Und hier das fĂĽnfzehnte!
Kapitel 15-Ein schreckliches Missverständnis
„Parvati!“, schrien Harry und Hermine wie aus einem Munde. Sofort verdeckte Hermine ihre Brüste und ihre Scham mit einer Hand, während Harry wie erstarrt war.
„Oh, tut mir leid, ich…“, stotterte Parvati und sah in Harrys rotes Gesicht. Langsam, ganz langsam, wanderte ihr Blick tiefer bis in seinen Schoß. Lange Zeit sah sie auf Harrys Erektion (die sie ja im Grunde schon kannte) und kam nicht umhin, sich einmal ganz kurz über die Lippen zu lecken.
„Ähm…Parvati?“, fragte Harry nach einiger Zeit. „Könntest du…könntest du vielleicht aufhören meinen Penis anzustarren?“
Ganz langsam sah Parvati auf. Es dauerte eine Weile bis sie seine Worte begriff. Dann wurde sie knallrot, nuschelte etwas Unverständliches und verschwand.
Harry und Hermine zogen sich in Windeseile um. Keiner der Beiden verlor ein Wort ĂĽber das was geschehen war. SchlieĂźlich gingen sie in ihren Turm. Erst als sie die Wendeltreppe hoch in ihren eigenen Gemeinschaftsraum gekommen waren, waren sie wieder einigermaĂźen in der Lage zu sprechen.
„Mine, was denkst du?“, fragte Harry leise.
„Na ja, es ist mir schon peinlich, aber es ist mir auch egal.“
„Mir auch. Parvati sollte das peinlich sein. Hast du bemerkt wie die meinen Penis angesehen hat?“ Hermines Blick verdüsterte sie sich.
„Auf die muss ich aufpassen! Nachher klaut die dich mir noch.“
Harry grinste und zog Hermine in seine Arme.
„Gehen wir am Wochenende nach Hogsmeade?“, fragte Hermine.
„Klar Prinzessin…“, antwortete Harry und zog sie noch fester in die Arme. Hermine grinste. Sie wollte ihm ein Geschenk kaufen, eine neue Armbanduhr. Seine war drei Jahre zuvor bei der zweiten Aufgabe des trimagischen Turniers kaputt gegangen.
„Warum grinst du?“
„Ach nur so…“, lächelte Hermine. „Weißt du eigentlich wie süß du bist, Mr. Potter?“
„Bin ich das?“, fragte Harry grinsend.
„Ja…“, grinste Hermine. „Du bist so süß, dass du nur das allerbeste Mädchen verdienst.“
„Das hab ich doch…“, meinte Harry und verwickelte sie in einen langen Kuss.
Auf die Antwort hatte Hermine gewartet.
Da es inzwischen schon spät geworden war, hob Harry Hermine hoch und trug sie in ihr Schlafzimmer. Als er sie sanft aufs Bett legte, grinste sie ihn an.
„Na Mr. Potter, was soll das denn werden?“
„Ich weiß nicht…“, murmelte Harry und begann ihren Hals zu küssen.
„Harry, wir haben doch gerade…ich möchte jetzt nicht, okay?“
Harry richtete sich auf. Er sah zwar enttäuscht aus, aber er verstand sie.
„Na schön Hermine.“ Er legte sich neben sie. Hermine klammerte sich an ihn und flüsterte:
„Bist du mir jetzt böse, Schatz?“
„Nein, natürlich nicht…“, murmelte Harry und küsste sie auf die Stirn.
„Was sagst du eigentlich dazu dass Ron jetzt mit Lavender zusammen ist?“, wollte Hermine wissen. „Ich finde es gut…“, ergänzte sie. „Ich hatte beinah ein schlechtes Gewissen dass wir zusammen sind, wo wir doch seine besten Freunde sind…“
„Ich freu mich für ihn…“, erwiderte Harry. „Er hat’s verdient, immerhin sind wir durch ihn zusammen gekommen.“
„Wie meinst du das?“
„Na ja, er hat dir gesagt dass ich dich hübsch und intelligent und lieb und so was alles finde…“, antwortete Harry. „Und er hat mir gesagt, dass du in mich verliebt wärst.“
Hermines Gesicht verdĂĽsterte sich.
„Er hat sein Versprechen gebrochen.“
„Ich hab ihn auch versprechen lassen dass er es dir nicht sagt, dass ich in dich verliebt bin.
Eine blöde Zwickmühle für Ron.“
„Ja schon. Ich hab ihm gesagt dass ich mich in dich verliebt habe und die ganze Nacht nur an dich gedacht habe.“ Harry grinste.
„Und was hast du gemacht, als du die ganze Nacht nur an mich gedacht hast?“
„Ich hab mich selbst gestreichelt.“ Sofort wurde Hermines Gesicht knallrot.
„Das muss dir doch nicht peinlich sein.“
„Harry?“
„Ja?“
„Darf ich dich was fragen?“
„Probier’s aus?“
„Hast du es dir schon mal selbst gemacht und dabei an mich gedacht?“
„Ganz ehrlich?“
„Ganz ehrlich!“
„Die ganzen Sommerferien hindurch und alle Schultage bis wir zusammen kamen.“
Hermine lächelte.
„Und davor?“
„Wie davor?“
„Na, du kannst mir nicht erzählen dass du mit siebzehn das Onanieren angefangen hast.“
„Na ja, davor hatte ich unklare Vorstellungen. Hab einfach ganz primitiv an nackte Frauen gedacht…“
„Ach so…“, murmelte Hermine und klang enttäuscht.
„Prinzessin, was ist denn los?“, fragte Harry schwach. Hermine antwortete nicht.
