
von Nerventod
Hallo,
ich bins mal wieder... ich wollte mich nur kurz für eure lieben kommis bedanken... danke sehr dafür
knuddels nerventod
Draco wusste sehr gut, dass Harry nicht im Gemeinschaftsraum der Gryffindors war, nicht, wenn er sich immer noch über Ron und Hermine ärgerte. Deshalb konzentrierte er sich so fest er konnte auf Harrys wogende, dunkle Gefühle und folgte ihnen zu ihrer Quelle. Beinahe eine halbe Stunde später, atmete er heftig, als er sich letztendlich auf dem Dach des Astronomieturms wieder fand, nachdem er mindestens zweihundert Stufen hinaufgestiegen war.
Es war Ende November und der Himmel war mit grauen Wolken bedeckt. Das Sonnelicht war schwach und spendete kaum Wärme. Es war sehr kalt, doch es konnte schlimmer sein, wenn dort Wind wehen würde. Er war froh, dass er seinen dunkelgrünen Pullover trug, musste aber noch immer seine Kleidung mit einem Wärmezauber belegen. Er war sich sicher, dass Harry sich nicht darum gekümmert hatte und lief schnell zu seinem Geliebten hinüber, um es zu tun.
Der kleine Dunkelhaarige stand an der hüfthohen Mauer und schaute über die Schulgründe. Seine Arme hatte er um seine Brust geschlungen, als ob der weiße Pullover, den er trug, eine Jacke wäre. Seine schwarzen Hosen waren dünn und er trug weiße Tennisschuhe, die seine Füße nicht besonders warm halten würden. Draco kniete sich hin und tippte mit seinem Zauberstab an die Schuhe und bewegte sich dann aufwärts zu Harrys Hose und Pullover. Harry drehte sich nicht um, bis er fertig war, und als er es tat, waren seine Augen hinter seiner Brille angespannt.
„Ich wollte nicht dort reden, wo uns jemand hören könnte.“, antwortete Harry sanft auf die unausgesprochenen Frage Dracos.
„Ich verstehe nicht, warum Du so aufgebracht bist.“, antwortete Draco genauso sanft. „Ich habe nie so um Pansy oder jemanden anderen gesorgt, wie ich es bei Dir tue und ich würde niemals jemanden anderes küssen, jetzt wo wir zusammen sind.“
„Ich weiß.“ Harry drehte sich weg und schaute wieder über die Schuldgründe. „Aber das ist nicht das Problem, Ray.“
„Was ist es dann?“, funkelte Draco, der das Gefühl hatte, dass er nicht mögen würde, worauf das hinauslief.
„Was, wenn Du mich nicht wirklich so liebst, wie Du denkst? Ich meine, warum würdest Du?“, lachte Harry selbstverachtend. „Was, wenn es nur der Zauber ist?“
„Baby, meine Liebe zu Dir hat nichts mit dem Zauber zu tun.“
„Wir sind erst vierzehn. Woher weißt Du, was Liebe ist?“, fragte Harry und drehte sein Gesicht zu ihm. „Das könnten nur die Hormone oder irgendetwas, wegen des Zaubers.“
„Du liegst falsch.“, sagte Draco kalt. Er verabscheute es, wenn Harry ihn in Frage stellte. „Zuerst einmal, sind wir nicht wirklich vierzehn. Ich werde im Februar siebzehn und ich erinnere mich an manches, aus meinem sechzehnten Lebensjahr. In Deinem Fall, bist Du wirklich vierzehn, und deshalb bist Du vielleicht nur verknallt in mich…“ Er hielt eine Hand hoch, als Harry seinen Mund öffnete. Draco wusste nicht, ob er zustimmen oder protestieren wollte, aber er war noch nicht fertig. „… aber das bezweifle ich. Du bist vielleicht physisch vierzehn, aber wir haben mehr durchgemacht, als jeder andere Vierzehnjährige. Tatsächlich warst Du schon vor dem Zauber sehr erwachsen für Dein Alter, doch die letzten neun Wochen haben Dich noch erwachsener gemacht.“
„Ich liebe Dich, Draco. Wenn ich es nicht tun würde, denke ich, dass die Erinnerungen an Dich bevor all dies geschehen ist, genug gewesen wären, um meine Gefühle für Dich zu töten.“, sagte Harry und schaute ihn flehend an, dass er verstehen würde. „Aber warum würdest Du mich lieben? Du hast keinen Grund, außer dem Zauber. Du hast mir geholfen und es ist meine Schuld, dass Du in diesem Verjüngungs-Durcheinander steckst. Aber ich habe nichts für Dich getan und ich erinnere mich daran, wie sehr Du mich gehasst hast. Ich habe mich seit dem nicht verändert.“
„Aber ich habe mich verändert.“, sagte Draco. „Und wer ich jetzt bin, liebt Dich.“ Er seufzte und spielte mit seinem Zopf, als er auf den See hinaus starrte. Er wusste, er musste die Dinge ehrlich sagen, sonst würde Harry ihm nicht glauben. „Ich habe nicht wirklich verstanden, wer Du warst. Ich war bis vor kurzem nicht bereit dazu, denn Dich zu verstehen hätte bedeutet, zu erkennen, wie falsch meine Ansichten und Vorstellungen waren und… das war wirklich sehr, sehr schwer. Wir haben darüber gesprochen, an was ich glaube und wie ich jetzt über bestimmte Dinge denke, aber ich habe niemals wirklich erklärt, was mir passiert ist. Ich wusste es nicht einmal selbst, bis zu der letzten Transformation. Meine Erinnerungen waren so vage und lückenhaft, aber jetzt erinnere ich mich an die meisten wichtigen Dinge, denke ich.“
Er nahm einen tiefen Atemzug und Harry hörte begierig zu. „Ich war wütend, dass Lucius eingesperrt wurde. Es schien unmöglich für mich, weil er unbesiegbar, perfekt und alles war, was ich sein wollte. Ich ging zu meiner Mutter und verlangte von ihr zu wissen, was sie tun wollte und sie schlug mich. Sie schlug mich hart. Ich war noch nie zuvor von ihr geschlagen worden. Sie hat mich umsorgt und verehrt, als ich Kind war. Sie lehrte mir Lieder und Gartenarbeit. Sie lehrte mich ein Malfoy zu sein, doch sie lehrte mich auch, was Mitleid ist. Ich hatte als das vergessen, als Lucius mich von ihr wegnahm und mich unter seine Fittiche nahm. Gelegentlich nutze er Schmerzflüche, wenn ich etwas sehr Peinliches oder Falsches getan hatte, doch er fasste mich physisch nie gewalttätig an. Deshalb hat mich ihr Schlag paralysiert.
