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Fanfiction

Pech auf der ganzen Linie? - Pech auf der ganzen Linie?

von Zuckerdrache

„Verdammter Drachenmist, heute ist echt nicht mein Tag“, fluchte Harry frustriert vor sich hin.

Er war letzte Nacht verdammt spät ins Bett gegangen und hatte dementsprechend wenig geschlafen. Seine Reaktionszeit ließ demzufolge an diesem Morgen zu wünschen übrig, was ihm schon etliche Lacher im Schlafsaal der Achtklässler eingebracht hatte. Da er verschlafen hatte, musste alles ziemlich schnell gehen, weshalb er über den Klamottenberg neben seinem Bett stolperte, versehentlich eiskalt anstatt warm duschte und sich statt Zahncreme Seamus' Gleitgel auf die Zahnbürste drückte, was er erst bemerkte, als es nicht schäumte und so gar nicht nach Pfefferminz schmeckte. Beim Anziehen konnte er erst seine Krawatte nicht finden, so dass er noch länger brauchte und seine Schultasche hatte er auch vergessen zu packen, so dass ihm hier noch zusätzlich Zeit verloren ging, als er die heute benötigten Bücher zusammenklaubte und in seine Schultasche stopfte. Schließlich verließ er als letzter der Gryffindors den Turm und rannte so schnell er konnte durch die Gänge.

An der Treppe zur Eingangshalle stieß er dabei zu allem Überfluss mit Professor Trelawney zusammen. Seine Tasche fiel zu Boden und da er sie nicht richtig geschlossen hatte, entleerte sich der ganze Inhalt auf den Boden. Wütend suchte er seine Sachen wieder zusammen, um sie in die Tasche zu räumen. Er grinste, als ihm die Professorin für Wahrsagen mit starrem Blick sofort eine üble Pechsträhne für den heutigen Tag voraussagte. Ziemlich theatralisch stellte sie ihm zahlreiche Katastrophen in Aussicht, ließ aber nach einem kurzen zögerlichen Moment auch verklärt lächelnd verlauten, dass er am nächsten Tag wohl eine sehr nette Entschädigung für sein Unglück zu erwarten habe, wobei sie zu Harrys großem Erstaunen plötzlich entgeistert die Augen aufriss und errötete. Harry hielt es seiner Professorin zu Gute, dass sie sich anscheinend doch für ihre Fantastereien schämte und ließ sie daher einfach stehen. Schnaubend rannte er die Freitreppe hinunter, immer zwei Stufen auf einmal nehmend.

„Dafür brauche ich echt keine Wahrsagerei,da kann ich ganz allein drauf kommen, dass heute ein scheiß Tag ist. Ich hätte im Bett bleiben sollen.“

Harry seufzte und hastete frustriert in die Große Halle, wo die meisten mit dem Frühstück schon fertig waren und sich bereits anschickten, die Halle wieder zu verlassen. Darunter auch Draco Malfoy, der so plötzlich seinen Weg kreuzte, dass Harry ihn versehentlich anrempelte.

Widerwillig murmelte Harry eine Entschuldigung in seinen nicht vorhandenen Bart, wohingegen Malfoy stumm blieb und ihm nur einen verkniffenen Blick zuwarf, während sein neben ihm laufender Freund Zabini den Kommentar abgab, den Harry vor dem Krieg ganz sicher von Malfoy gehört hätte.

„Ups, ein bisschen spät, Potter. Hat der große Held nicht rechtzeitig aus dem Bett gefunden?“

Zabini grinste breit und lachte, was Malfoy schließlich doch noch dazu animierte, ebenfalls seine Mundwinkel leicht zu verziehen.

Was für ein Morgen, dachte Harry frustriert, immer noch damit hadernd, dass er ausgerechnet mit Malfoy kollidieren musste.

Er ließ sich schnaufend neben Ron nieder, der noch in aller Ruhe mit Essen beschäftigt war und schnappte sich hastig einen Toast, etwas Butter und Marmelade. Viel zu hastig, denn der Kürbissaft, den Hermione ihm netterweise schon eingeschenkt hatte kippte dabei um und ein Teil davon landete auf Harrys Robe. Ziemlich angepisst fluchte er laut und versuchte sich an einem Reinigungszauber, was auch leidlich gelang. Aber der Appetit war ihm inzwischen vergangen, so dass er nach einem Toast aufgab und nach einigen im Stehen zu sich genommenen Schlucken Kürbissaft seine Tasche packte und Ron und Hermione folgte, die bereits drängelnd auf ihn warteten.

„Zaubertränke, Harry, da sollten wir nicht zu spät kommen“, raunte ihm Hermione zu. Harry nickte ergeben und folgte seinen Freunden in die Kerker.

Er fragt sich, ob dieser Tag die Strafe dafür war, dass er es schon wieder getan hatte.

Harry hatte auch in seinem siebten, nun achten Schuljahr wieder damit begonnen, das Verhalten seines ehemaligen Erzfeindes Draco Malfoy heimlich zu analysieren. Seiner Obsession in der Sechsten ähnlich, verfolgte er den Slytherin auf der Karte der Rumtreiber, beobachtete ihn heimlich im Unterricht und musterte ihn unauffällig in der Großen Halle. Es war ihm von Anfang an unangenehm, dass er das erneut tat, aber er konnte es einfach nicht lassen.

Er hatte Malfoy unter Lebensgefahr aus dem Dämonsfeuer gezogen, hatte das dringende Bedürfnis verspürt, vor dem Gamot dessen Verhalten während des Krieges zu rechtfertigen und zu relativieren, damit er nicht seinem Vater nach Askaban folgen musste und tatsächlich wurde der Slytherin freigesprochen und durfte nun das letzte Schuljahr mit allen anderen Siebtklässlern des Kriegsjahres wiederholen. Es war seit Kriegsende so viel passiert. Und nun beobachtete Harry ihn erneut, weil er wissen wollte, ... ja, WAS wollte er eigentlich wissen? Ob sich sein Einsatz wirklich gelohnt hatte? Ob Malfoy wirklich kein mieser, kleiner Todesser mehr war, weil er Harrys Meinung nach nie einer war? Wollte er wissen, ob der Slytherin wirklich anders konnte, als für alle um ihn herum unnahbar und verschlossen zu sein? Wollte er wissen, ob sich der Slytherin tatsächlich geändert hatte? Und warum war ihm das so immens wichtig?

Diese Fragen gingen Harry seit dem immer wieder durch den Kopf und beherrschten seine Gedanken.

Auch jetzt saß er ziemlich geistesabwesend mit seiner Klasse im Tränkeunterricht und lauschte nur halbherzig den Ausführungen von Professor Snape, der den Angriff Naginis überlebt hatte und nun wieder auf Hogwarts Zaubertränke unterrichtete.

