von Julia*Jay*Brown
Hallo liebe Leute,
Etwas länger ist es seit dem letzten Kapitel schon her, aber die Schule stresst mich mit unter doch ganz schön und da bleibt mein PC mit den gesammelten Werken mit unter liegen.
Tut mir Leid, aber hier ist schon das nächste Kapitel für euch und ich freue mich wie immer über fleißige Kommentare!
Danke an Lacrima (erneut)- deine Kommentar hat mich sehr gefreut und ich hoffe, du hast weiterhin Spaß mit dieser Geschichte!"
Viel Spaß!
Jay
***
Ein melodiöses Gongen weckte die beiden Mädchen am nächsten Morgen und Nicole konnte Cassandra genervt stöhnen hören. Sie blickte auf und sah, wie üblich, dass sich ihre Freundin unter der Decke verbarg.
„Komm schon, Cassandra. So schlimm wird es sicherlich nicht- es ist immerhin nur der erste Schultag.“
„Jaja. Toll. Du warst aber auch nicht bis ein Uhr wach…“
„Wieder ein Profil?“
„Nein- Hausaufgaben“ erwiderte Cassandra sarkastisch, ließ sich endlich von Nicole auf die Füße ziehen und sie traten vor den kleinen Gargoyle in der Ecke, aus dem gleich kaltes Wasser spritzen würde.
Es klopfte, als die Mädchen die Umhänge anzogen und wenige Sekunden später lugte Henrys Kopf durch einen Spalt in der Tür hinein.
„Ach“ meinte er enttäuscht, „Ihr seid schon wach?“
„Offensichtlich“ antwortete Cassandra, kämmte sich die Haare, während Henry die Tür nun gänzlich öffnete und sich scherzhaft verbeugte und wartete, bis sie an ihm vorbei geschritten waren.
Beim Frühstück wurden die Stundenpläne weitergereicht und Francis stöhnte angesichts einer Doppelstunde Zaubertränke am Dienstagmorgen.
„Habt ihr wenigstens gut geschlafen?“ fragte der Fawley, der selbst noch nicht wirklich wach aussah.
„Ausgezeichnet, mein Lieber“ war Nicoles lachende Antwort, „Du selbst siehst jedoch aus, als könntest du noch ein wenig Schlaf gebrauchen.“
„Wir haben ein wenig zu intensiv gefeiert, wie mir scheint.“
„Ich hatte euch doch gewarnt, den Feuerwhiskey fürs Wochenende auszuheben“ meinte Phil pikiert und reichte eine Schale gegrillter Tomaten an die Mädchen weiter.
„Das siebte Jahr beginnt nur einmal“ rechtfertigte James, begutachtete die Würstchen vor sich und schob dann die silberne Platte von sich weg, „Aber wenigstens haben wir jetzt keine Vorräte mehr. Das erspart uns die Kopfschmerzen nächste Woche.“
„Snape wird uns trotzdem hart rannehmen“ kommentierte Francis genervt und rührte in seinem Tee, „Mit Sicherheit fragt er direkt die Inhalte von letztem Jahr ab und sammelt dieses bescheuerte Essay über Unsichtbarkeitselixiere ein.“
„Du hattest fünf Wochen Zeit, meines abzuschreiben“ wies Phil ihn zurecht.
„Ich habe mir aber auch die Zeit genommen, was Eigenes aufzuschreiben.“
„Entspann dich, Fawley- wir haben Zaubertränke noch immer mit den Gryffindors und das heißt, dass wir schön ausspannen können“ beruhigte Cassandra, „Das ist das Einzige, was mich momentan bei Laune hält.“
„Und die Tatsache, dass wir danach direkt eine Stunde frei haben, um uns auf Verwandlung vorzubereiten“ ergänzte Jack Daniels. William Flint, der Stumme (ein äußerst treffender Beiname), meldete sich zum ersten Mal zu Wort- seine Stimme war tief und durchdringend: „Wir haben Glück, dass Professor McGonagall uns immer noch eine Stunde Zeit gibt, unsere Aufsätze abzugeben.“
Zustimmendes Nicken und einige Schlucke Saft später, erhoben sich acht Siebtklässler von ihren Stühlen und schritten den Tisch hinab in die Eingangshalle. Die jüngeren Slytherins sahen respektvoll zu ihnen auf, die Erstklässler fast schon bewundernd, während die Hufflepuffs die Köpfe einzogen und zeitweilig die Gespräche unterbrachen.
