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Fanfiction

Growing Pains - Kapitel 19

von Nerventod

Harry wachte müde auf. Sein Geist schmerzte aufgrund der ganzen neuen Erinnerungen. Die zwei Tage nach der Vision an Halloween hatten sie damit verbracht, sich auszuruhen. Niemand hatte mit Draco oder ihm darüber gesprochen, was sie gesehen hatten. Ihr Dad hatte es versucht, doch Harry war noch nicht bereit dazu. Es waren alles verwirrende Bilder in seinem Kopf, doch nun, wo er um ein Jahr gealtert war, war die Vision klarer, genauso wie alles, was während seines zweiten Schuljahres passiert war. Draco drehte sich zu ihm, als er das schmerzhafte Stöhnen seines Babys hörte.

„Bist Du in Ordnung?“, fragte er mit belegter Stimme. Seine Hand fuhr über Harrys Wange und seine Stirn und minderte so die Falten.

Harry lächelte und versteckte sich an seiner Seite. „Ja.“, schlotterte er. „Es war so schrecklich…“ Draco runzelte die Stirn darüber, dass Harry sich so benahm, sich krank fühlte und drückte den kleineren Jungen fester an sich. „All diese Toten… die Schreie… Warum? Warum möchte Voldemort alles zerstören? Warum helfen ihm Menschen?“

„Ich weiß es nicht, Baby.“ Draco biss sich auf seine Lippen. Er wusste, er wäre beinahe einer derjenigen, die ihm halfen Tod und Zerstörung zu bringen, geworden. Er konnte nicht verstehen, wie er so dumm gewesen sein konnte. Er war sehr froh, dass er die Wahrheit erkannt hatte, bevor es zu spät war.

„Ich…“ Harry wand sich, bis er Draco in die Augen sehen konnte. Sein Herz schlug wieder schneller und Draco schluckte hart bei der Welle tödlichen Schreckens, die von seinem besten Freund ausging. „In der Kammer… Ich hatte solche Angst, Draco… Ich dachte… Ich dachte wirklich, dass ich sterben würde… und dann würde Ginny auch sterben und… und es wäre mein Fehler gewesen, weil ich nicht stark genug war…“

„Harry…“ Draco lehnte sich vor, schloss die Kluft zwischen ihnen und küsste sanft die zitternden Lippen des anderen Jungen. Harrys Augen schlossen sich und seine Angst begann zurückzugehen. Dracos Herz begann als Reaktion zu rasen. Er fühlte, wie sich seine Brust vor Freude, dass Harry ihm so sehr vertraute, zusammenzog. „Ich liebe Dich, Baby. Alles wird gut werden.“

„Ich liebe Dich auch.“ Harry wurde rot und versteckte sein Gesicht an der Brust des Blonden. Seine freie Hand schlang er um Dracos Hüfte und begann mit dem seidigen blonden Strähnen dort zu spielen. „Aber… Ich habe ihn besiegt. Ich hatte Glück, aber ich habe ihn besiegt. Ich habe das Tagebuch zerstört und Ginny gerettet. Und ich bin so klein und nicht sehr flink oder stark. Wir… wir werden vielleicht eine Chance haben, richtig? Dad und Dumbledore und der Orden haben eine Chance zu gewinnen…“

„Natürlich werden sie das tun.“, versicherte Draco. „Wir werden definitiv nicht gegen ein Monster wie Voldemort verlieren. Wir werden auch eine Menge Hilfe haben. Die Zaubererwelt wird sich nicht überrennen lassen und diesen Bastard mächtiger werden lassen. Viele Leute werden Angst haben, aber das wird sie nicht davon abhalten zu kämpfen, um sich selbst und ihre Familien zu schützen.“

Harry nickte und setzte sich plötzlich auf. „Zeit fürs Frühstück? Ich habe Hunger.“

Draco lachte und sprang aus dem Bett. Er suchte Kleidung für beide heraus und sie zogen sich schnell an. Harry lächelte, als Draco auf sein Haar deutete und fuhr mit seinen Händen gehorsam hindurch, um es zu entwirren und es durch seine Magie in einem festen Haarband zusammen zu fassen. Es war jetzt so lang, dass es bis zu seinem Hintern ging. Harry grinste glücklich und seine Augen strahlten, als er damit spielte. Draco sonnte sich ein paar Minuten in der Wärme von Harrys Freude und Zuneigung, bevor er seinen Freund an der Hand nahm und ihn zur Küche führte.

„Guten Morgen.“, begrüßte Draco seine Mutter und seinen Vater.

„Guten Morgen. Wie fühlst Du Dich?“, fragte Narzissa besorgt. Ihre Augen waren durch den Stress der vergangenen Tage müde.

„Gut.“, lächelte Draco leicht.

„Morgen, Jungs. Ich bin froh, dass es Euch besser geht.“, begrüßte sie Severus.

„Morgen.“, lächelte Harry schüchtern. „Ist Moony zurück? Er hat gesagt, dass er Montag zurück ist.“

„Er schläft. Ich denke, dass er heute Nachmittag aufwacht.“, antwortete Severus.

Sie sprachen von belanglosen Dingen während sie aßen, doch als sie fertig waren, begann Harry über das Thema, das sie alle fürchteten, zu sprechen.

„Was… Was ist gemacht worden wegen… der Morde?“, fragte er zaghaft.

„Kommt. Lasst uns ins Wohnzimmer gehen.“, sagte Severus sanft. Die Jungen und Narzissa hatten keine Einwände und folgten ihm. Sie machten es sich alle bequem. „Erzählt ihr mir, was ihr gesehen habt?“

Harry und Draco nickten. Die Jungen saßen nebeneinander, während Narzissa an Dracos Seite saß und Severus ihnen gegenüber. Sie hielten sich bei den Händen und Harry lehnte sich gegen den Blonden. Dracos Arm war beschützend um seine Schulter gelegt. Harry sprach zuerst.

„Ich… Die Vision war klarer, als die davor. Meistens… meistens hat es nur wehgetan und die Gefühle, die… die nicht meine waren, haben mich übermannt.“, seufzte er und lehnte seinen Kopf gegen seinen Freund. „Ich denke, es ist das, was Voldemort fühlt. Er war überglücklich und siegessicher. Das Blut ist wunderschön für ihn und er erfleht es. Er fühlte solche… Freude über die Tode und Schreie. Er hat ein paar Folterflüche gesprochen, aber ich habe zu dieser Zeit nur… die Echos von ihnen gefühlt. Ich habe hart daran gearbeitet mich zu verschließen und es hat geholfen.“ Er lächelte ihren Vater schwach an und Severus lächelte mit Stolz in seinen Augen zurück. Er errötete und schaute zu Boden. „Ich kann sagen, dass das nur eine… Aufwärmung war. Er plant aus der ganzen Welt ein Feld aus Schmerz und Blut zu machen. Er ist aufgeregt und kalt und geduldig und hungrig.“

„Hast Du gesehen, wie er gefoltert hat?“, fragte Severus sanft.

„Manchmal. Manchmal waren die Gefühle einfach zu groß, dass ich nicht sehen konnte. Aber… aber manchmal konnte ich es sehen und es war so, als ob ich derjenige war, der diese schrecklichen Zauber sprach…“ Harry brach in Tränen aus und versteckte sein Gesicht in seinen Händen. Draco hielt ihn fest und flüsterte ihm etwas zu.