"... und Mister Potter ...", riss ihn die schneidende Stimme seines Lehrers geradezu unbarmherzig aus seinen Gedanken. "...Sie brauen zusammen mit Mister Malfoy, Miss Granger mit Mister Zabini. Los, los ... nicht einschlafen. Holen Sie sich Ihre Zutaten!", donnerte Snape in den Raum, während er seine Schüler mit finsteren Blicken traktierte, sich dann aber abrupt umwandte, um sich hinter seinem Schreibtisch zu verschanzen.

Harry war sichtlich erschrocken und stolperte etwas konfus Hermione, Zabini und Malfoy hinterher, die bereits im Vorratsraum verschwunden waren. Alle anderen hatten sich ihre Zutaten wohl schon geholt, denn es wurde an den meisten Tischen schon in Zweiergruppen gewerkelt. Harry sah Ron mit finsterer Miene neben Pansy Parkinson stehen, während Neville mit einem seligen Lächeln Luna zuarbeitete, die von ihrem Braupartner ebenfalls sichtlich angetan war.

"Na, Potter, endlich aus deinem Tagtraum aufgewacht?", richtete Malfoy im Vorratsraum das erste Mal in diesem Schuljahr für alle unüberhörbar das Wort an Harry. "Wehe, du versaust den Trank und ich bekomme wegen dir eine schlechte Note, Potter ...", setzte er noch nach, ließ aber offen, was er in diesem Fall zu tun gedachte.

Harry zog missbilligend die Augenbrauen nach oben, sagte aber nichts. Dass Malfoy ihn überhaupt mal ansprach verwirrte ihn und so musterte er nur den Zettel, den Malfoy ihm gereicht hatte und griff sich die entsprechenden Zutaten. Hermione schien Malfoys Ansprache allerdings nicht so ruhig aufzunehmen, denn sie räusperte sich und funkelte den blonden Slytherin wütend an.

"Hör mal zu, du Wichtigtuer. Wenn Harry nicht wäre, dann würdest du jetzt in der Hölle schmoren oder in Askaban, was wahrscheinlich fast das Gleiche ist. Stattdessen darfst du hier wieder zur Schule gehen und deinen Abschluss machen. Du solltest mit jeder Note zufrieden sein, die du mit Harrys Hilfe bekommst, selbst wenn es ein T wäre. Was nicht der Fall sein wird, denn Harry ist sehr gut geworden, falls dir das entgangen sein sollte ... schließlich braucht er ein O, um Auror werden zu können."

Malfoy schnaubte.

"Granger, wer spricht mit dir? Ich habe mit Potter geredet ...", schleuderte er ihr entgegen und unterstrich seinen Unmut noch mit einem genervten Augenrollen.

"Ach, du sprichst tatsächlich mal mit mir?", beteiligte sich Harry jetzt auch an der Unterhaltung. "Du hast dich ja wirklich lange zurückgehalten, mich öffentlich anzusprechen ... schließlich sind wir schon einige Wochen hier. Und lass gefälligst Hermione in Ruhe, wenn du was von mir willst …"

Harry fiel der amüsierte Blick von Zabini ins Auge, der direkt hinter Malfoy stand. Letzterer hingegen musterte Harry jetzt äußerst angespannt und verzog die Lippen zu einem mitleidigen Grinsen.

"Was sollte ich von dir schon wollen?", presste er die Antwort irgendwie angestrengt durch seine Lippen, was nicht wirklich zu seinem Gesichtsausdruck passte.

"Du könntest Harry vielleicht mal dafür danken, was er alles für dich getan hat ...", kam es erneut von Hermione.

"Granger, halt den Mund verdammt", blaffte Malfoy sie an, was Harry letztendlich doch aus der Reserve lockte. Das ging eindeutig zu weit. Der unterschwellig in Harry kochende Ärger über Malfoys Verhalten im Allgemeinen wurde potenziert durch seinen vorangegangen Ausspruch im Speziellen und hatte sich in Windeseile in seinem Bauch zu einem dicken Klumpen zusammengeballt, der immer größer geworden war und der jetzt, einem Luftballon gleich zerplatzte und Harrys Wut nach draußen entließ. Mit einem Satz war Harry bei Malfoy und packte ihn am Kragen, wobei ihm ob der Heftigkeit seines Tuns der kleine Korb mit den Zutaten herunterfiel, den er in der anderen Hand hielt.

"LASS SIE IN RUHE FRETTCHEN!", schrie er dem Slytherin aufgebracht ins Gesicht. Harrys Hand war in Malfoys Robenkragen verkrallt, so fest, dass der fast keine Luft mehr bekam. Harry genoss es, sein innerer Teufel klatschte Beifall. Endlich konnte er es Malfoy mal heimzahlen. Dessen erschrockene, rot anlaufende Miene konnte er aber nur noch kurz genießen, denn eine unsichtbare Kraft riss ihn mit immenser Wucht von den Füßen, weg von Malfoy und schleuderte ihn nach hinten gegen die Wand. Etwas rumpelte und klirrte, aber Harry registrierte nur den Schmerz in Schulter und Rücken und den wie eine finstere Heimsuchung im Türrahmen stehenden Professor Snape, der den Zauberstab immer noch auf ihn richtete, während Harry polternd zu Boden fiel.

"Mister Potter, Mister Malfoy, ich dulde keine Angriffe unter den Schülern. Nicht nach allem, was wir alle erleben mussten. Können Sie nicht endlich in angemessener Form miteinander kommunizieren?"

Snapes Stimme war eisig und es fehlte nicht fiel, den Zuhörenden das Blut in den Adern gefrieren zu lassen. Snape war inzwischen in den Raum getreten und erdolchte seine Schüler fast mit Blicken.

"Malfoy hat angefangen, Professor", warf Hermione mutig ein, doch Snape blickte sie nicht an. Er fixierte weiter Harry. Lediglich seine Antwort zeigte, dass er Hermione sehr wohl verstanden hatte.

"Es ist mir egal, wer angefangen hat. Lernen Sie gefälligst aus dem, was Sie erlebt haben“, donnerte er. „Auch Sie, Mister Malfoy", wandte er sein Augenmerk auf seinen Lieblingsschüler. Seine Stimme senkte sich, wurde gefährlich leise."Gerade Sie müssten Mister Potter zu großem Dank verpflichtet sein."

Harry rappelte sich derweil stöhnend wieder auf, konnte die erneut aufwallende Wut, die wie bittere Galle in seinem Magen rumorte kaum unterdrücken. Er selbst hatte Malfoy in den letzten Wochen nichts getan oder gar böse über ihn gesprochen. Dass er insgeheim enttäuscht und wütend war, ließ er nie nach außen dringen. Und wie dankte Malfoy es ihm? Mit Ignoranz und erneuten Anfeindungen. Heute war wirklich nicht sein Tag.

