
von Nerventod
Severus saß auf dem Bett und sah den beiden kleinen Jungs dabei zu, wie sie ihr Abendbrot aßen. Er fühlte sich, als würde er durch einen Nebel laufen oder zumindest, dass er davon träumen würde. Jeden Moment würde er aufwachen und das alles wäre niemals passiert. Er musste seine Runden machen, auf die Slytherins aufpassen, unfähige Schüler unterrichten und war in eine Situation verwickelt, bei der ihr jeder falsche Schritt das Leben kosten konnte.
Er musste hart sein. Sein Geist musste geschärft sein. Es gab keine Zeit zum entspannen oder für nur einen Augenblick seine Verantwortungen zu vergessen. Severus hatte sein ganzes Leben nie Phasen gehabt, in denen er wirklich glücklich war. Er wuchs in einem strengen Reinblüterhaushalt auf, mit der Angst etwas falsch zu machen und der Angst vor Bestrafung. Dann ging er nach Hogwarts und geriet dort in einen schmerzhaften Kinderkrieg. Er hatte kaum Hogwarts verlassen, als er auch schon den Rängen des Teufels beitrat. Die Dinge wurden noch schwerer, als er zu Dumbledore zurückkehrte und seine Rolle als Spion akzeptiert hatte.
So war es keine Überraschung, dass sich Angst in ihm ausbreitete. Für Stunden war er hier gewesen und hatte mit den beiden Hosenmätzen gespielt und das hatte ihn ausgelaugt. Es hatte ihn für ein paar Momente den Ärger draußen vergessen lassen, die Gefahr und den Schmerz. Und er hatte sich entspannt. Wäre jemand in den Raum gekommen, mit der Absicht jemanden zu töten (was ja nicht komplett unmöglich war, immerhin war der Junge-der-lebte hier), wäre er nicht einmal bereit gewesen. Er wäre gestorben. Doch zur gleichen Zeit hatte Severus niemals so viel Frieden gespürt, wie zu der Zeit, als er mit den beiden spielte.
„Alles alle, Daddy.“, rief Draco triumphierend.
Severus riss sich selbst aus den Gedanken und richtete seine dunklen Augen auf den Blonden. „Fertig fürs Bett?“
„Erst Töpfchen und Bad.“, nickte Draco.
„Bad?“, sagte Severus stirnrunzelnd.
„Yep. Kein Bad letzte Nacht bedeutet Bad jetzt. Richtig, Daddy?“
Es machte Sinn und die Jungs mussten gewaschen werden. Harry beendete sein Essen und er hob seine Arme. Resignierend hob Severus die beiden aus den Hochstühlen und setzte sie zu Boden. Draco wartete, bis Harry neben ihn gestellt wurde, bevor sie ins Badezimmer stürmten. Severus folgte ihnen, mit einem unbewussten leichten Lächeln. Er betrat das Bad und fand die beiden Jungs, wie sie sich gegenseitig lachend halfen ihre Kleider auszuziehen.
Severus drehte das Wasser auf und tat den Stöpsel in die Wanne, ehe er die beiden auf die Toilette setzte. Dann saßen beide Jungen bis zu ihren Hüften in dem warmen Wasser. Harry spritzte mit einem lauten Lachen, doch Draco griff schnell nach seinen Händen und richtete seine Augen besorgt zu Severus. Der Mann wischte sein Gesicht langsam trocken.
„Viel Spritzen ist böse. Wasser bleibt in der Wanne, kay, Baby?“
„Tut mir Leid, Daddy.“, sagte Harry sanft und machte nur einen kleinen Spritzer um zu zeigen, dass er verstanden hatte.
„Ist schon gut.“, versicherte ihm Severus. Er füllte einen Becher und kippte ihn über die Jungen. Sie kicherten.
„Oh!“, sagte Draco strahlend. „Spielzeug vergessen!“
Er glitt aus der Wanne und rannte nackt und tropfend in den anderen Raum. Severus versuchte ihn noch zu greifen, hatte aber diese Aktion nicht erwartet und ihn verfehlt. Er seufzte und Harry kicherte, während er seinen Mund mit den Händen verdeckte. Severus funkelte ihn an, doch das brachte Harry nur noch mehr zum Lachen.
„Was so lustig?“, fragte Draco, als er in das Bad zurückkam. Er hatte einen Ball in der einen Hand, zwei Zaubererfiguren in der anderen und einen großen Würfel mit verschieden geformten Löchern an seine Brust gedrückt.
„Du hast das ganze Wasser aus der Wanne gespritzt.“, sagte Severus mit einem weiteren Funkeln. Harry grinste.
