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Fanfiction

Two Sides of the Same Coin - #2- Green and Silver

von Julia*Jay*Brown

Hallo meine Lieben und herzlich Willkommen bei einem neuen Kapitel dieser FF!
Danke an Lacrima für ihren wunderbaren, langen Kommentar. Darüber habe ich mich wirklich außerordentlich gefreut.
Viel Spaß!
Jay

***
„Na wenn das nicht Nicole Grantham ist“ begrüßte Cassandra ihre beste Freundin grinsend. Sie saß an einem der Fensterplätze, die Füße über die halbe Sitzbank ausgebreitet, und diktierte einer magischen Feder. Ihre kurzen braunen Haare, die unergründlichen grünen Augen und die eckige Brille hatten sich durch die Sommerferien keinen Deut verändert. Auch wenn Cassandra die Brille mehr aus stilistischen Gründen trug, war dieses Accessoire so fest in ihre Kleidung integriert wie die markante Rabenfeder, mit denen sie ihre Beobachtungen festhielt, „Und- was hältst du von dem Herrn Schulsprecher?“
„Kooperativ“ erwiderte Nicole mit einem dankenden Nicken, „Dank deines Portfolios war ich auf den Rest schon vorbereitet.“
„Den Rest?“ fragte Cassandra mit einem lasziven Unterton, doch Nicole verdrehte die Augen.
„Nicht diese Art von Rest. Wir haben nur gesprochen.“
„Schade“ Cassandra sah ehrlich enttäuscht aus und wechselte die Pergamentbögen unter der Feder, „Ich hätte gerne erfahren, wie sehr ich dem Geschwätz trauen kann.“
„Woher hast du das alles eigentlich? Du kannst doch wohl schlecht die Mädchen befragt haben!“
„Nicht direkt“ grinste Cassandra, schob die Brille zurecht und verstaute ein paar Notizblätter in ihrer Tasche, „Aber die Maulende Myrte hat ein unglaubliches Gedächtnis und hilft mir bei meinen Nachforschungen.“
„Die Maulende Myrte!“ rief Nicole mit offenem Mund, Cassandra zuckte mit den Achseln und reichte Nicole einen Schokofrosch.
„Warum auch nicht? Sie war sehr froh, mir helfen zu dürfen. Sie ist zwar eine Ravenclaw, aber ein paar Leuten nachzuspionieren hat noch niemandem geschadet.“
„Aber warum ausgerechnet Charles Weasley?“
„Mir war klar, dass er oder Kenneth Hemingway Schulsprecher werden würden. Daher habe ich angefangen, Sachen zu sammeln, weil mir auch klar war, dass du würdest wissen wollen, wen man dir da vor die Nase setzt.“
„Gut argumentiert. Bisher kann ich eure Ergebnisse nur bestätigen. Sein Hemd hat durchblicken lassen, dass ‚definiert‘ eine Untertreibung ist“ erwiderte Nicole gelassen, Cassandra klatschte in die Hände und lachte.
„Sicher, dass du nicht mit seinem Hemd gesprochen hast?“
„Noch denke ich mit meinem Gehirn, Cassandra.“
„Wird sich nach den ersten Treffen ändern.“
„Hör doch auf, so viel besser als andere sieht er auch nicht aus.“
„Naja“ Cassandra machte eine undeutliche Handbewegung, hielt dann einen Finger empor und zog einen kleinen Lederkoffer aus der Hosentasche. Nicole kannte ihn, da dort alle Portfolios und Hintergrundrecherchen lagerten, die Cassandra zusammengetragen und in Reinschrift abgeschrieben hatte. Den Koffer hatte sie sich von ihrem älteren Bruder verzaubern lassen.
„Das hier ist einer Gryffindor Jägerin mal aus der Tasche gefallen.“
„Du hast es geklaut“ widersprach Nicole, grinste und die beiden Mädchen schlugen ein.