Sie sprach ruhig und langsam zu mir. Sie wusste, dass das, was sie tun würde, unglaublich hart wäre und mir wehtun würde und sie war sich nicht sicher, ob ich gewillt war, den Weg, den mein Vater mich gelehrt hatte, zu verlassen, auch, wenn ich die Wahrheit wüsste. Sie hatte nur eine Chance und sie wollte, dass es klappte. Deshalb nahm sie mich mit in die Kerker, wo die brutale Wahrheit offen lag und nicht verschönert war.
Ich wusste, dass wir Kerker hatten. Lucius ging manchmal hinunter, doch ich durfte nie mitgehen. Sie aktivierte die Aufnahmekugel, die in einer Wand versteckt war. Ich vermute, dass Lucius sie sich später gerne anschaute. Was ich gesehen habe… Harry, es war genauso schlimm wie unsere Vision zu Halloween. Ich wurde physisch krank. Er war zu dieser Zeit noch immer alles für mich und ihn zu sehen, wie er Menschen folterte zum Vergnügen… Und er war so gut darin, Harry.“
Draco schloss fest seine Augen. Er war froh, als Harry seine Hand ausstreckte und damit seine hielt. Die Wärme von Harrys Mitgefühl und Respekt brach das Eis in seiner Brust. „Meine Mutter erklärte mir meine Möglichkeiten, nachdem sie mir die Wahrheit über meinen Vater und den Weg meines Vaters offenbart hatte. Ich hatte eine Wahl: Fortfahren oder verändern. Ich habe ehrlich daran gedacht weiter zu machen, weil die andere Option zu erschreckend war. Aber ich wusste, ich konnte es nicht… ich konnte nicht das tun, was mein Vater getan hatte. Ich war nicht stark genug, jemanden auf solche Art zu foltern. Ich nahm ihre Hand und meine ganze Welt veränderte sich.
Wir gingen zu dem Ministerium und übergaben die Aufnahmekugel und verlangten, dass Lucius für immer eingesperrt würde. Ich musste die Geschäfte übernehmen, in denen wir involviert waren und musste die Verbindungen zu dunkleren kappen. Jede einzelne Minute jeden Tages hatte ich gegen Gewohnheiten und Reflexe ankämpfen müssen, musste mich fragen, was meine Motive waren und gegen die Erwartungen meines Vaters und jedes anderen in der Zaubererwelt kämpfen.
Dad – nun, er war damals nur Severus für mich, aber er kam immer, wenn ich eine schlimme Woche hatte und nicht schlafen konnte und hat mit mir geredet. Er hat mir über seine Erfahrungen mit den Todessern berichtet und meine Wahl, sauber zu bleiben, bekräftigt. So habe ich mich verändert und mich umgewandelt. Ich musste alles ablegen, was ich war und eine andere Person werden. Es fühlte sich an wie sterben.“ Er schaute hinab in Harrys Augen. „Ich wollte Dir helfen. Ich wollte etwas für die Zaubererwelt tun. Ich wollte mich selbst ein für alle mal beweisen, dass ich anders sein konnte als Lucius. Du warst so schwer verletzt und ich habe entschieden Dir zu helfen, weil Du die Hoffnung dieser Welt bist und ich wusste, wenn ich Dir wirklich helfen wollte, mich ernsthaft um Dein Wohlergehen sorge, dass es dann Hoffnung für mich gab.“
„Oh Ray…“ Harry biss sich auf die Lippe. Tränen waren in seinen Augen.
„Ich weiß, das klingt, als ob ich mich nur darum sorgen würde, wofür Du stehst, aber ich habe Dich damals auch noch nicht so gut gekannt. Ich habe Dich jetzt kennen gelernt und ich kann ehrlich sagen, dass ich Dich liebe. Und das hat nichts damit zu tun, was Du für die Welt bedeutest. Wenn Du ein Muggel wärst, Harry, ich würde dich lieben.“, grinste er schüchtern. „Wir müssen noch ein paar ernste Aufgaben lösen, aber ich liebe Dich.“
„Warum?“, schüttelte Harry seinen Kopf. Er war zerrissen, wollte Draco glauben, war aber nicht fähig dazu.
„Du hast keine Ahnung, wie wunderschön Du bist.“, antwortete Draco. „Du lebst in Dir und kannst nicht sehen, wie kostbar Du bist. Du wurdest von Deiner Familie schwer verletzt und trotzdem hast Du Dich die ganze Zeit immer noch um alle Menschen gesorgt. Du hattest Glauben in die Güte Deiner Eltern, auch wenn Dir erzählt wurde, dass sie schlecht waren und Du wolltest sie verteidigen, obwohl sie nicht da waren, um es zu sehen. Du hast beinahe sofort akzeptiert, wer Du bist und was Du der Zaubererwelt bedeutest. Du hast das Beste in beinahe jeder Situation gemacht. Und du bist am Leben, Harry.