Severus kam hinüber und umarmte ihn. „Du weißt, dass Du es nicht warst, Harry. Du hast das nie getan. Es tut mir so Leid, dass Du das erlebt hast.“

Schließlich beruhigte sich Harry und Draco begann zu reden. „Es ist nicht genauso für mich. Es ist so, als ob ich dort herumschwebe und ich kann nichts tun, als zuzusehen. Ich habe alles gesehen. Voldemort war auch manchmal dort. Manchmal schwebte ich stattdessen bei Todessern.“

„Konntest Du sie erkennen?“

„Nein.“, schüttelte Draco seinen Kopf. „Sie haben alle Masken getragen. Ich konnte ihre Gedanken hören, genau so, wie Harry Voldemorts hören kann. Aber… ich werde nie ihre Stimmen vergessen. Wenn… ich sie wieder höre, werde ich sie erkennen.“

„Das wird helfen, Draco. Danke.“ Severus umfasste fest seine Hände. Die Jungen waren sehr blass und sahen krank aus. „Ich weiß, dass das hart ist, aber erinnerst Du Dich, ob Du irgendetwas von zukünftigen Plänen gehört hast?“

„Nicht wirklich.“, schüttelte er seinen Kopf. „Sie haben die meiste Zeit nur geprahlt und gelacht und miteinander konkurriert.“

„Gut.“, nickte Severus. „Möchtet ihr uns etwas über das, was ihr gesehen habt, fragen? Ihr könnt mit uns über alles reden.“

„Warum haben sie das gemacht? Warum haben sie es gemocht?“, fragte Harry tränenüberströmt.

„Darauf gibt es keine einfache Antwort.“, seufzte Severus und hob seinen Sohn auf seinen Schoß, um ihn an seine Brust zu drücken. „Meine Theorie ist, dass sie verrückt sind; krank.“

„Ich habe wirklich Angst vor ihnen.“, zitterte Harry.

„Ich auch.“ Severus küsste ihm auf sein Haar.

„Warum will Voldemort mich unbedingt töten?“, fragte er mit einem würgenden Schluchzen. „Ich… Ich möchte nicht gegen ihn kämpfen.“

„Oh, Harry. Du bist nicht mehr allein. Wir sind hier bei Dir und wir werden Dich beschützen.“, versprach Severus.

Draco nickte und hielt Harrys Hand ganz fest. „Du musst versprechen, nicht mehr alleine raus zu gehen.“

Harry lächelte tränenüberströmt und nickte. „Ich weiß nicht, was ich gedacht habe.“

„Ich denke nicht, dass Du überhaupt gedacht hast.“, schüttelte Severus seinen Kopf mit einem Hauch von Verzweiflung. Die Jungen lachten schwach.

„Denkt ihr, dass es Euch gut genug geht, um zu der Krankenstation zu gehen?“, fragte Narzissa und strich liebevoll über den Rücken ihres Sohnes.

Der Blonde schaute zu ihr und lächelte. „Ich denke, wir schaffen das.“

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Die Jungen saßen auf einem Krankenbett, lutschten an ihren Süßigkeiten und redeten mit Narzissa. Severus sah ihnen mit ausdruckslosen Augen zu. Er war vielleicht beruhigt, doch er zeigte kein Anzeichen davon, ehe er in seinen eigenen Räumen war. In der Öffentlichkeit musste er rücksichtslos bleiben und seine boshafte Fassade aufrechterhalten. Sie konnten es nicht mehr erwarten. Poppy straffte sich, um seine Aufmerksamkeit zu erhalten. Er schaute ihr in die Augen und wusste, dass das, was sie zu sagen hatte, keine guten Neuigkeiten waren. Er straffte sein Rückrad und wartete.

„Ich hatte letzte Woche gedacht, es hätte nichts zu bedeuten, aber Harry ist kleiner, als er sein sollte. Letzte Woche war er einen Zentimeter kleiner, als er während seines ersten Jahres war. Ich dachte, dass er vielleicht einen Wachstumssprung im Sommer gehabt hätte und er den Unterschied aufholen würde, doch das hat er nicht. Jetzt ist er ein zweieinhalb Zentimeter kleiner, als in seinem zweiten Jahr. Er war 1,40 Meter groß als er zwölf war, jetzt ist er nur 1,37 Meter groß. Draco hat seine korrekte Größe von 1,55. Deshalb glaube ich, dass der Schaden, den er während seiner Visionen erlitten hat, nicht komplett durch den Zauber behoben wurde.“

„Ich habe mir schon gedacht, dass er kleiner ist, als ich mich an ihn erinnere.“, antwortete Severus.

„Das bedeutet, dass der andere Schaden auch zurückbleibt.“, fuhr Poppy fort. „Er wird immer noch schnell ermüden und seine Hände werden zu zittern beginnen, wann immer er übermüdet ist. Es gibt auch Anzeichen, dass sein Immunsystem geschädigt ist. Er wird sehr viel schneller anfällig für Influenz und Erkältungen sein als andere Kinder. Sein Gewicht ist gefährlich gering und seine Organe sind belastet. Ich empfehle einen Nährstofftrank. Der liegt zwar schwer im Magen, aber ich habe keine andere Wahl. Er muss außerdem vier- bis fünfmal am Tag essen.“

„Ich verstehe.“, neigte Severus seinen Kopf. „Danke für ihre ganze Hilfe.“

„Ich möchte ihn dreimal die Woche sehen. Montags, mittwochs und freitags sollte es sein.“

„Natürlich.“, stimmte Severus dem zu. „Wie viel wiegt er? Ich muss es wissen, um den Nährstofftrank richtig zu dosieren.“

„Nur 35 Kilo.“, sagte sie traurig.

Severus nickte und kehrte zu seiner Familie zurück. Die Jungen wussten nichts von der Ernsthaftigkeit von Harrys Zustand und redeten fröhlich als sie zurück in ihre Räume flohten. Narzissa nahm sie mit in das Spielzimmer für ihren Morgenunterricht und Severus ging in sein privates Labor, um Harrys Zaubertrank zu brauen.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Nachdem Narzissa Harry hingesetzt und seine Aufgaben gegeben hatte, ging sie hinüber zu ihrem Sohn und beschwor einen Ordner herauf. Sie öffnete ihn und legte ihn vor ihn. Er zog eine Augenbraue nach oben und sie lächelte unschuldig zurück. Das ließ ihn nur die Stirn runzeln und sie musste kämpfen, um nicht zu lachen.

„Das sind all die Fortschrittsberichte über die Geschäfte, in denen das Malfoy-Vermögen investiert hat. Die Papiere am Ende sind Bitten und Anfragen. Du bist jetzt zwölf, Drache. Es ist an der Zeit, dass Du einige Deiner Pflichten als Lord übernimmst.“

Draco seufzte, nahm aber den Ordner. „Ja, Mutter.“

Sie lächelte und überließ ihn seiner Arbeit.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

„Moony!“, rief Harry glücklich als sie den Werwolf an der Mittagstafel vorfanden.

„Wie geht es Euch beiden?“, fragte er und zog Harry zu sich.

„Uns geht’s gut.“, antwortete Draco und nahm platz. Er lächelte den Wolf an, um ihn wissen zu lassen, dass er glücklich war zu sehen, dass Harry es war, aber es war nicht angenehm es zu zeigen.

„Dann bin ich froh.“, lächelte Remus zurück und ließ den Blonden wissen, dass er verstanden hatte und sich darüber nicht ärgerte.

„Bist Du okay?“, fragte Harry besorgt mit grünen, ängstlichen Augen.

„Mir geht es gut, Welpe. Ich bin nur müde.“ Er strubbelte ihm durchs Haar und Harry ging zu seinem Platz. „Was habt ihr heute gemacht?“

Draco beklagte sich über die Kopfschmerzen, die ihm die Politik bereitete und Harry erzählte ihm über den Test, den er gemacht hatte und für den er eine 2+ bekommen hatte. „Wo ist Dad?“, fragte Harry.

„Er arbeitet an einem Trank.“, lachte Remus. „Wo sollte er sonst sein?“

Sie alle lachten. Auch Narzissa.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Harry und Draco gingen nach dem Mittagessen mit Narzissa in den Raum der Wünsche. Sie alle waren desillusioniert, damit niemand sie auf ihrem Weg sehen konnte. Sie fanden dort nur Slytherins. Hermine war im Fuchsbau mit Ron und Ginny, die um ihren älteren Bruder trauerten. Neville war zu Hause und betrauerte seine Eltern. Sie würden nicht vor Freitag zurück sein.

„Hallo Draco, Potter.“, begrüßte sie Pansy lächelnd. „Wie waren nicht sicher, dass ihr kommen würdet.“

„Uns geht es besser.“, erklärte Draco und beschwor einen Besen herauf. „Fühlt Ihr Euch bereit für ein Spiel?“

„Sicher.“, sagte Vincent und stieß sich vom Boden ab. „Aber wie werden wir uns aufteilen?“

„Greg, Harry und ich gegen Dich und Pansy.“, lächelte Draco.