Nicole lächelte allen zu, die sie kannte, und einige versuchten, es zu erwidern.
„Dein Image als Schulsprecherin scheint noch nicht ausgereift zu sein, Schatz.“
„Das kommt mit der Zeit- ich habe einige Pläne, die ich verwirklichen möchte. Dann hat sich das mit der Angst vor Slytherins auch erledigt.“
„Übertreib‘ es bloß nicht. Immerhin haben wir es diesem Respekt zu danken, dass wir nie im Stau der Gänge hängen bleiben“ gab Cassandra zu bedenken, die sich bei James untergehakt hatte. Dies hatte nichts mit irgendwelchen Gefühlen zu tun, denn sie tat das bei jedem der Jungs, weil sie es so von zuhause gewöhnt war.
Nicole überging den Kommentar ihrer Freundin. Professor Snape wartete bereits in der Tür zu seinem üblichen Kerker und nickte seinen Schülern zu, als sie nacheinander eintraten und direkt den Block auf der linken Seite belagerten. Die wenigen Gryffindors, die den UTZ- Kurs Zaubertränke belegen durften, trudelten wenig später ebenfalls ein und die Schulsprecher tauschten ein höfliches Nicken.
Charles schien ebenfalls kein Frühaufsteher zu sein, er sah ziemlich müde drein, die Haare waren ein einziges Chaos. Nate neben ihm sah hingegen ziemlich diszipliniert drein und lächelte die Slytherins sogar höflich an.
„Willkommen“ begann Snape, als die letzte Gryffindor ihren Platz gefunden hatte, „Zu Ihrem letzten und schwersten Jahr der Zaubertränke. Sie werden mir jeden Monat einen der komplizierten Tränke brauen, den Sie sich selbstredend selbst aussuchen und erarbeiten müssen. Material findet sich in dem Vorratsschrank, Informationen in der Bibliothek. Dies wird die optimale Vorbereitung auf Ihre Prüfungen am Ende des Jahres darstellen. Sie werden, wie ich letztes Jahr bereits kurz angesprochen habe, zwei Prüfungen ablegen. Der theoretische Teil nimmt fünf Stunden reiner Schreibarbeit ein. Darin müssen sie Fragen zu Tränken beantworten, Hypothesen aufstellen und beweisen, dass Sie sich eingehend mit der tiefen und weiterführenden Materie auseinandergesetzt haben. Im praktischen Teil müssen Sie drei Tränke identifizieren, einen einfachen und einen komplexen Zaubertrank selbst zubereiten. Wer Fragen hat, wendet sich möglichst direkt an mich.“
Er legte eine kurze Pause ein, um jeden der Reihe nach durchdringend anzustarren, ehe er fortfuhr: „Nun- reichen Sie bitte die Essays ein, die ich Ihnen zu Beginn der Ferien aufgeben habe. Wer darin eine schlechtere Note als ein A hat, sollte eindeutig mehr Zeit und Konzentration investieren.“
Nacheinander gaben die zwölf Schüler die Pergamentbögen ab, die anschließend in einer Schublade des Schreibtisches verschwanden.
„Heute werden Sie mir einen Phantomtrank brauen. Wer kann mir darüber berichten… Weasley, möglicherweise?“
„Eine Sekunde, Professor“ gähnte Charlie hinter vorgehaltener Hand, „‘Tschuldigung. Also der Phantomtrank verleiht dem Trinker geisterhafte Eigenschaften- er kann durch Wände gehen, ist unverwundbar und hat somit die Möglichkeit, aus brenzlichen Situationen entkommen und verdeckte Orte entdecken. Der normale Trank hat eine Wirkungsdauer von einer Stunde, man muss ihn jedoch etwa sechs Wochen lang brauen, damit er funktioniert. Man hat enorme Gesundheitseinbußen und wenn man zu viel konsumiert, droht einem der Tod durch Unterkühlung. Die Zutaten sind zwar alles andere als selten, aber es kommt auf die korrekte Zusammensetzung, Konzentration und Behandlung an.“
„Korrekt, fünf Punkte für Gryffindor. Ich habe bereits einen Ansatz für jeden von Ihnen gebraut- er befindet sich in diesem Kessel. Damit habe ich Ihnen den einfachsten Teil abgenommen. Die letzte Stunde ist die entscheidende, jeder hole sich nun einen halben Liter des Basistrankes. Beginnen Sie!“
Cassandra nahm Nicoles Kessel und holte die Basis, während Nicole das Rezept aus dem Buch heraussuchte und die Zutaten zusammen sammelte.