Du bist so voller Leidenschaft und Emotionen, mehr als jeder andere Mensch. Du lässt die Welt Dich auf eine Art berühren, bei der die meisten Menschen zurückweichen würden und im Gegenzug berührst Du die Welt. Ich weiß, dass Du kein Heiliger bist oder perfekt. Du machst Fehler und ich mag das, denn ich mag es gebraucht zu werden. Aber Du möchtest auch aus Deinen Fehlern lernen, Du möchtest es jeden Tag besser machen. Du schätzt die einfachen Dinge.“ Draco seufzte und suchte nach richtigen Worten, die durch seine aktuellen Gefühle inspiriert wurde. „Du bist einfach wunderschön und ich liebe Dich. Ich möchte mit Dir zusammen sein. Ich möchte Dich für mich behalten. Du bist mein und das ist nicht der Zauber. Es ist nur ich, der das fühlt.“
Harry starrte ihn für eine lange Minute einfach nur an. Draco hielt seinen Atem an, als er geradezu Harrys Gefühle schaukeln fühlte, als er um eine Entscheidung rang. Die Balance kippte und Draco hatte nur eine halbe Sekunde um seine Arme zu heben, ehe seine Liebe in sie flog. Wie zuvor schlang Harry seine Arme um seine Hüfte und umarmte ihn fest um seinen Hals. Draco versteckte sein Gesicht in Harrys Haaren und ließ die Anspannung fallen und Harrys Liebe jeden seiner Nerven entlanglaufen. Seine Hände und Knie zitterten und er lachte.
„Stell mich nie wieder in Frage, Du Dummkopf.“, grinste Draco. „Wirklich. Ich könnte sonst sehr wütend auf Dich werden.“
„Nie wieder.“, versprach Harry, zur gleichen Zeit lachend und weinend. „Ich bin so froh, dass Du hier bist! Ich habe versucht, mich darauf vorzubereiten, dass Du mich verlässt und es war schrecklich! Ich bin so glücklich, dass Du mich auch liebst, denn ich denke, ich würde ohne Dich sterben, Ray.“
„Dann vermute ich, dass Du für immer lebst.“, murmelte Draco gegen seinen Mund, ehe er ihn küsste.
Harry presste sich an seinen Freund so fest er konnte, seine Hände kamen hinauf und glitten in Dracos Haar, um ihn davon abzuhalten, den Kuss zu lösen. Durch ihre Nase atmend, glitten ihre Zungen zusammen. Draco schlug mit der Spitze seiner Zunge an Harrys Gaumen und der Dunkelhaarige stöhnte und umschlang ihn fester mit seinen Beinen. Draco begann zu zittern. Blut rauschte in seinen Ohren und kleine Elektroschocks fuhren durch seine Arme und Beine. Er sog Harrys Zunge in seinen Mund und zeichnete mit seinen Zähnen über sie. Harry stieß mit einem Wimmern gegen seinen Bauch. Draco rang um seinen Verstand, als Harrys Lust ihn selbst höher und höher schraubte. Draco drehte seinen Kopf zur Seite und presste seine Stirn gegen Harrys Schulter.
„Wir sollten aufhören.“, keuchte er und hob seinen Kopf, um seinem Geliebten in die Augen zu sehen. Sie glühten und Draco spürte, wie seine Seele mit schmerzhaftem Hunger reagierte.
„Warum?“, fragte Harry heißer. Er grinste, sein ganzer Körper stand in Flammen und der Blick, den Draco ihm schenkte ließ sein Herz nur noch schneller schlagen. Er wollte nicht aufhören. „Das fühlt sich so gut an. So richtig.“
Draco stöhnte und versteckte sein Gesicht an dem schlanken Hals seines Geliebten. Harry war immer noch zu klein und zu dünn. Er hatte Angst, dass er ihm wehtun würde, wenn sie weiter machen würden. Nicht nur, dass er sich dessen bewusst war, dass er mehr über das wusste, was sie hier taten, als Harry, da er fähig war, sein Wissen und seine Erfahrungen, als er sechzehn war, zu verwerten, während Harry dies nicht tun konnte. Draco hatte Angst, dass er seinen Gelibeten ausnutzen würde und er wollte ihm nicht wehtun.
„Ohhh… Das ist schön.“, hauchte Harry und genoss Dracos heißen Atem an seinem Hals. Er keuchte auf, als Draco begann diesen sanft zu küssen, daran zu saugen und leicht mit seinen Zähnen darüber zu fahren. „Ssssschön, ja.“, stöhnte er auf Parsel.
Dracos Hüften schossen nach vorne und er schwankte, als sein Geliebter in wollend anzischte. „Merlin, Harry.“ Er schaute in das Gesicht des Dunkelhaarigen und sah, dass Harrys Augen beinahe geschlossen waren, als der Dunkelhaarige sich offensichtlich gegen seinen Bauch drückte. Zu diesem Zeitpunkt bemerkte er dass Harry sich gegen ihn bewegte. Unglücklicherweise war seine Selbstkontrolle nicht so stark und er verlor sie. Seine Hände rutschten hinunter zu Harrys Hintern und half ihm einen engeren Kontakt zu erreichen. Sein Mund saugte und leckte an dem seidigen Nacken und sein Kinn entlang.
„Raaayyy.“, zischte Harry. Seine Augen hatte er genießend zu Schlitzen verengt.