Ein Blick zu Malfoy zeigte Harry, dass dieser ebenso frustriert war wie er selbst. Wenigstens etwas, dachte Harry und schluckte alles hinunter, was ihm gerade auf der Zunge lag. Es würde ihn nur noch mehr in Schwierigkeiten bringen. Snape war wütend und anscheinend, mal wieder, auf Malfoys Seite.

Es hatte sich nichts geändert. Und Harry hatte sich ein weiteres mal von Malfoy provozieren lassen. Was für ein Pech. Das würde eine Strafarbeit nach sich ziehen. Davon war Harry überzeugt.

Er sammelte die verstreuten Zutaten vom Boden auf und ließ sie in das Körbchen fallen, das ihm Hermione helfend vor die Nase hielt. Er seufzte leise. Er war es so leid, sich weiter zu streiten oder gar verteidigen zu müssen. Sollte Snape doch machen was er wollte und Malfoy zum Teufel gehen.

"Nun", redete Snape unterdessen in etwas sanfterem, aber nicht minder eindringlichem Ton weiter, "... ich denke, es wird Ihnen beiden nicht schaden, wenn ich Ihnen dazu Gelegenheit gebe, sich auszusprechen. Da Mister Potter meinen restlichen Vorrat an Murtlap-Essenz zerstört hat, ich also wieder neue herstellen muss, werden Sie statt meiner morgen Nachmittag sämtliche Kessel der monatlichen Spezialreinigung unterziehen ... und zwar von Hand."

Erst jetzt wurde Harry gewahr, dass vor dem Regal, das er noch mit der Schulter erwischt hatte, Scherben und ein undefinierbares Gemisch aus matschigen Flussgrasresten und verschiedenen anderen Kräutern in einer gelben Flüssigkeit schwammen und den Boden verunreinigten. Nichts anderes war das da inzwischen, eine Verunreinigung. Es war klar, dass Harry den Trankzutaten den Garaus gemacht hatte. Sie waren definitiv nicht mehr zu gebrauchen.. Na toll. Und jetzt durfte er Kessel putzen ... mit Malfoy ... morgen ... sprich am Samstag …

"Ach nö, morgen? Es ist doch Hogsmeade-Wochenende!“, jammerte er mehr zu sich selbst, als zu irgendjemand anderem.

"Außerdem sind die Kessel doch sauber genug. Wir reinigen sie doch jedes Mal nach dem Unterricht“, beschwerte er sich weiter, trotz gedämpfter Stimme immer noch für alle im Raum gut hörbar. Auch Harry selbst registrierte zu seinem Leidwesen, dass er mal wieder laut gedacht hatte und Snapes vernichtender Blick zeigte ihm auch gleich, was er von Harrys Kommentar hielt. Wenn Blicke töten könnten ... Harry würde mausetot zu Boden sinken.

Er konnte zudem sehen, wie auch Malfoy sich zurückhalten musste, nicht ebenfalls über Harrys Verhalten zu lästern, da es ihm genauso den Samstag in Hogsmeade kosten würde. Aber es kam kein Wort über dessen Lippen. Dafür schaltete sich Zabini ein.

"Potter, du enttäuschst mich, so als zum Ohnegleichen verpflichteter angehender Auror. Die Kessel müssen regelmäßig, einmal im Monat gründlichst von sämtlichen Substanzresten befreit werden, da die magischen Reinigungszauber immer noch mikroskopisch kleine Rückstände zurücklassen, die zusammengenommen irgendwann dazu führen könnten, die darin bereiteten Tränke zu verfälschen."

"Zehn Punkte für Slytherin", warf Snape ein und Harry meinte, dass etwas an Snapes Mundwinkeln zupfte, was der Winzigkeit eines Lächelns sehr nahe kam. Aber das hatte er sich sicher nur eingebildet. Obwohl, wenn, dann war es reine Schadenfreude.

"Und jetzt nehmen Sie endlich Ihre Zutaten und brauen Sie Ihren Trank. Sie verlassen das Labor erst, wenn er fertig ist", beschloss der Tränkemeister schließlich dieses Intermezzo und rauschte, trotz der herrschenden Enge, mit wehender Robe aus dem Raum.

Harry folgte den anderen leicht konsterniert. Hermione schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln, während Draco ihn ziemlich abfällig musterte und ein böses "Bastard" ausspuckte.

Harry schluckte.

"Potter", zischte ihm dann auch noch Zabini bei Verlassen des Raumes zu, "sei versichert, ich bin ebenfalls sauer. Jetzt muss ich ohne Draco nach Hogsmeade. Das wirst du büßen."

Eine Prophezeiung, die ihn nicht weiter ängstigte, aber seine Trauermiene trotzdem komplett machte.

Er hatte Ärger am Hals, was ihn ungeheuer nervte. Er war heute ein wahrer Pechvogel.

Fast begann er, Trelawneys Voraussage Glauben zu schenken, denn seine Pechsträhne zog sich noch weiter hin.

Am Mittagstisch erwischte er, sicher als einziger der Anwesenden, einen Teller versalzene Suppe.

Da muss einer der Hauselfen sehr verliebt sein
, dachte er frustriert und ignorierte den salzigen Geschmack, denn sein mickriges Frühstück hatte ein großes Loch in seinem Bauch hinterlassen.

Er spülte den aufkommenden Durst mit einem riesigen Glas Kürbissaft hinunter und sah sich gleich darauf mit einer angebrannten Hähnchenkeule, matschigen Kartoffeln und zerkochtem Gemüse konfrontiert. Ein vorsichtiger Seitenblick zeigte ihm, dass die anderen sein Pech nicht teilten und schließlich bemerkte er auch, warum das so war. Vor lauter Heißhunger hatte er wahllos zugegriffen. Ausgerechnet aus den Schüsseln, die noch immer randvoll waren, weil sie unübersehbar mit wenig ansprechender Speise gefüllt waren.

„Ihr seid ja wahre Freunde“, meckerte er Ron und Hermione an, die palavernd neben ihm saßen. „Wieso sagt mir denn keiner was? Das Zeug ist ja ungenießbar. Da hatte einer der Hauselfen wohl einen genauso schlechten Tag wie ich.“

Er schob demonstrativ den Teller von sich und haderte mit seinem Schicksal.

„Sorry, Harry“, grummelte Ron zwischen zwei Bissen. „Du warst schneller als ein Auror erlaubt. Aber der Hunger treibts rein, was?“

„Mach dich nur lustig.“

Harrys Frust stieg von Stunde zu Stunde, denn auch im Nachmittagsunterricht meinte er zu erkennen, dass alles und jeder sich gegen ihn verschworen hatte.

Professor Binns Unterricht war dermaßen langweilig, dass er dabei einschlief. Nicht das erste Mal und er war bei weitem nicht der Einzige. Aber heute der Einzige und seiner Erinnerung nach auch der Erste, der dafür belangt wurde. Denn zu seiner großen Überraschung weckte ihn Professor Binns aus seinem seligen Schlummer und halste ihm einen ein Meter langen Aufsatz über den Koboldaufstand auf, den er bis zur nächsten Stunde fertigzustellen hatte.

