Gay Aurors - Diese kleine Hure!
von Resimesdra
Gay Aurors
Episode Zwei: Diese kleine Hure!
Vielen Dank an Solvej für Feedback („Mann, ist das krank!“ ^^° ) und an meine süße kleine Caliatara für ihre Dienste als Betaleserin ;) Hab euch lieb!
~oOo~
„Ihr beide könnt jetzt aufhören, mich so anzusehen. Dazu wird es nämlich nicht kommen!“, schnappte Draco, die Arme über der Brust verschränkt. Heute trug er einen pflaumenfarbenen Umhang, der bis zum Kinn zugeknöpft war. Irgendwie sah er darin aus wie eine Gothic Queen, aber das schien ihn nicht weiter zu stören.
Kingsley rutschte auf seinem Stuhl nach vorne. „Aber Potter kann es unmöglich machen. Die Typen würden seine Narbe sehen und wissen, dass er ein Mann ist. Und außerdem Harry Potter. Das würde nie funktionieren!“
Harry nickte zustimmend. Außerdem fand er natürlich, dass er einfach noch immer zu männlich wirken würde, völlig egal, was er trug – doch er dachte (vermutlich zu Recht), dass Draco sich nur noch heftiger wehren würde, wenn Harry diesen Punkt auch noch anbrachte.
„Zu diesem Zweck wurde der Abdeckstift erfunden.“, sagte Draco. Er streckte eine Hand aus, als verleihe das seiner Aussage mehr Nachdruck.
Kingsley und Harry starrten seine Hand an, als würde die ihnen antworten. Dann schauten sie wieder Draco an. „Abdeckstift?“, fragte Harry.
Draco runzelte die Stirn und wedelte sich mit der Hand vor dem Gesicht herum, um zu zeigen, wo Abdeckstift zur Anwendung kam. „Du weißt schon, das Zeug, mit dem man Pickel überschminkt.“
„Du hattest Pickel?“, fragte Harry mit großen Augen. „Ich wusste immer, dass deine Haut zu makellos ist, um echt zu sein!“
“Dieses Gespräch ist hiermit beendet!”, schnappte Draco und sprang von seinem Stuhl auf.
Harry grinste und legte seine Füße auf Kingsleys Schreibtisch, um Draco den Weg zu versperren. „Hattest du viele?“
„Halt’s Maul!“ Draco packte Harrys Beine und versuchte, sie vom Tisch zu schieben, aber Harry ließ sich nicht aus dem Weg manövriern. „Nimm deine Beine da runter oder ich hex sie dir ab!“
„Du hattest Pickel!“, sang Harry und nahm kichernd seine Beine vom Tisch.
Kingsley stand auf und fasste quer über die Tischplatte um Draco am Arm zu packen und ihn so an der Flucht zu hindern. „Hör mal, dein kleines Geheimnis wird diesen Raum nicht verlassen, aber du musst…“ Kingsley deutete auf den winzigen Latexminirock und das dazu passende trägerlose Top, dass wie ein glänzender Fisch von einem Drahtbügel an Kingsleys hölzernem Hutständer in der Ecke baumelte.
Draco starrte es an. Und starrte es an. Und… “Christus.”
“Christine”, sagte Harry, als ob er nach seiner Meinung gefragt worden wäre. „Ich fand immer, dass du wie eine Christine aussiehst. Findest du nicht auch, dass er eine hübsche Christine abgeben würde, Kingsley?“
Draco grabschte das Outfit vom Bügel, nahm es unter den Arm und schnaubte: „Fickt euch doch, alle beide!“
„Das ist aber nicht sehr nett“, äzte Harry.
Draco floh aus dem BĂĽro und knallte Harry die TĂĽre ins Gesicht.
“Ich glaube, du hast mir dir Nase gebrochen!”, sagte Harry.
„Gut so!“, flüsterte Draco zurück.
Nicht, dass Draco ihn sehen könnte, weil Harry ja unter seinem Unsichtbarkeitsumhang stand, aber Harry befingerte trotzdem besorgt seine Nase. Sie fühlte sich geschwollen an. Er wünschte, dass Draco ihn sehen könnte, um ihm zu sagen, ob sie tatsächlich geschwollen war – aber sie waren hier schließlich auf einem Einsatz. Harry hatte beschlossen, in Dracos Nähe zu bleiben, nur falls irgendwas passieren sollte und Draco Hilfe brauchte. Natürlich hatte das nichts damit zu tun, dass Harry ihn beschützen wollte, oder so was.
Wieso denn auch? Nur weil Draco hier in einem unmöglich engen, glänzenden, weißen Latexmini herumstand, der gerade mal bis knapp unter seine durchtrainierten Bauchmuskeln reichte und seine überraschend langen und wohlgeformten Beine enthüllte? Als ob Harry das interessierte! Es interessierte ihn nämlich zufällig überhaupt nicht, weil er nämlich schon lange nicht mehr daran dachte, Draco zu ficken. Und er wünschte sich auch nicht, dass es mehr Kätzchen-im-Baum-Aufträge gäbe. Warum sollte er so was wohl tun? Mal abgesehen davon… dass das das erste und einzige Mal gewesen war, dass er Sex gehabt hatte. Und seine letzten Versuche, jemanden im Kessel aufzureißen, nur zu seltsamem Oralsex geführt hatten, von dem Harry nicht so recht wusste, wie es funktionieren sollte.
Er verspürte auch nicht den Wunsch, seine Technik an dem von Dracos Mini schlecht versteckten Schwanz auszuprobieren, dessen Spitze gerade beinahe über den Bund von… moment mal… “Draco, du sollst doch eine Frau sein!”
Draco drehte sich in die Richtung, aus der er glaubte, Harrys Stimme zu hören; war aber offenbar nicht in der Lage, sie genauer zu orten. Er schürzte seine leuchtend roten Lippen und hob eine gezupfte Augenbraue. Seine Augen wirkten riesig durch den schwarzen Kajal und den rauchigen Lidschatten, und seine Wimpern waren lang und dunkel von Mascara. Draco wirkte so unglaublich weiblich, dass es schon beinahe abtörnend war.
Beinahe.
„Potter, hast du mich im Büro schon mal Make-up tragen sehen?“
„Wenn du noch immer Abdeckstift benutzt?“
Wenn man bedachte, dass er ihn nicht sehen konnte, traf Dracos Faust Harrys Nase mit wirklich erstaunlicher Präzision.
„Au!“
„Verpiss dich, Potter. Geh weiter weg! Das wirkt ja, als würde ich Selbstgespräche führen.”
„Ja, und deine imaginären Freunde vermöbeln!“ Harry ging ein paar Schritte zurück, nur für den Fall, dass Draco noch immer in Zuschlag-Laune war.
Draco schwieg einen Moment lang und starrte die Straße hinunter; es schien aber nicht, als käme irgendjemand in ihre Richtung. „Du findest also, dass ich noch immer männlich aussehe?“, fragte er dann und reckte dabei stolz sein Kinn vor.
„Also…“ Vielleicht war jetzt nicht der richtige Augenblick für absolute Offenheit. “Das auch. Aber am meisten sieht man es… an deinem Rock.”
Draco schaute nach unten und rückte die silbrige Bauchkette zurecht. „Wieso, sieht mein Hintern darin fett aus?“ Er schielte über seine Schulter und versuchte sein Hinterteil zu begutachten. „Der Spiegel im Ministerium geht nicht weit genug runter. Blöder Shacklebolt! Er sieht fett aus, oder?”
Harry schaute auf Dracos Hintern. Das Schöne am Unsichtbarsein war, dass er ihn anstarren und darüber sabbern konnte, ohne dass es jemand bemerkte. Und wie Draco jetzt den Arsch vorstreckte… ein Hohlkreuz machte… und… na ja, das war schon ein bisschen… ablenkend. Harry räusperte sich. „Nein, dein Hintern sieht… gut aus.“
“Dünn? Nicht zu breit?”
