von Thorti
Harry konnte immer noch nicht seine jetzige Situation begreifen. Doch er muss wohl mit der Tatsache leben, dass sein bester Freund Ron und er in ein und dieselbe Frau verknallt waren.
Er wusste sehr genau, dass ihre Freundschaft damit auf eine harte Probe gestellt wird. Doch sollte er nur wegen Ron auf eine Chance verzichten, sein Verlangen auszuleben? Niemals, auf keinen Fall. So würde auch Ron denken. Und schon war er da. Der erbitterte Kampf um ein weibliches Geschöpf. Es wird Opfer geben und zwar auf beiden Seiten. Sollte er wirklich seine Freundschaft aufs Spiel setzten?
Für eine Frau, die ihn anfangs als Cedric Diggory Nachfolgemodell ausgenutzt hat?
Sein Verstand sprach klare Worte, doch sein Herz überschwemmte jedes Wort, jeden Buchstaben.
Verdammt, in was ist er da hineingeraten?
Seine Gefühle haben kräftige Schlingen um seinen Körper gelegt und vergifteten seinen Verstand, um die Kontrolle über ihn zu gewinnen.
Das sind also die Waffen einer Frau. Sie brauchen nur einmal schnipsen und schon versetzen sie das männliche Geschlecht in Trance und sorgen dafür, dass der sich Gedanken darüber macht, wie er am besten seinen harten Lümmel versteckt, damit kein Außenstehender sieht, dass der Mann von einer Frau willig gemacht wurde.
Ist das fair? Ist es fair, wenn das weibliche Geschlecht mit den Gefühlen spielen und vielleicht tiefe Wunden aufreißen kann?`
Harry wünschte sich oft, als Mensch ohne Gefühle geboren zu sein. Doch er muss jetzt dadurch. Ron und er müssten das irgendwie durchstehen. Nur die Frage ist, wie lange sie das durchstehen werden.
Harry mochte es nie, wenn Ron und er sich streiten und er hatte es nie für möglich gehalten, dass es wegen einer Frau sein würde.
Er konnte mit Ron damals über den Kuss unter den Mistelzweigen reden, weil Ron damals noch nicht in Cho verliebt war.
Aber könnte er es jetzt? Nein, er könnte es nicht mehr. Hermine müsste nun herhalten, aber es war nicht das gleiche wie mit Ron. Mit Hermine konnte man keine Männergespräche führen. Klar, sie ist ja auch ein Mädchen. Schön, Hermine konnte zwar gute Ratschläge, wie Mädchen ticken, geben, aber es ist eben nicht das gleiche als mit Ron.
Und das schlimme ist noch: Er konnte Ron nicht mehr in die Augen sehen. Dabei schliefen sie in einem Schlafsaal, saßen an einer Tafel und hatten gemeinsam Unterricht. Ihre Freundschaft hatte viele Tiefschläge ausgehalten, aber das, das war etwas ganz anderes. Diese Situation ist wie eine unüberwindbare Schlucht. Sie würden tief fallen, sehr tief.
Harry rechnete mit einer langen und schweren Zeit. Eine Zeit, von der er glaubte, sie nicht überleben zu können. Ron, Cho! Cho, Ron. Wer war ihm wichtiger? Verdammt, dafür hasste er sein Leben. Für diese Momente verfluchte er sein Leben. Er würde am liebsten sein Herz einsperren und erst dann wieder befreien, wenn es diese Gefühle vergessen hatte.
Er wusste weder ein noch aus. Doch er muss dadurch. Er muss kämpfen. Um beide. Um Cho und Ron. Er muss härtere Geschütze ausfahren. Dieser Fight wird hart und erbarmungslos. Sein Herz hat ihn auf diesen steinigen Weg geführt. Er will alles daran setzten, um diesen weg zu meistern. Alles, wirklich alles.
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