Verfluchter Drachenmist, ärgerte sich Harry im Stillen grün und blau, wem hab' ich was getan, dass ich so bestraft werde?

Die Verwandlungsstunde bei Professor McGonagall verlief ebenso frustrierend, weil es ihm vor lauter Ärger nicht gelang, den vor ihm liegenden Stein in eine Teekanne zu verwandeln. Das Teil, das da am Ende vor ihm stand wäre niemals dazu geeignet gewesen, im Bedarfsfall einen Tee darin aufzubrühen, denn der Boden hatte ein Loch.

Der Höhepunkt der Pechsträhne ereilte ihn aber beim Quidditchtraining, als er beim verbissenen Griff nach dem Schnatz vom Besen rutschte und ungebremst im Sand des Stadions landete, der zwar gut polsterte, aber doch nicht verhindern konnte, dass er sich den rechten Arm brach. So verbrachte er den Rest des Tages im Krankenflügel, bis Madam Pomfrey den komplizierten Trümmerbruch mit Hilfe von Heilzaubern und Skelewachs wieder vollständig geheilt hatte. Erst am nächsten Vormittag durfte er den Krankenflügel wieder verlassen, gerade rechtzeitig, um seinen Mitschülern dabei zusehen zu müssen, wie sie sich auf den Weg nach Hogsmeade machten.

Ron, Hermione, Neville, Luna, Ginny und Dean erwarteten ihn schon vor dem Krankenflügel und erkundigten sich besorgt nach seinem Befinden. Sie waren sogar bereit, auf ihren Hogsmeade-Ausflug zu verzichten, um noch etwas Zeit mit ihm verbringen zu können, bis er seine Strafarbeit beginnen musste. Aber das ließ Harry nicht zu. Seine Freunde hatten sich schließlich alle darauf gefreut. Es langte, dass er darauf verzichten musste. Er schickte daher alle mit traurigem Lächeln in ihr verdientes Freizeitvergnügen und gab sich dann voller Inbrunst seiner Wut hin, die sich auf die Person fokussierte, der er diese Strafarbeit zu verdanken hatte.

Draco Malfoy!

Als er schließlich nach einem einsamen Mittagessen, das ihm Kreacher im Gemeinschaftsraum der Gryffindors servierte gegen zwei Uhr die Kerker ansteuerte, war er dermaßen aufgewühlt, dass er meinte, die imaginären Flammen zu spüren, die das Feuer in seinem Inneren immer neu auflodern ließen. Er glühte förmlich und lediglich die Einbildung, sich dieser Hitze in Form von imaginären Rauchwölkchen zu entledigen, wie ein aggressiv schnaubender Ungarischer Hornschwanz, konnte Harry etwas abkühlen und bei Laune halten. Fast hatte er Angst, bei seinem ersten Wort, das er an Malfoy richten würde Feuer zu spucken. Aber das war natürlich Einbildung und er versuchte vielmehr sich so weit zur Raison zu bringen, dass er Malfoy nicht sofort ins nächste Jahrhundert hexen würde. Das wäre dann wohl doch unangebracht gewesen. Aber seine Pechsträhne hatte ihn zermürbt und ließ Malfoys Verhalten besonders übel bei ihm aufstoßen.

Schließlich hatte er das Tränkelabor erreicht. Er blieb kurz vor der Tür stehen, sammelte sich, atmete tief ein und aus und öffnete dann die Tür. Professor Snape und Malfoy waren schon anwesend. Und fast alle Tische standen voll mit Kesseln.

„Ah, Mister Potter“, schnarrte Professor Snape mit unbewegter Miene. „Sie können ja direkt pünktlich sein. Nun, Sie wissen beide was zu tun ist. Jeder Kessel ist sorgsam auszuwaschen und abzutrocknen. Und unterstehen Sie sich, Ihre Zauberstäbe zu benutzen. Ihre Volljährigkeit verbietet es mir, Ihnen diese abzunehmen. Aber seien Sie versichert, dass ich es bemerke, wenn Sie sie benutzen.“

Harry musterte aus dem Augenwinkel den ziemlich teilnahmslos dastehenden Malfoy und bemerkte ein süffisantes Grinsen, das dessen Lippen umspielte. Was geht diesem Hurensohn wieder durch den Kopf, dachte Harry, wurde dann aber durch Snapes Abgang aufgeschreckt, der wie immer mit sich dramatisch aufbauschender Robe das Tränkelabor verließ.

„Sie haben bis zum Abendessen Zeit. Räumen Sie die Kessel dann in den Kesselschrank. Ich vertraue auf Ihre Zuverlässigkeit und sehe Sie in der Großen Halle“, warf der Tränkemeister noch in den Raum, ehe er mit einem leisen Klicken die Tür ins Schloss zog.

Sie waren allein. Stille breitete sich aus. Unangenehme Stille, die Harry ganz kribbelig machte.

Zaghaft wandte er den Blick zu Malfoy und erschrak, weil der ihn ganz offen anstarrte.

„Warum tust du das?“, schoss Harry die Frage über die Lippen, ehe er es verhindern konnte. Denn eigentlich wollte er gar nicht reden. Er war schlichtweg sauer auf Malfoy. Er verdiente es nicht, dass er mit ihm sprach.

„Muss ich dir das wirklich erklären?“, kam es schnippisch von dem Slytherin, der mit wenigen Schritten bei ihm war, ihn mit beiden Händen am Pullover packte und an sich zog.

Harrys Finger umschlossen wie ein Schraubstock dessen Handgelenke und riss sie von sich, drückte Malfoy von sich weg, der durch die ausgeübte Kraft und den Schwung gegen den nächsten Tisch knallte, so dass die darauf stehenden Kessel gefährlich ins Wanken kamen.

„Komm mir nicht zu nahe, du Schlange. Ich werde so nicht weitermachen. Ich habe es nicht verdient, so behandelt zu werden, nach allem was war. Du enttäuschst mich. Daher … lass uns die Kessel reinigen und dann geht jeder seiner Wege.“

Harry merkte, wie ihm die Worte die Luft abschnürten, wie die Enttäuschung seine Souveränität erschütterte, sie zermürbte, so dass seine mühsam aufrechterhaltene Fassade in sich zusammenzufallen drohte. Nur Malfoy schaffte es, ihn so ins Ungleichgewicht zu bringen. Er hatte die Nase voll davon.

Er wollte sich schon umdrehen und sich den ersten Kessel schnappen, als er einen festen Griff an seinem Oberarm spürte.

„Sei doch nicht so stur, Potter. Bei Merlin, willst du es wirklich beenden? Das kannst du doch nicht tun, …. Harry!“, hörte er es flehentlich von seinem Gegenspieler. Eine Tonlage, die er so noch nie von ihm gehört hatte.

