
von Nerventod
Hi Ihr Lieben
ich danke Euch allen fĂĽr die Kommis...
Da mich LiliaRose danach gefragt hat: Ja, ich habe schon ettliche Kapitel fertig (bin gerade dabei das sechsehnte zu übersetzen - brauche immer so in etwa zwei Tage)... Und solange, bis wir an dieser Stelle angekommen sind, werde ich je ein neues Chap pro Tag einstellen... Ich hoffe, das gefällt Euch... Insgesamt hat die Geschichte mit Epilog 29 Kapitel... Lemon wir auch vorkommen, aber erst im 17.Chap, glaube ich... Ich habe von der Geschichte nur das erste Kapi gelesen und wusste, dass ich sie übersetzen muss... deshalb werde ich auch jedesmal aufs neue überrascht, wenn ich mich an die Arbeit mache... *grins*
So, nun habe ich aber genug gelabert... Viel SpaĂź mit dem neuen Kapitel...
Ganz liebe GrĂĽĂźe,
Nerventod
Hermine, Ginny und Neville trafen sich auf dem Flur, der zum Krankenflügel führte. Hermine und Neville hatten sich aus der Studierhalle geschlichen, die anstelle des Zaubertranunterrichtes besucht werden musste, da Professor Snape immer noch Grippe hatte und Ginny hatte so getan, als wäre sie krank. Sie hatten Ron nicht in ihren Plan eingeweiht. Er schmollte immer noch.
Doch Hermine wusste, dass das, was Ginny gestern zum Frühstück gesagt hatte nicht stimmte. Ron dachte nicht, dass Harry alles nur vortäuschte, aber sein Inneres stemmte sich dagegen, dass sein Freund solchen Schwierigkeiten hatte und er nichts dagegen tun konnte. Diesen Gefühlen ergeben, war er nutzlos, wenn es da eine Chance geben würde Harry zu helfen und erst recht nutzlos, während sie versuchten eine Chance zu bekommen, Harry zu helfen, obwohl Dumbledore es untersagt hatte.
„Bist Du Dir dabei sicher?“, fragte Neville leise. Seine Stimme war fest. Er war nicht nervös oder am Austicken, wollte sich aber sicher sein, dass sie zu ihrer Entscheidung standen.
„Ich respektiere Dumbledore,“, antwortete Hermin grimmig, „aber Ich denke nicht, dass er Erntscheidungen darüber treffen kann, was das Beste für Harry ist. Er hat sich gewaltig geirrt und das hat zu Harrys jetzigen Zustand geführt. Du hast ihn in seinem Büro gesehen. Er sah so aus, als würde er jeden Moment zerbrechen. Ich werde nicht auf seinen Rat hören, Harry nicht zu besuchen. Auf diese Weise wird es ihm nicht besser gehen.“
„Ich stimme Dir zu.“, nickte Ginny. „Dumbledore hat zu viele andere Dinge, die seine Aufmerksamkeit erfordern, um jedes Puzzleteil zu sehen, das Harry dorthin gebracht hat, wo er jetzt ist. Und ohne den genauen Grund zu kennen, kann er ihm wahrlich nicht helfen.“
„Aber Snape ist doch mit Harrys Angelegenheit betraut, nicht Dumbledore.“, brachte Neville hervor.
„Dumbledore hält viel von Snape.“, sagte Hermine missmutig. „Ich kann bis jetzt noch nicht sehen, dass er fähig ist, zu wissen, was das Beste für Harry ist.“
„Und er ist ein Spion und ein Lehrer einem Lehrer und er hat Dumbledore als seinen Mentor und Boss.“, sagte Ginny müde. „Er hat mindestens genauso viel zu tun, wie Dumbledore. Harry braucht konstante Pflege.“
„Dann lasst uns gehen.“, sagte Neville und schritt zu der Tür. „Ich werde Madame Pomfrey ablenken und ihr zwei werden an ihr vorbeischlüpfen und Harry besuchen.“
„Danke, Neville.“, küsste Ginny ihn auf die Wange.
Der Junge lächelte zurück und wollte die Türen aufstoßen. Auf halben Weg trafen seine Hände auf irgendetwas. Es gab ein erschrockenes Aufkeuchen und ein Tarnumhang rutschte von Pansy Parkinson. Ihre braunen Augen wurden größer und sie brachte sie mit aufgeregten Gesten zum Schweigen. Hermine schloss sofort ihren Mund. Sie war sich nicht sicher, was los war, aber Pansy schien ernsthaft zu wollen, dass sie ruhig waren.
„Was machst Du hier?“, fragte Ginny flüsternd mit gedämpfter Stimme. Ihre Stimme schaffte es kaum die paar Zentimeter bis zu Pansys Ohr.
Statt zu antworten, richtete Pansy ihren Zauberstab auf sie. Die Gryffindors versteiften sich, aber Pansys Gesichtsausdruck ließ sie still halten. Die blonde Slytherin sah nicht wie sie selbst aus. Genau genommen, hätten sie sie nicht einmal als ihre Mitschülerinnen erkannt, da Pansys Gesicht in diesem Moment offen und verletzlich aussah, ganz ohne Maske. Der Zauberstab berührte jeden von ihnen und sofort konnten sie Stimmen in ihren Köpfen hören. Pansy deutete vielsagend auf die Tür der Krankenstation. Hermine nickte zum Zeichen, dass sie verstanden hatte. Sie hörten die Unterhaltung von drinnen.
„… hat mich Daddy genannt. Er kann sich also nicht mehr an alles erinnern.“, sagte Snapes Stimme müde. „Aber er weiß, dass wir nicht in Malfoy-Manor sind und erwähnte seine Mutter. Er sagte, sie wäre zu Hause und es klang mehr nach einer Vermutung, als nach etwas anderem.“
„Also sind ihre Erinnerungen nicht ganz klar.“, sagte Madame Pomfrey nachdenklich. „Aber beide Gedächtnisse haben sich drastisch verändert. Wir müssen mit einem Trauma rechnen. Vielleicht werden ihre Erinnerungen klarer, wenn sie sich an den fehlgegangenen Zauber angepasst haben.“
„Oder sie können sich nur an das Wesentliche erinnern und können von vorn anfangen.“, sagte Dumbledore hoffnungsvoll.
„Du solltest Dir da keine großen Hoffnungen machen.“, schnappte Snape gereizt. „Zumindest nicht in Dracos Fall. Mein Patensohn hat diesen Sommer hart daran gearbeitet, von vorn anzufangen. Die ganze Arbeit um erwachsen zu werden und eine verantwortungsvolle und respektvolle Person zu werden, sollte nicht so leicht weggeworfen werden.“
„Aber wenn es das gelöscht hat, was Harry erdulden musste,“, sagte Dumbledore sanft, „ist es das sicherlich wert.“
„In gewisser Weise ist es wie Mord.“, sagte Madame Pomfrey leise. „Wer sie einmal waren könnte für immer weg sein. Sie werden nie mehr der Harry und der Draco sein, wie sie jeder gekannt hat. Sie werden andere Menschen sein.“
„Nein. Sie sind immer noch sie selbst.“, sagte Dumbledore bestimmt. „Ihre Seelen sind dieselben. Das was sie ausmacht ist immer da gewesen und wird immer da sein. Es ist nur die äußere Schale, die sich verändert hat. Ihre Persönlichkeiten sind ungeformt, bereit wieder von ihrer Umgebung geformt zu werden und dazu, zu entscheiden, wie sie damit umgehen werden.“
„Sie haben ganz sicher nicht entschieden, ihre Gedächtnisse bis zum Alter von vier Jahren auszulöschen.“, sagte Severus.
„Es ist das Beste. Alles geschieht aus einem Grund. Speziell in Harrys Fall.“
„Diese Diskussion führt doch zu nichts.“, fuhr Madame Pomfrey dazwischen. „Sie könnten sich auf einmal an alles erinnern oder es könnte mit der Zeit zurückkommen.“
„Du hast gesagt, der Zauber ist nicht umkehrbar. Alle Spuren des Zaubers sind komplett verschwunden und das bedeutet, wir können nichts tun, um es rückgängig zu machen oder es zu korrigieren.“. Severus Stimme klang jetzt viel näher und die vier Jugendlichen verspannten sich, doch keiner machte eine Bewegung.
„So etwas wie das ist noch niemals passiert und wenn doch, hat niemand die Ergebnisse aufgeschrieben.“, schnappte Madame Pomfrey zurück. „Ich weiß nicht, ob es dauerhaft ist oder ob ihre Gedächtnisse genauso langsam wiederkommen, wie es bei Kindern nun mal normal ist. Sie könnten aber auch einfach aufwachen und der Zauber ist weg und sie sind wieder ihre sechzehnjährigen Selbst.“
„Ich werde nach meinen Schülern sehen.“, sagte Snape und seine Stimme kam mit jedem Wort näher.
„Vergiss nicht so zu tun, als wärst Du krank.“, rief Dumbledore und es lag keine Spur Fröhlichkeit darin.
„Albus, ich kann mich nicht länger vor meinen Aufgaben drücken.“, knurrte Snape.
„Du musst es tun.“, sagte Dumbledore ruhig. „Zumindest solange, bis wir einen zweiten Erwachsenen gefunden haben, der auf Harry aufpassen kann, ohne ihn zu erschrecken. Er kann mit dieser Angst nicht so lange umgehen ohne verschreckt zu werden. Das weiß ich und das weißt sicherlich auch Du.“
Snape schnaubte. Pansy schnappte sich die Gryffindors, drängte sie zur Seite und schaffte es irgendwie den Tarnumhang über sie alle zu werfen, bevor die Tür aufstoßen wurde und mit einem lauten Knall gegen die Wand schlug. Professor Snape rauschte mit bauschendem Umhang den Korridor entlang. Doch bevor er um die Ecke gehen konnte, verlangsamte er seine Schritte. Er ließ seine Schultern fallen und seine Körpersprache veränderte sich zu starr und schwach. Der Mann war wirklich gut, in dem was er tat.
