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Fanfiction

Gay Aurors - Switcheroo

von Resimesdra

„Es ist nur… er ist doch soviel geschäftlich unterwegs, Hermine. Machst du dir denn keine Sorgen?“, fragte Harry. Er hatte versucht, es sich auf der Couch gemütlich zu machen, doch jedes Mal, wenn er sich niederließ, rückte Hermine ein Stück auf, so dass sie beinahe in seinem Schoß zu sitzen kam. So auch dieses Mal. Harry konnte gerade noch rechtzeitig sein Glas wegziehen, bevor sich dessen Inhalt über ihn ergoss. Das war jetzt bereits das dritte Mal, dass seine Sucherreflexe ihn vor einer Bierdusche gerettet hatten, und so langsam keimte in ihm der Verdacht auf, dass Hermine das absichtlich machte.

„Er ist doch immer geschäftlich unterwegs, Harry. Ich dachte, das wüsstest du“, sagte Hermine, und strich mit dem Finger den Bügel von Harrys Brille entlang. Die Bewegung ließ ihn innerlich erschauern, aber er beherrschte sich und schlug ihre Hand nicht weg. „Es ist aber süß von dir, dass du dir Sorgen machst. Ich sollte dich belohnen…“

Hermine legte ihre Hand auf Harrys Knie, und diesmal zuckte Harry derartig zusammen, dass er sein Glas beinahe eigenhändig über sich verschüttet hätte. „Äh… es braucht keine Belohnung, Hermine. Die Sache ist die…“

Er sah hinunter in ihre matten, braunen Augen, die mit viel zu viel Kajal umrandet waren. Ihr orangefarbenes Top war alles andere als züchtig, es stand von ihrer Brust ab und gab den Blick auf ihre vom Stillen schlaff gewordenen Brüste frei. Selbst wenn Harry hetero gewesen wäre, so hätte er auf diesen Anblick dennoch gerne verzichtet.

„Was denn, bist du schwul oder was?“, fragte Hermine. Harry schaute weg, betrachtete die über das ganze Wohnzimmer verteilten Spielsachen und hörte, wie sie sich neben ihm bewegte. Wenigstens schien Hermine zu wissen, wie man die Kinder ohne allzu viel Gedöns ins Bett bekam… Auch wenn er stark vermutete, dass das an irgendwelchen Tränken liegen könnte, die den lieben Kleinen unter das Abendessen gemischt wurden – die Situation war im Moment schon unangenehm genug, auch ohne schreiende Kinder, die einem an den Beinen hingen.

„Was? Ich…“ Vielleicht sollte er es ihr einfach sagen. Sie waren schließlich schon so lange Freunde, und vor ihrem „Sommer Makeover“, aus dem sie… so… zurückgekehrt war, hatte man immer gut mit ihr reden können.

„Nein, tut mir leid. Das war nicht sehr fair, oder? Klar, dein Partner ist homosexuell, aber das bedeutet ja nicht, dass du’s auch bist. Du findest mich einfach nicht attraktiv, stimmt’s?“, fragte sie, während sie aufstand und zu ihm hinüberging.

Harry trank sein Glas aus und trat einen Schritt zurück, nicht wissend, was er darauf antworten sollte. „Eh… ich denke, du bist ziemlich attraktiv, schätze ich.“ Eigentlich hatte er sie vor ihrem Makeover hübscher gefunden, aber dann wiederum war sie ja auch immer nur eine Freundin für ihn gewesen. Und dann eben „Rons Freundin“. Dieses Wesen hier war ihm allerdings fremd, wie er befand.

Blöd war nur, dass sie nicht dazu zu bewegen schien, Ron dazu zu veranlassen, weniger zu arbeiten. Und in letzter Zeit war er wirklich bei der Arbeit; Arbeit, die er gemeinsam mit Harrys rechtmäßigem Partner Draco Malfoy verrichtete.

„Dann verstehe ich nicht, warum du nicht… Möchtest du noch was zu trinken, Harry?“ Sie war jetzt nah genug, um ihre Hand auf seine zu legen, die das Glas umklammert hielt. Sie lehnte sich an ihn. „Ich weiß, dass du im Moment niemanden hast. Ron sagt immer, dass du endlich mal wieder flachgelegt werden musst. Er sagt, du hättest nen Stock im Arsch.“

„Was?“ Harry überließ ihr das Glas. Was sollte man dazu sagen? „Ich brauche nicht flachgelegt zu werden!“

Hermine nahm das Glas und ihre Augenbrauen schossen in die Höhe. Sie warf ihr buschiges braunes Haar zurück. „Hast du denn eine Freundin, Harry? Wie heißt sie?”

Ihr herausfordernder Tonfall ging ihm auf die Nerven; sie tat so, als sei es unmöglich für ihn, jemanden zu finden! „Ich habe keine Freundin.“ Und er würde auch nie eine haben. Harry begriff nicht, warum noch niemand kapiert hatte, wie es um ihn stand. Andererseits war er ja natürlich auch nicht länger das Zentrum der Welt.

„Hast du denn dann einen Freund?“

Schön wär’s. „Nein.“

Hermine lachte und schüttelte den Kopf. „Ich mach doch nur Spaß, Harry. Ich weiß ja, dass du nicht schwul bist, nur Draco Malfoy, der dein Partner ist. Ist doch lustig, oder? Aber weißt du, ich fange an zu glauben, dass Ron langsam ein bisschen bisexuell wird.“

Harrys Herz setzte einen Schlag aus. All seine Wut über Hermine wurde weggewaschen von der schrecklichen Gewissheit, dass sich seine Befürchtungen bewahrheitet hatten. Er wusste nicht, was er tun würde, sollte er rausfinden, dass Ron und Draco tatsächlich auf die selbe Art und Weise Fälle lösten, wie er und Draco es getan hatten. Er schluckte schwer und versuchte, seine Stimme wieder zu finden. Wenn er doch nur etwas mehr getrunken hätte! „Wie… wie kommst du darauf?“

Er schob eine Hand in seine Hosentasche und zuckte die Schultern, um so zu beweisen, wie egal ihm das alles eigentlich war. „Ich meine… du weißt schon… Ron hat auf mich nie den Eindruck gemacht, als habe er was für Typen übrig.“

„Ach, ich weiß auch nicht. Ron sagt doch immer, dass ein Loch nur ein Loch ist, oder? Außerdem macht er’s in letzter Zeit lieber von hinten… Einmal hat er es sogar meine Boypussy genannt!“, sagte sie und zuckte die Schultern.

„Boypussy?“ Harry starrte sie an, erbleichend ob der Anspielung und der dadurch ausgelösten Unruhe in ihm.

„Ach Harry, es tut mir so leid! Ich hätte dir nicht von all meinen kleinen Problemchen erzählen sollen… ich bin so gerührt, dass du dir solche Sorgen machst!“, rief sie. Harry kam nicht mehr dazu, klarzustellen, dass er sich – obgleich durchaus interessiert an ihrem persönlichen Wohlergehen und am Fortbestand ihrer Ehe – momentan weit mehr Sorgen um Draco machte, der allem Anschein nach von Hermines Ehemann vernascht wurde, denn ihre Lippen waren plötzlich auf seinen und er fühlte sich heftig gegen die Wand gepresst. Ihre Hände wanderten so flink unter sein T-Shirt, dass Harry kurz dachte, dass ihr mangelndes Flugtalent eine wahre Schande war, weil sie sich definitiv gut im Quidditch-Team gemacht hätte. Möglicherweise war das aber auch einfach ein weiterer Bestandteil des Makeovers…

Sie war so schnell, dass Harry einen Moment brauchte, bis er sich aus ihrer Umarmung gewunden hatte. Als er es schließlich geschafft hatte, ihre Hände unter seinem T-Shirt herauszumanövrieren, packte er sie an den Handgelenken und schob weit genug von sich, dass ihm eine weitere Belästigung erspart bleiben würde. „Hermine… Ich kann nicht. Wir können nicht. Ich…”

Doch dann begann sie zu weinen, und Harry wusste nicht mehr, was er sagen sollte. Er hatte sie schon früher zum Weinen gebracht, aber das waren damals andere Umstände gewesen, sie war anders gewesen… und jetzt wollte er einfach nur weglaufen. Weglaufen und rausfinden, was da zwischen Ron und Draco lief. Wenn er jetzt nämlich nicht bald Land gewann, dann war es sehr wahrscheinlich, dass er letzten Endes mit Hermine um die Wette heulen würde.