Harry wandte sich um und blickte geradewegs in traurige graue Augen, die in krassem Gegensatz zu dem standen, was der Slytherin am Vortag gesagt hatte.

Der Blick besänftigte Harry etwas.Trotzdem befreite er sich erneut aus der Umklammerung und setzte sich rücklings auf den hinter ihm stehenden Tisch. Er überlegte und wählte seine Worte mit Bedacht, denn er musste erreichen, dass es zu einer Entscheidung kam, sonst hatte das alles keinen Sinn. Aber wie es schien, standen seine Chancen nicht schlecht.

„Also gut, hör zu. Ich habe es dir hoch angerechnet, dass du nach deiner Verhandlung zu mir gekommen bist, um dich zu bedanken. Und deine Einladung zum Essen, das war eine wirkliche Überraschung. Ich war echt angetan, dass man sich mit dir so gut unterhalten kann. Ebenso überrascht war ich, als du es, nach dem dir klar sein musste, welche Vorlieben ich habe, nicht dabei belassen und mich um weitere Dates gebeten hast. Auch wenn du von Anfang an um absolutes Stillschweigen gebeten hast, insbesondere meinen Freunden gegenüber, und ich diese Heimlichtuerei nach deinem Freispruch wirklich etwas befremdlich fand, es war reizvoll und du hast mich neugierig gemacht. Und … es wurde mehr. Deine Weigerung, unsere heimliche Beziehung vor dem 1. September öffentlich zu machen habe ich zwar geschluckt. Aber ich wurde zunehmend unsicher und misstrauisch. Ich habe dich deswegen sogar beobachtet, so wie damals im sechsten Schuljahr. Ich hatte einfach Angst, dass ich … blind v... etwas wichtiges übersehen habe. Dass du dich nämlich doch nicht wirklich geändert hast ...“

Gerade noch ganz ruhig seinen Worten lauschend, zuckte Draco nun wie von einem Peitschenhieb getroffen zusammen, blieb aber weiterhin stumm.

„... dass du nur mit mir gespielt hast oder mich benutzt ...etwas damit bezweckst, was nicht gut für mich ausgeht“, sprach Harry ziemlich hastig weiter, da er es ausgesprochen haben wollte, bevor er es sich doch noch anders überlegen konnte.

„Was denkst du von mir, Potter! Das ist alles nicht ...“, warf Draco nun doch mit sichtbarem Entsetzen ein, wurde aber von Harrys herrischer Handbewegung sofort unterbrochen.

„Lass mich ausreden. Es ist nicht einfach, das alles zu sagen. Wenn ich fertig bin, dann darfst du. Also, … seit wir in Hogwarts sind sehen wir uns zunehmend seltener. Immer öfter hast du irgendwelche Ausreden und wenn andere dabei sind, dann redest du überhaupt nichts mit mir. Und dann sprichst du mich gestern doch an und es kommen nur Beleidigungen. Das ist … scheiße. Weißt du, wie ich mir vorkomme? Was soll ich denn anderes denken? Entweder, du stehst jetzt zu mir … wobei es wohl für mich bei weitem schlimmer ausgehen könnte, zu dir zu stehen, als umgekehrt …, oder, … das wars."

Harry machte eine kurze Pause und konnte zu seiner Genugtuung sehen, dass Draco betreten schluckte. Trotzdem beschloss er, noch einen daraufzusetzen. Es entsprach ja auch durchaus der Wahrheit.

"Kingsley hat mir letzte Woche schon wieder angeboten, sofort als Auror anzufangen. Eigentlich hatte ich das nicht vor. Aber wenn du nicht …, dann werde ich wohl doch ...“

Die Worte erstarben auf Harrys Lippen, da ihm ob dieser Vorstellung nun doch etwas mulmig wurde. Wer A sagte, musste auch B sagen. Aber wollte er das wirklich? Zu sehr enttäuschte ihn die Vorstellung, dass er wirklich nur ein kurzes Intermezzo für Draco gewesen war. Aber das noch recht junge Schuljahr unter solchen Umständen abzubrechen, das konnte er sich einfach nicht vorstellen. Abwartend senkte er den Kopf und musterte intensiv seine nervös miteinander spielenden Finger. Sein inneres Feuer war erloschen, als hätte man einen Eimer Eiswasser darüber ausgekippt und doch waren seine Nerven zum Zerreißen gespannt.

Ein Schatten tauchte vor ihm auf und zwei Finger zwangen ihn durch kräftigen Druck gegen sein Kinn, den Kopf zu heben. Strahlendes Grau und ein schelmisches Grinsen erwarteten ihn.

„Dass du immer so viel reden musst, Gryffindor. Was glaubst du, warum ich das kleine Schauspiel gestern provoziert habe? Damit wir heute hier allein sind, damit wir reden können … und noch etwas Zeit für uns haben.“

Ein neckisches Heben der Augenbrauen ließ Bilder vor Harrys innerem Auge auftauchen, die sein Blut augenblicklich wieder in Brand setzten und einen großen Teil davon in seine Lenden schickte. Dennoch war er nicht gewillt, dem Mann vor ihm einfach so nachzugeben.

„Reden? Über was genau?“, fragte er deshalb herausfordernd nach.

Draco schien sich sein sonst so geliebtes Augenrollen und jeglichen arroganten Augenaufschlag zu verkneifen. Vielmehr verhakte er seinen Blick eisern mit Harrys, atmete tief durch, leckte sich kurz über die Lippen und begann, die Hände vermeintlich locker in die Hosentaschen gesteckt, zu antworten.

„Darüber, dass ich es nicht mehr kann. ... Ich kann mich nicht länger heimlich mit dir treffen, eine geile Zeit mit dir im Raum der Wünsche oder sonst irgendwo verbringen und dann in der Öffentlichkeit unbeteiligt oder abweisend bleiben. Deshalb hab ich nichts mit dir geredet. Ich hätte mich verraten."

Er schnaubte.

"Naja, ich habe mich schon verraten. Du verdammter Gryffindor hast es geschafft, mich, einen Malfoy und Slytherin so sehr aus der Fassung zu bringen, dass Blaise mich direkt gefragt hat, ob ich auf dich scharf bin. Und vorgestern hat er mir so ganz unter uns zugeflüstert, wie lange wir denn schon zusammen wären. Und wenn er das merkt … Also bevor es hier noch alle Portraits von den Wänden posaunen, dachte ich mir ...“

Mit theatralischem Ausbreiten der Arme beendete Draco seinen Monolog.

Harry grinste gleichsam erleichtert wie amüsiert. Draco beherrschte das Drama in jeder Facette.

„Ja? Was dachtest du?“

„Dass wir hier gemeinsam unsere Strafe absitzen und dann nachher gemeinsam in die Große Halle spazieren. Und … bei Merlin, du darfst mich dann auch küssen, ... wenn du mutig genug bist. Es ist mir egal, was alle anderen sagen. Wenn es dir auch egal ist ...“

Draco zwinkerte ihm zu und Harry jubilierte im Stillen. Er schenkte Draco ein breites Grinsen.

