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Fanfiction

Gay Aurors - Slash Camp

von Resimesdra

Gay Aurors

Episode Drei: Slash Camp


--
Anm. d. Übersetzers: Oh Gott. Wie lang hab ich jetzt schon nicht mehr upgedatet…? Nein, ich will’s gar nicht wissen, mea culpa und Asche auf mein Haupt! Ich hoffe, das Warten hat sich für euch wenigstens gelohnt… Und sorry nochmal! ~Res

Danke an Conny, die mich auf einen kleinen aber bedeutsamen Übersetzungsfehler aufmerksam gemacht hat… und ich wunderte mich noch, warum die in dieser Holzhütte mit ner Fackel rumhantieren…^^°

--

“Oh… Oh Gott, Angelina! Deine Muschi ist so heiß und nass… du willst es wirklich, oder, Baby?”, stöhnte Jennifer, während sie ihre Finger tief in die warme, feuchte Nässe von Angelinas Scheide schob. Sie saugte an ihren Titten und sog dabei einen Nippel zwischen ihre Zähne, während sie zusah, wie sich die vollen Lippen Angelinas teilten.

„Ja…. Gott… das ist so…gut! Ich wollte dich schon so lang!”, rief Angelina. Ihr Rücken drückte sich durch und sie rieb sich an Jennifers Hand. „Ich hatte das tief ausgeschnittene Teil extra wegen dir an… ich wusste, dass es dir gefallen würde!“

„Fuck, ja! Ich hab deine Nippel durch den dünnen Stoff gesehen, und konnte den ganzen Tag an nichts anderes denken, als daran zu lecken und zu knabbern…“, wimmerte Jennifer, während sie sich an Angelinas Körper hinunterarbeitete.

„Warte!“, sagte Angelina. Ihre Augen wurden groß und sie schaute sich ängstlich in der hölzernen Kabine um. Da war ein Geräusch gewesen; als öffne sich eine Türe, um einen Irren mit Machete reinzulassen.

„Was denn?“ Jennifer war zu erregt, als dass sie sich wegen einem Irren mit Machete Sorgen gemacht hätte.

„Ich dachte, ich hätte was gehört…“

Jennifer hielt für einen Moment inne und sah sich um, horchte auf verdächtige Geräusche. „Diese Hütten sind alt. Da klingt dauernd irgendwas, als zerschlage jemand was mit einer Machete.“

“Du hast Recht.” Angelina drückte Jennifer in ihren Schlafsack und rollte sich auf sie. Sie rutschte auf ihr hinauf, bis sie sich schließlich auf ihr Gesicht setzen konnte. Sie fühlte die warme, bewegliche Zunge unter ihr und stöhnte. Und dann schrie sie auf.

„Mmmm… du schmeckst so gut!“ Jennifer fingerte sich und stöhnte auf, weil die Geräusche, die Angelina von sich gab, so erregend waren. Sie brauchte keinen Mann, sie brauchte das hier; eine warme, heiße Muschi, aus der es warm auf sie herabtropfte. Sie konnte spüren, wie es ihre Kehle hinunter rann, sich auf ihrer Brust sammelte, und…

Angelina war mittlerweile erschreckend ruhig geworden. Aber wenn man sich ansah, wie nass sie war, dann hatte sie wahrscheinlich einen Megaorgasmus gehabt.

„Bist du gekommen, Baby?“, fragte Jennifer und wollte Angelina an den Hüften rückwärts schieben, so dass sie sich erheben konnte.

Angelina machte sich schwer. Es war, als wolle man eine Tote bewegen; sie bewegte sich keinen Zentimeter. Jennifer wurde langsam genervt und das wollte sie gerade sagen, als Angelina umkippte und laut zur Seite klatschte. Ihr Körper war schlaff und nass.

„Baby?“

Jennifer setzte sich auf, um nach ihr zu sehen. Ihre Augen weiteten sich mit Entsetzen, als sie die Machete erblickte, die noch immer aus ihrem Brustkorb ragte. Ihre Brust, ihr Bauch und ihr starres Gesicht waren voll Blut. Und dann hörte sie das tiefe, unmenschliche Knurren.

Sie schrie auf die schreiendste Art, auf die man schreien konnte – so, wie man es wohl tun würde, wenn einem die Eingeweide mit einem langen, scharfen Objekt durch die Speiseröhre geschoben wurden.

Und dann wurde alles schwarz.

--

“Was wir brauchen, sind zwei jung aussehende Auroren, die dort draußen campieren. Wir glauben, dass zwei so außerordentlich fähige Zauberer, wie ihr es seid, mit einem einzigen Irren mit Machete auch allein fertig werden solltet. Deswegen werdet ihr allein gehen“, sagte Kingsley. Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und sah die beiden Auroren vor ihm abwartend an.

„Ja klar, bei Potter würde das funktionieren, der sieht wirklich aus wie ein Zwölfjähriger“, sagte Draco.

„Du bist viel dünner als ich!“, protestierte Harry und rutschte mit seinem Stuhl zur Seite, um mehr Raum zwischen sie zu bringen. Er würde sich nicht provozieren lassen!

„Ich bin lediglich leicht gebaut!“, keifte Draco zurückj.

„Wir haben euch beide ausgewählt. Ich schätze, ihr werdet nicht viel schauspielern müssen – ihr verhaltet euch ja sowieso, als hättet ihr die Pubertät noch nicht erreicht.“ Kingleys Lippen zuckten, wahrscheinlich bei dem Versuch, nicht zu grinsen.

Doch Draco ließ sich das nicht gefallen. „Tja, also, mir gefällt er ganz und gar nicht.“

„Ja, ich find ihn auch total scheiße“, bestätigte Harry, obwohl er nicht recht wusste, was genau Draco meinte.

Kingsley runzelte die Stirn und blickte irritiert von einem zum anderen. „Wovon genau sprecht ihr eigentlich?“

Harry zuckte die Schultern, peinlich berührt ob seiner mitläuferischen Unwissenheit, und schaute weg.

„Ihr Gesicht. Das passt mir überhaupt nicht.“

Kingsley fuhr sich über das Gesicht und befingerte dann nachdenklich seine kahle Platte. „Mein Gesicht gefällt Ihnen nicht?“ Er klang ein klein wenig verletzt.

„Mir gefällt der Ausdruck nicht, mit dem Sie mich ansehen! Ich meine, es ist eine Sache, Potter als unreifen Idioten zu bezeichnen, das weiß ja sowieso jeder. Ich dagegen bin ein Ausbund an Professionalität!“ Sogar Draco fiel auf, dass das absolut lächerlich klang. Zu seiner Verteidigung machte er also: „Pffft! Ich habe Akten zu sortieren!“

Und damit sprang er auf die Füße und stolzierte aus dem Büro, wobei er hinter sich die Türe zuknallte. Und zwar so heftig, dass sie überfrorene Fensterscheibe klirrte und Kingleys Umhang im Windzug flatterte.

„Ich kann ihn zurückholen, wenn Sie noch nicht fertig sind“, sagte Harry, während er über seine Schulter Richtung Tür linste. Es war schon eine Weile her, seit er sich das letzte Mal mit Kingsley über seine Arbeit als Spion unterhalten hatte, und in seinen Berichten hatte er auch Einiges ausgelassen – zum Beispiel, wie genau sie aus der Kätzchenhöhle geflohen waren und wie Draco die Typen in der Seitengasse dazu gebracht hatte, ihm zu vertrauen.

Doch obwohl das Ministerium nur zu gern an Dracos allmächtige Fähigkeiten glauben wollte – Harry hatte noch wenig von seiner schwarzmagischen Begabung gesehen. Es sei denn, man wollte die Rosenblätter dazu zählen. Die waren zwar kitschig, standen aber wohl kaum unter Strafe. Zumindest noch nicht.

„Mir ist durchaus klar, dass du uns etwas verheimlichst, Harry. Ich weiß ja, dass dein Vertrauen in das Ministerium zuweilen etwas… schütter ist; aber ich möchte mir gerne sagen können, dass ich den Richtigen für diesen Job ausgewählt habe“, sagte Kingsley, und starrte Harry dabei so durchdringend an, dass dieser froh war, in Okklumentik auch mal Stunden gehabt zu haben, die nicht in einer Vergewaltigung seines Gehirn geendet hatten.

„Sie haben den Richtigen gewählt. Ich weiß nur einfach nicht, was ich Ihnen sagen soll. Er ist… ziemlich gut darin, seine Spuren zu verwischen. Und vielleicht unterschätzen Sie ja auch einfach, wie heiß Draco in diesem Röckchen ausgesehen hat“, sagte Harry, und verwünschte sich dann für seine Formulierung.

Kingsley hob eine Braue. „Nein, wir haben ihn nämlich auch darin gesehen. Wir sind besorgt, dass er vielleicht zauberstabslose Gedankenkontrolle beherrscht, und unter diesen Umständen…“

„Ich kann seit Hogwarts sogar die Anziehungskraft der Veela abschütteln, Sir. Das ist nichts Neues für mich. Solche Dinge prallen einfach an mir ab.“

Kingsley atmete aus und nickte, wobei er ein bisschen traurig wirkte. Ganz so, als sei diese Enthüllung eigentlich nicht das, was er zu hören gehofft hatte. Das wiederum warf für Harry die Frage auf, ob Kingsley denn insgeheim hoffte, dass Harry unter gedanklicher Beeinflussung stand.

„In jedem Fall“, sagte Kingsley und unterbrach dabei die lange, nachdenkliche Stille, „brauchen wir euch beide für diesen Campingausflug. Wir wollen nicht noch mehr Zivilisten gefährden, also werdet nur ihr beide auf dem Grey’s Backwood Campingplatz campieren. Außerdem sollte der Irre mit Machete dadurch schneller auf euch aufmerksam werden.“

Harry seufzte resigniert und ließ sich in seinen Stuhl zurücksinken. „Also gut, und wann gehen wir?“

„Freitag“, sagte Kingsley. Er setzte sich aufrecht hin und schien ziemlich zufrieden mit sich zu sein.

Nach einem kurzen Augenblick des Nachdenkens, sowie einem raschen Blick auf den Kalender an der Wand, fragte Harry: “Ist das nicht der dreizehnte?”