„Warum können wir nicht? Wahrscheinlich ist Ron gerade sowieso dabei, Malfoy zu vögeln!“, heulte sie.

Harry starrte sie erschrocken an. Er wusste, wie sie sich fühlen musste… so verletzt, so wütend, so verraten.

„Und dabei weiß er, dass ich einen Dreier mit einem anderen Mann will! Ich wette, Malfoy hat keinen Bock darauf. Wahrscheinlich nennt er mich noch immer ein Schlammblut, der kleine Bastard!“, schluchzte Hermine. Ihr Körper wurde schlaff, als sie sich in Harrys Arme warf und an seiner Brust weinte.

„Ein Dreier?“ Harry musste hier weg, und zwar schnell, bevor ihm schlecht wurde. „Ich glaube nicht, dass…“

„Ich weiß, ich weiß, Malfoy ist schwul. Trotzdem, er nimmt mir meinen Mann weg, Harry! Sie verbringen all ihre Zeit zusammen. Ich habe solche Angst, dass ich ihn verlieren könnte!“

Harry ließ zu, dass sie ihn erneut umarmte, denn sie sah aus, als hätte sie es wirklich nötig. Er tätschelte ihr den Kopf, hoffend, dass sie das auf irgendeine Weise tröstend finden würde. Irgendwie tat ihm die Umarmung aber auch gut. Die augenscheinliche Entwicklung der Ereignisse wurde dadurch zwar nicht leichter erträglich, aber zumindest fühlte er sich nicht ganz so allein. Er fragte sich, ob all das wohl bedeuten mochte, dass Kirley aus dem Rennen war…? „Hör mal, Tonks nimmt gerade viel frei, deswegen habe ich nicht viel zu tun. Vielleicht sollte ich… die beiden ein bisschen beschatten und dir dann sagen, was los ist?“

Hermine drückte ihn, und für einen kurzen Moment hatte Harry schon Angst, dass sie ihn gleich wieder unsittlich berühren würde, aber stattdessen nickte sie nur. „Ich weiß… dass Ron und ich… dass unsere Beziehung etwas ungewöhnlich ist, Harry. Ich weiß, dass du uns nicht verstehst; manchmal bin ich nicht mal sicher, ob ich uns verstehe. Aber er war noch nie… noch nie so enthusiastisch wegen einer anderen, und ich… ich… ich liebe ihn wirklich, Harry!“

Harry wusste nicht, was er darauf sagen sollte. Vielleicht hatte er von Liebe einfach eine andere Vorstellung, aber er glaubte nicht, dass die mit dem kompatibel war, was Ron und Hermine da trieben. Hermine schien wirklich fertig zu sein, und Harry fand, dass ihm das einen guten Grund für das lieferte, was er die nächsten drei Wochen zu tun gedachte: nämlich Ron und Draco zu bespitzeln. „Ich werde sehen, was sich machen lässt, Hermine. Mach dir keine Sorgen.“

--

Obwohl Harry vorgehabt hatte, früh im Ministerium zu erscheinen, so hatte ihn die letzte durchzechte Nacht doch ziemlich mitgenommen; er war verkatert und kam prompt zu spät. Der Untersuchungsraum war wie üblich komplett überfüll und nur sehr wenige beachteten ihn, als er vorbeiging, aber er gab sich große Mühe, Ron und Draco unter ihnen zu erspähen.

Die beiden sprachen im Büro nicht viel miteinander, aber das war wohl nicht weiter ungewöhnlich. Draco sagte generell nicht sehr viel, nicht mal zu Harry, mit dem er jetzt schon dreimal Sex gehabt hatte. Harry versuchte, sich davon nicht kirre machen zu lassen, aber er konnte nicht anders, als darüber nachzugrübeln.

Harry spähte in Rons Büro und erhaschte einen Blick auf die Ausgabe des Tagespropheten, in der Ron soeben las. Auf Seite 2 war ein Bild von Kirley Duke abgedruckt, der seinen Arm um Draco gelegt hatte, welcher – zumindest fand Harry das – ein wenig genervt dreinblickte. Oder war er womöglich erregt…? Er grinste höhnisch, was normalerweise ja wohl eher als schlechtes Zeichen zu deuten war, aber dann wiederum gehörte es einfach zum Repertoire von Dracos alltäglichen Gesichtsausdrücken, von dem her war das schwer einzuschätzen.

Rons Gesichtsausdruck beim Lesen des Artikels war genauso undeutbar. Er schien beinahe ausdruckslos, aber Harry fand, dass er vielleicht ein wenig blass wirkte. War er blass? Oder war Ron einfach immer so blass? Vielleicht lag es an der Beleuchtung… Aber jedenfalls war damit die Frage geklärt, ob Draco noch mit Kirley Duke zusammen war. Mit wie vielen Typen hatte Malfoy wohl vor, Sex zu haben? Harry spürte, wie er vor Ärger rot anlief – und merkte darüber prompt nicht, dass Ron ihn bemerkt hatte und ihn nun direkt ansah.

„Alles in Ordnung mit dir, Harry?“ Er legte die Zeitung weg und gab sich keine Mühe, zu verbergen, was er soeben gelesen hatte. „Du siehst scheiße aus, Mann. Warst du gestern auf ner Sauftour?“

„Sowas ähnliches.“ Harry wollte ihn am liebsten gerade heraus fragen, warum er den Artikel las, wo er gewesen war und was hier los war, aber er hatte keine Ahnung, wie er all diese Dinge vorbringen sollte, ohne dabei wie ein eifersüchtiger Liebhaber rüberzukommen.

„Tut mir leid, Mann. Malfoy und ich haben ein paar Extrastunden gemacht, weil Tonks doch frei genommen hat und du noch nicht allein auf Streife gehen kannst. Vielleicht können wir nächste Woche mal wieder was zusammen unternehmen?“

Harry fasste den Kommentar als Vorwurf auf, auch wenn er nicht als solcher gedacht gewesen war. „Es ist ja nicht so, als wollte ich lieber hier rumsitzen und Papierkram erledigen!“

„So hab ich das nicht gemeint“, sagte Ron. Er sah ein wenig verärgert aus, fast so, als wünsche er sich, dass Harry einfach weiterginge. Harry würde jede Wette eingehen, dass Ron gern mit Draco zusammenarbeitete. Dieses ganze Sex-ohne-tiefere-Bindung-Zeugs war doch sicher genau nach seinem Geschmack, und Draco würde auch kaum schwanger werden, wie es – Gerüchten zufolge – der armen Tonks ergangen war. „Ich meine nur, dass wir im Moment viel zu tun haben.“

„Habt ihr heute Nacht was vor?“, fragte Harry mit belegter Stimme. Er hoffte, dass dem so war, denn er war mehr als bereit, seinen neuen Job als Spion anzutreten. Es gab einfach zu viele ungelöste Fragen, und er würde vor Sorge noch ganz verrückt werden, wenn er nicht bald rausfand, was wirklich vor sich ging.