„Nein, hab ich nicht.“, protestierte Draco und kletterte mit einem großen Spritzer wieder in die Wanne. „Oh, tut mir Leid, Daddy!“
„Draco.“, knurrte Severus. „Du hast es über den ganzen Boden verteilt!“
„Oh.“, schmollte der Blonde. „Tut mir Leid.“
„Ist okay, Ray. Ich werde Dir sauber machen helfen.“
„Danke.“, sagte Draco höflich und gab dem kleineren Jungen eine der Figuren. „Spielen.“
Als die Jungen spielten, wusch Severus sie vorsichtig mit einem weichen Schwamm und Seife. Er lachte über ihr Gekasper und die Jungs grinsten zurück. Als es Zeit war ihre Haare zu waschen, bat er sie mit dem Spielen aufzuhören, doch an dieser Option schien keiner der beiden interessiert zu sein. Also benetzte und wusch er ihre Haare vorsichtig. Noch vorsichtiger wusch er sie aus. Es war ein Wunder, dass keiner von ihnen etwas ins Auge bekommen hatte.
„Gut. Raus. Stellt euch auf den Vorleger und lasst mich euch trocken rubbeln.“, ordnete Severus an.
„Aber, Daddy! Wir spielen!“, protestierte Draco.
„Raus, jetzt, Draco.“, sagte Severus wieder.
Harry stand auf, um zu tun, was ihm gesagt wurde, zögerte aber, als Draco ihn anfunkelte. Severus zog seinen Zauberstab und machte damit das Wasser kalt. Die Jungs standen zitternd in Rekordzeit auf dem Vorleger. Draco beklagte sich die ganze Zeit. Severus zauberte ihre Sachen sauber und zog ihnen dann wieder ihre Shirts und ihre Unterwäsche an.
„Wenn Du nicht mit dem Gejammer aufhörst, werde ich Dich wieder zurück in die Wanne stecken.“, versprach Severus dem Blonden.
Draco wurde ruhig, hatte aber seine Arme vor seiner Brust verschränkt und schob seine Unterlippe hervor, als sie zum Bett gingen. Er hob die Jungs in das Bett und deckte sie zu. Er stand auf, doch bevor er gehen konnte, hielt in Harrys sanfte Stimme auf.
„Können wir eine Geschichte hören?“
„Ja!“, schrie Draco aufgeregt, die Wut vergessend. „Bitte, Daddy?“
„Oh, na gut.“, seufzte Severus und setzte sich um ihnen eine Geschichte zu erzählen. Die Jungs waren binnen fünf Minuten eingeschlafen. Severus stand über ihnen und ließ seine Finger durch ihr weiches Babyhaar fahren. Was machten sie nur mit ihm? Er schüttelte den Kopf und sprach den Zauber, der seinen Knopf wieder vibrieren lassen würde, wenn sie aufwachten und verließ dann den Raum mit aufbauschender Robe.
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Während Severus den Raum verließ um mit Dumbledore zu sprechen, beendeten die Schüler ihr Abendessen und verließen die Große Halle. Pansy, Vincent und Gregory waren unter den ersten, die gingen. Sie beeilten sich in die Kerker zu kommen, gingen aber nicht zu ihrem Gemeinschaftsraum. Stattdessen gingen sie in ein verlassenes Klassenzimmer.
Es war dunkel, feucht und staubig, aber absolut perfekt für das, was sie vorhatten. Vince zauberte einen Schutz um den Raum, so dass niemand die Magie entdecken konnte, die sie ausführen wollten. Greg stellte ein großes silbernes mit Wasser gefülltes Becken ab und zog ein Dreieck drum herum. Pansy säuberte das Gebiet, wo sie arbeiten wollten. Und keiner von ihnen sprach ein Wort.
Mehr-Personen Ritualmagie wurde nicht gelehrt, vor dem siebten Jahr, aber die meisten reinblütigen Kinder wussten ein wenig davon von zu Hause. Es war schwer und der kleinste Fehler konnte den Zauber ruinieren, aber der, den sie versuchen wollten, war einer der leichteren. Die drei Slytherins stellte sich je an einen Eckpunkt des Dreiecks und richteten ihre Zauberstäbe auf das Becken.
„Ich denke daran, wie er aussieht.“, sagte Pansy leise.
„Ich werde daran denken, wie sich seine Magie anfühlt.“, bot Vince an.
Greg nickte. „Dann bleibt seine Persönlichkeit für mich.“
„Seid ihr fertig, Jungs?“, fragte Pansy mit dunklen, bestimmten Augen.
Sie nickten und nahmen einen tiefen Atemzug. Als sie ausatmeten begannen sie mit einem Lateinischen Gesang. Licht trat langsam aus ihren Zauberstäben. Es schwankte und zuckte und schob sich langsam zu dem Wasserbecken. Und auch als die Minuten zu einer Stunde wurden und das Licht erst auf halben Weg zu seinem Ziel war, stoppte keiner der Teenager.
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Die Gryffindors warteten, bis sich die anderen hingelegt hatten, um zu schlafen, ehe sie unter Harrys Tarnumhang aus ihrem Turm schlichen. Ron hatten sie wieder zurück gelassen. Sie gingen leise in Richtung des Korridors, der zur Krankenstation führte. Neville wurde in einem verlassenen Klassenzimmer auf der einen Seite zurückgelassen und Ginny in einem Wandschrank auf der anderen Seite. Jeder von ihnen hatte eine verhexte Münze. Wenn sie jemanden kommen sahen, würde sie darauf beißen und Hermines Münze würde warm werden und sie warnen, schnell zu verschwinden.