„Du weißt doch dass ich nur dich liebe und dass ich nur mit dir schlafen würde, oder?“, fuhr er fort. Hermine nickte. Da fiel ihr plötzlich ein, dass sie mit Harry verlobt war. Ihre Eltern kannten Harry nicht einmal, geschweige denn, dass sie von ihrer Verlobung wussten. Sie wollte es mit Harry zusammen erzählen.
„Harry, ich muss dir was sagen…“, begann sie, entschloss sich dann aber um.
„Ja?“
„Ein andermal.“ Und sie legte sich auf die Seite und schlief ein.
Nachdem sie den Freitag (in ihren Augen der schlimmste Tag weil es kurz vor dem Wochenende war) endlich überstanden hatten, freuten sich die beiden schon sehr darauf wieder nach Hogsmeade zu gehen. Es war das einzige etwas abwechslungsreiche was man als Hogwartsschüler unternehmen konnte. Obwohl sie jetzt schon vier Jahre nach Hogsmeade gehen konnten, war es nicht langweilig geworden, denn die Läden die sich in diesem Dorf aneinander reiten, waren zweifelsohne sehr interessant und besichtigenswert.
Harry und Hermine hatten es allerdings nicht leicht als Paar. Obwohl man sich fĂĽr sie freuen sollte, riefen ihnen doch eine ganze Menge SchĂĽler Beleidigungen hinterher, und das waren nicht nur Slytherins. Es gab auch etliche die eifersĂĽchtig auf einen der beiden waren, denn Hermine war in all den Jahren sehr hĂĽbsch geworden und Harry zu einem Mann herangereift.
„Harry, ich geh mal kurz weg, ja?“ Hermine wollte ihn loswerden um endlich die Armbanduhr für ihn kaufen zu können.
„Aber wo willst du denn hin, Prinzessin?“, fragte Harry schwach.
„Hm…ich muss kurz weg, okay?“
Und schon war Hermine verschwunden.
„Was ist denn jetzt los?“, dachte Harry verwirrt.
Lächelnd verschwand Hermine in einem Laden und sah sofort das richtige Exemplar für Harry: Die Armbanduhr hatte ein pechschwarzes Lederband, das Gehäuse war aus Silber. Sie sah, dass zwischen den Zeigern, unterhalb der Ziffern, ein paar Sterne funkelten.
„Schönes Exemplar, nicht wahr?“, wollte eine Stimme hinter Hermine wissen. Sie erschrak und fuhr herum.
„Tut mir Leid, mein Kind, ich wollt dich nicht erschrecken.“ Es war ein alter Mann mit einer Pfeife im Mund und augenscheinlich der Besitzer des Ladens.
„Oh, schon okay…“, murmelte Hermine. „Was sind denn das für Sterne?“
„Wenn man einen Zauber auf sie spricht, kann man sie nach den Personen richten, die einem wichtig sind. Dann steht neben dem Stern klein der Name und der Aufenthaltsort der Person.“
Hermine war begeistert. Das war ja genau wie bei der Weasley-Uhr. Sieben Sterne waren in der Uhr, das heißt man konnte sieben Personen auswählen.
„Was kostet sie?“, fragte Hermine lächelnd. „Sie ist perfekt!“
„Na ja...zwanzig Galleonen reichen.“
Hermines Lächeln geriet ein wenig schief. Immerhin waren das fast hundert Pfund.
Doch ohne zu Zögern zog sie ihren Geldbeutel hervor und leerte ihn komplett aus. Zwanzig Galleonen konnte sie zusammen kratzen, dann hatte sie nur noch ein paar Knuts. Aber sie tat das gern für Harry, die Uhr war wie geschaffen für Harry.
Hermine lieĂź die Uhr einpacken und beschloss sie Harry erst zu Weihnachten zu schenken. Das waren zwar noch zwei Monate, aber die Zeit wĂĽrde schnell vergehen und sie hatte bis Weihnachten einfach kein Geld fĂĽr was Neues.
Sie freute sich schon auf Harrys Gesicht wenn er die Uhr auspacken würde. Lächelnd ging sie aus dem Laden, als sie plötzlich ein Arm von hinten ergriff. Das konnte nicht Harry sein, er griff viel sanfter zu…sie drehte sich um und sah in das grinsende Gesicht von Viktor Krum.
„Viktor!“, keuchte sie. „Lass mich los, ich liebe Harry.“
Er hörte nicht zu, packte ihren Kopf und presste seine Lippen auf ihre.
„Na Harry, hat Hermine dich wieder allein gelassen?“, fragte Parvati ihn, wieder bei „Qualität für Quidditch“. Ihre Begegnung in der Bibliothek hatten Parvatis Verhalten nicht ein Stück verändert.
„Na ja…sie meinte sie müsse kurz weg…und ich jetzt auch!“, entschied er und ging rasch aus dem Laden. Auf die Gesellschaft von Parvati konnte er nun wirklich verzichten. Aber sie folgte ihm.
Hermine war entsetzt. Krum küsste sie. Der Kuss war hart und überhaupt nicht zärtlich, ganz anders als die Küsse, die sie mittlerweile von Harry gewöhnt war. Sie versuchte sich loszueisen, doch Krum hatte ihren Kopf umpackt und sie konnte weder schubsen noch treten.
Sie wollte das nicht mehr sehen, also schloss sie die Augen. Plötzlich drang eine Stimme an ihr Ohr:
„Ich weiß, wann ich überflüssig bin, Mine!“
Hermine keuchte entsetzt auf. Das war die Stimme dessen Urheber sie ĂĽber alles liebte. Hinter ihm stand Parvati und feixte ĂĽbers ganze Gesicht.
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