„Ich glaub schon. Shacklebolt hat uns auf halb zehn zu einem Meeting bestellt.“ Ron sah ihm forschend ins Gesicht. Er winkte ihn näher heran, so dass Harry schon dachte, er wolle ihm ein Geheimnis anvertrauen. Er verspannte sich, versuchte, sich darauf vorzubereiten, was Ron ihm gleich sagen würde, dann marschierte er zu Ron ins Büro und beugte sich erwartungsvoll vor. „Hast du je gesehen, dass Malfoy… etwas gemacht hätte?“

„Was meinst du?“

„Ich meine… alle sagen, er sei so ein furchteinflößender Finsterling, aber ich hab lediglich gesehen, dass er hin und wieder mal ein bisschen zauberstabslose Magie anwendet; zum Beispiel das Licht ein und ausschaltet und so’n Scheiß. Ich will mich ja nicht beschweren, weil wir coole Aufträge haben, aber ich check einfach nicht, warum alle soviel Aufhebens um ihn machen. Ich hab deine Berichte gelesen, und in denen steht auch nichts anderes. Ich glaub ja einfach, dass er ein genauso großer Aufschneider ist, wie er’s eh und je war, du nicht?“

Irgendwie war die Vorstellung tröstlich, dass Draco Ron keine außerordentliche Zaubershow geliefert hatte. Es hatte eine Weile gedauert, bis er es sich vor Harry getraut hatte, aber da war ja auch sein Leben in Gefahr gewesen. Harry war nicht ganz sicher, was er davon jetzt halten sollte. Er fragte sich, ob Ron immer noch dachte, dass Draco ihn so ansah, aber jetzt war wohl nicht der richtige Zeitpunkt, darüber zu reden. Außerdem glaubte er nicht, dass er es verkraften könnte, sollte Ron sagen, dass er das nicht fand.

„Ja, Malfoy ist ein Aufschneider.“ Es fühlte sich gut an, das zu sagen. Harry wünschte sich irgendwie, dass es wahr wäre. Dann wäre er nämlich jetzt nicht in der moralisch verzwickten Lage, zu verheimlichen, was er gesehen hatte. Es war ein klein wenig beunruhigend, dass Ron ihm noch nichts von einer süßen Maus erzählt hatte, der vögelte oder zu vögeln beabsichtigte – andererseits war es schön, ihn mal wieder so konzentriert auf seine Arbeit zu sehen. Sie beendeten ihre Unterhaltung mit ein paar einträchtigen Erinnerungen daran, was für ein Idiot Malfoy damals gewesen war, und Ron klopfte ihm auf die Schulter, um ihn daran zu erinnern, dass auf diese Weise wenigstens niemand mehr seine Sexualität in Frage stellen würde.

„Ja, Gott sei Dank.“

Irgendwo zwischen Rons Beteuerungen und seinen pochenden Kopfschmerzen beschloss Harry, sich in den Aufenthaltsraum zu stehlen, um dort eine Tasse Tee zu machen, und ging dann zurück in sein Büro. Als er dort ankam, stellte er fest, dass auf der von ihm offen liegen gelassenen Akte eine kleine, orientalisch anmutende Schnitzerei stand, die aus Elfenbein gefertigt schien.

Bei näherer Betrachtung stellte sich heraus, dass sie zwei Asiaten darstellte, die auf kunstvolle Art und Weise kopulierten. Sie waren dabei dergestalt ineinander verschlungen, dass klar wurde, dass die Akteure beide männlich waren und der dargestellte Sex die Analversion repräsentierte. Harrys Augen wurden groß als er die Skulptur in seiner Hand betrachtete, dann umklammerte er sie und sah sich paranoid in seinem Büro um. Es gab nur eine einzige Person in diesem Gebäude, die wusste, dass ihm das gefallen würde!

Die Figur fest umklammert marschierte Harry hinüber in Dracos Abteil und kickte gegen den Türrahmen, um seine Aufmerksamkeit zu erregen.

Dracos gleichgültiger Gesichtsausdruck, als er sich auf seinem Stuhl herumdrehte – er machte sich nicht einmal die Mühe, aufzustehen! – verärgerte Harry noch weiter. Er streckte die Skulptur mit spitzen Fingern von sich und fragte: „Was soll das denn darstellen, bitteschön?“

Draco nahm ihm das Ding ab und betrachtete es, als sei es das erste Mal, dass er es zu Gesicht kriege. Trotzdem war da etwas in seinem Grinsen, dass es Harry unmöglich machte, zu glauben, dass er dieses pornografische Objekt noch nie zuvor gesehen hatte. „Hm… Netsuke.“

„Was?“

„Netsuke. Shunga Netsuke, um genau zu sein. Solche Figuren waren in der Edoperiode in Japan sehr beliebt“, sagte Draco mit dieser aufreizend schleppenden Stimme. „Männer haben sich solche Teile an den Obi gehängt, wo sie als eine Art Tasche dienten. Oftmals repräsentierten sie auch die sexuellen Präferenzen.“

Harrys Gesicht wurde heiß und Dracos Grinsen breiter. Harry sah entsetzt dabei zu, wie Draco die beiden Figuren ein Stück weit auseinander zog, so dass eine kleine Öffnung dazwischen sichtbar wurde, in der man zum Beispiel Tabak oder etwas anderes Kleines aufbewahren könnte. Draco spielte ein wenig mit den elfenbeinernen Figuren, wodurch der winzige Penis des einen langsam in den Arsch des anderen Männchens hinein und wieder heraus glitt. Harry wurde rot, nahm Draco die Figuren weg und sah sich nervös um.

„Warum hast du mir das gegeben?“, fragte er und steckte die Skulptur in die Tasche. Gott sei Dank waren ihre Roben ja so umsichtig designt worden, dass sie Taschen besaßen.

„Warum glaubst du, dass ich es war?“, fragte Draco zurück. Sein Ausdruck war komplett nichtssagend, was Harry ein wenig verunsicherte.

„Wer sollte es denn sonst gewesen sein?“ Harry hasste es, so unsicher und nervös zu sein, und er konnte sich gut vorstellen, dass genau das den Reiz für Draco ausmachte. Und irgendwie machte es der Gedanke daran wiederum erträglicher für Harry.

„Keine Ahnung. Weasley hat neulich sein Interesse an ‚Mannginas’ bekundet; vielleicht bist du ja der Glückliche?“, sagte Draco, und als er sich vorbeugte glitzerten seine Augen schalkhaft.

Manngina klang so sehr nach etwas, das Ron sagen würde, dass es Harry schwer fiel, nicht zu lachen. Er merkte, dass Draco etwas störte, aber er hatte keine Ahnung, ob es Ron war oder er selbst.

„Jedenfalls“, sagte er und trat den Rückzug an, „muss ich herausfinden, wer es war, damit ich mich… für mein Geschenk bedanken kann.“

Das Grinsen war wieder da und Draco drehte sich wieder mit seinem Stuhl um. „Ich bin sicher, dein kleiner Ausbruch eben war schon genug Belohnung, egal, wer es war.“

„Natürlich.“ Harry fühlte sich ein wenig vor den Kopf gestoßen, aber ihm gefiel die Idee, dass Draco ihm etwas geschenkt hatte. Klar, es war obszön, aber es war dennoch ein Geschenk.

Und trotzdem würde er ihm und Ron diese Nacht folgen, weil er nämlich wahnsinnig werden würde, wenn er es nicht tat. Aber beruhigend was das Geschenk dennoch.

„Also… ich bin dann in meinem Büro. Falls du was brauchst…“, fügte er hinzu.

„Danke für die Info.“ Draco wandte den Kopf, so dass Harry ein Glitzern in seinen Augen sehen konnte. „Und übrigens, Potter, wenn du Fragen bezüglich meiner Mutter hast, dann solltest du mich vielleicht einfach direkt fragen, statt in geschlossenen Akten zu stöbern.“

„Ehm…“ Harry verschluckte sich fast vor Schreck. Draco hatte ihn erwischt! Er hatte gedacht, er wäre vorsichtig gewesen, er hatte extra alle Akten vor und nach Narzissa Malfoy geborene Black herausgesucht, so dass er die interessanten einfach dazwischen hatte schieben können… Er hatte sie sogar unsichtbar gehext, aber Draco wusste es trotzdem! „Es… tut mir leid.“

Draco wandte sich wieder seinem Schreibtisch zu und wedelte mit der Hand. Harry betrachtete dies als Zeichen, dass er entlassen war, und schlich sich davon.

