Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Über uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Broken Mind, Fractured Soul - Ein sehr schöner Geburtstag

von Nerventod

so, ehe ich ins bett gehe, noch schnell das neue pitel eingestellt… *morgen 14 stunden arbeite (mit 2 stunden pause) und dann noch weiberabend hab nur um am nächsten tag wieder um 4 aufzustehen um neun stunden zu arbeiten* danke für die lieben kommis
knuddels nerventod



Severus nahm Harry mit zu einem Raum, den er letzten Abend kreiert hatte. Er war voller Kunstzubehör und Leinwänden. Er ließ Harry alles ausprobieren. Der Junge war durchschnittlich im Zeichnen, aber miserabel im Malen. Alles, was herauskam, war abstrakt und das frustrierte den Jungen. So führte Severus ihn weg. Harry versuchte noch immer den Bleistift, die Kohle und die Farbe von seinen Händen und seinem Gesicht wegzuwischen, als sie den Übungsraum betraten.

Sie gingen hinüber zu der Matte mit dem Sandsack. Severus brachte ihm ein paar Bewegungen bei und übte sie dann mit ihm. Harry lernte die Verteidigung sehr schnell, war aber angespannt und fühlte sich unwohl bei dem Nahkampf. Das war verständlich, wenn man bedachte, was meistens bei den Dursleys passiert war und so ließ Severus sie beide aufhören und nahm den Jungen mit ins Musikzimmer, was neben Severus' Schlafzimmer lag.

„Schließ deine Augen und höre jedem zu.“, ordnete Severus an und schwang seinen Zauberstab.

Zuerst kam die Gitarre. Harry hörte sich verschiedene Musikrichtungen an. Die scharfen Töne des Mexikanischen Stiles waren sehr erfreulich und die mehr klassischen Stile waren sehr schön. Die Musik hörte auf und er zuckte mit seinen Schultern, als er einen fragenden Blick seines Lehrers erhielt. Sie gingen hinüber zu der Geige. Harry mochte diese mehr. Sie war wunderschön und vielseitig.

„Das vielleicht.“, sagte er mit einem Lächeln.

Sie gingen zu dem Cello. Es klang tief und voll, doch er mochte die leichteren Töne der Geige lieber. Sie drehten sich zu dem letzten Instrument und Severus schwang seinen Zauberstab. Klaviermusik wirbelte durch die Luft. Harry keuchte und ein Ausdruck der puren Freude und Sehnsucht legte sich auf sein Gesicht. Severus wusste, dass dieses Instrument irgendetwas in dem Jungen berührt hatte und setzte Harry sofort an das Klavier und begann ihm Tonleitern beizubringen.

Severus war nicht interessiert daran Harry zu lehren, wie man korrekt spielte oder wie man Noten las. Das war etwas, was Harry nutzen sollte, um seine Emotionen hineinzulegen, damit er sie verarbeiten und mit ihnen klar kommen konnte. So korrigierte Severus die Position der Handgelenke, Fingerbewegungen und -Positionen, konzentrierte sich aber am meisten darauf, den Jungen beizubringen, sich den Ton jeder Taste zu merken, damit er schnell lernen konnte, nach Gehör zu spielen.

Er erinnerte sich daran, das Lily Klavier gespielt hatte. Er war einmal zu früh zu einem Treffen gekommen und hatte Musik gehört. Er war ihr gefolgt und hatte die Rothaarige glücklich spielen hören. Er fragte sich, ob Harry die Musik des Klaviers vielleicht unterbewusst mitbekommen hatte. Lily hatte für ihr Kind gespielt. Sie war sehr gut gewesen und er bezweifelte nicht, dass sie sehr erfreut wäre, dass ihr Sohn darin ein Naturtalent war. Die langen, flinken Finger des Jungen waren auf den Tasten zu Hause.

Für eine Woche übten Harry und Severus jeden Tag nach dem Frühstück für vier Stunden Tonleitern. Harry begann bereits von ihnen zu träumen. Es war langweilig und wiederholte sich, doch Harry beklagte sich niemals über seine Wahl. Es fühlte sich einfach richtig an. Aber, um Harry dazu zu bringen, das Instrument als ein Ventil zu benutzen, ließ Severus Harry mit allem aufhören und er sollte Klavier spielen gehen, wann immer er sich emotional fühlte. Er bemerkte schnell, dass, wenn Harry verwirrt war, er chaotisch durch die Tonleitern ging, während Ärger ihn bei den tieferen Tonleitern bleiben ließ. Die Geschwindigkeit, in der er spielte und wie kraftvoll er die Tasten traf, sagten Severus auch eine Menge über seinen emotionalen und mentalen Zustand.

Harry schrieb auch jeden Nacht, bevor er schlafen ging, in sein Tagebuch und machte jeden Morgen die Atemübungen, während er sich duschte, sich anzog und die Treppen hinunter zum Frühstück ging. Am Nachmittag arbeitete Harry an seinen Hausaufgaben und verbrachte dann je eine Stunde im Übungs- und Spielraum.

Er bevorzugte das Spiel Schnatz-Horden, doch manchmal leistete Severus ihm Gesellschaft und sie spielten ein Vier-Mann-Schachspiel. Es war sehr schwer. Die Schachfiguren, die keinen Menschen hatten, der sie bewegen konnte, bewegten sich selbst und waren sehr gut. Unnütz zu sagen, dass Harry nie ein Spiel gewann. Tatsächlich hatte Severus nur ein Spiel von drei gewonnen. Harry lachte jedes Mal, wenn sein Mentor verlor und damit begann, in seinen Bart zu murmeln.

