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Fanfiction

blackout. - Totale Finsternis

von SaphiraMalfoy

It slips into your thoughts
It infiltrates your soul
It takes you by surprise
Then seizes full control
Love never dies


Die warme Septembersonne senkt sich langsam über den Ländereien von Hogwarts, scheint im Schwarzen See, dessen spiegelglatte Oberfläche die letzten orangeroten Strahlen reflektiert, zu versinken. Auf einem Steg nahe dem Verbotenen Wald sitzen Regulus Black und Iole Leicester dicht nebeneinander, unterhalten sich leise. Ein Anblick, der Cecilia beinahe mehr missfällt als Regulus` elendes Schmachten für Narzissa.
Es ist nichts, sagt sie sich und kann doch den Blick nicht davon abwenden, verlangsamt ihren Gang und beobachtet die beiden. Wie ein elender Voyeur kommt sie sich allmählich vor, verfolgt jeden Schritt dieses Jungen bereits seit Jahren, erfolglos, betrachtet sein Leben nur von Weitem, ist jedoch kein Teil davon, wird es nie sein.

Schon will sie weitergehen, als sie aus dem Augenwinkel wahrnimmt, wie Leicester sich vorbeugt und … Hat sie ihn geküsst? Nein, Regulus weicht vor ihr zurück, sagt etwas, doch Cecilia ist zu weit entfernt, um seine Worte zu verstehen, den Ausdruck auf seinem Gesicht zu erkennen.
Die Angst erscheint unbegründet. Eine geradezu absurde Vorstellung, Regulus möge sich auf dieses Gör aus dem Waisenhaus einlassen, dessen Herkunft ungeklärt ist (ein reinblütiger Bastard, wie gemeinhin angenommen wird, doch selbst wenn eine absolut inakzeptable Verbindung für einen Black).
Die Erleichterung machte sich zu früh in ihr breit, denn kaum einen Wimpernschlag später ist Regulus es, der den Arm um die Dunkelhaarige legt und ihr ganz unverkennbar die Zunge in den Rachen schiebt.
Cecilias Herz rast wie wild in ihrer Brust. In ihrem Kopf herrscht betäubende Leere. Die gefiederten Biester in ihrem Bauch rebellieren, schreien auf vor stummer Pein, und Cecilia rennt. Nur noch fort hier, weit weg und nie wieder einen Gedanken an den Jungen mit den viel zu blauen Augen verschwenden. Niemals.

+

Bartys Küsse schmecken nach klebrigem Rum und kaltem Rauch; seine Hände sind ungeschickter als die Bellas, fummeln ungeduldig am Verschluss ihres Korsetts herum, und doch lässt er Cecilia für eine halbe Stunde vergessen. Das unzüchtige Treiben mit Bella, verbotene Lust, wieder und wieder; unerwiderte Gefühle für Regulus, schmerzhaft und erniedrigend.

So verliert sie ihre Unschuld - so man ihren Zustand noch derart betiteln kann nach allem, was sie im Sommer mit Bellatrix getrieben hat - in einem modrig riechenden Kellerloch nahe des Slytherin-Gemeinschaftsraumes, und bereut nichts. Bartemius Crouch jr. ist wahrhaftig eine wandelnde Katastrophe, doch lernt er schnell, wird eine willkommene Ablenkung für einsame Stunden.
Ihr Körper heißt seine rauen, unsanften Berührungen willkommen; Cecilias Herz bleibt unberührt.

+

Nur wenige Wochen später scheint die kurze Liaison zwischen Regulus und Iole beendet, doch Cecilia versucht, sich nicht weiter dafür zu interessieren.
Es hat keinen Sinn, sagt sie sich, behält ihren einsamen Platz im hinteren Teil der Klassenräume und ignoriert Regulus, der mehr als einmal fragend auf den leeren Stuhl neben sich deutet, bis auch er schließlich aufgibt und sich nicht weiter um sie kümmert.

