Spieglein, Spieglein an der Wand, ich wünsche mich ins Märchenland! - Briefe
von Lily Potter
Mit hoffnungslos zerzausten Haaren stand ein Junge am Fenster und ließ eine Eule hinein. Für den braunäugigen Zauberer war es nichts Neues, dass Eulen ihm seine Post brachten und doch war dieser Brief ein ganz besonderer. Schon von weitem hatte er am Siegel erkennen können, um welchen Brief es sich handelte. Mit vor Aufregung zitternden Händen versuchte er den Brief so schnell wie möglich vom Bein der Eule zu befreien, bis er ungeduldig nur noch daran riss. Der Eule passte das gar nicht und schnappte empört nach seinen Fingern, doch als der Junge den Brief endlich in seinen Händen hielt, war es ihm egal. Hektisch schmiss er der Eule ein paar Eulenkekse zu und rannte nach unten. Es war zwar erst sieben Uhr am Morgen, doch das war ihm egal, als er in das Schlafzimmer seiner Eltern rannte. Völlig durch den Wind sprang er auf das Bett in dem seine Eltern noch schliefen und weckte sie dadurch auf.
***
Sehr geehrter Mr. Black
wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass Sie an der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei aufgenommen sind. Beigelegt finden Sie eine Liste aller benötigten Bücher und Ausrüstungsgegenstände. Das Schuljahr beginnt am 01. September 1971. Wir erwarten Ihre Eule spätestens ‪am 31. Juli‬.
Mit freundlichen Grüßen
Minerva McGonagall
Stellvertretende Schulleiterin
Endlich war der Brief da, auf den der Junge mit lockigem, schwarzen Haaren und grauen Augen so lange gewartet hatte. Bald würde er also sein Elternhaus verlassen können, und eins wusste er schon jetzt: nur in den Sommerferien würde er Heim kommen, auch wenn er dadurch seinen kleinen Bruder alleine lassen müsste. Eilig ging der Elfjährige nach unten in den Saal in dem seine Eltern wie immer am Kamin saßen. Er klopfte an die schwere Holztür und wartete, bis sein Vater „Herein“ sagte.
„Guten Morgen. Ich habe meinen Hogwartsbrief bekommen!“, sagte der junge Zauberer beinahe etwas zu enthusiastisch und konnte sein Grinsen nicht unterdrücken. So gern würde er nach Hogwarts gehen, nicht nach Durmstrang, wie es seine Eltern wollten.
„Setz dich, Sirius“, die Stimme seines Vaters war streng, doch das war er schon längst gewöhnt.
„Bitte!“, bat der junge Black nachdrücklich, als er sich gesetzt hatte.
***
Es klopfte an der Tür des Hauses Evans und noch bevor einer der anderen hatte handeln können, rannte ein rothaariges Mädchen zur Eingangstür. Ihre grünen Augen waren weit aufgerissen, als sie den riesigen Mann vor der Tür stehen sah.
„Hallo, Kleine. Mein Name ist Rubeus Hagrid und ich bin im Auftrag von unserem guten Dumbledore hier. Er sagte du kommst dieses Jahr nach Hogwarts, kennst dich aber noch nicht so wirklich aus“, die Stimme des Riesen war tief, aber nicht unsympathisch.
„Hallo Hagrid, ich bin Lily und ich habe einen Brief von einer Eule bekommen!“, erzählte Lily ganz aufgeregt und sah mit strahlenden Augen zu Hagrid hoch.
„Na, wenn du möchtest, begleite ich dich zum Einkaufen“, verriet Hagrid gutmütig und bot Lily die Hand, nachdem sie sich von ihren stolzen Eltern und ihrer Schwester verabschiedet hatte und sich Schuhe angezogen hatte.
***
„Der Blackspross wird auch nach Hogwarts gehen!“, die Stimme meiner Mutter war genervt und kalt, so wie immer. Doch für mich war es eine gute Nachricht. Sirius Black – der Blackspross – würde auch nach Hogwarts gehen dürfen, dann würden meine Eltern auch nicht nein sagen.
„Dann melden wir dich an, aber ich warne dich: kommst du nach Gryffindor brauchst du dich hier nicht mehr sehen lassen!“ Mein Vater hatte diesen bösen, bedrohenden Ton eingeschlagen, bei dem ich früher immer zusammen gezuckt war, doch jetzt nickte ich nur und ging schnell wieder hoch in mein Zimmer.
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Freitag, 02.06.
Mittwoch, 24.05.
Das, was Harry so liebenswert macht, sind, glaube ich, seine charakterlichen Stärken, die wir selbst gerne hätten, und es sind auch seine Schwächen, die wir nur allzu gut verstehen.
Rufus Beck