“Er ist… perfekt.”
Draco seufzte und strich sich mit der Hand darüber. „Tja, das stimmt wohl. Er ist tatsächlich perfekt. Aber der Rock ist weiß. Und nicht gerade günstig geschnitten…”
„Stimmt.“ Harry fuhr sich mit der Hand über’s Gesicht, versuchte, seine Gedanken zu ordnen und sich darauf zu konzentrieren… worüber hatten sie doch gleich geredet? Als Draco sich umdrehte, fiel Harrys Blick auf seinen Penis, der mittlerweile wirklich über den Bund ragte. „Dein Schwanz!“
„Was?“ Draco sah an sich hinunter und runzelte die Stirn. Er schob ihn wieder unter den Rock und platzierte ihn so, dass er auf seiner Hüfte zu liegen kam – jetzt schaute er zwar nicht mehr über den Bund, war deswegen aber nicht weniger auffällig. „Oh stimmt. Tut mir leid.“
“Solltest du nicht… was dagegen unternehmen? Ihn irgendwie… schrumpfen lassen, oder so?“, fragte Harry. Seine Stimme war schrill vor Anstrengung, sich nicht anmerken zu lassen, wie unheimlich erregend er es fand, Draco dabei zuzusehen, wie er an sich herumfummelte.
„Hab ich doch! Ich hab ihn schon so klein gemacht, wie irgend möglich. Er ist einfach zu groß“, sagte Draco und grinste anzüglich.
So groß nun auch wieder nicht. Ich weiß das, ich hatte ihn schon in der Hand. „Hm, okay, aber kannst du ihn nicht einfach zwischen die Beine klemmen, oder so? Ich wette, dass dich deswegen bisher noch keiner angesprochen hat.“
Draco sah die Straße hinauf, dann hinunter. „Hier ist doch keine Sau, Potter. Ich glaube, wir stehen einfach an der falschen Ecke.“ Er lehnte sich seufzend gegen die Steinmauer und schüttelte den Kopf. „Das ist sowas von lächerlich. Prostitution unter Zauberern? Na und? Sollen sich doch die Muggel darum kümmern.”
„Zauberer und Hexen sind nun mal schwerer zu verfolgen. Die benutzen Vergessenszauber, um sich rauszuwieseln. Das ist die einzige Möglichkeit, sie zu erwischen!“, gab Harry zu bedenken.
„Was soll’s? Es gibt eben ein paar Typen, die sind so arm dran, dass sie dafür bezahlen müssen.“
Harry verlagerte sein Gewicht von einem Fuß auf den anderen. Irgendwie war ihm das Thema „Sexuelle Notlage“ im Moment ziemlich unangenehm. „Es ist… entwürdigend.“
„Für wen? Für den Dienstleister oder das arme Schwein, das anders keinen wegstecken kann?“ Draco schaute wieder auf seinen voluminösen Schoß und schob seine Hand unter den Rock, um seinen vorwitzigen Penis wieder in seine Schranken zu verweisen.
Dadurch wurde der Umriss seines Schwanzes unter dem Mini etwas weniger deutlich.Unter Harrys Umhang war allerdings das Gegenteil der Fall. „Es entwürdigt den menschlichen Geist.”
Draco rollte die Augen. “Ja klar. Also, ich schätze mal, ich sollte aufhören, mich mit dir zu unterhalten. Da kommt ja jeder drauf, dass ich hier nicht allein bin.“ Er zitterte und schlang seine Arme, die nur mit Netzhandschuhen bekleidet waren, fester um sich.
„Ist dir kalt?“
Draco nickte und schaute dann hinunter auf die hochhackigen Schuhe, in denen er laufen sollte. Durchsichtige Plateaustiefel boten nicht gerade viel Halt um die Knöchel. Das waren echt beschissene Gehvoraussetzungen. Draco balancierte auf einem Bein, hielt sich mit einer Hand an der Wand fest und ließ einen Knöchel kreisen.
Harry kam so nahe heran wie möglich und rutschte hinter Draco, um ihm wenigstens ein wenig Körperwärme anzubieten. Draco lehnte sich seufzend an ihn. Sein Haar war hochgesteckt, der anmutige Hals somit freigelegt. Es roch nach Blumen, aber irgendwie auch rauchig. „So besser?“, fragte Harry.
Draco nickte und entspannte sich.
Es war schön, Draco so zu halten, ihre Körper bequem aneinander gelehnt. Für Harry war es irgendwie mehr, als nur geteilte Körperwärme in einer kühlen Frühlingsnacht. Es war intim – auch wenn er unsichtbar war und Draco als Frau verkleidet. Er roch trotzdem nach Draco. Er fühlte sich auch noch immer wie Draco an. Harry war versucht, seine Arme besitzergreifend um seinen bloßen Bauch zu legen, ihn als sein Eigentum zu beanspruchen. Sollten die Zuhälter und ihre Nutten sich doch allesamt zum Teufel scheren.
Harry seufzte glücklich und lehnte sich an die Wand, während Draco die, ansonsten verlassene Straße beobachtete. Die Laternen warfen trübe, gelbe Dreiecke auf den menschenleeren Gehsteig – nutzloses Rampenlicht, das nichts enthüllte.
Dracos Körper verspannte sich plötzlich, als eine Gestalt um die Ecke kam. Der Mann kam näher und das Licht fiel auf seinen erkahlenden Kopf und seinen marineblauen Anzug. Er sah aus wie ein gewöhnlicher Muggel – außer, dass Muggel diese Straße eben nicht betreten konnten.
Der geheimnisvolle Mann hielt ein paar Meter vor ihnen inne. Genauer gesagt natürlich, ein paar Meter vor Draco. Zunächst schien er an Flucht zu denken, doch dann schenkte Draco ihm ein hosenschrumpfendes Lächeln und schob die Hüfte etwas vor, wodurch eins seiner schlanken Beine besonders zur Geltung kam.
„Machst du gerade Pause?“, fragte der ältere Herr.
„Oh ja, mir war gerade etwas langweilig, weißt du?“, antwortete Draco und wedelte mir der Hand, als sei konstanter Sex nichts weiter als ermüdend.
Der Fremde spähte die Straße auf und ab; offenbar fürchtete er, erwischt zu werden. Dann sagte er: „Ich seh dich drinnen. Komm mir nach.“
Draco nickte und bewegte seine Finger zu einem ziemlich mädchenhaften Winken. Wäre Harry nicht so eifersüchtig auf den alten Sack gewesen, so hätte er vielleicht darüber gelacht, dass Draco noch vor ein paar Stunden jegliche Weiblichkeit empört von sich gewiesen hatte.
Der Mann bog nun in die Seitenstraße in ihrer Nähe ein. Es schien sich eigentlich um eine ganz stinknormale Seitenstraße zu handeln – der Rinnstein war voll Abwasser, das sich hinter ein paar Gittern sammelte, und die Straße war gesäumt von großen, offenen Müllcontainern. Es sah aus wie eine gewöhnliche Straße – und dank der Container roch es auch so. Und dennoch – kaum hatte er ein paar Schritte hineingetan, so war der Mann auf einmal verschwunden.
„Scheiße“, flüsterte Draco.
Harry konnte ihm da nur zustimmen. Waren da Leute drin? Hatten sie ihnen zugehört? Hatten sie die beiden überhaupt bemerkt? War ihre Tarnung bereits aufgeflogen? Unter seinem Umhang zückte Harry seinen Zauberstab und sprach einen Zauberspruch aus, der enthüllte, was verdeckt war.