„Das ist nicht fair.“, spie Pansy, flog aber zu Vince.

Draco zuckte mit seinen Schultern und die Spiele begannen. Es war schön alles für eine Weile zu vergessen. Er scherzte nicht, wenn er sagte, dass die heikle Politik, die mit den Malfoy-Geschäften verbunden war, ihm Kopfschmerzen bereitete und das Entsetzen des Krieges noch in seinem Geist war. Er hielt nur durch, so gut er konnte, weil er wusste, dass er stark für sein Baby sein musste. Harry war nicht annährend so okay, wie er vorgab. Unter der Oberfläche seiner Freude lag große Angst, Entschlossenheit, Entsetzen und Glaube.

Harry spielte nur für eine Stunde bevor seine Hände begannen zu zittern und Draco ihm befahl, sich auszuruhen. Er lächelte glücklich, berührt davon, dass Draco seine Erschöpfung bemerkt hatte und sich um ihn sorgte. Doch seine Träume waren dunkel und blutig. Draco fuhr hinab vom Himmel, sobald er die wachsende Unruhe seines Babys spürte und hielt ihn fest, bis die Träume ruhiger wurden. Die anderen sagten nichts dazu. Stattdessen kamen sie hinunter und setzten sich zu ihm, redeten über nichts und versuchten ihr bestes, ihren Anführer aufzumuntern. Draco lächelte sie an und ließ sie wissen, dass er ihre Unterstützung zu schätzen wusste.

„Es ist Zeit zum Abendessen.“, unterbrach Narzissa sanft.

Der Blonde nickte und schüttelte seinen Freund. „Harry. Es ist Zeit zu gehen.“

Grüne Augen schlugen müde auf. Harry schaute hinauf zu Draco und griff nach dessen Zopf, ehe er sich auf die Seite rollte und seine Augen wieder schloss. Draco konnte sich das breite Grinsen nicht verkneifen, das sich auf seine Lippen schlich, als er Harrys warme Zuneigung spürte. „Komm, Baby.“, wisperte er in Harrys Ohr. „Wir müssen etwas essen.“

Harry öffnete wieder seine Augen und gähnte. Draco half ihm auf die Beine und sie warteten geduldig, als Narzissa sie verzauberte. Sie verabschiedeten sich von den Slytherins und gingen in ihre Räume, wobei Harrys Hand die ganze Zeit in Dracos lag.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Severus aß mit ihnen und gab Harry einen Zaubertrank zu trinken, bevor sie zu Dumbledores Büro gingen, um Duellieren zu üben. Während dieses Duells griff Severus ihre mentalen Barrieren an, doch die Jungen machten es gut und sie grinsten, als Severus ihnen das auf dem Rückweg sagte. Sie aßen einen Snack, bestehend aus Keksen und Eiscreme, und nahmen ein Bad. Severus brachte sie ins Bett, bevor er sich mit dem Wolf in sein eigenes zurückzog.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Harry wachte mitten in der Nacht auf, da er Bauchkrämpfe hatte. Draco war nach dem Abendessen von seiner Mutter beiseite gezogen worden und von ihr über Harrys Gesundheit aufgeklärt worden, damit er wusste, warum seinem Baby etwas wehtat. Harry beschwerte sich nicht und fragte nicht, was mit ihm los war. Er entschuldigte sich nur leise, dass er ihn aufgeweckt hatte und lag still, während er seinen Bauch streichelte. Draco hasste die Dursleys. Wegen ihnen hatte Harry gelernt still zu leiden. Nun, wenigstens würde er nicht mehr alleine leiden müssen. Er kuschelte sich an seinen Freund und fügte seine Hand der Harrys hinzu und rieb ihn sanft über seinen Bauch.

„Du solltest weiterschlafen.“, flüsterte Harry.

„Mir geht’s gut.“, versprach Draco und küsste seine Schläfe. „Entspann Dich einfach. Wir werden gemeinsam schlafen.“

Harry lächelte in die Dunkelheit und lies sich von der Körperwärme seines Freundes beruhigen. „Danke, Ray.“

„Ich liebe Dich, Baby.“, antwortete Draco sanft.
„Ich liebe Dich auch.“, antwortete Harry bevor er wieder einschlief.

Draco blieb noch für eine Weile auf, rieb einfach Harrys Bauch und stellte sicher, dass der Junge nicht mehr aufwachte. Als er sich sicher war, dass sein Freund friedlich schlief, erlaubte er sich selbst seine Augen zu schließen.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Der unterbrochene Schlaf der Nacht, beeinträchtigte Draco nicht, doch Harry war nicht so stark. Sein Körper war schwach und immer noch dabei zu heilen. Als sie zum Raum der Wünsche gingen, ging Harry zu seinem Platz unter dem Baum und legte sich hin, um zu schlafen. Draco flog mit seinen Freunden, bis Narzissa sagte, dass es Zeit war zu gehen und sie Harry aufhalfen. Severus gab ihm nach dem Abendessen einen weiteren Trank, danach gingen sie zum Duellieren und verschlossen sich, während sie angegriffen wurden. Diese Nacht wachte Harry wieder auf und wieder wartete Draco bis die Krämpfe verschwanden und rieb seinen Bauch, bis er schlafen konnte.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

„Baby, Wach auf.“, rief Draco sanft.

Harry öffnete seine Augen und war dankbar, dass Draco das Sonnenlicht davon abhielt direkt in sein Gesicht zu scheinen. Er blinzelte und setzte sich mit einem Gähnen auf.

Pansy grinste. „ Du bist wirklich ein liebenswürdiges Kind, Potter. Weißt Du das?“

„Oh, das weiß er.“, lachte Draco.

Harry errötete und schubste ihn. „Halt den Mund, Du.“ Er stand auf und streckte sich. „Also, wer hat gewonnen?“

„Musst Du da noch fragen?“, grinste Draco und schlang seine Arme um Harry. Der dunkelhaarige lehnte sich gegen den Blonden und Pansy schmachtete sie an.

Vince und Greg rollten mit ihren Augen. „Wir sehen Dich morgen, Draco.“

„Bye.“, nickte Draco ihnen zu. „Viel Glück nächstes Mal, Pansy.“

„Hör auf Harry und halt die Klappe.“, sagte sie süß und warf ihm einen Luftkuss zu, ehe sie mit den beiden Slytherin-Jungs ging.

„Bereit?“, fragte Narzissa die Jungs.

„Ja.“, nickte Draco.

Sie sprach den Zauber und sie gingen zur Tür. Narzissa führte sie an und Draco folgte ihr nur ein paar Schritte dahinter. Harry war der Letzte und hielt den größeren Jungen bei der Hand. Es war lustig, dachte er. Er hatte niemals die Hand eines anderen so gehalten, als er das erste Mal zwölf gewesen war und er dachte auch nicht, dass es Draco getan hatte. Und er schätzte, dass er auch Rons oder Hermines Hand nicht gehalten hätte. Doch nun fühlte es sich so normal und angenehm an Dracos Hand zu halten.

Harry zuckte mit den Schultern. Es war nur normal, wenn man bedachte, dass seine Gefühle für Draco viel stärker waren, als sie es jemals für Ron oder Hermine gewesen sind (zumindest, soweit er wusste). Für einen Moment fragte er sich, ob das nicht befremdlich sein sollte, doch er schob den Gedanken von sich. Er war mit Draco, abgesehen von den wenigen Tagen, die Narzissa ihn weggebracht hatte, aufgewachsen. Der Blonde hatte ihm durch seine Ängste geholfen und er war glücklicher, als er es jemals gewesen war. Es war nur natürlich, dass er dem Blonden näher stand, als seinen anderen Freunden. Richtig?

Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als ein helles Licht aufleuchtete und eine Erschütterung der Luft in ihn fuhr. Mit einem entsetzten Schrei fiel er erblindet neben Draco. Draco griff nach seinem Zauberstab, wobei seine Hände vor seiner eigenen Angst und der Harrys zitterten, doch als er seine Finger um ihn geschlossen hatte, schnappte etwas um seinen Hals. Ein gleicher Klick zeigte ihm, dass dasselbe bei Harry gemacht wurde. Und dann zog sich alles zusammen.

Zuerst war es schmerzhaft, doch nur, weil er instinktiv gegen die unsichtbare Kälte, die ihn umschloss, ankämpfte. Hyperventilierend, noch immer geschockt und blind, zwang Draco sich selbst zur Ruhe und hörte reflexartig auf gegen die Barriere zu kämpfen. Die Wellen des Schmerzes gingen langsam zurück. Das Erste, wessen er sich bewusst wurde, waren Harrys Gefühle.

Merlin sei Dank! Die Barriere hatte dies letztendlich nicht zerbrochen. Harry hatte Angst, hatte aber keine großen Schmerzen. Er musste es eher als Draco herausgefunden haben und hatte aufgehört gegen, was auch immer ihre Magie eingesperrt hatte, zu kämpfen. Er wusste, es gab Vorrichtungen, Zauber und Tränke, die dies tun konnten, aber er hatte noch nie von einem in Form eines Halsbandes gehört.

Er schlug seine Augen auf und bemerkte, dass er, immer noch desillusioniert, über jemandes Schulter, sehr schnell nach Hogsmeade getragen wurde. Seine Hände waren ihm auf dem Rücken zusammengebunden und er konnte kein Geräusch von sich geben, obwohl er versuchte zu schreien. Als er schließlich auf die kluge Idee kam, zu kämpfen, führte ein Schlag mit einer Faust dazu, dass alles für einige Momente schmerzhaft schwarz um ihn herum wurde.

Er kam wieder zu sich, als er hart auf den Rücken neben Harry in etwa fünf Zentimeter tiefen Schnee neben der Heulenden Hütte geworfen wurde. Harry war in der gleichen Situation wie er. Seine Hände waren auf seinem Rücken zusammengebunden und sein Mund war fest verschlossen. Seine Augen waren weit vor Angst und seine Brille war nirgends zu sehen. Sie waren definitiv nicht für draußen angezogen und beide zitterten. Er hatte einen guten Blick auf das Halsband um Harrys Hals. Es war schwarz und glänzend, wie ein Band aus flüssigem Schatten. Er zitterte vor Empörung darüber, dass eine identische schmutzige Einrichtung seine Haut berührte. Harrys Angst war groß, doch Draco fühlte sich immer noch ein bisschen losgelöst – er wusste, dass er wütend wie die Hölle sein sollte.

Niemand anderes war dort, abgesehen von ihren Entführern und Draco richtete seine Aufmerksamkeit auf sie. Einer war Theodor Nott. Einer war Blaise Zabini. Und der Dritte war Devon Zabini. Sie waren warm angezogen und nur Devon schien ruhig zu sein. Blaise schaute weg. Seine Wangen waren rot vor Scham und Schmerz. Theo sah nervös und aufgeregt aus und seine Augen blickten sie triumphierend an. Dracos Wut begann zu steigen.

„Du siehst gut aus, Draco.“, schnarrte Theo mit einem breiten Lächeln. „Ich mag das Haar.“

„Wir haben keine Zeit dafür.“, funkelte Devon die jungen Slytherins an. „Geh und hol den Portschlüssel.“

„Warum macht Blaise das nicht?“, funkelte Theo, doch als Devon ihn mit seinen kalten, blauen Augen anstarrte, drehte er sich herum und tat, was ihm gesagt wurde. Blaise sprach, sobald er außer Hörreichweite war.

„Können wir Draco nicht das Gedächtnis löschen und ihn gehen lassen?“, fragte er leise und sah mit flehenden Augen zu seinem Bruder.

„Der Dunkle Lord möchte sie beide.“, antwortete Devon. Er schaute nicht einmal zu seinem jüngeren Bruder. Er hatte seine Aufmerksamkeit auf die beiden Gefangenen gerichtet.

„Aber, wenn er Potter hat, wird er nicht wirklich bemerken, dass Draco…“

„Nein.“, unterbrach ihn Devon und Blaise wurde still.

Draco war froh. Er wollte nirgendwohin ohne Harry. Er musste einen Plan entwickeln. Er schaute hinüber zu Harry und hoffte auf Inspiration. Der Desillusionierungszauber wurde schwächer. Er würde jeden Moment beendet sein. Devon bemerkte das genauso und runzelte die Stirn. Er hob seinen Zauberstab und deutete mit ihm auf sie. Bevor er einen Zauber sprechen konnte, kam Theo zurück und trug eine lange, goldene Kette mit Münzen um seinen Hals. Er nahm sie ab und gab sie mit einer leichten Verbeugung Devon.

„Gut.“ Er nahm die Halskette und legte sie sich um. „Ich werde dem Dunklen Lord von Eurem Erfolg und Eurem Geschick berichten. Ihr beide müsst zurückgehen, ehe Ihr vermisst werdet.“

„Was!“, schrie Theo außer sich. „Ich gehe mit Dir und überbringe Potter!“

„Nein, das tust Du nicht.“, antwortete Davon ruhig. „Willst Du entgegen seinen Anordnungen vorgehen?“

„Du möchtest die ganze Anerkennung nur für Dich haben!“ Theos Zauberstab richtete sich auf den älteren Mann.

Devon dachte nicht einmal daran, auch seinen Zauberstab zu erheben. Er hielt ihn unten an seiner Seite und richtete ihn einfach auf den Jugendlichen. Seine Lippen bewegten sich nicht, doch Theodore stolperte zurück, sein Arm fiel müde zu Boden und sein Zauberstab landete im Schnee. Seine braunen Augen waren weit und dumpf.

„Er wird kein Problem sein. Sag einfach, er hat zuviel getrunken.“, befahl Devon seinem Bruder. Blaise sagte nichts, ging aber zu Theo und half ihm stehen zu bleiben. „Ich sehe Dich später, kleiner Bruder. Pass auf Dich auf.“

Draco funkelte den Bruder seines Freundes an, als der Mann einen Arm um ihn schlang und den anderen Arm um Harry schlang und sie nahe an sich zog. Er flüsterte ein Wort, das Draco nicht verstehen konnte und dann fühlte er den Haken des Portschlüssels. Als sie landeten, fiel Draco hart auf seinen Kidnapper und ihm entfuhr ein ‚Oomph’, als die Luft aus ihm herausgepresst wurde. Er hatte keine Idee, wo er war. Überall um ihn herum waren Bäume und auch, wenn dort kein Schnee gewesen wäre, wäre es trotzdem immer noch kalt.

„Seid Ihr Jungs in Ordnung?“, fragte Devon, als er sie vorsichtig losließ. Seine Hände schwebten immer noch über ihnen, um sicher zu gehen, dass sie nicht fallen würden.

Harry schwankte, blieb aber stehen. Draco schaukelte nicht einmal. Seine silbernen Augen glänzten vor Wut. „Hör mit den idiotischen Fragen auf.“, spie er, nicht überrascht, dass der Stillezauber weg war. „Wie denkst Du, dass es uns geht?“

Devon traf seinen Blick und sein Gesicht blieb ungerührt. Draco fuhr fort, ihn anzufunkeln, doch erachtete es als weise nichts mehr zu sagen. Harry zitterte vor Angst und Kälte. Draco ging zu ihm und lehnte sich an ihn. Er wollte seinen Freund beruhigen, sagte aber nichts; er vermutete, dass das Devon nur dazu bringen würde, sie noch mehr einzuschränken. Harrys Angst beruhigte sich, ohne dass er etwas sagte und er lehnte sein halbes Gewicht gegen Dracos Schulter.

„Ihr werdet mir folgen. Ihr werdet nicht rennen und nicht reden. Ich werde Euch sonst wehtun.“, erklärte Devon ruhig. Als er keine Antwort erhielt, drehte er sich um und begann durch den Wald zu gehen.

