
von Nerventod
hallo…
bin zu müde, um groß noch was zu schreiben… danke für die kommis
knuddels
nerventod
Bereich 49, der Bereich von Janus Thickey, war für Patienten, die seit einer sehr langen Zeit im St.Mungos waren. Und in einigen Fällen, wie bei den Longbottoms, war es für den Rest ihres Lebens. Neville kannte jeden Zentimeter des Bereichs, so oft war er schon dort gewesen. Eine freundliche, unbeschwerte Hexe begrüßte Neville, als ob er ein Teil ihrer Familie war und stellte sich Harry als Miriam Strout vor.
"Es ist so schön, jemanden von Nevilles Freunden zu sehen. Er ist so ein süßer Junge." lächelte sie und tätschelte zärtlich Nevilles Kopf. "Deine Eltern beenden gerade ihr Mittagessen. Geh ruhig hinein."
"Danke." murmelte Neville. Er war zu müde, um etwas lauter zu sprechen, aber wenigstens stotterte er nicht.
Harry sah sich um, als er Neville folgte. Es gab mehrere große Räume, die durch die großen weißen Vorhänge getrennt werden konnten, die neben jeder Abteilung hingen. Vielleicht schließen sie sie nachts, dachte Harry, als er einen blassen, traurig aussehenden Zauberer entdeckte, der in einem normal aussehenden Bett lag. Der Mann starrte an die Decke und murmelte vor sich hin. Er schien nicht mitzukriegen, was um ihn herum geschah. Es gab auch eine Misses, der überall Pelz wuchs, wie es einmal bei Hermine gewesen war, als sie zufällig ein Katzenhaar in ihrem Vielsafttrank verwendet hatte.
Neville näherte sich dem letzten mit Vorhängen versehenen Bereich. Anstatt weiß zu sein, hatten diese Vorhänge kleine, feine rosa Blumen. Die Jungen schlüpften durch sie hindurch. Mister und Misses Longbottom lagen in einem Doppelbett mit weißen Laken und Decken und lehnten sich an weiche rosa Kissen. Ein geschnitzter hölzerner Nachttisch stand auf einer Seite des Betts und ein dazu passender Schrank stand an der am weitesten entfernten Wand. Zwei Tabletts standen auf den Schößen von Nevilles Eltern.
"Hey, Mum. Dad." setzte sich Neville in den gepolsterten Lehnstuhl zusammen und ließ sein Gesicht in seine Hände fallen.
Der dünne Mann und die dünne Frau auf dem Bett lächelten vage und hoben mechanisch ihre Löffel zu ihren Mündern. Mister Longbottom hatte bereits seine Mahlzeit beendet, fuhr aber fort den Löffel immer wieder zu heben. Harry spürte, wie Tränen in seinen Augen brannten und zog sich zurück. Silas schüttelte seine Schultern, um sie aus dem unterwürfigen Buckel zu bekommen, den Harry gemacht hatte und ging zu Neville. Er berührte die Schulter des Jungen, um ihn zu unterstützen.
"Neville, erzähl Deinen Eltern, was Du getan hast. Sie werden stolz sein." Er blickte in die tränenverschmierten Augen Nevilles und nickte ihm respektvoll zu. "Ich bin es. Ohne Dich hätte Harry den Schleimer nicht so gesehen, wie er war. Ich bin dankbar."
Neville kicherte. Wie konnte Silas 'Schleimer' so ernst sagen? Er wischte seine Tränen weg und schaute zu seinen Eltern. Langsam erzählte er ihnen, was geschehen war. Silas unterbrach ihn ab und zu damit Lockhart zu beleidigen. Mister Longbottom hörte mitten in der Erzählung auf zu essen und sah seinen Sohn mit ausdruckslosen, leeren Augen an. Misses Longbottom lächelte und summte.
"Kannst Du darüber sprechen?", fragte Silas, als Neville plötzlich schwieg.
Der Junge senkte seinen Kopf, sein mausbraunes Haar war fast ebenso unordentlich, wie es Harrys fortwährend war. Silas wollte gerade das Thema wechseln, doch der Junge begann leise zu sprechen. Er erklärte, dass Bellatrix Lestrange, zusammen mit mehreren anderen, seine Eltern verhört hatte, als der Dunkle Lord plötzlich verschwunden war.
Sie wusste, dass die Longbottoms Dumbledore sehr nah standen und war sich sicher, dass sie wissen würden, wohin der Dunkle Lord gegangen war. Sie wussten es nicht. So folterten sie und die anderen Todesesser mit dem Cruciatus-Fluch, einem dunklen Zauber, der das Opfer veranlasst, unerträglichen Schmerz zu fühlen. Sie hielten sie mehr als einer Stunde unter ihm, bis sie ihren Verstand verloren.
"Ist sie in Azkaban?", fragte Silas mit ruhiger Stimme, während seine Augen den sabbernden Mister Longbottom beobachteten.
"Ja." wisperte Neville. Er stand auf und wischte den Mund seines Vaters sanft mit einer Serviette vom Tablett des Mannes ab.
"Schade."
Neville schaute unsicher, was er sehen würde, zurück zu Silas. Harrys Gesicht starrte zu ihm mit einem tödlichen Ernst zurück, und er erschauderte, ehe er sich zu seinen Eltern zurückdrehte. Silas ging zum einzigen Fenster in dem Bereich. Er lehnte eine Schulter gegen die Wand, während seine Hände in seinen Taschen (und um seinen Zauberstab) waren. Neville bemutterte seine Eltern und genoss einfach seine Zeit mit ihnen allein.
Keine fünfzehn Minuten später wurde der Vorhang leicht beiseite gezogen und Severus nickte ihnen zu. Neville küsste die Wangen seiner Eltern und umarmte sie. Der Mann und die Frau reagierten nicht wirklich darauf, aber das Summen von Misses Longbottom wurde ein bisschen lauter. Neville lächelte und folgte Silas. Er zog die Vorhänge hinter sich zu.
"Warum bist Du hier?", fragte Severus die andere Persönlichkeit Harrys mit einer erhobenen Augenbraue. Silas starrte ihn einfach nur an. Ihr Professor blickte finster, drängte ihn aber nicht zu antworten. Stattdessen wandte er sich Neville zu. "Möchtest Du zur Schule zurückgehen? Wir haben noch eine halbe Stunde Zeit. Wir könnten nach London gehen und Mittagessen, wenn Du möchtest."
