollte nicht, dass sich der Direktor Harry näherte. Remus' Kopf fuhr herum, um diese kürzlich offenbarte Bedrohung zu beobachten. Alle seine protestierenden Muskeln strafften sich, bereit um loszustürzen, sollte Dumbledore ihm den geringsten Grund dazu geben.
Harrys große grüne Augen waren offen, waren das, seitdem Remus plötzlich ruhig geworden war, und beobachteten die Annäherung des Direktors. Der alte Mann lächelte sanft und seine blauen Augen blitzten hypnotisierend. Es schien keine negative Reaktion des Jungen zu geben aber die scharfen Augen von Remus und Severus sahen das kaum sichtbare Beben in Harrys Händen und Schultern. Jeder Schritt, den Dumbledore machte, verschlimmerte das.
Von den anderen unbemerkt, wirft Severus diskret einen Zauber auf Black, der dessen Schlaf aufhob. Der kranke Mann setzte sich kerzengerade auf, sobald Harry anfing zu schreien. Der Junge kauerte auf dem Bett. Seine Arme schützten seinen Kopf, während er in seine Knie weinte. Dumbledore zog seine Hand zurück und versuchte, den Jungen gut zuzureden, damit er sich beruhigte, aber Harry tat es nicht. Hysterisch weinend und vor Angst zitternd, fuhren die grünen Augen in dem Raum hin und her, als er sie alle um Gnade bat.
Black versuchte aus dem Bett herauszukommen und verlangte hustend und keuchend, Harry in Ruhe zu lassen. Remus stand da und knurrte. Sein ganzer Körper vibrierte vor der Anstrengung den Direktor nicht von seinem Welpen wegzuziehen. Severus stand starr in der Tür des Raumes. Sein Gesicht war ausdruckslos, doch seine Fingernägel gruben sich langsam in seine Handflächen. Harrys schrecklichen Schreie und sein keuchendes Schluchzen zerrten an ihnen allen.
„Geh mir aus dem Weg!“, brüllte Poppy und schob Severus beiseite. Der Tränkemeister machte einen Schritt hinein, um sein Gleichgewicht zu halten. „Was geht hier vor? Ich verlange, dass Sie alle sofort gehen! Ich muss mich um meine Patienten kümmern!“
Dumbledore ging klugerweise zurück und Poppy begann damit, Zauber auf das hysterische Kind zu legen. Remus ging zu Sirius und hielt ihn davon ab zu versuchen zu seinem Patensohn zu kommen. Es war nicht schwer. Der Mann war blass und mit Schweiß bedeckt von den drei Schritten, die er gemacht hatte. Seine Haut war fiebrig und er konnte durch die Flüssigkeit in seinen Lungen kaum atmen.
Poppy wusste, was sie tat und bald wurde Harry ruhig und fiel dann in einen Schlaf. Sie sprach noch einige Zauber und machte Tests und eilte dann zu Sirius. Sie befahl Remus, ihn auf das Bett zu legen und keiner hörte den schwachen Protesten des Verurteilten zu, der verlangte, seinen Patensohn zu sehen. Dumbledore beruhigte ihn so gut er konnte, aber Sirius war wahnsinnig und nicht leicht zu besänftigen, da Harrys Schreie noch immer in seinen Ohren klangen.
„Ich schwöre!“, murmelte Poppy dunkel, als sie drei Heilzauber auf dem kranken Mann sprach. „Und Sie fragen sich, warum es so lange dauert, bis es ihm besser geht! Black, Sie bleiben in diesem Bett, oder ich werde Sie wieder bewusstlos zaubern! Remus, hilf mir, diesen Trank in ihn zu bekommen.“
Sirius diskutierte nicht, aber er funkelte die Hexe mörderisch an, als Remus sanft den Trank in seinen Mund goss. „Wie geht es Harry? Wissen Sie was mit ihm los ist?“, fragte der Werwolf, wissend, dass mehr Information ihn und Sirius beruhigen könnten.
„Ich habe noch nicht alle meine Tests zurück, aber ich fürchte, dass es die Dementoren waren. Ich glaube, dass er in seinen schlimmsten Erinnerungen gefangen ist“, antwortete sie, während sie zum Bett des Jungen zurückging und begann seine Decken sanft zu richten. Es war leicht zu erkennen, dass sie ebenso verzweifelt war wie die Männer.