Jeder Muskel in Draco spannte sich an, als er dieses Zischen hörte. Als sich seine Augen klärten, drängte er sich an Harry, sein Kopf fiel zurück, seine Augen schlossen sich und sein Mund öffnete sich, als kleines stoßweises Grunzen und Stöhnen seinen geschwollenen Lippen entkam. Er sah brennend vor Lust zu, wie Harrys Kopf sich vorbeugte und grüne Augen ihn verschlangen und ihn in Besitz nahmen. Harrys Magie fuhr durch sie beide und erfüllte sie mit surrender Hitze. Dracos Haare öffneten sich und wippten um sie herum, als ihr Orgasmus sie traf. Harry schrie freudig auf und auch Draco schrie. Sie stolperten zu Boden und sein Haar fiel in einem weißen Vorhang über sie und kitzelte die übersensible und erhitzte Haut ihrer Nacken und Wangen. Harry lachte und erschauderte daraufhin gegen die Brust des Blonden.
„Das war… intensiv…“ Draco zitterte. Er konnte seine Augen nicht von Harry abwenden und fühlte sich schwach und benommen, als ihre Emotionen sich vermischten und so vollkommen zu Harrys passten, dass er nicht wusste, wo er endete und Harry begann.
„Jaaaaa.“, zischte Harry noch immer in Parsel. Draco erschauderte und drehte seinen Kopf, um Harry tief und langsam zu küssen. Harry bewegte sich gegen ihn und küsste ihn zurück. Sie trennten sich keuchend und grinsend.
„Zisch mich nicht an, wenn Du nicht auf die Konsequenzen vorbereitet bist.“, knurrte er heißer, mit Augen aus geschmolzenem Silber.
„Parsel turnt Dich an?“, lachte Harry. „Ich wollte das nicht einmal. Normalerweise muss ich dafür eine Schlange sehen.“
„Ich habe eine Schlange, die ich Dir zeigen kann.“, sagte Draco spielerisch.
Harry schlug ihm auf die Schulter und kicherte. „Ich denke, wir sind schmutzig genug, danke.“ Er bewegte sich wieder und errötete. „Ich bin klebrig.“
„Fühl Dich frei, Deine Kleidung auszuziehen, wenn sie Dich stört.“, zuckte Draco mit seinen Schultern.
„Sei ernst.“, schlug Harry ihn wieder.
„Warum sollte ich?“, lächelte Draco sexy und Harry wurde rot.
„Vielleicht, weil es schon Zeit zum Mittagessen ist und wir uns umziehen müssen, essen und mit der DA trainieren.“, sagte er.
„Mmmm…“, nuschelte Draco gegen Harrys Hals und war erfreut, als Harry ihn nicht wegschob. „Ich mag das hier lieber.“
Er leckte langsam Harrys Kinn entlang und der Dunkelhaarige seufzte und stöhnte und wurde weich in seinen Armen. Draco drehte sich, so dass sein Geliebter auf dem Rücken lag und stütze das meiste seines Gewichts auf seinen Ellenbogen ab, damit er seinem zerbrechlichen Freund nicht wehtat. Sie küssten sich und Harry vergrub seine Finger leidenschaftlich in Dracos Haar. Draco hob seinen Kopf und lächelte Harry an.
„Komm. Ich weiß nicht, wie es Dir geht, aber ich kann mir etwas viel weicheres vorstellen, als auf dem Steinboden auf dem Astronomieturm zu liegen.“ Er stand auf und strich sein Haar hinter eines seiner Ohren und reichte mit der anderen Hand nach Harry.
Der Dunkelhaarige nahm sie und stand auf und schwebte dankbar in die Luft, um seinen Freund zu umarmen. „Es tut mir so Leid, dass ich an Dir gezweifelt habe, Ray.“
„Gut.“, schnaubte Draco heißer. Die Stimmung wurde aber durch seine leuchtenden Augen, roten Wangen und geschwollenen Lippen ruiniert.
Harry lachte und Draco grinste zurück. Er hüpfte praktisch hinunter zu den Kerkern. Er könnte auf der Stelle tanzen, die Welt umarmen oder lachen, bis eine Rippe brach, so glücklich war er. Seine Wangen taten weh, da er so breit grinste und Harrys Kichern und dessen Luftakrobatik passte zu seiner eigenen schwindeligen Stimmung. Glücklicherweise konnte er immer noch halbwegs denken und so zog Draco ihn in eine Nische vor ihrer Tür und versuchte des meiste der verdammten Beweise loszuwerden. Er sprach ein paar Reinigungszauber und ließ Harry sein Haar zusammenbinden. Der Dunkelhaarige schmollte die ganze Zeit und Draco konnte nicht widerstehen, ihn zu küssen.
„Merlin.“, stöhnte Draco als er Harry hielt. „Wir müssen uns konzentrieren. Wir dürfen Dad nicht misstrauisch machen oder er wird uns in verschiedenen Räumen schlafen lassen.“
Harry nickte, seine Freude verließ ihn, als ihn diese sehr unwillkommene Vorstellung traf. Es war hart genug in getrennten Betten zu schlafen, er würde es nicht ertragen in getrennten Räumen zu sein. „Wie sehe ich aus?“
„Fein.“, antwortete Draco ernst.
Sie verbrachten weitere fünf Minuten, sich selbst zu beruhigen, ehe sie entschieden, dass es so gut war, wie sie es hinbekommen konnten und gingen durch das Portraitloch. Remus saß lesend auf der Couch, doch Severus war nicht in Sicht. Der Werwolf schaute auf, als sie eintraten und lächelte sie zur Begrüßung an. Er war erfreut zu sehen, dass Harry Dracos Hand hielt.