„Es ist von letztem Jahr und ich habe es nur noch nicht an dich geschickt, weil ich nicht wollte, dass Lady oder Lord Grantham darüber stolpern.“
Nicole klappte das arg mitgenommene Foto auf. Es zeigte das Gryffindor-Team von letztem Jahr nach einem besonders anstrengenden Training. Charlie hatte darauf den Umhang ausgezogen und das T-Shirt haftete an seinem Körper. Nicole legte kritisch den Kopf schief, schüttelte dann aber den Kopf.
„Der Treiber, Quentin Brighton, sieht deutlich besser aus- schau dir mal die Muskeln an.“
„Der ist aber leider nicht mehr da und Weasley ist mindestens der zweitbeste.“
Da konnte auch Nicole nicht widersprechen, gab Cassandra das Bild zurück. Diese kopierte es jedoch mit der Bewegung eines Zauberstabs und gab eines Nicole zurück.
„Dann kannst du es dem Portfolio hinzufügen“ grinste Cassandra und Nicole hob eine Augenbraue.
„Du führst wieder etwas im Schilde, oder? Irgendeinen Plan hast du ausgeheckt.“
„Ganz Recht, wie immer. Aber da ich ja mehrere Notfallpläne anlege, kannst du das Bild auch ruhig annehmen und mir die zusätzliche Arbeit ersparen. Es wird dir auch nicht wehtun, dich nicht blamieren und ist vollkommen legitim.“
„Es hat vermutlich etwas mit dem Schulsprecher zu tun und ist unabhängig von der eigentlichen Person.“
„So oder so ähnlich.“
„Du brauchst nicht zu versuchen, mich mit jedem männlichen Wesen, das eine verantwortungsvolle Persönlichkeit hat, zusammen zu bringen. Es hat bei Vaile nicht funktioniert und wird auch jetzt nicht funktionieren.“
„Aber du hattest noch nie ein Date, geschweige denn einen Freund oder einen Kuss. Ich brauche ein Ziel, Nicole Grantham.“
„Aber mein Privatleben zu gestalten ist nicht dein Ziel, Cassandra Crawley.“
„Es ist ja nur ein Versuch. Wahrscheinlich habe ich so schon genug zu tun, aber es wäre mir eine große persönliche Freude, dir zu helfen. Und Charles Weasley ist ein guter Charakter. Lass es mich wenigstens versuchen. Tu so, als wüsstest du von Nichts- das hilft mir beim Üben für später.“
„Für später? Gibt es eine noch größere Verschwörung, von der ich wissen sollte?“
„Möglicherweise. Gehört alles zum Plan des Planes des Planes des Planes.“
„Die Aneinanderreihung des Genitivs eines Wortes lässt es nicht verwirrender klingen. Dem Irrtum bist du schon mit zwölf auferlegen.“
„Mir gefällt es aber trotzdem. Es sollte etwaige Idioten davon abhalten, meinen Masterplan zu durchkreuzen. Du bist in diese Gruppe mit eingeschlossen.“
„Das war vorhersehbar. Allerdings weißt du ja, dass ich keine gewöhnliche Idiotin bin.“
Cassandra wank nur lächelnd ab: „Alles miteinberechnet.“

Der Zug rollte auf dem Bahnhof von Hogsmeade ein und die beiden Slytherins drängelten sich durch die Schülermassen zu einer der Kutschen durch. Ein Fünftklässler ihres Hauses räumte bei ihrem Anblick sofort das Feld und suchte sich ein neues Fahrzeug, während von der anderen Seite jemand einstieg.
„Das ist aber ein Zufall“ kommentierte Nicole ironisch flüsternd in Richtung Cassandra, die sich dumm stellte.
„Sagen wir, ich dachte, ich gebe den Schulsprechern mehr Planungszeitraum.“
„Du bist verrückt.“
Die fünf Siebtklässler starrten sich nun stillschweigend an. Charles und seine beiden besten Freunde sahen immer wieder zwischen sich selbst und den Mädchen hin und her, die wenige vielsagende Blicke tauschten, die mehr als tausend Wort sagten.