Kingsley drehte sich um und schaute auf den Kalender. Dann tippte er mit dem Finger auf das Datum und gluckste amüsiert. „In der Tat!“

„Großartig“, sagte Harry schwach.

--

Auf dem Campingplatz gab es etwas, das man mit viel gutem Willen als Kabinen bezeichnen konnte; doch Draco taufte sie – sehr viel passender – „Hütten der Verzweiflung“. Sie waren allerdings immer noch besser als ein Schrank – und beherbergten auch beträchtlich mehr Spinnen. Draco fand das so grauenvoll, dass er die Kabine blitzartig verließ, um einen kleinen Spaziergang zu machen. Harry beschloss, ein paar Sachen auszupacken, obwohl er nicht viel mitgebracht hatte. Er fand nämlich, dass die Tatsache, dass es Freitag der dreizehnte war, bereits genug sein müsste, um den Messer schwingenden Irren herauszulocken.

Eigentlich waren sie ja keine wirklichen Teenager, sondern Mittzwanziger. Trotzdem standen die Chancen gut, dass der Irre mit Machete sich irreführen ließ – solange sie sich nur überzeugend jung gaben. Harry war überaus begeistert von der Idee, zu diesem Zweck katholische Schuluniformen zu tragen, weil sie darin so brav und jugendlich aussahen. Draco hatte nicht viel zu seinem Kostüm gesagt; er war einfach stumm in seine kurzen Höschen geschlüpft und hatte seine Krawatte zugezogen. Dabei hatte er Harry spöttisch zugelächelt.

Harry rief sich ins Gedächtnis, dass er Draco während dieses Auftrags nicht vögeln würde. Sie hatten es tatsächlich geschafft, ein paar Mal auf Streife zu gehen, ohne sich gegenseitig anzusexen, und Harry war überzeugt, dass dieser Teil ihrer Partnerschaft nun vorüber war. Vielleicht. Der Gedanke hinterließ ein unangenehmes Gefühl der Leere in ihm, aber Draco hatte ja unmissverständlich klar gemacht, dass er nicht interessiert war. Er hatte nämlich nicht mit einem einzigen Wort den Beinahe-Kuss vor seiner Tür erwähnt.

Und dass Harry ebenfalls nie auf dieses Ereignis zu sprechen kam – nun, das stand natürlich auf einem völlig anderen Blatt.

Als er das Zelt verließ, stellte Harry mit einiger Überraschung fest, dass Draco am Ende eines kleinen Stegs saß und eine ganz offensichtlich aus einem Ast angefertigte Angelrute ins Wasser baumeln ließ. Neben sich hatte er einen Teller platziert, auf dem er einen Hotdog in kleine Stücke geschnitten hatte, welche ihm nun als Köder dienten.

„Was machst du?“, fragte Harry, als er sich ihm näherte. Kaum hatte die Frage seinen Mund verlassen, bereute er sie schon – denn sie war offenkundig dämlich. Es war ziemlich klar, was Draco da machte, und Draco war die Sorte Mensch, die einem so etwas genüsslich vorhielt.

Draco murmelte einen Zauberspruch und die durchsichtige Angelschnur wickelte sich selbsttätig auf, bis der leere Haken zum Vorschein kam. „Offenbar füttere ich die Fische.“

Harry, durch die wenig sarkastische Antwort wagemutig geworden, beschloss, sich neben Draco zu setzen. Er stellte fest, dass Draco seine Sandalen ausgezogen hatte und seine Füße ins Wasser baumeln ließ, und so zog er seine Turnschuhe aus und tat es ihm gleich. Das Wasser war angenehm kühl und er glaubte, dass er Fische an seinen Füßen knabbern spüren konnte – obwohl was Wasser klar war und er seine Füße deutlich sehen konnte, und es waren definitiv keine Fische in Sicht. „Was für Fische willst du denn fangen?“

„Hier gibt es fast nur Karpfen“, sagte Draco.

„Soll ich fragen, woher du das weißt, oder fällt das unter ‚Information’ und wird demnach nicht preisgegeben?“ Harry setzte sich auf seine Hände und Draco spießte ein frisches Stück Hotdog auf seinen Haken, bevor er ihn erneut auswarf.

„Ich weiß alles über Londons Seen und was es darin gibt“, sagte Draco.

Sein Gesichtsausdruck war schwer zu entziffern, aber Harry glaubte, ein schwaches Grinsen darauf entdeckt zu haben. „Hast du das Wasser klar gezaubert, damit du bis auf den Grund sehen kannst?“

Draco grinste nun offen und zuckte die Schultern. „Möglich.“

„Du fängst uns also was zum Abendessen?“

Draco seufzte schwer, ganz so, als sei er mit dem dümmsten Partner auf dem gesamten Planeten gestraft. Dann sagte er: „Man kann Karpfen nicht essen, Potter. Die haben zu viele Gräten.“

„Was macht man denn dann mit einem Karpfen, wenn man einen gefangen hat?“

„Ich hab keine Ahnung, was ich machen würde, wenn ich wirklich einen finge. Wahrscheinlich gäb’s eine Menge Geschrei.“ Draco warf Harry einen Blick zu und begann, seine Schnur einzuholen.

„Von dir oder dem Karpfen?”, witzelte Harry.

„Das würde sich dann zeigen.“ Der Haken war wieder leer und Draco fädelte ein frisches Stück Hotdog auf und warf dann aufs Neue die Schnur aus.

„Was machen denn normale Leute, wenn sie einen Karpfen fangen?“ Als er Dracos Blick auffing, fügte er hinzu: „Also, abgesehen vom Schreien natürlich.“

„Wenn er groß genug ist, stopfen sie ihn vielleicht aus und hängen ihn als Trophäe an die Wand.“ Draco starrte das Ufer entlang und sah einen Moment lang sehr nachdenklich und abwesend aus.

Harry setzte sich auf und starrte ebenfalls das Ufer entlang, nur um sicher zu gehen, dass Draco dort nichts entdeckt hatte, was er übersehen hatte. Es schien aber alles unverändert zu sein. „Würdest du dir einen Fisch an die Wand hängen?“

“Wohl kaum.”

“Kennst du jemanden, der das tun würde?” Harry wusste nicht so recht, warum er das überhaupt fragte. Natürlich war es technisch gesehen seine Aufgabe, Informationen für das Ministerium einzuziehen, aber er hatte ihnen nicht alles erzählt, was er wusste. Nicht, dass er viel gewusst hätte, aber trotzdem. Irgendwas ging in Dracos Kopf vor, und wieder einmal wünschte Harry sich, besser in Leglimentik zu sein.

Draco runzelte für einen Moment die Stirn, dann drehte er den Kopf und sah Harry interessiert an. „Kommen Sportfischer jetzt auch auf die Liste? Ich meine, will das Ministerium auch alles über die wissen, wenn seine Auroren sich mit ihnen einlassen?“

„Du hast was mit einem Angler?“, fragte Harry mit großen Augen. Er konnte bereits wieder die Knoten der Eifersucht in seinem Magen spüren. „Ich hasse Fische!”

Dracos Stimme klang amüsiert, aber man musste ihm lassen, dass er wenigstens nicht laut heraus lachte. „Nein, er ist immer noch Musiker.“

„Bist du denn noch mit dem zusammen?“ Harry sprang so schnell auf die Beine, dass Draco die Angel fallen ließ und ihn wütend anstarrte. „Ist er schon bei dir eingezogen?“, schnappte Harry.

Draco ließ seine Angel zurückschweben, ohne seinen Zauberstab zu Hilfe zu nehmen. „Ja und nein“, giftete er zurück.

„Ja, er ist eingezogen?“, fragte Harry und starrte Draco an. Er fühlte sich fürchterlich betrogen und war verwirrt durch die Ambivalenz der Antworten, weil er vor lauter Empörung vergessen hatte, dass er zwei Fragen gestellt hatte.

„Nein, er ist nicht eingezogen. Und ja, ich bin noch mit ihm zusammen“, sagte Draco und starrte herausfordernd zurück.

„Gehst du mit ihm ins Bett?“, fragte Harry und bereute die Frage, sobald er sie gestellt hatte. Er fragte sich, was er mit einer solchen Frage wohl zu erreichen hoffte. Sicherlich waren die beiden wohl kaum so lange zusammen, ohne es getan zu haben. Oder?

Draco nahm ruhig die Füße aus dem Wasser, wandte Harry den Rücken zu und schüttelte sie ab. Er nahm den Zauberbann von seiner Angel, die daraufhin wieder ein krummer Ast wurde, und ließ sie ins Wasser fallen. Dann stand er auf und zog seine Sandalen wieder an. Endlich drehte er sich um und kam auf Harry zu, bis sie praktisch Nase an Nase standen. „Das geht dich einen Scheißdreck an, Potter.“

Harry stellte fest, dass der Ton wütend sein müsste, doch stattdessen war er weich und ruhig. Harry blinzelte und spürte eine Welle der Elektrizität, weil Draco ihm so nahe war – so nahe, dass er ihn beinahe küssen konnte, und dennoch… Dann machte Draco einen Schritt zur Seite und ging in schnellen Schritten um ihn herum und Richtung Kabine.

Harry seufzte und starrte auf die alten, grauen Holzplanken zu seinen Füßen. Draco hatte die Anschuldigung nicht verneint, und irgendwie tat das verdammt weh. Harry kaute auf seiner Unterlippe herum, schloss die Augen und versuchte, sich zu beruhigen. Er hatte kein Recht, irgendetwas von Draco zu verlangen. Es tat weh, aber es war nicht der Weltuntergang. Er atmete ein paar Mal tief ein und aus und versuchte, seinen Kopf frei zu bekommen.

Plötzlich erschien vor seinem inneren Auge ein Bild von Draco, keuchend und schwitzend, mit Kirleys Händen überall auf seinem Körper, während er ihn um den Verstand vögelte. Bevor er was dagegen unternehmen konnte, gab es ein lautes Krachen und ein großer Ast brach ab, stürzte in den See und riss dabei den Steg ein.