Neville lächelte seinen Lehrer beinahe an. Der für gewöhnlich selbstbewusste Mann fühlte sich offensichtlich unwohl, doch Nevilles Selbsterhaltung gab ihm die Kraft, das Lächeln zurückzuhalten. Snape würde ihn dafür verletzen, dessen war er sich sicher. "Ich würde gerne etwas essen gehen, bitte, Professor."
"Sehr gut." schnarrte er und drehte sich um, um sie aus St.Mungos und nach London zu bringen.
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Harry wachte auf und fand sich an einem Tisch in einem Café/Imbiss sitzend vor. Snape hatte auf dem Stuhl an der Wand platz genommen, der ihm erlaubte, die Fenster und die Tür zu beobachten. Neville saß ihm gegenüber und Harry saß zwischen ihnen mit seinem Rücken zum Fenster. Er sah auf das Menü herab, das er hielt. Es bot zehn verschiedene Sandwichs und zwei Suppen an. Er blickte auf seinen Freund.
Das Gesicht von Neville war blass und er war müde, aber es gab eine Leichtigkeit über ihm, die dort vorher nicht gewesen war. Er war alles andere als selbstsicher oder glücklich, aber es gab eine Verbesserung. Harry rutschte unbequem auf seinem Stuhl herum; er war nutzlos gewesen. Er hatte sich dreimal zurückgezogen und hatte kaum etwas zu Lockhart gesagt.
"Du warst wirklich tapfer." sagte er. "Was hast Du ihm gesagt."
Neville blickte ihn verblüfft an und seine braunen Augen suchten nach etwas, was Harry nicht bestimmen konnte. Er hielt seinen smaragdgrünen Blick unverändert und hoffte, dass Neville seinen Respekt sehen konnte. Neville sah mehr als das, aber er runzelte die Stirn und sagte: "Du hast das auch gemacht, Harry."
"In der Tat." sagte Severus. "Ihr beide habt in ihm den erbärmlichen Wurm gesehen, der er war und es ihm auch gesagt."
Neville gluckste nervös, sich noch immer seines Professors unsicher. "Silas hat ihn so genannt, genauso wie einen Schleimer."
"Dann stimmen wir darin überein." erlaubte Severus sich, dem Jungen zuzulächeln.
Neville entspannte sich ein bisschen bei dieser Geste und lächelte dankbar zurück. Die Kellnerin kam herbei und fragte, was sie bestellen wollten. Neville wandte sich ihr zu und schubste dabei sein Glas Wasser an, das zu Boden fiel. Die Kellnerin schrie auf und Neville wurde rot, als er zu Boden ging, um zu helfen es zu reinigen. Natürlich breitete er das Wasser einfach weiter aus.
Die Kellnerin packte ihn fest, setzte ihn in seinen Stuhl zurück und befahl ihm zu bleiben. Noch rot drehte er sich um, um zu seinem Lehrer und seinem Freund zu schauen. Snape schnaubte, aber es gab einen amüsierten Schimmer in seinen dunklen Augen. Harry hielt sich gar nicht damit auf zu versuchen, es zu verbergen. Er brach in Lachen aus. Schließlich folgte auch Neville.
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Als sie zur Schule zurückkehrten, waren der Schulleiter und Remus noch weg. Sie entspannten sich und hofften, dass sie damit davonkamen, ohne Erlaubnis verschwunden zu sein. Neville und Harry gingen zum Turm zurück, nur um dort eine Notiz von Remus zu finden, der sie darum bat, zu seinem Büro zu kommen. Harry war besorgt. Er erinnerte sich sehr deutlich an die Reaktion des Werwolfs, als er herausfand, wer noch dem Ex-Professor gegenübertreten würde.
Flashback
Harry stand mit Neville auf dem Gang vor Remus' Büro. Sie standen dort seit ungefähr zehn Minuten, ehe sich die Tür öffnete und Snape ihnen zunickte, einzutreten. Harry schaute verzweifelt zu Neville, aber der Junge schüttelte seinen Kopf. Harry schluckte und machte gerade einen Schritt vorwärts, als Snape sagte: "Das sind die beiden, die mich begleiten werden."
Harry schaute nervös in die Augen von Remus und drehte sein Hemd in seinen Händen. Ein Blick des tiefen Schmerzes, so als ob Remus geschlagen worden wäre, trat auf das Gesicht des Mannes. Seine Augen gingen zu Neville, der blass und still an Harrys Seite stand, doch sie kamen zu dem kleinen Brünetten zurück.
"Harry?", fragte er sanft. Das konnte nicht wahr sein. Harry war aus einem anderen Grund hier, sagte Remus sich selbst. Aber dann nickte das kleine schwarzhaarige Kind und Tränen erfüllten die grünen Augen, die Lily ihrem einzigen Sohn gegeben hatte. Remus spürte, wie kalte Wut ihn ergriff und er drehte sich mit goldenen Augen zu Severus. "Ich gehe mit Euch."
"Nein." sagte Severus überraschend weich. "Du wirst den Schulleiter fernhalten, so dass die Jungen ihren Ängsten begegnen können."
"Bitte, Remus." bat Harry beinahe flüsternd. "I… Ich muss das t-tun… oder die T-Träume werden mich nie in R-Ruhe lassen."
Remus sprang auf und zog beide Jungen in eine feste, liebende Umarmung. Harry und Neville weinten leicht an dem Nacken des Werwolfs, als er sie hin und her wiegte und sie besänftigte. Severus stand geduldig und ruhig in der Ecke. Die Jungen ließen nach einer Weile ab und Remus lächelte ihnen überzeugt zu. Severus machte sich eine Notiz, Fähigkeiten des Mannes in Zukunft nicht zu unterschätzen.
"Ich weiß, dass Ihr zwei das tun könnt." sagte Remus fest. "Ich bin so stolz auf Euch. Macht Euch keine Sorgen um den Schulleiter. Überlasst ihn mir."
"Danke, Remus." sagte Harry und umarmte ihn fest.
"D-d-danke." errötete Neville.
"Geht etwas essen. Das Mittagessen fängt bald an." strubbelte Remus durch ihre Haare. Die Jungen gaben ihm ein schwaches Lächeln und gingen. Severus wollte ihnen folgen, aber der Werwolf hielt ihn auf. "Ein Moment, wenn ich bitten darf, Severus."
Der dunkeläugige Mann drehte sich mit ausdruckslosem Gesicht zu ihm. Die Augen von Remus wurden erneut langsam golden und Severus musste mit einem Schauder der Unbehaglichkeit kämpfen. Niemals Schwäche zeigen, er war über seiner Kindheitsangst hinweg, sagte er sich fest.
"Tu ihm für mich weh." sagte Remus langsam und mit tödlichem Ernst.