„Du kannst also in der Öffentlichkeit nicht mehr unbeteiligt bleiben?“, schnurrte er leise, während er seine Beine noch etwas mehr spreizte und Draco näher zu sich zog, die Füße hinter ihm überkreuzend.

„Ja, du elender kleiner Mistkerl“, flüsterte ihm Draco zärtlich ins Ohr und leckte ihm dabei zärtlich am Ohrläppchen entlang. Seine Hände lagen bereits fordernd auf Harrys Hüften.

„Man könnte meinen, du hast mir einen Imperius aufgehalst, weil ich dich am liebsten ständig küssen und anfassen würde und es mir körperliche Qualen bereitet, das nicht tun zu dürfen.“

Harry frohlockte. Er hatte es geschafft. Trotzdem wollte er noch etwas wissen. Er ließ hauchzart seine Finger durch Dracos Haare gleiten, weil er wusste, dass der eigentlich darauf stand. Beim ersten Mal schlug er ihm zwar mächtig auf die Finger, weil Harry seine geheiligte Frisur in Unordnung brachte. Aber Harry ließ sich nicht beirren und flüsterte nur „gleiches Recht für alle“ und tat es Draco nach, der es seinerseits so liebte, die Finger in Harrys ohnehin schon wilder Mähne zu vergraben und sie noch mehr zu verwuscheln. Und Draco ließ es schließlich doch zu und genoss es wider Erwarten fortan ebenso wie Harry. So auch jetzt. Er stöhnte leise und blies hauchzart seine Atemluft gegen Harrys empfindliche Haut am Hals.

„Sag mal, Draco …, was bin ich für dich?“

Der Angesprochene schien von der Frage nicht überrascht zu sein, zumindest zeigte er keinerlei Reaktion, sondern zog Harrys Pulloverkragen etwas zur Seite und begann, ihn federleicht in die Halsbeuge zu küssen.

„Du bist heiß“, flüsterte er und küsste weiter.

„Du siehst gut aus, ...“ er küsste Harry am Hals.

„… du riechst gut, bist eine Wucht im Bett ...“, er küsste weiter.

„... du machst mich verrückt“, er küsste Harrys Wange.

„... ich denke ständig an dich, weil ich dich so sehr will ...“

Den letzten Kuss setzte er auf Harrys Mund, löste sich aber irritiert von dem Gryffindor, als er merkte, dass Harry den Kuss nicht erwiderte.

„Was ist los?“

Harry runzelte die Stirn, war kurz davor, Draco erneut von sich zu schieben, obwohl er bereits ein mächtiges Problem in der Hose hatte. Wenn sie schon ehrlich redeten, dann richtig. Bevor er hier eine Entscheidung traf, wollte er wissen woran er war. Er räusperte sich.

„Also … alles nur körperlich?“

Draco rollte genervt mit den Augen, lächelte aber dabei.

„Ich hätte wissen müssen, dass ihr Löwen hoffnungslose Romantiker seid. Für Subtiles seid ihr einfach … blind? Das sieht man ja an Granger und Weasley. Was glaubst du habe ich dir da eben gerade versucht zu sagen?“

Harrys Herzschlag beschleunigte sich. Er stupfelte weiter.

„Dass du meinen Körper willst?“

Draco schnaubte.

„Ja, natürlich. Auch. Aber vor allem will ich dich, du verdammter Held.“

Harrys Herz raste jetzt in seiner Brust. Er hörte das Blut in seinen Ohren rauschen. Nächste Frage ...

„Warum?“

Ein verschmitztes Grinsen überzog dabei Harrys Gesicht, das bis in die Augen reichte, die verdächtig funkelten.

„Weil es mit dir Spaß macht, ich gerne mit dir zusammen bin, man toll mit dir quatschen kann, super mit dir vögeln kann, du ein toller Freund bist ...“

Draco war es anzusehen, dass er sich innerlich sträubte, das alles wirklich auszusprechen, obwohl man es, ganz anders als üblich, irgendwie alles in seinem Gesicht lesen konnte. Sein Gesichtsausdruck unterstrich die Worte, die er sagte.

„Und?“, hakte Harry trotzdem nach und grinste noch mehr.

„Verdammt, was willst du noch hören?“

Draco ließ sich mehr und mehr von Harrys funkelnden Smaragden einfangen, die ihn so intensiv musterten, dass er schließlich seufzend aufgab.

„Irgendwie ist doch eine Schlange an dir verloren gegangen. Okay, okay. Ich gebs ja zu. Ich hab mich ... in dich verliebt. Jetzt zufrieden?“

„Jepp“, stieß Harry fröhlich aus und ergab sich dem Rausch der Gefühle, der bereits in ihm tobte, packte Draco ungestüm im Nacken und zog ihn in einen alles verzehrenden Kuss.

Draco wehrte sich nicht, als Harry die Zunge in seinen Mund schob und nicht nur dort sein Territorium eroberte. Harrys Hände flogen geradezu über Dracos Körper und der erwiderte die Zärtlichkeiten in gleichem Maße.

Harry war es, als wäre ein Knoten geplatzt. Er fühlte sich frei und voller Zuversicht, sein Herz quoll über vor Glück.

Und er war scharf auf diesen Kerl vor ihm, der so wunderbar schmeckte und roch und sich noch besser anfühlte unter seinen streichelnden Fingern.

Ohne den Kuss zu lösen tastete er sich an Dracos Brust nach oben und begann, die Knöpfe des Hemdes zu öffnen. Er nestelte ziemlich hektisch an jedem einzelnen Knopf herum und es fiel ihm schwer, sich neben den intensiven Gefühlen des Kusses auch noch darauf zu konzentrieren. Aber schließlich zog er den Stoff ruckartig aus der Hose, um auch den letzten Knopf zu erreichen und streifte Draco dann das lästige Kleidungsstück von den Schultern.

Der ließ sofort seine Arme nach unten hängen, um das Hemd loszuwerden und war dann ebenfalls nicht untätig. Er zerrte Harry seinen Pullover nach oben. Der löste widerwillig den Kuss und langte ganz automatisch nach seiner Brille, um sie abzunehmen und zur Seite zu legen, ehe Draco ihm auch einen nackten Oberkörper bescherte.

Dracos warme Hände auf seiner Brust ließen Harry aufstöhnen.

„Ich hab dich so vermisst. Es ist schon so lange her, dass ich heute Nacht nicht schlafen konnte.“

Draco brummte gegen Harrys Ohr .

„Mmhh, ich weiß. Aber für mich war es genauso lang. Verzeihst du mir?“

Er biss Harry sanft in die Halsbeuge, küsste und leckte über die leicht gerötete, aber schnell wieder verblassende Druckstelle, küsste weiter abwärts, zog eine feuchte Spur, die er mit seiner neugierigen Zunge auf der Haut hinterließ, bis hinunter zum Bauchnabel. Dort hielt er kurz inne.