„SCHEISSE!“

--

Wenn Draco etwas von dem Lärm draußen gehört hatte, so äußerte er sich jedenfalls nicht dazu. Er saß im Lotussitz auf dem Fußboden und konzentrierte sich. Irgendwie hatte er nach Weihrauch gerochen, als er an Harry vorbeigestrichen war, und das wiederum machte Harry das Herz nicht gerade leichter. Und dennoch, wie er da auf dem Boden saß, sein Haar wieder mit dem schwarzen Band zurückgebunden, wirkte er fast unschuldig. Seine Hände lagen auf seinen Knien, die Handflächen nach oben gekehrt.

„Ich mach dann mal Abendessen, wenn das okay ist“, sagte Harry nervös, um die Stille zu überbrücken. Draco antwortete nicht, bewegte sich nicht. Harry hatte nach seiner Aktion auf dem Steg noch eine kleine Runde gedreht um sich abzulenken, und mittlerweile hatte es zu dunkeln begonnen. Er fragte sich, ob Draco wohl schon die ganze Zeit hier hockte und meditierte. Obwohl er ja im Geheimen hoffte, dass er das getan hatte, weil das bedeuten würde, dass Harry es geschafft hatte, Dracos irritierende Ruhe zu stören

Diese Gedanken bestätigten allerdings nur, was Harry ohnehin bereits befürchtet hatte: sein Spaziergang hatte ihm nicht geholfen, den Kopf freizubekommen. Wieder und wieder versuchte er, sich daran zu erinnern, dass er nicht wieder mit Draco schlafen würde; deswegen konnte es ihm ja auch völlig wurst sein, ob Draco nun Sex mit seinem Freund hatte oder nicht. Und Draco wollte Harry ja sowieso nicht wirklich, als war es lächerlich, dass Harry sich nun abgewiesen und betrogen fühlte. Draco Malfoy war Draco Malfoy, und Harry Potter wollte und brauchte ihn nicht. Er war nur hier um seinen Job zu erledigen, genau wie Draco, und Punkt, Aus, Ende.

„Okay, also dann. Ich mache jetzt Essen“, brabbelte Harry, um die Stille zu füllen.

Die Art, wie Harry Essen zubereitete, hing normalerweise von seiner momentanen Laune ab. Er scheute sich nicht davor, Magie einzusetzen oder den Prozess auf andere Weise abzukürzen, aber im Moment brauchte er etwas, das seine Hände beschäftigt hielt. Leider hatte er aber nur Dosensuppen gekauft, und deren Zubereitung erforderte nicht viel Arbeit. Er wünschte, er hätte etwas Arbeitsintensiveres besorgt. Vielleicht hätte er ja auch mit seinen Kochkünsten glänzen können.

Dann wiederum war Draco wahrscheinlich ein Fünf-Sterne-Koch. Das wäre nicht weiter verwunderlich, wo er doch schon eine Art Super-Magier war, der nicht mal mehr Training nötig hatte… Also rührte Harry schlecht gelaunt in der Suppe, die er auf dem kleinen Elektroofen erwärmte, der zu der Kabine gehörte. Wenigstens gab ihm die Rührerei etwas zu tun.

So war es besser. Mit so etwas konnte er umgehen. Er musste nur hier sitzen und rühren, und dabei zusehen, wie es ständig dunkler wurde. Er benutzte seinen Zauberstab, um ein paar Lichter zu entzünden, wodurch die kleine Hütte in einem schrecklich unfreundlichen, fluoreszierenden Licht erstrahlte, das peinlich genau beleuchtete, wo die glänzende weise Farbe an den Fensterrahmen abblätterte und dunkle Holzakzente setzte, von denen deutliche Schlieren abzugehen schienen. Seltsame Farbgebung. Irgendwie erinnerte die sehr an ein Schlachthaus, obwohl das wohl kaum beabsichtigt war. Harry entschied, dass er zu viele Horrorfilme gesehen hatte.

Er hörte, dass Draco sich bewegte, und drehte sich um, um zu sehen, was er machte. Er war stolz auf sich, dass seine Gedanken für ein paar Minuten tatsächlich nicht um Draco oder Sex gekreist waren. Dieses Gefühl war allerdings nur von kurzer Dauer, denn Draco hatte mittlerweile eine Position bezogen, bei der sein Hintern in de Luft ragte und seine Beine weit gespreizt waren. Harry wollte schon einen Kommentar abgeben, als Draco einen Arm ausstreckte und damit seine Zehenspitzen berührte, und Harry einsehen musste, dass er tatsächlich Yoga machte, und nicht nur ein grausamer Bastard sein wollte.

Vielleicht ging das aber auch Hand in Hand, aber nach Harrys Einschätzung bedurfte Draco zum Bastardsein wirklich keinerlei Übung mehr.

Harry sah ihm eine Weile bewundernd dabei zu, wie er mit feliner Eleganz von Position zu Position wechselte. Seine Beweglichkeit war genauso erstaunlich wie die Fähigkeit seines Körpers, trotz des unschmeichelhaften Lichts in der Kabine zu glänzen. Wenn seine Suppe nicht zu rauchen begonnen hätte, hätte Harry ihm die ganze Nacht zusehen können.

„Hast du genug für zwei aufgewärmt?“, fragte Draco, wobei er sich aufrappelte und zu Harry umwandte. Er streckte die Arme über den Kopf und winkelte einen Fuß an, so dass seine Sohle flach auf seinem Oberschenkel zu liegen kam. Seine Hände bewegten sich aufeinander zu, die Handflächen gegeneinander gepresst wie zum Gebet.

„Ich glaube, ich hab genug für zwei verbrannt“, sagte Harry verlegen.

„Oh. Na dann verzichte ich.“ Dracos Grinsen war so frech, dass Harry ihm wahrscheinlich eine reingehauen hätte, wäre es nicht gleichzeitig so bezaubernd gewesen.

Stattdessen zückte Harry nun seinen Zauberstab und ließ die erkaltende Suppe verschwinden. Er öffnete zwei weitere Dosen und teilte sie auf zwei Schüsseln auf und ließ diese hinüber auf den wackligen Klapptisch mit dem Laminatüberzug, der an falschen Marmor erinnerte, schweben. „Nichts, was nicht mit ein wenig Magie in Ordnung gebracht werden könnte.“

Draco stellte sich auf die Zehenspitzen, nachdem er die vorherige Position noch in umgekehrter Reihenfolge ausgeführt hatte, ließ dann seine Arme fallen und schüttelte sie aus. „Mmm, genau wie Mami sie gemacht hat.“

Als Draco sich setzte, sagte Harry: „Es tut mir leid, dass ich dich nach…“

Draco winkte ab und schüttelte den Kopf. „Ich will nicht drüber reden.“

Harry nickte und überlegte, worüber man stattdessen reden könnte. „Also, hast du das Yoga in deinem Kloster gelernt?“

„Hm… fragst du das, oder fragt das Ministerium?“, gab Draco zurück, während er Löffel herbeischweben ließ und sich seiner Suppe zuwandte.

„Machst du dir Sorgen, dass es vielleicht nur ein einziges Kloster gibt, in dem man Yoga lernt, und dass du deswegen dein großes Geheimnis verraten könntest?“, fragte Harry, der ebenfalls begonnen hatte, Suppe zu löffeln. Er grinste, weil er es geschaffte hatte, Draco eine zurück zu gegeben.

„Vielleicht.“ Draco sah nicht auf, sondern rührte lediglich seine Suppe um, bevor er einen weiteren Löffel nahm.

Harry bemerkte, dass Draco einen schmalen Silberring am kleinen Finger trug. Er hatte die Form eines Drachen, der sich um seinen Finger wand. An sich war das nicht weiter bemerkenswert, da Dracos Name Schmuck in Drachendesign schließlich nahe legte, aber Harry konnte sich nicht erinnern, ihn schon einmal gesehen zu haben. „Ich hab dem Ministerium nichts von deinem Asiatischen Freund erzählt.“

„Japanisch“, sagte Draco. Er war Harry einen interessierten und abschätzenden Blick zu und hatte entweder nicht bemerkt, dass Harry auf seine Hand starrte, oder es war ihm egal.

„Japanisch?“

„Ich nehme an, dass du ihn einen Asiaten nennst, weil du die verschiedenen asiatischen Gesichtstypen nicht auseinander halten kannst. Du würdest einen Inuit doch glatt mit einem Chinesen verwechseln, oder nicht?“, sagte Draco und sah Harry unverwandt an.

Harry hatte das Gefühl, dass ihm gerade etwas Wichtiges erzählt wurde, dass Draco ihm vertraute, und er wollte den Moment nicht verderben, in dem er in die Defensive ging und log. „Stimmt. Allerdings dachte ich auch, es sei politisch korrekt.“

Draco nickte. “Wäre es auch. Außer du wüsstest es genau.”

„Und jetzt weiß ich es.“ Harry hielt es für überflüssig, zu erwähnen, dass er dem Ministerium dennoch nichts weiter erzählen würde. „Sie wollen, dass ich dich beobachte.“

„Und ich glaubte, du hättest mich einfach nur gern“, sagte Draco sarkastisch. „Ich hab mir sowas schon gedacht. Warum sonst würden sie mir wohl den einzigen schwulen Auror der ganzen Truppe zuteilen?“

“Na ja…also…” Harry überlegte sich, ob er darauf hinweisen sollte, dass ihn außer Draco noch nie einer für schwul gehalten hatte, entschied sich aber dagegen. Wenn Draco wirklich ein Feind wäre, dann wollte er die anderen Auroren, inklusive seines besten Freundes, nicht dumm dastehen lassen. „Manche Leute glauben einfach, ich sei mächtig genug, um dich auszuschalten, wenn es sich als nötig erweisen sollte.“

Draco nickte und schob seufzend seine Schüssel zur Seite. „Ich frag mich, wie viele Nächte wir hier wohl verbringen müssen, bis endlich jemand versucht, uns umzubringen.“

--

Harry wurde vom Heulen eines Wolfes aus dem Schlaf geschreckt. Sie waren jetzt bereits ein paar Nächte hier, und nie war etwas Außergewöhnliches passiert. Lediglich eine Menge Yoga, so dass Harry sich wünschte, er könnte von einem weniger offensichtlichen Ort beobachten, wie die Yogahose sich über Dracos muskulösen Schenkeln und seinem Hintern spannte, und sich dabei einen runterholen. Er vermied peinlichst alle Fragen über Kirley oder japanischstämmige Männer, obwohl sie ihm natürlich ständig auf der Zunge brannten.