Allein öffnete Hermine die Tür zum Krankenflügel und schlüpfte hinein. Alle Betten waren leer und sie atmete erleichtert aus. Niemand hatte gesehen, wie sich die Tür, wie von alleine öffnete. Sie ging zu dem Büro von Madame Pomfrey. Die Krankenschwester war dort und schlief auf einer Couch neben ihrem Schreibtisch. Hermine hatte das erwartet. Sie zog eine Phiole aus ihrer Tasche und legte die andere Hand über ihren Mund und ihre Nase. Sie öffnete sie und glitt aus dem Raum. Dampf erfüllte den Raum und verschwand schnell wieder. Sie hatte das schon früher gemacht und es würde die Hexe für mindestens vier Stunden tief schlafen lassen.
Immer noch unter dem Umhang, tippte sie die Bücher an und die Tür schwang leise auf. Der Raum dahinter war dunkel, aber nicht stockdunkel. Auf dem Nachttisch neben dem Bett brannte ein kleines Nachtlicht. Hermine schloss die Tür hinter sich und lief vorwärts. Sie erreichte die Seite des Bettes, legte eine Hand auf das Gitter und schaute hinunter. Ein erschrecktes Keuchen entfuhr ihr.
Harry war ein Kind. Und Draco Malfoy war es auch. Sie legte den Umhang ab und hängte ihn über den Stuhl bei dem Bett. Jetzt, wo sie Harry gesehen hatte, schaute sie sich um und bemerkte alles, was sich seit dem letzten Mal, seit sie hier gewesen war, verändert hatte. Jetzt waren hier zwei Hochstühle und eine Spielzeugkiste. Unglaublich. Sie lächelte tränenüberströmt und strich eine der dicken Haarsträhnen von Harrys Narbe. Baby Dracos Gesicht verzog sich und er drehte sich auf die Seite, weg von Harry. Silberne Augen öffneten sich und er starrte sie verschlafen an.
„Schhh. Es ist gut. Ich wollte nur sicher gehen, dass es Euch beiden gut geht. Schlaf weiter.“, flüsterte Hermine leicht und richtete sich wieder auf. Draco gähnte und schaute sie misstrauisch an. Dann aber kuschelte er sich zurück an Harry und ließ seine schweren Augen wieder zufallen. Hermine wich ein paar Schritte zurück und der Junge schlief wieder ein. Sie schüttelte lächelnd ihren Kopf bevor sie ihren Zauberstab hob und einen Diagnosezauber sprach. Sie zeichnete die Ergebnisse vorsichtig auf und griff sich dann wieder den Umhang, um das Zimmer leise zu verlassen und zu ihren Freunden zurückzukehren.
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Severus lief zu seinen Räumen. Er wollte sich umziehen und ein wenig schlafen. Er war überraschenderweise erschöpft von diesem Tag und dem kleinen Bisschen Energie, dass er bei dem Abendessen mit dem Direktor verbraucht hatte. Er erreichte sein Portrait gerade in dem Moment, als sein Knopf anfing zu vibrieren. Er seufzte. Vielleicht würden sie ja wieder einschlafen? Er wartete eine Minute und wollte gerade wieder umkehren, als der Knopf aufhörte zu vibrieren. Dankbar glitt er in seinen Raum.
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Die Slytherins brachen zusammen. Der Zauber war letztendlich fertig. Sie lächelten einander triumphierend an und versuchten wieder zu Atem zu kommen. Letztendlich stand Pansy auf und ging zu dem leicht leuchtenden Becken. Das Wasser wirbelte darin herum, als würde ein Sturm toben. Sie berührte es mit ihrem Zauberstab.
„Zeige mir.“
Das Wasser beruhigte sich und wurde zu einer glasigen Oberfläche. Ein Bild wurde langsam schärfer. Es war ein Raum, der von einem kleinen Nachtlicht erhellt wurde. Sie konnte auf der einen Seite zwei Hochstühle ausmachen und auf der anderen eine Spielzeugkiste. Aber im Zentrum des Raumes stand ein Bett mit Gittern. Sie schaute auf es und zoomte es heran. Es brauchte keine Sekunde um zu realisieren, dass zwei Kinder in dem Bett schliefen.
„Bei Merlin!“, keuchte sie und schlug ihre Hand vor den Mund.
Greg und Vince drängten sich an ihre Schultern und schauten in das Wasser. Sie konnten nicht glauben, was sie da sahen. Das war unmöglich. Es gab keinen Zauberspruch, der einen Menschen (Zauberer oder nicht) dauerhaft in ein Kind zurückverwandeln konnte, und die Unterhaltung, die Pansy belauscht hatte, hatte besagt, dass Dracos zustand nicht umkehrbar war.