Severus nickte und verließ das Zimmer, wobei er die Tür weich hinter sich schloss.
End Flashback
Harry und Neville gingen zu Remus' Büro hinunter und wurden sofort in eine Umarmung gezogen. Er fragte sie, wie es gelaufen war. Sie erzählten ihm das Wesentliche, und er fragte nicht weiter nach. Er schenkte ihnen ein stolzes Lächeln und bald lachten die Jungen, als er ihnen von seinem Ausflug mit dem Schulleiter erzählte.
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Soweit sie wussten, fand Dumbledore nie etwas von ihrem Abenteuer, die Schulgründe zu verlassen, heraus und das Leben ging wieder zu seinen normalen Bahnen zurück. Ihr Unterricht ging weiter und jeder war beschäftigt. Ron verbrachte mehrere Stunden mit der Durchforstung des Gesetzes, um zu versuchen, Seidenschnabel zu helfen. Hermine machte immer Hausaufgaben. Neville half ihr, während Harry beim Quidditch-Training war.
Harry und Neville setzten noch immer ihre Therapie zweimal pro Woche fort, aber keiner hatte mehr Albträume. Sie hatten gelegentlich einen schlechten Traum, aber nicht wie vorher. Neville schnitt sich viel seltener und hatte begonnen, mit Harry zu gehen, wenn der sich fort schlich, um mit Remus zu Mittag zu essen. Severus verspottete noch immer sowohl Harry als auch Neville in seinem Unterricht, aber nicht so grausam, wie zuvor. Er wollte nicht erklären, warum er sein schlechtes Benehmen im Unterricht aufrechterhalten musste. Harry hatte gelernt aufzuhören nach Information zu fragen.
Silas und Gabriel kamen weniger häufig heraus und als Harry sie über sein Tagebuch fragte warum, antworteten sie, dass sie gerade müde waren und den Schlaf aufholten. Harry hatte sich nicht damit aufgehalten zu fragen, warum - sogar sie mussten schlafen. Rose musste jedoch noch immer herauskommen, oder sie würde es tun, wenn Harry es am wenigsten gewollt hätte.
Er war zweimal in Verteidigung gegen die Dunklen Künste aufgerufen worden, als sie herausgekommen war und einmal, als er im Schlafsaal war und sich fürs Bett fertig gemacht hatte. Beide Male zog Neville "sie" weg von Beobachtern und überredete Rose sich zurückzuziehen. Harry ließ sie nun während jedes Kräuterkunde-Unterrichts und manchmal, wenn er mit Neville und Remus zu Mittag aß, heraus.
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Der 14. April kam herbei und es war der Morgen des letzten Quidditch-Spiels; Gryffindor gegen Slytherin. Harry und der Rest der Mannschaft gingen in die Großen Halle und zum zweiten Mal in diesem Jahr war der größte Teil der Schule bereits dort. Ravenclaw, Gryffindor, und Huffelpuff brachen allesamt in laute Beifallsrufe und Applaus aus, als sie hereinkamen. Die Slytherin-Mannschaft zischte sie natürlich an, aber es war offensichtlich, dass ihre hinterhältige Quidditch-Taktik keine Freunde in den anderen Häusern gebracht hatte.
Sobald die Mannschaft das Essen beendet hatte, begann Oliver sie zu nötigen, zu den Umkleidräumen zu kommen, um sich bereitzumachen - obwohl sie noch eine Stunde bis zu dem Match hatten. Neville fing Harrys Blick ein, stand auf und wünschte ihm 'viel Glück'. Harry lächelte und nickte, ließ einen erhobenen Daumen aufblitzen, das sein Freund mit einem Grinsen erwiderte. Ron klopfte ihm auf dem Rücken und schob ihn seinem Team hinterher und schrie Aufmunterungen. Hermine klatschte und trug soviel rot und gold, wie sie konnte. Harry fühlte, wie seine Nerven durch pure Aufregung ersetzt wurden und machte sich auf den Weg zum Feld.
"Der Wind ist nicht der Rede wert." sagte Oliver, als er langsam den Himmel und das Feld untersuchte. "Die Sonne ist ein wenig zu hell, dass sie Eure Sicht verschlechtern könnte, also gebt darauf Acht. Der Boden ist ziemlich hart. Gut, das wird uns einen besseren Abstoß geben."
Oliver schritt umher und murmelte noch etwas, ehe er sie dann in die Umkleidräume schickte. Keiner sagte etwas und Harry fühlte, wie seine Nerven zurückkamen. Bevor er es wusste, hielt Oliver eine leidenschaftliche Rede und bat sie besser als jemals zuvor in seinem letzten Spiel seiner Hogwarts-Karriere zu spielen. Harry ging mit seinem Feuerblitz in der Hand hinaus auf das Spielfeld. Die Tribünen waren bis zum Rand voll und jeder Einzelne schrie und jubelte. Die Geräuschkulisse war unglaublich, besonders, da kein Wind sie eindämmte.
Lee präsentierte beide Mannschaften, obwohl jeder wusste, wer wer war. Hooch nannte die Regeln und die Kapitäne schüttelten sich die Hände. Nach dem scharfen Pfiff schoss jeder in die Luft. Das Spiel explodierte sofort. Alicia schnappte sich den Quaffle, nur um an Warrington zu verlieren, der sofort von einem Klatscher von George getroffen wurde.
Mit jeder Minute, die verging, wurde ein weiteres Foul begangen. Hooch war im Gesicht ganz rot davon, so viele Male ihre Pfeife zu blasen und beide Mannschaften sahen zerschlagen aus. Und es wurde nur noch bösartiger: Angelina wurde fast von ihrem Besen geworfen, als Flint in sie krachte. Fred warf seinen Schläger nach Flint und brach seine Nase. Montague hatte statt des Quaffles den Kopf von Katie ergriffen. Bole und Derrick krachten schmerzlich in der Luft zusammen, nachdem sie versucht hatten, Harry zu rammen (und ihn vielleicht sogar zu töten). Bole schlug Angelina mit seinem Schläger; hart. George und Fred stießen ihn mit ihren Ellenbogen ins Gesicht. Wood bekam zwei Klatscher in den Magen. Und so weiter.
Über das ganze Blut und die Körperverletzung hinaus wurden Tore erzielt, und Harry kämpfte, um Malfoy von dem Schnatz fernzuhalten, bis Gryffindor fünfzig Punkte vorne war. Das war nicht so schwer. Wie Cho vor ihm, suchte der blonde Sucher nicht selbst nach dem Schnatz, sondern achtete stattdessen auf Harry.