„Eine Erinnerung?“, erblasste Remus, sich erinnernd, was Harry gesagt hatte. Er bat darum, dass man ihm nicht mehr wehtat. Wer hatte ihm wehgetan? Er knurrte. Oh, er wusste, wer es war. Es waren diese kranken Muggel. Sie mussten es gewesen sein.
„WER HAT IHM DAS ANGETAN?“, brüllte Sirius und brach dann in ein heftiges Husten aus.
Poppy schimpfte mit ihm und schwang ihren Zauberstab. Er schob sie weg, und sie sah so aus, als wäre sie bereit sich zu rächen, als Dumbledore dazwischen ging, „Wir sind nicht sicher, aber seid versichert, dass ich danach sehe“, versprach er ernst. „Ich habe aber den Verdacht, dass sich Harry an die Nacht erinnert, in der seine Eltern durch die Hand von Voldemort getötet wurden.“
Severus schnaubte. Alle im Raum außer Poppy und Sirius wusste sehr wohl, dass es mehr war als das. Dumbledore schoss ihm einen sehr strengen Blick zu und er senkte seinen Kopf. Aber Remus hatte keine solchen Schwächen. „Nach dem, was ich gehört habe, schien es so, dass er gefleht hat nicht bestraft zu werden“, krächzte er verärgert. „Er war nicht einmal zwei Jahre alt, als Voldemort James und Lily getötet hat. Er konnte da noch nicht sprechen, ganz zu schweigen davon um irgendetwas bitten.“
„Er konnte auf das Ereignis so antworten, wie er es jetzt tun würde“, erklärte Dumbledore. „Es ist für ihn nicht notwendig, die Erinnerung mit derselben Mentalität wiederaufleben zu lassen, die er zu der Zeit besaß.“
„Ich habe missbrauchte Kinder gesehen, Direktor“, entgegnete Remus. „Er ist zurückgeschrocken, als er berührt worden ist und hat dann in Erwartung einer schlimmeren Strafe, wenn er kämpfen würde, still gehalten.“
„Wir wissen nichts sicher“, sagte Dumbledore auf eine Art und Weise, dass es klar war, dass das Thema abgeschlossen war. „Bis wir es wissen, ist es sinnlos Vermutungen aufzustellen.“
„Soll ich Erkundigungen einziehen?“, bot Severus sich zufällig an.
„Nein“, schüttelte Dumbledore seinen Kopf. „Ich werde mit Harry zurück zu seinem Zuhause gehen und sehen, was ich herausfinden kann.“
Wie passend, dachte Severus angeekelt. Er hasste diesen Mann in diesem Moment mehr, als er es jemals für möglich gehalten hatte und er brauchte seine ganze Selbstbeherrschung, nicht zuzuschlagen.
„Direktor!“, protestierte Remus. „Sie sollten Harry doch nicht dort zurückbringen, bis Sie sicher sind, dass er dort sicher sein wird.“
„Ich werde bei ihm sein, Remus“, forderte Dumbledore ihn mit seinen Augen heraus und Remus trat widerwillig zurück. „Er wird sicher sein. Verlasst Euch darauf.“
„Natürlich, Direktor.“
„Nein“, murmelte Sirius mit belegter Stimme, der unter den Heilzaubern nur knapp am Rande des Bewusstseins war. „Harry wird nicht zurückgehen. Diese Muggel könnten ihn verletzt haben und ich bin sein Pate. Er bleibt bei mir.“
„Ich bedauere aufrichtig, mein Junge“, schüttelte Dumbledore traurig seinen Kopf. „Aber das ist nicht möglich. Harry braucht den Blutschutz seiner Tante und wir haben keinen Beweis Deiner Unschuld. Harry muss zurückgehen. Ich werde sicherstellen, dass es ihm gut geht. Poppy wird sicherstellen, dass ich weiß, wie man sich um ihn kümmert.“
„Ich dachte, dass Poppy mit Dir gehen würde“, sagte Severus.