Charlie räusperte sich vernehmlich: „Ähm, Jungs- das hier ist die neue Schulsprecherin und meine Kollegin- Nicole Grantham. Nicole, das hier sind Derek Morton und Nate Plous.“
„Schön, dich kennen zu lernen“ begrüßte der blonde Derek mit einem Grinsen während Nate nur nickte.
„Die Freude ist ganz meinerseits. Das hier ist meine beste Freundin Cassandra Crawley.“
„Du hattest Recht mit der hochtrabenden Ausdrucksweise“ flüsterte Derek so laut, dass alle es hörten. Ihn schien es jedoch nicht zu kümmern. Nate und Charlie gaben ihm gleichzeitig einen Stoß in die Rippen.
„Verzeihung, Morton, aber das gebietet unsere Erziehung“ zog Cassandra ihn mit ihrem nasalsten Ton auf. Nicole verbarg ein Grinsen und zog arrogant die Augenbraue hoch. Charlie schien den Anflug des Lächelns jedoch bemerkt zu haben und zwinkerte ihr zu.
„Jene von solch niederer Herkunft wie Ihr, solltet nicht in einer Karosse mit solch feinen Damen wie uns sitzen“ fügte Nicole hinzu und zwinkerte Charlie unauffällig zurück.
„Die Dame protestiert zu viel, denke ich“ erwiderte Nate plötzlich. Er sah kurz zwischen Nicole und Charlie hin und her.
„Aber Shakespeare hat der gemeine Pöbel gelesen.“
„Könnt ihr vielleicht aufhören. Ich hab es verstanden, okay?“ unterbrach Derek die geschauspielerte Unterhaltung genervt, „Ist ja kaum auszuhalten dieses Gelaber.“
„Wir sind auch nicht immer so“ beruhigte in Nicole grinsend.
„Stimmt- ich habe Nicole noch nie ein unsauberes Wort benutzen hören“ ergänzte Cassandra und anhand ihrer Betonung erkannte ihre Freundin, dass sie sich diese Zeile vorher bereits überlegt hatte. Ihre Planung war also wirklich tiefgreifend und gut durchdacht. Wie üblich.
Fast hätte Nicole die Augen verdreht oder tatsächlich ihren ersten Fluch losgelassen, aber sie konnte sie beherrschen. Lady Grantham hatte ihr und Maryanne das Fluchen mit acht ausgetrieben, als sie die ersten Klavierstunden hatten.
„Im Ernst? Kein Fluch wegen einer Prüfung oder einer vergessenen Hausaufgabe?“ fragte Derek interessiert, lehnte sich vor und starrte Nicole intensiv an.
„Ich habe noch nie meine Hausaufgaben vergessen, weil sie mir Spaß machen- egal, wie merkwürdig das klingen mag.“
„Unglaublich. Die ist schlimmer als du, Charlie. Das will schon etwas heißen. Vielleicht sollte ich mehr mit euch rumhängen, dann wären bessere Noten drin“ Derek nickte zwinkernd, um einiges weniger subtil und elegant als Charles, in Richtung der Mädchen.
Cassandra und Nicole verdrehten synchron die Augen, woraufhin Charlie und Nate lachten.
„Keine Sorge- er versucht nur, euch zu verunsichern. Das ist seine übliche Masche“ erläuterte Charlie und klopfte Derek auf die Schulter.
„Hey! Wer hat dir erlaubt, meine Betriebsgeheimnisse zu verraten?“
„Das sind Slytherins, Derek“ erklärte Nate langsam, „Die hätten das so oder so herausgefunden. Du bist sowieso nicht ihr Typ.“
„Was ist dann ihr Typ? Bist du plötzlich der Frauenversteher schlechthin?“
„Nein, aber diese beiden wunderhübschen Damen haben mehr Klasse als du, wenn es dich dreimal gäbe.“
„Sehr unauffälliges Kompliment“ dankte Nicole mit einem leichten Lächeln.