Daraus resultierte zwar eine Menge Schweigen, aber auf diese Weise entstand sogar eine einigermaßen verträgliche Wohnsituation. Draco hatte Harry bereits mehrere Male angeboten, ihm Yoga beizubringen, doch Harry sagte, ihm reiche es, zuzuschauen. Das wiederum ließ Draco anzüglich grinsen.

Jetzt, da er wach war, überlegte Harry, ob er sich ein Glas Wasser holen, oder einfach auf die andere Seite rollen und weiterschlafen sollte. Er hörte, wie Draco sich auf seiner schmalen Liege an der gegenüberliegenden Wand umdrehte, und wandte den Kopf. Die verschwommene, Draco-förmige Silhouette seines Partners saß aufrecht im Bett.

„Tut mir leid, das Bett ist laut“, sagte Draco. Er klang nervös, und aus irgendeinem Grund fühlte Harry sich daran erinnert, wie Draco damals in dieser schicksalhaften Nacht Fenrir Greyback angestarrt hatte.

„Nein, das war es nicht. Der Wolf hat mich aufgeweckt“, sagte Harry und griff nach seiner Brille. Nachdem er sie aufgesetzt hatte, konnte er deutlich erkennen, dass Dracos besorgtes Gesicht vom Mond beleuchtet aus dem Fenster sah.

„Mich auch“, sagte Draco. Sein Haar war verstrubbelt, legte sich aber sofort, als Draco es mit den Finger kämmte. Haarstylezauber; nicht sehr schwierig zu erlernen, aber die meisten Zauberer waren nicht eitel genug, sie tatsächlich anzuwenden. „Vollmond.“

Harry fuhr sich mit den Händen durch sein Haar und versuchte, es wenigstens ein klein wenig ordentlicher zu bekommen, wusste aber, dass es ziemlich sinnlos war. „Wölfe können ziemlich unheimlich sein“, stellte Harry fest. Das stimmte zwar, aber er hatte keine tiefer sitzende Angst vor ihnen. Eigentlich erinnerte ihn das Ganze nur daran, dass er Remus schon eine halbe Ewigkeit nicht mehr geschrieben hatte. Er starrte also Löcher in seine billige Baumwolldecke und überlegte, was er ihm erzählen könnte.

„Pffft. Sind doch bloß Hunde.“ Wie aufs Stichwort ertönte ein weiteres, klagendes Heulen und Draco spähte aus dem Fenster, seine Nase flach an die Scheibe gepresst. “Klingt aber ein bisschen nach Werwolf, oder? Findest du nicht, dass es nach Werwolf klingt?”

Um der Wahrheit die Ehre zu geben, Harry war viel zu sehr damit beschäftigt damit gewesen, Draco anzustarren, als dass er darauf geachtet hätte, aber wenn er so darüber nachdachte, könnte es durchaus möglich sein. „Vielleicht ist das ja mit unserem Irren mit Machete passiert. Vielleicht wurde er gefressen.“

Er bereute sofort, das gesagt zu haben, als er den erschrockenen Ausdruck in Dracos Augen sah. „Tut mir leid, Malfoy. Das war nicht wirklich komisch, oder?“

Draco ließ ein merkwürdiges, ziemlich gezwungen klingendes Lachen hören. „Natürlich nicht. Witzig zu sein war nie deine große Stärke.“ Er verschränkte die Arme und schniefte, offenbar in dem Versuch, eher verärgert als verängstigt zu wirken – aber seine Augen schweiften unablässig Richtung Fenster.

„Ich kenne jede Menge Abwehrsprüche gegen Werwölfe“, sagte Harry und rutschte auf seiner Pritsche ein Stück rüber. Er klopfte einladend auf den frei gewordenen Platz neben ihm. Er war sich nicht sicher, ob Draco ihm gradewegs ins Gesicht lachen würde, aber er hatte ein schlechtes Gewissen, weil er ihn so erschreckt hatte. „Ich meine… mit Remus und Bill… Also, zumindest bin ich ziemlich gut darin. Ich lass schon nicht zu, dass du gebissen wirst.“

„Mich hat ja auch schon so ziemlich jedes andere Ding da draußen gebissen.“ Draco kratzte sich abwesend am Arm, schaute noch mal aus dem Fenster und dann zurück zu Harry und der Pritsche. „Man sollte doch annehmen, dass das Ministerium das vorausgesehen und uns gewarnt hätte. Oder dass sie uns zumindest was dagelassen hätten, mit dem man die Kabine sichern könnte.“

Draco schaute erneut zu Harry und der Pritsche hinüber und ließ seine Arme sinken. Dann, zu Harrys großer Überraschung, krabbelte er auf den Knien zu ihm hinein. Er blickte Harry für einen Moment an und legte sich dann auf die Seite, so dass Harry sich von hinten an ihn schmiegen konnte. „Im Übrigen musst du mich nicht beschützen, Potter. Du bist nicht mal mehr halb so mächtig wie ich.“

“Irgendwie höre ich das in letzter Zeit ständig”, sagte Harry und strich Dracos Haar zur Seite und aus seinem Gesicht. Er legte einen Arm locker um Draco und kuschelte sich an ihn. Jetzt, da sie ein paar Tage miteinander verbracht hatten, roch Harry ebenfalls ein wenig nach Weihrauch, aber an Draco roch es trotzdem irgendwie noch anders.

„Zweifelst du etwa daran?”, fragte Draco schläfrig.

„Nicht an der Tatsache an sich. Aber es geht noch immer darum, was man mit seinen Fähigkeiten bewirkt, oder nicht?“, flüsterte Harry in Dracos Nacken. Er spürte, wie Draco erschauerte und sich eine Gänsehaut ausbildete.

„Ich bewirke auch Gutes mit meiner Magie“, sagte Draco, und drückte sich ganz leicht an Harry. „Ich bin jetzt auch einer von den Guten, ist dir das nicht aufgefallen?“

„Bist du das?“ Die Frage war ihm rausgerutscht, bevor Harry wirklich darüber nachgedacht hatte. Er erstarrte mitten in den sanften Küssen, die er auf Dracos Nacken hauchte, unsicher, was für eine Reaktion darauf nun folgen würde.

Doch statt einen Anfall zu kriegen drehte Draco sich in Harrys Armen um und schaute ihm tief in die Augen. „Zweifelst du an mir?“, fragte er, blinzelte langsam und ließ seine Hand über Harrys bloße Seite streichen. „Dann hast du seit der Schule eindeutig was dazugelernt.“

Rückblickend hätte das Harry wohl verärgern sollen, und er hätte Draco aus dem Bett sowie der Kabine werfen müssen; Harry hätte zum Ministerium rennen müssen und ihnen alles erzählen, was er wusste. Doch stattdessen packte er Draco im Nacken und küsste ihn heftig, wand ein Bein um Dracos und zog ihn so dicht an sich heran, dass ihre bloßen Brustkörbe gegeneinander stießen.

Es standen lediglich Harrys Boxershorts und Dracos reiner Seidenpyjama zwischen ihnen, und Harry war kurz davor, auch diese Hindernisse einzureißen. Draco erwiderte den Kuss mit der gleichen Leidenschaftlichkeit, wenn nicht sogar mit mehr. Seine Hand fuhr durch Harrys dunkles, struppiges Haar und zog daran, als er seine Hüften vorwärts stieß. Doch die Berührung von Dracos Erektion schien Harry in die Realität zurückzuholen.

Harry hatte sich geschworen, nichts dergleichen wieder zu tun. Er hatte es sich damals im Aufzug selbst versprochen!

„Hör auf. Wir können nicht... es ist… wir… Stopp!”, protestierte Harry, als Draco sein Kinn küsste und gleich darauf an seinem Hals nuckelte.

„Was?“, fragte Draco. Die Lust stand ihm klar ins Gesicht geschrieben und seine Lippen waren noch rot und geschwollen von ihrem stürmischen Kuss. „Wir haben das doch schon öfters gemacht.“

„Aber da war es wegen dem Job. Wir mussten es tun.“ Der Ausdruck, der daraufhin auf Dracos Gesicht erschien, war schwer zu interpretieren; er lag irgendwo zwischen enttäuscht und verletzt. Doch dann wandelte er sich flugs wieder in das altbekannte, höhnische Grinsen um.

„Das machen wir doch jetzt auch“, sagte er, und seine Augen blitzten.

Harry war nicht sicher, ob Draco tatsächlich beleidigt war oder ob er am besten mitspielen sollte. Schließlich hatte er der Sache ja Einhalt geboten. „Tun wir das? Aber… ich meine… warum sollte uns das in diesem Fall irgendwie weiterhelfen?”

Draco ließ eine Hand nach unten zwischen ihre Körper wandern und öffnete geschickt den kleinen Knopf oben an Harrys Boxershorts. Und obwohl es Harry durchaus klar war, dass Draco seinen Penis wahrscheinlich nur auf diese Weise streichelte, weil er ihre kleine Meinungsverschiedenheit für sich entscheiden wollte, und nicht etwa, weil er unbedingt Harrys Penis hätte anfassen wollen, so störte Harry dieses kleine Detail im Moment wenig. „Hast du denn nie einen dieser Camperfilme gesehen? Irrer mit Messer rennt im Wald rum, hormongesteuerte Teenager sind abgelenkt durch Sex? Das ruft den Irren erst auf den Plan. Und das ist auch der Grund, warum er noch nicht längst hier ist, kapiert? Es ist also Teil des Jobs!“

„Genau! Das ist großartig!“, wimmerte Harry, als Draco seinen Schwanz ganz in die Hand nahm und ihn noch fester streichelte. Und vielleicht war es ja tatsächlich brillant; nicht, dass Harry das jetzt noch groß gekümmert hätte. Er tauchte mit seiner Hand in Dracos Pyjamahose und rieb Dracos Penis. Er hatte diesen Teil von Dracos Körper vorher noch nie richtig gesehen, und er konnte es kaum erwarten, das zu ändern.