Gregs Hand klammerte sich schmerzhaft in ihren Unterarm. Sie versuchte ihren Arm zu befreien und öffnete ihren Mund, um ihn anzuschreien, als sie bemerkte, was ihn so erschrocken hatte. Zwei große, leuchtende Augen starrten sie vom Wasser her an. Es war Potter. Er zwinkerte einmal und das Wasser begann zu wogen und das Bild verschwand. Pansy schrie, als das Wasser explodierte und aus dem Becken schwabbte.
„Wie hat er gemerkt, dass wir ihn beobachten?“, fragte Vince eingeschüchtert.
„Wen interessiert das?“, schnappte Pansy als sie das Becken magisch untersuchte. „Der Zauber ist immer noch da. Wir müssen nur neues Wasser einfüllen.“
„Was nun?“, fragte Greg.
Sie seufzte. „Wir werden jetzt schlafen gehen. Dann werden wir ein paar Nachforschungen anstellen.“
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Severus knurrte und schwang die Decke von sich. Er war gerade dabei einzuschlafen, als sein Knopf wieder vibriert hatte. Die Kleinen taten das mit Absicht, dachte er ärgerlich. Er hatte sich gerade angezogen, als das Vibrieren wieder aufhörte. Grummeln stand er da und versuchte zu entscheiden ob er nach den Jungen sehen sollte oder ob er schlafen sollte. Er seufzte und begann sich wieder auszuziehen.
„Wenn sie noch mal aufwachen, gehe ich nachsehen.“, versprach er sich selbst und fiel in sein Bett zurück.
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Harry wachte mit einem Gähnen auf. Draco rollte zu Seite und lächelte ihn verschlafen an. Freundliches Licht erfüllte den Raum. Es war so verhext, dass es so hell (oder so dunkel) war, wie es draußen war. Es war früh, aber sie hatte so lange geschlafen und waren jetzt bereit zu spielen. Draco rutschte das Gitter hinunter, so wie er es den Tag davor getan hatte und streckte sich dann nach Harry.
„Ray, ich weiß nicht.“, sagte der Dunkelhaarige misstrauisch. „Könnte runter fallen.“
„Ich fang Dich.“, versprach Draco. „Komm schon. Lass uns spielen.“
Harry schaute hinunter zu seinem Freund. Es war ein weiter Weg, aber er vertraute Draco und krabbelte langsam über das Geländer. Er hing an seinen Händen und schaute wieder hinunter. Er sah, wie Draco nach ihm reichte und gerade so seine Füße berührte. Er seufzte und ließ eine Hand los, um einen der Gitterstäbe anzufassen. Dasselbe tat er mit der anderen Hand. Er rutschte mit einem erschrockenen Aufschrei hinunter, doch wie Draco versprochen hatte, fing er ihn auf. Oder besser gesagt, bremste er seinen Fall.
Draco knickte unter Harrys leichtem Gewicht ein und lag nun flach auf seinem Bauch und Harry saß auf seinem Rücken. Er keuchte, oder versuchte es zumindest und seine Augen weiteten sich, als er bemerkte, dass er nicht atmen konnte. Harry krabbelte schnell von seinem Freund und drehte ihn auf den Rücken. Seine grünen Augen waren weit aufgerissen vor Angst.
„Tut mir Leid, Ray! Du okay? Ray! RAY!“
Nach Luft schnappend, streichelte Draco Harrys Arm. „Ich bin okay, Baby.“
Harry schniefte vor Erleichterung und umarmte den Blonden ganz fest. Draco kicherte und streichelte dessen Haar. Binnen kürzester Zeit, war das Unglück vergessen und sie rannten zu der Spielzeugkiste um zu spielen.
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Severus wurde aus seinem Schlaf gezogen, als die Jungen ihn wieder weckten. Er grummelte und stand auf. Ein Zauber enthüllte, dass es erst sechs Uhr morgens war. Er war sogar froh darüber, dass die Jungs ihn so früh aufgeweckt hatten. So hatte er genügend Zeit, sie frühstücken zu lassen und zum Spielen zurückzuschicken und dann hierher zurückzukommen und seine Slytherins vor dem Frühstück in der Großen Halle zu kontrollieren. Er konnte nur hoffen, dass Harry Narzissa akzeptierte, wenn sie hier ankam. Eine noch längere Abwesenheit seinerseits könnte verheerend sein.
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„Ich kann nicht glauben, dass ihr mir nicht erzählt habt, was ihr vorhattet.“, schrie Ron. Sein Gesicht war blutrot vor Ärger und Scham, obwohl er das letzte niemals zugeben würde.
„Du hast Dich wie ein Kind verhalten!“, erwiderte Hermine. „Wir konnten es Dir nicht erzählen.“
Sie saßen im Gemeinschaftsraum. Der Rest der Gryffindors war in der Großen Halle zum Frühstücken, aber das hier war wichtiger als ein Essen. Neville und Ginny waren über die Ergebnisse von Hermines Zauber gebeugt. Ron und Hermine standen hinter ihnen und stritten.