„Kein Problem“ erwiderte Nate. Er sah tatsächlich besser aus als Derek aber vielleicht kam das auch durch seine ruhigere Art. Seine schwarzen Haare waren kurz und lockig, die Augen leuchteten blau und wachsam, „Bei euch ist das vergleichswiese einfach. Andere sind nicht so leicht zu überzeugen.“
„Es kommt immer auf denjenigen an, der das Kompliment macht“ widersprach Cassandra, „Dumbledore könnte mir das gleiche wie du machen und doch käme es von dir mit mehr…mh…Leidenschaft.“
„Ist es Absicht, dass du mich mit Dumbledore vergleichst? Ich meine- hat es eine Konnotation, eine versteckte Meinung?“ fragte Nate mit hochgezogener Augenbraue.
„Möglicherweise keine Konnotation aber eventuell einen Hinweis“ erwiderte Cassandra wie aus dem Zauberstab geschossen.
Nicole hatte eine Vermutung was die Theorie, die Cassandra ausdrücken wollte, anbelangte, hielt jedoch den Mund, weil sie auch eine Vermutung zum Masterplan hatte.
„Wir sollten öfter zusammen herumhängen“ sagte Cassandra in Richtung Charlie, als dieser Nicole dabei half, die Stufen aus der Kutsche hinabzuklettern, „Es ist erstaunlich einfach, mit solch arroganten Dickschädeln wie euch zu reden.“
„Danke sehr“ lachte Derek, verbeugte sich spielerisch vor den Mädchen, ehe sich das Trio in Richtung des Gryffindor-Tisches verabschiedete und die Mädchen am Slytherin- Tisch Platz nahmen.
Um sie herum versammelte sich wenig später der restliche siebte Jahrgang ihres Hauses, der merklich kleiner war als der der anderen. Sie waren nur zwei Mädchen und sechs Jungen, weshalb sie sich alle ausgezeichnet kannten.
Neben Cassandra saßen James Monroe, Henry Gobelin und Francis Fawley. Dieser Gruppe gegenüber saßen Nicole, William Flint, Jack Daniels und Phil Avery.
„Ich habe da noch eine interessante neue Information für dich über Jane Bullstrode“ begann Francis während sie auf die neuen Erstklässler warteten.
„Wenn es darum geht, dass sie sich heimlich mit Garrett Parkinson vermählt hat, ist das keine neue Information mehr.“
„Es hat nur damit zu tun. Bullstrodes Vater hat nun scheinbar Wind von der Sache bekommen und versucht, seine Tochter aus der Verlobung zu kaufen.“
„Was mich wundert- die beiden Familien sind doch befreundet, und das schon seit Jahrzehnten“ warf Nicole ein und trank einen Schluck Kürbissaft.
Francis grinste überlegen und hinterhältig zugleich. Normalerweise zog er die charmante und laszive Version vor: „Dann hör gut zu, Schatz. Das hier ist dann wohl neu für euch zwei. Parkinson und Bullstrode Senior haben scheinbar einen Vertrag abgeschlossen, nachdem Garrett Janes jüngere Schwester Millicent heiraten soll, sobald diese siebzehn und drei Monate ist. Jetzt werden insgeheim Schlupflöcher gesucht, um dafür zu sorgen, dass niemand um sein Geld betrogen wird.“
„Bin ich froh, dass das zwischen uns besser funktioniert hat“ erwiderte Nicole in Francis‘ Richtung und die beiden stießen an. Ursprünglich waren auch sie miteinander verlobt, die Hochzeit war ebenfalls nach den siebzehnten Geburtstagen angesetzt, aber Nicoles Vater und Francis‘ Mutter hatten die Verträge und Abmachungen zu beiderseitigem Vorteil und Einverständnis aufgelöst.
„Vielleicht brauchen wir keine Verträge, Süße?“ scherzte Francis. Er war vor zwei Jahren dazu übergegangen, ihr Schatz oder andere Kosenamen zu geben, was für Unbeteiligte den Eindruck weckte, sie wären glücklich verlobt.
„Mach dir keine Hoffnungen, Francis. Unsere Nicole wird sicherlich als letzte heiraten“ widersprach Henry und wich Nicoles Hand aus, die ihm hart auf den Rücken klopfen wollte.