„Das sollte sie, aber sie ist ins St.Mungos beordert worden. Es scheint, dass eine Epidemie der Drachensyphilis ausgebrochen ist. Sie brauchen ihre Hilfe. Sie hat bereits ihre Abfahrt verschoben und kann nicht warten.“
„Wann werden Sie abreisen?“, fragte Remus müde.
„Morgen früh“, antwortete Dumbledore. „Geh jetzt ins Bett, Remus. Du bist verletzt und Poppy hat Dich in den letzten fünf Minuten ganz wild angefunkelt.“
Remus lächelte schwach und erlaubte der Medihexe, ihn zu seinem Bett zu führen. Sirius war eingeschlafen, nachdem Dumbledore ihn abgelehnt hatte und Tränen trockneten auf seinen blassen Wangen. Dumbledore verabschiedete sich und verließ den Raum mit dem Befehl an Severus, ihm zu folgen. Severus tat es, ohne ein Wort zu sagen. Er war nicht überrascht, zum Büro des Direktors geführt zu werden.
„Setz Dich, Severus“, deutete Dumbledore auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch, setzte sich aber selbst nicht. Stattdessen stand er da und stützte sich mit seinen Händen auf dem Schreibtisch ab. „Ich bin nicht glücklich, Severus. Ich weiß, dass Du nicht billigst, dass Harry zu seiner Tante zurückkehrt, aber es muss sein. Stell mich nicht in Frage. Ich schaue nach vorn und weiß mehr von den Konsequenzen, als Du. Glaube mir, wenn ich sage, dass es für das Kind im Laufe der Zeit viel schlechter wäre, nicht dorthin zurückzugehen.“
„Ja, Direktor“, neigte Severus seinen Kopf einige Zentimeter.
„Gut. Jetzt habe ich einige Fragen“ Dumbledore ließ sich in seinen Stuhl nieder, zufrieden damit, dass er den Mann zurück auf seinen Platz verwiesen hatte. „Wie viele Leute wissen von Harrys Zustand?“
„Soweit ich weiß, nur ich. Harry kann es anderen erzählt haben, aber das bezweifle ich. Der Junge neigt dazu, so wenig wie möglich zu sagen“, schnarrte Severus. „Seine Freunde aus Gryffindor wissen wie gewöhnlich nichts.“
„Wie steht's mit Remus?“, fragte Dumbledore scharf.
Severus zuckte mit den Achseln, „Es ist möglich, aber wieder bezweifle ich es. Der Wolf war gerade überemotional und wird, wenn er sich beruhigt hat, einsehen, dass es das Beste ist, was Du tust. Ich weiß, dass seine Wunden ihm noch wehtun müssen und das hat seiner Beunruhigung noch Brennstoff geliefert.“
„Gut, gut“, nickte Dumbledore und lehnte sich mit einem Lächeln zurück. „Du hast Recht, mein Junge. Ich werde tun, was für uns alle, einschließlich Harry, am besten ist. Vertraue mir so, wie Du es immer tust und hilf mir, die anderen aufmerksam zu beobachten. Ich bin nicht sicher, dass wir für eine Weile auf sie zählen können.“
„Ja, Direktor“, neigte Severus seinen Kopf noch weiter.
„Ich weiß, dass Du gerne Deine Lehrpläne für das nächste Jahr beenden möchtest, bevor Du in Deinen Sommerurlaub gehst. Du kannst gehen“, lächelte er gütig.
„Danke, Direktor“, stand er auf und ging zur Tür.
„Oh, und Severus? Ich könnte Dich in den nächsten Monaten brauchen. Bleib mit mir in Kontakt.“
„Ja, Sir“, antwortete Severus und ließ die Stufen hinunter fahren. Seine Haut kribbelte vor Wut und Ekel, aber er war dieses Gefühl von der Zeit gewöhnt, ehe Harry sie von dem Dunklen Lord befreit hatte und kontrollierte seine Reaktionen gut. Sein Schritt war gleichmäßig und gemütlich, aber seine Gedanken rasten; die Anfänge eines Plans nahmen Gestalt an.
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„Du bist beschäftigt gewesen“, grinste Salazar, der in dem Stuhl gegenüber des Schreibtisches des Zaubertränkeprofessors erschien
„Du hast Information über Harrys Zustand?“, fragte Severus. Er war zu müde, um sich mit dem Phantom herumzuschlagen. Es war Stunden her seit der Szene in Harrys Krankenzimmer, und alles war bereit, um in Bewegung gesetzt zu werden. Alles, was noch zu tun war, war warten.