Draco folgte ihm einige Schritte dahinter und Harry lief an seiner Seite. Draco nickte Harry zu, vor ihm zu gehen und der Junge tat es ohne nachzufragen. Draco untersuchte die Fesseln. Sie sahen aus wie Seile, doch sie waren grau. Vom Berühren seiner eigenen Fesseln wusste er, dass sie glatt wie Metall waren, doch leicht wie Seile. Es war also eine magische Kombination von beidem. Das bedeutete, dass der Zauber sich schwächen würde und sich auflösen würde, wenn er nicht erneuert wurde. Devon war derjenige, der den Zauber gesprochen hatte, so dass sie nur von ihm wegkommen mussten. Leichter gesagt als getan.

Sie liefen nur für eine Stunde, als Harry zu stolpern begann. Angst und der Portschlüssel und diese verdammten Halsbänder, die ihre Magie blockierten, hatten ihn geschwächt. Devon lief weiter, da er nichts davon bemerkte. Draco schnarrte und versuchte Harry so gut zu unterstützen, wie es ging und lief direkt neben ihm, um dem kleineren Jungen zu erlauben, sich an ihn zu lehnen. Als Harry trotzdem strauchelte, konnte Draco es nicht länger hinnehmen.

„Wir müssen uns ausruhen!“, schnappte er und kniete sich neben seinen gefallenen Freund.

„Nein.“, antwortete Devon und schaute sich nicht einmal um. „Haltet durch.“

„Das können wir nicht, Du Dummkopf. Das ist kein Trick!“, schrie Draco, ehe er sich wieder zu Harry drehte. „Bist Du in Ordnung?“

„Ja.“, keuchte Harry. „Ich habe ein Stechen in meiner Seite.“

Sie schauten beide auf, als Davon stoppte und zu ihnen zurückkam. Harrys Augen wurden größer und er versteckte sich instinktiv halb hinter Draco. Dracos eigener Atem wurde aufgrund seiner eigenen Angst und Harrys Entsetzen, schneller.

„Ich habe Euch gesagt, dass ich Euch wehtun werde. Steht auf.“, sagte Devon ruhig.

„Was ist Dein Problem?“, fragte Draco. „Wir können nicht weiter, okay? Kein Strafen werden ändern, dass es uns physisch unmöglich ist.“

„Ich stimme dem nicht zu. Crucio.“

Schmerz explodierte hinter Dracos Augen. Sein ganzer Körper zitterte und verkrampfte sich und er heulte vor Schmerz auf. Es schien ewig anzudauern, als er sich in einen festen Ball zusammenrollte. Die Qual baute sich immer weiter auf und er wusste, er würde entzweibrechen und… es hörte auf. Über sein eigenes Wimmern und Schluchzen, kam ihn das Geräusch von Fluchen und Schlägen an seine Ohren.

Er blinzelte die heißen Tränen aus seinen Augen und sah Harry, der in die nun zauberstablose Hand des Mannes biss. Devon schlug Harry auf den Kopf und den Rücken und schrie ihn an, loszulassen. Seine Beine kamen nun hinzu, doch Harrys Kiefer öffnete sich nicht. Ein Strom aus Blut tropfte ihm von seinem Kinn und von Devons Fingern.

Draco stand auf und strauchelte. Seine Muskeln schrieen ihn an, sich nicht zu bewegen, sich nur still hinzulegen und darauf zu warten, dass der Schmerz aufhörte. Doch das war ihre einzige Chance. Er schrie, rannte auf Devon zu und presste mit einem Kopfstoß die Lauft aus seinen Lungen. Sie alle fielen zu Boden und Draco schlug ihn mit seinem Kopf, biss und trat ihn. Er schrie wie ein wildes Tier. Es tat weh und er konnte an nichts anderes denken, als daran, dass ihm nie wieder so wehgetan werden sollte.

„Ray!“, schrie Harry. „Ray! Draco, Stopp! Ray, Bitte!“

Es brauchte einen Moment, ehe die Bedeutung von Harrys Worten klar geworden war und er zwang sich selbst mit der gedankenlosen Attacke aufzuhören. Er konnte kaum Atmen und sein Herz schlug wie ein Dampfhammer gegen seine Rippen. Er stolperte ein paar Schritte zurück und fiel auf die Knie. Devon war bewusstlos. Irgendwann waren Harrys und seine Hände von den Fesseln gelöst worden und Draco hatte begonnen sie in seiner grenzenlosen Wut, Devon zu zerstören, einzusetzen. Da war Blut in seinem Mund und an seinem Kinn. Es war unter seinen Fingernägeln und sein Fuß tat weh davon, den Mann so hart und so lange zu treten.

„Ray…“, schluchzte Harry und klammerte sich an den Blonden. „Bist… Bist Du… in Ordnung?“

„Ja.“, keuchte er. Seine Kehle brannte und seine Stimme war heißer. „Wir können nicht hier blieben. Wir müssen hier weg.“

Er zwang sich selbst aufzustehen und zurück zu Devons zerschundenem Körper zu gehen. Er war geschockt darüber, wie viel Schaden er angerichtet hatte. Er konnte sich nicht daran erinnern nur halb so viel getan zu haben. Devons Gesicht war von etlichen Brüchen geschwollen und seine Kleidung war von hässlichen Kratzern zerrissen. Die Art, wie seine Brust sich hob und senkte und die Art seines feuchten und abgehackten Atems, zeigte Draco, dass er ein paar von Devons Rippen gebrochen hatte.

Draco bereute es nicht, war aber auch nicht stolz darauf. Das beste Wort, was er dafür finden konnte, um beschreiben zu können, wie er sich fühlte, war eine grimmige Befriedigung. Er zog die Halskette von dem Hals des Mannes, durchsuchte all seine Taschen und nahm alles, was er finden konnte, für den Fall, dass es ebenfalls Portschlüssel waren. Er deutete Harry, Devons Zauberstab zu nehmen und der Jungen rührte sich, um zu gehorchen.

„Wir sollten ihn töten. Er wird uns verfolgen. Er wird mehr Todesser holen und wir werden gefangen.“, erkannte er.

Harry stand an seiner Seite und zitterte. In seine grünen Augen trat Verstehen und Entsetzen. Draco zuckte erschrocken zusammen, als er die chaotischen Gefühle und die Qual in seiner Brust wachsen spürte. Er konnte nicht einmal versuchen zu entschlüsseln, was sein Freund fühlte. Es war stark. Er griff hart nach Harrys Schulter und schüttelte ihn, damit er sich auf seine Worte konzentrierte.

„Wir müssen das tun. Verstehst Du das?“

„Er ist Blaises Bruder.“, sagte Harry schwach. Es war nicht wirklich ein Argument, nur das, welche Fakten und Konsequenzen es haben würde, wenn sie taten, was sie tun wollten.

„Er ist ein Todesser.“, sagte Draco grimmig. „Er wird uns übergeben, damit wir getötet werden und er wird uns foltern. Wir müssen in der Nähe des Lagers der Todesser sein. Wir… wissen… wir wissen, dass sie dazu fähig sind. Du bist der Junge-der-lebt. Ich… Ich werde nicht zulassen, dass sie Dich töten.“

Harry nickte müde. Tränen liefen seine Wangen hinunter, doch der Wulst der Emotionen wurde weniger. Draco konnte nun die das Verstehen, Gewissensbisse, Schuld und Entsetzen erkennen. Draco fühlte sich krank und verzweifelt und ängstlich. Aber er musste für Harry stark sein. Er hatte sich selbst versprochen, seinen Freund zu beschützen. Er würde nicht erlauben, dass er verletzt und getötet würde und er konnte sich das Grauen, das Harry erwartete, wenn er jemals verletzlich und machtlos zu Voldemort gebracht wurde, vorstellen. Er konnte das nicht geschehen lassen.