Sie lagen siebzig Punkte vorn, als Harry wirklich dem Schnatz hinterher jagte, aber Malfoy griff das Ende seines Besens, verlangsamte ihn damit und lenkte ihn lange genug ab, dass der schwer fassbare goldene Ball erneut verschwand. Harry rächte sich, indem er Malfoy abdrängte, wodurch er seine Beherrschung verlor und nervös wurde. Aber dann sah er, dass Angelina, die gerade ein Tor schießen wollte, dabei von dem gesamten Slytherin-Team niedergemacht wurde.
Harry riss sich von Malfoy los und flog auf sie zu. Die Slytherin-Mannschaft bekam Panik und verstreute sich, als er furchtlos durch ihre Formation schoss. Er hielt an und drehte sich schnell herum, um wieder zurück zur Mitte des Feldes umzukehren. Angelina punktete unverletzt, aber er sah mit Entsetzen, dass der Schnatz näher bei Malfoy wieder erschien, als bei ihm. Der Blonde hatte es gesehen!
"Los! Los! Los!", bat Harry seinen Besen. Er holte auf! Er machte sich ganz flach auf dem Besen, wich zwei Klatschern aus - Er war an Malfoys Fersen - Er war gleich auf - Harry warf sich vorwärts, nahm beide Hände von seinem Besen - Er schlug Malfoys Arm aus dem Weg und -
Hunderte von Schreien erfüllten die Luft; der Quidditch-Pokal gehörte zum ersten Mal seit acht Jahren Gryffindor!
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Neville stand im Schatten des Gemeinschaftsraums der Gryffindors. Harry hatte den Pokal vor drei Wochen gewonnen. Der kleine Schwarzhaarige war fast eine ganze Woche unerträglich glücklich gewesen, und wann auch immer Oliver den Sucher in den Gängen sah, war er in Tränen ausgebrochen und hatte den Drittklässler umarmt. Aber jetzt forderte die Schule jedermanns Aufmerksamkeit.
Die Prüfungen fingen nächste Woche an und Harry und Neville waren beide ziemlich sicher, dass sie versagen würden, wenn sie nicht ernsthaft lernen würden. Hermine war zu beschäftigt, um ihnen zu helfen. Außerdem ärgerte sie sich über Neville, da er nicht mehr vorbeikam, um ihre Aufsätze und Mitschriften durchzulesen. Ron war auch keine Hilfe. Er hatte gerade keine sehr lange Aufmerksamkeitsspanne.
Neville seufzte. Es war zu spät. Fast elf und sie hatten Therapie. Er hatte den Tarnumhang von Harrys Vater und die Karte des Rumtreibers in seiner Tasche und war bereit zu gehen, aber Harry schlief zusammengerollt auf der Couch vor dem Feuer. Die letzten vier Monate waren hart gewesen. Nachdem er verhindert hatte, dass Neville sich selbst umbrachte, Lockhart gegenübergetreten war, sich mit endlosen Trainings herumgeschlagen hatte, sich mit dem Quidditch-Pokal befasst hatte, versucht hatte, bei dem Unterricht auf dem Laufenden zu bleiben, der Therapie und die Arbeit an seinem Zustand, war das kein Wunder, dass Harry vollkommen erledigt war. Neville wollte ihn nicht wirklich aufwecken. Vielleicht konnte er allein zur Therapie gehen und kurz im Klassenzimmer von Professors Snape vorbeigehen, um ihm zu sagen, dass Harry nicht kommen würde.
"Neville?" fragte Hermine, als sie zu ihm hinüber kam.
Neville schämte sich, dass er erwischt worden war und stotterte ein Hallo.
"Ich fragte mich, ob Harry in Ordnung ist.", sagte sie und hielt ihn mit ihrem besorgten Blick fest. "Ich weiß, dass ich beschäftigt gewesen bin und nicht wirklich Zeit gehabt habe, um sie mit Ron und ihm zu verbringen, aber ich habe bemerkt, dass er dieses Jahr wenig… fertig ist. Ich habe Ron gefragt, aber er ist ein bisschen unbedarft und Harry ist so verschlossen. Ich frage mich, ob er Dir etwas erzählt hat. Er ist sehr viel mit Dir zusammen herumgelungert."
Neville sträubte sich. Harry hatte mit ihm 'herumgelungert? Was bedeutete das? "Ich weiß nicht." zuckte er mit den Achseln und setzte seinen unwissendsten Blick auf. "Wir sind einfach Freunde geworden. Ich denke nicht, dass er mir irgendetwas Wichtiges erzählen würde."
"Das ist wahr." seufzte Hermine. "Aber vielleicht hast Du es nur vergessen? Es könnte wirklich klein erscheinen. Bist Du sicher, dass Du nichts verpasst hast? Ich bin besorgt, dass er krank wird. Er ist so blass und er hat Ringe unter seinen Augen."
Sie fing wirklich an, ihn verrückt zu machen. "Harry sieht jetzt viel besser aus, als vor ein paar Monaten." sagte Neville ihr und versuchte, sie nicht anzufunkeln. "Und ich würde nichts vergessen, dass er mir sagt, wenn es wichtig wäre. Er ist auch mein Freund, Hermine."
"Ich weiß." versuchte sie ihn zu beruhigen.
"Ev'll."
Harry saß nun auf der Couch. Sein Haar war vom Schlaf verwuschelt und seine grünen Augen waren rund vor Sorge. Der Junge stand auf und kam hinüber. Nevilles Herz hörte auf zu schlagen und sein Blut gefror. Es war Rose. Oh nein, oh nein! Was tue ich? dachte Er panisch.
Hermine beobachtete aufmerksam Harrys Annäherung. Neville ging vor sie und blockierte ihre Sicht, während er Harry auf halben Weg traf. Er tippte auf seine Lippen und Rose starrte sofort auf sie. Er bewegte seinen Mund und sagte ihr damit, dass sie nichts sagen und ihm folgen sollte. Sie nickte und lächelte, währen ihre Hand unschuldig nach seiner reichte. Er konnte nicht anders und wurde rot.
"Was ist los, Harry?", fragte Hermine und stieß Neville aus dem Weg.
Rose lächelte ihr zu, sagte aber nichts. Hermine verengte ihre Augen.
"Nichts ist los." sagte Neville nervös, seine Hände schwitzten. Er war nicht dafür gemacht. "Wir haben Hunger und deshalb wollen wir für einen Imbiss zur Küche gehen. Willst Du, dass wir Dir etwas mitbringen?"