--

Unter seinem getreuen Unsichtbarkeitsumhang verborgen folgte Harry Ron und Draco in ein baufälliges Reihenhaus in Islington. Das Haus stand leer, es sah aber so aus, als wäre es in Restauration begriffen. Eigentlich, dachte Harry, hätte man den ganzen Block renovieren sollen, aber augenscheinlich war irgendjemand mit Einfluss daran interessiert, dass das nicht geschah. Offenbar gehörten diese Häuser jemandem.

Harry hatte sich alle Mühe gegeben, im Verborgenen zu bleiben, sogar als er den Umhang übergeworfen hatte, denn er war sich nicht ganz sicher, dass Draco ihn nicht doch durchschauen würde. Dumbledore hatte es seinerzeit schließlich auch gekonnt, da war Harry sicher. Draco war zwar noch nicht auf Dumbledores Level – zumindest nicht soweit Harry das beurteilen konnte – aber Vorsicht was schließlich besser als Nachsicht, und so drückte er sich im Schatten herum und beobachtete Ron und Draco.

„Warum schicken die uns her, nachdem es passiert ist?“, fragte Ron. „Ich check das nicht.“ Der Raum, in dem sie sich befanden, war nicht möbliert, nicht wirklich, zumindest, nur bloße Dielen, Kerzen in den Ecken und eine Kalklinie auf dem Boden, die drei Halbkreise ergab, die über einen vierten Halbkreis miteinander verbunden waren.

„Ich würde jetzt einfach mal annehmen, dass sie keine Gedankenleser und Wahrsager sind. Sie wissen nicht, wann es zu diesen Ausbrüchen von undetektierbarer Magie kommen wird, und auch nicht, wo es passieren wird“, antwortete Draco, der genervt aber irgendwie auch merkwürdig abgelenkt klang.

Ron wanderte weiterhin ziellos umher und stoppte schließlich vor einem Fenster in dem Raum, der vermutlich mal das Esszimmer gewesen war. Zu seiner Rechten befand sich eine verwüstete Küche; alle Schubladen waren herausgezogen und ausgeleert, ein kleiner gelber Kühlschrank stand offen da, er war schon ganz verfärbt, dreckig und verrostet. „Ja, ich weiß. Trotzdem… wenn es solch gewaltige Ausbrüche sind, wieso finden wir keine Spuren?“

Draco kniete vor dem Symbol auf dem Boden und streckte die Hand aus. Überall in dem kleinen Zimmer leuchteten Flecken auf dem Boden auf, die ein bisschen an Fußspuren erinnerten, manche waren aber auch nur winzige Punkte. Draco schloss seine Hand zu einer Faust und sah sich um, als ob er sich die genauen Positionen der Flecken einprägen wollte. Als Ron sich umdrehte, erloschen die Lichtflecke und Ron bekam nichts von all dem mit. Harry bewunderte diese subtile Magie, denn nicht mal er hatte etwas gespürt, obwohl er sehr gut ausgebildet war und glaubte, ein Gespür für angewendete Magie zu haben.

„Malfoy, hast du gehört, was ich gesagt habe?“

„Ja.“ Draco wirkte sehr abgelenkt, wenn nicht gar verstört von dem, was er entdeckt hatte. Dann sah er über die Schulter in Richtung Harry und hob eine Augenbraue, bevor er sich wieder Ron zuwandte.

„Also?“ Ron zückte seinen Zauberstab und sah sich um, die Nase gerümpft.

Draco seufzte laut und stand auf. „Ich würde sagen, dass genau das herauszufinden unsere Aufgabe ist, Weasley.“

„Vermutlich.“ Ron schien dem Phänomen ambivalent gegenüber zu stehen, was Harry beinahe so sehr irritierte, wie es Draco verärgerte. An Tagen wie diesen fragte Harry sich, was genau Ron dazu bewogen hatte, Auror zu warden. Dann wiederum dachte Harry, dass er ihm vielleicht einfach keine Wahl gelassen hatte. Vielleicht war er so geblendet von seinem Enthusiasmus gewesen, dass ihm nie aufgefallen war, dass Ron die ganze Sache keinen rechten Spaß machte. „Hey, du und Duke, bei euch ist also wieder alles in Ordnung?“

„Hm.“ Draco schien nicht interessiert, er wanderte an die Stelle, an der ein besonders helles Leuchten erschienen war und kniete nieder. Er zog ein Muster in den Staub, das Harry nicht sehen konnte, und nickte sich dann selbst zu, als ob er eben im Stillen ein Puzzle gelöst hätte.

„Ja, in der Zeitung war ein Bild von euch beiden. Muss doch irgendwie cool sein, oder? Ich meine, zwei Typen zusammen… Ist doch viel einfacher. Du gehst einfach auf ein Klo und da wartet schon einer, der dir einen bläst. Viel einfacher“, wiederholte Ron für sich selbst. Er sprach einen gewöhnlichen Aufspür-Zauber aus, der eine Box erhellte, die an der Draco gegenüber liegenden Wand in einer Ecke stand. Harry fragte sich, was das wohl für Klos waren, in denen Oralsex wütige Männer auf einen lauerten; aber ganz offensichtlich war Rons Welt etwas anders als seine eigene.

„Ja klar. Deswegen vögel ich Männer, Weil es so einfach ist.“ Draco rollte die Augen und schaute gerade rechtzeitig zu Ron, um zu sehen, wie dieser auf die schwarze Box zuging. Draco sprang auf. „Weasley, nicht! Fass das nicht an!”

Doch es war zu spät. Ron hatte sich umgedreht um Draco fragend anzusehen, seine Hand berührte die kleine Box und sofort quoll dichter, brauner Rauch hervor und hüllte ihn ein; danach sank er zu Boden.

Harry warf seinen Umhang ab und sprang aus seinem Versteck im Flur. „Was zur Hölle ist passiert?“, kreischte er.

„Scheiße.“ Draco verschränkte die Arme und ging hinüber zu Ron, stupste ihn mit dem Zeh an. „Na, du hast doch gesehen, was passiert ist.“

Draco war nicht halb so überrascht von Harrys plötzlicher Anwesenheit, wie Harry gehofft hatte, aber na ja, er hatte sich schon gedacht, dass Draco ihn bemerkt hatte, nachdem er ihn zuvor direkt angeblickt hatte. „Ja, hab ich. Aber warum ist es passiert? Hast du gewusst, dass es passieren würde?”

„Ja. Also, nein. Ich meine, ich hab nicht erwartet, dass Weasley einen plötzlichen Anfall von Kompetenz haben würde, während ich nicht hinschaue. Es ist ja nicht so, als hätte er jemals einen Magiescreen durchgeführt, wenn wir zusammen unterwegs waren. Wie hätte ich wissen sollen, dass er ausgerechnet jetzt in die Falle tappen würde?“ Er beugte sich über Ron, hielt seine Hand ein paar Zentimeter über seinen Körper und murmelte etwas über dämliche Weasleys im Speziellen und dämliche Gryffindors im Allgemeinen.