„Wenn du nicht aufpasst, wirst du nicht mehr so einfach eine neue Freundin finden“ warf Cassandra an, „Nachdem du ja letztes Jahr so unelegant von Cyana Macmillan verlassen wurdest…“
Henrys Mund klappte auf und die anderen unterdrückten ein Grinsen.
„Ich würde fragen, woher du das weißt, aber dann kommst du wieder mit deinen Quellen, die du nicht verraten darfst.“
„Korrekt. Es ist vielen eh entgangen, dass ihr zusammen ward, aber nun ja. Einige Gerüchte konnte ich relativ schnell unterbinden.“
Die goldenen Flügeltüren der Großen Halle schwangen auf und Professor McGonagall, gefolgt von einer Horde Erstklässler, betrat die Halle mit ihrer üblichen gebieterischen Art. Die Gespräche, egal wie gedämpft, verstummten augenblicklich.
Der Sprechende Hut ruhte auf dem dreibeinigen Stuhl und würde wie jedes Jahr ein neues Lied singen, welches die Geschichte von Hogwarts für die Neuen verkündete.
„Ach diese Nostalgie“ schwärmte Francis, als der letzte Schüler eine dreiviertel Stunde später seinen Platz gefunden hatte.
„Damit wird wohl endgültig unser letztes Jahr eingeläutet“ stimmte Nicole zu.
„Lass das bloß nicht Snape hören“ warf Cassandra an, „Er fühlt sich sonst von der Schulsprecherin nicht ausreichend gewürdigt.“
„Immerhin bin ich nicht seine Lieblingsschülerin.“
„Nein, das ist wahrlich Phil“
„Dankeschön. Ich nehme das als Kompliment für meine grazile Art und feinen Züge.“
Wenn man nicht genau hinsah, sah Phil tatsächlich weiblicher aus als beispielsweise der muskelbepackte Francis oder der Hüne James. Sein Gesicht war schmal, die Wangen immer ein wenig rosig, die Hände waren wirklich grazil und äußerst geschickt. Kein Wunder, dass er die Spitze des Zaubertrankkurses bildete, dicht gefolgt von Nicole. Wenn man nun noch die langen Wimpern, verhältnismäßig vollen Lippen und großen Augen betrachtete, wirkte Phil entweder sehr jung oder wie ein Mädchen.
„Genauso war es auch gemeint, Phil“ erwiderte Cassandra und legte eine Hand auf Phils Schulter. Die beiden hatten auch eine außergewöhnliche Verbindung, die kein Slytherin bisher wirklich vollkommen durchdrungen oder gar verstanden hatte.
Das Essen verlief mit vielen Anekdoten aus den letzten Jahren und ein zwei weiteren brisanten Neuigkeiten verhältnismäßig ereignislos. Etwa zwei Stunden später machte sich die kleine Gruppe auf den Weg in Richtung Gemeinschaftsraum.
„Also stimmt das Gerücht nicht, dass die Schulsprecher eigene Gemächer haben?“ fragte Francis neugierig, seinen Arm um Nicoles Hüfte legend.
„Offensichtlich. Wir haben auch kein eigenes Badezimmer. Ich glaube, wir dürfen ein nicht verwendetes Klassenzimmer zum Planen, Organisieren und Besprechen nutzen.“
„Alles andere wäre auch extrem unfair.“
„Korrekt. Warum sollten wir uns eine Wohnung teilen? Das ergibt keinerlei Sinn.“
„Vermutlich wurde das Gerücht von irgendwelchen Mädchen auf der Suche nach Romantik erfunden. Es hieß auch, es gäbe dort nur ein Bad.“
Nicole massierte sich die Nase und schüttelte den Kopf: „Da hat jemand eine ganz falsche Vorstellung von dieser Schule.“
„Es sieht tatsächlich noch so aus wie letztes Jahr“ unterbrach Henry die Unterhaltung der beiden. Er stand da, die Hände in die Hüften gestemmt und betrachtete den Kerker, der den Slytherin Gemeinschaftsraum darstellte.