"Die Küche?", runzelte Hermine ihre Stirn, doch bevor sie mehr Fragen stellen konnte, wurde sie von Krummbein abgelenkt, der in ihrem Schlafsaal maunzte. Als sie sich umsah, waren Neville und Harry weg. Sie seufzte müde. Etwas ging hier vor und irgendwie musste sie Zeit finden, um es herauszufinden. Sie funkelte zu dem Ort, wo Harry gewesen war. Warum konnte der Junge es ihr nicht einfach erzählen? Das würde viel Zeit sparen.
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"Was ist los, Rose?", fragte Neville freundlich, als er Rose durch die Gänge zum Zaubertränke-Klassenzimmer führte. Er hatte die Karte des Rumtreibers aktiviert. Im Gegensatz zu Harry, verirrte er sich zu leicht.
Rose zog an seiner Hand, so dass er anhielt und dann ihre Hand auf seine Brust legte. Sie runzelte die Stirn und wrang ihre Hände als Ausdruck von jemandem der unglücklich und nervös war. Neville sah, dass sie das zweimal wiederholte, bevor er es verstand. Sie war empathisch und hatte sein leichtes Unbehagen gefühlt, während er mit Hermine sprach. Sie wurde besorgt und war herausgekommen, um sicherzustellen, dass er in Ordnung war.
"Es geht mir gut." sagte er und setzte seinen Weg fort. Sie ging einen Schritt vor ihm, so dass sie sich noch umsehen und seine Lippen lesen konnte. "Hermine hat einfach nur viele Fragen über etwas gestellt, das sie nicht wissen darf und das ich geheim halten soll. Sie hat nichts… herausgefunden... obwohl…" Er brach ab, hielt an und starrte Rose geschockt an. Die Zusammenhänge wurden ihm langsam klar.
Das war das erste Mal, dass Rose herausgekommen war, ohne dass Harry zurückwich und sie absichtlich gerufen hatte und Harry nicht in der Nähe von Professor Snape oder Remus gewesen war. Harry hatte geschlafen. Die einzige Sache, die Rose gerufen hatte war Neville selbst. Er spürte, wie seine Wangen erröteten und einen schweren Druck auf seiner Brust.
'Du liebst mich?' gestikulierte er, unfähig es wirklich laut zu sagen.
Ein strahlendes Lächeln durchquerte sein/ihr Gesicht. Sie nickte und klatschte ihre Hände glücklich zusammen. "Gro' Bur'er." sagte sie undeutlich und schaute unschuldig in seine Augen.
"Großer Bruder?" wiederholte Neville.
Rose nickte und umarmte ihn; er umarmte sie fest zurück.
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Die Prüfungswoche begann und ihre erste Prüfung war Verwandlung. Neville kam mit einem unguten Gefühl aus ihr heraus und entschuldigte sich schnell. Seine Schildkröte hatte noch eine Teekannen-Tülle statt eines Schwanzes und Porzellanmuster gehabt. Es war seine bisher beste Verwandlung gewesen, aber er wusste, dass das doch ein Misserfolg war. Harry ging mit ihm, da er wusste, dass der Junge dabei war, sich zu schneiden, um sich vor der folgenden Prüfung zu beruhigen, aber Ron hielt ihn auf.
"Lass ihn einfach." drängte Ron und schlang einen Arm um seine Schultern. Harry wusste, dass Neville ein Publikum nicht schätzen würde und so nickte er. "Denkst Du, dass McGonagall Punkte abziehen wird, weil meine Schildkröte geraucht hat?"
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Neville ging schließlich zum Mittagessen nach unten in die Große Halle und glitt auf den Platz, den Harry für ihn frei gehalten hatte. Er sah nicht mehr so schlecht aus, aber noch immer nervös. Er verschüttete drei Dinge und sein Stottern war voll zurückgekehrt. Hermine hielt ihnen auf den ganzen Weg zum Zauberkunst-Klassenzimmer Vorträge über Dinge, an die sie sich erinnern mussten. Neville sah wieder schlecht aus.
"Hör auf." wisperte Harry. "Wir kennen das. Wir haben zusammen gelernt und ich weiß, dass Du es gut machen wirst."
Neville antwortete nicht. Der Test umfasst Aufmunterungszauber und Harry übertrieb es mit seinem, so dass Ron für eine Stunde lachte. Hermine war perfekt, aber sowohl Rons als auch Nevilles Zauber waren zu schwach, um mehr als nur ein großes doofes Lächeln auf dem Gesicht ihres Partners zu veranlassen. Wenigstens war der erste Tag der Prüfung zu Ende und sie konnten sich für ein kleines Bisschen entspannen. Vielleicht konnten sie sich auch für eine Stunde voll stopfen.
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Am nächsten Morgen marschierten die vier für ihre erste Prüfung in Pflege magischer Geschöpfe zur Hütte von Hagrid. Das war bei weitem die Leichteste. Hagrid schenkte ihnen kaum Aufmerksamkeit, da er zu vertieft war, wegen der Anhörung von Seidenschnabel am nächsten Tag. Er gab jedem ein Ohnegleichen. Neville, Harry, und Ron störte es nicht im Geringsten, obwohl sie sich wünschten, dass Hagrid nicht so aufgeregt wäre. Aber Hermine war sehr enttäuscht. Sie dachte, dass Hagrid jemandem anderem hätte holen sollen, um sie zu benoten, so dass er Zeit mit Seidenschnabel verbringen und ihnen die Chance geben konnte, ihre Noten zu verdienen.
Nach dem Mittagessen hatten sie Zaubertränke. Es lief nicht gut, aber es hätte schlimmer gehen können. Neville ließ seinen großen Kessel nicht explodieren, wie er es in den letzten beiden Jahren während der Prüfungen getan hatte, aber sein Trank hatte die falsche Farbe. Harrys Trank wollte nicht dick werden. Überraschend hatte Ron, genauso wie Hermine, seinen richtig.
Alle gingen in dieser Nacht früh zu Bett, da sie um Mitternacht für Astronomie aufstehen mussten. Es lief gut. Alle vier waren überzeugt, dass sie die richtigen Antworten gegeben hatten. Geschichte der Zauberei am nächsten Morgen war eine andere Geschichte. Dumbledore hatte ihnen eine Menge an Informationen über Geschichte gegeben und es war sehr schwer alle Namen und Daten auf die Reihe zu bringen. Doch Harry und Neville waren ziemlich sicher, dass sie nicht versagt hatten. Kräuterkunde kam danach. Rose, Neville und Hermine bestanden mit fliegenden Fahnen. Rons Note war zweifelhaft.