„Kann ich helfen?“ fragte die vertraute Stimme von Charles hinter ihr, als Nicole gerade die Leiter des Regals erklimmen wollte.
„Nicht nötig, aber trotzdem danke.“
Sie drückten sich aneinander vorbei, lächelten dabei kaum merklich einander zu und Nicole begab sich zurück an ihren Platz: „Hier, Cassandra. Sei vorsichtig mit den Schmetterlingsflügeln, du darfst sie erst zerbrechen, wenn sie mit dem Saft der fliegenden Tentacula vollgesogen sind.“
Nicole beugte sich über die eingefrorenen Käferaugen, die sie mit einem Stößel zerhackte und einem Schuss Gürteltiergalle übergoss, ehe sie sie in einen zweiten Behälter weitere Zutaten sorgfältig bearbeitete.
Eine halbe Stunde und ein paar angespannte Nerven später, traf Snape bei dem Tisch der Mädchen ein und betrachtete den Inhalt der Kessel mit seinem üblichen, kritische Blick.
„Achten Sie auf die Dosierung, Ms Crawley. Da ist ihnen wohl ein wenig zu viel des Heißsporns in die Mixtur geraten. Mr Avery soll ihnen schnell helfen, bevor Sie ein Gift produzieren. Sehr ordentlich, Ms Grantham. Die nächsten Schritte ein wenig vorsichtiger vollziehen, dann erhalten sie einen erstklassigen Zaubertrank.“
Phil beugte sich unterdessen über Cassandras Trank, fächelte sich etwas Luft zu und warf dann drei Blätter von Cassandras Tisch unversehens in den Kessel.
Angestrengt richtete Nicole in einer ruhigen Minute, in der der fahl schimmernde Trank leise brodelte, ihre zerzausten Haare zu einem unordentlichen Knoten, fuhr sich erneut hindurch und löste ein wenig die Krawatte. Die Hitze der Feuer um sie herum wurde unangenehm, die Dämpfe füllten den Kerker und Nicole wurde ein wenig schummerig. Snape öffnete die dicke Kerkertür und ein Schwall kühler Luft flog herein. Trotzdem legte Nicole den Umhang auf den Stuhl und widmete sich erneut der Flüssigkeit.
Vorsichtig rührte sie weitere Flüssigkeiten, Essenzen und Kräuter unter den Trank, der immer und immer grüner wurde. Charles und Nate liefen in Richtung des Vorratsschrankes, der direkt im Blickfeld der Slytherins stand. Nate, der größer war als sein Freund, reichte Charles ein zwei Gefäße herunter. Der Schulsprecher unterhielt sich flüsternd mit ihm, blickte dann jedoch unvermutet auf und er und Nicole sahen sich direkt ins Gesicht.
Nicole grinste ihm zu, um das Ertapptsein- Gefühl zu überdecken. Charlie grinste zurück und zwinkerte ihr zu, bis Nate ihm hart auf den Kopf schlug, damit er das nächste Gefäß entgegen nahm.
„Wieder einmal am Flirten?“ fragte Cassandra und feixte breit, als Nicole ihr ihren typischen ironischen Blick zuwarf.
„Natürlich“ fügte Nicole noch hinzu, schnibbelte ein weiteres Kraut, „Als hätte man in Zaubertränke nichts anderes zu tun, als sich schmachtende Blicke zuzuwerfen.“
„Offensichtlich schon“ kam die leise Stimme von ihrem Professor von hinten und die Slytherin- Mädchen drehten sich herum.
„Verzeihung, wir mussten nur kurz…“
„Hören Sie auf, bevor Sie es noch schlimmer machen, Ms Crawley. Wie kommen Sie mit den Tränken voran?“
„Ausgezeichnet, wie immer.“
Snape warf ihnen einen letzten mahnenden Blick zu, ehe er hinter sein Pult traf. Cassandra kicherte kurze Zeit später los, als Nicole in die letzte Phase des Brauens eintauchte.
Fast wortwörtlich zu verstehen.