+

In den frühen Abendstunden der ersten Novemberwoche spaziert Cecilia alleine durch die eisig kalte Frostnacht. Über die Ländereien von Hogwarts hat sich ein sanfter Nebel gelegt, lässt die Sicht verschwimmen und taucht die Düsternis in einen farbenverschlingenden weißen Schleier. Die Hände tief in den Taschen ihres schwarzen Mantels vergraben, sinnt die junge Hexe darüber nach, was sie zukünftig mit ihrem Leben anstellen soll. Unaufhaltsam rücken die Weihnachtsferien näher, Tag für Tag, und somit auch der Hochzeitstermin von Bellatrix Black und Rodolphus Lestrange. Am Silvesterabend soll die Vermählung stattfinden. Wie könnte es auch anders sein? Wenn Bellatrix in den Hafen der Ehe schippert, dann mit einem Knall. Wie treffend.
Doch was empfindet Cecilia ob dieser Aussicht? Keine Eifersucht, nein; bloß das pure, ungetrübte Gefühl des Verlassenwerdens in seiner reinsten Form.

So tief in Gedanken versunken nimmt sie die Schritte hinter sich erst wahr, als jemand seinen Arm unter ihren schiebt, sich bei ihr einhakt und ein leises: „Guten Abend“, wispert, das vom stetigen Blättergeraschel des Windes in den Bäumen beinahe verschluckt wird.

Abrupt hält Cecilia inne und mustert den jungen Mann neben sich eingehend, dessen stechend blaue Augen im Mondlicht noch heller, noch durchdringender erscheinen als ohnehin schon.
„Regulus“, stellt sie überrascht fest und nimmt widerwillig wahr, wie ihr Pulsschlag sich beschleunigt, ihr Herz nach ewig langem Schweigen ruckartig wieder zum Leben erwacht und so laut in ihrer Brust zu pochen beginnt, dass sie fürchtet, er könne es hören.

„Was treibst du um diese nachtschlafende Zeit hier draußen?“, will er wissen und setzt sich wieder in Bewegung, ohne sie loszulassen, zieht sie weiter über die vom Raureif überzogene Wiese. Einige Sekunden bleiben sie still, hören nichts als das leise Knistern ihrer Schuhe auf dem gefrorenen Rasen, und ihrer beider warmer Atem, der kleine weiße Wolken formt, als er auf die eisige Nachtluft trifft.
„Nichts“, erwidert Cecilia schließlich und ergänzt leise: „Nachdenken. Und was tust du hier?“
„Ich warte auf den Schnee“, repliziert er kryptisch. Sein interessierter Blick ruht unablässig auf ihr, macht sie genauso nervös wie seine nächste Frage:
„Worüber?“
Unwillkürlich antwortet Cecilia entgegen ihres Vorhabens, ihm keinen weiteren Einblick in ihr Gefühlsleben zu geben:
„Manchmal in der Nacht fühle ich mich einsam und traurig, doch ich weiß nicht, was mir fehlt.“ Beschämt senkt sie den Kopf, kann sich selbst nicht erklären, weshalb sie dies gesagt hat und wünscht, sie könne es zurück nehmen.
„Gesellschaft?“, mutmaßt Regulus und grinst sie schief von der Seite an. Sein Lächeln ist entwaffnend und Cecilia kann nicht anders, als es in aller Offenheit ehrlich zu erwidern. Sein tiefer Blick erweckt all ihre Sinne, lässt verbotene Gelüste erneut in ihr aufzüngeln und raubt ihr den Verstand.

„Was?“, stößt sie unruhig aus, da er sie lediglich intensiv taxiert, jedoch nichts weiter sagt. Weshalb auch, schließlich ist sie an der Reihe, etwas zu erwidern; aber ihr fällt nichts ein.
„Ich habe dich noch nie so lächeln gesehen“, erklärt er und schmunzelt auf so verführerische Weise, dass Cecilia seinem Blick nicht länger standhält, sich ruckartig von ihm losmacht und einen Schritt zurücktritt.
„Ich komme sehr gut alleine zurecht; doch recht herzlichen Dank deiner fürsorglichen Erkundigung“, beantwortet sie seine vorherige Frage mit einem Anflug von Zynismus und bricht damit endgültig den Zauber des Augenblicks.