Die vier stiegen an diesem Abend erschöpft zum Turm hinauf. Gott sei Dank hatten sie nur noch einen weiteren Tag mit Tests vor sich; Verteidigung gegen die Dunklen Künste und Wahrsagen. Neville war nervös, aber Harry und Ron waren entspannt. Sie waren sicher, dass sie in beiden Fächern gut sein würden. Hermine war nirgends zu sehen und die Jungen hofften, dass sie etwas von der benötigten Ruhe bekam.
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Die Prüfung in Verteidigung gegen die Dunklen Künste war sehr überraschend. Es war einem Hindernislauf ähnlich und wurde draußen abgehalten. Sie mussten durch einen hüfthohen Teich mit einem Grindelow waten, eine Reihe von Schlaglöchern mit Rotkappen durchqueren, durch einen Sumpf gehen, ohne sich von einem Hinkepunk in die Irre führen zu lassen, und zuletzt in einen großen Koffer mit einem Irrwicht klettern.
Ron kam binnen Sekunden aus dem Koffer und verlor nur einige Punkte für seinen Fehler mit dem Hinkepunk. Neville brauchte länger als die anderen, aber er machte keinen Fehler. Er wollte Harry nicht erzählen, worin sich der Irrwicht am Schluss für ihn verwandelt hatte. Harry vermutete, dass es nicht mehr Snape war.
Er hatte einmal gefragt, warum er sich am Anfang des Jahres nicht in Lockhart verwandelt hatte und Neville hatte geantwortet, dass er nie bezweifelt hatte, dass Snape es mit Lockhart mit hinter seinem Rücken zusammengebundenen Händen aufnehmen konnte. Erstaunlicherweise war es Hermine die, die es am schwierigsten zu haben schien. Sie kam aus dem Koffer und schrie, dass sie in all ihren Fächern durchgefallen war. Harry zauberte seinen Patronus um sich zu schützen, und war wie Ron in ein paar Sekunden raus.
Die vier gingen zurück zum Schloss. Die Jungen versuchten nicht über die Angst von Hermine zu lachen und Hermine regte sich über den Verlust von Punkten, wegen ihres Fehlers am Ende, auf. Sie alle schwiegen, jedoch plötzlich, als sie zum Schloss kamen und den Minister vorfanden, der auf der obersten Stufe stand und sich sein Gesicht mit einem Taschentuch abwischte.
"Hallo, Harry! Gerade eine Prüfung gehabt, vermute ich? Fast fertig?", lächelte der Mann und reichte ihm seine Hand, um sie zu schütteln.
"Ja." antwortete Harry, wankte einmal und zog dann schnell seine Hand zurück. Neville, Hermine und Ron hatten ein paar Meter hinter ihm gestoppt, aber als sich Harry um Hilfe bittend umsah, trat Neville hervor. Harry lächelte dankbar.
"Schöner Tag." sagte Fudge und schüttelte mit dem übertriebenen Seufzer seinen Kopf. "Schade, dass ich aus einem unangenehmen Grund hier bin, Harry. Das Komitee für die Überprüfung von Gefährlichen Wesen hat einen Zeugen zur Exekution eines verrückten Hippogreifs verlangt. Da ich Hogwarts sowieso besuchen musste, um die Situation um Black zu überprüfen, wurde ich gebeten einzuspringen."
"Bedeutet das, dass die Anhörung bereits vorbei ist?", fragte Ron und trat endlich an Harrys Seite.
"Nein." runzelte Fudge verwirrt die Stirn.
"Dann werden Sie vielleicht überhaupt keine Exekution bezeugen müssen!", sagte Ron, errötend. "Der Hippogreif könnte frei gesprochen werden!"
Zwei Männer kamen aus dem Schloss und hielten an, als sie zu Fudge kamen. Harry wich instinktiv von ihnen zurück. Einer der Männer sah so alt aus, als ob er vor ihren Augen faulen würde. Der andere war sehr kalt und betastete eine glänzende Axt; seine fleischige Hand liebkoste sie fast.
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Harry, Neville und Ron saßen unter der Leiter zum Wahrsageraum. Sie waren die Letzten, die hereingerufen werden sollten, um ihre Prüfung abzulegen. Trelawney holte sie einen nach dem anderen. Neville ging zuerst und als er zurückkam, fragte Ron ihn, wie es war.
"Sie sagt, dass die Kristallkugel ihr gesagt hat, dass ich einen schrecklichen Unfall haben werde, wenn ich es Euch erzähle." sagte Neville nervös. "Viel Glück."
"Danke." sagte Ron verächtlich und stieg hinauf. Als er zurückkam, war es an Harry zu fragen, wie es ging. "Unsinn. Ich konnte nicht eine Sache sehen und so habe ich mir etwas zusammen gereimt. Ich denke nicht, dass sie davon überzeugt war."
"Ich treffe Euch zwei im Gemeinschaftsraum." verzog Harry sein Gesicht, als Trelawney ihn rief.
Das Turmzimmer war heißer, als jemals zuvor und der schwächliche Gestank ließ Harry husten, als er durch das Durcheinander von Stühlen und Tischen stolperte. Die Professorin saß da und wartete vor einer großen Kristallkugel auf ihn.
"Guten Tag, mein Lieber." sagte Sie weich und deutete langsam auf die Kugel. "Nehmen Sie sich Zeit … erzählen Sie mir dann, was Sie darin gesehen haben..."
So wie immer zuvor konnte Harry nichts sehen. Die Hitze überwältigte ihn und sein Kopf schmerzte von der Luft mit dem dicken parfümierten Rauch. Er entschied, dass es am Besten wäre, vorzugeben, etwas zu sehen. Er wollte nicht versagen. Er dachte an die Zukunft und Seidenschnabel fiel ihm ein.
"Ein Hippogreif." sagte er und ließ seine Stimme entfernt klingen.
"Mein Junge, Sie können vielleicht das Ergebnis des Ärgers des armen Hagrid mit dem Zaubereiministerium sehen! Sehen Sie näher hin! Hat er seinen Kopf noch?"
"Ja." antwortete Harry, unwillig vorzugeben, den Hippogreif tot zu sehen.
Professor Trelawney seufzte, "Nun, mein Lieber, ich denke, wir belassen es dabei … Ein klein wenig enttäuschend… aber ich bin sicher, dass Sie Ihr Bestes gegeben haben."
Erleichtert stand Harry auf und begann zu gehen. Er erstarrte jedoch und drehte sich um, als eine seltsame, tiefe Stimme hinter ihm begann, rhythmisch zu sprechen. Professor Trelawney saß in ihrem Stuhl, ihr ganzer Körper war steif und ihre Augen hatten sich in ihren Kopf gedreht, so dass sie nur weiß waren.