„Mittagessen ist fertig.“ Er stand auf und führte sie voran, als er erstarrte und in der Luft schnüffelte.
Harry blieb neben Draco stehen und sie errötete heftig. Sie hatten nicht daran gedacht, sich gegen Remus’ Werwolfsinne zu schützen. Abgelenkt, wie sie waren, hatten sie nur an Dad gedacht.
Remus’ Augen verengten sich zu Schlitzen und er verschränkte seine Arme vor der Brust. „Hattet ihr Sex?“
Draco errötete noch mehr, doch er sah Remus in die Augen. „Das geht Dich nichts an.“
„Draco Malfoy.“, knurrte Remus und seine Augen begannen golden zu leuchten. „Wir haben darüber geredet.“
Harry schritt vorwärts, stellte sich zwischen sie und hob dann in die Luft ab, bis er auf gleicher Augenhöhe mit seinem Paten war. „Remus, nicht. Du hast mit uns geredet und die Dinge haben sich verändert. Draco und ich haben nichts Falsches getan und wir hatten auch keinen Sex. Die Kleidung ist an geblieben, ich schwöre. Es ist falsch vor Dir, dass wir uns für etwas schämen sollen, von dem Du gesagt hast, dass es normal und richtig ist. Du hast gesagt, Du vertraust uns, wenn wir Dich respektieren und wir respektieren Euch beide, Dich und Dad. Also bitte vertrau uns ein bisschen, dass wir unsere eigenen Grenzen kennen.“
„Ich würde Harry nie wehtun.“, fügte Draco mit kalten und ernsten Gesicht hinzu. Harry hatte noch immer etwas rote Wangen, war aber auch über die Peinlichkeit hinweg gekommen.
„Das ist sehr erwachsen von Euch beiden.“, gab Remus zu. „Und ich weiß, dass Ihr beide eine Menge zusammen durchgemacht habt. Es ist natürlich, dass ihr auch die physische Seite einer Beziehung erleben wollt.“ Er seufzte und fuhr mit seiner Hand durch sein ergrauendes Haar. „Lasst mich mit Eurem Vater reden.“
„Danke, Remus.“ Harry flog herüber und umarmte ihn. „Ich gehe mich schnell duschen.“
„Kann ich auch eine…?“
„Nein!“, schnappte Remus zu dem Blonden.
Draco ärgerte sich und verengte seine Augen. „Ich wollte fragen, ob ich in Deine und Dads Dusche gehen kann.“
„Oh.“, errötete Remus. „Sicher. Geh nur, Draco.“
Lachend flog Harry durch die Küche und in das Badezimmer, während Draco königlich, mit hoch erhobenem Kopf, in das Badezimmer ihrer Eltern schritt. Remus schüttelte seinen Kopf und murmelte: „Severus wird mich umbringen.“
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„Harry, können wir mit Dir reden?“, fragte Hermine, nachdem Draco sie in dieser Nacht nach dem Training entlassen hatte.
„Ummm…“, biss sich Harry auf seine Lippe und schaute hinüber zu Remus.
„Ich sollte sowieso mit Eurem Vater reden, ehe Ihr nach Hause kommt.“, seufzte der Werwolf. „Macht nicht zu lange.“
„Das werden wir nicht.“, nickte Draco.
Nachdem Remus gegangen war, waren Draco und Harry allein mit den Gryffindors. Harry war merklich nervös und Draco fühlte sich aufgrund der Stärke davon übel. Er griff nach seiner Hand und bot damit seine stille Unterstützung an. Harry lächelte ihm unsicher zu und blickte wieder zu seinen Freunden.
„Ich persönlich wollte sagen, dass ihr zwei ein heißes Paar seid.“, sagte Ginny.
„Malfoy hat sich verändert und hilft Dir. Ich bin bereit, ihm eine Chance zu geben.“, stimmte Neville zu.
„Danke.“, lächelte Harry sie an und flog hinüber, um beide zu umarmen.
Draco blieb, wo er war und beobachtete Hermine und Ron. Hermine sah so aus, als wollte sie ebenfalls ihre Unterstützung geben, zögerte aber. Ron starrte störrisch an die Wand, und schaute keinen von ihnen an. Er war noch immer ein Problem. Draco funkelte ihn strafend an. Er würde Harry besser nicht zum weinen bringen oder er würde ihn dauerhaft stumm hexen.
Harry stand zwischen Ginny und Neville und schaute hoffnungsvoll zu Hermine hinüber. „Du wolltest reden?“
„Ja, nun…“ Sie biss sich auf die Unterlippe. „Ich liebe Dich, Harry. Du und Ron seid meine besten Freunde. Ich mache mir Sorgen um Dich. Ich verstehe einfach nicht, wie das passieren konnte.“
„Bist Du Dir sicher, dass es nicht nur der Zauber ist, der Dich so fühlen lässt?“, murmelte Ron, blickte ihn aber immer noch nicht an.