„Schau nicht hin.“, sagte er sanft und strich Harrys Pony aus seinen Augen. „Geh dort rüber. Es wird schnell gehen.“

„Nein.“, wisperte Harry und Entschlossenheit erschien in seinen schmerzerfüllten Augen. „Du wirst das nicht alleine tun. Ich werde bis zum Ende bleiben.“

Draco würgte ein Schluchzen hinunter und umarmte Harry für einen kurzen Moment ganz fest. „Okay. Wir müssen uns beeilen…“ Er drehte sich um und näherte sich Devon. Er konnte noch immer nicht zaubern, wegen des verdammten Halsbandes. Er musste es auf Muggelart tun. Aber wie? Harry musste seine Unsicherheit gespürt haben und nahm einen Stein, die nur ein wenig größer war als seine geschlossene Faust, und übergab ihn Draco. Draco nahm ihn und trat zu Devons Kopf. Oh, Merlin… aber er musste es tun. Er musste überleben. Er musste Harry beschützen.

Harry kam zu ihm. Er hatte auch einen Stein. Er wollte das wirklich mit Draco durchstehen. Er weinte. Draco hasste das und konnte plötzlich den Gedanken nicht ertragen, dass Harry mit dem Stein auf den bewusstlosen Mann einschlug. Mit einem Schrei, schubste er Harry zurück und wirbelte herum, um den Stein mit aller Kraft auf den Kopf zu schlagen. Er traf mit einem nassen Knacken auf. Blut begann von Devons Kopf zu laufen. Draco ließ den Stein fallen und stolperte weg, um sich zu übergeben. Harry kam zu ihm, doch Draco schob ihn weg. Der Dunkelhaarige weinte hilflos, als Draco seinen Mund abwischte.

„Lass uns gehen.“, knurrte er und lief so schnell er konnte in die entgegengesetzte Richtung, in die Devon ihn geführt hatte, davon.

Harry folgte ihm und hielt sich mit seinen Armen selbst umschlungen. Seine Augen verließen nie den Zopf des Blonden. Er war mit Sorge, Liebe, Reue und Schuld erfüllt. Draco reichte zurück nach Harrys Hand und Harry nahm sie und klammerte sich fest dran. Draco war dankbar, dass Harry ihn immer noch liebte und nicht vor seiner Berührung zurückwich. Er hatte nicht gemerkt, dass er ebenfalls weinte.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Narzissa rannte in Severus’ Räume. Ihre Augen waren panisch, doch sie sprach deutlich, als sie sah, dass Severus und Remus von ihrem Treffen mit Dumbledore zurück waren. „Die Jungs wurden entführt.“

Severus sprang zischend auf die Beine und Remus stand mit vor Schock geweiteten Augen da.

„Die Slytherins hatten gerade den Raum der Wünsche verlassen. Ich habe die Jungen und mich verzaubert, damit wir nicht gesehen werden und wir haben den Raum verlassen. Ich sah niemanden, hörte niemanden und dann war da ein großer Lichtblitz und eine Welle der Magie hat mich gegen die Wand geschleudert. Ich habe das Bewusstsein verloren und als ich aufgewacht bin, war der Gang leer. Die Jungen waren weg. Jemand muss sich selbst verzaubert oder einen Trank genommen haben, um durch die Desillusion zu sehen, die ich über uns gelegt habe.

Severus rannte an ihr vorbei und Remus folgte ihm, doch sie liefen in verschiedene Richtungen. Ohne ein Wort zu sagen, wusste Remus, was sein Gefährte von ihm wollte und deshalb rannte er zu dem Büro des Direktors, um Hilfe zu bekommen und Albus zu erzählen, was passiert ist. Severus ging in den Slytherin-Gemeinschaftsraum, um zu sehen, ob jemand fehlte und warum. Narzissa eilte zurück zu dem Ort des Verbrechens, um zu sehen, ob sie einen Hinweis finden konnte, den sie vielleicht übersehen hatte.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Sie waren vielleicht für eine halbe Stunde gelaufen, als sie an einen sehr kleinen Bach kamen. Er war klein, doch es reichte. Draco fiel auf seine Knie und begann seine Hände und sein Gesicht zu waschen. Harry kniete sich ebenfalls hin und trank etwas von dem Wasser aus seinen Händen. Sie zitterten schwach und er wusste, dass er nah daran war sich selbst zu weit zu treiben. Er würde bald zusammenbrechen, wenn sie so weiter machten, doch er wusste, dass sie auch nicht anhalten konnten. Deshalb sagte er nichts und tat sein Bestes seine Schwäche vor Draco zu verbergen.

Draco wurde nicht getäuscht, doch er konnte nichts tun. Er würde Harry anbieten ihn zu tragen, wenn es zu schlimm wurde, doch je länger Harry selbst gehen konnte, desto bessere Chancen hatten sie. Er war angespannt und lauschte nach Verfolgern, doch hörte er keine Spur davon. Das bedeutete nicht wirklich etwas. Sobald Devon gefunden wurde, würden die Todesser Zauber anwenden, um sie zu finden. Sie mussten weit genug weg kommen, damit die Zauber nur ungefähre Antworten geben konnten oder gar nicht wirkten. Vielleicht würden diese verdammten Halsbänder ihnen helfen nicht aufgestöbert zu werden.

„Lass uns gehen.“ Er half Harry aufzustehen und sie liefen schnell weiter.

Nicht lange danach, nur etwa 45 Minuten, konnte Harry nicht mehr. Es war ein leichtes Zittern seiner Beine zu sehen und seine Hände zitterten arg. Schwarze Punkte flimmerten vor seinen Augen und er konnte kaum atmen. Draco kniete sich neben ihn und Harry entschuldigte sich tief beschämt, dass er so schwach war, wenn Draco ihn so sehr brauchte.

„Schhh… Es ist in Ordnung, Baby.“, sagte Draco sanft. „Es ist nicht Dein Fehler. Hier. Klettere auf meinen Rücken. Ich werde Dich tragen.“

Harry tat, was ihm gesagt wurde und war zum ersten Mal dankbar, dass er so klein und leicht war. Draco konnte Harry so möglicherweise leicht tragen, doch er war von dem Crucio und ihrer Wanderung geschwächt. Seine Beine zitterten als er aufstand, doch er war fähig seine Knie durchzustrecken. Als er fest stand, machte er einen Schritt und dann einen weiteren.

Harry war schlapp, ohnmächtig von dem Gefühl der plötzlichen Stille seiner Emotionen. Draco biss seine Zähne zusammen und lief weiter. Die Sonne war untergegangen und er musste sehr aufpassen, um nach Dingen zu sehen, die sie stolpern lassen konnten. Er atmete bereits schwer, doch er hatte gelernt, dass tief ein- und ausatmen half. Tränen begannen wieder über seine Wangen zu laufen. Dieses Mal vor Erschöpfung. Doch er konnte nicht anhalten. Die Todesser würden ihn finden, wenn er es tat.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

„Nichts.“, sagte Severus. Albus, Remus, Narzissa und er hatten nichts gefunden, was ihnen sagen konnte, wo die Jungen jetzt sein konnten. „Absolut nichts.“ Das Glas in seiner Hand zerbrach. Er war in dem Büro des Direktors. Narzissa und sein Gefährte saßen auf den Stühlen vor Albus’ Schreibtisch. Albus lehnte müde in seinem Stuhl und rieb sich mit seinen Händen über sein Gesicht. Severus war im hinteren Teil des Raumes und schritt dort aufgeregt auf und ab.

„Es gibt einen Ortungszauber, den ich ausführen könnte.“, sagte Narzissa fest. „Als ein Malfoy wird er mich zu dem Lord der Familie führen. Es wird aber sehr offensichtlich sein. Jeder Zauberer in der Nähe meines Sohnes wird es spüren, während der Zauber wirkt.“

„Wenn sie eine Chance hatten zu entkommen, wäre dies kein weiser Zauber.“ Albus senkte seine Hände und zeigte seine trüben Augen.

„Aber das könnte etwas sein, auf das wir zurückgreifen können.“, sagte Remus sanft. „Narzissa, gibt es… gibt es eine Möglichkeit uns zu sagen, ob der Malfoy Lord… getötet wurde?“

„Ich werde es wissen, wenn das passiert.“, antwortete sie und senkte ihren Kopf, um ihre Angst und ihre Tränen zu verbergen. „Merlin, lass das nicht passieren.“

„Wir müssen IRGENDETWAS tun!“, brüllte Severus.