„Hör Dir mal selbst zu!“ Ginny stand auf und stemmte ihre Hände in die Hüfte. „Du schnauzt hier rum und tobst, anstatt Dich auf Harrys medizinische Ergebnisse zu konzentrieren. Du warst viel zu labil, um uns zu helfen. Wegen Dir hätte man und erwischen können!“
Ron ballte seine Fäuste zusammen. Wie konnten sie es wagen? Er wäre sehrwohl ruhig geblieben. Wegen ihm wären sie bestimmt nicht erwischt worden und er musste genauso dringen wie sie wissen, was mit Harry los war. Mit einem wütenden Aufschrei, warf er einen Stuhl um und stürmte aus dem Raum. Hermine seufzte müde und Ginny nahm sie in den Arm.
„Er wird sich wieder beruhigen.“, versprach sie.
„Das hoffe ich.“ Hermine richtete sich wieder zu den medizinischen Ergebnissen. „Also, was habt ihr herausgefunden?“
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Pansy, Vince und Greg saßen an dem Slytherintisch und beobachteten ihren Hauslehrer aus ihren Augenwinkeln. Der Mann sah immer noch so aus, als würde er vorgeben krank zu sein und hätten sie nicht gewusst, dass er nur schauspielerte hätten sie wirklich geglaubt er würde sich noch von einer Zauberer-Grippe erholen.
„Die Gryffindors fehlen.“, murmelte Vince.
Pansys Augen verließen den Lehrertisch und richteten sich zu den Gryffindors. Vince hatte Recht. Potters Freunde fehlten. Pansy kämpfte den finsteren Blick aus ihrem Gesicht. Es war beschämend, seine Gefühle zu zeigen. Speziell in der Öffentlichkeit. Aber es war schwer. Sie wusste, dass die Gryffindors etwas wussten. Oder vielleicht hatten sie einen Weg gefunden zu den Jungs zu kommen. Und es machte sie verrückt, dass sie vielleicht mehr wussten als sie. Genau in diesem Moment stürmte Weasley in die Halle und setzte sich zu seinen Hauskameraden. Sie fragten ihn, was los sei, doch der Rothaarige ließ sie alle abblitzen.
„Hmmm.“, sagte Pansy nachdenklich und drehte sich zu ihren Freunden. „Ich denke, dass das genau das ist, was wir brauchen.“
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Severus war auf dem Weg zur Krankenstation. Die Schüler waren alle in ihrer ersten Unterrichtsstunde und Dumbledore hatte einen Brief an Narzissa geschickt, dass ihre Anwesenheit hier erforderlich wäre. Jetzt musste er nur noch warten. Poppy erwartete ihn schon und lächelte ihm zu, als er durch die Tür trat. Er nickte ihr zu.
„Ich habe Harrys Brille.“ Sie zeigte ihm eine schwarzumrandete Brille. Sie war klein und hübsch mit einem Band, das man um den Kopf legte, damit sie auf der Nase blieb. „Richte einfach das Band so, dass es nicht zu fest sitzt.“
„Danke, Poppy.“
„Jederzeit, Severus.“ Sie lächelte ihn immer noch strahlend an und er wunderte sich, was für einen Trank sie wohl in ihrem Tee getan hatte. „Denkst Du, die Jungs werden wieder all ihre Impfungen benötigen? Sie haben das richtige Alter dafür.“
„Ich bin mir nicht sicher. Gibt es einen Test, den Du durchführen kannst?“
„Ja, aber dafür bräuchte ich eine Blutprobe.“, erklärte sie.
„Wenn sie sich zum Mittagsschlaf hinlegen, werde ich sie so verzaubern, dass sie nicht aufwachen. Dann kannst Du welches entnehmen.“
Sie nickte und Severus ging in Harrys und Dracos Zimmer. Er rief Harry zu sich, doch der Junge schaute erst zu Draco, ehe er mit dem Spielen aufhörte und zu ihm hinüber rannte. Draco kam ebenfalls hinüber, immer noch einen Umhang hinter sich herziehend, den er in der Hand hatte. Er hatte schon früher damit gespielt, obwohl Severus nicht wusste, was er da spielte. Er wusste nur, dass es Harry zum lachen brachte.
Harry stand vertrauensvoll vor ihm. Sein schwarzes Haar war zerzaust und unordentlich. Severus machte sie eine gedankliche Notiz, es bald zu kämmen. Er setzte die Brille vorsichtig auf die Nase des Hosematzes und legte das Band um seinen Kopf. Sein dichtes Haar verbarg bald die Tatsache, dass es da war. Harry schaute jetzt mit größeren Augen hinter seiner Brille hervor und lächelte süß, als er Severus umarmte.