„Ich bin mir absolut sicher.“, bejahte Harry. „Und ich weiß, dass es fremd für Euch ist, aber das ist es nicht wirklich. Dad und Draco haben mein Leben verändert. Ich erinnere mich, wie es war ohne sie aufzuwachsen und ich weiß, wie es ist, mit ihrer Liebe und ihrer Unterstützung aufzuwachsen. Das zu haben, zu fühlen, dass sich jemand um mich sorgt und jemanden zu haben, der mit mir aufsteht, wenn ich einen Alptraum habe oder ich mich krank fühle, ich kann Euch nicht sagen, wie es für mich war, als ich mich an die Zeit erinnerte, wo ich das nicht hatte. Ihr habt es vielleicht bemerkt, aber ich besitze stärkere Magie, als es früher war. Das ist so, weil die Dursleys dafür gesorgt haben, dass ich Magie so sehr hasse und so große Angst vor ihr habe, dass ich auch, als ich hier her gekommen bin, mir selbst nicht gänzlich vertraut habe und sie weggesperrt habe. Dad und Draco haben mir die Angst genommen und mich dazu gebracht, die Magie zu respektieren und sie haben mich zum ersten Mal wirklich glauben lassen, dass ich kein wertloser Freak bin.“
„Harry!“, rief Hermine tränenüberströmt.
„Ich weiß, dass Ihr beide mich immer geliebt habt, aber tief in mir drin konnte ich nicht glauben, dass ich das verdient hatte oder es wert war. Ich weiß es jetzt wirklich. Ich fühle mich nicht schmutzig oder habe das Gefühl, dass ich erst etwas beweisen muss oder Voldemort besiegen muss nur, um ein Zuhause und Menschen zu verdienen, die sich wirklich um mich sorgen. Ich verstehe jetzt, dass ich dass schon habe und Draco ist ein großer Teil, warum ich heute daran glauben kann. Er hat mir ehrlich geholfen Wunden zu heilen, von denen ich nicht einmal wusste, dass sie da waren.“
„Oh, Harry…“ Sie kniete sich vor ihn und umarmte ihn fest. „Ich werde ihm auch eine Chance geben. Wenn er das getan hat, dann werde ich ihn sogar küssen!“
„Das tust Du besser nicht!“, funkelte Harry sie errötend an.
Sie alle lachten, außer Ron. Der Rothaarige traf den Blick seines besten Freundes. „Es tut mir Leid. Ich denke, ich muss mich erst daran gewöhnen.“
„Gut.“, nickte Harry und senkte seinen Kopf. „Ich verstehe.“
Ron nickte und verließ sie. Hermine umarmte Harry ein letztes Mal und versprach ihn morgen früh zu sehen, ehe sie ihm hinterher rannte. Ginny zerzauste Harrys Haar und lächelte zu ihm hinunter. „Ich bin froh, dass Du glücklich bist, Harry. Und mach Dir keine Sorgen über Ron. Er wird drüber hinweg kommen.“
„Das macht er immer.“, lächelte Neville.
„Danke, Euch beiden.“, grinste Harry.
„Kein Problem, Harry.“ Ginny küsste ihn auf die Wange und sprang dann zurück, ehe der sie anfunkelnde Blonde sie verhexen konnte. Sie rannte lachend aus dem Zimmer.
„Sei ihr nicht böse. Sie ist verrückt.“, schüttelte Neville seinen Kopf und ging seiner Freundin hinterher.
„Das lief besser, als ich gedacht habe.“, lächelte Harry zu Draco und flog zu ihm, bis sie auf selber Höhe waren und nahm seine Hand. „Bereit Dad gegenüber zu treten?“
„Du bist wirklich glücklich.“ Draco war überrascht, wie unbeschwert sich sein Geliebter fühlte. „Machst Du Dir keine Sorgen über Weasley?“
„Nee.“, grinste Harry. „Er hat so gut wie zugestimmt. Ehrlich, er kommt darüber hinweg. Er braucht nur ein wenig Zeit, um mit neuen Dingen klar zu kommen.“
„Das überrascht mich nicht.“, murmelte Draco.
Harry schlug ihm auf die Schulter. „Sei nett.“ Seine Verspieltheit dämmte sich als Sorge in ihn schlich. „Bist Du verärgert? Wegen Pansy, meine ich.“
„Ich bin verärgert, dass ich sie letztes Jahr geküsste habe und sie habe glauben lassen, dass ich mehr für sie fühle, als ich es getan habe.“, gab Draco zu. „Aber sie wird drüber hinwegkommen. Wir waren zu lange Freunde, um es auf diese Art enden zu lassen. Ich muss ihr nur genügend Zeit geben, sich eine angebrachte Rache auszudenken und mich selbst daran erinnern, mich dafür nicht zu revanchieren, weil ich es verdient habe.“
„Slytherins sind so eigenartig.“, lachte Harry.
„Wir müssen immer noch dem Kopf der Slytherins gegenüber treten. Denkst Du, wir werden überleben?“
Harry biss sich besorgt auf die Lippe. „Das hoffe ich.“
„Ich habe nur einen Witz gemacht, Baby.“ Draco küsste seine Wange. „Uns wird es gut gehen.“
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Sie öffneten das Portrait und liefen in den Raum. Remus saß auf einem Stuhl und sah komplett eingeschüchtert aus. Severus stand mit seinen schwarzen, gänzlich zugeknöpften Roben da und hatte seine Arme vor seiner Brust verschränkt. Sein Gesicht war ausdruckslos, doch seine Augen blickten sie intensiv an. Beide Jungen festigten augenblicklich ihre Okklumentik-Schilde.
„Was hast Du gesagt?“, murmelte Harry seinem Freund ängstlich zu.
Draco wurde blass und seine Hände wurden feucht. „Vater.“
„Nennt mich nicht Vater.“, sagte Severus eisig. „Remus hat mir erzählt, dass Ihr die Regeln gebrochen habet, die wir, Euer sexuelles Beisammensein betreffend, aufgestellt haben.“
„Um fair zu sein, Du hast diese Regeln aufgestellt, als wir dreizehn waren und gesagt, dass wir sie lockern könnten, wenn wir älter werden würden.“
„Trotzdem seid ihr zu keinem von uns gekommen, um eine solche Veränderung zu diskutieren.“, konterte Severus.