Die Dinge liefen wirklich gut. Severus war überrascht. Jetzt sah er nicht James, wenn er Harry ansah, sondern eher das Kind. Er hatte schon seit langer Zeit nicht mehr einen solch schönen Sommer gehabt. Er wollte Harry nicht länger helfen, weil es seine Pflicht war; jetzt wollte er ihm helfen, weil er sich wirklich sorgte. Harry hatte einen Platz in seinem Herzen eingenommen, der normalerweise für seine Slytherin-Kinder reserviert war.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Harry wurde aus einem tiefen Schlaf gerissen, als Omi seinen Namen rief. Er blinzelte in die Dunkelheit seines Zimmers und griff nach seiner Brille. Mit einem irritierten Gähnen, schwang er seinen Zauberstab und das Licht ging an. Omi stand neben seinem Bett und knetete seine Hände. Harrys schläfrige Irritation verpuffte sofort, als Sorge deren Platz einnahm.

„Was ist los? Was ist passiert?“, fragte Harry, als er mit seinem Navy-Schlafanzug aus dem Bett sprang.

„Meister möchte sie im Salon sehen. Er sagt, es ist wichtig, sie sich aber vorher anziehen sollen.“

Harry runzelte die Stirn, tat aber, worum er gebeten wurde. Seine Panik hatte sich letztlich gelegt. Snape würde ihn nicht bitten, sich die Zeit zu nehmen, um sich anzuziehen, wenn es um Leben und Tod gehen würde. Aber er war immer noch besorgt und so beeilte er sich. Er zog seine Hosen und ein weißes, Baumwoll-Shirt an, ehe er hinter dem rennenden Elf herjagte.

„Wie spät ist es, Omi?“, fragte er.

„Kurz nach Mitternacht, junger Harry.“, antwortete Omi mit fester, kleiner Stimme.

Sie rannten in den Salon und Harry fand ihn ziemlich dunkel, abgesehen von einer einzigen Kerze, die Severus hielt, vor. Der Professor sah ausdruckslos aus. Er trug schwarze Hosen und ein schwarzes Hemd, das im Moment nicht zugeknöpft war. Seine schwarzen Augen glitzerten mit etwas, das Harry nicht deuten konnte.

Er lief schnell zu ihm. „Was ist los?“

„Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Harry.“, antwortete Severus sanft.

Harry erstarrte mitten im Gehen. Seine Augen waren so groß wie Teller und seine Mund klappte auf. Die Lichter gingen an und Omi jubelte aufgeregt. Harry schaute sich um, während sein Herz schmerzhaft in seiner Brust schlug. Rote und goldene Wimpel hingen an den Wänden und von der Decke. Die ganzen Möbel in dem Zimmer waren herausgenommen worden, außer der Couch, die in eine Ecke neben einem Tisch, der mit Geschenken und einem Kuchen beladen war, geschoben worden war.

Der Kuchen war weiß und auf ihm stand in einer bunten Zuckergussaufschrift ?Alles gute zum 13. Geburtstag'. Dreizehn Kerzen standen stolz darauf und alle von ihnen funkelten wie ein kleines Feuerwerk. Hedwig schuhute von ihrem Platz auf der Rücklehne der Couch sehr selbstgefällig und zufrieden mit sich selbst. Musik begann sanft durch den Raum zu spielen; sie war sehr festlich.

„Sir. Danke. Ich hatte es vergessen.“, wisperte Harry.

Severus lächelte und schlang seinen Arm um die Schultern des Jungen. „Nun, Gabriel hat sich daran erinnert und er hat es mir gesagt.“

„Gabriel? Er ist herausgekommen? Wann?“, fragte Harry erstaunt.

„Letzte Nacht, sobald du eingeschlafen warst, kam er in meinen Raum und hat mir unmissverständlich klar gemacht, dass wir heute etwas Spezielles machen müssten.“

Harry drehte sich um, um seine Arme um die Hüfte seines Professors zu legen und ihn kurz, aber fest zu umarmen. Severus lächelte, als er Harry ebenfalls umarmte und den Jungen dann sanft zu dem Tisch mit seinen Geschenken schob. Harry wurde rot, als er auf der Couch Platz nahm und sanft über Hedwigs Federn streichelte. Sie schuhute erneut und knabberte glücklich an seinen Fingern. Omi sprang aufgeregt auf und ab, als er dem Jungen eines der Geschenke überreichte. Harry nahm die Karte von dem in Gold eingepackten Geschenk und begann sie mit zitternden Händen zu öffnen. Zwei Stück Papier fielen heraus - ein Brief und ein Zeitungsausschnitt.

„Es ist von Ron.“, sagte er aufgeregt in den Raum hinein, als er den Zeitungsausschnitt las. Er besagte, dass Mister Weasley in einer Auslosung Geld gewonnen hätte und alle Weasleys in den Urlaub in Ägypten waren. Das Bild von ihnen mit der Wüste und einer Pyramide im Hintergrund zeigte sie alle glücklich lächelnd. Es sah so als, als hätten sie eine schöne Zeit. Er legte es beiseite und öffnete die Karte.

Lieber Harry,

herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!

Schau mal, es tut mir wirklich leid, das mit dem Telefonanruf. Ich hoffe, die Muggel haben dir das Leben nicht allzu schwer gemacht. Ich habe Dad gefragt und er meinte, dass ich nicht so in den Hörer hätte brüllen dürfen.

Es ist toll hier in Ägypten. Bill hat uns zu den ganzen Gräbern geführt und Du würdest nicht glauben, was für Flüche die alten ägyptischen Zauberer auf sie gelegt haben. Mum wollte Ginny nicht in das letzte mitgehen lassen. Da waren all diese mutierten Skelette darin, von Muggeln, die eingedrungen waren und denen extra Köpfe und so was gewachsen waren.

Ich konnte es nicht glauben, als Dad den Preis des Tagespropheten gewonnen hatte. Siebenhundert Galeonen! Das meiste davon ist für diese Reise draufgegangen, aber sie werden mir auch einen neuen Zauberstab für das nächste Jahr kaufen.

Wir werden etwa eine Woche, ehe das Schuljahr beginnt, nach London gehen und meinen Zauberstab und unsere neuen Bücher besorgen. Gibt es eine Chance, dich dort zu treffen?

Lass dir von den Muggeln nicht die Laune verderben! Versuch nach London zu kommen.