"DER SCHWARZE LORD IST ALLEIN UND OHNE FREUNDE, VERLASSEN VON SEINEN ANHÄNGERN. SEIN DIENER IST ZWÖLF JAHRE ANGEKETTET WORDEN. HEUTE NACHT VOR MITTERNACHT … WIRD SICH DER DIENER BEFREIEN UND AUFBRECHEN, UM SICH SEINEM MEISTER WIEDER ANZUSCHLIEßEN. DER DUNKLE LORD WIRD MIT DER HILFE SEINES DIENERS WIEDER GROß UND WIRD SICH SCHRECKLICHER ERHEBEN, ALS JEMALS ZUVOR. HEUTE NACHT … VOR MITTERNACHT … DER DIENER WIRD … … ABLEGEN, UM SICH … SEINEM MEISTER WIEDER ANZUSCHLIEßEN."
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Harry rannte den ganzen Weg zum Gryffindorturm. Er passierte die Sicherheitstrolle und wich einfach den Schlägern aus, die sie ihm nach warfen. Der Gemeinschaftsraum war praktisch leer, als er schwer keuchend ankam. Nur seine drei Freunde waren noch dort und sie warteten offensichtlich auf ihn. Er eilte hin, um ihnen zu erzählen, was Professor Trelawney gesagt hatte, aber Ron sprach, bevor er es konnte.
"Seidenschnabel hat verloren." sagte er schwach und Hermine begann zu weinen. "Hagrid hat einen Zettel geschickt, dass es bei Sonnenuntergang durchgeführt wird und wir nicht herunterkommen sollen."
"Aber wir müssen." schniefte Hermine. "Hagrid sollte dort nicht alleine sitzen!"
"Sonnenuntergang." sagte Ron traurig und schaute aus dem Fenster. "Das würde uns nie erlaubt. Besonders nicht Harry."
Hermine öffnete ihren Mund, doch Harry schnitt sie ab. "Nein, Hermine. Ron hat Recht. Wenn ich gehe, wird es keinem erlaubt. Geht ohne mich. Jemand muss für Hagrid da sein."
"Bist Du sicher, Harry?", fragte Sie, als sie ihr Gesicht abwischte.
"Ja." gab er ihnen ein ermutigendes Lächeln.
"Wir werden nach dem Abendessen gehen." entschied Ron. "Kommt."
Sie alle standen auf und gingen in die Große Halle. Neville fiel zurück und griff nach Harrys Arm. "Was hast Du vor, Gabriel?" wisperte er.
"Das wirst Du sehen." lächelte Gabriel.
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"Ich kann nicht glauben, dass ich das tue." beklagte sich Neville, als er und Gabriel unter dem Tarnumhang aus Hogwarts schlichen. Sie konnten Ron und Hermine sehen, die in die Hütte von Hagrid hineingingen.
"Es ist für eine gute Sache." stieß Gabriel seine Schulter ermutigend an. "Es wird Spaß machen."
Neville bezweifelte das, beklagte sich aber nicht noch einmal. Er folgte seinem Freund in den Wald. Sie schlichen zur Rückseite von Hagrids Hütte. Seidenschnabel war dort inmitten von riesigen Kürbissen und in jedermanns Sicht zur Haustür hinaufgehend angebunden.
"Was jetzt?" fragte Neville in einem sanften Flüstern.
"Wir warten." antwortete Gabriel einfach und hockte sich hin. "Wir können Seidenschnabel nicht nehmen, bis die Geier vom Ministerium ihn gesehen haben. Sie würden Hagrid dafür verantwortlich machen, ihn losgelassen zu haben."
"Wie bekommen wir ihn dazu, mit uns zu kommen?", ärgerte Neville sich.
"Beruhige Dich." schenkte Gabriel ihm ein beruhigendes Grinsen. "Er hat mich ihn reiten lassen. Ich bin sicher, dass er mir in den Wald folgen wird."
"Wie weit in den Wald?", fragte Neville ängstlich.
"Schhh. Sie kommen."
Ron und Hermine wurden aus der Hintertür gedrängt und sie konnten den Halbriesen deutlich hören, der ihnen befahl zurück zum Schloss zu gehen. Die zwei Gryffindors gingen um das Haus und warteten darauf, dass Dumbledore, Fudge und die zwei anderen Männer hineingingen, ehe sie zurück zum Schloss sausten. Gabriel sprang aus dem Wald und ging zu Seidenschnabel. Er verbeugte sich einen Augenblick. Seidenschnabel verbeugte sich ebenfalls und Gabriel knotete schnell sein Tau auf und begann ihn in den Wald zu zerren. Aber der Hippogreif wollte nicht gehen. Er schaute sich weiterhin sehnsüchtig nach der Hütte um. Er wollte zu Hagrid.
Jede Minute konnten sie entdeckt werden. Gabriel begann zu fluchen, hütete sich aber sehr davor den Hippogreif zu beleidigen. Neville kam hinausgestürzt und schnappte sich ein totes Wiesel von einem nahe gelegenen Gestell. Zitternd bot er es Seidenschnabel an. Der Hippogreif zögerte und machte dann einen Schritt vorwärts, um danach zu reichen. Sie hatten gerade das Wesen außer Sicht bekommen, als sich die Hintertür öffnete.
Gabriel lachte still, als er den Hippogreif und einen erstaunten Neville entlang des Waldrandes zurück zur Schule führte. Neville konnte nicht glauben, dass er das getan hatte. Plötzlich erstarrte Gabriel. Neville hielt auch an. Er schaute in die Richtung, in die sein Freund starrte und sah wie Ron etwas, was wie Krummbein aussah über den Rasen zur Peitschenden Weide jagte. Hermine jagte Ron hinterher und schrie etwas.
"Geh weg von ihm - geh weg - Krätze los, komm her!" Die Schreie von Ron waren kaum zu verstehen. Gabriel drehte sich um und schaute Neville neugierig an. Aber seine Aufmerksamkeit ging zur Szene zurück, als Ron zu Boden fiel und Krummbein um dreißig Zentimeter verpasste. "Hab Dich! Geh weg, Du stinkende Katze!"
Hermine rannte, um dem Rothaarigen zu helfen, als ein riesiger Grim aus der Peitschenden Weide sprang und einen Arm von Ron ergriff. Ron schrie vor Schmerz und Hermine schrie vor Angst. Silas eilte heraus, ehe Gabriel dort hin laufen und sie in Gefahr bringen konnte. Er wusste, dass er nicht im Stande sein würde, lange zu bleiben und warf das Tau des Hippogreif in die Hände von Neville.