Der Raum hatte sich tatsächlich keinen Deut verändert- der schwarze Marmorboden reflektierte das grünliche Licht der Tiefhängenden Lampen, während das Seewasser leicht durch Wände und Bullaugen zu vernehmen war. Die Ledersessel standen noch immer in gleicher Anordnung auf den smaragdgrünen Teppichen um die drei Kamine herum während zwei Wandbehänge die Eingänge zu den Schlafsälen verdeckten.
Die Gruppe verabschiedete sich voneinander und die Mädchen kletterten die steinerne Wendeltreppe in den Schlafsaal hinab. Bereits in der ersten Klasse hatten sie die beiden Himmelbetten näher zusammen geschoben. Vor zwei Jahren hatten sie die Vorhänge selbst ausgetauscht und sich zwei Spiegel her senden lassen.
Diese standen nun auf beiden Seiten des Kamins, dessen Feuer sicherlich schon seit Stunden flackerte. Der Schrank stand weit offen, der Teppich war an einer Ecke umgeknickt. Aber immerhin waren die Fenster in den See von Algen befreit.
„Die Hauselfen haben sich tatsächlich zurückgehalten“ sagte Nicole und trat zu den Fenstern, deren Seidenvorhänge sie rasch aus der breiten Silberkordel befreite. Cassandra entzündete eine Laterne zwischen den Betten, die an der kunstvoll verzierten Wand hing. Kunstvoll in dem Sinne, dass komplizierte Schlangen und Symbole, wie in den anderen Räumen auch, in den Felsen eingraviert waren.
„Hoffentlich ist dieses Jahr wenigstens der Stundenplan besser“ warf Cassandra abwesend ein, einen Stapel Pergament auf dem Schreibtisch sortierend, „Hier ist sie ja…mh…“ fuhr sie abwesend fort. Nicole, bereits an die Abwesenheit ihrer Freundin gewöhnt, zog sich in der Zwischenzeit um und stellte die goldene, antike Tischuhr so ein, dass sie sie wecken würde. Für eine Sekunde leuchtete das grüne Glasauge der Schlange, die den Fuß darstellte.
Während Cassandra hastig irgendwelche Dinge notierte, kletterte Nicole in das warme Bett, zog die Vorhänge zu und fiel rasch in einen entspannenden Schlaf.

***

Da sind wir auch schon wieder fertig mit Kapitel No. 2.
Es ist handlungstechnisch nicht so viel passiert, aber dafür haben wir einen Haufen neuer Charaktere endlich kennen gelernt. Oder zumindest zum Teil.

1.- Was haltet ihr von Cassandra? Sind die Ansätze, die man von ihr kennt und sieht, okay. Was sind eure Vorstellungen? Welche Tendenz haltet ihr für wahrscheinlich?
2.- Die anderen Slytherins- die Herren der Schöpfung- sind hoffentlich gut gelungen. Eure Meinung zu den Männern!
2.2.- Natürlich auch zu Charlie, Derek und Nate!
3.- Man merkt ja schon, dass Cassandra ihre Finger im Spiel hat und Dinge plant. War euch das Zusammentreffen in der Kutsche zu viel und wenn nicht, wie fandet ihr es gestaltet?
4.- Ich nehme ja einige andere (meine eingeschlossen) Fanfictions auf den Arm (z.B. mit diesen zufälligen Treffen und den Schulsprecherräumlichkeiten). Ist das für euch okay oder nervt es?
5.- Die Frage muss natürlich kommen: Wie fandet ihr den Gemeinschaftsraum und Schlafsaal?
6.- Gibt es irgendwelche Szenen oder Inhalte, die ihr besonders gerne umgesetzt sehen würdet?

Eure Meinung hilft mir, diese FF gut zu entwickeln und sie besonders Leserfreundlich und Klischee- frei zu gestalten!
Danke für jeden Kommentar!
LG,
Eure Jay


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