Harry holte tief Luft, fest entschlossen, sich nicht über Dracos aufreizende Gelassenheit aufzuregen. Er wollte sich lieber darauf konzentrieren, dass Draco wissen musste, was hier vor sich hing, wenn er sich eine solche Blasiertheit leisten konnte. „Du weißt also, was es ist?“

Draco zog ein Gesicht und setzte sich neben Ron. Harry folgte seinem Beispiel und streckte die Hand aus, um Ron zu berühren, doch hielt dann inne, weil Draco es auch nicht getan hatte. Draco nickte ihm ob seiner Vorsicht anerkennend zu, bedeutete ihm aber, dass er ihn anfassen konnte, wenn er wollte. „Ich bin ziemlich sicher, dass das ein Yuurei war.“

Nachdem Harry ihn für einen Moment fragend angestarrt hatte, fuhr Draco fort. „Ein Yuurei ist ein japanischer Geist, der schrecklich gelitten hat – oder das zumindest glaubt – und deswegen von Rachegedanken beseelt wiederkehrt. Normalerweise ist es ein weiblicher Geist.“

„Okay, dann nehme ich an, die nächste Frage wäre, was treibt ein japanischer Geist hier in London?“

Draco tippte mit den Fingern auf den Boden, dann presste er gedankenverloren seine Lippen aufeinander. „Es ist eine Falle, die jeden abschrecken soll, der sich zu tief in die Angelegenheiten vorgewagt hat. Diese Boxen sind Geistcontainer, und die Yuurei sind darin eingesperrt. Wenn man sie anfasst, lässt man damit den Geist frei.“

„Was passiert denn, wenn man eine rauslässt?“, fragte Harry und beäugte die Box.

„Ich… bin nicht ganz sicher, ehrlich gesagt.“

Harry sah Draco geschockt an. Er war so daran gewöhnt, dass Draco die Antwort auf alles wusste, dass es umso schlimmer war, wenn dem einmal nicht so war. „Was soll das heißen, du bist nicht sicher? Ron ist ohnmächtig! Dein Partner ist bewusstlos! Wie kannst du es nicht wissen?”

„Es war nicht geplant, dass mein Partner ein Idiot ist, der herumrennt und mysteriöse schwarze Boxen antatscht. Wer macht denn so was?“, gab Draco zurück.

„Tja, er ist dein Partner!“, schnaubte Harry.

„Und er ist dein Freund!“, antwortete Draco.

„Und er ist meine Geisel, mwahahahaha!“, quiekte eine hohe, altbekannte Stimme.

Harry und Draco starrten sich einen Moment an, als ob die Realität sich ihnen nur langsam erschloss, und plötzlich alles ein wenig zu verrückt war, um wahr zu sein. Schließlich drehten sie gleichzeitig den Kopf und betrachteten die Erscheinung, die über der schwarzen Box schwebte. Dann sagten sie gleichzeitig: „Myrte?“

„Ganz genau, Jungs“, säuselte sie und schwirrte vergnügt um sie herum.

„Du hast gesagt, es sei ein japanischer Geist! Myrte ist aber keine Japanerin!“, protestierte Harry, als ob das alles änderte. Er hatte keine Ahnung, was er davon halten sollte, außer dass es ihm absolut nicht gefiel.

„Es war japanische Magie, die den Geist eingesperrt hat“, erklärte Draco. Er schnappte sich die Box und drehte sie um. „Made in Japan.“ Er hielt sie Harry beweisend hin, doch Myrte steckte ihren Kopf durch Draco und die Box und blies Harry einen lasziven Luftkuss zu.

„Und wie kommt dann japanische Magie dazu, einen englischen Geist aus Hogwarts herzubeordern?“, fragte Harry, nachdem er dem Kuss ausgewichen war.

„Pfft. Ich bin hier, weißt du. Ich könnte es dir sagen, Harry”, sagte Myrte kokett und drehte eine Strähne ihres Haares um ihren Finger.

„Von mir aus“, sagte Harry, vor allem weil Draco ihn nur anstarrte und offenbar keinerlei Erklärung anzubieten hatte. „Wie bist du in diese Box gekommen?“

„Ich weiß nicht“, sagte sie, und ihre Stimmung wandelte sich plötzlich, als sie durch den Raum fegte. „Ich hörte, wie mich jemand in einer merkwürdigen Sprache rief und er fragte, ob es mir in diesem Klo nicht langweilig würde, da sagte ich, doch, und er fragte, ob ich mit ihm kommen wollte, und ich sagte ja. Und dann saß ich in der Box! Aber jetzt kann ich deine Freundin sein, wenn du das magst. Magst du, Harry? Ich dachte ja immer, dass du Won-Won mehr als nur gern hast.“ Sie kicherte auf diese gruslig hysterische Art, wie sie es immer tat, wenn sie glaubte, komisch zu sein. „Wheee!“

„Was soll das denn heißen?“, schnappte Draco.

Harry erschrak über Dracos Reaktion, und so gern er darüber nachgedacht hätte, was sie bedeuten konnte, so musste er doch zunächst die Sache mit Ron in Ordnung bringen. „Ron und ich… wir waren nie so, Myrte. Er ist verheiratet. Und du bist meine Freundin, Myrte. Und Malfoys Freundin bist du doch auch, oder?“

Draco starrte ihn an.

„Ohhh ja“, sagte Myrte und wickelte sich um Draco, legte ihren durchsichtigen Kopf auf seine Schulter. „Mein sensibler Junge. Ihr wart beide so sensibel, nicht wahr?“

Sie kicherte wieder und Draco knirschte mit den Zähnen. „Ja, ich bin sehr sensibel. Im Moment mache ich mir große Sorgen um Weasley. Was ist los mit ihm?“

“Oh, armer tleiner Dwaco! Dieses Mal darfst du nicht weinen, ja? Ihm passiert ja nichts“, säuselte sie und versuchte, Dracos Haar zu streicheln.

Es fiel Harry schwer, bei dem Spektakel nicht zu lachen, aber Rons schlaffer Körper ernüchterte ihn. „Also ist Ron einfach nur ohnmächtig?“

„Oh nein. Sein Körper bereitet sich darauf vor, meinen Geist aufzunehmen, und so kann ich bald wirklich deine beste Freundin sein, Harry!“, kicherte sie. „Es war mir nicht klar, dass ich rothaarig sein wollte, aber ich schätze mal, ich nehme, was ich kriegen kann.“

„Rothaarige. Widerlich.“ Draco rümpfte die Nase.

Harry schaute zwischen den beiden hin und her, als ob sie beide den Verstand verloren hätten, und er war sich nicht ganz sicher, ob er es nicht vielleicht selbst war, der nicht mehr ganz richtig tickte. „Und was passiert dann mit Ron?“

„Ich weiß nicht. Ihr habt gesagt, er ist mit diesem Mädchen verheiratet? Das, das mal eine Katze geworden ist?“ Myrte kicherte wieder. „Oh nein, das müssen wir ändern, ich mag Mädchen nicht so! Aber ihr beiden doch auch nicht, oder? Vielleicht könnten wir drei…“

„Nein!“, riefen die beiden gleichzeitig, noch bevor sie ihren Satz vollendet hatte. Sie warfen sich gegenseitig einen Blick zu und sahen dann hastig wieder weg.

„Ooooooohhhhhhh, das verdirbt ja den ganzen Spaß!“, heulte Myrte und begann, im Kreis zu fliegen.

„Myrte! Jetzt hör mal zu!“, sagte Draco. Er stoppte sie mit vorgehaltener Hand und sie erstarrte, verblüfft ob seiner Vehemenz. „Was passiert mit Weasley, wenn du ihn übernimmst?“

„Ich denke mal, er wird sterben“, sagte sie und wand sich aus Dracos Griff. Sie warf ihm einen neugierigen Blick zu und ging dann vor ihm in die Hocke.

„Und was passiert, wenn das nicht passiert?“, fragte Draco sanft. Harry hatte nie wirklich darüber nachgedacht, wie Dracos Verbindung zu Myrte aussehen mochte. Sie hatte ihn sensibel genannt und Harry hatte angenommen, dass das daher kam, dass Draco damals geweint hatte. Jetzt fragte er sich allerdings, ob da nicht doch etwas anderes dahinter steckte… Es gab andere Orte im Schloss, wo Draco hätte heulen können – aber er war zu Myrte gegangen, und scheinbar mehr als einmal.