„Fein“, zuckte Salazar mit den Achseln. Er zog es sowieso vor, einfach zum Punkt zu kommen. „Ich habe noch nie einen so geteilten Geist wie den von Harry gesehen. Das ist wirklich erstaunlich.“ Seine braunen Augen strahlten vor Aufregung. „Nach dem, was ich verstanden habe, war es nicht der Dementor, der zum magischen Abfluss Harrys führte. Als seine älteste Persönlichkeit heraus kam, diejenige, die die anderen „Dämon“ nennen, hat er größtenteils seine eigenen magischen Ressourcen verwendet, aber er hat die Magie der anderen Persönlichkeiten benutzt, um seine Angriffe auszurichten. Seine eigene Magie ist ein Chaos und er brauchte die stabilere Magie der anderen, um die feineren Ergebnisse zu bekommen, die er haben wollte.
Reine zerstörerische Magie, oder Dunkle Magie, wie sie jetzt genannt wird, ist sehr chaotisch, wie Du weißt. Es benötigt eine große Konzentration und/oder Gefühle, um spezielle Ergebnisse zu bekommen. Die Persönlichkeiten wurden von dem ältesten bis zu dem jüngsten abgesaugt“, fuhr er fort. „Zuletzt, und das ist es, was ich von ihren magischen Niveaus aus vermute, hat Boy den magischen Abfluss nicht vertragen. Der Grund, warum Dämon aufgehalten wurde, war auf jeden Fall wegen Boy.
Es ist Boys Job, den Schmerz aufhören zu lassen. Die anderen Persönlichkeiten wurden wegen des Schmerzes der Dementoren untauglich gemacht, aber Boy ist Schmerzen gewöhnt und konnte ihn durch sein starkes Bedürfnis sie zu verhindern, ignorieren. Also hat er seinen Schrank verlassen und Dämon dazu gezwungen. Leider ist er nicht die stärkste Persönlichkeit und es hat mehrere Minuten gedauert, nach meinen Berechnungen ungefähr sieben, Dämon zurück zu zwingen. Und in dieser Zeit hat Dämon Gabriels, Silas', und Roses Magie abgesaugt. Nachdem er Boys Magie abgesaugt hat, hat Dämon meiner Meinung nach das bisschen Kontrolle verloren, das er hatte, und den Sturm erst dann gestartet.
Also. Dämon wurde hinein gezwungen und die anderen Persönlichkeiten wurden genug abgesaugt, um sie in erholende Komas sinken zu lassen. Sie erholen sich noch und es wird noch ungefähr vier Tage dauern, bis sie wieder zu Bewusstsein kommen werden. In dieser Zeit ist es Boy, der draußen bleiben wird. Ich persönlich denke, dass das eine gute Sache ist.
Boy heraus zu zwingen, wenn er keine Schmerzen oder Angst hat, womit er fertig werden muss, wird ihm mentale Stärke geben und beginnen, ihn zu heilen. Ich würde davon abraten, Harry versuchen zu lassen, sich mit Boy zu vereinigen, wie er es mit Kat getan hat. Boy ist, relativ betrachtet, nicht annährend so stabil wie Kat und Rose und Harry wird nicht wieder gut zu machenden Schaden nehmen. Es gibt einen Grund, warum Boy von der Hauptpersönlichkeit getrennt ist; er ist völlig wahnsinnig und Du solltest das richten, bevor Harry damit konfrontiert wird oder es wird ihn für immer zerstören.
Und Rose ist kurz davor, sich mit Harry zu verschmelzen. Sobald er ihren Zweck und Ursprung versteht, wird er sie akzeptieren. Anders als die anderen will Rose sich wirklich wieder Harry anschließen. Sie liebt ihn und sie liebt Dich, Remus, und Neville. Sie will, dass es Harry besser geht, und glaubt, dass die Liebe von Ihnen allen ihm helfen wird. Sie hat natürlich Recht. Aber ich würde vorsichtig sein. Sobald Harry seine Gefühle der anderen akzeptiert, könnten Silas und Gabriel nicht mehr so gut mit ihm zusammenarbeiten.“
Salazar bekam einen intensiven Blick, als er an jene zwei Persönlichkeiten dachte; „Silas und Gabriel sind anders als die anderen, tatsächlich haben sie einen Zustand des Bewusstseins erreicht, der mit dem Harrys konkurriert. Sie sind in der Lage zu denken, sich rational zu verhalten und als Personen zu agieren und sind nicht offensichtliche Stücke Harrys ursprünglicher Persönlichkeit.