Ron

P.S. Percy ist Schulsprecher. Er hat den Brief letzte Woche bekommen.

Harry lächelte breit und riss das goldene Papier von seinem Geschenk. In der Kiste war etwas, was aussah wie ein kleines Glas, das sich oben drehte. Unter ihm war eine weitere Notiz von Ron. Er las: ?Harry - das ist ein Taschenspickoskop. Wenn jemand in der Nähe ist, dem man nicht trauen kann, soll es aufleuchten und sich drehen. Bill sagt, es ist Plunder, den sie für die Zauberertouristen verkaufen und man könne sich nicht darauf verlassen, weil es gestern Abend beim Essen ständig aufleuchtete. Aber er hat nicht bemerkt, dass Fred und George Käfer in seine Suppe gemischt haben. Tschau, Ron!' Harry stellte es auf den Tisch, wo es auf seinem spitzen Ständer reglos im Gleichgewicht blieb und die Farben der Gryffindor-Wimpel spiegelte. Harry betrachtete es glücklich und grinste zu seinem Professor und dem fröhlichen Elf.

„Das ist ein sehr schönes Geschenk, Harry.“, murmelte Severus.

„Das ist es.“, stimmte er zu. „Ich mag es sehr.“

Omi nahm ein weiteres Geschenk mit Karte und übergab diese an Harry. Harry öffnete die Karte und erkannte augenblicklich an der sauberen Handschrift.

„Das ist von Hermine.“

Lieber Harry,

ich wusste nicht, wie ich dir diesen Brief schicken sollte - was, wenn sie ihn am Zoll
öffnen würden? - Doch dann ist Hedwig aufgetaucht! Sie ist eine kluge Eule und ich hoffe, du sagst ihr das. Ich hab dein Geschenk beim Eulenexpress bestellt; im Tagespropheten war eine Anzeige. (Ich hab ihn abonniert, um mich über die Zaubererwelt auf dem Laufenden zu halten.) Hast du vor einer Woche dieses Bild von Ron und seiner Familie gesehen? Ich wette, er lernt eine Menge. Ich bin ganz neidisch - diese alten ägyptischen Zauberer waren faszinierend.

Ron sagt, er ist in der letzten Ferienwoche in London. Kannst du auch kommen? Werden dein Onkel und deine Tante es erlauben? Ich hoffe sehr, dass du kannst. Wenn nicht, sehen wir uns
am ersten September im Hogwarts-Express.

Alles Liebe,

Hermine

PS: Ron schreibt, Percy sei jetzt Schulsprecher. Ich wette, Percy freut sich, aber Ron scheint darüber nicht besonders glücklich zu sein.

Er lachte und schaute zurück auf das Foto. Percy, der sein siebtes und letztes Schuljahr in Hogwarts beginnen würde, sah besonders schmuck aus. Er hatte Vertrauensschüler-Abzeichen das Fes gesteckt, das er flott auf sein gepflegtes Haar gesetzt hatte und seine Hornbrille blitze in der ägyptischen Sonne.

„Ich wette, es ist ein Buch.“, vermutete Harry, als er das Geschenk von ihr öffnete, doch er lag falsch. Sein Herz schlug heftig, als er das Papier abriss und ein schmales schwarzes Ledertäschchen zum Vorschein kam, auf das silberne Buchstaben gedruckt waren: Besenpflege-Set. „Wow, Hermine!“

Darin war eine große Flasche Fleetwoods Hochglanzpolitur, eine silbrig schimmernde Reisig-Knipszange, ein winzigen Messingkompass, den man für lange Reisen an den Besen klemmen konnte, und ein Do-it-yourself-Handbuch der Besenpflege. Neben seinen Freunden, vermisste er an Hogwarts am meisten das Fliegen. Er liebte es zu fliegen. Es war eine Schande, dass er hier bei Snape nicht fliegen konnte, aber das war keine große Sache. Er hätte auch bei den Dursleys nicht fliegen können.

Er lächelte zu Severus und ließ ihn wissen, dass er froh war hier zu sein und der Professor lächelte, dass er verstand. Omi unterbrach diesen Moment, indem er ein weiteres Geschenk in seinen Schoß legte. Harry legte das Set vorsichtig neben ihn auf die Couch und nahm die Karte von dem Geschenk.

„Es ist von Hagrid.“, lachte er. „Weißt Du, das erste Geschenk, was ich jemals bekommen hatte, war von Hagrid, als er mir meinen Hogwarts-Brief gebracht hatte. Es war ein Geburtstagskuchen und er hatte ihn selbst gemacht.“

Lieber Harry,

herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!

Dachte, du könntest das im nächsten Schuljahr vielleicht nützlich finden. Will hier
nicht mehr verraten. Ich sag's dir, wenn wir uns sehen.
Ich hoffe, die Muggel behandeln dich anständig.

Alles Gute,

Hagrid

Harry fand das ominös, da das letzte Mal, als Hagrid Worte zwischen den Zeilen gesagt hatte, er das Geheimnis um den Stein der Weisen gehütet hatte. Mit einem Schulterzucken, richtete er sich dem Geschenk zu und riss die Verpackung auf. Er sah flüchtig etwas Grünes und Lederartiges, doch ehe er es richtig auspacken konnte, gab das Packet ein merkwürdigen Zittern und einen schnappenden Laut von sich.

Harry erstarrte und Severus schlich, seinen Zauberstab bereit, näher. Sie wussten, dass Hagrid nichts schicken würde, was ihm wehtun würde, doch Hagrid hatte nicht die Sichtweise eines normalen Menschen von dem, was gefährlich war. Harry stieß das Päckchen nervös an und Severus zischte ihm zu, es auf den Boden zu legen. Es schnappte erneut laut. Harry legte es auf den Boden und heraus fiel - ein Buch.

