von LupinsLove
Alaida betrat ihre Küche. Seltsam fremd kam sie sich vor in ihrem eigenen Zuhause. Brians Schultasche lag in einer Ecke. Schmutziges Geschirr stapelte sich auf dem Küchentisch. Sie begann, es in den Geschirrspüler zu räumen.
Von draußen drangen die Stimmen ihrer neuen und alten Freunde an ihr Ohr. Freunde aus einer anderen Welt. Einer Welt, die sie nie wieder sehen wollte und in der sie sich nun schon fast wieder wie zu Hause fühlte.
Die Stimmen kamen näher. Alaida nahm zwei Gläser und setzte sie vorsichtig auf dem Gitter der Spülmaschine ab. Jemand legte eine Hand auf ihre Schulter.
„Was tust du denn da, Alaida?“, fragte Tonks verwundert. „Komm, es gibt jetzt wichtigeres.“ Alaida nickte und schluckte einen Kloß Tränen herunter.
Um den Küchentisch versammelt saßen ihre Begleiter vom Orden des Phönix und ein großer, naiv wirkender Junge in einer schwarzen, gruseligen Robe.
“Gregory“, ergriff Kingsley Shacklebold das Wort, „ich kann nicht glauben, was ich sehe. Du in einer Robe der Todesser. Hat Grindelwald dich geschickt?“
Gregory nickte schnell. Er zitterte.
„Gregory“, mischte sich Arthur Weasley ein, „weißt du, wo Alaidas Kinder sind?“
Gregory biss sich auf die Zunge und schüttelte zögernd den Kopf.
„Du bist kein guter Lügner.“ bemerkte Remus.
Gregory musste die Tränen unterdrücken. Es fiel ihm sichtbar schwer.
„Du bist doch kein Mörder, Gregory.“, Mrs. Weasley sah den Jungen Mann eindringlich an.
„Ich... ich...“ Gregory schluchzte mehr als dass er sprach „ich... ich sollte nur her kommen und... also... mein Meister...“
„Gregory?“, Alaidas Stimme zitterte, als sie sich an den Jungen wandte, „Ich möchte nicht wissen, was du hier tun solltest. Vermutlich hast du das Dunkle Mal über mein Haus gezaubert. Oder du solltest uns ausspionieren. Oder du solltest mich töten, sobald ich hier auftauche. Aber das ist mir egal. Ich will nur wissen, ob meine Kinder noch leben und wohin ihr sie verschleppt habt. Sie sind noch so klein. Sie wissen noch nicht einmal, dass sie Zauberkräfte haben. Und mein Mann ist ein wehrloser Muggel. Alle drei können nichts dafür, dass ich Grindelwalds Pläne durchkreuzen möchte. Und ich will nur wissen, dass sie in Sicherheit sind. Sag mir wo sie sind, oder ich gebe dir einen Grund zu weinen. Glaube mir, wenn es um meine Kinder geht, schrecke ich vor nicht zurück. Vor nichts.“
Gregory sah sie entsetzt an. Alaidas ruhige Worte schienen ihn noch mehr verängstigt zu haben. „Tut mir bitte nichts! Tut mir bitte nichts! Ich bin doch... ich sollte... sie sind in London! Grindelwald ist in London und die Kinder auch! Marlowe Terrace 77. Ich... Tut mir bitte nichts.“ stieß er plötzlich hervor.
Die Mitglieder des Ordens warfen sich triumphierende Blicke zu.
„OK, danke mein Freund, du hast uns sehr geholfen und darum drücken wir nochmal ein Auge zu.“ Kingsley grinste, dann gab er Anweisungen: „Molly, du kehrst mit unserem Jungen Freund via Besen nach London zurück. Pass auf, dass er nicht verloren geht. Er soll ja niemanden vor uns warnen können, nicht wahr... Und gib ihm etwas Anständiges zum Anziehen. Alle anderen: auf dem schnellsten Weg zurück nach London.“
***
In London regnete es, wie so oft. Doch in dem Kellerloch in dem Daniel, Brian und Alba saßen, war davon nichts zu merken.
Daniel hatte den Kopf eines seiner Kinder auf jedem Bein liegen. Alba atmete ruhig. Sie nuckelte an ihrem Daumen. Sie schlief. Brian war unruhig. Daniel merkte, dass sein Sohn noch wach war. Sie schwiegen eine lange Zeit lang. Dann hielt der tapfere kleine Brian die Stille nicht mehr aus. „Daddy, wusstest du, dass es Zauberer gibt?“
Daniel seufzte „Es gibt keine Zauberei, Brian. Das was vorhin passier ist, muss sich anders erklären lassen. Ehrlich gesagt, ich weiß nicht wie. Aber ich weiß, dass es keine Zauberei gibt.“
Ein weiteres kurzes Schweigen folgte. „Ich glaube schon, dass es Zauberei gibt, Dad.“, flüsterte Brian. „Seit heute, sowieso. Ich glaube, ich kann auch zaubern.“
Daniel lächelte. Brian war eben doch noch ein Kind mit einer blühenden Phantasie. „Shlaf ein bißchen, Brian. Uns wird nichts passieren. Versprochen.“
Brian nickte und wenige Minuten später versank er in einen tiefen Schlaf.
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