Ich glaube, dass sie das erreicht haben, beruht größtenteils auf der Tatsache, dass Harry ein Zauberer ist und bewusst Magie verwendet hat. Magie hat eine Art, Dinge auf fremde Weise zu verändern und deswegen würde ich Harry nicht dazu ermuntern, sich mit diesen zwei Persönlichkeiten zu verschmelzen. Und zuletzt, Dämon.“
Er neigte sich vor, um sicherzustellen, dass er die ganze Aufmerksamkeit von Severus hatte; „Jetzt gibt es gute Nachrichten, schlechte Nachrichten und ganz schlechte Nachrichten. Die guten Nachrichten sind, dass sich Harry und seine natürliche Persönlichkeiten Kontrolle über Dämon haben. Und Dämon beeinflusst Harry nicht, wie es die anderen Persönlichkeiten unterbewusst tun.
Die schlechten Nachrichten sind, dass Dämon ursprünglich ein Teil der hungrigen, bösen, zerstörenden Dunklen Magie von Voldemort war, die innerhalb Harrys gefangen wurde. Er wurde nicht von Harry erschaffen, wie die anderen Persönlichkeiten, sondern stattdessen in ihn gezwungen. Dämon war fremd.
Und die schlechtesten Nachrichten sind, dass Harry und die anderen Dämon gefüttert haben. Er ist gewachsen und hat die Fähigkeit bekommen, auf die primitivsten Arten vernünftig zu urteilen. Diese Grundintelligenz ist der Grund, dass Dämon wissen konnte, wie er die Dementoren spezifisch zerstören konnte und nicht nur einfach um sich geschlagen hat und warum er sie folterte, ehe er sie getötet hat. Aus diesem Grund ist Dämon stärker als vorher und in Zukunft kann er es schaffen Harry zu beeinflussen oder sogar die anderen Persönlichkeiten zu überwältigen. Das wird nicht in den nächsten Jahren passieren, aber es ist gut, sich dessen bewusst zu sein.
Das Letzte, was ich über den Dämon herausgefunden habe ist, dass durch ihn eine Verbindung zwischen Harry und Voldemort besteht. Das bedeutet, dass der Dunkle Lord, wenn er wieder an Kraft gewinnt, möglicherweise Dämon stärken kann und der dunklen Persönlichkeit erlauben kann Harrys Seele schneller zu übernehmen, als er es auf natürliche Art tun würde. Natürlich wäre es schlimmer, wenn Harry Dämon mit sich verschmelzen würde und Harrys ganze Wut und Hass hinzugefügt würde. Das würde Voldemort viel stärker machen als jemals vorher.
Das Gute daran, wenn Harry Dämon stärkt, ist die Möglichkeit, dass Voldemort so nicht im Stande sein könnte, Dämon wieder mit sich zu verschmelzen, weil Harry Dämon zu seinem Eigenen macht, so dass er nicht mehr zu Voldemort zurückgerufen werden kann.“ Salazar schwieg erwartungsvoll und wurde nicht enttäuscht. Severus' Reaktion war so, wie er gehofft hatte. Der Mann starrte ihn einfach stumm an. Salazar konnte ihn dafür nicht verurteilen; er hatte gerade viel Information in den Schoß des Mannes gelegt. Barmherzig verschwand Salazar und ließ den Mann in Frieden.
Severus bemerkte den Abgang des Phantoms nicht und dass allein sprach Bände, wie erschüttert er war. Silas war eine große Hilfe gewesen, hatte aber keines der Dinge gewusst, die Salazar herausgefunden hatte. Und die Information über den Dämon war furchterregend… Severus hatte Lust, vor Wut und Erschöpfung zu schreien. Was sollte er mit diesen Informationen tun? Das war unmöglich; alles davon! Statt zusammenzubrechen, beschwor er mit einem leichten Schwenk seines Zauberstabs ruhig seinen besten Likör herauf. Er fühlte sich kein bisschen schuldig. Er verdiente ihn.