„Deine Nasenspitze ist heute besonders unauffällig?“
„Wie?“ fragte Nicole abwesend, nahm den Löffel zur Hand und betrachtete ihr Spiegelbild darin. Die Spitze ihrer Nase war verschwunden und nur noch als Silhouette erkennbar, da ein Tropfen sie getroffen hatte.
„Steht dir ausgezeichnet“ fügte Cassandra hinzu. Die übrigen Slytherins drehten sich ihr zu und alle grinsten breit.
„Sie hat aber Recht, du siehst bezaubernd aus, Schatz.“
„Danke, Francis. Es ist beruhigend zu wissen, dass ihr mich trotzdem respektiert.“
„Warum auch nicht. Sei froh, dass es nicht deinen Mund getroffen hat. Das wäre echt schade“ meinte James grinsend. Francis sah ihn gespielt eifersüchtig an. Alle anderen lachten, was die Aufmerksamkeit des restlichen Kurses auf sich zog.
„Ich wette aber, ihr würdet behilflich sein, wenn ein Unsichtbarkeitstrank Nicoles Lippen bedrohen würde…“ warf Cassandra ein, ein hinterlistiges Funkeln in den grünen Augen.
„Sie würde es nicht erlauben“ rief Phil ihnen in Erinnerung und Nicole verdrehte die Augen.
„Ich stehe hier neben euch. Es wird nie passieren und daher solltet ihr vielleicht endlich weitermachen und aufhören, dieses Gespräche zu führen.“
„Ist es dir immer noch peinlich, im Rampenlicht zu stehen. Geradezu putzig.“
„Provoziere es nicht, Francis. Sonst wirst du dich nächste Woche fragen, weshalb…“
Francis tippte ihr im Vorbeigehen auf die unsichtbare Nasenspitze: „Beruhige dich. Es schränkt deine Niedlichkeit ein.“
„Und es untergräbt ihre Autorität“ erinnerte Avery und nahm die Flakons seiner Kameraden entgegen, um sie bei Professor Snape (der sie geflissentlich ignorierte) abzugeben.
„Dankeschön, Phil. Du bist einfach ein…“
„Der Kosename ist für mich reserviert.“
„Würdest du bitte aufhören, mich alle zwei Minuten zu unterbrechen? Sonst hat es sich ausgeschatzt. Erinnerst du dich noch an letztes Jahr, als ich dich verzaubert habe, weil du mir unendlich auf die Nerven gefallen bist?“
Francis wurde bleich: „Woups. Ähm ja…tut mir Leid. Ich ähm…“
„Da Sie nun alle abgegeben haben, entlasse ich Sie mit ihren Vorbereitungen in die nächste Stunde. Wer nächstes Mal auch nur einmal unaufgefordert den Mund öffnet und etwas äußert, was Nichts mit Zaubertränke zu tun hat, bekommt Nachsitzen!“ rief Snape donnernd durch den Kerker und rasch liefen seine Schüler aus dem Raum.
„Das war knapp“ hörte Nicole Nate sagen und drehte sich herum, „Ihr ward so merkwürdig drauf. Ist irgendetwas im Busch?“
„Oh nein. Vermutlich sind sie noch zu müde, um geistreiche Konversationen zu führen. Dann sind sie immer so drauf.“
„Dir fehlt ein Stück deiner Nase“ stellte Charlie fest und legte den Kopf schief.
„Allerdings- darüber wurde sich ja auch sehr erfreut. Deshalb dieser Tumult.“
„Francis findet es lustig, wenn er Nicole wegen ihrer Beziehung in Verlegenheit bringen kann“ warf Cassandra ein und erneut hätte Nicole ihr unschöne Wörter an den Kopf werfen können.
„Ihr seid zusammen?“ fragte Charles erstaunt, „Ist mir gar nicht aufgefallen.“
„Weil wir gar nicht zusammen sind- nicht mehr. Ist eine lange, vollkommen belanglose Geschichte.“
„Von wegen belanglos. Es ist gefährlich mit vergebenen Mädchen zu flirten.“
„Es war mir nicht klar, dass wir geflirtet haben, Mr Weasley.“
„Das ist traurig“ erwiderte Charles und bot der Schulsprecherin seinen Arm an, während sie gemeinsam zu Arithmantik liefen. Cassandra und Nate waren nun auf dem Weg zu Alte Runen.