„Danke, Daddy. Kopf tut jetzt nicht mehr weh.“
„Du hattest Kopfschmerzen?“ Severus schaute das Kind ernst an. „Du musst mir erzählen, wenn Dir etwas weh tut, egal wie klein der Schmerz ist. Es ist mein Job zu versuchen das zu heilen.“
„Ist es das?“, starrte Harry ihn ungläubig an.
„Ja, das ist es.“, nickte Severus. „Jetzt versprich mir, dass Du es mir ab jetzt erzählst. Egal was es ist.“
„Egal was es ist.“, wiederholte Harry folgsam.
„Ich auch.“, fügte Draco hinzu und nahm Harry bei der Hand. „Ich werde es auch erzählen.“
„Danke, Draco. Danke, Harry. Ich vertraue Euch beiden. Jetzt setzt Euch wieder hin und spielt dieses Zählspiel. Ihr beide werden darin richtig gut.“
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Ron verließ frühzeitig die Große Halle. Er konnte hier nicht mit seinen Hauskameraden sitzen und ignorieren, was vor sich ging. Und Herm und die anderen waren nicht hinunter gekommen. Er war sich nicht sicher, was er tun sollte. Er konnte nicht einfach zu ihnen hoch gehen und sie anlächeln und sie somit ihn ihrer Einschätzung seines Charakters bestätigen. Und er konnte einfach nichts für Harry tun. Vielleicht könnte er ja selbst etwas herausfinden, ohne ihre Hilfe. Egal, ob Dumbledore ihnen gesagt hatte, sie sollten sich ein bisschen zurückhalten.
„Weasley. Kann ich mal für eine Sekunde mit Dir reden?“
Er drehte sich um und seine blauen Augen verengten sich, aber er empfand nicht die Welle des Hasses, die er sonst mit all den Slytherins in Zusammenhang brachte. Das musste sein, weil der der dumme Trampel einfache nicht intelligent genug war um richtig böse zu sein, auch wenn er ein Slytherin war. Deshalb lief Ron nicht davon. Er wartete lediglich, bereit seinen Gerechten Ärger aufgrund irgendeines Anlasses freien Lauf zu lassen.
Crabbe stellte sich mit seinen fleischigen Füßen vor ihn und zog seinen quadratischen Schultern so zusammen, das sein muskulöser Hals praktisch verschwand. „Draco ist verschwunden. Ich habe gehört, wie Pansy gesagt hat, dass er irgendwo verletzt mit Potter zusammen ist.“
„So?“ Rons Augen verengten sich noch mehr, doch seine Fäuste waren immer noch geöffnet. Ein gutes Zeichen für den Slytherin.
„Ich weiß, dass Du uns nicht leiden kannst. Slytherins meine ich. Das ist okay.“, sagte Crabbe langsam mit seinen kuhgroßen Augen, die überraschender Weise freundlich blickten. „Aber Draco ist mein bester Freund, neben Greg. Ich möchte wirklich helfen, wenn ich es kann.“
„Was geht mich das an?“ Ron trat näher. Er war einer der größten Jungen in Gryffindor mit seinen 1,83m, doch Crabbe überragte ihn um sechs Zentimeter und Goyle um drei Zentimeter. Aber ihre Größe und ihre Muskeln waren für Ron nicht erschreckend, denn er wusste, dass er sie mit seinen Blicken niederkämpfen konnte.
„Ich brauche Hilfe, um Dinge herauszufinden.“, murmelte Crabbe und scharrte mit seinen Füßen. „Greg weiß auch nichts darüber und da habe ich gedacht, ich frage Dich, da Potter je in denselben Schwierigkeiten steckt, was auch immer die sind.“
„Du möchtest, dass ich etwas über Malfoy herausfinde und Dir dann helfe ihm zu helfen?“, fragte Ron ungläubig.“
„Ich dachte, Du könntest etwas über Potter herausfinden und das würde mir etwas über Draco sagen.“, antwortete Crabbe, als ob er sich unsicher darüber war, ob das das war, was Ron gesagt hatte, oder etwas anderes. „Dann würden wir wissen, wie wir helfen könnten und Greg und ich würden Draco helfen. Und du hilfst Potter.“
„Was lässt Dich glauben, dass Du irgendeine Hilfe sein könntest?“, sagte Ron verletzend. „Ich würde die ganze Arbeit machen.“
„Nein.“, schüttelte Crabbe seinen Kopf. „Wir können helfen. Wir sind langsam aber wenn wir wissen, was zu tun ist, tun wir es. Wirklich.“
Ron schaute ihn an. Harry hatte am Ende des letzten Schuljahres nach Sirius’ Tod gesagt, dass das ganze Haussystem dumm wäre und die Schule nur unnötig entzweien würde. Und Crabbe ließ ihn glauben, dass er Recht hatte. Der Junge war ernsthaft besorgt über seinen besten Freund und wusste nicht, was er tun sollte. Er brauchte Anleitung und war schlau genug, das zu wissen.
„Warum bittest Du nicht einen anderen Slytherin Dir zu helfen?“, fragte er.