Und was da in der Seitenstraße enthüllt wurde, war in der Tat verstörend. Es ging dort zu wie auf einem Gemälde von Hieronymus Bosch; an der Wand aufgereiht waren diverse Pärchen, die alle in mehr oder weniger ausgefallenen Positionen kopulierten. Köpfe bewegten sich in Schößen auf und ab, aus Stöhnen wurden spitze Schreie und der Geruch von Sperma hing schwer und deutlich in der nach Abwasser stinkenden Luft.
Das Ganze schien magisch gegen Geräusche und Gerüche abgeschirmt worden zu sein; aber trotzdem war es Harry ein Rätsel, wie jemandem in all dem Müll noch einer abgehen konnte. Es war einfach nur dreckig und unhygienisch.
Harry beschloss, herauszufinden, um was für ein Magiefeld es sich handelte. Es konnte nicht besonders stark sein; schließlich war der Mann ja eben einfach so hineinspaziert, und so trat auch Harry einfach in das schwach glitzernde Feld, das sein Enthüllungszauber markiert hatte. Er war ja unsichtbar, es wäre also auch nicht weiter schlimm, wenn er zurückgeschleudert würde. Doch wie sich herausstellte, konnte er es ohne Schwierigkeiten betreten. Die sichtbare Schranke verblasste, sobald Harry sie überschritten hatte.
Er blieb einen Moment dort stehen und wartete, dass Draco zu ihm stieß. Dann fiel ihm ein, dass Draco ja nicht sehen konnte, ob er es geschafft hatte oder nicht, und so streckte er seinen Kopf wieder hinaus und flüsterte: „Komm rein!“
Draco folgte ihm ohne ein Wort.
Als sie die Schranke überquert hatten, sahen ein paar der Menschen, die bereits in der Orgie partizipierten, auf und starrten Draco an. Draco versuchte mit ein paar Männern zu flirten, aber nachdem sie ihn kurz neugierig gemustert hatten, sahen sie alle weg.
Harry strich ĂĽber Dracos Arm um ihn wissen zu lassen, wo er war.
„Ich bin zu neu. Die trauen mir wahrscheinlich nicht“, flüsterte Draco.
Sein Atem wehte warm durch Harrys Umhang und Harry wollte nichts lieber, als ihn an einen sauberen Ort zu verschleppen und dort… na ja, ein paar der hier vorgestellten Positionen hatten durchaus ihren Reiz. „Die haben dich halt noch nicht… mit einem gesehen. Es wäre riskant… Du weißt schon. Der Erste zu sein.”
“Du meinst also, ich sollte einen ficken?” Draco verlagerte sein Gewicht von einem Plateauschuh auf den anderen und kaute auf seiner roten Lippe herum. Eine Strähne seines platinblonden Haars fiel ihm dabei in die Stirn. Dann sah er sich in der Seitenstraße um, suchte nach einem Mann, mit dem der Sex zumindest optisch annehmbar wäre.
Etwas in Harrys Brust schmerzte bei dem Gedanken, Draco mit einem Anderen sehen zu müssen. Zwar hatte er inzwischen sicherlich Kirley Duke quer durch seine Wohnung gevögelt, aber dabei hatte Harry wenigstens nicht zusehen müssen. Es war ihm auch nicht ganz klar, warum ihm das was ausmachen sollte. Vielleicht hing er ja bloß irgendwie an Draco, weil er sein Erster gewesen war? Oder weil er überhaupt der einzige schwule Mann war, den er kannte?
Draco bewegte seinen Unterkiefer ein paar Mal hin und her. Er runzelte die Stirn und scharrte dann verlegen mit der Schuhspitze auf dem Zement. Harry streckte die Hand aus um Dracos gerougte Wange zu berĂĽhren, zog sie aber wieder zurĂĽck, als Draco auf dem Absatz kehrtmachte und das magische Feld verlieĂź.
Harry folgte ihm so leise er konnte, aber Draco eilte sehr zügig die Straße entlang. „Draco! Warte doch!”, rief Harry. Er sah sich um, und als er niemanden entdecken konnte, nahm er den Umhang ab. Er war kaum sichtbar geworden, als Draco sich auch schon vor ihm aufbaute.
„Einen ficken? Ist das dein Ernst? Und welchen von diesen Widerlingen soll ich deiner Meinung nach ranlassen?”, schnaubte er aufgebracht.
Es fiel Harry etwas schwer, nicht so erleichtert auszusehen, wie er sich fühlte. Aber er glaubte, es war ihm gelungen. „Keinen. Mach es nicht. Wir sagen denen im Ministerium einfach, dass wir nichts gefunden hätten.” Es war sogar noch schwerer, Draco jetzt nicht in den Arm zu nehmen. Er war aufgewühlt und Harry konnte ihm das nicht verdenken. Das war jetzt schon der zweite Auftrag, der von ihm verlangte, Sex zu haben. So langsam musste er sich wirklich wie eine Nutte vorkommen. Er war nur froh, dass Draco nicht wusste, dass der erste Auftrag ein Scherz gewesen war.
“Vergiss es! Ich hab keinen Bock, noch mehr dieser sinnlosen Saubermannsmissionen erledigen und Muggelgedächtnisse löschen zu müssen, bloß weil so ein hirnverbrannter, vollidiotischer Zauberer seinen Zauberstab nicht in seinem Täschchen lassen konnte! Ich hab hier doch nicht angefangen, weil ich unbedingt in Muggelgehirnen rumpfuschen wollte!“, sagte Draco und begradigte die Nähte an seinen weißen Netzstrumpfhosen.
Harry versuchte wirklich, nicht zu bemerken, wie wohlgeformt Dracos Beine in diesen Strümpfen aussahen. Stattdessen begann er, sich zu fragen, ob Malfoy wohl Unterwäsche trug. Und das war auch nicht besser. „Warum hast du denn dann hier angefangen?“
„Für Wahrheit, Gerechtigkeit und das Wohl der Zaubererschaft natürlich!“, sagte Draco und rollte mit den Augen. Er öffnete den Mund erneut und das Glitzern in seinen Augen verriet Harry, dass er gleich eine weitere Banalität zum Besten geben würde – doch dann erstarrte er und wurde blass.
„Was ist los?“ Harry drehte sich um und sah einen attraktiven Asiaten im mittleren Alter, der ein schickes, langärmeliges braunes Hemd und ein Paar gut sitzender Jeans trug. Auch er war augenscheinlich unterwegs in Richtung Seitengasse.
„Ich kenn den Typen.“, sagte Draco, seine Stimme, voll von etwas, das ziemlich nach Bewunderung klang. „Den… sollten wir uns vorknöpfen.“
„Du meinst, ihn ficken?“, fragte Harry. Er wusste ja, dass er kein Recht hatte, Draco das zu fragen. Aber er tat es trotzdem, weil es ihm sonst sowieso die ganze Nacht im Kopf rumgehen würde.
„Äh… nein“, sagte Draco abwesend. Er war bereits auf dem Weg zurück zu der geschützten Seitenstraße.
„Wenn du da rein gehst, musst du aber einen vögeln!“, warf Harry ein. Er stand da und war sich absolut nicht sicher, ob er mit hineingehen und zusehen konnte. Draco war natürlich sein Partner, und Harry musste ihm beistehen, aber… was, wenn der Asiate attraktiver war als er? Vielleicht war er ja jemand, den Draco schon immer hatte flachlegen wollen. Und jetzt hatte er seine Chance!
