von LupinsLove
Lucius hämmerte mit seinem schlangenförmigen Gehstock an Grindelwalds Türe. Der neue Meister der Todesser bat ihn herein.
Grindelwald saß entspannt auf seinem Thron. Er schien gut gelaunt zu sein. Selbst die tote Schlange Nagini, die hinter ihm an der Wand hing, schien zu grinsen.
Lucius trat ein und verbeugte sich flüchtig. Er musste sich selbst immer wieder ermahnen, Grindelwald den nötigen Respekt zu zollen. Er würde ihn niemals für so würdig halten, wie Voldemort. Lucius hatte Voldemorts Tod noch nicht verdaut. Er vermisste seinen Dunklen Lord noch immer... irgendwie. Und obwohl er froh war, dass Grindelwald aufgetaucht war und die Riege der Todesser zusammen hielt und ihnen ein neues Ziel und neuen Schutz gab, konnte er Grindelwald nicht so verehren, wie er Voldemort all die Jahre verehrt hatte.
Aber Grindelwald war nun mal der Mächtigste unter ihnen. Und er war immerhin einst Voldemorts persönlicher Lehrer gewesen. Allein diese Tatsache rief in Lucius Malfoy einen gewissen Respekt hervor.
„Was gibt es, mein guter Lucius?“, wollte Grindelwald wissen.
Lucius biss die Zähne zusammen. Mein guter Lucius? So etwas hätte Voldemort nie gesagt.
„Mein Meister, ich möchte ihnen, wenn es mir erlaubt ist, eine Frage stellen.“
Grindelwald nickte ihm aufmunternd zu.
“Mein Meister, mit Verlaub, dürfte ich erfahren, was Sie dazu veranlasst hat, diesen doch etwas dümmlichen Gregory Goyle zum Todesser zu benennen? Ich denke nämlich, dass es dafür deutlich geeignetere Kandidaten gegeben hätte...“
Abwartend blickte Lucius seinem Meister in die Augen. Nach solch einer Frage hätte Voldemort ihn bitter bestraft. Gefoltert vielleicht. Aber Grindelwald saß da und lachte.
Lucius konnte es kaum glauben. „Was...?“
„Mach dir keine Sorgen, Lucius... ich weiß genau, was du meinst. Gregory Goyle ist ein wahrer Idiot und ein Feigling dazu. Und er wird sicher niemandem, der es mehr verdient hätte, einen Platz in unserem Kreis wegnehmen...“
***
Der Boden war vom Regen aufgeweicht. Es war kalt und nass. Gregory Goyle lag im Gebüsch und konnte sich nicht bewegen. Wenn er sich bewegen könnte, würde er am ganzen Körper zittern. Erstens weil er fror und zweitens aus Angst. Angst vor dem Orden des Phoenix. Angst vor Grindelwald.
Sein neuer Meister hatte ihm heute eine Aufgabe gestellt. Gregory verstand nicht, warum Grindelwald verlangte, was er verlangte. Aber er war sich sicher, dass er gerade alles vermasselte. Denn kaum war Gregory beim Haus der Browns angekommen und hatte sich im Gebüsch versteckt, da war Molly Weasley aufgetaucht und legte ihm kaum dass sie ihn erblickte eine Ganzkörperklammer an. Danach verschwand sie einfach und ließ ihn in der Kälte und im Dreck hilflos zurück. Und nun lag er hier und wartete angsterfüllt auf die Rückkehr von Molly Weasley oder einem der anderen Ordensmitglieder.
Lange warten musste er nicht. Schon nach wenigen Minuten hörte er Schritte und leise Stimmen.
“Da drüben im Gebüsch muss er sein...“, hörte er Mrs Weasley sagen. Jemand zog die Zweige, die ihn verdeckten, zur Seite.
Molly und Arthur Weasley, Nymphadora Tonks, Kingsley Shacklebold und Remus Lupin blickten neugierig zu ihm herab.
„Aha!“, rief Arthur Weasley aus. “Du schon wieder.”
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