Er rollte sich auf Draco und ließ gerade lange genug von ihm ab, um ihm die Hosen herunterzuziehen und eine Taschenlampe vom Nachttisch zu holen.

„Warte! Mach das nicht!“, keuchte Draco, doch er griff ins Leere.

„Wieso? Was ist los?“, fragte Harry. Er starrte hinunter auf Dracos rosige Erektion, die – umgeben von ein paar blonden Löckchen – auf dessen Bauch ruhte. Und obwohl er wusste, dass er Draco jetzt eigentlich ins Gesicht sehen sollte, konnte er doch seinen Blick nicht von diesem verletzlichen Teil seines Körpers lösen.

„Schau... da nicht hin. Er ist... findest du nicht, dass… er…“ Draco stützte sich auf seine Ellbogen und Harry schaute endlich auf, wobei er Draco mit der Taschenlampe ins Gesicht leuchtete. Draco hob einen Arm vor die Augen und schnaubte. „Potter!“

“Oh…eh… tut mir leid. Was soll ich finden?“, fragte er. Irgendwie, stellte er fest, hatte das hier wirklich nicht mehr viel mit ihrem Job zu tun. Wenn es denn überhaupt jemals was mit ihrem Job zu tun gehabt hatte. „Er ist perfekt, Malfoy. Wirklich.“

“Perfekt?”, nuschelte Draco in seinen Arm, den er noch immer vor dem Gesicht hatte.

„Ja“, sagte Harry. Er beugte sich hinunter und platzierte einen schnellen Kuss auf der feucht glänzenden Spitze, dann leckte er quer mit der Zunge über den ganzen Schaft, was Draco ein unterdrücktes Stöhnen entlockte.

„Nicht... klein?“

„Öh... also, ich bin ja nicht gerade ein Experte, aber... er sieht doch... na ja...“ Harry zog seine Shorts herunter und setzte sich rittlings auf Draco, so dass dieser seinen Schwanz neben Harrys sehen konnte. Dann beleuchtete er die beiden Organe mit der Taschenlampe. „Siehst du? Er ist ungefähr genauso groß wie meiner.”

Draco nahm seinen Arm weg und betrachtete die beiden aneinanderliegenden Penisse. Er streckte die Hand aus und nahm dann mit Daumen und Zeigefinger Maß. Er legte den Kopf schief. „Na ja. Vielleicht ist deiner ja auch klein.”

“Na vielen Dank”, seufzte Harry und schüttelte den Kopf.

„So hab ich’s nicht gemeint...“

Harrys Blick ruhte zwar noch immer auf ihrer beiden Genitalien, er konnte aber trotzdem genug von Dracos Bauch und Brust sehen, um zu wissen, dass er heftig errötete. „Ich weiß doch, dass du es nicht so gemeint hast. Aber schau mal, wenn ich’s doch mit keinem anderen vergleichen kann und wir beide ’nen Kurzen haben, dann ist das doch wohl egal, oder? Also, zumindest für mich, weil du ja der Einzige bist, mit dem ich’s je gemacht hab.“

Einen Moment lang war Draco still und Harry hatte schon Angst, dass er als nächstes erzählen würde, dass Kirley Duke einen riesigen Schwanz hatte, und Harry sich das den restlichen Abend würde anhören müssen. Stattdessen sagte Draco schließlich: „Ich doch auch.“

„Du hast es auch nur mit mir gemacht?“ Es schien offensichtlich, aber es war einfach zu gut, um wahr zu sein.

„Ja“, sagte Draco abgelenkt. Er schien hypnotisiert von dem Anblick, den ihre Schwänze darstellten, und dann spuckte er in eine Hand, die er anschließend um sie beide legte.

„Hat er... ihn... denn schon gesehen?“, fragte Harry. Das Ganze hatte ihn total verwirrt, aber war schon viel zu betäubt von dem Gefühl ihrer beiden Penisse in Dracos Hand, um noch groß darüber nachdenken zu können – außer eben, dass die Vorstellung, dass er der Einzige war, der Draco nackt gesehen hatte, verdammt erregend für ihn war.

„Nein.“

Harry richtete die Taschenlampe gedankenlos auf Dracos Gesicht, komplett fasziniert von dem Gedanken, dass all dies hier immer noch ihm gehörte. „Hat er ihn angefasst?“

„Potter!“ Draco versuchte, Harry die Taschenlampe aus der Hand zu schlagen, aber Harry wich ihm aus und erhellte weiterhin Dracos blinzelndes, errötendes Gesicht. „Was soll das? Bist du die Inquisition oder willst du mich ficken?“

“Weichst du meiner Frage aus?” Harry saugte an seinen eigenen Fingern, weil er Dracos letzte Aussage als Hinweis verstanden hatte, dass Draco es ebenso sehr wollte wie er. Vielleicht wollte er auch nur den Job hinter sich bringen, aber das glaubte Harry nicht. Oder vielleicht wollte er es auch einfach nicht glauben. Er schob seine Finger in Draco und bewegte sie, so dass Dracos Gesichtsausdruck sich von genervt zu überrascht-schmerzvoll veränderte. Weil das Licht ihn blendete, hatte er nicht sehen können, was Harry tat, und Harry erfreute sich nun an seinem Mienenspiel.

Ihre Stellung war zwar etwas merkwürdig, und es war nicht sonderlich bequem wie Dracos Hand zwischen ihnen gefangen war – aber dabei zusehen zu können, wie Dracos Gesicht sich rötete, während Harry ihn fingerte, machte die Unbequemlichkeit mehr als wett, fand Harry.

Draco fühlte sich innen seltsam heiß und unangenehm trocken an. Kein Wunder, dass er zuvor immer auf Gleitgel bestanden hatte... Harry drückte Draco die Taschenlampe in die Hand und murmelte: „Halt das so, dass ich dein Gesicht sehen kann, wenn ich dich nehme.“

Draco grunzte eine missgelaunte Antwort, doch hielt die Taschenlampe trotzdem so über seine Brust, dass sie sein Gesicht von schräg unten beleuchtete und es ihn in unheimliche Schatten hüllte. Harry griff nach seinem Zauberstab und ließ seine Finger glitschig werden, bevor er damit tief in Draco eindrang. Dann legte er seinen Zauberstab weg, rutschte auf dem Bett zurück und sein Penis rutschte aus Dracos Griff.

„Was...?“, begann Draco und setzte sich halb auf, die Taschenlampe noch immer auf sein verblüfftes Gesicht gerichtet. Es dauerte einen Moment, bis er verstand, was Harry vorhatte, als dessen heißer Atem über seinen Schwanz strich. Doch dann ließ Draco sich wieder fallen und streckte die Beine aus.

„Halt die Taschenlampe richtig, sonst mach ich’s nicht“, sagte Harry. Er ließ seine Zunge über Dracos Schaft gleiten, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen.

Zunächst ließ Draco die Taschenlampe vor Schreck über die feuchte Wärme von Harrys Zunge beinahe fallen, doch dann fing er sich und beleuchtete brav sein Gesicht, so dass Harry ihn ansehen konnte. Draco schaute zurück, und obwohl er selbst nichts sehen konnte, schien ihm die Vorstellung einer kleinen Show durchaus Spaß zu machen.

Harry hatte das hier noch nie zuvor getan, aber die Mechanismen schienen recht einfach zu durchschauen. Er war ein wenig besorgt gewesen, wie Draco wohl schmecken würde, aber eigentlich schmeckte er nach gar nichts, außer vielleicht ein wenig salzig – aber wenn man seine Zunge nicht direkt über die Spitze gleiten ließ, gab es ja auch nichts, was nach irgendwas schmecken könnte. Harry spürte die Feuchtigkeit auf seiner Zunge und versuchte, die Konsistenz zu analysieren, auf dass er sich ewig daran erinnern konnte. Sie war glitschig und schmeckte leicht schal. Man konnte es überleben, und abgesehen davon waren die Geräusche, die Draco bei dem Ganzen von sich gab, jegliche Unannehmlichkeit wert.

Harry leckte sich die Lippen und öffnete seinen Mund, wobei der darauf achtete, seine Zähne mit den Lippen zu bedecken, und lutschte an der Spitze von Dracos Schwanz. Er konnte spüren, wie seine Wangen heiß und rot wurden. Er lutschte seinen ersten Schwanz. Es befand sich ein Schwanz in Harry Potters Mund. Er erschauerte bei dem Gedanken daran, wie geschockt die Leute wären, wenn sie ihn so sehen könnten: den Mund weit offen, während ein Schwanz seine Wange nach außen stülpte und er die Finger in Draco Malfoy stecken hatte, über dessen Glied er sabberte, während seine Hand Dracos Peniswurzel bearbeitete.

Harry drückte Dracos Schenkel mit Hilfe seiner Ellbogen nach unten, weil der so heftig zuckte, dass er Harry seinen Schwanz sonst zu tief in den Hals gerammt hätte. Harry konzentrierte sich auf das Gefühl von Dracos hartem Penis gegen seinen Gaumen und ließ seine Zunge um den Schaft kreisen. Er hatte noch nie so hart dafür gearbeitet, jemanden zum Kommen zu bringen, und seine Brust fühlte sich zu eng an, weil sein Herz vor lauter Aufregung über Dracos Bewegungen und das laute, protestierende Quietschen der Sprungfedern so heftig zu hämmern begonnen hatte.

Er schaute an Dracos im Schatten liegendem Oberkörper hinauf, sah, wie sich seine Brust hob und senkte, wie sein Gesicht halb in einem der Kissen vergraben war, sein Arm über seinem Kopf, seine Hand in sein eigenes, blondes Haar gewühlt. Harry saugte stärker, spürte, wie Dracos Körper versuchte, tiefer in seinen Mund einzudringen. Es fühlte sich an, als schwelle sein Schwanz noch weiter an, und sein Inneres zog sich um Harrys Finger herum zusammen als Draco ein ersticktes Schluchzen ertönen ließ; und seine Beine versuchten, sich um Harry zu schließen.