„Strebst du eine Ehe mit Crouch an?“, will er unvermittelt, aber betont höflich erfahren und folgt der Blonden, die ihren Weg in Richtung des Waldrandes fortsetzt.
„Au contraire“, gibt sie pikiert zurück und runzelt empört die Stirn. Abgesehen davon, dass es ihn nicht das Geringste angeht … Worauf will er hinaus?
„Weshalb machst du dann mit ihm rum?“, hakt Regulus erbarmungslos weiter nach, noch immer in diesem unerträglich netten Plauderton, der Cecilia beinahe unangenehmer ist als seine harschen Anfeindungen.
„Iole Leicester, selbe Frage“, entgegnet sie spitz, schafft es nicht, sich seiner Freundlichkeit anzupassen, bringt aber immerhin ein geziertes Lächeln zustande. Innerlich kocht sie und kann sich trotz ihrer vorhergegangenen absonderlichen Unterhaltungen nicht erklären, wie ihr erstes ernsthaftes Gespräch binnen weniger Minuten in eine passiv-aggressive Auseinandersetzung umgeschlagen ist.
„Was denkst du, weshalb ich diese Angelegenheit bereits vor Wochen beendet habe? Unterstellst du mir, ich hätte je ernsthaft in Betracht gezogen, eine feste Verbindung mit einem Mädchen von niederem Stand und ohne Namen einzugehen?“, raunt er und nun schwingt in seiner Stimme ein Hauch von Zorn mit, was ihn dennoch nicht weniger anziehend wirken lässt, zumindest irgendeine Emotion offenbart, einen Anhaltspunkt liefert, der ihr beweist, dass auch ihn diese Unterredung nicht vollkommen kalt lässt.

„Aber wäre sie ein Reinblut mit vorzeigbarer Mitgift -“, beginnt Cecilia, doch Regulus fällt ihr ins Wort:
„Selbst dann stellt sie keine Option dar.“
„Oh, wie du meinst. Aber das ist deine Angelegenheit, Reg“, lässt Cecilia verlauten, dreht den Kopf weg, um den Anflug der Erleichterung zu verstecken, der sie überkommt, und kontrolliert mit zittrigen Fingern den korrekten Sitz ihrer Haare.
„Es interessiert mich nicht“, lügt sie und will schon eine andere Richtung einschlagen, sich von ihm entfernen, als der junge Black urplötzlich direkt vor ihr steht. Seine eiskalten Finger umfassen blitzschnell ihre Handgelenke und ohne auf ihren stummen Protest zu achten, zieht er sie an sich heran.
„Ach?“, lacht er leise auf und sieht ihr direkt in die Augen. „Warum nur glaube ich dir kein Wort?“, flüstert er und beugt sich zu ihr herab. Noch immer ist er nicht viel größer als sie, doch besitzt er die schier unerklärliche Fähigkeit, innere Größe auszustrahlen, stärker zu wirken, als er in Wahrheit ist.
Sein warmer Atem streift ihre ausgekühlte Haut und wischt jedweden klaren Gedanken aus ihrem Bewusstsein, doch Cecilias Warnsysteme schlagen Alarm, mahnen sie instinktiv zur Vorsicht.
Stumm hält sie seinen blauen Augen stand und müht sich mit ihrem letzten Fünkchen Kraft, keinerlei Gefühlsregungen preiszugeben, während ihr limbisches System einen Salto rückwärts vollführt.

„Weißt du, ich dachte, du magst mich“, haucht er, lässt von ihrem linken Arm ab und streicht mit der nun freien Hand sacht über ihre vor Kälte (und vielleicht noch etwas anderem) gerötete Wange.
„Aber ich war mir nicht sicher, auf welche Weise genau. Es gibt einen Umstand, nennen wir es ein Ereignis, das mich verunsichert hat“, fährt er weiter fort und ergänzt auf ihren ahnungslosen Blick hin: „Bellatrix?“
Cecilias Körper erstarrt. Zu keiner Regung fähig sieht sie ihn nur an, fragt sich stumm, ob es im Rahmen des Möglichen liegt, die schmutzige Wahrheit glaubhaft abzustreiten, doch ist dies nicht vonnöten, denn Regulus spricht einfach weiter, geht unbeirrt zum nächsten Thema über, ohne das Ergebnis ihrer fruchtlosen Grübeleien erfahren zu wollen.

