Kapitel 51-Der neue Fuchsbau
„Mine, sag Ron und Lavender auf keinen Fall was du mir eben gesagt hast!“
„Ja, schon klar! Aber sie dürfen nicht verraten, dass wir ein Paar sind.“
„Warum eigentlich nicht?“, fragte Harry ärgerlich.
„Weil ich es ihnen behutsam beibringen will!“, erklärte Hermine. „Sie sind sehr wichtig für dich.“
„Sie sind nicht meine Familie…“
„Aber fast!“, fuhr Hermine dazwischen.
Harry nahm ihren Kopf zwischen die Hände und sah ihr direkt in ihre braunen Augen.
„Nur eine Person gehört zu meiner Familie und das bist du!“, flüsterte er.
Ein Lächeln huschte über Hermines Gesicht.
„Bitte Harry, lass uns ein bisschen warten bis wir es ihnen erklären, ja?“, fragte sie und sah sie flehentlich an.
„Wenn du unbedingt willst, aber ich seh darin keinen Nutzen!“
„Danke, Harry.“
Jetzt mussten sie nur, möglichst schnell da der Zug sich zu leeren begann, Ron, Lavender und Ginny beibringen, dass diese den übrigen Weasleys nichts von Harrys und Hermines Beziehung erzählten.
„Und warum wenn ich fragen darf?“, murrte Lavender.
„Ich auch…“, dachte Harry.
„Ich…wir wollen es ihnen selbst sagen! Nur nicht gleich, nicht sofort.“
Lavender schnaubte. Sie fand den Gedanken mehr als albern. Schließlich waren die beiden noch nicht mal mit den Weasleys verwandt, und von ihrer und Rons Beziehung wusste die übrige Familie längst.
„Es soll, zumindest am Anfang, so aussehen, als ob wir kein Paar wären…“
„Keine schlechte Idee…“, fiel Ginny ein.
Alle starrten sie ĂĽberrascht an, und sie wurde knallrot.
„Ich mein nur…noch zu warten…um es zu erklären…ist keine schlechte Idee…“, verbesserte sie sich rasch.
Sie stiegen aus und hievten ihre Koffer auf den Bahnsteig.
„Darf ich Ihnen helfen, Miss Granger?“, bot sich Harry an.
„Oh, danke Mr. Potter!“, antwortete Hermine grinsend. Harry nahm ihren Koffer, trug ihn aus dem Waggon und stellte ihn auf dem Boden ab.
„Und jetzt du!“, meinte er grinsend.
„Was?“, fragte Hermine überrascht, doch im selben Moment hing sie auch schon in der Luft. Harry hatte sie an der Hüfte gepackt und hochgehoben.
„Harry, lass mich runter!!!“, verlangte sie.
„Du bist wunderschön Hermine…“, flüsterte er verliebt und presste seine Lippen auf ihre. Einen ganz kurzen Moment seufzte Hermine auf und wollte sich seinem Kuss hingeben, aber dann drückte sie ihn mit sanfter Gewalt weg. Sie atmete schwer und ihr Gesicht brannte etwas.
„Bitte Harry…du hast es mir versprochen.“
Harry schien enttäuscht zu sein, nickte aber. Er stellte Hermine sanft auf die Füße.
„Danke Schatz…“, sagte Hermine leise und küsste ihn ganz kurz auf die Wange.
Ginny verabschiedete sich mit einem Kuss und einer Umarmung von Dean, der in diesem Moment von seinem Vater abgeholt wurde.
Sie mussten nicht lange warten, da hörten sie wie nach ihnen gerufen wurde.
„Ron, Ginny, Harry, Hermine!!!“ Es waren Mr. und Mrs. Weasley. Lavender drückte sich in den Hintergrund. Sie kannte die beiden nicht. Sie wussten zwar, dass sie mit ihrem Sohn zusammen war, aber getroffen hatten sie sich bis jetzt noch nicht.
Mrs. Weasley kam herbeigelaufen und umarmte nach der Reihe erst Ginny, dann Ron, dann Harry und schließlich Hermine. Während sie sich Lavender zuwandte, versetzte Harry Hermine einen tadelnden Blick den sie genau verstand.
„Sie mag dich doch!“
„Und diese reizende junge Dame ist sicherlich Lavender Brown!“, riet Mrs. Weasley.
„Ja, das stimmt Mrs. Weasley…“, druckste Lavender schüchtern herum und schüttelte ihr und dann Mr. Weasley die Hand, der inzwischen auch seine Kinder und Harry und Hermine begrüßt hatte.