Er hatte gerade noch genug Zeit das hübsche grüne Cover, das mit dem goldenen Titel Das Monsterbuch der Monster geschmückt war, zu sehen, ehe es auf seinen Rand schnippte und seitlich, wie eine Krabbe, unter die Couch krabbelte. „Oh oh.“, murmelte Harry, als Severus den Fleck anstarrte, von wo das Buch verschwunden war. Er glitt schnell von der Couch und ging auf seine Hände und Knie.

„Harry, sei vorsichtig.“

„Es ist nur ein Buch und ich will es nicht verlieren.“, antwortete Harry, als er danach griff. „Autsch!“

„Was ist passiert?“, fragte Severus und zog den Jungen von der Couch weg.

„Es hat mich gebissen!“, erklärte Harry geschockt.

Severus knurrte und sprach einen Zauber, der das kämpfende Buch zu ihnen schweben ließ. Er griff um seine Hüfte und zog seinen Gürtel aus, den er schnell um das Buch schlang damit er es geschlossen hielt. Harry spannte sich an, entspannte sich aber wieder, als er sah, wie der Professor triumphierend zu ihm hinunter grinste und das Buch an dem losen Ende des Gürtels in die Luft hielt.

„Gut.“, sagte Harry anerkennend, als er das Buch zurück nahm und es neben das Set von Hermine legte. „Ich frage mich, warum er denkt, dass ich das nächstes Jahr brauchen werde.“

„Wer weiß.“, schnarrte Severus.

Harry zuckte mit den Schultern und drehte sich zu dem Elf, der stolz ein ungeschickt eingepacktes Geschenkt zeigte. Harry nahm es und sah einen kleinen Anhänger, der sagte: ?Für jun Harry, von Omi'. Harry lächelte den kleinen Elfen an und umarmte ihn. Omis Ohren wackelten wild vor Freude. „Öffnen Sie es.“, schrie der Elf, unfähig sich selbst zu beherrschen.

Harry tat es und keuchte. Es war ein Schnatz! Er umarmte den Elf ein weiteres Mal. „Danke, Omi. Ich liebe es!“

„Hier, das ist von mir.“, sagte Severus, als er über den vor Freude weinenden Elf, der auf dem Boden saß, schritt und gab dem Jungen das letzte Geschenk.

Harry nahm es und packte es vorsichtig aus. Er starrte auf das, was da aufgedeckt auf seinem Schoß lag. Es war ein langer, weißer Wintermantel, weiße Winterhandschuhe und ein Paar schwarzer Quidditsch-Handschuhe, die seine Hände warm halten würden, während sie seine Finger freihielten, damit er den Besen oder den Schnatz halten konnte.

„Ich erinnere mich daran, dass du während der Wintermonate immer so aussahst, als würdest du frieren.“, murmelte Severus unsicher.

„Ich liebe es. Danke.“, schrie Harry und sprang auf, um den Professor zu umarmen. „Danke, Sir. Wirklich. Ich habe nie… zuvor eine Gebutstagsparty gehabt. Und das Geschenk ist perfekt.“

„Ich bin froh, dass du es magst.“, lächelte Severus. „Warum essen wir nicht ein wenig Kuchen?“

Das hörte Omi und der Elf stand auf. Er machte ein Bild mit Snape, der im Hintergrund stand, als Harry seine Kerzen ausblies. Und dann begann er jedem ein Stück zu geben. Die drei saßen für eine Weile da und redeten. Sie hatten einfach eine schöne Zeit und genossen die Gesellschaft der anderen. Als der Kuchen aufgegessen war und sie alle Bauchschmerzen hatten, entschied Severus, dass es Zeit war, ins Bett zu gehen. Harry stimmte zu. Er ging hinüber, um seine Geschenke zu nehmen, als er einen ungeöffneten Umschlag bemerkte, der noch immer auf dem Tisch lag.

„Warte. Ich habe einen vergessen.“, sagte er errötend und öffnete den Umschlag. Er war von Hogwarts und enthielt eine Liste dessen, was er für sein drittes Jahr brauchen würde und einen Erlaubniszettel, um an bestimmten Wochenenden nach Hogsmeade zu gehen. Harry schaute traurig darauf.

„Wir werden uns etwas einfallen lassen.“, murmelte Severus und legte eine Hand auf die Schulter des Jungen.

„Kann ich wenigstens Ron und Hermine in der Winkelgasse treffen?“

„Wir werden sehen, wie die Dinge dann liegen, aber ich sehe keinen Grund, warum du nicht gehen solltest.“

Harry schaute zu ihm auf und lächelte. „Danke. Nun, gute Nacht. Und danke noch mal, dass Du das gemacht hast.“

„Keine Ursache. Jetzt ab mit dir. Ich denke, wir verschieben das Frühstück auf elf. Klingt das gut?“

„Das klingt großartig!“, lachte Harry und machte sich mit seinen Geschenken auf in seinen Raum. Zum ersten Mal in seinem Leben war er froh, dass er Geburtstag hatte.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Harry war freudig eingeschlafen, doch nun war es Zeit an die Arbeit zu gehen. Nach dem Brunch folgte er seinem Professor in das Wohnzimmer. Heute wollten sie sich an die Arbeit machen, Kat zu verstehen. Der Salon sah so wie jeden Tag aus, obwohl Omi Harry versicherte, dass er einige Wimpel, die Harry aufheben könnte, gerettet hatte. Harry dankte ihm reichlich und machte damit den kleinen Elf sehr glücklich.

„Wie werden wir es machen, Sir?“, fragte Harry nervös von seinem Platz auf der Couch. Snape saß ihm gegenüber und hatte seine langen, blassen Finger unter sein Kinn gelegt. Es war eine Position, von der Harry mittlerweile wusste, dass sie bedeutet, dass der Professor versuchte, an etwas sehr Heiklem zu arbeiten.

„Ich denke, wir sollten sie herauskommen lassen. Ich habe ein Aufnahmegerät.“ Dabei zeigte er etwas, was wie ein Fotoapparat aussah, aber ein leicht längeres Ende hatte. Es war auf Harry gerichtet. „Dann werden wir es uns ansehen und du wirst mir sagen, was du über sie denkst und was es bedeuten könnte.“

„Wirst Du mir nicht auch erzählen, was du denkst?“, fragte Harry stirnrunzelnd.