„Ich wusste nicht, dass Du auf jeden Fortschritt aufmerksam gemacht werden wolltest.“
„In Anbetracht der Umstände, Draco, möchte ich aufmerksam gemacht werden.“
„Das ist keine Beleidigung“, schnitt Harry nervös dazwischen, „ …, aber das ist ein wenig eigenartig. Ich liebe Dich, Dad, aber ich möchte Dir nicht erzählen, was Draco und ich zusammen tun. Einige Dinge sollten privat bleiben. Die Jungs in meinem Schlafsaal haben auch nicht über jedes Detail, was sie mit den Mädchen gemacht haben, miteinander gesprochen. Und ich möchte wirklich nicht wissen, was zwischen Dir und Remus passiert.“
„Harry, Du bist Dir überhaupt nicht bewusst, welche Konsequenzen Deine Taten bringen könnten.“, schnappte Severus wütend.
„Himmel noch mal, manchmal geht es nicht um Konsequenzen oder Verantwortungen. Es geht um Gefühle.“, schrie er, als seine Angst der Wut Platz machte. „Ich bin durchaus in der Lage zu Draco nein zu sagen, oder dass er es langsamer angehen soll. Ich habe nicht den geringsten Zweifel, dass er mir nicht zuhören würde oder mich schlecht fühlen lassen würde, weil ich so was gesagt habe. Wir sind keine kleinen Kinder, egal wie wir aussehen.
Wir wurden gefoltert, haben um unser Leben gekämpft und waren in einem Krieg. Wir trainieren im Moment, um bald in einem Weiteren zu kämpfen! Wir wurden gekidnappt und in Kinder zurück verwandelt. Ich habe der Wiedergeburt des Dunklen Lords zugesehen und daran teilgenommen. Ich habe gesehen, wie ein Klassenkamerad vor meine Augen umgebracht wurde und habe seinen Körper mit zurück zur Schule gebracht, weil mich sein Geist darum gebeten hat! Ich habe gegen Drachen gekämpft und Verschwörungen aufgedeckt. Ich bin von einem missbrauchten Waisenkind zu einem Jugendlichen herangewachsen, der vertrauen in sich selbst hat und der eine Familie hat, die ihn bei jedem Schritt unterstützt. Ich habe physische Handicaps und kontrolliere eine enorm große Magie. Ich denke, ich kann damit umgehen, einen Freund zu haben!“
Drei Augenpaare schauten Harry geschockt an. Remus und Draco stand der Mund offen und Severus’ sonst so blasse Wangen hatten einen Rotstich. Keiner von ihnen hatte bezweifelt, dass Harry eine starke Person war, aber sie hatten niemals dem entschlossenen jungen Mann gegenübertreten müssen. Normalerweise standen sie neben oder hinter ihm, wenn Harry so war. Nun schaute Severus zu seinem Sohn, dessen Augen glühten und so, wie er da mitten in der Luft schwebte, sah er aus wie ein todgeweihter Kämpfer. Macht strömte von ihm aus und Reife schien in seinen Augen.
„Ich gebe Dir Recht.“, murmelte Severus.
Harry blinzelte ihn ein paar Mal an und dann brach ein Grinsen aus ihm heraus. „Wirklich?“
Severus nickte. Mit einem Freudenschrei rauschte Harry zu seinem Vater und umarmte ihn so fest, dass sein Rücken knackte. Lächelnd legte Severus seine Wange an das Haar seines Sohnes und flüsterte: „Ich bin so stolz auf Dich, Harry, aber bitte geh es langsam an.“
„Das verspreche ich.“ Harry küsste ihn auf die Wange und flog in Richtung der Küche. „Kommt, Jungs! Ich verhungere!“
Draco grinste und ging an seinem Vater vorbei. Remus folgte, stoppte aber an der Schulter seines Gefährten. Severus schaute ihn aus den Augenwinkeln an. „Sie werden erwachsen.“
„Das werden sie.“, lächelte Remus traurig und schlang einen Arm um die Schultern des Mannes. „Es passiert zu schnell, nicht?“
„Ich könnte es ertragen, sie wieder als meine Kinder zu haben.“, schnarrte er beiläufig.
„Oh, Severus. Sie werden immer Deine Kinder sein.“, murmelte Remus und entließ ihn, als sie in die Küche traten, wo Draco und Harry um den Kartoffelbrei kämpften. „Kommt Jungs, keine Kämpferei!“
Severus lächelte und seine Augen tanzten, als er seinen Platz am Tisch einnahm.
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Der nächste Tag war hart. Die Jungen standen auf und trainierten am Morgen, doch Severus kam und nahm sie zum Mittagessen mit, während Remus zurück blieb und die Stunde mit der DA fortführte. Harry wusste, was kam und nahm tapfer Dracos Hand. Er würde nicht zurückweichen vor dem, was sie ihm zu erzählen hatten. Er wusste, dass es schlimm werden würde, durch die dicke Luft, die herrschte, aber er war stark und er hatte ihre Unterstützung.
Sie waren beide trotzdem überrascht, als sie Dumbledore und Narzissa vorfanden, die im Wohnzimmer auf sie warteten. Dracos Mutter war vor Tagen gegangen, um zu sehen, ob sie etwas über Voldemorts Pläne herausfinden konnte. Sie hatten sie seit dem nicht mehr gesehen und Dracos Schultern entspannten sich ein wenig, als er sie sah.
„Harry, mein Junge. Und Draco. Ihr habt wunderbare Arbeit mit der DA geleistet.“, lächelte Dumbledore sie freundlich an.