„Seit sein Vater in Azkaban sitzt, ist er nicht mehr so beliebt. Niemand möchte sich einmischen. Sie denken, dass etwas von seinen Fehlern auf sie abfärben könnte oder so was. Deshalb möchten sie mir nicht helfen.“ Crabbe zeigte ihm seine Hände in einer hilflosen Geste.
Rons feste blaue Augen wurden ein wenig sanfter. Er wusste genau wie Crabbe sich fühlte. Zu sehen, dass Dein Freund verletzt war und nicht zu wissen, was man dagegen tun konnte und seine eigenen Freunde zu haben, die einem das Messer in den Rücken stachen. So reichte Ron mit seiner Hand hinüber und schüttelte die fleischigen Hände. „Gut. Wir haben eine Abmachung.“ Crabbe lächelte breit und Ron lächelte zurück. Wer brauchte schon Hermine?
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„Misses Malfoy, bitte setzen Sie sich.“, sagte Dumbledore gutmütig und deutet mit seiner Hand auf den luxuriösen Stuhl vor seinem Schreibtisch.
Narzisse lief zögerlich nach vorn und setzte sich. Ihr Gesicht war blass und aufmerksam. Ihr goldenes Haar war in einem eleganten Knoten zusammengebunden. Ihr Kleid war aus blauer Seide und fiel bis zum Boden. Sie war elegant und liebenswert. Sie faltete ihre Finger in ihrem Schoß und nickte zu dem alten Mann zurück.
„Guten Tag, Direktor. Ich freue mich, dass Sie mich eingeladen haben in ihre berühmte Schule. Ist mit meinem Sohn alles in Ordnung?“
„Ah, das, meine Liebe, ist der Grund, weshalb ich Sie her gebeten habe.“ Er machte eine Pause und Narzissa wartete darauf, dass er fortfuhr. Ihre grauen Augen sahen ihn an, wie ein Adler seine Beute anstarrte. „Ein Zauber ist schief gegangen und er und sein Partner wurden davon in einer Weise betroffen, die wir immer noch untersuchen. Ich, Madam Pomfrey und Professor Snape haben die letzten Tage unermüdlich daran gearbeitet, den Zauber rückgängig zu machen, aber wir haben bisher noch nichts gefunden. Ich habe es als klug empfunden, nicht länger zu warten, um Sie darüber zu informieren, damit Sie sich um die Geschäfte kümmern können, bis der junge Lord Malfoy wieder bereit ist, seine Familienpflichten zu übernehmen.“
„Wie ist sein Zustand, Direktor? Und ich möchte ihn dessen ungeachtet sehen.“ Narzissa machte eine Geste, die zum Ausdruck brachte, dass ihre letzte Forderung eher ein Befehl war.
„Natürlich. Das war einer der Gründe, warum ich Sie hergebeten habe.“, lächelte Dumbledore. „Wissen Sie, in ihrer jetzigen Situation, in der die beiden Schüler sind, brauchen sie jemanden, der während des Tages auf sie aufpasst. Professor Snape kümmert sich um alles, bis sie geheilt sind, aber seine anderen Aufgaben verlangen eine Hilfe außerhalb der Nachtstunden.“
„Und Sie denken, ich bin die beste Wahl dafür?“, fragte Narzissa leise überrascht. „Wäre nicht jemand mit besserem medizinischen Wissen geeigneter?“
„Sehen Sie sich Ihren Sohn erst einmal an, bevor Sie entscheiden.“ Dumbledore stand von Platz auf und führte die Frau zur Tür.
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Die Jungen erwachten von ihrem Mittagsschlaf. Madame Pomfrey war gekommen und mit ihrem Blut wieder gegangen und führte nun einige Tests durch. Im Moment kämpfte Severus damit, die Jungen wieder sauber zu bekommen nach ihrem Mittagessen. Draco war besonders schwierig. Harry sah still zu, wie der Blonde mit Severus kämpfte. Seine Brille saß noch immer sicher auf seiner Nase.
Zuerst hatte Draco die gegrillten Hähnchensticks nicht gemocht, weil sie nach einem Hauch Zitrone schmeckten. Er wollte aber nichts anderes haben, was der Elf ihm stattdessen angeboten hatte. Er wollte Hühnchen, weil es das war, was auch Harry aß. Er wollte es nur ohne den Zitronengeschmack. Aber Dobby hatte erklärt, dass er neues Hühnchen kochen müsste und dass eine Weile dauern würde.
Harry hatte aufgehört sein Hühnchen zu essen, und hatte gesagt, er wolle etwas anderes essen, genauso wie Draco, obwohl es offensichtlich war, dass er es nicht so meinte. Severus hatte mit seinem Fuß aufgestampft und hatte Harry befohlen das zu essen, was auf seinem Teller war und sich nicht einzumischen. Der kleine Junge hatte gehorcht, wenn auch nur zögerlich.