"Binde Seidenschnabel außer Sicht an, dann lauf zum Schloss zurück und hol Hilfe. Beeile Dich, Neville!"
Neville öffnete seinen Mund, um zu protestieren, aber Gabriel hatte schließlich den Slytherin überwältigt und kam rücksichtslos hervor, um die anderen zwei Gryffindors zu retten. Der Held sprach einen schwachen Lumos, als er zum Ort des Geschehens lief. Ron wurde in die Höhle des Baums gezerrt. Hermine wollte den Rothaarigen ergreifen, wurde aber durch die Peitschende Weide eineinhalb Meter durch die Luft geschleudert. Gabriel brüllte ihr zu, zurück zu bleiben, und versuchte unter Verwendung seiner Behändigkeit und Geschwindigkeit zu Ron zu kommen. Er schaffte es zu vermeiden, geschlagen zu werden, aber konnte sich nicht näher an den niedergeschlagenen Gryffindor heranarbeiten.
Ron hatte seine Beine um eine Wurzel angehakt, um ihnen Zeit zu geben, zu ihm zu kommen, aber das war keine sehr gute Idee. Es gab einen lauten, Übelkeit erregenden Knack und er heulte vor Schmerz auf. In Sekunden war er weg. Gabriel lugte in das Loch, musste aber zurück springen, um zu vermeiden, durch einen schwingenden Zweig getroffen zu werden. Gerade als er vorhatte anzufangen ringsherum zu zaubern, glitt Krummbein durch die mächtigen Äste und trat auf eine Wurzel. Der Baum erstarrte.
"Angeber." murmelte Gabriel und tauchte in die Höhle des Baums. Hermine war genau hinter ihm.
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Sie fanden sich einige Minuten später in der Heulenden Hütte wieder. Hermine umklammerte seinem Arm so fest, dass er seine Finger nicht fühlen konnte. Er zog sanft ihre Hand fort von ihm und deutete zu den Stufen. Ihr Gesicht war blass und ihre Augen waren dunkel vor Angst, doch sie nickte fest und sie gingen still auf sie zu.
Nur eine Tür war oben offen. Die Zauberstäbe dicht vor sie gehalten, kickte Gabriel die Tür auf und schaute in das Zimmer. Es gab ein prächtiges Himmelbett mit staubigen Vorhängen. Krummbein saß darauf, sah zufrieden aus und schnurrt laut. Ron lag auf dem Fußboden und hielt sich sein Bein, das in einem eigenartigen Winkel abstand. Es war eindeutig gebrochen. Hermine sauste zu ihm.
"Ron! Bist Du okay?"
"Es ist eine Falle." stöhnte der Rothaarige im Schmerz.
"Was?", fragte Hermine, hielt ihren Freund fest und sah sich wild um.
Gabriel war einen Schritt vor ihr und brüllte "Reducto!"
Die Tür explodierte, sprang aus ihren Scharnieren und schlug in die Wand ein. Oder: sie hätte es getan, wenn nicht jemand dahinter gestanden hätte. Es gab einen krachenden Ton und ein Aufheulen vor Schmerz. Gabriel rollte ins Zimmer, hatte sich zur Türöffnung und dem Feind gedreht, gerade als die Tür mit einem Schlag zu Boden fiel. Er zögerte, als er einen klaren Blick darauf erhielt, wer sich dahinter verborgen hatte.
Eine Menge von schmutzigen, matten Haar, das bis zum Ellbogen des Mannes reichte. Wenn keine Augen in den tiefen, dunklen Höhlen gewesen waren, hätte es ein Leichnam sein können. Die wächserne Haut lag so dicht über den Knochen seines Gesichtes, dass es wie ein Schädel aussah. Seine gelben Zähne zeigten eine Fratze des Schmerzes und er schaukelte sich hin und her und hielt sich seine Hand, während er wimmerte.
"Wer sind Sie?" fragte Gabriel, mit noch immer gehobenem Zauberstab.
"Es ist Sirius Black!" keuchte Hermine und drückte Ron fester an sich.
"Expelliarmus!", würgte Black, der plötzlich den Zauberstab von Ron auf sie richtete.
"Tectussitum!", sagte Gabriel schnell. Hermine schrie auf, als sie ihren Zauberstab verlor, doch er behielt seinen, als sein Schild den Fluch blockte, der in einem hübschen Funkeln auseinanderbrach. "Expelliarmus!"
Black wurde zurück geschleudert und verlor die zwei Zauberstäbe, die er gesammelt hatte. Es gab ein Krachen und der Mann seufzte erleichtert. Die Tür musste seine Schulter ausgekugelt haben, aber das war jetzt zurück im Platz. Gabriel fing anmutig die Zauberstäbe seiner Freunde und befahl dem Mann auf seine Knie. Black lachte und umarmte sich selbst. Gabriel runzelte die Stirn, da er sich an Boy erinnert fühlte.
"Ich dachte, dass Du kommen würdest, um Deinem Freund zu helfen." sagte Black mit einer Stimme, die rau war vom Nichtgebrauch. Er hatte scheinbar vergessen, dass ein Zauberstab auf ihn gehalten wurde, während er selbst hilflos war. "Dein Vater hätte für mich dasselbe getan. Tapfer von Dir, nicht zu einem Lehrer zu laufen. Ich bin dankbar… Es wird alles viel leichter machen…"
"Gehen Sie auf die Knie." wiederholte sich Gabriel und die Spitze seines Zauberstabes glühte warnend. "Sie können physisch gefesselt werden, oder ich kann es mit der Magie tun."
"Nein." zischte Black und seine Augen glitzern böse zu Ron. "Ich habe zu lange gewartet… um den Verräter zu töten… um denjenigen zu töten, wegen dem ich nach Azkaban gegangen bin…" Black sah mit jetzt kindlichem Ausdruck direkt zu Gabriel. "Wirst Du mich töten?"
Gabriel wusste nicht, was los war, aber Black war eine Bedrohung. Ron brauchte eine Behandlung. Er öffnete seinen Mund, erstarrte aber, als Remus ins Zimmer gerast kam und einen Entwaffnungszauber rief. Gabriel verlor alle drei Zauberstäbe und wankte unter der Gewalt des Zaubers zurück. Okay. Die Dinge wurden gerade wirklich verwirrend. Er zog sich zurück und Silas kam heraus, der eisige Wut in seinen Augen hatte.
"Wolf." sagte er in einer kalten, gefährlichen Stimme. "Was tust Du da?"
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