Harry hätte wissen müssen, was all dies bedeutete, aber er war so darin vertieft, sich wie besessen an der Matratze zu reiben, dass es ihm praktisch entging und die Flut von warmem Sperma in seinem Mund ihn vollkommen unvorbereitet traf. Es schmeckte süßlich-salzig und rann warm seine Kehle hinunter. Harry schluckte soviel er konnte, bis es ihm über die Lippen lief und hinunter auf das Bett troff.

Irgendwann hatte Draco die Taschenlampe fallen lassen, aber das war jetzt auch egal. Harry war sowieso nicht sicher, ob er ihn jetzt hätte ansehen können. Und so gern er auch das Sperma aus seinem Gesicht gewischt hätte – im Moment wollte er noch lieber in Draco sein, ihn ausfüllen, endlich seine Belohnung dafür bekommen, dass ihm überaus peinlicher Weise fremder Samen vom Kinn tropfte.

Harry kroch ein Stück weiter nach oben und drang in Dracos keuchenden Körper ein, und sie passten so wunderbar weich zusammen, obwohl ihre beiden Körper hauptsächlich aus harten Muskeln und hervorstehenden Knochen bestanden. Er ließ seine Arme unter Dracos Körper wandern und hielt ihn fest als er sich in ihm bewegte. Er hielt seine Augen fest geschlossen und wollte seinen Kopf gerade an Dracos Hals schmiegen, als Draco sein Gesicht plötzlich in beide Hände nahm.

Harry wollte schon protestieren, dass Draco sich gefälligst nicht über ihn lustig machen sollte, wenn er schon das Gesicht voll Sperma hatte – und da spürte er, wie Dracos weiche Lippen und Zunge begannen, es von seinem Hals, seinem Kinn und seinen Mundwinkeln abzulecken. Harry schmolz unter den sanften Küssen dahin. Er legte den Kopf erst zurück und beugte sich dann vor, um den Kuss zu erwidern, weil er den Geschmack teilen wollte, Draco zeigen wollte, wie er wirklich fühlte.

Dieser Angriff der Emotionen überrumpelte ihn, bevor er ihre Lippen aufeinander bringen konnte, und er schnappte nach Luft und zitterte gegen Dracos Mund, seine Hoden zogen sich zusammen und sein ganzer Körper versteifte sich, und dann kam er in Draco, hielt sich an ihm fest und schluchzte fast vor Frustration, dass er ihn nicht erreichen konnte, dass er in diesem intimen Moment keine echte Verbindung herstellen konnte.

Er öffnete die Augen und schaute hinunter in Dracos schweißbedecktes, zufriedenes Gesicht. Dann holte er tief Luft und beschloss, dass er, auch wenn es beschissenes Timing war, jemanden erst zu ficken und dann seine Gefühle zu gestehen, es trotzdem tun würde. „Draco...“

Und dann fand sich Harry plötzlich auf dem Boden des Kabine wieder, von wo er nach oben zu einer riesigen, haarigen Gestalt aufblickte, die eine Machete in der Hand hielt, auf der sich das Licht der Taschenlampe reflektierte.

„Stupor!“, brüllte Draco, und ein rotes Licht traf die Gestalt, die dadurch langsamer wurde, aber nicht anhielt.

Harry drehte sich um und sah, dass Draco auf der Pritsche stand, gegen die Wand gepresst. Genau in der Mitte des Bettes klaffte eine gewaltige Kluft, die offenbar von einer Machete herrührte. Harry schnappte sich seinen Zauberstab und versuchte, einen weiteren Verwirrungszauber auf den Monster-Mann anzuwenden, hatte aber keinen Erfolg. Er hatte keine Ahnung, ob er verfehlte, oder warum, er hörte nur das schrille Geräusch von Metall, das mit der Wand kollidierte, dann ein paar laute Schläge und Tritte. „Lumos!“, schrie Harry, weil es ja vielleicht was brachte, wenn er die Szenerie beleuchtete.

Der Raum füllte sich mit magischem Licht und Harry sah Draco, der von einer haarigen Hand um seine Kehle gegen die Wand gepresst wurde. Draco hielt das Handgelenk mit beiden Händen fest um den Kerl so davon abzuhalten, ihn mit der Machete in die Brust zu stoßen. Der Killer drehte seinen zottigen Kopf und starrte Harry furchteinflößend an, dann knurrte er. Er leckte sich die Lefzen und seine goldenen Augen fixierten Harrys Stirn. „Du bist der Nächste, Potter!“

„Greyback?“ Nun, das erklärte zumindest, warum die Flüche keine Wirkung zeigten; Magie wirkte nun mal nicht auf magische Kreaturen. „Ich dachte, du wärst tot!“

„Hunde haben neun Leben!“, sagte Greyback, bevor Draco einen fiesen Tritt in seinen Magen landete, der ihn zurücktaumeln ließ. Die Machete fiel ihm aus der Hand und schlug mit einem lauten Klirren auf dem Boden auf.

„Das sind Katzen, du Blödwaffel“, krächzte Draco, während er seine Kehle rieb und die linke Hand ausstreckte.

Noch bevor jemand fragen konnte, was genau denn eine Blödwaffel war, schoss bereits Dracos silberner Drachenring von seinem kleinen Finger und nahm rapide an Größe zu, bis er so groß wie ein ziemlich ausgewachsener Patronus war. Er wand sich um Greyback und hielt ihn zu Boden.

Harry ließ seinen Zauberstab sinken und schaute sich verwirrt im Raum um. „Ich check nicht, was um Himmels Willen du hier auf einem Campingplatz zu suchen hast.“

„Du weißt doch, dass ich Kinder liebe, Potter“, sagte Greyback und leckte sich die Lippen.

„Hast du das nicht schon damals in Hogwarts zu Dumbledore gesagt?“, fragte Draco, der vom Bett sprang und sein Hemd vom Boden aufhob, um sich wieder anzuziehen.

„Da sieht man’s mal wieder. Ein alter Hund lernt eben keine neuen Witze mehr“, sagte Harry, und kam sich mit seinem kleinen Wortspiel ungeheuer unterhaltsam vor.

Stille legte sich über den Raum.

Harry schnaubte. „Also, ich fand’s komisch.“

Draco hob die Augenbrauen, dann zuckte er die Schultern. „Ich versteh’s trotzdem nicht. Du hast früher gerne Kinder gebissen, und jetzt hackst du sie stattdessen einfach in Stücke?“

Greyback seufzte und versuchte, den umgewandelten Ring abzuschütteln, der ihn so effektiv ausgebremst hatte. „Na ja, es gibt doch schon so viele Werwölfe, mit der Zeit fühlt man sich überhaupt nicht mehr als etwas Besonderes. Ab einer gewissen Mitgliederzahl ist so ein Pack einfach zu groß.“

„Du bist also eher ein Einsamer Wolf?*“, fragte Harry, und erfreute sich erneut seines eigenen Witzes.

Draco rollte die Augen, grinste aber liebevoll bevor er Harry seine Boxershorts zuwarf. „Zieh dich an, Witzbold.“

Greyback, dem Harrys Sarkasmus irgendwie nicht aufgefallen war, nickte und sagte: „Ja, so könnte man es ausdrücken.“

“Warum die Machete?”, fragte Draco. Er ließ sie durch die Luft schweben und steckte sie dann in einen magischen Plastikbeutel mit der Aufschrift ‚Beweisstücke’.

„Ich hab das mal in einem Film gesehen, als ich noch in Kinos lauerte, um dort übersexte Teenager zu beißen.“ Greyback hielt inne, schaute von einem zum anderen und zuckte die Schultern. „Nach dem Krieg hatte ich genug angespart, um mir damit hier draußen ein Grundstück zu kaufen, dann zog ich mich mit meinem Pack hierher zurück.“

„Und was ist dann aus deinem Pack geworden?“, fragte Harry, nachdem er sich vollständig eingekleidet hatte und begann, Notizen für seinen Bericht zu machen.

„Mir wurde langweilig, da hab ich sie gefressen. Der Ruhestand bekommt mir nicht.“

Draco hatte sich ebenfalls fertig angezogen und nahm nun magische Fingerabdrücke von der Kabine.

Harry blickte kurz sehnsüchtig zu ihm hinüber, aber jetzt war wirklich nicht der richtige Augenblick. Was er sagen wollte, konnte er nicht vor einem Häftling sagen, und schon gar nicht vor Greyback.

„Was geht eigentlich mit euch beiden? Das letzte Mal als ich euch sah, wart ihr nicht gerade… na ja, ich nehme an, es ist tatsächlich nur ein schmaler Grad zwischen Liebe und Hass, was?“, fragte Greyback.

Einen Moment lang wollte Harry ihm tatsächlich antworten, doch Draco kam ihm zuvor. „Rein geschäftlich. Wir saßen schon vier Tage in dieser Kabine fest und du hattest dich nicht blicken lassen.”

„Ah. Na wenn das so ist...“ Greyback schien nicht ganz überzeugt, ließ die Sache aber auf sich beruhen. „Der Geruch von Sex“, sagte er und schnüffelte, „lockt mich an.“

„Ja, merkst du was? Es gehörte zum Job. Ich schätze mal, es ist gut, dass du jetzt auf Macheten stehst – denn wenn ich mich richtig erinnere, war ich dir das letzte Mal schon zu alt zum Beißen”, sagte Draco, als er ihre persönlichen Gegenstände in eine Tasche schweben ließ.

Geyback lachte wild und wahnsinnig auf, so dass Harry ein Schauer über den Rücken lief. Er hatte vergessen, wie furchteinflößend dieser Mann sein konnte. „Das letzte Mal, als ich dich sah, hast du wie ein Schoßhündchen über deiner Mami geheult…. rmpf!“

„Du brauchst wohl einen Maulkorb!“

Bevor Harry sich bewegen konnte, stopfte der Ring-Drache Greyback seinen Schwanz in den Mund, so dass Greyback durch den Kontakts mit Silber Schaum vor dem Maul stand. Harry blickte in Dracos Augen. Dracos Hand war ausgestreckt und seine Augen funkelten in einem irren Licht. Sein Körper war steif, und eine Aura dunkler Magie umwogte ihn wie ein schimmerndes Netz, so dass Harry die Wut spüren konnte, die er abstrahlte. Und plötzlich wurde Harry klar, dass das Ministerium ihn Draco aus einem guten Grund bespitzeln ließ. „Malfoy!“

Dracos Finger krümmten sich und Greyback begann zu würgen, seine Augen rollten in ihren Höhlen zurück. Greyback erbebte, gefoltert durch das von Silber verursachte Brennen. Der Drache hatte die Krallen ausgefahren und schlug sie in Greybacks Haut, und Draco machte nicht den Eindruck, als wolle er etwas tun, um dem Einhalt zu gebieten.