„Danke, Sir.“, lächelte Harry. Draco neigte seinen Kopf ein wenig. Er war voll im Malfoy Modus. Harry lächelte ihn zärtlich an, ehe er seine Aufmerksamkeit wieder den Erwachsenen zurichtete. „Wie lief es, Misses Malfoy?“
„Wie erwartet.“, seufzte sie. „Ich bin mit eine paar Freunden in Kontakt getreten, aber was sie wussten, hilft uns nicht wirklich. Voldemort baut irgendetwas im Ministerium und bis er fertig ist, wird er nicht heraus kommen. Sie haben keine Ahnung, um was für ein Artefakt es sich dabei handelt.“
„Hilfreich.“, schnarrte Draco.
„Ja.“, lächelte sie. „Es ist gut, zurück zu sein.“
„Du siehst gut aus.“, lächelte er zurück.
„Stört es Dich, Harry, wenn sie bleibt, während ich Dir von Deinem Fünften Jahr erzähle?“, fragte Dumbledore.
„Es stört mich nicht.“, lächelte Harry fest und setzte sich mit Draco auf ihr Lieblingssofa. Narzissa saß in einem Stuhl am Feuer und Dumbledore saß ihnen gegenüber. Severus hatte entschieden, sich neben den Direktor zu setzen, so dass er besser in das Gesicht seiner Kinder blicken konnte.
Harry saß steif und blass da, als Dumbledore das Schuljahr beschrieb und mit dem Kampf in der Mysteriumsabteilung endete. Er war von sich selbst enttäuscht, dass er der Okklumentik nicht die Aufmerksamkeit zukommen gelassen hatte, die sie verdient hatte und war traurig, dass Severus immer noch zu feindlich ihm gegenüber war, um die Stunden weniger schmerzhaft zu machen. Er fühlte tiefe Trauer, als er hörte, dass Sirius getötet worden war. Er senkte seinen Kopf und klammerte sich an Draco und an die Hand seines Vaters, aber er weinte nicht. Das würde er später tun, wenn Dumbledore nicht mehr hier war.
„Danke, dass Sie mir von der Prophezeiung erzählt haben.“, sagte er, hob seinen Kopf und zeigte seine müden und sorgenvollen Augen.
„Kein Problem, mein Junge.“, sagte Dumbledore. „Ich trage einen Teil der Schuld dafür, wie sich die Dinge entwickelt haben. Ich habe versucht Dich zu beschützen und habe Dich nur behindert. Es tut mir sehr Leid. Ich hätte Dich auch nie zu Severus schicken sollen, ohne Euch beide darauf vorzubereiten. Ich habe einen Fehler gemacht.“
„Es ist in Ordnung, Sir.“, sagte Harry fest. „Ich wünschte, die Dinge lägen anders, aber ich bin sicher, dass Sirius auch nach vorne sehen würde. Wir müssen Voldemort besiegen und er wäre wütend, wenn wir uns durch seinen Tod vom Leben abhalten würden.“
„Sehr weise, Harry.“, lächelte Dumbledore. Er stand auf und legte seine Hände auf die Schultern des Jungen. „Viel Glück, und wenn Du jemals etwas brauchst, werde ich für Dich da sein.“
„Danke.“, lächelte Harry.
Severus stand auf und begleitete den Direktor hinaus während Draco seine Arme um Harry schlang und den kleineren Jungen sich an ihn anlehnen ließ. Sie saßen für eine Weile ruhig so da. Auch Narzissa blieb respektvoll ruhig. Sie bemerkten nicht einmal, als Severus hereinkam und die Stille mit ihnen teilte. Sie bemerkten nichts, bis Remus zurückkam und heiße Schokolade verteilte. Als jeder eine Tasse hatte, setzte er sich auf den Boden und lehnte sich gegen Severus’ Beine. Harry lächelte darüber und lehnte sich noch mehr gegen Draco. Ehe er es wusste, war er eingeschlafen.
„Denkst Du, dass er in Ordnung sein wird?“, flüsterte Remus.
Draco reichte mit seiner Hand hinauf und strich Harry dessen Strähnen aus dem Gesicht. Die blitzförmige Narbe hob sich rot von seiner Haut ab, inaktiv für jetzt. Er fuhr mit seinen Fingern sanft darüber. „Es wird ihm gut gehen.“, sagte er mit einem sanften Lächeln. „Ich werde ihn ins Bett bringen.“
„Getrennte Betten.“, betonte Severus.
„Er schläft doch schon. Wir werden nichts tun.“, erwiderte Draco ruhig. „Es ist besser für uns, während der Transformation im selben Bett zu sein.“
„Habe ich irgendetwas verpasst?“, zog Narzissa eine Augenbraue nach oben.
„Ich denke, sie werden es dir erzählen, sobald wir außer Hörweite sind.“, schnarrte Draco.
Severus seufzte. „Gut. Gleiches Bett, aber nur für heute Nacht.“
„Danke, Vater.“
„Lass mich ihn tragen.“
„Ich kann es tun.“, protestierte Draco.
„Bitte.“ Severus schaute seinem Sohn für eine Sekunde in die Augen.
Draco lächelte verstehend und nickte. Severus stand auf, hob Harry in seine Arme und drückte ihn sanft an seine Brust. Harry kuschelte sich mit einem leisen Seufzen an ihn. Lächelnd brachte Severus ihn ins Bett und zauberte ihm einen Pyjama an. Draco zog sich um, krabbelte neben seinen Geliebten und legte einen Arm über Harrys Brust. Die Geste sprach Bände über die Gefühle der Jungen zueinander.
„Schlaf gut.“, wisperte Severus. Draco gähnte und schloss seine Augen.
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