„Warum ist das traurig? Macht es die Sache nicht ein wenig interessanter? Das würde Cassandra jetzt wenigstens sagen.“
„Hörst du in solchen Dingen oft auf sie?“
„Sie kennt sich damit aus- sie kann Personen lesen wie ein offenes Buch.“
„Klingt nach einer gefährlichen und praktischen Angelegenheit.“
„Eher praktisch. Wenn ich etwas über jemanden wissen möchte, dann kann ich sie fragen und binnen weniger Tage weiß ich mehr, als jeder andere.“
„Hast du sie also auch über mich ausgefragt.“
Nicole zuckte mit den Schultern: „Ausgefragt nicht, aber sie hat mir über dich berichtet.“
„Dann sollte ich vielleicht in Zukunft wirklich besser aufpassen, was ich wo wem erzähle. Derek ist manchmal ein ganz schönes Plappermaul. Aber WAS hat Cassandra dir so erzählt?“ Charlie sah ehrlich neugierig aus, Nicole bis sich auf die Unterlippe und merkte, wie ihre Wangen ganz zart rosa wurden: „Oh, nicht wirklich viel. Nur, dass du sehr engagiert, gut in Pflege Magischer Geschöpfe und Quidditch bist. Letzteres wusste ich vorher schon. Zudem hat sie irgendwo ein Bild von dir aufgetrieben, weshalb ich dich im Zug überhaupt erst erkannt habe.“
„Das war alles? Besonders tiefgreifend sind ihre Recherchen ja anscheinend nicht.“
Nicole blickte ertappt zu Boden, während Charlie sie nun von der Seite anstarrte. Sie konnte das Lächeln spüren.
„Oder war da noch mehr?“
„Es ist extrem unhöflich, so sehr nachzubohren“ rettete Nicole sich mit einem Satz von Lady Grantham.
„Es ist auch unhöflich, Leute auszukunschaften“ konterte Charlie.
„Okay“ gab Nicole sich genervt geschlagen, „Es waren vielleicht ein oder zwei Informationen aus dem Geschwätz der Mädchen dabei. Wahrscheinlich ein paar mit Tagträumen aufpolierte Lügen.“
„Wie bitte?“ hustete Charles und starrte sie an, die braunen Augen weit aufgerissen, „Ist es wirklich das, was ich denke, was du meinst?“
„Vermutlich schon, ja. Aber du solltest es dir nicht so zu Herzen nehmen- als Quidditchspieler ist dir dieses Schicksal fast schon vorgeschrieben“ erläuterte Nicole trocken und betrachtete den Schulsprecher mit einem inneren Feixen, da ihm seine Berühmtheit etwas peinlich zu sein schien.
„Harter Konkurrenzkampf bei euch“ kommentierte er anschließend, „Allerdings dachte ich immer, Frauen wären nicht so verzweifelt, falsche Gerüchte in die Welt zu setzen. Ich war noch nie im metaphorischen Besenschrank- warum sollte man das eigentlich behaupten? Kannst du mir dieses Stück weiblicher Logik erklären?“
„Versuchen ja, aber keine Garantie auf die Korrektheit der Aussage.“
„Du stehst nicht vor Gericht, Grantham.“
„Es ist nur eine Angewohnheit, Leute darauf hinzuweisen, dass ich nicht allwissend bin.“
„Komm zum Punkt- manchmal bist du ziemlich ausschweifend.“
„Verzeihung. Also… ich denke, viele Mädchen hätten gerne eine Beziehung mit dir oder generell mit anderen berühmten Leuten- jedenfalls auf Hogwarts bezogen- die sich gewisser Beliebtheit erfreuen und der Schwarm vieler ist. Daher erfinden sie irgendwelche Begegnungen, um anderen zu signalisieren, dass sie eine viel geringere Chance haben als das erfindende Mädchen selbst. Sie wollen andere durch psychische Tricks zu Minderwertigkeitskomplexen und Neid führen, was im Gegenzug deutlich unattraktiver auf Männer wirkt.“
„Mit letzterem hast du Recht. Ich für meinen Teil kann nur sagen, dass ich es überhaupt nicht ‚cool‘ fände, wenn sich zwei Mädels wegen mir verprügeln würden. Das wäre etwas übertrieben, meinst du nicht?“
„Ist das denn schon mal jemandem passiert, den du kennst?“