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Dumbledore erwachte, als die Schutzzauber ihn informierten, dass ein erwachsener ehemaliger Schüler und ein gegenwärtiger Schüler gingen. Es gab nur einen in der Schule verbliebenen Schüler. Es musste Harry sein! Seine Schlafroben zu seinen Knien hebend, lief er zu dem Gebiet, in dem er die Störung gefühlt hatte. Er folgte einer glühenden gelben Spur, die nur er sehen konnte und die von dem Verfolgungszauber in dem Moment gemacht wurden, als die Zauber durchbrochen wurden.
Er war überrascht von den Haupttoren weg, zu einer unterirdischen Passage geführt zu werden. Sirius musste von dem unterirdischen Durchgang wissen! Als er den Gang mit dem Krankenflügel erreichte, rannte er in Remus, der vor Schmerz ganz schwerfällig war. Dumbledore griff ihn und hielt ihn auf seinen Beinen und verlangte mit scharfen blauen Augen zu wissen, was passiert war.
„Sirius! Harry und Sirius sind weg!“, keuchte Remus panisch. „Ich bin aufgewacht und sie waren nicht in ihren Betten! Ich bin zum Krankenflügel gegangen, aber der war leer. Poppy ist bereits gegangen. Wir müssen sie finden!“
„Beruhige Dich, Remus“, sagte Dumbledore und lehnte den Mann gegen die Wand. Er war zufrieden, dass Remus noch auf seiner Seite war und zu ihm gekommen war, aber er konnte nicht erlauben, dass Harry ihm entkommen konnte. „Ich werde nach ihm suchen. Geh und weck Severus und lass ihn mich suchen.“
„Ja, Direktor!“, fuhr Remus mit einem qualvollen Wimmern herum und ging so schnell zu den Kerkern, wie er konnte.
Verdammter Mann! fluchte Dumbledore, als er sich an einer Sackgasse vor der Statue einer einäugigen Hexe wieder fand. Er vergeudete wertvolle Minuten, um herauszubekommen, wie die Öffnung funktionierte, dann tauchte er in den Durchgang und lief in die Dunkelheit. Die Klapptür an der Unterseite des Honigtopfes war bereits offen und er flog heraus. Sirius und Harry waren nirgends zu sehen und er folgte der gelben Spur zur Haustür, wo sie plötzlich endete.
Dumbledore hob seinen Zauberstab und ein schneller Zauber offenbarte, dass Sirius nicht appariert war. Verdammt! Er könnte einem Apparierten folgen, aber das bedeutete keineswegs, dass er sie verloren hatte. Er erhob erneut seinen Zauberstab, sprach den Zauber aber nicht. Ein lauter Schlag explodierte in der Nacht und der Fahrende Ritter kam quietschend vor ihm zum stehen.
„Haben Sie einen kranken Mann und einen bewusstlosen oder hysterischen Teenager gesehen?“, fragte er, sobald sich die Tür öffnete.
Stan gähnte den starken Zauberer etwas eine Sekunde an, ehe er nickte. „Ja, Sir. Sie sind vor ein paar Minuten in den Bus gestiegen, nicht wahr, Ernie?“
„Bringen Sie mich dorthin, wo Sie sie raus gelassen haben“, befahl Dumbledore. „Kein Zwischenstopp. Es ist notwendig, dass ich sie fange.“
„Natürlich, Sir! Auf geht's, Ernie, und mach schnell!“
Dumbledore wurde zweimal zu Boden geworfen, bevor der Bus wieder anhielt. Er sprang aus dem Fahrzeug. Das Gelb des Verfolgungszaubers war wieder zu sehen, aber es verblasste schnell. Er hatte nur noch ein paar Minuten, bevor er sie verlieren würde. Er starrte in die Menschenmenge in der Innenstadt Londons und warf grimmig einen Unsichtbarkeitszauber über sich, ehe er den Block hinunter apparierte. Er machte drei Sprünge, bevor das Gelb verschwand. Er hatte sie verloren.