„Nein. Ich denke nicht. Aber ich werde, sollte es nötig werden.“, antwortete Severus ernst. „Es wäre das Beste für dich, wenn du selbst auf die Wahrheit kommst.“

Harry nickte und lehnte sich zurück gegen die Couch. Er begann seine Atemübung und beruhigte langsam seine Nerven. Als er bereit war, schloss er seine Augen in dem Wunsch Kat herauskommen zu lassen und begann einzuschlafen. Severus beobachtete ihn teilnahmslos. Er war sich nicht sicher, dass es funktionieren würde, weil er nicht wusste, wie man eine bestimmte Persönlichkeit heraus rufen konnte. Er hoffte, dass Harrys Wille genug war und wenn nicht, Silas und Gabriel verstehen und helfen würden, sollte es notwendig sein.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Kätzchen fand sich selbst wach und draußen wieder. Sie verschränkte ihre Arme und Beine und ein Schmollmund legte sich auf ihr Gesicht. Warum war sie hier? Nichts hatte sie gerufen und sie wollte nicht wirklich jetzt hinaus. Doch ihre Verwirrung verschwand, als sie den Mann vor ihr sah. Ein kleines, verführerisches Lächeln umspielte ihre Lippen und sie schaute durch ihre langen Wimpern hinüber zu dem Mann. Der Mann versteifte sich; seine Augen waren wachsam und sehr sorgsam. Ihr Lächeln verbreiterte sich und sie zog ihre Beine wieder auseinander und lehnte sich zurück, wodurch sie absolut willig aussah.

Der Mann schien davon nicht berührt zu werden. Sogar seine Stimme war kalt und neutral. „Bist du Kat?“

„Nenn mich Kätzchen.“, schmollte sie, doch ein schnuren war immer noch in ihrer Stimme präsent. Sie täuschte ein Gähnen vor. „Mir ist langweilig. Lass uns ein Spiel spielen.“

„Welche Art von Spiel?“, fragte der Mann gleichgültig.

„Oh, ich bin mir sicher, dass uns etwas einfallen wird.“ Kätzchen lehnte sich nach vorne und reichte nach seinen Beinen. Der Mann stand auf, ehe sie ihn berühren konnte und starrte sie ausdruckslos an.

„Ich mag keine Spiele spielen.“

„Gut.“, schnaubte sie. „Das ist langweilig. Ich gehe.“

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Harry starrte an die Wand, wo die Szene zwischen Kat und Snape gerade fertig abgespielt worden war. Der Professor saß neben ihm auf der Couch, so dass er es sich auch ansehen konnte. Er fühlte sich plötzlich sehr unwohl neben dem Mann zu sitzen. Er war froh, dass die Aufnahme von dem Professor weggezeigt hatte. Er glaubte nicht, dass er mit dem Gesicht des Mannes umgehen konnte, während dieser mit Kat beschäftigt war. Harry schämte sich und fühlte sich schlecht genug. Am meisten jedoch fühlte er sich komplett verwirrt.

„Was denkst du?“, fragte Severus sanft, als er aufstand und zu seinem Stuhl zurückging.

Harry sagte es ihm.

„Ich verstehe.“

„Ich meine, was war das?“, ging Harry plötzlich aufgeregt auf und ab. „Ich verstehe das nicht. Es war so, als wollte sie… aber das kann nicht richtig sein. Kann es? Ich meine… mit dir?“

„Zuerst einmal, musst Du atmen. Setz dich und tue es.“, ordnete Severus an. Der Junge funkelte ihn für eine Sekunde an, ehe er sich setzte und tat, was ihm gesagt wurde. „Zweitens hat Kat mich nicht erkannt. Der Teil von dir hat keine Ahnung, wer ich bin. Sie sah mich einfach als eine andere Person.“

„Also wäre sie so zu jeder Person gewesen?“, fragte Harry stirnrunzelnd. „Das lässt mich überhaupt nicht besser fühlen.“

„Aber es lässt dich ein wenig besser fühlen, ja?“, grinste Severus und war insgeheim froh, als der Junge ihm ein kleines Lächeln zurückgab.

„Aber ich bin überhaupt nicht so.“, seufzte Harry.

„Harry, Kat ist ein sehr kleiner Teil von dir, abgestreift von einer anderen Motivation, einem anderen Ziel und einer anderen Priorität. Wenn sie zurück in deine Persönlichkeit gemischt wird, wird sie wieder in der richtigen Relation sein. Verstehst du das?“

„Ich denke.“

„Wie mit dem Dessert.“, verdeutlichte Snape. „Sie hat es richtig genossen. Ich wette, dass du dir, seit sie da ist, nichts mehr ersehnt oder etwas nachgegeben hast, wie zum Beispiel einem langen Bad.“

„Nein.“, sagte Harry stirnrunzelnd. „Sollte ich?“

„Jeder hat Sehnsüchte wie diese. Maniküren und Massagen sind nur zwei weitere Beispiele. ?Harry' allein hat nicht die Kapazität für diese Verlangen.“

„Warum sollte ich das weg geschoben haben?“ Harry hatte unterbewusst seine Arme um sich selbst geschlungen und seine Beine ein wenig angezogen.

Severus erkannte dies als eine Abwehrtechnik. Sie waren weit genug gegangen. „Ich weiß es nicht. Aber ich denke, dass wir für heute genug daran gearbeitet haben. Warum gehst du nicht ein wenig Klavier üben?“

Harry nickte erleichtert und folgte seinem Professor aus dem Zimmer. Nach dem Üben verbrachte er den Rest des Tages damit seine Hausaufgaben zu beenden und seine üblichen zwei Stunden in dem Übungs- und Spielraum zu verbringen. Er sprach nicht viel während des Abendessens und Snape drängte ihn nicht. Er war dafür sehr dankbar. Sobald das Essen vorbei war, eilte er in seinen Raum und schloss die Tür. Er ließ sich mit einem müden Seufzen aufs Bett fallen. Bilder, die er zurückgehalten hatte, kamen zurück. Hinter geschlossenen Augen, sah er sich wieder selbst in einer Weise handeln, die er sich niemals vorgestellt hätte.