„Allerdings- im Gemeinschaftsraum bei einer Siegesfeier vor zwei Jahren. Interessant wurde es erst, als der Freund des Schülers sich eingemischt hat.“
„Was ist daran…oh“ stoppte Nicole sich selbst, „Das erklärt einiges. Haben sie die Beziehung den wenigstens respektiert?“
„Irgendwann schon. Trotzdem… einige verbreiten sicherlich noch immer Gerüchte darüber“
„Gut möglich.“
„Wie genau ist das jetzt eigentlich mit dir und Francis.“
„Das interessiert dich wirklich, oder? Ist es, damit du dich absichern kannst, dass ich noch Freiwild bin?“
„SO hätte ich es jetzt nicht genannt, aber das scheint bei euch Mädchen normal zu sein…“
„Was genau?“
„Nun ja“ er strich sich ein paar wild abstehende Strähnen aus dem Gesicht, „Ihr erniedrigt euch gegenüber Männern. Das ist doch bescheuert, oder? Es wurde so lange für die Rechte von Frauen im Zaubergamot gekämpft und ihr würdigt das damit, dass ihr euch zur Schau stellt und merkwürdige Namen gebt?“
„Es war eher als Ausdruck gedacht, der schnell auf den Punkt bringt, was ich meine- nicht als politisches Statement.“
„Das ist gar nicht der Punkt- es geht mir darum, dass…ach egal.“
„Warum denn? Das Thema ist wichtig…“
„Aber ihr findet irgendwelche Argumente, warum das sowieso erlogen und völlig falsch ist. Also warum sich darum streiten?“ unterbrach Charlie sie, leicht genervt, doch Nicole hielt ihn fest.
„Du bist Schulsprecher und ich ein zu rationalem Denken befähigtes Wesen- ebenfalls Schulsprecher. Folglich kannst du mit mir logisch diskutieren, ohne, dass ich dich beleidige.“
„Vor allem bist du ein weibliches Wesen“ murmelte Charlie und massierte sich den Nacken. Nicole legte den Kopf schief.
„Das hast du scharfsinnig herausgearbeitet. Darf ich fragen, was dich auf diesen revolutionären Gedanken gebracht hat, ohne, dass ich mir prähistorisch die Kleider vom Leib reißen musste?“
Charlie machte ein triumphierendes Gesicht und grinste: „Du musst zugeben, dass du eindeutig mit mir flirtest, Nicole. Und das nicht gerade sehr elegant und subtil.“
„Die Situation war einfach zu verlockend. Allerdings hatte ich damit gerechnet, dass es dir peinlich wäre, wenn ich dich offen darauf anspräche.“
„Peinlich?“ er hob schmunzelnd eine Augenbraue während er sich näher zu ihr beugte, „Oh nein. Wenn du sowas sagst, wird es nur…interessant.“
Dann trat er zurück, öffnete die Tür des Klassensaals und bat sie mit einer Verbeugung hinein.
***
Da sind wir auch schon wieder am Ende des Kapitels.
Ich hoffe, ihr hattet viel Spaß, aber es folgt natürlich noch mein Fragenkatalog!
Kommentare natürlich auch gerne quer Beet durch die ganze FF, wie es euch gefällt!
1.- Wie fandest Du die Zaubertrankstunde gestaltet? War Snape cannon genug oder OC? Wie stellst Du Dir eine Prüfung in diesem Fach vor?
2.- Es wurde ziemlich viel geflirtet in dem Kapitel und einige Anspielungen darauf getätigt- War das Deiner Meinung nach zu übertrieben oder gut gelöst? Möchtest Du mehr oder weniger dieser Art lesen?
3.- Ist die Entwicklung in der Beziehung zwischen Nicole und Charlie in Ordnung, oder ist sie zu schnell/langsam?
4.- Es gab da kurz den Anklang einer politischen Debatte (Frauen, Freiwild etc.). Findest Du es wahrscheinlich, dass Charlie ein solche Stellung bezieht? Was denkst Du wird sich daraus im Verlauf der Ff entwickeln?
5.- Was würdest Du gerne in folgenden Kapiteln lesen? Welche Szene zwischen Nicole und Charlie würde Dich besonders interessieren?
6.- Schon gespannt auf den ersten Kuss?
Damit war es das heute schon wieder von mir.
Ich hoffe, ihr habt noch ein paar angenehme Tage/ Wochen (je nachdem)!
LG,
Jay
P.S.: Schnee!
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel