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Fanfiction

Growing Pains - Kapitel 3

von Nerventod

Warnung: Dieses Kapitel enthält sexuellen Missbrauch. Ich hoffe, die Ernsthaftigkeit dieses Verbrechens ist jedem, der das hier liest, klar.




Als die letzte Note des Liedes verklungen war, verschwand das Licht, dass Harry umgeben hatte. Hermine und Ron standen mit gebrochenen Herzen da und sahen zu, wie ihr Freund bewusstlos langsam wieder auf das Bett sank. Einige Minuten saßen sie schweigend da, bevor sie wieder die Kraft fanden, sich zu bewegen. Hermine strich Harry das schweißnasse Haar aus dem Gesicht und nahm einen Lappen aus der Schale mit Wasser auf dem Nachttisch. Ron deckte Harrys viel zu dünnen Körper wieder zu, als sie ihm das Gesicht damit abtupfte.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Die Schüler des letzten Zaubertränkeunterrichts des Tages verließ gerade das Klassenzimmer, als Draco in den Raum kam. Severus blasses Gesicht sah zu seinem Patensohn. Draco lächelte schwach und lehnte sich mit einer Hüfte gegen seinen Tisch. Severus sah ihn an und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Er hob eine Hand und begann sich seinen Nasenrücken zu massieren.

„Was willst Du, Draco?“

„Ich habe eine Frage über etwas, was ich letzte Nacht gelesen habe.“, antwortete Draco. Beide wussten, dass er nicht deswegen hier war, aber der Blonde bückte sich, zog sein Schulbuch hervor und schlug es auf. Als er das richtige Kapitel gefunden hatte, waren sie die einzigen, die noch im Raum waren. Draco lächelte und schwang seinen Zauberstab.

„Hier ist es.“ Die Tür schlug leise zu und ein Stillezauber wurde auf den Raum gelegt. „Severus, ich mache mir Sorgen um Dich. Du siehst ein wenig kränklich aus.“

„Ich habe für so etwas keine Zeit.“ Severus stand auf, doch bevor er aus dem Raum stürmen könnte, wurde er von Draco am Handgelenk festgehalten.

„Ich kann Dir helfen.“, sagte Draco leise.

„Ich werde es Dich wissen lassen, wenn ich Hilfe brauche, aber ich versichere Dir, dass ich durchaus in der Lage bin, mit meinen Angelegenheiten selbst fertig zu werden.“, blitzte Severus mit kalter Stimme. „Ich warne Dich, Draco. Mach es mir nicht noch schwerer oder ich werde Dir zeigen, wie nachsichtig ich mit Deiner Unvernunft bin.“

Draco stand auf und richtete seine Robe. Nach einer langen Minute war er fertig und hob seinen Kopf, um seine Paten direkt in die Augen zu sehen. „Du bist müde und ich werde annehmen, dass aus Dir Deine Erschöpfung spricht.“

„Draco.“, seufzte Severus und legte seine Hand auf die Schulter des Jungen. „Du hast Recht. Ich kann Dir aber keine Informationen geben, und wenn Du versuchen wirst es herauszufinden, könntest Du auf ungewollte Aufmerksamkeit auf diese Sache ziehen. Ich kann mir das weder leisten, noch es geschehen lassen.“

„Ich verstehe.“, nickte Draco, „Aber denke daran, dass Du Dich auf mich verlassen kannst.“

„Das werde ich. Lass uns zum Abendessen gehen.“

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Nach dem Abendessen gingen Pansy und Draco langsam in Richtung des Slytherin-Gemeinschaftsraums. Greg und Vince waren nur wenige Schritte hinter ihnen. Sie hatten bereits fast den halben Weg hinter sich, ehe sie sich sicher sein konnten, dass niemand ihr Gespräch belauschen konnte.

„Dir Gryffindors sagen, dass Potter ein Spezialtraining für den Krieg erhält, aber die, die Potter am nächsten sind, sind viel zu betrübt, als dass das wahr sein könnte.“, sagte Pansy leichthin, so, als würde sie über das Wetter reden.

„Und die anderen kleinen Gryffindors glauben das?“, schnarrte Greg.

„Er ist nicht tot.“, sagte Vince langsam. „Oder doch?“

„Nein“, schüttelte Draco seinen Kopf. „Wir hätten mehr gesehen, als nur Trübsal und sie hätten es nicht für sich behalten. Zweifellos hätte sich die Nachricht von Potters Tod in dem ganzen Haus und vielleicht der ganzen Schule ausgebreitet.

„Also kommen wir nirgendwohin, wenn wir nicht die fragen, die die richtigen Antworten kennen.“, brummte Pansy. „Ziehen wir Strohhalme?“

„Noch nicht.“, schüttelte Draco seinen Kopf, obwohl es ihm schwer fiel. Das Lied klang immer noch in seinem Kopf nach und er musste Potter wirklich dringend sehen, aber sein Patenonkel war ernsthaft besorgt, dass jemand, dessen Loyalität fragwürdig war, die Wahrheit über das neuste Unglück des Goldjungen herausfinden könnte. Herumschnüffeln könnte eine Sicherheitslücke öffnen. „Lassen wir es für jetzt gut sein und beobachten wir aus der Ferne. Wir haben nicht genug Informationen, um in die Offensive zu gehen.“

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Severus schaute zu dem Haus im Ligusterweg 4. Das würde seine letzte Nacht hier werden und dann würde er alles wissen, was er brauchte um die einzelnen Teile zusammenzusetzen. Er erschauderte, als er an das Lied des Jungen dachte. Er wusste nicht genau, warum er zögerte. Das sah ihm gar nicht ähnlich, aber irgendwie wirkte das Haus heute unheilvoll. Mit einem entschlossenen Blick, straffte Severus seinen Rücken und lief vorwärts. Er setzte sich schnell in das Wohnzimmer, so, wie er es bereits die vergangenen Tage gemacht hatte. Er murmelte eine Zauberformel, schloss seine Augen und begegnete den letzten Erinnerungen.

Harry saß zum Abendessen am Tisch. Tante Petunia weigerte sich ihn anzusehen und sprach mit Dudley und Vernon. Sein Onkel warf ihm alle paar Sekunden zornige Blicke zu. Harry versuchte das alles zu ignorieren und versuchte mit seiner zitternden Hand das bisschen Essen auf seinen Teller zu seinem Mund zu bringen. Während des Essens hob er seinen Kopf ein wenig und traf auf die Blicke seines Cousins. Dudley grinste nicht hasserfüllt. Er sah ihn einfach mit ausdruckslosem Gesicht an, aber seine Lippen waren in Missbilligung verzogen. Harry fürchtete beschimpft zu werden und senkte deshalb seinen Kopf schnell wieder.

Er war benommen. Er hatte den ganzen Tag im Hof gearbeitet und es war sehr warm gewesen. Der Tisch verschwamm für den Bruchteil einer Sekunde vor seinen Augen, bevor er ihn wieder klar sehen konnte. Er dachte sich, dass es wohl besser wäre jetzt von hier zu verschwinden, bevor er noch mit seinem Kopf in den Kartoffelbrei fiel. Er rutschte mit seinem Stuhl zurück und stand auf. Er war wirklich sehr müde. Die Treppen schwankten unter seinen Füßen. Für eine Sekunde glaubte er, wieder in Hogwarts zu sein und dieser Gedanke durchfuhr ihn gleichzeitig mit Schmerz und Freude.

Schließlich, war er in Dudleys zweitem Zimmer und legte sich ins Bett. Alles kam zum Stillstand und die Übelkeit verschwand. Er seufzte und schloss seine Augen, als sein Körper taub wurde. Das war nicht richtig. Er hatte schon oft in seinem Leben zu viel gearbeitet, hatte sich schon oft bis in die Bewusstlosigkeit getrieben, aber er hatte sich niemals so gefühlt. Irgendetwas stimmte nicht mit ihm. Irgendetwas hielt ihn benebelt und schlaff. Ein Zaubertrank? Aber er war nicht in der Schule. Seine Familie konnte nicht zaubern. Drogen? In seinem Essen? In seinem Trinken?

Stunden später (oder waren es Minuten?) hörte er die Schritte seines Onkel die Treppen hochkommen. Harrys Herz begann schneller zu schlagen. Er stöhnte und versuchte sich umzudrehen, versuchte aufzustehen. Er konnte sich noch immer nicht bewegen. Angst durchfuhr ihn. Er zitterte nicht einmal. Nein! Nein, er konnte nicht hilflos sein! Er verdiente es bestraft zu werden. Er hatte das akzeptiert, aber warum konnte er sich nicht bewegen? Er musste sich bewegen.

Die Tür öffnete sich und das Licht des Flures stach ihm in die Augen, machte ihn blind. Die Tür schloss sich. Harry konnte noch immer nichts sehen. Seine Brust war schwer. Vernons schwere Schritte kamen näher. Harry konnte ihn atmen hören. Er wimmerte, versuchte seine Hand zu heben, um nur für dieses eine Mal um Gnade zu bitten. Nicht einmal seine Finger zuckten.

Seine Sicht wurde klarer. Er sah eine große runde Gestalt die sich nah an ihn lehnte. Hände rissen an seinem Shirt. Kühle Luft wehte über ihn. Er wimmerte wieder und heiße Tränen brannten in seinen Augen. Nicht der Gürtel. Aber er verdiente es. Es würde wehtun, aber es war nur Schmerz. Er würde es überleben. Nicht so, wie Sirius. Es war das mindeste, was er verdiente.

I’ve been looking in the mirror for so long…

Wieder Hände. Seine Hosen wurden hinunter gezogen, entblößten ihn. Harrys Augen weiteten sich und er begann zu kämpfen. In seiner Panik entkamen seiner Kehle würgende Geräusche. Das Fenster klapperte ein wenig, als seine Magie versuchte hervorzubrechen. Sie kam letztlich hervor um ihn zu beschützen und Harry weinte vor Erleichterung. Aber sie entwischte, glitt durch seinen mentalen Finger bis er sie nicht mehr erreichen konnte. Nein! Irgendetwas blockierte ihn, nahm ihm die Kontrolle über seinen Kräfte!

But I’ve come to believe…

„Wertloser Freak.“, knurrte Vernon. „Es ist Zeit, dass Du anfängst mir etwas für den ganzen Ärger, den Du meiner Familie bereitet hast, zurückzuzahlen.“

…my soul’s on the other side…

Leise Schreie erfüllten den Raum, als Harry auf seinen Bauch gedreht wurde. Seine müden Arme wurden ihm auf seinen Rücken gezogen. Eine von Vernons großen Händen erfasste mit Leichtigkeit die dünnen Handgelenke, und wurde eine effektive, lebende Fessel. Der dünne Körper unter ihm begann leicht zu zittern und Vernon knurrte und arbeitete schneller. Ein starkes Beben erschütterte den Boden, verschwand aber wieder.

All the little pieces falling...

Harry lag hilflos da. Seine Beine wurden gespreizt und seine Knie gebeugt. Es ging alles so langsam. Er wollte schreien, versuchte es, aber er hatte nicht einmal mehr seine Stimme unter Kontrolle. Ungeachtet der Angst versuchte er zu kämpfen. Beißen, Kratzen, alles, was ihm helfen konnte sich zu befreien. Nackt. Hände fuhren über seine Haut. Er keuchte, hyperventilierte, als sein Winseln und der Geruch seiner Angst den Raum erfüllten. Seine Schultern brannten von dem Druck, den sein Onkel darauf ausübte, aber das war vergessen, als er bemerkte, wie etwas Weiches und Hartes seinen Hintern berührte. Harry zuckte einmal, ein Heulen entkam seiner Kehle, der Laut eines verwundeten Tieres. Seine Magie blieb verschwunden.

… Shattered…

„Nein“, brachte Harry stöhnend hervor, bevor seine Welt von Qual umschlossen wurde. „Neiiiiin“

Shards of me too sharp to put back together…

Harry kannte Schmerzen. Aber das hier waren nicht nur Schmerzen. Langsam und quälend glitt sein Onkel, fest an seiner Hüfte ziehend, vollkommen in ihn. Warum? Warum war das passiert? Nein! Er wollte das nicht. Nicht doch! Stopp! Warum kam seine Magie nicht? Nutzloser Freak. Schmerz. Erniedrigung. Sein Onkel keuchte und stöhnte. Harry konnte kaum atmen. Stoß um Stoß beschmutze ihn, ekelte ihn an. Vollkommen hilflos.

…too small to matter…

“Oh, ja. Oh ja, Oh, gut. So gut. Verdammte Scheiße.”

… but big enough to cut me into so many little pieces…

Schneller. Tiefer. Wertlos. Schwach. Harry kniete und Urin durchnässte die Matratze und fügte so den Geruch der Angst hinzu. Die heiße Säure brodelte in seinem Magen. Der Gestank, das Schaukeln. Der schleimige Schweiß seines Onkels an seinem nackten Hintern, der seine Haut überzog. Er verkrampfte sich und spuckte Galle, die seine Kehle hinauf gestiegen war. In Panik, versuchte er erneut um sich zu schlagen. Er schnellte nach vorn, die Fenster zerbarsten.

And I bleed…

Er war unbändig, verloren, ertrunken. Voll Angst. Voll Schmerz. Schmutz erfüllte seine Seele und sein Onkel schrie heißer, als er seinen schrecklichen Samen tief in Harrys unwilligen Körper pumpte. Harry wurde mit einem erstickten Schrei hochgehoben. Vernon grunzte und schob ihn auf die Seite und Harrys Erbrochenes durchtränkte sein Haar. Blut, gemischt mit Samen begann seine Beine hinab zu laufen. Harry wollte es aus sich heraus haben. Es soll heraus! Aber er konnte nur alle paar Sekunden seine Muskel zusammenkrampfen. Er wollte dem keuchenden Atem seines Onkels entkommen, dem tiefen Schmerz und der immer noch fortwährenden Angst, die größer war, als alles, was er je gekannt hatte. Er zog sich in sich zurück. Er zog sich so tief zurück, dass er nicht länger anwesend war, obwohl seine Augen geöffnet waren. Nur eine Hülle.

…I bleed…

Er sah nicht, wie sein Cousin in sein Zimmer schlich und ihm zum Badezimmer brachte, um ihn zu säubern. Er hörte nicht Dudleys Versprechen, dass Vernon ihn nie wieder anfassen würde. Er bemerkte nicht, wie seine Tante Vernon aus dem Haus warf und die Polizei rief. Er bemerkte nicht, wie die Tage vorbei gingen. Bemerkte nicht, dass Dudley ihn zweimal am Tag fütterte und ständig mit ihm sprach. Er hörte nicht, wie seine Tante ihn sagte, er solle seine Sachen zusammenpacken und sich fertig machen, um zum Bahnhof zu kommen. Realisierte nicht, das sein Körper ohne ihn gehorchte, sich bewegte und atmete. Er sah es nicht. War sich dem nicht bewusst. Er war tot.

Severus schwankte aus dem Haus und übergab sich. Dann ging er ein paar Schritte weiter und beugte sich vornüber und spuckte Galle aus. Das war schlimm. Sehr, sehr schlimm. Vergewaltigung war eine gewalttätige, primitive Verletzung des Körpers und der Seele. Die letzte Vergewaltigung einer Hexe oder eines Zauberers war vor 138 Jahren passiert. So selten war es. Belästigung war ein wenig verbreiteter, aber dennoch eine gemeine Übertretung.

Belästigung in der Zaubererwelt war, wenn jemand einen Fluch sprach, damit der andere seinen eigenen Willen verlor und Lust empfand, oder, wenn man den Körper einer anderen Person benutzte, wenn diese bewusstlos war. Aber eine richtige Vergewaltigung einer Person, wenn ihr Geist frei war von irgendwelchen Giften und die alles voll mitbekamen, war verabscheuungswürdig.

In der Zaubererwelt war Vergewaltigung das schlimmste Verbrechen, was man sich vorstellen konnte. Es war schlimmer als Mord und das gleiche, wie Seelenraub. Es war so schlimm, dass der Vergewaltiger sofort exekutiert wurde, ohne einen Prozess, denn die derjenige der vergewaltigt wurde, verlor seine Würde und Kontrolle, aber auch seine Magie. Dagegen wurde jemandem, der einen anderen belästigte der Prozess gemacht und er kam ins Gefängnis. Das Opfer der Belästigung war zwar geschädigt, aber nicht dauerhaft behindert.

Aus welchem Grund auch immer die angeborene Magie es nicht geschafft hatte, die Vergewaltigung zu verhindern, die Opfer fühlten sich betrogen und schotteten sich selbst, für immer und unwiederbringlich, von ihrer eigenen Kraft ab. Niemals zuvor in der Geschichte der Zauberer hatte es ein Vergewaltigungsopfer geschafft, die volle Kontrolle über seine Magie wiederzuerlangen und jeder einzelne, ohne Ausnahme, hatte sich schließlich umgebracht.

Im Durchschnitt starben die meisten innerhalb eines Monats nach der Vergewaltigung. Die längste Zeit, die ein Vergewaltigungsopfer überlebt hatte, waren acht Monate und das auch nur, weil sie es pausenlos überwacht hatten. Aber wenn man die Opfer davon abhielt, sich das Leben zu nehmen, hörte einfach ihr Herz auf zu schlagen. Es gab keinen physischen Grund dafür. Ihr Herz gab einfach auf.

„And I breath… I breathe no more…“

Severus erschauderte vor Entsetzen und schüttelte sich erneut. Er hatte noch nie ein Vergewaltigungsopfer gesehen. Er hatte davon natürlich gelesen, aber er hatte nie eins getroffen. Nicht einmal die Todesser hatten, bei ihren Überfällen und Folterungen an Muggeln, jemals vergewaltigt. Zitternd sank er mit einem Stöhnen auf die Knie. Er konnte das nicht in seinen Kopf bekommen. Er sah immer noch dieses gebrochene Kind, festgehalten und gegen seinen Willen genommen. Er konnte immer noch Harrys tierähnliche Schreie aus Schmerz und Entsetzen hören. Er konnte immer noch die Angst, den Urin, die Verzweiflung und die Übelkeit, gepaart mit dem Geruch von Sex riechen.

Er versuchte wieder aufzustehen, aber es gelang nicht. Tränen rannen seine blassen Wangen hinab. Er musste es schaffen. Er musste zurück in die Schule apparieren. Aber er konnte nicht stehen. Er war gelähmt. Harry wurde vergewaltigt. Er würgte. Oh, Merlin. Er konnte das nicht heilen. Er konnte das nicht! Er schloss seine Augen fest gegen das triste grau der Morgendämmerung und kauerte jämmerlich vor dem Haus der Dursleys. Der Geruch seines Erbrochenen haftete an ihm. Der Schrecken dieses Hauses schmerzte seinen Geist. Er musste sich hart auf die Unterlippe beißen, um sich davon abzuhalten zu schreien.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Draco wachte auf, als die Vorhänge seines Bettes aufgezogen wurden. Seine Hand griff nach seinem Zauberstab unter seinem Kissen. Er entspannte sich, als er sah, dass es nur Pansy war und streckte sich mit einem Gähnen. Seine Freundin errötete, als sie bemerkte, dass er kein Shirt trug. Draco lächelte leicht, aber Pansy schüttelte ihren Kopf.

„Irgendetwas ist mit Professor Snape.“

Draco stand schnell auf, zog sich ein Shirt über und eilte ihr hinterher. Der Kopf des Slytherin-Hauses hatte seine Wohnung einen Gang von den dem Gemeinschaftsraum entfernt. Pansy erklärte, dass sie durch einen schlimmen Traum aufgewacht war und eine wenig spazieren gehen wollte und seine Tür weit offen vorgefunden hätte. Severus ließ seine Tür nie offen. Draco schaute in das Wohnzimmer und fand seinen Patenonkel auf der Couch liegend vor. Seine Knie hatte er an seine Brust gezogen. Er sah aus, als würde er schlafen aber alle paar Sekunden erzitterte sein Körper.

„Ich werde mich um ihn kümmern.“, sagte Draco entschieden.

„Bist Du Dir sicher?“, fragte Pansy stirnrunzelnd.

„Ja. Geh wieder.“ Er schubste sie aus dem Zimmer und schloss die Tür.

Vorsichtig schlich er zu seinem Paten. Der Mann sah krank aus. Sein Gesicht war kreidebleich und feucht. Seine Augen bewegten sich schnell unter seinen rotumrandeten Augenlidern. Er zitterte und hatte eine abwehrende Haltung eingenommen. Draco ging zu dem kleinen Schrank am anderen Ende des Raumes und holte einen Beruhigungs- und einen Traumlosschlaftrank. Er flößte ihm beides ein und half ihm zu schlucken. Severus stöhnte leicht, bevor er einschlief.

„Ruh Dich aus.“, sagte Draco sanft.

Seine Augen waren dunkel und voller Sorge, als er den Mann allein ließ und zu Dumbledores Büro eilte, um ihm Bescheid zu sagen, dass Severus heute nicht unterrichten würde. Er hatte seinen Paten noch nie zuvor so gesehen. Nicht, wenn er mit dem Crucio belegt worden war, nicht, wenn er gezwungen war, an den Spielen des Lords teilzunehmen. Draco hatte ihn erschrocken, ängstlich, verdrossen und depressiv gesehen, aber niemals zuvor hatte er ihn zittern sehen. Es sah so aus, als lagen die Dinge schlimmer, als er sich je vorstellen konnte.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Die vier Gryffindors, angeführt von Hermine, gingen geradewegs zu Dumbledores Büro, sobald ihr Vormittagsunterricht beendet war. Alle vier machte sich große Sorgen, da Snape heute nicht unterrichtet hatte. Sie glaubten nicht, an das was sie gehört hatten, daran das er einen Zauberergrippeanfall hatte. Sie wusste, dass es irgendwas mit Harry zu tun hatte. Sie wussten, dass es nichts gutes bedeutete und sie wollte die Wahrheit herausfinden.

Sie kamen zu dem steinernen Wasserspeier, aber bevor sie anfangen konnten zu raten, wie das Passwort lautete, sprang er beiseite. Sie beklagten sich nicht darüber und eilten die Treppen hinauf. Dumbledore stand am Fenster und hielt seine Arme vor seiner Brust verschränkt und den Rücken zu ihnen gewendet. Die vier sagten nichts und warteten geduldig, aber als die Minuten verstrichen wuchs ihre Angst. Schließlich hielt es Hermine nicht mehr aus.

„Sir? Direktor? Ist alles in Ordnung mit Professor Snape? Geht es Harry gut?“, fragte sie eilig.

Dumbledore drehte sich langsam um. Es sah aus, als wäre er aus rostigem Blech und die Gryffindors erbleichten. Der alte Zauberer deutete ihnen, auf den Stühlen vor seinem Schreibtisch platz zu nehmen und sie setzten sich langsam. Dumbledore setzte sich in seinen Stuhl hinter den Schreibtisch. Fawkes flog zu ihm hinüber und begann leise, trostspendend zu singen. Dumbledore lächelte und streichelte sein Gefieder.

„Professor Snape wird wieder in Ordnung kommen. Er ist nur müde von den Erinnerungszaubern, aber weiß jetzt alles, was das Haus gespeichert hatte und hat damit alle Informationen, die er braucht um Harry zu helfen. Ich habe das Grippegerücht verbreitet, weil Professor Snape ein paar Tage bei Harry sein will.“

„Denken Sie, er kommt wieder in Ordnung? Weiß Professor Snape, wie er ihm helfen kann?“, fragte Hermine aufgeregt.

„Professor Snape wird alles tun, was in seiner Macht steht.“, versprach Dumbledore. „Aber es wird ein schwerer Weg. Er muss es schaffen, dass Harry akzeptiert, was ihm passiert ist und das wird sehr schmerzlich für Harry. Auch muss Professor Snape ihn dazu bringen ehrlich zu sein und dass ist keine leichte Aufgabe. Aufgrund der Situation, muss ich Euch bitten ihn nicht zu besuchen, bis Professor Snape Fortschritte macht. In gewisser Weise seit ihr Harrys Anreiz.“

„Aber Professor.“, protestierte Ron. „Wie möchten, dass Harry weiß, dass wir für ihn da sind, egal was ist! Nicht nur, wenn Harry das tut, was er gesagt bekommt!“

„Ich verstehe das und Harry wird das auch. Er wird gesagt bekommen, dass Eure Besuche von Professor Snapes Ermessen abhängen. Er wird also wissen, dass Ihr ihn sehen wollt, aber Snape es verhindert.“

„Wir verstehen.“, sagte Hermine leise. „Wie können wir Professor Snape fragen, ob wir ihn sehen können?“

„Kommt zu mir. Wir möchten nicht, dass ihr mehr als normal mit Professor Snape in Verbindung gebracht werdet. Niemand darf von Harrys Verfassung wissen und jedes unnormales Verhalten wird Neugier wecken.“

„Das heißt, das wir frecher im Unterricht sein müssen.“, sagte Ginny.

„Ja. Es scheint so, als habe andere bereits Euer Verhalten bemerkt. Es ist unvereinbar mit der Geschichte, dass Harry bei einem Training ist.“

„Wir können sagen, dass wir so besorgt waren, weil meine Oma im Krankenhaus war.“, bot Neville an. „Das ist wahr. Sie war dort. Ich habe erst heute Morgen eine Brief bekommen, der sagte, dass sie wieder zu Hause ist und es ihr gut geht.“

„Perfekt.“, strahlte ihn Dumbledore an. „Nun geht und versucht Euch nicht zu sehr zu sorgen. Harry ist in guten Händen.

Die Gryffindors verabschiedeten sich und verließen den Direktor. Dumbledore lehnte sich in seinem Sessel zurück, seine Liebenswürdigkeit und seine Zuversicht fielen von ihm ab und ließen einen Mann zurück, der leer seinen Schreibtisch anstarrte. Schuld lag schwer auf ihm, machten seine Knochen spröde. Müde stand er auf und ging in sein Zimmer hinauf.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Severus überprüfte die magischen Aufzeichnungen dessen, was Harry gemacht hatte, seit er ansprechbar war. Er sah die Unterhaltung mit dem Direktor und die Besuche seiner Freunde und biss sich auf die Unterlippe. Harry schien nicht selbstmordgefährdet. Er sah fröhlich aus, aber Severus wusste es besser. Harry fragte niemals, wo er war oder wann er wieder hinaus gelassen wurde. Zweifellos würde er ablehnen, wenn ihm jemand anbot, den Raum zu verlassen. Er erwähnte nie, was geschehen war, vielleicht war er sich dessen nicht bewusst und hatte die Erinnerungen in sich vergraben. Wenn sich jemand unangenehmen Themen näherte, wurden seine Augen glasig und er zog sich zurück.

Aber das war nur eine Verzögerungstaktik. Er schottete sich von dem Schrecken in seinem Geist ab. Es würde nicht genug sein, den wahrscheinlichen Zusammenbruch und die Todessehnsucht zu verhindern. Aber das war Harry Potter. Nichts war bei ihm jemals so, wie es sein sollte. Severus bemerkte, dass er stark auf Harrys Song reagiert hatte. Vielleicht hatte dieser ein wenig Kontrolle über seine Magie. Wenn er die hatte, war das ein gutes Zeichen für eine mögliche Genesung. Deshalb war das das erste, was er testen wollte.

Er betrat Harrys Raum. All seine Zuversicht schien auf der anderen Seite der Tür zurückgeblieben zu sein. Harry persönlich zu sehen brachte zurück, was er herausgefunden hatte und er musste seine ganze Selbstbeherrschung aufbringen um nicht zu würgen. Glücklicherweise sah es so aus, als würde Harry schlafen und bemerkte seinen Kampf nicht. Tief Luft holend, begann Severus erneut vorwärts zu gehen. In seinen Händen hielt er ein Tablett mit dem Mittagessen. Er stellte es auf dem Nachttisch ab.

„Harry. Wach auf. Komm schon, Potter. Ich habe dir Mittagessen gebracht.“

Der Junge starrte mit blinzelnden, blassgrünen Auge zu seinem Professor. Severus hielt sein Gesicht ausdruckslos, obwohl er die Stirn runzeln wollte. Warum waren Harrys Augen wieder tot? War es der Song? Hat er ihn an das erinnert, was passiert war? Sie starrten einander an. Keiner bewegte sich oder sagte ein Wort. Harrys Augen verdunkelten sich langsam. Severus ließ seine Schultern fallen. Er musste der Grund gewesen sein, warum Harry sich zurückgezogen hatte. Nur seine Anwesenheit hatte den Jungen wegtreiben lassen. Vielleicht dachte er, er wäre hier, um ihn zu schikanieren.

„Guten Tag, Harry.“, sagte Severus ruhig, weder freundlich noch grob. „Ich versichere Dir, dass ich mich jetzt, wo wir unbeobachtet sind, nicht wie ein Todesser verhalte. Bist Du hungrig?“

Harry schaute ihn unsicher an. Severus gab ihm das Essen und zog ein Buch aus seiner Robe. Es war ein Muggel-Psychologiebuch, aber er hatte das Cover abgemacht. Harry würde nicht wissen, um was es ging. Es brauchte fast zwei Stunden, bis Harry aufgegessen hatte. Als er das Tablett wegschob, legte Severus das Buch weg und tat das Tablett beiseite.

„Musst Du ins Bad?“

„Ja, Sir.“, sagte Harry sanftmütig und erinnerte Severus damit schwer daran, wie er mit Vernon gesprochen hatte. Er wäre beinahe zurückgewichen, konnte sich aber gerade noch davon abhalten.

„Wenn wir alleine sind, mag ich es, wenn meine Freunde mich Sev nennen.“, log Severus. Erstens waren sie keine Freunde. Noch nicht und wohl auch niemals, wenn Harry das Sagen hätte. Zweitens hatte ihn noch nie jemand Sev genannt.

„Ja, Sev.“, antwortete Harry und lächelte.

Severus lächelte zurück und nahm sich wieder sein Buch, damit der Junge sich nicht unwohl fühlte. Bald darauf war Harry zurück und kletterte wieder in sein Bett. Severus legte das Buch weg und begann mit einer ganzen Reihe Gesundheitschecks. Harry war geduldig und antwortet nach jeder Frage, dass er sich gut fühlte. Severus wusste das, nutzte aber das unpersönliche Thema, um Harry an seine Anwesenheit zu gewöhnen.

„Hast Du Deinen Zauberstab? Ich möchte Deinen Magielevel untersuchen.“

„Ähm…“, biss sich Harry auf seine Lippen. Seine Augen suchten nach seinem Zauberstab. Er würde doch nicht ohne ihn sein, oder doch? Da! Er war auf seinem Nachttisch. Er lächelte seinem Professor zu und nahm ihn in die Hand.

„Versuche einen einfachen Schwebezauber an diesem Buch.“, ordnete Severus an und Harry nickte.

„Wingardium Leviosa.“, sagte er und schwang seinen Zauberstab.

Das Buch wackelte nicht einmal. Sie versuchten zwei Dutzend anderer Sprüche, die Harry leicht fallen sollten, aber keiner funktionierte. Als er danach gefragt wurde, sagte Harry, dass sich sein Zauberstab nicht warm in seiner Hand anfühlen würde, wie er es normalerweise tat. Es fühlte sich an wie gewöhnliches Holz. Severus zuckte innerlich zusammen, aber äußerlich nickte er und hielt seine Fassade aufrecht.

„Du brauchst nur mehr Ruhe. Ist das okay? Ich weiß, Du musst Deine Freunde vermissen.“

„Nein. Mir geht es gut hier.“, versicherte Harry eilig und wischte sich sein Pony aus dem Gesicht und legte damit unbeabsichtigt seine Narbe frei.

„Ich werde Dir etwas bringen, mit dem Du Dich beschäftigen kannst.“, bot Severus an. „Es kann langweilig sein, sich nur im Bett herumzuwälzen, nicht?“

Harrys Mundwinkel zuckten unsicher. Sollte das ein Witz gewesen sein oder war das Kritik an seiner Schwäche? Severus sah es und beruhigte den Jungen. „Ich bin ein bisschen eifersüchtig. Ich würde mir gerne ein wenig Zeit zum ausruhen und entspannen nehmen. Genieße es, solange Du kannst, Harry.“

„Das werde ich, Sev. Danke.“, sagte Harry mit Augen die strahlender waren, als jemals seit er in diesem Raum war.

„Also, was würdest Du bevorzugen? Bücher, Karten, Schach?“

„Bücher, nehme ich an.“, zuckte Harry mit den Achseln.

Severus wusste, was das bedeutete. Er würde keins von ihnen anrühren, es sei denn man würde ihn dazu aufgefordert. Er war nicht darauf eingestellt irgendetwas von selbst zu tun. Severus musste versuchen den Jungen dazu zu bringen, den ersten Schritt zu machen. Erleichterung von der Langweile würde nicht genug sein für Harry, um willentlich an seinem Leben teilzunehmen. Und die Möglichkeit nach seinen Freunden zu fragte, hatte er auch nicht wahrgenommen. Severus nickte abwesend und verließ den Raum. Er musste über eine Menge nachlesen und einen Plan entwerfen, bevor er zurückkehren würde.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Draco und seine Freunde schlenderten um den See und genossen das letzte Sonnenlicht des Tages. Keiner von ihnen trug seine Schulrobe. Draco trug einen langärmligen schwarzen Pullover und schwarze Hosen. Pansy trug einen grünen Rock und eine weiße Bluse. Greg und Vince trugen dunkelgraue Hosen und weiße Shirts. Draco fuhr mit seiner Hand in seine Hosentasche und Pansy hakte sich bei ihm ein.

„Also seine Oma war krank.“, murmelte er nachdenklich.

„Das kauf ich ihnen nicht ab.“, sagte Vince entschieden.

„Wenn sie heute Morgen erfahren hatten, dass es ihr besser ging, warum waren sie dann besorgter als zuvor?“, fragte Greg mit finsterem Gesicht.

„Sie sind schreckliche Lügner.“, stimmte Pansy zu. „Sie waren bis zum Mittagessen äußerst besorgt. Es hat sich erst danach geändert.“

„Und diese neue Einstellung sieht erzwungen aus.“, nickte Draco. „Es hat sich nichts geändert. Sie versuchen es nur besser zu verstecken.“

„Nun, sie haben versagt.“, schnarrte Vince.

„Und was ist mit Professor Snape?“, fragte Greg. „Ist er wirklich an Grippe erkrankt?“

„Vielleicht. Es ist sehr wahrscheinlich.“, antwortete Draco. Er hatte keine Bedenken, seinen Paten zu decken. Auch nicht seinen Freunden gegenüber. „Er war fiebrig und hatte Schüttelfrost, als ich ihn heute Morgen gesehen habe.

„Dank mir.“, schniefte Pansy.

„Das ist wohl wahr.“, lächelte sie Draco an. Eine Eule stieß vom Himmel herab und blieb vor Dracos Gesicht schweben. Der Junge nahm ihr den Brief ab, den sie dabei hatte. „Etwas Geschäftliches. Lasst uns hinein gehen. Ich muss mich darum kümmern.“

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

„Guten Abend, Harry.“, sagte Severus als er mit Harrys Abendessen den Raum betrat.

Der Jungen hatte in seinem Bett gesessen und gedankenlos an die Wand gestarrt. Als er seinen Professor hörte, drehte er seinen Kopf zu ihm und blinzelte ein paar Mal, bevor er ihn anlächelte. Severus stellte das Tablett auf den Schoß des Jungen, doch Harry begann nicht zu essen. Severus legte seinen Umhang ab und hing ihn über den Stuhl, der am Bett stand. Er trug jetzt einen stahlfarbenen Pullover und schwarze Hosen. Er band außerdem sein Haar zurück und setzte sich.

„Magst Du es nicht?“

„Was?“, blinzelte Harry wieder und sah hinunter. „Oh… Nein… Es ist gut.“

Severus sah ihn mit seinen dunklen Augen an, aber Harry begann noch immer nicht zu essen. „Hast Du keinen Hunger?“

„Oh, nein… Mir geht es gut.“, sagte Harry mit einem leeren Lächeln.

„Warum reden wir nicht einfach stattdessen?“, bot Severus an und stellte das Tablett weg.

„Okay“, murmelte Harry und sah über Severus linke Schulter hinweg.

„Erinnerst Du Dich daran, wie Miss Granger Dir gestern den Zauberspruch gezeigt hat, den sie im Unterricht gelernt hatte? Der, der Deinen Song spielt?“

„Ja.“, antwortete Harry und blinzelte wieder. Seine Augen richteten sich nun wirklich auf Severus. Severus wartete, er wollte die Aufmerksamkeit des Jungen nicht verlieren. „Der… war… wirklich nett.“ Harrys Augenbrauen zogen sich zusammen und er biss sich auf die Unterlippe. Als er wieder sprach, waren seine Worte fester und in einer normaleren Geschwindigkeit. „Ich würde ihn gerne noch einmal hören.“

„Welchen?“, fragte Severus. Sein Herz schlug schneller, aber sein Gesicht zeigte sein Interesse nicht.

„Hmmm…“ Harry drehte seinen Kopf weg.

Severus dachte, dass er ihn wieder verloren hatte, doch dann begann Harry zu summen. Langsam wurde der Junge lauter. Severus Augen weiteten sich, als er es bemerkte. War das nicht Dracos Song?

“Heaven hope come and change me... Out of ashes make me whole…”, sang Harry sanft. Er hatte eine wundervolle Stimme.

„Das ist Mister Malfoys Song.“, sagte Severus, als er sich sicher war, Harry würde nichts mehr sagen.

„Draco.“, sagte Harry und richtete seinen Augen wieder zu Severus zurück. „Irgendetwas ist passiert. Er hat sich verändert.“

Severus wollte am liebsten auf und ab hüpfen. Harry zeigte Interesse. Richtiges Interesse, und das könnte sein Leben retten, wenn Severus dieses Gefühl auf- und ausbauen konnte. Verdammt sei sein Patensohn, aber es sah so als, als bräuchte er letztendlich seine Hilfe. Merlin sei Dank war morgen Freitag.

„Ich werde ihn herbringen, wenn Du willst. Ihr zwei könnt darüber reden.“

Harrys Augen suchten die seines Lehrers und fand darin keine Täuschung, nicht, dass er glaubte eine solche zu bemerken, selbst wenn er sie gesehen hätte. Er wollte nein sagen. Das war der Junge, dessen Vater da war als… Harrys Geist zog sich zurück. Seine Augen wurden glasig und er saß schlaff da. Severus rief ihn einige Male, bevor er sich wieder rührte.

„Was?“, fragte Harry langsam.

„Möchtest Du mit Draco über seinen Song reden?“

Dieser Song war in Harrys Gedanken, seit er ihn gehört hatte. Die Worte faszinierten ihn. Er wollte ihn aus erster Hand hören. Er bemerkte, dass er bereits nickte, ehe er sich entschieden hatte. Severus lächelte ihn an. Es war ein warmes und umsorgendes Lächeln. Harry lächelte dankbar zurück, obwohl er sich nicht sicher war, warum er so fühlte. Severus reichte ihm erneut das Tablett. Dieses Mal aß er.


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Damit die Schüler nicht so einförmig aussehen, boten wir jedem eine Auswahl an: Unterhemden, Pullis, Strickjacken und andere Uniform-Varianten.
Jany Temime, Kostümbildnerin