Sich weigernd, weiter darüber nachzudenken, legte sich Harry unter die Decke und zwang sich zum Schlafen. Er wachte ein paar Stunden später von einem Alptraum auf. Er keuchte nach Atem und zitterte, aber er konnte sich beim besten Willen nicht mehr daran erinnern, was er geträumt hatte. Mit zitternden Händen griff er nach seinem Tagebuch, in welches er vorher vergessen hatte, hinein zu schreiben. Doch als er die Feder über die Seite hielt, wurde er komplett leer. Was konnte er schreiben? Plötzlich begann sich seine Hand zu bewegen. Er konnte noch immer seinen Arm fühlen, doch zur selben Zeit fühlt er sich von seiner Aktion total abgetrennt.

Vielleicht solltest du mit einer anderen Persönlichkeit als Kat beginnen. Die Handschrift war viel eleganter und verschnörkelter als seine.

Er keuchte und begann Panik zu bekommen. Sofort begann er mit seiner Atemübung und lächelte trocken. Würde Snape nicht erfreut sein, dass er automatisch auf die Panik reagiert hatte? Als er sich beruhigt hatte, schrieb er vorsichtig zurück. Wer bist du?

Seine Hand begann sich wieder zu bewegen und schrieb einfach: Silas.

Wenn ich laut rede, könntest du mich hören und mir antworten?

Ja.

Oh. Ich denke, ich bevorzuge zu schreiben.

Das ist egal. Ich dürfte mit dir wahrscheinlich sowieso nicht kommunizieren., gab Silas zu.

Warum?

Es wird dich nur darin bestärken, zu glauben, dass ich eine andere Person bin, obwohl ich nur ein anderer Teil von dir bin.

Fühlst du dich wie ein anderer Teil von mir?, schrieb Harry neugierig und biss sich auf seine Lippe.

Ja, irgendwie., antwortete Silas doppeldeutig.

Harry wusste nicht, was er davon halten sollte, so dass er sich dazu entschied, eine andere Frage zu stellen. Weißt du, worüber mein Alptraum war?

Ich habe ihn nicht gesehen, wenn es das ist, was du fragst, aber ich denke, wir können vermuten, dass er mit Kat zu tun hatte.

Du weißt, was ihr passiert ist, ich meine, was mir passiert ist?

Harry, Professor Snape hatte Recht. Du musst dem allein gegenüber treten. Wir können dir nicht einfach die Antworten geben. Abgesehen davon, denke ich, dass du mit einer anderen Persönlichkeit anfangen solltest.

Mit wem?

Gute Frage. Die Schrift veränderte sich. Sie war unordentlicher und schneller. Ich bin Gabriel. Ich denke, du solltest dabei bleiben, jetzt, wo du damit angefangen hast. Du wirst mit jeder Persönlichkeit Schwierigkeiten bekommen, weil du versuchst, sie wieder zu integrieren, oder was auch immer.

Wir stimmen offensichtlich nicht überein, Harry., antwortete Silas. Aber er hat Recht, wenn er sagt, dass es mit jeder Persönlichkeit schwer werden wird.

Und du musst sie so oder so irgendwann integrieren, fügte Gabriel hinzu.

Das hatten wir schon, Schwachkopf., antwortete Silas und Harry konnte beinahe spüren, wie er schnaubte.

Ist sich Kat dessen bewusst, dass ich versuche sie wieder (Pause) zu integrieren?

Sie hat unruhig geschlafen und Boy hat geweint, als du deinen Alptraum hattest., schrieb Silas. Beide sind jetzt ruhig.

Ich denke, ich weiß etwas, was dir helfen wird, Harry., fügte Gabriel hinzu. Als Kat entstanden ist, was auch immer dich sie kreieren ließ, hat auch Boy sehr aufgeregt. Und er ist derjenige, der herauskommt, wenn du sehr verletzt wirst. Erinnere dich daran, wenn du ihr gegenübertrittst und tritt ihr in den Arsch!

Schwachkopf., schrieb Silas wieder und machte dann eine Pause. Ich vermute, dass du immer noch an Kat arbeiten willst?

Ja., antwortete Harry mit ein wenig Zurückhaltung, doch er war entschlossen.

Denkst du, dass du jetzt schlafen kannst?

Ich denke, ich werde noch selbst ein wenig schreiben. Oh, und danke, Gabriel. Für meinen Geburtstag. Die letzte Nacht war wundervoll.

Kein Problem! Schlaf schön, Harry

Gute Nacht., schrieb Silas und dann war Harrys Arm entlassen.

Er schaute hinunter auf die Seite und lächelte. Er fühlte sich besser. Für eine Weile schrieb er zufrieden in sein Tagebuch über alles, was an dem Tag passiert war und über seine Gefühle darüber, dass es ihm (in gewisser Weise) möglich war, mit Silas und Gabriel zu reden. Es war irgendwie eigenartig zu wissen, dass er mit sich selbst sprach, doch es ließ ihn sich auch weniger allein und stärker fühlen. Er wusste, dass er ihnen wieder schreiben wollte. Er legte sich zurück und fragte sich schläfrig, ob er Snape über die neue Entdeckung berichten sollte.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

„Wie fühlst du dich?“, fragte Severus, als sie am nächsten Morgen ihre übliche Position in dem Salon einnahmen.

„Emmm… angespannt, denke ich.“, antwortete Harry.