„Stupo…!“ Dracos andere Hand erzeugte eine Welle, die Harry das Wort abschnitt und ihn verstummen ließ, während sein Zauberstab einfach aus seiner Hand gerissen wurde.

Harrys Lippen formten ein tonloses „Malfoy!“; er war unfähig, zu sprechen. Er schlug nach Draco, wurde aber mittendrin von einer weiteren Welle von Dracos Hand gestoppt und emporgehoben. Harry kickte und wehrte sich; er wusste nicht, was er tun oder sagen würde, wenn Draco Greyback wirklich umbrachte. Natürlich verdiente der schon allein wegen seiner Verbrechen während des Krieges und seiner pädophilen Kinderbeißerei einen schrecklichen, langsamen Tod – aber Harry würde nicht einfach daneben stehen und zusehen!

Er starrte in Dracos Gesicht, sah den entschlossenen, finsteren Ausdruck darauf, und seine Augen, die vor blankem Hass wie verschleiert waren. Seine Kiefer waren angespannt. Harry versuchte, Draco durch schiere Willenskraft dazu zu bringen, ihn anzusehen, ihn einfach nur anzusehen, und wenn auch nur für einen Moment. Vielleicht hätte er Angst um sein Leben haben sollen, aber irgendwie wusste er, dass Draco ihm nichts tun würde.

Draco wandte den Kopf, sah Harry an und ihre Blicke begegneten sich.

Ich hab Angst, Draco. Du machst mir Angst. Harry dachte die Worte so intensiv, dass er sie auch genauso gut hätte laut herausschreien können.

Draco senkte den Blick, gleichzeitig ließ er Harry langsam zu Boden gleiten und der Drache zog seine Krallen wieder ein, sein Schwanz rutschte aus Greybacks Mund. Greyback war längst ohnmächtig geworden und sein eigenes Körpergewicht ließ ihn zu Boden sinken.

Harry ging zu Draco hinüber, der plötzlich sehr schwach und zittrig wirkte. Harry nahm ihn in die Arme und stellte fest, dass er sich nicht nur wieder bewegen, sondern auch sprechen konnte. „Was ist passiert? Du hast ausgesehen, als wärst du besessen.“

Draco schaute langsam auf und öffnete den Mund um etwas zu sagen, doch dann verdrehte er die Augen und sein Körper wurde völlig schlaff.

Irgendwas sagte Harry, dass es eine sehr schlechte Idee wäre, Draco ins St. Mungos zu bringen, also verständigte er stattdessen das wartende Team, dass sie kommen und Greyback abholen sollten, und brachte Draco selbsttätig nach Hause. Die Wachen erkannten Draco und so war es nicht schwer, hinein zu kommen. Harry legte Draco auf seinem Bett ab. Er war stark versucht, zu ihm hineinzuklettern und ihn festzuhalten, bis er wieder zu sich kam – aber irgendwie hatte er den Eindruck, dass das die Grenzen ihrer Partnerschaft überschreiten hieße. So wanderte er stattdessen eben ruhelos durch die Wohnung.

Seine erste Exkursion führte ihn ins Bad, wo er sich ins Klo erleichterte, und dabei das Waschbecken sowie das Medizinschränkchen nach Hinweisen absuchte, dass Kir die Nächte hier verbrachte. Es gab aber noch nicht mal eine zweite Zahnbürste, und das tat Harry ungemein wohl. Denn selbst wenn Kir die eine oder andere Nacht geblieben war, so hatte Draco ihm am nächsten Morgen jedes Mal sein Zeug in die Hand gedrückt und ihn rausgeschmissen, und demzufolge war zumindest in Dracos Augen die Sache zwischen den beiden wohl nicht allzu ernst.

Der Rest der Wohnung entbehrte viele jener hübschen Annehmlichkeiten, die eine Behausung erst wohnlich machten. Es gab keine persönlichen Fotos, stattdessen aber eine Menge beleuchteter moderner Kunst an den Wänden. Keins der Gemälde war signiert, und so hatte Harry keinen Plan, wer der Künstler sein mochte. Es war gerade so, als wäre die Wohnung extra so konzipiert worden, dass auch ja keiner daraus ableiten konnte, was für eine Art Mensch Draco Malfoy war – eine einzige Studie rätselhaften Designs.

Weil er aus Dracos Dekor sowieso nicht schlau wurde, ging Harry zurück ins Schlafzimmer, wobei er einen Stuhl aus dem Esszimmer hinter sich her schleifte, um darauf sitzen zu können. Er schaute sich nach etwas zu Lesen um und entdecke Die Kunst des Krieges von SunTzu auf Dracos Nachttisch.

Harry lehnte sich damit in seinem Stuhl zurück und blätterte sich durch Kapitel namens „Pläne schmieden“ und „Der Nutzen des Spions“. Hier war alles beschrieben, von der optimalen Bodenbeschaffenheit des Schlachtfeldes bis hin zur Einschätzung der Einstellung eines Soldaten, um einen anständigen Krieg führen zu können. Harry starrte eine lange Zeit auf das Kapitel über Spione und fragte sich, ob das Ministerium vielleicht doch Recht hatte. Wenn dem aber so sein sollte, dann war er sicherlich ein „Aufgeflogener Spion“.

Wenn man einen Spion ausfindig gemacht hat, so ist es sinnvoll, offenkundig gewisse Dinge fälschlicherweise zu tun oder zu unterlassen, die der Spion dann der Gegenseite berichtet, welche somit in die Irre geführt wird.

Harry klappte das Buch zu und betrachtete Dracos reglose Form, die unter den Decken zusammengerollt war wie ein friedlicher Engel. „Gegen wen führst du Krieg, Malfoy? Und warum?“

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“Mann, du hast dich ganz schön weit in die Höhle des Löwen gewagt!”, sagte Ron, als er sein Glas zur Hälfte austrank und es dann zurück auf den Tisch stellte. Auf der Tischplatte waren bereits unendlich viele klebrige Ringe von unendlich vielen anderen Gläsern, die Ron dort bereits abgestellt hatte. Das Haus der Weasleys war wie immer beinahe verschwunden unter einem Haufen Kinderspielzeug, und es roch nach Windeln und Spucke. Der riesige Bildschirm eines Fernsehers war zwar eindrucksvoll, kam aber nicht gegen das Gebrüll der drei Kleinkinder an, das durchs ganze Haus hallte.

Harry pulte mit dem Zeh in einer ausgedünnten Stelle in dem lohfarbenen Teppich zu seinem Füßen herum, der den darunter liegenden Beton gerade mal notdürftig bedeckte. Es war nicht weiter verwunderlich, dass Ron nicht den Drang verspürte, viel Zeit in diesem Elend zu verbringen – doch wann immer Harry ihn wegen seiner Lebensumstände bedauern wollte, fiel sein Blick auf den gewaltigen Fernseher und er seufzte. Ron hatte schon immer viel Wert auf solche Luxusgegenstände und Sport gelegt. Es erschien verständlich, dass ihm dieser Fernseher wichtig gewesen war, aber er hätte sein Geld auch besser anlegen können. Andererseits war Ron nie sonderlich praktisch veranlagt gewesen.

„Wovon redest du?“, fragte Harry und nahm einen kleinen Schluck von seinem schalen Bier. Er stellte es auf seinem Knie ab, obwohl es wahrscheinlich nicht mehr viel Sinn machte, den restlichen Tisch vor Flecken bewahren zu wollen.

„Davon, dass du in Malfoys Wohnung warst. Und, war sie voll dunkler Objekte? Jesus, hast du gesehen, was er mit Greyback angestellt hat?“ Ron hielt inne um einen weiteren Schluck Bier zu nehmen, dann nickte er. „Also, ich meine, klar hast du das gesehen, du warst ja dabei. Ich wette, es ging schnell. Malfoy ist ziemlich flink und fies.“

“Hmm… na ja, Greyback hat uns schließlich mit einer Machete bedroht. Einmal hätte er Malfoy fast erwürgt. Vielleicht hat er dann ein bisschen überreagiert, aber das war schon alles ziemlich heftig.“ Harry nippte ebenfalls an seinem Bier, aber er konnte in Rons Gesicht lesen, dass er sich nicht so leicht abspeisen lassen würde.

„Harry, nachdem was dieser Wichser Bill angetan hat, war der Schaden, den er erlitten hat, gerade mal ein guter Anfang, wenn du mich fragst. Aber ich kann einfach nicht glauben, dass all das in nur einem einzigen Atemzug passiert sein soll. Auch wenn Malfoy noch so mächtig ist – für soviel Grausamkeit braucht man Zeit. Greyback hatte Brandwunden auf der Zunge, und das Silber hat scheinbar sogar sein Blut vergiftet. Selbst wenn er sich erholt, er wird für den Rest seines Lebens leiden wie ein… nun ja, wie ein Hund. Und das war Methode, keine blinde Panik!“ Ron leerte sein Glas und tippte es dann mit seinem Zauberstab an.