„Dann gehe ich zurück nach Hogwarts.“

Draco nickte, schaute von ihr zu Ron. „Du willst doch nicht, dass er stirbt, oder? Nicht wirklich, Myrte.“

Zum ersten Mal seit Harry darauf achtete, sah Myrte Ron wirklich an. Silbrige Tränen rannen langsam ihre Wangen hinunter und sie schüttelte den Kopf. E war ein scharfer Kontrast zu ihrem üblichen hysterischen Geschrei. „Nein. Ich will nicht, dass er stirbt.”

„Dann wirst du doch aufhören, oder nicht?”, fragte Draco.

Myrte sah zu Draco, dann zu Harry, dann wieder zu Harry. Dann wandelte sich ihre Stimmung wieder und plötzlich wirkte sie verschlagen. „Erst müsst ihr etwas für mich tun. Ihr müsst meine Bedingung erfüllen, sonst wird der Fluch nicht brechen.“

Draco rutschte hin und her und sah plötzlich sehr unangenehm berührt aus. „Du weißt, dass ich dich nicht… anfassen kann.“

Harry blinzelte und fragte sich abermals, was die beiden wohl für eine Beziehung haben mochten. Wenn ihr Verhalten Draco gegenüber irgendwas zu sagen hatte, dann vielleicht… nein, daran wollte er gar nicht denken!

„Aber du kannst Harry anfassen“, sagte sie und kicherte wie wild.

„Myrte…“ Dracos Augen flackerten hin und her und er sah kurz zu Harry. „Das gehört sich nicht.”

„Ich weiß doch, dass du es willst, Dwaaaaaaco!”, rief sie und wirbelte durch den Raum.

Harry starrte Draco an, doch der wandte ihm den Rücken zu. „Was soll das heißen?“

„Sie ist schon zu lange tot und hat Halluzinationen“, murmelte Draco.

„Oh, ich weiß doch, dass ihr zwei Jungs euch angestarrt habt. Du, Harry, konntest das gesamte sechste Jahr die Augen kaum von ihm lassen!“, quietschte Myrte und schwebte hinüber zu der kleinen Box, aus der sie gekommen war.

„Das war was anderes!“, protestierte Harry. Draco hatte wohl Recht, Myrte hatte wirklich Halluzinationen! „Ich dachte, er hätte etwas vor! Und ich hatte Recht!“

Harry schaute zu Draco, damit der seine Aussage unterstützen konnte, doch Draco war damit beschäftigt, Ron zu stupsen und herauszufinden, welcher Zauber auf ihm lag. „Was? Oh ja, ich hatte was Böses, Falsches und Schlechtes vor.“

„Genau”, sagte Harry und sein Blick wurde weicher. Er würde jetzt einfach mal die Merkwürdigkeiten ihres sechsten Schuljahres vergessen und sich stattdessen auf die Ron-Sache konzentrieren. „Ist er in Ordnung?“

„Die Zeit wird langsam knapp. Er wird blasser, und Myrte auch“, sagte Draco und seufzte. „Der Transfer funktioniert. Wir müssen uns beeilen.”

„Ooooooooohhh”, rief Myrte. “Dann solltest du wohl besser meine Bedingung erfüllen, oder, Malfoy?”

„Ist das wirklich nötig?“ Draco errötete und Harry war irritiert, denn er war bisher immer der Auffassung gewesen, dass der Antichrist nicht erröten könnte. Doch dann kapierte er, dass Myrte Draco dazu bringen wollte, etwas zu tun, was er sie nie zuvor hatte sehen lassen.

„Ich habe schon oft gesehen, wie Vertrauensschüler das im Bad gemacht haben, Draco, das weißt du doch.“ Myrte kicherte, als sie Harrys entsetzten Gesichtsausdruck sah. „Ja, dich hab ich auch gesehen, Haaaaarry“, schnurrte sie. “Aber Draco wusste immer, dass ich ihn beobachten würde.”

„Was? Woher?” Okay, Draco stand direkt neben ihm; er könnte ihn selbst fragen – aber Harry fragte trotzdem lieber Myrte.

„Ich sagte doch, er ist sensibel. Auch was das Wahrnehmen von Geistern angeht“, sagte sie.

Harry sah Draco fragend an und überlegte, ob das nicht vielleicht der Grund für seine mysteriösen Kräfte war. Natürlich bedeute es nicht automatisch, dass er selbst spirituelle Kräfte hatte, aber wenn er tatsächlich Hellsehen konnte… nein, das war lächerlich. Draco ließ sich schließlich genau so leicht verarschen, wie alle anderen auch. Dennoch sollte er vielleicht weiter darüber nachdenken. Später.

Draco rieb sich das Gesicht und betrachtete dabei Ron, gerade so als überlege er, ob er Ron sterben lassen konnte, nur weil er nicht vor Publikum masturbieren wollte. Und nach seinem Gesichtsausdruck zu urteilen, schien ihm das tatsächlich eine Option zu sein. „Ron ist dein Partner“, erinnerte Harry ihn schnell. „Das Ministerium wird misstrauisch, wenn Auroren ihre Partner sterben lassen, nur weil sie sich zum Wichsen zu schade sind.“

„So krieg ich doch nie einen hoch!“

„Ich könnte dir helfen“, bot Harry an.

„Oh ja! Du solltest ihm helfen, Harry!“, feuerte Myrte ihn an. „Genau, Draco, zieh dich aus und lehn dich an Ron; das wäre dann fast wie ein Dreier!“

„Aber Ron ist doch ohnmächtig, Myrte!“, protestierte Harry. Vielleicht war er in letzter Zeit nicht mehr sonderlich scharf auf Ron, aber das ging doch zu weit.

„Also, nachdem zu urteilen, was ich über ihn gehört habe, sollte das kaum einen Unterschied machen“, sagte Draco. Er hatte augenscheinlich beschlossen, mitzuspielen, denn er stand auf und begann, sich auszuziehen.

„Ooooooh!“, rief Myrte. „Das hat sich dann seit Hogwarts wohl nicht geändert!“

„Hey!” Harry hätte Ron gern verteidigt, aber er wusste nicht, was er sagen sollte, schließlich hatte er ja keine persönlichen Erfahrungen mit ihm. In seiner Fantasie war er immer ziemlich gut im Bett gewesen, aber das war wohl nicht der beste Moment, davon anzufangen.

Draco breitete seinen Umhang auf dem Boden aus und bedeckte den Teil von Ron, an den er sich offenbar zu lehnen beabsichtigte. Harry wusste noch immer nicht, was er von dem Gedanken halten sollte, Ron als Matratze zu benutzen, doch Dracos schlanker Körper auf dem weinroten Umhang, mit einer Hand auf seinem Schwanz, sorgte dafür, dass es Harry schwer fiel, sich auf seinen Standpunkt zu konzentrieren.

Harry war sich nur noch seines eigenen Atems und dem Geräusch bewusst, das Dracos Hand machte, während sie an seinem Schwanz auf und ab glitt. Er machte es schnell, so dass er härter wurde, und dann tat er etwas Ungewöhnliches: seine Finger schlossen sich um seine Eichel und drückten zu, so dass nur noch die Spitze seines Penis stimuliert wurde. Es erschien irgendwie logisch, aber Harry war nie in den Sinn gekommen, sowas selbst auszuprobieren.

„Ooooh, ich wusste, dass du etwas Besonders machen würdest“, freute sich Myrte.

„Ehm… danke.“ Draco schloss für einen Moment die Augen, so als versuche er, den restlichen Raum auszublenden. Dann öffnete er sie wieder und sah Harry an.

Harrys lauter Atem wurde nun begleitet vom Donnern seines Pulses, der durch seinen Körper raste und sich schließlich heiß und hart in seinem Schwanz sammelte. Irgendwo in der Ferne quietsche Myrte vor Entzücken über den Blick, den Draco ihm zuwarf, aber wenn er deswegen in irgendeiner Weise verlegen war, so wurde dieses Gefühl weggewaschen von der Intensität von Dracos Blick.