Er saß mit in seinen Schoß gefalteten Händen da, doch seine Haltung war nicht abwehrend. Severus bemerkte auch, dass Harry Schlabberklamotten trug. Der Junge hatte angefangen sich besser zu fühlen, wenn er Kleidung trug, die ihm passte, doch wenn er sich schlecht oder gedrängt fühlte, kehrte er zu den Schlabberklamotten zurück. Das ließ ihn sich besser fühlen, weil es mehr von ihm versteckte. Es war eine Verteidigungspanzerung, sozusagen.

„Was denkst du über Kat? Wir sind gestern nicht wirklich dazu gekommen.“, fragte Severus sanft.

„Sie ist… Ich weiß nicht.“, gab Harry zu. Er seufzte. „Ich weiß es wirklich nicht. Alles, was ich weiß ist, dass ich sie nicht mag. Aber ich vermute, dass ist offensichtlich, da ich sie von mir weggestoßen habe. Sie lässt mich unwohl fühlen und verlegen und beschämt. Die Art, wie sie sich benommen hat, war schrecklich.“

„Sie hat nur so gehandelt, weil sie nichts hat, was sie führt, außer ihre Gelüste.“, antwortete Severus. „Sie möchte Luxus und Entspannung und das ist etwas Gesundes, was jeder tut. Doch allem sind die Bedürfnisse, die sie repräsentiert, unangebracht.“

„Warum ist das wichtig?“ Harry bezweifelte offensichtlich, dass es das war.

„Jeder Mensch steht in seinem Leben Stress gegenüber. Das Bedürfnis sich zu entspannen und auszuspannen, um dem Stress auszugleichen. Ohne dieses Bedürfnis, das uns wissen lässt, dass wir zu lange angespannt sind, bringen wir uns selbst vielleicht über den Punkt, wo wir uns selbst wehtun. Migräne, Gereiztheit und Gewaltausbrüche sind nur einige Dinge, die geschehen könnten, wenn man sich nicht nach einer Weile verwöhnt.“

Harry nickte verstehend. „Ich verstehe es. Nachdem Hermine eine Menge lernt, liest sie zusammengerollt am Fenster in der Sonne ein Buch. Und Ron fliegt entweder, oder er spielt Schach… Hey, ich fliege immer noch! Warum zählt das nicht?“

„Es kann für die Entspannung genutzt werden.“, stimmte Severus zu. „Aber nicht auf die Art, auf die du fliegst. Du rast herum und machst gefährliche Stunts, die, obwohl sie Spaß machen, deinen Körper und Geist nicht entspannen.“

„Das ist wahr.“, seufzte Harry geschlagen.

„Gut. Ich möchte, dass du für ein paar Stunden Klavier spielst. Konzentrier dich auf Kat, wie du über sie fühlst und was sie bedeutet. Ich möchte nicht, dass du an irgendetwas denkst, was nicht mit Kat zu tun hat. Verstanden?“

„Ja, Sir.“ Harry stand auf und ging zu dem Musikzimmer. „Wirst du mir zuhören?“

„Nicht, wenn du nicht möchtest.“, versicherte Severus und legte eine Hand auf Harrys Schulter.

„Ich denke, ich möchte für eine Weile allein üben.“, gab Harry zu. Er war lange genug mit dem Professor zusammen gewesen, um sich sicher zu fühlen, seine Meinung zu äußern und keine Bestrafung für sie zu befürchten. Ihm wurde bewiesen, dass er Recht hatte, als der Dunkeläugige lediglich nickte und in sein Studierzimmer ging. Harry entspannte sich ein wenig und setzte sich vor das Instrument, das er schnell lieben gelernt hatte.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Sie machten dies für acht Tage. Jeden Morgen redete Harry für 45 Minuten mit dem Professor über Kat und dann spielte er für zwei Stunden, in denen er an nichts anderes dachte, als an seine Persönlichkeit Kat, Klavier. Manchmal saß Severus dabei und hörte zu und manchmal nicht, doch er kam immer hinein und redete mit Harry ein paar weitere Minuten über Kat, ehe er Harry entließ, damit dieser den Rest des Tages mit lernen, trainieren oder spielen verbringen konnte.

Harry hatte seine Hausaufgaben am Tag vor seinem Geburtstag beendet und Snape gab ihm Extrastunden. Harry hatte sich für Verteidigung gegen die Dunklen Künste entschieden und so brachte ihm sein Professor Schilde und Bewegungen bei, die ihn flexibler und schneller machten, während er sich duckte, und lehrte ihm, wie mal fiel, ohne sich weh zu tun. Snape brachte ihn auch zweimal die Woche Selbstverteidigung bei.

Jede Nacht, ehe er ins Bett ging, spielte Harry für eine Stunde Klavier, nur um zu spielen und dachte dabei an nichts anderes als an Musik. Dann schrieb er und ging schlafen. Silas und Gabriel hatten ihm seit dem ersten Mal nicht mehr geschrieben. Harry hatte auch nicht versucht ihnen zu schreiben. Er fühlte sich nicht wirklich danach, mit jemandem anderes zu reden. Er war sich sicher, er hätte sich abgeschottet und Snape wollte ihn sich nicht verstecken oder das Problem vermeiden lassen.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Harry wachte mit einem erstickten Schrei auf. Er hatte jede Nacht Alpträume, seit er die Aufnahme von sich selbst als Kat gesehen hatte. Doch zum ersten Mal erinnerte er sich an Stücke aus dem Traum. Sein Herz schlug gegen seine Brust und er war mit Schweiß bedeckt. Tränen rannen ihm aus den Augen und er konnte nicht genug Atem bekommen, um zu weinen. Sofort begann er tief und langsam einzuatmen, wie er es sich beigebracht hatte. Es half nicht, denn jedes Mal, wenn er sich beruhigte, begann er wieder zu schluchzen und zu zittern.

Er stolperte aus dem Bett und fiel beinahe hin, so sehr zitterten seine Beine. Atmend, weinend und keuchend ging er zu der Tür. Er hatte seine Brille vergessen und alles war verschwommen. Das Weinen war auch keine Hilfe. Er ging, mit seinen Händen die Wände entlang tastend hinunter. Er ging an fünf offenen Türen vorbei, ehe er die fand, die geschlossen war. Snapes Zimmer.