Die Jugendlichen schauten einander an und ohne, dass sie ein Wort sagen mussten, jagten sie den Flur hinunter. Sie rannten geradewegs in die Bibliothek. Madame Pince schaute sie abweisend an, aber sie waren langsamer und ruhiger geworden, bevor sie eingetreten waren, so dass sie keinen Grund hatte, sie hinauszuschmeißen oder anzumeckern. Sie nahmen an einem Tisch in einer dunklen Ecke platz und Hermine öffnete eines ihrer Schulbücher, um ihnen eine Ausrede zu geben, warum sie hier waren, sollte irgendjemand sie sehen, während er an ihnen vorbeiging.
„Was denkt ihr?“, hauchte Ginny mit aufgerissenen Augen.
„Was haben sie gesagt, bevor wir dort waren.“, fragte Hermine die Blonde.
„Nichts außer ein bisschen Smalltalk. Ich war vielleicht drei Minuten da, bevor ihr aufgetaucht seid.“
„Du hast versucht etwas herauszufinden.“, sagte Neville anklagend.
„Verdammt richtig!“, schnarrte Pansy. „Ich wollte wissen, was ihr mit Potter habt, damit ich herausfinden kann, was mit Draco los ist. Es klingt so, als ob sein Gedächtnis verdreht wurde als sie in Potters Kopf rumschnüffeln wollten. Was geht hier vor? Und warum wurde Draco da mit rein gezogen?“
„Das können wir Dir nicht sagen.“, sagte Hermine ernst. „Nichts über Harry und nichts über Malfoy.“
Pansy stand abrupt auf und richtete ihren Zauberstab auf die BrĂĽnette.
„Wir würden Dir alles gesagt, was wir über Malfoy wissen.“, sagte Ginny leise. „Aber wir wissen nichts. Um ehrlich zu sein. Wir wissen nicht einmal, wie er bei Harrys Behandlung helfen könnte.“
„Oder, wie Snape das tun könnte.“, piepste Neville. Er wusste, dass, wenn dieses Slytherin-Mädchen ein Todesser war und sie herausfinden würde, dass er Harry half, der Professor tot wäre. Niemand hatte gedacht, dass Neville mit so festem Gesicht lügen konnte. Es war der beste Schutz, den er seinem Lehrer anbieten konnte. So sehr er auch Snape fürchtete, er wusste, dass er ein Ass im Ärmel für ihren Kampf gegen den Dunklen Lord war. „Wir wussten nur, dass Harry in Madame Pomfreys Obhut war, überwacht von Dumbledore.“
„Madame Pomfrey hält uns seit Sonntag von Harry fern.“, fügte Ginny hinzu. „Wir haben nicht einmal gewusst, dass sie einen Zauber geplant hat.“
„Und ich bin mir sicher, dass Du verstehen kannst, dass wir Dir nichts über Harry erzählen können.“, sagte Hermine ruhig, nicht einmal zurückweichend unter dem Blick der Slytherin und deren immer noch auf sie gerichteten Zauberstab.
„Ich verstehe.“, antwortete Pansy. „Ich verstehe, dass mein bester Freund verletzt wurde und ich will wissen, wie es dazu gekommen ist, damit ich entscheiden kann, ob ich irgendetwas tun kann. Ich verstehe, dass ich von den Erwachsenen keine Informationen erwarten kann. Deshalb werdet ihr mir alles über den Goldjungen erzählen, denn Potter hat wieder einmal jemand Unschuldigen in Schwierigkeiten und möglicherweise den Tod gebracht. Das ist, was ich versehe.“
„Ich kann es Dir nachempfinden.“, sagte Hermine, als sie aufstand und beide Hände auf den Tisch legte. „Aber die Antwort ist nein. Wir werden Dir nicht mehr erzählen. Du bist eine Bedrohung für unseren Freund. Wir werden Deine Position nicht stärken, damit Du sie gegen ihn benutzen kannst. Und, das ist jetzt kein Angriff, aber du kannst uns nicht zwingen, mit Dir zusammen zu arbeiten. Wenn Du jetzt einen Fluch sprichst, wird einer von uns drein Dich verfluchen. Ganz zu Schweigen davon, dass Du von den Lehrern erwischt werden könntest und damit die Aufmerksamkeit des Direktors erregst.“
Pansy ließ ihren Zauberstab sinken. Ihre Augen waren groß vor Überraschung und widerwilliger Bewunderung. „Wie Slytherin von Dir.“
„Wie Gryffindor von Dir.“, entgegnete Ginny mit einem schiefen Grinsen. „Wirfst mit wilden Bedrohungen um Dich, gibst Informationen preis, ohne Dir vorher etwas von gleichem Wert zu sichern, ganz unbekümmert und ungeduldig.“
„Halts Maul!“, schnarrte Pansy mit hochrotem Kopf.
„Ich wollte damit nur sagen, dass, wenn es darauf ankommt, die Häuser Hogwarts’ nichts bedeuten.“, sagte die Rothaarige freundlich. „Wir sind alle nur Menschen. Wir sind nicht nur der Abklatsch der Hogwartsgründer.“
Pansy drehte sich ohne ein Wort herum und verließ die Bibliothek. Der drei Gryffindors entspannten sich. Die Anspannung wurde durch Sorge ersetzt. Ginny nahm eine ihrer langen Haarsträhnen und begann damit zu spielen. Hermine durchblätterte , nicht einmal hinsehend, abwesend die Seiten ihres Buches. Und Neville begann an seiner Unterlippe zu kauen.