Draco hatte in seinem Anfall weiter mit dem Essen um sich geworfen und gesagt, er würde nichts essen, bis er nicht das bekam, was er wollte. Schlussendlich hatte Severus ihm gesagt, es solle das Hühnchen essen, oder eine Alternative auswählen. Anderenfalls würde er damit bestraft nicht spielen zu dürfen und in einer Ecke sitzen zu müssen, damit er über sein Benehmen nachdenken konnte und darüber, was es ihm eingebracht hätte. Der Blonde hatte aufgehört und war sehr sauer darüber. So aß er schluchzend sein Mittagessen.
Jetzt war er sehr schwierig, als er ihn sauber machen wollte. Er drehte sich jedes Mal weg, um dem Waschlappen zu entkommen, und Severus war am Ende seiner Geduld. Er griff den kleinen Jungen unter die Arme und ließ ihn auf der anderen Seite des Waschbeckens plumpsen. Draco krümmte sofort seinen Rücken und wäre beinahe abgerutscht.
Severus schnaubte und hielt ihn fest. „Das ist genug, Draco! Du wirst Dich jetzt benehmen oder Du wirst er bitter bereuen!“
„Nein!“, schrie Draco mit rotem Gesicht, Rotz lief aus seiner Nase.
„Was ist nur los mit Dir?“, schimpfte Severus und schüttelte ihn ein wenig. „Hör mit diesem Unsinn auf!“
Plötzlich durchbrach eine sanfte Stimme ihren kleinen Krieg und sie beide hielte still um sie zu hören. „Hat Ray Angst?“
„Ich will nicht gewaschen werden!“, rief Draco und funkelte tränenüberströmt den keuchenden Severus an.
„Warum?“, fragte Harry.
„Weil ich nicht will!“
„Du Angst?“, fragte der schwarzhaarige Junge offensichtlich verwirrt.
„Nein. Ich möchte einfach nicht!“
„Warum willst Du nicht mehr mit mir spielen?“
„Was?“ Draco saß jetzt stocksteif und schaute zu dem Jungen hinunter, der zu ihm hinauf starrte, während Tränen aus seinen smaragdgrünen Augen traten. „Ich will mit Dir spielen.“
„Nein.“, schüttelte Harry seinen Kopf störrisch und verschränkte schmollend seine Arme vor der Brust. „Ich weiß, dass Du nicht willst.“
„Doch, ich will.“, rief Draco wieder wütend, aber diese Mal nicht so tränenreich. Seine Augen loderten auf.
„Wirklich?“ Harry schaute ihn plötzlich unsicher an.
„Ja.“, nickte Draco. „Warum denkst Du, dass ich nicht will, Baby.“
„Weil es Dich nicht interessiert, wenn du böse bist und bestraft wirst und ich nicht mehr mit Dir spielen kann.“, erklärte Harry und eine einzelne Träne lief ihm über die Wange.
„Oh.“ Draco zwinkerte und runzelte dann die Stirn. „Oh. Tut mir Leid, Baby. Ich hab’s nicht so gemeint. Werde lieb sein.“
Severus atmete erleichtert aus und streckte versuchsweise den feuchten Lappen in Richtung Draco. Der erlaubte es und machte es nun nicht mehr unnötig schwer. In wenigen Minuten, was er fertig und hob den Hosenmatz auf den Boden. Harry zog den Blonden sofort in eine Umarmung und Draco umarmte ihn zurück. Severus schnaubte und deutete unwirsch auf die offene Tür.
„Geht.“
Draco nahm Harrys Hand und führte ihn zu der Tür, stoppte aber und drehte sich um, um Severus anzuschauen. „Tut mir wirklich Leid, Daddy.“
„Du hast Dich schlecht benommen, Draco.“, antwortete Severus unversöhnlich.
„Tut mir Leid.“, flüsterte Draco und Tränen stiegen wieder in ihm auf.
„Geht spielen.“, seufzte Severus.
Harry zog an der Hand des Blonden. „Daddy wird Dir später vergeben. Wenn du drüber nachgedacht hast, richtig Daddy?“
„Ja, Harry.“
Draco nickte und der Jungen gingen zu den Spielzeugen. Severus setzte sich auf einen Stuhl neben der Bett und rief eines seiner Bücher herbei, doch seine Aufmerksamkeit war immer noch bei den Jungs. Sie spielten nicht so ausgelassen wie sonst. Draco saß immer noch still und ruhig da, offensichtlich noch immer bestürzt über sein Verhalten und wie er damit beiden, Severus und Harry missfallen hatte.
Harry war nicht böse über die Stille des Blonden. Er war bemerkenswert mitfühlend und verständnisvoll. Er griff nach einem der Kinderbücher und öffnete es. Er drückte auf ein Wort und wenn es ein Substantiv war leuchtet es auf und er sagte, was er vermutete, was das Wort war, während er Draco vorlas. Es war ziemlich lustig, doch Draco saß nur still da und lies seine Kopf mit traurigen Augen hängen.
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