„Doch als …“ Er wiegt den Kopf leicht hin und her, scheint nach der richtigen Formulierung zu suchen, ehe er weiterspricht. „Als ich kein Geheimnis daraus machte, mich mit Iole zu vergnügen, und du mich ab exakt diesem Zeitpunkt so vehement gemieden hast, war ich mir sicher, Cilia.“
Er gibt ihr einen Augenblick, um die Information aufzunehmen, doch als sie nichts erwidert, führt er weiter aus:
„Zunächst erschien mir der Gedanke, dir näher zu kommen, ganz nett, nicht unattraktiv, doch hätte ich nicht damit gerechnet, wie hart mich deine Ablehnung schließlich getroffen hat. Nun, manchmal erkennt man etwas Wertvolles erst, sobald es nicht mehr verfügbar ist, nicht wahr?“
„Worauf willst du hinaus?“, möchte Cecilia atemlos wissen, fühlt sich geschmeichelt ob seiner Worte, will es ihm jedoch nicht allzu leicht machen. Wie viele Chancen hat sie ihm bereits gegeben, sie zu bemerken? Zu viele.

Siegessicher umfasst Regulus ihr Gesicht nun mit beiden Händen und nähert sich ihr langsam, doch in eben dem Moment, da er sich wohl am Ziel wähnt, kommt Cecilia zur Vernunft, legt entschieden eine Hand auf seine Brust und schiebt den jungen Magier von sich, obgleich ihr Herz rebelliert, ihre Lippen nichts mehr ersehnen als die seinen endlich zu spüren, und die Schmetterlinge in ihrem Bauch wütend protestieren.

„Halt“, sagt sie klar vernehmlich, doch ist ihre Mimik voller Zuneigung und Wärme.
„Du hast deinen Standpunkt deutlich gemacht, doch bin ich der Ansicht, für heute Abend soll dies genügen.“ Sie legt eine kurze Pause ein, um die Worte auf ihn wirken zu lassen, ehe sie ihm einen Arm anbietet und fragt: „Geleitest du mich zurück zum Schloss?“
Perplex blinzelt der junge Black und bleibt einige Sekunden lang sprachlos stehen, während Cecilia die Schultern zuckt und sich bereits in Richtung des Portals bewegt.
„Ich verstehe. Kein leichtes Mädchen, hm?“, stellt er fest und hakt sich erneut bei ihr ein.
„Mitnichten“, bestätigt Cecilia (was sich in Anbetracht der vergangenen Monate fast wie eine Lüge anfühlt) und lächelt glücklich in sich hinein.

Das Bedauern, ihn nicht geküsst zu haben, lässt sich nicht leugnen, doch so sehr sie ihn auch begehrt: Fest steht, dass es ein Fehler wäre, sich ihm allzu leichtfertig hinzugeben, das Risiko einzugehen, ein Mädchen für eine Nacht zu werden. Wenn er sie wirklich will, so soll er ihr Herz erobern (obgleich diese Konvention eher pro forma wäre, gehört es doch längst einzig ihm alleine).
Je mehr Zeit sie mit ihm verbringt, desto mehr verzehrt sie sich nach seiner Nähe, doch umso lauter wird auch die zur Vorsicht mahnende Stimme in ihr, die seinen sich ständig invertierenden Charakter als unsicheren Faktor wahrnimmt, beinahe als gefährlich einstuft.

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Über Rückmeldung in Form von Lob, Kritik oder Spekulationen bezüglich des weiteren Handlungsverlaufes, Regulus` Störung oder was auch immer euch einfällt, würde ich mich wahnsinnig freuen.

Kapitelvorschau: „Bist du froh, mich nicht zu sehen?“, fragt er provokant und seine Lippen kräuseln sich zu einem zynischen Lächeln, das Cecilias Nackenhaare zu Berge stehen lässt und ihr einen eisigen Schauder den Rücken hinab jagt.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

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Daniel ist total nett. Er ist klasse. Er spielte mir gute Musik vor. Ich hatte immer noch Beatles gehört bis ich hierher kam. Er ist sehr leidenschaftlich. Für sein Alter hat er einen guten Geschmack.
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