„Beruhige Dich. Wir müssen klar denken.“, schnappte Albus. „Wo wurden sie hingebracht. Wahrscheinlich zu Voldemort. Wenn wir das wüssten, könnten wir Ordensmitglieder das Gebiet zwischen Hogwarts und diesem Ort absuchen.“

„Ich werde meine Slytherins unter Veritaserum befragen und versuchen etwas herauszufinden.“, sagte Severus kalt. Es war eine extreme Maßnahme, doch die Situation verlangte nach eben dieser. Wenn es jemand herausfand oder eines der Kinder eine allergische Reaktion darauf zeigte, würden er und Dumbledore einen Menge Ärger bekommen. Sie konnten beide in Azkaban landen.

„Geh sicher, dass sie sich nicht erinnern.“, rief Albus und Severus schnarrte bei der Andeutung, er wüsste nicht, was zu tun sei.

„Was können wir tun?“, fragte Remus.

„Du gehst zum Grimmaldau Platz und hältst den Orden auf dem Laufenden. Ich werde hier bleiben und auf Severus warten. Narzissa… Tun Sie, was sie wollen, nur bleiben sie in der Nähe, damit wir sie über jede neue Information auf dem Laufenden halten können.“ Die zwei nickten und verließen das Büro. Dumbledore seufzte und rieb sich die Stirn. „Oh, mein lieber Junge. In welche Situation hast Du Dich diesmal gebracht?“

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Draco konnte nicht mehr weiter laufen und brach an dem Stamm eines großen Baumes zusammen und setzte Harry sanft ab. Seine Beine brannten vor Erschöpfung und er wimmerte, sicher, dass sie nie mehr funktionieren würden. Es war jetzt stockdunkel. Der Mond stand über ihnen und nur sehr wenig Licht schaffte es zu ihnen. Harry wachte erschöpft auf. Es war jetzt kalt, da er nicht mehr an Dracos Rücken gedrückt war.

„Ray… Bist Du verletzt?“, fragte er, als er das beinahe stille Schluchzen seines Freundes hörte. Als Draco nicht antwortete, krabbelte Harry zu ihm hinüber, setzte sich in seinen Schoß und lag praktisch auf ihm. Draco seufzte in schwacher Erleichterung, als Harrys Wärme ihn bedeckte und tief in ihn einzog. „Sag mir, was wehtut.“

„Beine.“, krächzte er.

Harry nickte und reichte hinunter. Mit beiden Händen massierte er sanft Dracos Oberschenkel und arbeitete sich hinunter. Draco versteifte sich, zuckte unter ihm und zischte vor Schmerz und Erleichterung auf, als Harrys dünne Finger arbeiteten. Es brauchte eine ganze Zeit, bis Dracos Jammern und Stöhnen erstarb und seine Beine entspannten sich vor Erleichterung. Harry kicherte und drehte sich zurück, um den Blonden anzusehen und sich gegen seine Brust zu lehnen. Seine Arme schlangen sich für eine Umarmung um seinen Freund und seine Hände spielten mit Dracos Zopf und den losen Strähnen.

„Ich werde aufpassen. Schlaf.“, wisperte Harry beruhigend. Ein leichtes Schnarchen war die einzige Antwort.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Draco wachte bei Dämmerung von einem leichten Schütteln auf. Er hatte Schmerzen und war am Verhungern, aber er war ausgeruht. Harry sah müde aus, aber nicht zu sehr. Er lächelte schwach und Harry tat es ihm gleich. Ihnen war kalt, doch nicht so kalt, wie es ihnen alleine gewesen wäre. Als Draco auf seinen schwachen, steifen Beinen stand, war er froh, dass sie laufen würden. Es würde sie aufwärmen. Er half Harry auf seine Beine und sie machten sich auf den Weg.

„Gab es irgendeine Störung letzte Nacht?“, fragte er.

„Nicht wirklich.“, sagte Harry. „Ein paar Hasen sind an uns vorbeigelaufen und ein Fuchs, aber das war alles.“

„Ich frage mich, warum niemand nach uns sucht. Denkst Du sie haben… du weißt schon… gefunden?“ Draco errötete. Er konnte sich nicht selbst dazu bringen seinen Namen zu sagen. Er schob die Gedanken daran, was er getan hatte, beiseite. Er hatte jetzt keine Zeit dafür.

„Ich weiß es nicht.“, antwortete Harry. „Vielleicht haben sie es und sie können uns nicht finden.“

„Das wäre großartig.“, seufzte Draco.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Es hatte den größten Teil der Nacht erfordert, alle Slytherins zu befragen und er hatte nur vage Antworten bekommen. Voldemort hatte sein Lager irgendwo in Rumänien. Es gab ein riesiges Gebiet abzusuchen zwischen Hogwarts und Rumänien. Er stieg die Stufen zu Albus’ Büro hinauf, wobei er zwei Stufen auf einmal nahm. Der alte Zauberer wartete hinter seinem Schreibtisch auf ihn. Die anderen waren nicht da.

„Südrumänien.“, sagte er schnell und nahm platz. Er musste seine Energie aufheben. Mit diesem Gedanken akzeptierte er den heißen Tee, den Albus ihm angeboten hatte.

„Das ist unerfreulich. Das am nächsten gelegene Land, in dem wir gute Verbindungen haben, ist Deutschland.“

„Das wird der Grund sein, warum Voldemort dort sein Lager hat.“, schnarrte Severus.

Albus seufzte und stand auf. „Wir müssen den Orden informieren und unsere Ressourcen zusammenziehen. Finde Narzissa und bring sie mit, wenn Du kommst.“

Severus nickte und ging, um zu tun, was ihm aufgetragen wurde. Seine Sorge und seine Angst waren ein heißer Knoten in seiner Brust, doch er musste das mit all seiner Kraft zurückdrängen. Er konnte seinen Söhnen nicht helfen, wenn er nicht klar denken konnte. Ein Energietrank wäre auch nicht schlecht.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

„Ich… kann nicht…“, keuchte Harry mit einem Stöhnen und sank auf seine Knie. Er fror, er zitterte und er fühlte sich schwach und benommen. Er war so hungrig, dass sich sein Magen verkrampfte. Er hatte von den Dursleys her lange Erfahrung damit, hungrig zu sein und immer noch zu arbeiten, doch es schien, dass seine Ausdauer nicht mehr die war, die sie einmal gewesen war.

Draco stoppte und schaute zurück zu seinem Freund. Er fühlte sich selbst erschöpft und hungrig. Seine Beine liefen von alleine. Doch zu sehen, wie Harry litt, schärfte seinen Geist und ließ ihn sich stärker fühlen. Er ging und setzte sich neben seinen Freund, wo er ihn in eine Umarmung zog, um zu versuchen sie beide zu wärmen. Harry ließ sich in seinem Schoß nieder und schlang sich um ihn. Draco lächelte müde und lies seinen Kopf an Harrys Schulter ruhen.

„Tut mir Leid, Ray.“, sagte Harry, als er wieder genug Luft hatte, um zu sprechen.

„Schhh… Wir werden uns für eine Weile ausruhen und wenn Du dann immer noch nicht gehen kannst, werde ich Dich wieder tragen.“

Harry nickte und biss sich auf die Lippe. Er wünschte, dass sie ihre Magie hätten. Er könnte ihnen auf diese Weise etwas zu essen besorgen. Bedauerlicher Weise hatte all das Herumwerken an ihren Hälsen nichts gebracht. Die Halsbänder waren aus einer Art Stein gemacht, vermuteten sie, und waren nahtlos. Es gab keine Möglichkeit sie abzunehmen.