„Direktor?“
Er drehte sich und sah Severus auf sich zukommen, „Severus. Sirius ist weggelaufen und er hat Harry. Ich bin seiner Spur bis hier her gefolgt, aber ich habe sie verloren. Setz die Suche fort. Ich gehe zum Ministerium. Ich habe Cornelius beiseite gelassen, aber ich glaube, dass es Zeit ist ihn zu informieren, dass wir den Aufenthaltsort von Sirius kennen. Wenn sie noch in London sind, finden wir sie.“
„Dumme Promenadenmischung“, schnarrte Severus. „Was denkt er sich?“
„Ich habe keine Ahnung, mein Junge“, schüttelte Dumbledore seinen Kopf. „Aber er ist krank und hat in Azkaban außerordentlich gelitten. Wenn Du ihn findest, füge ihm nicht zu viel Schaden zu.“
Severus funkelte ihn zur Antwort an und Dumbledore apparierte mit einem erzwungenen Lächeln fort. Severus wartete ein paar Sekunden, um sich einfach sicher zu sein. Er drehte sich und ging langsam die Straße hinauf, wobei er seine Zaubererkleidung auszog. Er wagte es nicht, Magie anzuwenden. Das konnte nachgespürt werden. Nachdem er drei Blöcke gegangen war, fand er eine geschäftige Straße und winkte einem Taxi zu. Er setzte sich hinein und gab eine knappe Anweisung in Richtungen eines verlassenen Muggeltheaters zu fahren.
Sirius saß neben einem bewusstlosen Harry in der Gasse zwischen dem Theater und einem Warenhaus. Harry zitterte in seinem Schlaf, trotz des Arms um seine Schultern, der ihn in der Nähe des überhitzten Körpers seines Paten hielt. Sirius hustete alle paar Minuten.
Severus schnarrte über dem Verurteilten und hasste es, dass er die Promenadenmischung brauchte. „Hier“, bot er ihm Anweisungen auf einem Stück Papier. „Diese Stadt ist ungefähr zwei Stunden von der Stadt entfernt und ist in der Nähe von einem Haus, das ich besitze. Keiner weiß von dessen Existenz. Nimm ein Zimmer im kleinsten Gasthof. Ich werde Euch abholen und Euch zum Haus bringen, sobald ich kann. Lupin wird sich Dir bald anschließen.“
Sirius kam auf seine Füße und akzeptierte das Stück Papier mit den Anweisungen und die dicke Brieftasche mit Muggelgeld. „Ich will später Antworten haben“, knurrte er.
Severus schnaubte und beugte sich hinunter, um Harry hochzuheben, da es die schmutzige Promenadenmischung offensichtlich nicht tun konnte. Es war schwerer, als er gedacht hatte, den kleinen Jungen in die Arme des anderen Mannes zu legen, aber er tat es. „Bleib einfach am Leben“, spuckte er. „Wenn Harry aufwacht, berühre ihn nicht. Sprich mit ihm und gib ihm Raum. Er wird nicht völlig aus der Angst kommen, also erwarte das nicht von ihm. Es könnte sein, dass Du ihm befehlen musst, zu essen und zu trinken. Kannst Du Dir das merken oder sind diese Information zu viel für Deinen langsamen Verstand?“
„Halts Maul!“, knurrte Sirius und presste seinen Patensohn an sich. „Ich kann auf Harry aufpassen.“
„Um deinetwillen, solltest Du das besser“, drohte Severus und ein Taxi erschien, bevor Sirius antworten konnte.
Severus sah zu, wie das Taxi abfuhr, ehe er sich umdrehte und in die entgegengesetzte Richtung ging. Als er zu der Stelle zurückkam, wo Dumbledore ihn verlassen hatte, beschwor er eine neue Robe herauf und begann eine falsche Suche, hoffend, dass er sowohl den Direktor als auch das Ministerium in die Irre führen könnte. Er hoffte nur, dass während der wenigen Tage, in denen Remus und er bei Dumbledore bleiben müssten, Sirius und Harry okay sein würden. Er fühlte sich nicht wohl, Harry in der Sorge eines ernsthaft kranken Mannes zu lassen, aber es gab keine anderen verfügbaren Optionen.
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