„Ich beginne zu denken, dass Harry Recht hatte. Dieses Hausding bedeutet mehr Ärger, als dass es Nutzen bringt.“, murmelte Hermine gedankenverloren. „Ich denke, wir sollten unsere Slytherin-Seiten benutzen, nicht nur, weil wir immer noch zu Harry kommen müssen, sondern, weil wir auch herausfinden müssen, welchen Zauberspruch sie benutzt haben, was schief gelaufen ist und was sie damit an erster Stelle erreichen wollten.“
„Warum um alles in der Welt sollten sie Malfoy zu Harry bringen und uns nicht zu ihm lassen?“, fragte Ginny ärgerlich.
„Ich weiß es nicht, aber wir sollten es schnell herausfinden.“, erklärte Hermine ihnen. „Ich habe das Gefühl, dass Zeit eine wichtige Rolle spielt. Nicht nur, um Harry zu helfen, sondern um schneller zu sein, als die Slytherins. Für Pansy hat sich die ganze Sache noch nicht erledigt und sie wird nur alle aufmerksam machen, wenn sie herumschnüffelt.“
Die drei steckten ihre Köpfe zusammen und begann einen Plan zu entwerfen, während Pansy in die Kerker rauschte, um dasselbe mit Vince und Greg zu tun.
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Draco wachte auf und streckte sich. Er fühlte sich viel besser. Und er war hungrig und durstig. Er drehte seinen Kopf und sah zwei smaragdgrüne Augen, die in seine starrten. Er lächelte und küsste das Baby. Das Baby lächelte und vergrub sich in den Decken.
„Möchtest Du spielen, bis Daddy kommt?“, fragte er und setzte sich auf. Das Baby nickte langsam mit seinem Kopf. „Keine Sorge. Ich hole Spielzeuge. Möchtest Du Zug?“
Der Junge nickte breit lächelnd und zeigte seinen Babyzähne. So ermutigt, stand Draco auf und griff nach dem Gitter. Er schaute nach unten. Es war ein weiter Weg und er wollte nicht fallen. Er umfasste das Gitter und kletterte auf seinem Bauch seitlich hinüber. Sein Körper fiel über die Kante riss hart an seinen Händen. Eine Hand ließ los und Draco gab ein ‚uffff’ von sich.
„Ray!“, schrie der süße Junge erschrocken.
„Ist okay, Baby.“, versicherte ihm Draco mit fester Stimme. Er reichte nach oben und umfasste das Gitter erneut, um dann an ihm hinunter zu rutschen. Er erreichte das Ende des Gitters und ließ ohne zögern los. Er fiel nur ein paar Zentimeter, ehe er auf dem Boden aufkam. Prompt saß er auf seinem Hintern und schaute nach oben. Das Baby hatte sich über das Geländer gelehnt und schaute mit großen, besorgten Augen hinunter.
„Siehst Du? Ich okay.“, lächelte Draco und drehte sich zu der Spielkiste. Er trottete hinüber und fand die Zugteile. Er konnte sie nicht alle mit einmal tragen und so schnappte er sich den Güterwagen und die Lok und lief zum Bett zurück. Das Baby nahm sie, als Draco sie ihm reichte und der Blonde lief zurück, um die mittleren Stücke zu holen. Das Baby nahm auch diese.
„Ähm… Denke nicht, ich kann hoch kommen.“, sagte Draco nachdenklich. „Ich geh Daddy holen. Wart da, kay, Baby?“
„Okay, Ray.“, sagte das Baby leise.
Draco fühlte sich als was besonderes, weil das Baby so viel mit ihm sprach und nicht mit jemand anders. Er blähte seine Brust, drehte sich zur Tür und sagte: „Du spielst mit Zug. Bin gleich wieder da.“
Er ging zur Tür und drückte dagegen. Nichts geschah. Stirnrunzelnd, schrie der Junge die Tür an, sich zu öffnen. Aber sie bewegte sich immer noch nicht. Er stampfte mit dem Fuß auf und rief nach Dobby. Es gab ein lautes ‚plopp’ und der Hauself erschien. Das Baby schrie und brach in Tränen aus. Draco hüpfte erschrocken und funkelte den Hauself an, der vor ihm stand und etwa zehn Zentimeter größer war als er.
„Böser Dobby!“, warf er dem Hauselfen an den Kopf. „Du hast Baby erschreckt!“
„Draco, Sir?“, quietschte der Hauself mit großen, verwirrten Augen. Dann drehte er seinen Kopf zu dem jammernden, erschrockenen Kind und seine Augen wurden, wenn möglich, noch größer. „Master Harry Potter, Sir! Was ist mit Ihnen passiert?“
„Geh weg!“, schrie Draco. „Du erschreckst ihn!“
Aber der Elf hörte ihm nicht zu. Stattdessen rannte er zu dem Bett. Das Baby schrie noch lauter als der Elf näher kam, und bevor er darüber nachdenken konnte, rannte Draco zu ihm und griff den Elfen an. Dobby kämpfte für eine Sekunde unter dem ärgerlichen, schreienden Draco, bevor er seine Hand hob, um einen Zauber auszuführen. Und genau in diese Szene platzte Severus.