„Kannst Du gehen?“, fragte Draco und riss Harry damit aus seinen Gedanken. Der Dunkelhaarige stutzte, als er bemerkte, dass seine Augen geschlossen waren und er nicht die Kraft hatte, seinen Kopf von Dracos Schulter zu nehmen, oder sie zu öffnen. „Ich nehme das als ein nein.“ Der Blonde bemühte sich für ein paar Minuten, hatte es aber schließlich Harry sicher auf seinem Rücken und lief wieder.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

„Es gibt kein Ministerium oder eine Regierung der Zauberer in Rumänien.“, sagte Shaklebolt. Der ganze Orden saß um einen Tisch, an dem er stand und hörte allem zu, was er mit grimmigem und besorgtem Gesicht sagte. „Das wird uns helfen UND uns behindern. Es wird helfen, weil wir technisch gesehen nicht gegen eine Gruppe kämpfen müssen, wenn wir das Land betreten. Es wird uns behindern, weil sie uns nicht helfen oder uns erzählen können, was sie wissen. Das Beste, was wir tun können ist, alle Einheimischen zu meiden.“

„Wer wird suchen gehen und wie viel von Rumänien werden wir absuchen müssen?“, fragte Remus.

Albus beschwor eine Karte von Rumänien auf den Tisch. „Unsere Informationen sagen, dass die Jungen in den Süden in die Nähe von Alexandria gebracht wurden. Ich schlage vor, dass wir diese Stadt zu unserer Basis machen und in Gruppen von dieser Stadt ausgehen.“

„Wir sind einundzwanzig, aber offensichtlich können wir nicht alle nach Rumänien gehen, um uns an der Suche zu beteiligen.“, sagte Severus.

„Ich kann nicht gehen. Ich muss zurück zur Schule.“, sagte Albus ernst. „Elphias, Du hast während der letzten Jahre eine Menge für uns getan. Es wäre das Beste, wenn Du hier bleibst. Madame Rosmerta, Sie haben Ihre Bar zu führen und dürfen keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen, indem sie ihren Posten verlassen. Arabelly, Du bist wertvoll, aber Deine Stärken liegen woanders. Und zu den Weasleys… Ihr betrauert immer noch den Verlust Eures ältesten Sohnes. Ich verstehe, wenn einer von Euch oder alle nicht an dieser Mission teilnehmen können.“

„Ron und Ginny sind im Fuchsbau. Hermine genauso.“, informierte sie Misses Weasley. „Ich werde bei Ihnen bleiben, so dass die anderen nach Harry suchen können.“ Die beiden Weasley-Männer nickten.

„Sehr gut.“ Albus beugte seinen Kopf in Respekt. „Wir wissen die Hilfe zu schätzen. Minerva…“

„Nein. Ich werde gehen.“, schüttelte sie ihren Kopf. „Ich trauere immer noch, doch meine Familie wird meine Abwesenheit verstehen.“

„Das gleiche bei mir. Meine Tochter und ich werden beide helfen nach den Jungen zu suchen.“, sagte Andromeda. Sie hatte einen Muggel geheiratet, doch das hatte nicht dazu geführt, dass ihr Ehemann kein Ziel für die Todesser blieb, da ihre Tochter ein Auror und ein Mitglied des Ordens war, der gegen Voldemort kämpfte. Nymphadora hatte sie zum Grimmauld Platz gebracht, damit sie bis zur Beerdigung ihres Vaters in Sicherheit war und Andromeda hatte entschieden, sich auch dem Orden anzuschließen. Sie wollte die Bastarde zur Strecke bringen, die ihr ihren geliebten Ehemann genommen hatten.

„So sei es. Wenn es irgendjemanden gibt, der noch etwas sagen will, dann soll er es jetzt sagen.“ Albus schaute sich an der Tafel um. Niemand erhob seine Stimme. „Sehr gut. Es bleiben sechzehn von uns übrig. Das macht vier Drei-Mann-Teams. Wir werden das Gebiet um Alexandria in vier Sektionen entlang der Kompasslinien aufteilen. Jede Gruppe wird eine Sektion absuchen und sich nach außen vorarbeiten. Die Teamführer werden Severus, Narzissa…“

Bei den Blicken das Misstrauens und des Ärgers, dass auf ein paar Gesichtern erschienen war, schlug Albus mit seiner Hand auf den Tisch. „Stellt mich nicht in Frage. Jetzt ist nicht die richtige Zeit dafür.“ Jeder wurde ruhig.

Jeden ernst ansehend, fuhr Albus fort. „Wie ich gesagt habe, die Teamführer sind Severus, Narzissa, Remus und Kingsley. Die Anführer werden entscheiden, wer in ihrem Team ist. Ich werde gleich zurück sein.“

Severus endete mit Alastor Moody, Emmeline Vance und Arthur Weasley. Remus hatte Minerva McGonagall, Charlie Weasley und Rubeus Hagrid. Narcissa wählte Andromeda Tonks (ihre Schwester), Mundungus Fletcher und Hestia Jones. Shacklebolt nahm den Rest; Nymphadora Tonks, Dedalus Diggle und Sturgis Podmore. Albus kam Minuten später mit dutzenden von Hauselfen zurück. Während die Elfen Päckchen für die Suchtrupps fertig machten, gab Albus vier Portschlüssel aus.

„Ich möchte Quartalsberichte… Das heißt alle sechs Stunden.“, informierte sie Albus und war mit der Zustimmung, die er erhielt, zufrieden. „Viel Glück und seid vorsichtig. Es gibt Todesser in diesem Gebiet. Seid bereit zu kämpfen.“

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

„Baby…“, keuchte Draco heißer. Sein Mund war so verdammt trocken. Seine Lippen waren aufgesprungen und seine Haut fühlte sich an, wie Pergament. „Harry… Wasser…“

Harry hob seinen Kopf und rutschte von Dracos Rücken. Der Blonde schwankte bei dem Wechsel und Harry musste seinen Arm ergreifen, damit er stehen blieb. Vor ihnen war ein trüber Bach. Beide Jungen fielen auf ihre Knie und tranken durstig. Nichts hatte jemals so gut geschmeckt. Das war wirklich eigenartig, dachte Draco, als er fühlte, wie der Schmutz seine Zähne sandig machte und das allein hätte ihn unter normalen Umständen vergrault. Sie tranken einige Minuten, bis ihre lehren Bäuche mit Wasser gefüllt waren. Sie ließen sich erleichtert zurückfallen.

„Bist Du okay?“, fragte Harry und schaute zu dem Blonden.

Draco nickte und schaute in den Himmel hinauf. Es war Mittag. Merlin, er war so verdammt hungrig.

„Tut Dein Rücken weh?“, fragte Harry errötend. „Ich kann ihn Dir massieren, dafür…“ Er erstarrte und seine Augen weiteten sich als er sich steif aufsetzte.

„Ich fühle Magie…“, sagte Harry beinahe lautlos. „Es ist, wie ein leichtes Kribbeln an der Barriere der Halsbänder.“

„Weißt Du, aus welcher Richtung?“, fragte Draco, der wusste, dass Harry sich seiner Magie mehr bewusst war als ihm und deshalb vertraute er ihm in diesem Fall komplett.

„Von rechts… Ich… Ich bin nicht sicher, wie weit weg oder sonst...“, schüttelte Harry seinen Kopf.

Draco schaute nach rechts, konnte aber nichts hören oder sehen. Es war möglich, dass sie umgekehrt waren, als sie letzte Nacht gelaufen waren, aber er hatte gedacht, dass er geradeaus gegangen war, weg von Devon. Er sprang steif auf seine Füße, griff nach Harrys Hand und zog ihn hoch. Er lief so schnell er konnte, was in etwas halb so schnell war, als würde er joggen und lief in die entgegengesetzte Richtung, aus der Harry die Magie gespürt hatte.

„Fühlst Du es immer noch oder war es nur ein momentanes Flattern?“, fragte er leise.

„Ich fühle es immer noch.“ Harrys Stimme zitterte vor Angst.

Dracos Hand klammerte sich fest um Harrys. „Wird es stärker? Schwächer?“

„Es ist gleich. Es ist nur ein schwacher Druck an der Barriere.“

„Sag mir… wenn sich etwas ändert.“, keuchte er, müder werdend, aber nicht gewillt langsamer zu werden.


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A/N: Alexandria ist eine Stadt südwestlich von Bukarest. Die Autorin hat sie ausgewählt, weil sie von Wald umgeben ist und die Einwohnerzahl hoch, aber nicht zu hoch ist.


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