„Steck was in dich rein“, sagte Myrte. Das wiederum drang zu Harry durch, und er war mehr als bereit, etwas anzubieten, dass man in Draco stecken könnte. Er begann, sich hastig auszuziehen. „Langsam, Tiger“, sagte Myrte. “Du kommst schon noch an die Reihe.”

Harry war noch nie vor Verlangen das Wasser im Mund zusammengelaufen, aber wenn es jemals dazu kommen sollte, dann wäre jetzt der richtige Augenblick. Er wandte sich Myrte zu, um ihr zu sagen, sie solle sich verpissen, aber Draco schüttelte den Kopf. Der Schopf roten Haares hinter Draco erinnerte Harry daran, warum er Myrte nicht verärgern durfte.

Draco streckte die Hand aus und murmelte etwas, das Harry nicht verstand, und kurz darauf erschien ein leuchtend violetter Dildo in seiner Hand. Harry wollte vor Empörung schreien, wollte sich beschweren, dass Draco behauptet hatte, eine Jungfrau zu sein, und dabei hatte er doch dieses Ding, dessen Beschwörung ihm verdammt viel zu leicht gefallen war – aber dann fiel ihm wieder ein, dass man zur Entjungferung jemanden und nicht etwas in sich haben musste, also hielt er die Klappe. Und versuchte stattdessen, abzuschätzen, ob das Ding größer war als er.

Es war größer.

Harry beschloss, wegzusehen.

Er würde nicht mehr darüber nachdenken. Nur leider… dachte er immer noch darüber nach.

„Oooooh, ich frage mich, woher er diesen Zauber kennt“, wunderte Myrte sich laut und umkreiste Harry.

„Er war in einem Kloster. Er war einsam“, sagte Harry, und war plötzlich dankbar, dass er sich doch noch nicht ausgezogen hatte.

„Na, so einsam kann er nicht gewesen sein“, krakeelte Myrte.

Harry dachte kurz darüber nach, ob er sich nicht einfach verziehen sollte – aber dann nahm Draco den Dildo in den Mund, schob ihn tief rein und machte alles in allem eine gewaltige Show daraus. Es sah so aus, als sei all das für Myrte, aber er hatte nicht aufgehört, Harry anzuschauen. War das der Blick, den die anderen Autoren ihn ihm hatten zuwerfen sehen? Sicher nicht; dieser Blick war viel zu sexuell, aber dennoch hatte Harry sich nie vorstellen können, dass ihn jemals jemand so ansehen würde. Ein Schauer sexueller Erregung lief ihm den Rücken hinab.

Draco nahm den Dildo aus dem Mund und platzierte ihn auf seinem Eingang, ließ erst die Spitze ein wenig kreisen, bevor er ihn schließlich hineinstieß. Es war das erste Mal, dass Harry wirklich sah, wie sich die winzige Öffnung weitete, sodass etwas so Dickes hineinpasste. Er wurde erst blass, dann rot, und sah weiter zu, wie Draco den Dildo in sich hineingleiten ließ. Die Hand auf seinem Schwanz bewegte sich nicht mehr, als Draco den Gummipenis ein wenig drehte, sein Kopf sank in den Nacken, seine Wangen waren vor Anstrengung gerötet und auf seinem ganzen Körper glitzerten Schweißperlen. Als er ihn endlich komplett eingeführt hatte, zog er ihn heraus und stieß ihn gleich darauf wieder hinein.

„Genau so, fick deine Boypussy, Draco!“, quiekte Myrte aufgeregt.

Zweo Boypussys in zwei Tagen. Das musste was bedeuten. Irgendwas. Wenn Draco wirklich hellsehen konnte, dann musste Harry ihn später danach fragen.

Draco sah Myrte an, seine Augen geweitet und verletzt, aber dann machte er brav weiter, den Blick wieder auf Harry gerichtet.

„Das Wort gefällt dich nicht, was? Malfoy mag es nicht, wenn man es eine Boypussy nennt. Stört dich das, Malfoy, wenn du an deine kleine Boypussy denkst?”

„Hör auf damit, Myrte, er mag das nicht!” Harry stellte sich vor sie und versperrte ihr effektiv die Sicht auf Draco.

„Es ist mir scheißegal was er mag oder nicht! Ich hab hier das Sagen! Willst du, dass dein Freund stirbt, Harry?“, fragte sie.

Es schien ein blödes Wort, um dafür zu sterben. Harry fragte sich, ob Ron wohl die Ironie zu schätzen wissen würde, wenn er deswegen draufging. Aber wenn Myrte den durchschnittlichen Geistersinn für Humor repräsentierte, dann würde Rons Geist deswegen vermutlich ein wenig angepisst sein. Vielleicht würde er Harry sogar heimsuchen. „Nein, ich will nicht, dass er stirbt.“

„Zieh dich aus”, sagte sie süßlich. „Und sag Draco, dass du seine Boypussy ficken willst.“

Harry rümpfte die Nase und rollte die Augen, aber tat, wie ihm geheißen. Er wandte sich um, um Draco anzusehen, der nun zu Boden sah und es sich jetzt langsamer machte. „Ich will deine Boypussy ficken“, sagte Harry ohne rechten Elan.

„Oh nein, so macht das keinen Spaß!“, schimpfte Myrte und wirbelte um Draco herum.

Harry fand, dass sie Recht hatte. Es machte keinen Spaß, nicht so. Draco schien das Wort wirklich demütigend zu finden, und Harry hasste sich dafür, dass er es gesagt hatte. Ihm bedeutete es vielleicht nichts, aber Draco war jetzt unglücklich.

„Malfoy, ich will, dass du Harry sagst, dass er deine Boypussy ficken soll.“

„Myrte, nein!“, sagte Harry und runzelte die Stirn, während er seinen Penis rieb.

Draco sah gequält aus. Er zog den Dildo aus sich heraus und legte ihn neben sich, während er die Masturbation wieder aufnahm. Dann schüttelte er den Kopf.

„Tu es! Tu es, oder Ronald stirbt! Willst du, dass Ronald sterben muss, weil du zu feige bist, Boypussy zu sagen?”, kreischte sie mit der Wut eines Geistes, dem etwas gegen den Strich ging. Sie flog durch den Raum und stieß frustriert wilde Verwünschungen aus.

Schließlich legte Draco einen Arm über sein Gesicht und murmelte: „FickmeineBoypussy.“

Myrte hielt inne und schwebte über Draco, ein glückliches Grinsen auf dem Gesicht. „Was war das? Ich hab dich nicht richtig verstanden!“

Draco zuckte zusammen und schaute in die andere Richtung. „Fick meine Boypussy.“

So sehr er sich dafür hasste, aber Harry spürte, wie sein Schwanz zuckte – trotz oder gerade wegen Dracos Demütigung. Irgendwie hatte es was, wie er verlegen zu Boden sah, seinen Kopf auf so jungenhafte Weise zur Seite neigte…

„Sag es zu Harry! Lauter!“

Draco hatte rote Flecken Gesicht und seine Augen waren rot umrandet, ganz so, als würde er gleich anfangen zu heulen, aber schließlich schloss er die Augen, holte tief Luft und sagte: „Großer Gott.“ Er machte eine Pause, dann sagte er: „Fick meine Boypussy, Harry. Ich will, dass du mich hier auf deinem besten Freund durchfickst, weil ich es brauche, weil ich deinen Schwanz in meiner heißen, nassen Boypussy brauche, und zwar jetzt, verdammt nochmal.“

Harry wäre gern noch ein bisschen dagestanden und hätte ihn angestarrt, aber sein Körper hatte andere, dringendere Bedürfnisse, die nicht durch Wichsen gestillt werden konnten. Er ging auf Draco zu und ließ sich vor ihm auf die Knie fallen. Draco legte die Beine über Harrys Schultern und Harry rückte näher an ihn heran, drang in ihn ein. Er gab sich keine Mühe, sanft zu sein, weil er ja noch gerade eben den Dildo in sich gehabt hatte.