Severus war in den Kerkern gewesen, als sein Knopf vibriert hatte. Er beendete sein Gespräch und täuschte Übelkeit vor um dann in seine Räume zu gehen. Sein Haus war durcheinander. Beunruhigt durch seine und Dracos Abwesenheit. Er hatte ihnen versichert, das Draco aufgrund wichtiger Geschäfte zu Hause war, aber er wusste, dass diese Ausrede nicht länger funktionierte. Mit einem Seufzen flohte er zur Krankenstation. Er konnte Schreie hören und beeilte sich in das Zimmer der Jungen zu kommen.
Er war schockiert den Hauselfen mit Draco kämpfen zu sehen, der mysteriöser Weise aus dem Bett heraus war, verschwendete aber keine Zeit mit Fragen. Er rannte zu dem Bett und hob Harry hoch. Der Junge beruhigte sich und verkrallte sich schluchzend in Severus’ Robe. Schaukelnd und dem Jungen über den Rücken streichend, richtete er seine Augen dann auf den Boden. Draco saß mit rotem Gesicht und ärgerlichen Augen da. Dobby stand mit vor Schock geöffneten Mund da.
„Was geht hier vor?“, verlangte er zu wissen und versuchte dabei seine Stimme ruhig zu halten, um den Jungen in seinen Armen nicht noch mehr zu erschrecken. „Wie bist Du aus dem Bett gekommen, Draco?“
„Bin runter geklettert, um Baby Spielzeug zu bringen. Ich hab Hunger und wollte Dich holen, aber Tür ging nicht auf. Also hab ich Dobby gerufen, aber er hat Baby erschreckt und wollte nicht weg gehen.“. Der Junge schrie den letzten Teil und zeigte mit seinem Finger auf den Elf.
„Was ist mit Master Harry Potter und Draco passiert, Professor Snape, Sir?“. fragte Dobby und knetete ärgerlich seine Hände.
„Und ich dachte, Hauselfen könnten gut mit Kindern umgehen.“, spottete Severus, wurde dann aber wieder ernst. „Dobby, sie sind von einem Zauber verwandelt worden, aber ich verbiete Dir darüber zu sprechen. Nicht mal zu den anderen Hauselfen. Wenn Du es doch tust, könntest Du damit Deinen geliebten Harry Potter töten. Hast Du verstanden?“
„Ja, Sir.“, nickte er wild. „Dobby will soviel helfen, wie Dobby kann um Harry Potter zu helfen.“
„Gut. Kannst Du etwas zu Essen für sie bringen? Ich weiß nicht genau, was sie essen können.“
„Das kann ich tun, Sir.“, quietschte Dobby entzückt und verschwand mit einem ‚plopp’.
Als er gegangen war, erstarb Harrys Weinen, doch er hielt sich immer noch an Severus’ Robe fest und nuckelte an seinem Daumen. Severus seufzte und kniete sich hin, um Draco zu sich auf den anderen Arm zu rufen. Der Blonde rannte zu ihm und schlang ohne zu zögern seine Arme um seinen Nacken. Er stand auf, überrascht, wie leicht die beiden Jungen waren, und trug sie zu den beiden Hochstühlen. Er manövrierte Draco in den einen, versuchte es aber nicht bei Harry.
„Der Hauself wird gleich zurückkommen mit Eurem Mittagessen oder was auch immer das Essen ist.“, erklärte Severus dem grünäugigen Jungen. „Ich werde dich festhalten und beschützen. Keine Angst.“
„Tut mir Leid, Daddy.“, sagte Draco sanft.
Severus schaute zu ihm und streichelte seinen Kopf. „Ist schon gut. Ich weiß, dass Du Harry nicht erschrecken wolltest. Aber versuche nicht mehr das Zimmer zu verlassen. Ich habe Zauber, die mir verraten, wenn ihr aufwacht und ich bin gekommen, so schnell ich konnte.“
„Okay, Daddy.“, antwortete Draco ernst. „Werd nicht mehr versuchen Tür auf zu machen.“
„Guter Junge.“
Es gab ein ‚plopp’ und Harry wimmerte und vergrub seinen Kopf in Severus’ Schulter. Dobby stellte ein Essgeschirr auf jeden Hochstuhl. Darauf waren Makkaroni mit Käse, ein paar grüne Apfelstückchen und eine Handvoll Cheerios. Er hatte auch zwei Trinkbecherchen gebracht.
„Kann Dobby noch irgendetwas für sie tun, Sir?“
„Nein, das ist alles.“, nickte Severus, hielt den Hauself aber auf, bevor er verschwinden konnte. „Komm nicht mehr in diesen Raum, bis ich Dich rufe. Wenn einer der Jungs Dich ruft, komm direkt zu mir.“
„Dobby versteht, Sir.“, sagte der Elf und verschwand mit einem ‚plopp’.