„Tu ich, wenn du weitermachst“, raunte Harry kehlig und wühlte dabei angespannt in Dracos Haaren.

Der leckte sich bei einem schnellen Blick nach oben lasziv über die Lippen, um dann eilig Harrys Hose zu öffnen.

Voller Ungeduld wartete Harry auf das, was Draco jetzt hoffentlich tun würde. Und der enttäuschte ihn nicht.

Hauchzart leckte er über die Spitze seiner Erregung, was Harry ein leises Stöhnen entlockte. Er konnte es kaum erwarten, dass seine pralle Männlichkeit in Dracos Mund verschwand. Gierig versuchte er, sein Becken vorzuschieben, aber Dracos fester Griff verhinderte das. Ein frustriertes Brummen bezeugte seine mangelnde Bereitschaft, noch länger zu warten.

Wieder vergruben sich seine Hände in Dracos Haaren, versuchten, Draco zu dirigieren. Doch der drehte geschickt den Kopf und leckte stattdessen genüsslich an Harrys Schaft entlang. Harry wand sich, verfluchte die wahnsinnige Anspannung ebenso wie er sie genoss. Er registrierte Dracos Liebkosungen mit immer weiter wachsender Erregung. Peitschende Wellen der Lust fuhren heißen Flammen gleich durch seinen Körper und er war steinhart. Das musste auch Draco endlich dazu veranlasst haben, Harrys Erektion endlich mit den Lippen zu umschließen und völlig aufzunehmen.

Harry stöhnte dunkel und rauchig, die Lust schwoll weiter in ihm an wie ein Geysir, der sich erst in der Tiefe sammelt und aufbläht, um dann, einer Explosion gleich an die Oberfläche zu schießen und diese zu durchbrechen. Er stieß in Dracos Mund, spürte dessen Hände seine Oberschenkel hoch und runter streichen, bis hin zu seinem Geschlecht. Schließlich umfasste Draco den Schaft in dem Maße, in dem er ihn aus seinem Mund entließ. Irritiert blickte Harry nach unten, beobachtete, wie Draco nun kräftig und schnell mit der einen Hand pumpte und mit der anderen die Hoden knetete, dabei den Mittelfinger an Harrys Anus gedrückt.

„Komm für mich, Harry, ich will es sehen“, kam es wie ein Befehl von seinem Freund und doch voller Zärtlichkeit und durchtränkt von Begierde.

Harry konnte nicht mehr an sich halten. Seine Gefühle explodierten. Er konnte jeden Millimeter spüren, den sich sein Saft nach oben kämpfte und schließlich gleichzeitig mit Harrys erlöstem Schrei in pumpenden Stößen nach draußen spritzte.

Harry sackte schwer atmend nach hinten, seine Brust hob und senkte sich in schneller Regelmäßigkeit, sein Herz raste. Das war geil gewesen und wie er Draco kannte, war es noch lange nicht zu Ende. Garantiert hatte Draco mithilfe eines Zaubers wieder verhindert, dass er zu früh kam, denn das war ihm das erste Mal passiert, nachdem er Harry oral verwöhnt hatte. Nun aber beugte Draco sich über ihn, die Spritzer von Harrys Erbe auf seiner Brust glänzend, und küsste ihn fordernd und wild und lange.

Harry spürte mehr als deutlich, dass Draco vor Lust fast verging. Er hatte sich seine Hose bereits heruntergezogen und Harry fühlte, wie Dracos beachtliche Härte gegen seinen Eingang drückte. Das war absolut irre und Dracos Zunge in seinem Mund, dessen Hände überall auf seinem Körper, sein Duft, sein Stöhnen, dies alles sorgte dafür, dass er sich kaum von seinem Höhepunkt erholen konnte. Es regte sich schon wieder etwas in ihm, je länger Draco ihn küsste und je länger er die Verheißung des Ausgefülltseins an seiner Rückseite spürte.

Irgendwann löste Draco den Kuss und griff sich seinen Zauberstab. Die feuchte Kühle eines Gelzaubers ließ Harry in heißer Erwartung keuchen. Harry zog die Beine an und Draco weitete ihn, kurz, aber bestimmt, um dann endlich ganz langsam in ihn einzudringen. Schmerz spiegelte sich in Harrys Gesicht wieder, veranlasste Draco sich noch zurückzuhalten, aber Harrys zunehmende Eigenbewegungen zeigten Draco, dass er sich endlich dem zügellosen Verlangen hingeben durfte. Die Vereinigung war tief und heftig und während Draco Harry erneut mit der Hand zum Gipfel führte, sprang auch er über die Klippe und sank schließlich erschöpft auf Harry zusammen.

Eine Weile lagen die beiden noch eng umschlungen da, bis Harry einen sanften Kuss auf Dracos Nasenspitze setzte, sich ächzend und stöhnend unter seinem Freund hervorzog und vom Tisch rutschte. Er griff sich zuerst seine Brille, um sie aufzusetzen. Mit seinem Zauberstab wirkte er einen Reinigungszauber auf sie beide, ehe er seine Boxer und die Jeans vom Boden klaubte, um sie anzuziehen.Neben sich hörte er Draco rumoren, der nun auch dabei war, sich wieder anzukleiden. Harry schaute zu ihm und lächelte.

„Ziemlich unbequem der Tisch. Das nächste Mal wäre mir der Raum der Wünsche echt wieder lieber. Und dann bist du wieder Bottom“, meinte er verheißungsvoll und zwinkerte Draco zu. „Aber es war geil, absolut heiß … und weit besser als getrennt durch Hogsmeade zu spazieren.“

Draco hatte gerade seine Hose geschlossen und nahm sich jetzt das Hemd, um es überzustreifen. Einen Knopf nach dem anderen schloss er, langsam und bedächtig, wobei er Harry in Augenschein nahm, der sich gerade seinen Pullover überzog.

„Mmh“, brummte Draco zustimmend. „Das war es. Aber was mich viel mehr interessieren würde, … du hast mich vorhin ganz schön in die Enge getrieben, aber selbst bist du mir noch eine Erklärung schuldig geblieben. Oder hab ich da was überhört?

Harry hatte schon damit gerechnet, dass ihn Draco darauf ansprechen würde. Er machte ein paar Schritte, bis er so nah vor seinem Freund stand, dass er ihm die Hände auf die Hüften legen konnte.