Draco hielt inne und wirbelte dann herum, Harry einen bedeutungsschweren Blick zuwerfend. „Nimm einfach einen simplen Zauber. Du brauchst dich ja bloß ein bisschen zu verändern. Nimm irgendwas, das du in Täuschen und Tarnen gelernt hast.“
Nun, was Harry in Täuschen und Tarnen gelernt hatte, war, dass er im Täuschen und Tarnen nicht sonderlich gut war. Normalerweise war ihm das schnuppe, weil er stattdessen eben einfach alles in die Luft jagte – nur brachte ihn diese Fähigkeit diesmal leider nicht weiter. Harry verfluchte sich, nicht mehr Begabung für die subtileren Künste zu besitzen. Aber er würde sich schon was einfallen lassen. „Ich… kann’s ja versuchen. Aber… wozu soll das denn gut sein, Malfoy?”
“Weil ich jemanden brauche, der mich fickt.”, sagte Draco und sah Harry dabei mit einem Blick an, unter dem Harry sich wie ein Idiot vorkam, weil er überhaupt gefragt hatte. Wahrscheinlich wäre er jetzt wütend geworden – aber die Aussicht, Draco noch mal ficken zu dürfen, füllte ihn mit so viel nervöser Aufregung, dass er darüber vergaß, eingeschnappt zu sein.
„Also gut. Ich… nehm… rotes Haar und…“, sagte er und berührte sein Haar mit seinem Zauberstab. „Blaue Augen…“
„Ja klar, jetzt noch ein Bierbauch und Sommersprossen, und du siehst aus wie Weasley“, sagte Draco und rümpfte die Nase.
„Was? Willst du denn, dass ich wie Ron aussehe?“ Harry verfluchte sich augenblicklich dafür, jemals die Bekanntschaft von Ron, dem Schürzenjäger gemacht zu haben. Ron würde Draco sicher bumsen, oder? Es ist doch nur ein Loch, Harry. Mach einfach die Augen zu oder konzentrier dich auf das hübsche blonde Haar…
Draco schnippte Harry an die Nase und sah ihn durchdringend an. „Mach hin, Mann!“
„Willst du Ron vögeln?“, fragte Harry und konzentrierte sich darauf, seine Narbe verschwinden zu lassen und seinen Nase ganz besonders unronisch werden zu lassen.
„Oh ja, ich steh total auf schmerbäuchige, verheiratete Männer. Wie hast du das bloß wieder erraten?“, fragte Draco. Er schlug Harrys Zauberstab aus dem Weg und fuhr mit seinen Händen durch Harrys Haar. Es wechselte die Farbe von Rot nach Schwarz und hing ihm wie ein Vorhang ins Gesicht.
Harry fasste sich an die lange Nase und befingerte seinen schmalen Mund. „Sekunde mal, hast du mich in Snape verwandelt?“
„Jesus, was weiß ich! Ich hab’s eilig!“, sagte Draco, aber Harry bemerkte sein breites Grinsen. Wahrscheinlich fand er die Ironie der Situation komisch, der kleine Bastard! „Wir müssen los!“
“!!!”, sagte Harry und fragte sich, was genau das wohl heißen mochte.
„Ich hab jetzt keine Zeit mehr, es zu ändern.“, schnappte Draco, doch als er Harry in Richtung Seitenstraße hinter sich herschleifte, sah er immer noch amüsiert aus.
„Ich wusste immer, dass du auf Snape stehst!”, zischte Harry unterwegs.
„Ich hab keine Ahnung, wovon du redest. Und jetzt halt’s Maul und mach mir ein Angebot.“
„Hier?“ Harry fiel erst jetzt auf, dass Dracos Züge plötzlich noch femininer wirkten. Sogar seine Stimme war etwas höher. Irgendwie war Harry das bisher alles nicht aufgefallen. Aber jetzt, wo er ihn sich richtig anschaute, stellte er fest, dass er tatsächlich ziemlich hübsch war… für ein Mädchen mit Schwanz.
„Hast Recht.“ Draco schaute in die Seitenstraße und dann zurück zu Harry.
Harry selbst war überaus erstaunt, dass er Recht haben sollte – aber er befand, dass es unklug wäre, Draco zu verraten, dass er sich nur eine Pause hatte ausbitten wollen, damit sein Hirn seine Eier wieder einholen konnte. „Ja, nicht?“
„Ja. Also, du bleibst erst mal zehn Minuten hier stehen und dann kommst du zu mir rein.“ Draco wollte losmarschieren, doch Harry packte ihn am Arm.
„Und was, wenn ein anderer dich zuerst anquatscht?“
„Wenn er heiß ist…“ Draco zog seinen Arm weg und eilte um die Ecke.
Wenn er heiß ist… dann was? Harry verdrängte die Frage in seinen Hinterkopf. Er hatte zehn Minuten, um herauszufinden, was genau Draco mit jemandem machen würde, der heiß war. Und so lehnte er sich an die Wand und fingerte an seiner langen Nase herum. Ob die wohl mit seinem Schwanz korrelierte? Nicht, dass sich schon mal jemand über seine Länge beschwert hätte. Nicht, dass viele Leute ihn gesehen hätten, um sich über seine Länge beschweren zu können.
Harry spähte über die Straße und betrachtete die seltsamen, heruntergekommenen Gebäude, in denen sich bei Tag weniger begehrte Zaubereifachgeschäfte befanden. Das Schaufenster von Isolierband City glänzte silbrig von, nun ja, Isolierband – und das schien eigentlich eine ziemlich gute Werbung zu sein, wenn man bedachte, was dort verkauft wurde. Auf dem Fenster stand in fetter, magischer Schreibschrift: „Lassen Sie sich nicht von der Konkurrenz für dumm verkaufen, die Isolierband nach Fuß bemessen! Unsere Preise gelten pro Yard!“ Das erweckte zumindest den Eindruck, dass es mal eine Zeit gegeben hatte, in der sich in dieser Straße mehrere hochspezialisierte Isolierbandgeschäfte gegenseitig die Kundschaft streitig gemacht hatten.
Ein paar Blocks die Straße runter gab es eine Müllkippe, die voll ausrangierter magischer Gegenstände war. Die potentiell schreienden Gemälde waren offenbar stillgelegt worden, die beweglichen Gegenstände allerdings – wie Stühle oder Tische, oder sonstiger Krimskrams, der mit irgendwelchen Vermenschlichungszaubern belegt worden war – jagte sich weiterhin gegenseitig um die Müllkippe oder setzte sich in Brand. Schließlich musste ja alles irgendwo abgelagert werden, und es schien deutlich genug, warum magische Gegenstände ihre eigene Deponie benötigten.
Der einzige Laden, der noch geöffnet hatte, war gegenüber der Müllkippe. Das flackernde, magische Aushängeschild wies ihn als Laden für Zaubertränke aus. Natürlich konnten anständige Zaubertränke jederzeit in der Apotheke in der Winkelgasse erstanden werden; und an weniger anständige ließ sich noch immer in der Nockturngasse kommen. Die Zaubertränke, die in dieser Straße verkauft wurden, waren unter anderem billige Wässerchen, die den Willen beugten oder von Problemen ablenkten. Sie waren nicht direkt illegal, aber es war auch nicht gerade die Sorte Laden, in der man beim Einkaufen von einem Bekannten gesehen werden wollte.
Harry kannte sich hier nicht sonderlich gut aus, aber vielleicht könnte er jetzt doch ganz gut den einen oder anderen der hier angebotenen Tränke gebrauchen. Vor allem, wenn Draco jetzt da drin war und… Die Vorstellung, dass Draco von einem anderen gefickt wurde, machte ihn ganz kirre und zunehmend wütend. Was, wenn Draco bei Harrys Ankunft von dem attraktiven Typen durchgenommen wurde? Und wieso musste Harry überhaupt wie Snape aussehen? Wenn er denn tatsächlich wie Snape aussah. Er musste nämlich erst noch den Mut aufbringen, sich in einer spiegelnden Oberfläche zu begutachten und sein Äußeres auf diesen Sachverhalt hin zu überprüfen.