„Ist jetzt alles in Ordnung, Harry?“, fragte Severus. „Der Elf ist weg und kommt nicht zurück, wenn ich nicht da bin. Hast Du Hunger? Denkst Du, Du könntest etwas essen?“
Harry nickte, sich noch immer an Severus festhaltend. Er war offensichtlich noch nicht bereit, herunter gelassen zu werden. Severus seufzte und zauberte einen Stuhl vor Harrys Hochstuhl. Er setzte sich und nahm den Löffel und schaufelte etwas der Käsenudeln darauf. Harry saß auf seinem Schoß und hatte seine Hände immer noch in Severus’ Robe verhakt. Severus brachte den Bissen zu Harrys Mund.
„Komm schon. Es ist wirklich gut.“ Der Junge öffnete seinen Mund und erlaubte, dass Severus ihn fütterte.
„Tut mir Leid, Baby.“, sagte Draco leise. „Werde Dobby nicht mehr rufen. Ich verspreche das.“
Harry nickte und aß den nächsten Bissen. Severus schaufelte ein Apfelstückchen auf den Löffel und ermahnte beide, diese gut zu kauen. Nach ein paar Minuten fühlte sich Harry gut genug sich in den Hochstuhl zu setzen und allein weiter zu essen. Severus wunderte sich darüber, wie viel Harry schielte. Vielleicht brauchte er, trotz seines jungen Alters, eine Brille. Er würde sich später darum kümmern. Jetzt musste er ein paar Fragen stellen.
„Draco, wieso hast Du nach Dobby gerufen?“
„Weiß nicht. Wusste das er hier war und nicht zu Hause. Denkst Du, Mami geht’s gut, ohne ihn?“
„Ich bin mir sicher.“, versicherte Severus. „Aber warum hast Du ihn gerufen und nicht mich oder Madame Pomfrey?“
„Du kommst nicht, wenn ich rufe.“, kicherte Draco. „Nur Hauselfen machen das.“
„Das ist wahr.“, seufzte Severus. „An was erinnerst Du Dich über Dobby?“
„Er mein Hauself, aber jetzt ist er hier. Ist er immer noch mein Elf?“
„Nein. Er ist eine Schulelfe. Du bist in Hogwarts.“
„Oh ja.“, lächelte der Junge.
Severus zog ein paar Zaubererbilder aus seiner Tasche. Das erste war von Lucius. „Weißt Du, wer das ist?“
„Böser Mann!“, sagte Draco sofort. „Böse!“
„Das ist Dein Vater.“, sagte Severus vorsichtig.
„Nein!“. Draco warf sein Essgeschirr von seinem Tablett und der kleine Rest seines Essens spritzte auf den Boden. Doch dann verwandelte sich Dracos wütendes Gesicht in ein ängstliches. „Du bist mein Daddy, richtig, Daddy?“
Severus öffnete seinen Mund, um es ihm zu erklären, doch sah aus seinen Augenwinkeln, dass Harrys grüne Augen ihn genau beobachteten. Plötzlich hatte er eine Eingebung. Wenn Draco sich an so viel erinnern konnte, war es sehr wahrscheinlich, dass Harry wusste, dass er nicht sein ‚Daddy’ war und er ihn nur so genannt hatte, weil Draco es getan hatte. Wenn er Draco widersprach, würde er auch Harry widersprechen und damit dem Vertrauen, dass das Kind in ihn gesetzt hatte. Ohne dieses vollkommene Vertrauen konnte Severus ihm nicht helfen.
„Natürlich, Draco.“, sagte er fest. Sein Herz begann schneller zu schlagen, als die zwei kleinen Jungs ihn hoffnungsvoll anstarrten, und ließen sein Herz damit gegen seine Rippen schlagen. „Ich bin immer noch Dein Daddy.“
Draco lächelte glückselig und zappelte auf seinem Sitz herum. „Alles alle! Waschen?“
„Ja, lass uns Dich waschen. Dann wirst Du hier her zurückkommen und deinen Chaos beseitigen.“ Severus hob den Jungen hoch und der Blonde hielt dabei seinen Hände weg von Severus’ Robe.
„Aber, Daddy!“, jammerte Draco.
„Nein. Du hast das in einem Wutausbruch angerichtet. Du wirst es sauber machen.“, sagte Severus streng.
„Ja, Daddy.“, seufzte Draco und rannte zum Badezimmer. Severus folgte ihm.
Sie kamen zurĂĽck und Severus zauberte einen Lappen und Wasser herbei. Er stellte es neben dem Schmutz ab und zeigte darauf. Draco schmollte, begann aber damit zu versuchen, den Schmutz wegzuwischen. Harry streckte sich nach Severus. Der dunkelhaarige Mann nahm ihn sanft aus dem Stuhl und stellte ihn auf den Boden. Wie Draco, rannte er so schnell er konnte in das Badezimmer. Severus gluckste und ging dann, um den Jungen zu waschen. Sobald er fertig war, rannte Harry in das Zimmer zurĂĽck. Neugierig folgte Severus ihm. Er war ĂĽberrascht, als sich das dunkelhaarige Kind neben Draco setzte und begann zu versuchen, ihm zu helfen.