„Mum, wie kommen wir eigentlich nach Hause?“, fragte Ron. „Ginny kann noch nicht apparieren…“ Ginny fluchte leise vor sich hin.
„…hat Dad Autos aus dem Ministerium besorgt?“
„Nein, das ist nicht mehr nötig…“ Mr. Weasley grinste über beide Ohren.
„Warum nicht, Dad?“, fragte Ron.
„Nun, weil ich ein neues Auto gekauft habe. Ford Anglia. Neuestes Modell. Verbraucht nur elf Liter auf sechzig Meilen…“
„Ein neues Auto?“, fragte Ron ungläubig. „Auf Raten, oder wie?“
„In eins bezahlt!“, erwiderte Mr. Weasley stolz.
„Aber…aber wie kannst du dir das leisten, Dad?“
„Nun, ich bin befördert worden!“, platzte es aus Mr. Weasley heraus. „Ich bin Abteilungsleiter für die Aufspürung, Vernichtung, und Untersuchung von Todessern verhexten Muggelgegenständen. Unter mir stehen acht Leute!“
Alle beglückwünschten Mr. Weasley zu seiner Beförderung.
Während sie in dem Ford Anglia, der zwecks Magie mindestens ein Dutzend Leute in sich aufnehmen konnte, Richtung Fuchsbau fuhren, fragte Ron:
„Sind die anderen schon da?“
„Fred und George sind heute Nachmittag angekommen. Charlie hat etwas Wichtiges in Rumänien zu tun, er kommt erst einen Tag vor der Hochzeit. Bill und…und Fleur sind seit vorgestern da.“, antwortete Mrs. Weasley knapp.
„Du solltest sie endlich als deine Schwiegertochter akzeptieren!“, warf Mr. Weasley ein.
„Also auf jeden Fall kommt Fleurs Familie auch einen Tag vor der Hochzeit.“, fuhr Mrs. Weasley fort, ohne auch nur ansatzweise auf ihren Mann einzugehen.
„Wow, wird das nicht etwas voll?“, fragte Ginny.
„Das stimmt, aber wir haben ein neues Stockwerk mit fünf Zimmern angebaut.“, erwiderte ihre Mutter schlicht.
„Wie kommt es dass wir das jetzt alles erst erfahren, Mum?“, beschwerte sich Ron.
„Harry schläft wieder bei dir, Ron!“, entgegnete sie. „Lavender und Hermine können auch in einem Zimmer schlafen, denk ich mal. Ginny kann ihr Zimmer behalten, Fleur und Bill haben je ein Zimmer, Charlie bekommt ein Zimmer und Fred und George schlafen in einem Zimmer. Dann haben wir alle untergebracht!“
Als sie beim Fuchsbau ankamen, trauten sie ihren Augen nicht: Nicht nur, dass das Haus ein Stockwerk höher war, es war hier so sauber und hergerichtet wie noch nie zuvor. Das zuvor windschiefe Gebäude, das sich nur noch durch Zauberkraft halten konnte, stand nun fest und sicher. Das Fuchsbauschild hing nicht mehr verkehrt herum, und an der Häuserwand war ein ordentliches, buntes Blumenbeet angelegt worden. Die Hühner, die sonst frei im Hof herumgepickt hatten, waren nun in einem eingezäunten Hühnerstall untergebracht. Der Garten war hergerichtet und jedes Fenster strahlte, so sauber war es.
„Ich hab übrigens dem Ghul endgültig den Garaus gemacht!“, sagte Mrs. Weasley. „Und im Garten lässt sich seit Wochen kein Gnom mehr blicken…“
„Die werden leider auch nicht mehr wiederkommen…“, flüsterte Mr. Weasley zu Harry und Ron. „So wie Molly sie vertrieben hat…“ Alle drei kicherten leise.
„Mum?“, fragte Ron. „Sag mal, machst du diesen Kram, mit dem Haus und dem Garten und so, nur weil du die Delacours beeindrucken willst?“
„So ein Blödsinn, Ron! Ich habe es gemacht weil es jetzt mal fällig war.“
Doch keiner, weder Ron, noch Harry, noch Hermine, noch Ginny, noch Lavender noch ihr eigener Mann, kauften ihr diese Geschichte ab.
„Ach, und putzt euch bitte die Schuhe ab, bevor ihr ins Haus tretet!“, ermahnte sie Mrs. Weasley und öffnete die Tür.
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