Den Kopf voll finsterer Gedanken beschloss Harry, dass er – wenn es auch noch keine zehn Minuten gewesen waren – sicherlich lange genug gewartet hatte. Er würde jetzt einfach rein gehen.
In der Gasse lehnte Draco schĂĽchtern an der Wand. Der attraktive Asiate starrte ihn zwar lĂĽstern an, schien aber kein wirkliches Interesse zu haben, denn eine der Prostitutierten bearbeitete gerade seinen Schwanz, wobei ihr blonder Kopf sich eifrig auf und ab bewegte.
Nachdem er es geschafft hatte, seine Augen von dieser vulgären Szene abzuwenden, fing Harry Dracos Blick auf. Er ging zu ihm hinüber, packte ihn am Arm und knurrte: „Ich werd dich richtig hart rannehmen!“
Draco flüsterte unbeeindruckt zurück: „Ich glaube, er hat mich erkannt. Wahrscheinlich sollten wir einfach verschwinden.“
„Es ist mir scheißegal, was du willst, du kleine Schlampe. Du bist hier und ich hab Geld, also werden wir’s treiben!“ Harry fasste Draco um die Taille, hob ihn hoch und gegen die Wand, wo er ihn mit seinem eigenen Körpergewicht festhielt.
Draco schlang seine Beine um Harrys Mitte, schaute ihn aber mit einem Ausdruck der Verwirrung an. „Ich glaub, er hat mich durchschaut!“, wiederholte er.
Harry war viel zu abgelenkt von Dracos muskulösen Beinen um seinen Oberkörper, um ihm zuzuhören. Durchschaut? Er war ziemlich sicher, dass das nicht der Grund war, weshalb der Typ Draco so unverschämt anstarrte, dass Harry meinte, es körperlich fühlen zu können und das sogar quer über die Straße. „Du hast hier einen Job zu erledigen, also mach ihn verdammt nochmal auch!“, schnappte er und fasste unter Draco, um seine Hosen zu öffnen.
„Wahrscheinlich hast du Recht… Er ist ja auch nicht das Hauptziel. Eigentlich haben wir nichts mit ihm zu schaffen, aber trotzdem…“ Dracos Augen weiteten sich, als Harry seinen nackten Schwanz gegen seinen Arsch presste, als stochere er nach dem Eingang. Er beugte sich vor und flüsterte: „Harry?“
Harry schob das winzigen Höschen zur Seite, das Draco unter seinem hochgeschobenen Rock trug, und drang dann mit der Spitze in ihn ein. Es war trocken und Draco sog durch die Zähne die Luft ein. Sogar Harry fand, dass dies ein bisschen schmerzhaft war, aber zumindest hatte er jetzt Dracos ungeteilte Aufmerksamkeit. Dracos Gesicht war gerötet und er gab ein wundervoll ersticktes Winseln von sich, als Harry kurz in ihn eindrang und dann wieder herausglitt.
„Warte!“, flüsterte Draco und versuchte Harry mit beiden Händen an den Schultern zurückzuschieben. „Gleitmittel!“
„Ich denke, du willst eine Hure sein? Hättest du deinen Freund da drüben um Gleitmittel gebeten?“, fragte Harry, und rieb seinen Penis an Dracos Hintern, bevor er wieder hineinstieß.
Draco schloss die Augen, atmete langsam aus und murmelte einen Zauberspruch, der ihn glitschig werden lieĂź und Harrys erneutes, entschiedenes Eindringen erleichterte. Draco fuhr mit den Fingern durch Harrys Haar und presste die Schenkel zusammen, um einen sicheren Halt zu haben.
Harry stöhnte glückselig auf, als er sich in Draco bewegte, sein Penis umgeben von warmer, samtiger und jetzt auch angenehm schlüpfriger Weichheit. „Jaaa… nimm das, du dreckige kleine Nutte!“
Draco schnappte nach Luft und sein Kopf fiel zurück gegen die Wand, während Harry in ihn hineinpumpte. Als Harry sich schneller und mit mehr Kraft bewegte, begann Draco unwillkürlich, an der Steinmauer auf und ab zu rutschen.
Das war es, was Draco verdiente. Richtig hart rangenommen zu werden, weil er sich Harry gegenüber wie ein verdammter Arsch verhielt, weil er ihn warten ließ, weil er ihm nie sagte, was er über ihren Sex in der Höhle dachte, und weil er ihn bis eben nicht wieder rangelassen hatte.
Harry stützte sich an der Mauer ab und rammte schneller und härter in ihn hinein. Er liebte es, wie Draco sich an ihm festklammerte, wie sein Gesichtsausdruck zwischen Schmerz und Ekstase wechselte, als Harry seine Hüften kreisen ließ, sich in ihm bewegte und Dracos starke, weiche Muskeln sich um ihn schlossen und seinen Schwanz massierten.
Harrys Hände waren bereits aufgeschürft und wund. Die Reibung brannte regelrecht die Haut von seinen Handflächen, und er konnte sich vorstellen, was diese grobe Behandlung mit Dracos Rücken und seinem Outfit anstellte. Er beschwor die Abschürfungen vor seinem inneren Auge herauf und beobachtete, wie Dracos Gesicht sich wieder vor Schmerz verzog. Irgendwie war die Vorstellung, Draco zu bestrafen, überaus erregend. Er stellte sich vor, wie er ihn umdrehte und ihm den Hintern versohlte, bis die Haut rot und geschwollen war und dabei würde er Draco schwören lassen, dass er nie wieder auch nur andeuten würde, es mit einem anderen treiben zu wollen.
Stattdessen schob er seine Hände unter Dracos Hintern und stützte ihn, wobei er das muskulöse Fleisch knetete und spürte, wie es sich mit jedem seiner Stöße bewegte. Er grub seine Nägel hinein und genoss Dracos Stöhnen und Wimmern, sowie seine Unfähigkeit, Harry in die Augen zu sehen, während er sich endlich von der Wand abstieß, um zurückficken zu können.
„Sag mir, was du brauchst! Sag mir, dass du meinen Schwanz brauchst, du kleines Dreckstück.“, keuchte Harry.
„Scheiße… ja… Ich brauch deinen Schwanz! Ich… Gott!” Dracos Schreie waren zu laut und atemlos, als dass sie hätten gespielt sein können. „Fick mich… Ja! Genau so….” Er drehte seine Hüfte zur Seite, so dass Harry nun in einem seltsamen Winkel eindrang.
Draco hielt sich abwechselnd an der Wand und an Harry fest. Harry starrte auf Dracos zuckenden Oberkörper, aber er konnte nicht zusehen, wie er in ihn hineinglitt, weil da der Rock im Weg war, der natürlich unten bleiben musste, so dass niemand Dracos Penis sehen konnte.
Harry wollte es zum Abschluss bringen, musste es zum Abschluss bringen, aber er wollte es woanders tun. Er wollte Draco zu Hause zu Ende ficken, wo er sehen konnte, was immer er sehen wollte, wo er die ZaubersprĂĽche wegnehmen konnte, wo er sich selbst glauben lassen konnte, dass Draco ihn nicht nur wegen dem Job ranlieĂź.
Doch augenscheinlich war das Magiefeld um die kleine Gasse doch nicht nur dazu da, sie zu verstecken. Als Harry nämlich die Arme um Draco schlang, in der Tasche seiner Jeans nach seinem Zauberstab fischte und versuchte, sie beide in seine Wohnung zu Apparieren, passierte gar nichts – sie schnalzten lediglich an genau den selben Platz zurück, an dem sie bis eben gestanden hatten; wenn auch diesmal ein wenig unbequemer.