Harry brach zusammen und Boy kam vehement heraus. Silas und Gabriel konnten ihn nicht mehr zurückhalten. Boy war aufgeregt durch die Alpträume jede Nacht und speziell von diesem, und das Harry sich Snapes geschlossener Tür näherte gab ihm die Kraft herauszukommen, da er befürchtete, dass Snape wütend sein würde, dass er aufgeweckt wurde und sie bestraft werden würden.

Boy drängte sich schluchzend von der Tür fort. Er drehte sich um und rannte, krümmte sich und stolperte in sein Zimmer zurück. Es war zu groß. Da gab es nichts, um sich zu verstecken. Keuchend und zitternd rannte er durch den Raum. Er riss die Schranktür auf, krabbelte hinein und schloss die Tür fest hinter sich. Er saß in der Dunkelheit und wiegte langsam und wimmernd vor und zurück.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Severus wachte durch einen leichten Alarm auf. Er zauberte das Licht an und öffnete die Tür. Harry war nicht da. Er runzelte die Stirn. Dieser spezielle Alarm sollte immer losgehen, wenn jemand die Tür berührte. Er ging leise hinunter in die Halle. Er wollte das Kind nicht aufwecken, wenn der Alarm fehlgezündet war. Harrys Schlafzimmertür war weit offen. Er lief, angespannt vor Sorge, vorwärts, konnte Harry aber nirgends entdecken.

„Omi!“, rief er leise und der Elf erschien mit einem ?plopp' in einem grauen Nachthemd.

„Ja, Meister?“

„Wo ist Harry?“ Die Augen des Elfes wurden verschwommen und dann deutete er auf die Schranktür. „Danke.“

Der Elf nickte besorgt und verschwand. Severus erreichte den Schrank und öffnete langsam die Tür. Harry war zusammengerollt in einer Ecke, schaukelte sich selbst und wimmerte. Sobald das Licht sein Gesicht berührte begann er mehr zu weinen und flehte, dass man ihm nicht wehtat. Severus biss die Zähne zusammen wegen der qualvollen Entschuldigungen und kniete sich hin.

„Harry… Boy… ich werde dir nicht wehtun. Ich bin nicht wütend.“, sagte er sanft und wagte sich nicht, das Kind jetzt zu berühren. „Ich bin froh, dass du mich aufgeweckt hast. Du hast das Richtige getan. Ich bin stolz auf dich.“

Boys Schaukeln verlangsamte sich und sein Wimmern verstummte. Nach ein paar Minuten wurde er schlaff und Harry blinzelte verwirrt und aufgeregt zu seinem Professor hinauf. Severus griff langsam nach ihm und zog ihn sanft aus dem Schrank. Harry weinte und Severus nahm ihn einfach hoch und brachte ihn zum Bett.

„Harry. Atme.“

Harry gehorchte unbeholfen. Er wusste nicht, was er davon halten sollte, dass sein Professor ihn ins Bett getragen hatte und nun neben ihm saß und einen Arm um seine Schultern gelegt hatte. Niemand hatte ihn so getröstet - außer vielleicht Hermine. Doch es half ihm, sich zu beruhigen und so lehnte er sich an seinen Lehrer.

„Was ist passiert?“

„Ich… Ich hatte einen Alptraum… Er war… Ich…“ Er musste stoppen, um zu atmen. Snape fragte ihn nicht wieder. Er saß geduldig und wartete darauf, dass Harry sprach. „Ich konnte mich nicht bewegen… oder klar denken… Jemand hat meine Schultern massiert… Ich dachte, dass das schön war und es hat sich wirklich schön und entspannend angefühlt… aber dann… Ich wollte es nicht! Ich wollte nicht!“

„Schhh, Harry. Es ist gut.“, wisperte Severus, obwohl er auch angespannt war. Er hatte vermutet, was Kat verursacht hatte, doch es zu hören war eine andere Sache. „Was ist passiert?“

„Sie…“ Harrys Zähne klapperten und Severus hielt ihn fester und kämpfte seinen wachsenden Ärger hinunter. „…haben meine Hosen runter gezogen… und dann… war es heiß… und ich konnte mich nicht bewegen… es fühlte sich… gut… Es sollte sich nicht GUT fühlen!“, schrie er verzweifelt.

Boy rauschte hinaus, schrie und kämpfte sich weg. Severus ließ ihn sofort los und murmelte einfach Beruhigendes, als der Junge in der Mitte des Bettes zitterte und sich schüttelte. Der Anblick war herzzerreißend. Merlin! Er wollte denjenigen töten, der dies Harry angetan hatte. Er fühlte sich krank. Als Harry zurückkam, hatte er einen Beruhigungstrank herbei gerufen und gab diesen ihm zu trinken. Harry schluckte es mit einem Mal. Severus setzte sich wieder neben ihn und legte beschützend einen Arm um die Schultern des Jungen.

„Harry, erinnerst du dich, wer das getan hat?“

„Nein.“, sagte Harry leise.

„Du hast nichts Falsches gemacht. Das war nicht dein Fehler.“ Severus festigte seinen Griff, als Harry schwach zu weinen begann. „Schlaf. Wir werden morgen früh darüber reden.“

„Ich will nicht.“, protestierte Harry schwach.

„Es tut mir Leid, Harry, aber das ist keine der Zeiten, an denen du deine Tür schließen kannst. Wir müssen darüber reden. Ich verspreche, wenn du dich zu unwohl fühlst, um weiter zu machen, werden wir aufhören. Schlaf jetzt.“, sagte er, als er beruhigende Kreise auf dem Rücken des Jungen strich. Er ging erst, als Harry sich schließlich selbst in den Schlaf geweint hatte.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Ich wünsche Joanne Rowling, dass sie es schafft, nach den sieben Potter-Bänden eine andere Art von Literatur zu schreiben und dass die jugendlichen Leser mit der Lektüre mitwachsen werden.
Rufus Beck