„Danke, Baby, aber ich mache das.“, erklärte Draco den kleineren Jungen.
„Helfen Ray.“, sagte Harry mit sanfter aber bestimmter Stimme. Severus wusste, das kleine Kinder Probleme hatten, Dray-co zu sagen und er war nicht überrascht einen Spitznamen zu hören, aber er war über Harrys Hilfsbereitschaft überrascht. Aber wenn er darüber nachdachte, war er es nicht wirklich. Das war immer noch Harry. Auch, wenn er so viel kleiner war.
Draco schaute ihn für eine Minute an, bevor er nickte. „Okay.“
Severus lächelte mit Stolz geschwellter Brust. Er schimpfte nicht einmal mit ihnen, als ihr Saubermachen in Spielerei überging. Stattdessen scheuchte er Harry zu spielen. Mit einem Schlenker seines Zauberstabes, war der Schmutz beseitigt und Lappen und Wasser verschwunden.
„Ich möchte noch ein bisschen mit Dir reden.“, erklärte er dem neugierigen Blonden. „Erinnerst Du Dich an diese Menschen?“
Draco schaute sich die Bilder von Pansy, Vincent, Gregory, Hermine und Ron an. Dann tippte er auf die Bilder der Slytherins und sagte: „Die sehen nett aus.“
„Kennst Du sie?“, fragte Severus nach.
„Nein?“, verzog Draco unsicher sein Gesicht.
„Es ist okay.“ Severus streichelte über seinen Kopf. „Du hast das gut gemacht. Erinnerst Du Dich, warum das ein böser Mann ist?“
„Böse“, sagte Draco wieder, konnte ihm aber nicht mehr als das erzählen. Zuletzt zog Severus ein Bild von Narzissa hervor. Dracos lächelte breit und schrie: „Mami.“
„Ja.“, lachte Severus und das Kind drückte das Bild an seine Brust.
„Wann wird Mami kommen?“
„Ich weiß es nicht, aber Du wirst sie bald sehen.“, erklärte Severus ihm. Das war keine schlechte Idee. Narzissa war wirklich gut zu dem Jungen, als er noch ein Kind war und es war ihr Einfluss, der ihn auf den richtigen Weg zurück gebracht hatte. Sie musste es ohnehin bald erfahren, damit sie sich um die Geschäfte der Malfoys kümmern konnte, solange Draco nicht dazu fähig war. Dumbledore hatte ihm zugesagt, ihm während des Tages zu helfen. Das einzige Problem war Harry. Aber wenn der Junge Severus akzeptiert hatte, weil Draco es gesagt hatte, würde er dasselbe vielleicht auch bei Narzissa tun.
„Warum zeigst Du das nicht Harry?“, legte ihm Severus nah. „Sag ihm, wie sehr Du Deine Mami liebst, damit er keine Angst hat, wenn sie herkommt.“
„Okay!“ Draco rannte zu Harry und begann ihm aufgeregt von seiner Mami zu erzählen. Severus beobachtet ihn und bemerkte, dass Harry wieder schielte, bevor er auf das Foto sah. Er seufzte.
„Ich bin gleich zurück. Ihr zwei spielt schön.“, sagte er ihnen und ging los, um Poppy zu sehen. Er musste nicht weit gehen. Sie arbeitete an ihrem Schreibtisch. Sie lächelte, als er den Raum betrat.
„Wie geht es ihnen?“
„Gut. Wir hatten eine schwere Situation, als Draco Dobby gerufen hatte. Scheint so, als würde er sich erinnern, dass das sein Hauself war. Er wusste aber nicht, ob er es noch immer ist.“
„Wow. Also erinnern sie sich an alles?“
„Ich bin mir nicht sicher. Die Details scheinen über Dracos Fähigkeiten zu gehen. Er scheint sich nur an Dinge zu erinnern, die starke Gefühle auslösen. Je weniger er über bestimmte Sache empfindet, desto verschwommener sind die Erinnerungen. Und auch seine Erinnerungen, die mit starken Gefühlen verbunden sind, sind nicht besonders präzise.“
„Nun, sie sind erst vier Jahre alt.“, sagte Poppy nachdenklich. „Ein Vierjähriger kann noch nicht mit solchen Feinheiten umgehen. Wenn sie älter werden, werden die Dinge langsam klarer.“
„Aber nicht so klar, wie die neueren und frischeren Erinnerungen an ihr spielen und essen als Kinder.“
„Ist das denn gut?“, fragte Poppy.
„Es ist sogar sehr gut, wenn das passiert, von dem ich denke, dass es passiert.“
„Das ist großartig!“, lächelte sie. „Gibt es etwas, was ich tun kann?“
„Ja. Ich denke, dass Harry eine Brille braucht. Wie können wir das herausfinden?“
„Es gibt einen einfachen Spruch. Ich kann das ganz leicht tun.“
„Gut. Lass mich Harry erst darauf vorbereiten. Fünf Minuten?“
Sie nickte und Severus ging zu den Jungen zurück. Sie lachten, als sie sich gegenseitig im Zimmer herumjagten. Severus ging zu ihnen und nahm Harry hoch. Der Junge lachte laut. Draco rannte in Severus’ Beine.