Die plötzliche Bewegung hatte Draco von der Wand gerüttelt und Harry glitt aus ihm heraus. Zum Glück hatte Harry ihn so festgehalten, dass sein Rock nicht völlig verrutscht war, aber Draco hatte nun wieder beide Füße auf dem Boden. Harry drehte ihn herum und presste ihn gegen die Wand.
Mit einer Hand hielt er den Mini vorne nach unten, drückte Dracos Schwanz durch das Vinyl; mit der anderen schob er den Rock hinten hoch und drang wieder in ihn ein. Es gefiel ihm, wie zerschrammt die Haut an Dracos Rücken aussah und noch besser gefiel ihm, wie hart Draco war. Und wie er beinahe Harrys Namen gestöhnt hätte und sich gerade noch rechtzeitig stoppte, indem er sich auf den Zeigefinger biss.
„Fuck, du bist eine versaute kleine Schlampe, oder? Gefällt’s dir, wenn ich’s dir in den Arsch mache?“, fragte Harry. Ihm war heiß und er war so kurz vor dem Kommen, dass er schon kaum mehr wusste, was er tat.
„Das… kostet… übrigens… extra”, keuchte Draco.
„Mir egal, Miststück, du gehörst mir!“
Er drückte Dracos Erektion und spürte dann, wie sein eigener Körper sich verspannte. Er gab nach und ließ seinen Körper unter einem langen, intensiven Orgasmus erbeben, wobei er grunzte und nach Luft schnappte. Harrys Wange lag auf Dracos und er merkte, dass Draco seine Hüften noch immer nach vorne schob, um seinen Schwanz an Harrys Hand und dem Rock zu reiben. Harry hoffte noch, dass das keinem auffallen würde; aber das Problem löste sich bald von selbst, denn Draco schaffte es, beinahe lautlos zu kommen. Kurz darauf lehnte er sich an die Wand und keuchte, während Harry versuchte, seine fünf Sinne wieder zusammenzusuchen.
Da er jetzt keinen Grund mehr hatte, noch länger in Draco zu verweilen, glitt er, mit leisem Bedauern aus ihm heraus und verstaute sich nach einem kurzen Säuberungszauber wieder in seinen Unterhosen. Er wühlte in seinen Taschen nach Geld, mit dem er Draco “bezahlen” konnte, während Draco seine Hand über die Vordeseite seines Rocks gleiten ließ und sich auf diese Weise vermutlich ebenfalls säuberte.
Harry drĂĽckte Draco das Geld in die Hand, wobei er ihm nicht mehr in die Augen sah und verlieĂź dann eilig die Gassenorgie.
Den Rest der Nacht bewunderte Harry Dracos Fähigkeit, die Typen dazu zu überreden, mit ihm aus der Gasse zu kommen, so dass Harry sie verhaften und mit ihnen zum Ministerium Apparieren konnte. Den Typen, den Draco wiedererkannt hatte, erwischten sie allerdings nicht; er war schon längst weg gewesen, als Harry soweit war. Dafür sackten sie zehn andere ahnungslose Kunden ein, womit sowohl das Ministerium, als auch Draco und Harry sehr zufrieden waren.
Am nächsten Tag arbeiteten sie nur halbtags. Sie kamen spät und nur, um an ihren Berichten zu arbeiten, ansonsten sprachen sie nicht großartig miteinander. Abgesehen davon, dass sie natürlich die Fakten aufeinander abstimmten, damit sie auch die selben Aussagen trafen. Harry erwähnte den seltsamen Asiaten weder in seinem Report noch Draco gegenüber, weil er fand, dass Draco selbst damit anfangen sollte, wenn er es denn erklären wollte. Als es fünf schlug, ordnete Draco seine Papiere, heftete sie im korrekten Ordner ab und sprach den Zauber, der sie Kingsley übermitteln würde.
Harry wollte ihm nachgehen und ihn noch ein paar Sachen fragen, wurde aber von Ron aufgehalten, der ihn in den Tropfenden Kessel einlud. Weil es bereits eine Weile hergewesen war, seit er das letzte Mal Zeit mit Ron verbracht hatte und weil Draco jetzt wahrscheinlich sowieso nicht ĂĽber den Asiaten sprechen wollen wĂĽrde, lieĂź Harry sich zu ein paar Drinks breitschlagen. Er bemerkte, dass Tonks ĂĽberdeutlich an ihrem Tisch sitzen blieb und nicht zu ihnen herĂĽber kam. Er hob eine Augenbraue, beschloss aber, fĂĽrs Erste nichts zu sagen.
Im Kessel angekommen, trank Ron erstmal ein halbes Glas Bier und sagte dann: „Malfoy sagt, dass er sich gestern was verzogen hat, weil er die ganze Nacht in diesen hohen Hacken herumstolzieren musste.“
Harry nippte an seinem Bier, entschlossen, erst mal gar nichts zu sagen. Er wusste ja auch nicht, worauf Ron hinauswollte. Was würde er sagen, wenn Ron es doch irgendwann herausfand? Er dachte daran, dass Ron sein Freund war und ihn trotzdem gern haben würde. Oder aber er würde Draco um Oralsex anhauen. „Ja…“
„Glaubst du, es waren echt die Absätze? Oder hat Duke ihm wohl den Arsch versohlt, als er erfahren hat, wo er die ganze Nacht war?“, fragte Ron und grinste schelmisch.
“Duke?” Erst mal konnte Harry mit dem Namen nichts anfangen. Bei all der Aufregung und dem neuen Kerl, den sie in der Gasse getroffen hatten, hatte Harry Kirley Duke von den Schwestern des Schicksals komplett vergessen. „Ach, der? Ich glaub nicht, dass die noch zusammen sind. Er erwähnt ihn jedenfalls nie.”
“Echt? In der Klatschspalte der Hexenwoche war ein Bild von ihnen beim Knutschen und ein Artikel über irgendeinen schwuchteligen Award für die Schwestern des Schicksals, oder so. Die Show war erst vor ein paar Tagen.“ Ron hatte sein Bier geleert und bedeute Tom, dass er ein neues wollte.
Harry wurde das Herz schwer und er starrte auf den Schaum auf seinem Bier. Dann packte er das Glas mit Entschlossenheit und schüttete den gesamten Inhalt in sich hinein. Danach bestellte auch er ein neues. Das Gebräu erschien von selbst in seinem Glas und füllte es bis zum Anschlag. „Malfoy spricht nicht viel über sein Privatleben. Stand denn in dem Artikel was über die beiden?“
“Vielleicht will er dir ja nur die Details ersparen? Is’ doch nett von ihm. Du willst ja wohl auch kaum was über seine rektalen Aktivitäten hören, was? Außerdem bläst er wahrscheinlich ganz lausig“, grinste Ron und trank ungefähr ein Viertel seines Biers, bis ihm auffiel, dass Harrys Laune in den Keller gesunken war. „Machst du dir Sorgen, dass man dich jetzt auch für ’ne Schwuchtel hält? Also, stimmt schon, die Hexenwoche hat ’ne blöde Bemerkung über Malfoys Partner, Harry Potter, der geheimnisvollerweise noch immer Single ist’ gemacht, aber du weißt ja, wie die Journalisten sind. Die schreiben doch alles, Hauptsache es erhöht die Auflage.“
Es half nicht viel, dass Ron ihm daraufhin aufmunternd auf den Rücken klopfte. Nicht jetzt, wo Harry das Bild vor seinem inneren Auge hatte, wie Draco Ron einen bließ, während Kirley ihn von hinten nahm… Harry trank sein zweites Bier aus und bestellte ein drittes. Es war etwas irritierend, dass Ron sein geheimnisvolles Singledasein so willentlich ignorierte, aber es brach ihm auch nicht das Herz, wie es die Nachricht über Dracos Sozialleben getan hatte. „Klar. Die tun alles, um sich zu verkaufen.“ Nach einer kurzen Pause, in der er gedankenverloren die Hälfte seines dritten Glases austrank, fragte Harry: „Hat Malfoy glücklich ausgesehen?“
„Was? Hey Mann, mach mal halblang! Ich hab dich noch nie soviel Bier in so kurzer Zeit runterschütten sehen.”