„Ich hätte wissen müssen, dass ihr Schlangen nichts vergesst. Aber was glaubst du, warum ich dir das vorhin alles erzählt habe? War das etwa nicht subtil genug? Ich wollte eine Entscheidung … weil ich verdammt nochmal verliebt bin. Ich will mit dir zusammen sein, ganz offiziell, als Paar.“

Draco lachte und beugte sich zu Harry, um ihn zu küssen. Es war ein zärtlicher, träger Kuss. Erfüllt von Wärme und Zuneigung. Dracos Hände wanderten dabei sachte Harrys Arme hoch bis in seinen Nacken, um schließlich sanft durch seine Haare zu wühlen. Harry liebte dieses Gefühl, ließ selbst aber seine Hände auf Dracos Rücken wandern, um ihn dort liebevoll zu streicheln.

Ein Seufzen entfloh Harry, als er sich von Draco löste und ihn etwas von sich drückte, um ihm in seine schönen, grauen Augen zu schauen.

„Ich fürchte, wir haben jetzt eine Menge Arbeit vor uns, bevor wir zum Abendessen gehen können.“

„Dann los“, meinte Draco voller Elan und griff sich zwei Kessel, um damit zum Waschbecken zu gehen …

Zwei Stunden arbeiteten die beiden in zügigem Tempo, wobei sie sich angeregt unterhielten und immer wieder schnelle Küsse austauschten. Harry war, obwohl er eigentlich eine Strafarbeit absolvierte, total zufrieden. Und dass Draco seine Zufriedenheit ebenso offen zeigte machte Harry noch glücklicher.

Schließlich waren alle Kessel sauber und im Schrank verstaut.

„Und jetzt?“, fragte Harry etwas ratlos, denn weit und breit war noch kein Snape zu sehen.

„Na, da hat vorhin wohl einer nicht richtig zugehört“, kam es neckisch von Draco. „Man rechnet mit unserer Zuverlässigkeit und erwartet uns zum Abendessen in der Großen Halle. Also auf in den Kampf. Ein Outing steht uns bevor.“

Harrys Herz hüpfte bei diesen Worten in seiner Brust.

„Du bist also wirklich damit einverstanden, es offiziell zu machen?“, hakte er noch leicht unsicher nach, da er es immer noch nicht glauben konnte, dass Draco seine Meinung geändert hatte.

Draco kam mit wiegendem Schritt auf ihn zu, sein typisches Lächeln auf den Lippen, das er immer zeigte, sobald er mit Harry allein war. Er legte ihm eine Hand in den Nacken, zog ihn sachte zu sich und drückte ihm einen lasziven Kuss auf den Mund.

„Du bist es definitiv wert, dass ich jedem verdammten Hogwartianer zeige, dass du zu mir gehörst … und ich zu dir. Ich werde in Zukunft die Finger nicht von dir lassen, dass verspreche ich dir.“

Das war Öl auf Harrys Mühlen der Sehnsucht nach einer ehrlichen Beziehung. Jetzt war es an ihm, Draco noch einmal zu sich zu ziehen und seinen Mund zu erobern. Er küsste Draco wahnsinnig gerne. Jedes Mal erfüllte ihn dabei ein warmes Kribbeln, das sich in seinem ganzen Körper ausbreitete. Auch jetzt fühlte er es wieder. Die enge Verbundenheit mit Draco, die er jetzt endlich allen zeigen durfte.

Er fand es immer noch völlig verrückt, dass er sich in den Sommermonaten erst mit Draco angefreundet hatte und sich dann Hals über Kopf in ihn verliebte. Aber er fühlte sich wohl dabei und er freute sich direkt auf die erstaunten Gesichter, besonders auf die von Ron und Hermione. Die beiden waren den ganzen Sommer über in Australien gewesen, um dort erst Hermiones Eltern zu suchen und ihnen ihre Erinnerungen wieder zurückzugeben und dann einfach noch eine Weile auszuspannen, sich vom Krieg zu erholen. So hatten sie von Harrys Eroberung nichts mitbekommen.

Gerade Hermione hatte Harry ja am Vortag vehement gegen Draco verteidigt. Sie würde wahrscheinlich aus allen Wolken fallen, aber auch Ron dürfte ihr da in nichts nachstehen. Fast hatte Harry etwas Angst, dass seine Freunde sauer reagieren könnten, weil er es ihnen bislang verschwiegen hatte. Aber Dracos Wunsch nach Geheimhaltung war klar und deutlich gewesen. Er hatte sich geweigert, es öffentlich zu machen. Und so war Harrys Tarnumhang ein wirklich wichtiges Utensil geworden.

Trotz einem leicht mulmigen Gefühl machte er sich also mit Draco Hand in Hand auf den Weg in die Große Halle.

Seine Pechsträhne, die am gestrigen Morgen begonnen hatte, hatte nun endlich ein Ende gefunden. Er hatte jetzt ganz offiziell einen Freund. Er lächelte, als er an Trelawneys Prophezeiung dachte. Ja, der Tag gestern war eine Katastrophe gewesen, aber die Strafarbeit mit Draco hatte sich zu der ebenso vorausgesagten Entschädigung entwickelt.

Upps, hat sie wirklich alles gesehen?, fiel Harry plötzlich ihr peinlich berührter Gesichtsausdruck wieder ein, als sie von der Belohnung sprach und er bekam selbst erneut Hitzewallungen, wenn er an den ersten Teil ihrer Strafarbeit dachte.

Harry musterte seinen Freund immer wieder voller Zuneigung und wurde seinerseits von Draco liebevoll angeschmachtet, was einerseits total ungewohnt, anderseits aber auch einfach wunderbar war. Das warme Gefühl von Dracos Hand in seiner, der feste Druck von Dracos Fingern, die mit seinen verschlungen waren verstärkten sein inneres Wohlgefühl. Er war sich sicher, dass das ein wunderbares Schuljahr werden würde.

Als die beiden aus der Tür traten, die neben der Freitreppe in die Kerker führte, verharrte Draco einen Moment.

„Doch Angst, Draco?“, stichelte Harry übermütig, nur hoffend, dass Draco wirklich keinen Rückzieher machen würde.

„Träum' weiter, Harry. Ich steh' nicht auf Selbstkasteiung.“

Draco ging eilig weiter und zog Harry förmlich durch die Eingangshalle. Vor den bereits geschlossenen Flügeltüren blieben sie stehen und schauten sich zwar ernst und total aufgeregt, aber doch zufrieden lächelnd in die Augen.

„Na, dann wollen wir mal ein bisschen für Aufregung sorgen“, flüsterte Draco Harry ins Ohr.

„Sozusagen ...“, bestätigte Harry grinsend und griff nach der Klinke, um die Tür zu öffnen.


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Am schwierigsten fand ich, das Tauchen technisch zu bewältigen und dabei auch noch zu spielen. Ich durfte nie vergessen, dass Harry Kiemen hat, also gar nicht atmet. Also hatte ich sorgsam darauf zu achten, dass ich keine Luftblasen ausatmete. Um mich herum konnte ich überhaupt nichts erkennen, ich hörte nur Jamies völlig unwirkliche Stimme. Ein absolut bizarres Erlebnis, aber ich fand es echt toll.
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