Harry hob ihn ein wenig an und verschränkte seine Arme hinter Dracos Rücken, dann stieß er so tief in ihn hinein, wie er nur konnte, Dracos Worte noch immer in den Ohren. Vielleicht hatte er nur gespielt, um Myrte zufrieden zu stellen, aber es war trotzdem das Heißeste, was Harry je gehört hatte. Ihre Wangen lagen aufeinander, als er ihn fickte, und er keuchte in Dracos Ohr, ließ ihn wissen, wie gut er sich um ihn anfühlte, und wie effektiv seine Worte gewesen waren, auch wenn er sich nicht vorstellen konnte, dass Draco jemals wieder so etwas sagen würde.

Er dachte an den gequälten Ausdruck auf Dracos Gesicht, als er die Worte sagte, so dreckige Worte, die über so engelsgleiche Lippen kamen, spürte, wie Dracos Körper ihn tiefer in sich hineinsaugte, und fühlte, wie er sich einem schwindelerregenden Höhepunkt näherte. Und dann, wie ein Schiff draußen auf hoher See, das gerade noch so weit weg war und dann plötzlich ganz nahe ist, wurde er von seinem Orgasmus überrumpelt.

Er kam in Draco und klammerte sich noch immer an ihn. Er spürte, dass sich etwas zwischen ihnen bewegte, und es war Dracos Hand, die seinen Schwanz bearbeitete. Harry sah dabei zu, wie heißes Sperma aus dem Schlitz spritzte und dann über Dracos Finger lief.

„Du bist so verdammt wunderschön“, flüsterte Harry, bevor er sich stoppen konnte.

„Ich weiß“, keuchte Draco.

Harry lächelte und wollte Draco gerade sagen, was für ein eingebildeter Idiot er war, als Ron begann, sich unter ihnen zu bewegen. Harry sah sich um und stellte erleichtert fest, dass Myrte verschwunden war, aber Ron wurde wach, und Harry hatte keine gute Erklärung für ihre momentane Position. Er hatte noch nicht mal eine schlechte Erklärung dafür. Und dann war auch noch sein Zauberstab außer Reichweite…

„Stupor!“, sagte Draco. Ron bewegte sich nicht mehr. Harry war noch nie zuvor so dankbar für zauberstabslose Magie gewesen.

--

„Also nein, ich erinnere mich an nichts anderes, das an diesem Tag passiert ist. Kingsley glaubt, dass Draco mich weggestellt hat, damit er ungestört dunkle Magie anwenden konnte“, sagte Ron und nahm einen Schluck von seinem Bier.

Harry war ziemlich sicher, dass „jemanden wegstellen“ kein magischer Ausdruck war, und dass auch Kingsley sich so nicht ausgedrückt hatte, aber Ron schien zufrieden mit der Erklärung. Wenn er nur wüsste, wer in dieser Nacht auf ihm noch so alles einen „weggestellt“ hatte… „Ja, ich hab eine Nachricht bekommen, dass ich wieder mit ihm arbeiten soll.“

„Check ich nicht. Dich könnte er doch genauso leicht überrumpeln wie mich. Wahrscheinlich hat er das sogar, und du erinnerst dich nur nicht dran. Hey, ist das Lavender?“

Harry war so glücklich darüber, Draco wieder als Partner zu haben, dass er beschloss, nicht auf Rons beleidigende Worte einzugehen. Er wusste, dass Ron das Ganze sehr peinlich war, aber Harry hatte ihm ja auch nicht befohlen, mit der Geschichte hausieren zu gehen. Ron hatte sich jetzt schon die ganze Woche Witze über sein Ohnmächtigwerden anhören müssen, kein Wunder also, dass er angepisst war. Harry drehte sich um, um die Frau in Augenschein zu nehmen, die gerade hereingekommen war. Sie war definitiv nicht Lavender. „Nein, ist sie nicht. Hey, hör mal, Ron, vielleicht solltest du nach Hause gehen, und dich ein bisschen um deine Frau kümmern?“

„Was ist dir denn in den Arsch gekrochen?“, knurrte Ron.

„Nichts.“ Noch nichts, aber es war ja noch nicht aller Tage Abend. „Es scheint mir nur, dass heute eh nicht viel los ist, da wär’s doch nett, wenn du mal ein bisschen Zeit mit deiner Familie verbringen würdest.“

Ron starrte Harry einen Moment an, wütend über etwas, von dem Harry nicht wusste, was es war. Es war doch nicht so unverschämt von ihm, Ron dazu anzuhalten, sich mal wieder ein wenig Zeit für die Frau zu nehmen, die er geheiratet hatte, oder?

„Weißt du, ich hab den Eindruck, dich kaum mehr zu kennen. Seit du mit Draco verpartnert bist, bin ich dir einfach nicht mehr gut genug. Du meckerst die ganze Zeit nur noch rum und verurteilst mich und mein Leben.“ Um seinen letzten Punkt zu unterstreichen, knallte Ron das Bierglas auf die Theke des Tropfenden Kessels.

„Ich finde halt, dass du deine Familie ein bisschen besser behandeln solltest“, sagte Harry. Er bereute es jedoch sofort, denn Rons Gesicht lief vor Wut rot an.

„Ich? Meine Familie besser behandeln? Harry, hast du dir meine Familie schon mal angeschaut? Ich hab mit diesen Kindern nichts zu tun! Du weißt das, ich weiß das, die Hunde auf der Straße wissen es! Ich seh’s jeden Tag aufs Neue, verdammt, sie hat sie sogar nach ihren Lovern benannt, um sich über mich lustig zu machen! Also entschuldige bitte, dass ich mich auch hin und wieder ein bisschen amüsieren will!“ Ron starrte Harry noch für einen Moment an und ging dann hinüber zu dem Mädel, das nicht Lavender war.

„Ron, warte!“ Harry war geschockt, dass Ron all das doch wusste. Er hatte einfach immer angenommen, dass Ron zu blöd war, es zu checken, was offenbar eine geradezu kriminelle Fehleinschätzung seinerseits gewesen war. Vielleicht war es aber auch einfach Wunschdenken gewesen, denn die Alternative war natürlich, dass Ron mit seiner Situation extrem unglücklich war, und das hatte Harry sich nicht vorstellen wollen.

„Verpiss dich, Harry.“ Ron winkte ab und hielt noch nicht mal inne, um ihn anzusehen.

Und ehrlich gesagt konnte Harry ihm das nicht mal verübeln. Er starrte missmutig in den Schaum in seinem Glas und seufzte, wünschend, dass er seine blöde Klappe gehalten hätte. Er versuchte, sich mit Gedanken an Draco aufzumuntern, der jetzt wieder sein Partner war, sodass Harry sich wenigstens darüber keine Sorgen mehr zu machen brauchte… Aber so glücklich ihn das auch machte, es konnte ihn dennoch nicht in diesem Pub halten, wo Ron ihm quer durch den Raum böse Blicke zuwarf. Also bezahlte Harry seine Rechnung und ging nach Hause, in der Hoffnung, dass die nächste Woche besser verlaufen würde.

TBC
--




Ü.N.: Ich entschuldige mich vielmals für die lange Wartezeit, und auch gleich für die, die euch vor dem nächsten Kapitel bevorsteht, weil ich im Moment einfach keinen Nerv fürs Übersetzen habe… (ganz zu schweigen von Zeit oO) Tut mir leid. -_- Ich hoffe, ihr wisst es zu schätzen, dass ich für dieses Kapitel 3 Nachtschichten eingelegt hab…?! *gg* Danke fürs Lesen! ~ Res.


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Als ich das erste Harry-Potter-Buch las, habe ich mir meinen Bademantel angezogen und so getan, als ob ich Harry wäre. Ich rannte im ganzen Haus herum uuund... kann nicht fassen, dass ich das gerade erzählt habe.
Matthew Lewis