„Auf dem Foto… in der Zeitung. Wo die beiden rumgeknutscht haben. Hat Malfoy da glücklich ausgesehen?“
„Weiß ich doch nicht, Harry. Ich nehme mal an, ungefähr so glücklich, wie jeder Typ aussehen würde, der von einem anderen Typen abgeschlabbert wird? Ich konnte seinen Gesichtsausdruck nicht richtig erkennen.“
Harry leerte sein Bier und knallte das Glas auf den Tresen. Er stand auf und fühlte sich etwas wacklig auf den Beinen, aber dennoch fähig, zu stehen. „Sei’s drum. Also, ich nehme mal an, du hast Tonks genagelt?“
Ron wurde rot und zuckte die Schultern.
„Jesus, Ron!“
„Würde es dir was ausmachen, Hermine nichts davon zu erzählen?“
Harry schüttelte den Kopf und zuckte ebenfalls die Schultern. „Geht mich ja eigentlich auch nichts an.“
Ron stand ebenalls auf und nahm Harry am Arm, um ihn zu stützen. „Bist du sauer?“
„Nein… ich meine, nicht auf dich. Es ist bloß… du weißt schon. Malfoy.“ Harry hatte keine Ahnung, was er eigentlich sagen wollte. Es wäre schön, wenn er Ron erzählen könnte, was alles geschehen war. Er würde wirklich gerne mit jemandem darüber reden – und Ron konnte ihn nun wirklich nicht verurteilen, bei all der Fremdgeherei, die er betrieb.
„Klar Mann. Is’ schon okay. Wenn er dich anbaggert oder sowas – du weißt ja, ich steh hinter dir. Der abartige Perversling wird nicht mal wissen, was ihn getroffen hat.“, sagte Ron und schlug Harry noch ein paar Mal überaus männlich auf den Rücken.
Harry presste die Lippen zusammen. Er war mittlerweile so frustriert, dass er am liebsten schreien wollte. Abartig? Na toll, als ob er Ron jetzt noch was erzählen könnte! „Ich glaube… ich gehe nach Hause. Es war eine lange Nacht und… ich bin ziemlich müde.“
„Geht klar, Mann. Du siehst auch echt nicht so gut aus. Kommst du allein klar? Die süße Kleine da drüben macht mir schon seit ’ner Weile hübsche Augen.“, sagte Ron und stieß Harry mit dem Ellbogen in die Rippen.
„Passt schon. Mach dir keinen Kopf, ich komm schon nach Hause.“
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Harry hatte sich Dracos Adresse aus den Daten des Ministeriums besorgt und so war es nicht schwer, seine Wohnung zu finden. Sie befand sich in einem eleganten und wahrscheinlich sehr teuren Gebäude; eines von genau der Art, in der man einen Draco Malfoy vermuten würde. Opulent und zugeknöpft, mit glänzenden Blechbeschlägen und einem Türsteher. Doch glücklicherweise waren Türsteher kein Hindernis, wenn man Harry Potter und zudem noch ein Auror war.
Als der Aufzug das richtige Stockwerk erreicht hatte, hatte Harry sich eine Ausrede einfallen lassen: er würde Draco nach dem Asiaten in der Gasse fragen. Er hatte ihn in seinem Bericht nicht erwähnt und wusste nicht, ob Draco es getan hatte. Es machte also Sinn, dass er ihn danach fragte – vielleicht nicht besoffen abends um halb acht, aber es war doch ein guter Grund.
Harry klingelte an der Tür und wartete mit verschränkten Armen auf Einlass. Zu seinem Entsetzen wurde die Türe von Kirley Duke geöffnet, der im Flur stand und ihn neugierig anstarrte.
„Du bist nicht unser Lieferservice“, stellte er fest und lehnte sich auf die desinteressierte, irritierende Weise an den Türrahmen, die den Leute oft eigen ist, die viel cooler sind, als ihnen gut tut. Harry wollte ihm am liebsten seine eingebildete Fresse einschlagen.
„Nein. Ich…“ Harry schob sich die Brille die Nase hoch und sah sich um, als er versuchte, sich an seinen Guten Grund zu erinnern. „Ich muss mit Malfoy etwas besprechen. Hat mit der Arbeit zu tun.“
“Ach, echt?” Die Art, wie Kirley das echt betonte, machte deutlich, dass er Harry nicht abkaufte, dass dies der Grund seines Besuchs war. Und das wiederum führte dazu, dass Harry Schwierigkeiten bekam, sein Erröten und sein Stottern unter Kontrolle zu bringen. Als er gerade anfing zu denken, dass ein wohlplazierter Fluch den einzigen Ausweg aus der misslichen Lage darstellte, schloss sich irgendwo eine Türe und Draco erschien hinter Kirley.
Draco trug kein Hemd, er war verschwitzt und außer Atem, was heiß und besorgniserregend zugleich war. Kirley hingegen schien nicht sonderlich zerwühlt, obwohl sein seidenes ich-bin-ja-so-toll-Hemd zerknittert und bis zum Bauchnabel aufgeknöpft war. Das Geräusch von Metall, das auf Fußboden traf, lenkte Harrys Aufmerksamkeit auf das Katana, das Draco in der Hand hielt, die Spitze auf dem Boden abgestützt.
„Potter.“
„Malfoy.“ Jahre der Rivalität machten es nach Dracos Auftritt so viel einfacher, sich zu konzentrieren. Vorallem, da Harry jetzt vermutete, dass Draco wohl Schwertkampf trainiert hatte. Und nicht mit Kirley Duke durch die Betten getobt war. Ein Katana war zwar ein bisschen weit hergeholt, aber Harry war bereit, darüber hinwegzusehen.
„Er sagt, dass er mit dir etwas Geschäftliches bereden muss.“, sagte Kirley, wobei er etwas Geschäftliches unnötigerweise überproportional betonte.
„Ich verstehe.“ Dracos stählerner Blick ruhte einen Moment auf Harry, dann warf er das Katana kurz in die Luft und fing es am Schaft auf, so dass er den Griff Kirley hinhalten konnte. „Räumst du das für mich weg? Ich komm gleich nach.“
Anstatt Harry herein zu bitten, kam Draco zu ihm nach draußen. Obwohl Harry die Privatsphäre zu schätzen wusste, so war er doch ein bisschen gekränkt durch den Umstand, dass ihre Unterhaltung im Korridor stattfinden sollte.
„Um was geht’s denn, Potter?“, fragte Draco und schloss die Türe. Mit einer geschickten Handbewegung errichtete er einen Schild um sie, so dass man sie nicht belauschen konnte. Wenigstens er schien Harry ernst zu nehmen.
“Wohnt der denn auch hier bei dir?”, fragte Harry und verschränkte die Arme. Er versuchte wirklich, sich wieder an seinen Guten Grund zu erinnern – aber im Moment konnte er eben an nichts anderes denken, als dass Kirley Duke sich in Dracos Wohnung befand.
„Ich glaube nicht, dass das tatsächlich als was Geschäftliches durchgeht, Potter.“ Draco hob eine Braue und Harry glaubte, den Anflug eines Grinsens zu sehen – aber wenn es denn da gewesen war, so verschwand es schnell wieder.
„Doch. Das könnte nämlich ein Sicherheitsrisiko bedeuten. Schließlich ist er ein… Musiker.“
„Genauuuu“, sagte Draco. Sein kinnlanges blondes Haar wurde von einem dicken, schwarzen Haarband zusammengehalten, mit dem er sich jetzt den dünnen Schweißfilm von der Stirn wischte.