„Ich auch!“, schrie er lachend. Severus stellte Harry wieder runter und kitzelte Draco. Der Blonde lachte und drückte sich weg. „Spiel mit uns!“
„Später.“, versprach Severus. Zuerst müssen Harrys Augen untersucht werden. Er kann nicht gut sehen und ich möchte das heilen.“
„Oh.“ Draco drehte sich zu Harry.
„Madame Pomfrey kommt hier her um herauszufinden, was für eine Brille Du brauchst, Harry. Ich werde Dich die ganze Zeit festhalten. Denkst Du, Du kannst sie Deine Augen untersuchen lassen?“
Harry schaute zu ihm auf und steckte seinen Daumen in den Mund. Draco ging zu ihm und umarmte ihn.
„Ist okay, Baby. Sie wird Dir nicht wehtun. Macht Deine Augen besser, richtig, Daddy?“
„Genau.“, versprach Severus und öffnete seine Arme. Harry lief ohne zu zögern zu ihm. „Komm, ich denke, wir sollten in Madame Pomfeys Büro gehen. Ich fürchte, Du wirst Dich hier unsicher fühlen, wenn die Leute hier ein und ausgehen und das möchten wir doch nicht. Du bist hier sicher mit Draco.“
„Und mit Dir.“, rief Draco hilfreich.
„Ja, und mit mir.“, lächelte er. „Möchtest Du mitkommen, Draco? Du musst aber artig sein und darfst nicht weglaufen.“
„Bin artig.“, versprach Draco.
„Okay.“ Severus trug Harry zu der Tür und sie gingen hinaus. Harry verspannte sich, begann aber nicht zu weinen. Draco folgte Severus auf dem Fuße und hielt sich dabei mit einer Hand an dessen Robe fest. Madame Pomfrey sah sie und lächelte warm. Draco lächelte zurück und winkte ihr ein Hallo hinüber.
„Gut, lass uns mal sehen, was mit Deinen Augen los ist, Harry.“, sagte Madame Pomfrey freundlich. Sie kam herüber und Harry drehte seinen Kopf in Richtung Severus’ Brust.
„Nein, Harry. Du musst zu ihr schauen, damit sie sehen kann, was für eine Brille Du brauchst. Ich werde nicht loslassen. Du musst mir vertrauen.“
„Ich auch hier.“, sagte Draco und Harry schaute zu dem Blonden hinunter. Nach einem kurzen Augenblick, nickte er und richtete seinen grünen Augen zu Madame Pomfrey.
„Guter Junge“, lobte sie ihn. „Ich werde jetzt meinen Zauberstab nehmen und einige Worte sagen. Du wirst nichts merken, okay?“
Harry war steif wie ein Brett, immer noch mit seinem Daumen im Mund, und lehnte sich so weit er konnte gegen Severus’ Brust. Aber er nickte. Severus lobte ihn sanft und murmelte beruhigende Worte. Die Hexe schwang ihren Zauberstab und begann eine Formel aufzusagen. Harry starrte auf die Spitze und zitterte ein wenig. Severus hielt ihn ganz fest und Draco schaute dem allen aufmerksam zu. Nach drei Minuten war es vorbei, doch es schien viel länger gedauert zu haben. Als sie ihren Zauberstab sinken ließ, drehte sich Harry weg und begann zu weinen.
„Das hast Du gut gemacht, Harry.“, sagte Severus tröstend.
„Hoch!“, verlangte Draco und streckte seine Arme Severus entgegen.
Er kniete sich hin und hob Draco hoch. Der Blonde begann sofort ĂĽber Harrys RĂĽcken zu streicheln und sagte ihm, er wĂĽrde jetzt etwas SĂĽĂźes bekommen, weil er getan hatte, was die Hexe verlangt hatte. Madame Pomfrey sprang schnell auf und holte ein StĂĽck Schokolade, doch der Junge nahm es nicht.
„Danke.“, sagte Draco höflich und nahm die Schokolade für Harry entgegen. Madame Pomfrey lächelte und ging ein Stück zurück. Draco erhielt Harrys Aufmerksamkeit und gab dem Jungen die Schokolade. „Ist richtig lecker. Gut kauen, ist wirklich lecker. Hier, Baby. Iß.“
Harry öffnete seinen Mund und der Daumen glitt aus seinem Mund. Draco kicherte und steckte die Schokolade hinein. Harry lächelte tränenüberströmt und kaute ein wenig. Draco lachte wieder und lehnte sich bequem gegen Severus’ Schulter.
„Siehst Du? Ist lecker.“, sagte Draco zufrieden und Harry nickte.
„Das habt ihr beide gut gemacht.“, sagte Severus zu ihnen. „Warum gehen wir nicht zurück und spielen?“
„Ja.“, klatschte Draco aufgeregt. Und Severus brachte sie beide in das Zimmer zurück.
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