Hinter ihnen begann eine Dose Guinness zu rumoren als sie sich leerte und ihren Inhalt in Rons Glas ergoss. Dann wandte Ron sich Harry zu, sah, dass sein Glas noch fast voll war, nahm es und trank es für ihn aus. Dann füllte er auch dieses mit frischem Bier und grinste. „In diesem Haus wird nichts verschwendet, Potter.“

Harry nickte schwach und beäugte skeptisch die Stelle, an der Rons Lippen das Glas berührt hatten. Früher hätte er es genossen, nun die selbe Stelle mit seinem Mund zu berühren – doch in letzter Zeit fielen ihm die Fehler seines besten Freundes deutlicher auf; und manche seiner Angewohnheiten fand er überhaupt nicht lustig, auch wenn die sich nicht viel verändert haben mochten. Trotzdem war er sein bester Freund und Harry fand, dass er ihm zumindest einen Teil der Wahrheit schuldete. „Greyback sagte etwas darüber, dass Malfoy wegen seiner Mutter geheult habe, aber ich weiß nicht, was mit ihr passiert ist.“

Auf Rons Gesicht erschien ein gewiefter Ausdruck als er sich durch den Biernebel in seinem Hirn kämpfte, wie um zu sehen, ob er darüber vielleicht etwas wusste – und das schien tatsächlich der Fall zu sein. „Sie haben ihre Leiche nie gefunden“, sagte Ron nach einer Pause. „Sie und Malfoy sind ungefähr zur selben Zeit verschwunden, und alle nahmen einfach an, dass die beiden tot sein mussten. Viele Todesser und solche, die im Verdacht standen, Todesser zu sein, sind damals spurlos verschwunden, von den meisten dachte man, dass sie tot seien. Ein paar Leichen wurden gefunden, aber nicht alle.“

„Stimmt.“ Daran erinnerte Harry sich natürlich, aber er hatte es zuvor nicht mit Narzissa in Verbindung gebracht. Bis zu seiner Rückkehr hatte er ja nicht mal viel darüber nachgedacht, was wohl aus Draco geworden sein mochte. „Dann wusste Greyback etwas über sie. Etwas, von dem Malfoy nicht wollte, dass er es vor mir aussprach.”

„Vielleicht war’s ihm ja nur peinlich, dass er schon wieder beim Heulen erwischt worden ist“, sagte Ron und seine blauen Augen blitzen boshaft und betrunken. „Er ist ein totales Weichei, oder?“

Harry seufzte und lachte halbherzig auf, so dass Rons Schadenfreude nicht getrübt würde – die übrigens irgendwie nervig war – aber im Moment interessierte es ihn mehr, wieso Draco Greyback unbedingt zum Schweigen hatte bringen wollen. Hatte Greyback seiner Mutter etwas angetan? War Narzissa Malfoy vielleicht ein Werwolf? Oder war Draco mit ihr geflohen und hielt sie nun versteckt?

Seine Gedankengänge wurden jäh von Ron unterbrochen, der bellte: „Hey! Neville! Runter von Daddys Fernseher!“

Das älteste der Kinder – das eine bemerkenswerte Ähnlichkeit mit seinem Namenspatron aufwies – versuchte soeben, seitlich den Fernseher zu erklimmen. Der Klang von Rons Stimme ließ es allerdings erstarren, es verlor den Halt und kippte nach hinten – und mit ihm der Fernseher.

Ohne zu Zögern hob Harry seinen Zauberstab, stoppte den Fernseher und ließ ihn zurückschweben, während Nevilles Fall zu einem sanften Gleiten abgebremst wurde.

„Gut gemacht, Harry!“, sagte Ron und klopfte Harry auf die Schulter. „Das war knapp, was?“

Ron schien ziemlich außer Atem, seine Augen waren geweitet und er hatte den Zauberstab gezückt. Er war nicht ganz so schnell gewesen wie Harry, aber Harry war sicher, dass es auch ohne ihn gut gegangen wäre.

„Jupp. Wo ist eigentlich Hermine?“, fragte Harry und steckte seinen Zauberstab wieder ein. Neville kroch auf seinen Schoß und gab ihm zum Dank einen klebrigen Kuss auf die Wange.

„Oh…“ Ron machte eine vage Geste mit der Hand. “Einkaufen.”

“Um halb zehn?”, fragte Harry ungläubig. Er knuddelte Neville für einen Moment, dann setzte er sich wieder auf. „Sollte er eigentlich nicht schon im Bett sein?“

„Ehm, doch, wahrscheinlich schon. Normalerweise bringt sie sie ins Bett.“ Ron nahm Neville auf den Arm. „Und die anderen Plagen sind auch verdächtig ruhig, zu ruhig für meinen Geschmack, oder was meinst du?“

Michael und Justin waren tatsächlich ziemlich still, aber das lag daran, dass sie auf dem Küchenfußboden eingeschlafen waren. Wieder fiel Harry die Ähnlichkeit zu anderen ehemaligen Bewohnern von Hogwarts auf, doch er sagte nichts. Nach dem Krieg hatte Hermine den Sommer mit ihren Eltern verbracht, und als sie zurückgekommen war, hatte sie es plötzlich oberwichtig mit ihren Haaren gehabt, und sie hatte Hemdchen getragen, die mehr Bauch zeigten, als sich ein molliges Mädchen erlauben konnte.

Ungefähr zu dieser Zeit hatte sie auch plötzlich angefangen, viele Zaubersprüche einfach so zu vergessen, und alles in allem war da ein ziemlich merkwürdiges Mädchen mit neuem Make-Up und einer neuen Geisteshaltung aus den Ferien zurückgekommen. Ron war zu verliebt in die neue Hermine gewesen, um zu bemerken, dass sie überhaupt nicht mehr sie selbst war, und als sie schwanger geworden war, hatte er einfach angenommen, dass das Kind von ihm war, und sie geheiratet. Aber so irritierend Harry das ganze Spektakel auch finden mochte – die beiden waren noch immer seine Freunde, und so drückte er eben beide Augen zu.

Nachdem sie die Kinder in ihren Betten verstaut hatten, leerte Harry sein Glas und begann, sich zu verabschieden.

„Danke, Mann. Du bist echt der Beste, weißt du das?“, fragte Ron und klopfte ihm noch ein paar Mal auf die Schulter, während er ihn zur Tür brachte.

„Ach, das war doch nichts, Ron, ehrlich. Ich will nur… nur dass du glücklich bist, okay?“ Harry schaute sich nochmal in der schäbigen Wohnung um und fragte sich, ob Ron wohl sehr beleidigt wäre, wenn er ein paar Säuberungszauber anwendete. Er beschloss, es zu unterlassen.

„Manchmal denke ich, dass du der Einzige bist, den es interessiert, ob ich glücklich bin”, lallte Ron in schwachem Betrunkenisch. Er sah schon beinahe liebeskrank aus, aber Harry wusste, dass das nicht an ihm lag. Trotz Rons Fremdgeherei wusste Harry, dass er Hermine wirklich liebte und nicht verstand, warum sie sich so verändert hatte. Harry konnte ihm da nicht weiterhelfen. Es war, als zwänge eine höhere Gewalt Hermine dazu, sich gegen ihren braven Willen wie eine kleine Fotze aufzuführen, verwandele sie in eine Parodie des hübschen, weisen und intelligenten Mädchens das sie einmal gewesen war, so dass sie nunmehr in kurzen Röcken und Trainingshosen herumrannte, und sich von jedem flachlegen ließ, der sie haben wollte.

„Es gibt viele Leute, die dich lieben, Ron. Ich liebe dich. Deine Familie liebt dich. Deine Partnerin…”, versuchte Harry.

Rons Augen weiteten sich und er atmete langsam aus. „Tonks will einen Partnerwechsel. Hat Shacklebolt dir das nicht gesagt? Ich werde für eine Weile mit Malfoy zusammenarbeiten. Ich dachte, er hätte gesagt, dass er das dir gegenüber erwähnt hätte…“

Harry fiel vor Schreck der Kiefer runter und er stand stocksteif da, während langsam das Gefühl verging, jemand habe ihm einen Kübel Eiswasser ins Gesicht geschüttet, und er stattdessen nur noch eine harte, kalte Leere in sich spürte. Hätte Ron nicht schon so elend ausgesehen, ganz so, als wolle er jede Sekunde in Tränen ausbrechen, dann hätte Harry ihn wahrscheinlich angebrüllt, wie er es mit Tonks so weit hatte kommen lassen können, dass sie einen anderen Partner verlangte.

„Nein. Das hat er definitiv nicht erwähnt“, sagte Harry, und es war, als käme die Kälte aus ihm heraus und überzöge seine Worte mit einer Eisschicht.

Ron bemerkte den Stimmungswechsel und er straffte sich. „Na ja, jetzt weißt du’s ja.“ Er warf Harry einen misstrauischen Blick zu. „Vielleicht ist es so ja für das Ministerium das Beste. Vielleicht kriegen sie auf die Art auch mal einen vollständigen Report über Malfoys Machenschaften.“

„Wie bitte?“ Harry traute seinen Ohren nicht. Ron war mit der quecksilbernen Geschwindigkeit der Trunkenheit von Liebe zu Krieg übergegangen, und so sehr Harry versuchte, sich daran zu erinnern, dass Ron vielleicht nicht wirklich wusste was er sagte, so trafen ihn die Worte doch sehr.

„Du hast mich schon verstanden. Weißt du, es gibt ein paar Leute im Ministerium, die glauben, dass dir bei den Blicken, die er dir zuwirft, voll einer abgeht“, sagte Ron und lehnte sich an den Türpfosten, während Harry hinaus auf die Schwelle trat.

„Blicke? Er wirft mir überhaupt keine Blicke zu!“ Oder doch?

“Vielleicht solltest du ihn einfach ficken und es hinter dich bringen, Potter!”, schnappte Ron und schlug ihm dann die Tür vor der Nase zu.

Harry starrte auf die mattbraune Tür, die mit einem billigen Lack bepinselt worden war, der bereits abzublättern begann, obwohl die Farbe erst vor zwei Jahren erneuert worden war. Damals war Ron so aufgeregt gewesen, weil er seine Familie jetzt für sich haben würde, und weil Hermine endlich zugestimmt hatte, Sex auch mal „anders“ zu versuchen… Die ganze Lächerlichkeit der Situation brachte Harry zum Lachen, und zwar auf diese verrückte, hysterische Art, wie man es gern tut, wenn man nicht weiß, ob es eigentlich überhaupt noch verwirrender werden kann als es schon ist. Und als er erst mal angefangen hatte, fiel es ihm schwer, wieder damit aufzuhören.

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Anm. d. Übersetzers: * Lone Wolf – Bush lässt grüßen *gg*
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TBC


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