Harry versuchte, nicht darauf zu achten,wie die kĂĽhle Luft im Korridor Dracos Nippel hatte hart werden lassen, oder wie zwei SchweiĂźtropfen ĂĽber seine dĂĽnn bemuskelte Brust hinunter zu seinem flachen Bauch rannen. Oder die anderen Spuren von SchweiĂź, die bereits bis zum Bund der losen schwarzen Jogginghose gewandert waren.
„Potter?“
„Ja?“
„Mein Gesicht ist hier oben.“
Dieses Mal grinste Draco wirklich, aber wieder verschwand der Ausdruck blitzartig.
„Ist dieser Typ nicht irgendwie… alt?“, brachte Harry schließlich hervor. Er versuchte, nicht schon wieder zu erröten – was ihm schwer fiel; schließlich war er gerade dabei ertappt worden,wie er Draco lüstern angestarrt hatte. Scheiß Draco. Er wusste, dass er attraktiv war und was sie getan hatten. Er hatte wahrscheinlich sogar rausgefunden, dass Harry angetrunken war. Was hatte er erwartet? „So ungefähr… dreißig?“
„Er ist schon ein paar Jahre älter als ich, ja. Ich dachte immer, das Ministerium hätte solche Sachen in den Akten? Glaubst du, er hätte mich bezüglich seines Alters angelogen? Ist das denn mittlerweile schon ein Verbrechen, für das man nach Askaban gesteckt wird? Oder ist heute einfach nur so wenig im Ministerium los, dass sie betrunkene Auroren vorbeischicken?“
„Ich binnich betrunken und… und du kennst irgendwie verdammt viele ältere, attraktive Männer! Zum Beispiel… dieser asiatische Typ letzte Nacht!“ Ach ja, richtig! Das war er gewesen, der Gute Grund. Harry versuchte, die Erleichterung darüber, dass er ihm wieder eingefallen war, zu verbergen und stattdessen Dracos Reaktion zu beobachten.
Draco erbleichte, schaffte es aber cool zu bleiben. „Also, du und das Ministerium könnt euch jetzt wieder beruhigen. Ich lebe weder mit Musikern zusammen, noch mit asiatischen Männern, und schon gar nicht mit einer Kombination aus beidem. Ein Freund hat lediglich beschlossen, mich besuchen zu kommen und mir was zu Essen zu bringen, weil ich die ganze letzte Nacht geschäftlich unterwegs gewesen bin.“
Harry atmete langsam aus und schob die Hände in die Taschen. Er kam sich schrecklich lächerlich vor. „Das Ministerium ist froh, dass zu hören.“
„Da bin ich mir sicher. Dann brauchen sie in Zukunft ja wohl auch keine betrunkenen Auroren mehr herschicken, damit die solche Sachen recherchieren.“
Harry entschied sich dafür, den abfälligen Tonfall zu ignorieren und sagte: „Ich wusste nicht… ob ich den Mann… erwähnen sollte oder lieber nicht. Ist er… wichtig?“
Draco presste die Lippen zusammen und sah Harry aus verengten Augen an, als ob er etwas abwäge. „Er ist wichtig. Aber ich würde ihn noch nicht in unseren Berichten erwähnen.“
„Warum nicht?“ Harry legte den Kopf schief und dachte an alles, was Kingsley über Draco gesagt hatte. Sie wussten ja wirklich nicht, wo er hergekommen war, oder wo er all sein Training absolviert hatte. Könnte es sein, dass er versuchte, diesen Mann vor dem Ministerium zu verstecken? Aber wenn das sein Ziel war, dann wäre es doch ziemlich dämlich gewesen, ihn verhaften zu wollen… Und das schien Draco letzte Nacht ja vorgehabt zu haben.
Wieder sah Draco ihn mit diesem beinahe schon misstrauischen Blick an, doch dann nickte er, als habe er eine Entscheidung gefällt, mit der es sich leben ließ. „Weil das Ministerium durchaus von reichen und einflussreichen Leuten korrumpiert werden kann; und du willst doch nicht, dass wir diesen Leuten einen Hinweis darauf geben, dass wir ihnen auf den Fersen sind, oder? Zumindest nicht bevor wir genug Beweise gegen sie gesammelt haben.“
Harry nickte langsam. Sogar in seinem angetrunkenen Zustand sah er ein, dass Dracos Worte Sinn machten. Wenn außer ihm noch jemand wusste, wie leicht das Ministerium infiltriert und bestochen werden konnte, dann war das wohl Lucius Malfoys Sohn. Dennoch – die Frage, auf wessen Seite Draco nun eigentlich stand, war noch immer nicht geklärt. Zumindest nicht so, wie Kingsley sie gern beantwortet hätte. Aber Harry war sich sicher: obgleich es durchaus einige Themen gab, bei denen Draco sich bedeckt hielt, so war dies keines davon. „Ich vertrau dir.“
Draco legte Harry die Hand auf die Schulter und drückte sie sanft. „Danke.“
Harry starrte in Dracos Augen und Draco blinzelte langsam, starrte aber genauso intensiv zurück. Seine Lippen teilten sich und er befeuchtete sie. Harry war gefesselt von der winzigen Bewegung seiner Zungenspitze, und davon, wie Dracos Gesicht seinem immer näher kam. Er stellte fest, dass er beobachtete, wie Draco sanft die Lippen spitzte, und legte automatisch den Kopf schief. Harry schloss die Augen und beugte sich vor, wollte die Distanz zwischen ihnen überbrücken. Er hatte noch kaum die Zungenspitze zwischen die Lippen gebracht, um Dracos damit zu berühren, als der Lift summte und die Tür sich öffnete.
Und plötzlich konnte er Dracos berauschenden Geruch nach Schweiß nicht mehr wahrnehmen, oder die sanfte Wärme seines Atems spüren. Stattdessen fühlte er ein Rauschen von Magie, als der Schildzauber aufgehoben wurde und hörte, wie Draco den Lieferjungen ansprach.
Harry öffnete seufzend die Augen und blickte auf den reich bemusterten Teppich zu seinen Füßen. Er sammelte sich, indem er sich auf den schalen Zigarettengestank zu konzentrieren versuchte, der von dem Lieferjungen ausging.
Nachdem Draco das Geschäft abgewickelt hatte und der Lieferjunge außer Sicht war, sagte Draco: „Also… ich sollte dann wohl… es gibt… Abendessen. Du könntest…“ Er zeigte auf die Tür, um Harry zu bedeuten, dass er eingeladen war.
„Das wäre wohl… seltsam. Ich denke… ich sollte…“ Harry deutete Richtung Aufzug.
Draco nickte und wich Harrys Blick aus – und Harry konnte nicht anders, als sich dafür zu verfluchen, dass er sie wieder ins erste Level zurückgeworfen hatte. Aber Kirley Duke gegenüber zu sitzen und sich ständig fragen zu müssen, was zwischen den beiden nun eigentlich war – das konnte er einfach nicht aushalten.
„Also gut. Dann sehen wir uns morgen, Potter“, sagte Draco und öffnete seine Türe.
„Ja. Bis morgen.“
Es war eine einsame Fahrt im Aufzug, aber Harry tröstete sich mit dem Gedanken, dass Draco tatsächlich dabei gewesen war, ihn zu küssen. Trotzdem, das war genau genommen eine ganz blöde Idee! Sie mussten miteinander arbeiten, und wenn er Draco weiterhin fickte, konnte er unmöglich objektiv bleiben. Als er den Döner Kebab mit seinem einsamen Abendmahl verließ, schwor er sich, dass er das nie wieder tun würde.
~~~
~TBC
~Feedback, as always, is highly appreciated ;)
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Daniel Radcliffe