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Fanfiction

Das dunkle Ende - Das Ende

von Testhrus

Harry erwachte wieder in seinem Körper und öffnete vorsichtig die Augen. Er hörte Voldemorts Stimme.

„Da seht ihr es. Ich habe Harry Potter getötet. Der Junge, der einfach nicht sterben wollte. Nun seht ihr es. Ihm habt ihr es zugetraut mich zu schlagen, aber dennoch habe ich ihn besiegt. Kommt auf meine Seite und das Blutvergießen hat noch heute ein Ende.“

Harry richtete seinen Kopf auf und sah in Voldemorts Augen. Als dieser seinen Blick einfing, sagte er: „Und wieder einmal hast du versagt, Tom. Und wieder einmal hast du dich selbst überschätzt.“

Ginny, die ihn sah, rannte auf ihn zu, als Harry aufstand. Voldemort reagierte und warf einen Avada auf Harrys Freundin.

„Nein“, rief dieser ganz entsetzt, streckte seinen Arm nach ihr aus und sah sie schreckerfüllt an.

Der grüne Lichtstrahl stoppt wenige Zentimeter vor Ginny in der Luft und wurde zu einer Kugel. Dann bahnte sich eine Spur den Weg zu Harry. Harry begann zu leuchten, was die Kugel dazu brachte, immer kleiner zu werden. Als nichts mehr übrig war, schien der leuchtende Zauber an ihm abzufließen und im Boden zu versickern.

„Jetzt hast du es endlich vollkommen verstanden, Harry“, sagte Frederick, der neben ihm stand und ihn anlächelte.

„Avada Kedavra“, schrie Voldemort erneut und eine Lichtspur kam auf Frederick Elber zu und traf ihn mitten in die Brust.

Dessen Lächeln wurde noch breiter. Er sah zu Voldemort, schloss seine Augen und sackte mit breitem Grinsen tot zusammen. Harry, der neben ihm stand, realisierte und verarbeitete den Tod seines Freundes, Lehrers und Mentors mit stoischer Gelassenheit. Dann sah er zu Voldemort, griff langsam in seinen Umhang und zog einen Zauberstab heraus. Als er ihn in der Hand hatte, merkte er, dass er Bellatrix’ alten Stab hatte. Er wusste nicht, ob die beiden Stäbe die Plätze gewechselt hatten, oder ob er unbewusst nach dem anderen Stab gegriffen hatte. Mit seinem Phönix-Stab hatte er noch keinen umgebracht, und das sollte auch so bleiben. Aber der Stab, den er gerade mit der Hand umschloss, hatte schon den Tod vieler verursacht. Obwohl er nicht vor hatte, Voldemort damit zu töten, schien es ihm doch passend, dass er den letzten Kampf mit diesem Stab führte. Es war so, als hätte er den Phönix-Stab in seiner Hand. Und irgendwie hoffte er, oder hatte ein inneres Gefühl, dass sein Zauber durch beide Stäbe hindurch fließen würde und so verstärkt würde.

Voldemort hatte nun keine Horkruxe mehr. Nichts, was ihn an diese Welt noch binden könnte, war vorhanden. Harry trat ein paar Schritte aus der Masse heraus. Nun begannen sich die Kontrahenten auf einem imaginären Kreis zu bewegen. Wie zwei Raubtiere, die auf Beute aus waren, sondierten sie mit ihren Sinnen die Umgebung. Snape, der die Todesser beobachtete, sorgte dafür, dass keiner Harry von hinten einen Fluch auf den Rücken werfen konnte. Keiner bemerkte dies, denn Snape zauberte sehr behutsam und verdeckt.

Harry hatte den Rat seines Lehrers beherzigt, als dieser ihm sagte, er solle die drei Heiligtümer beim Gefecht mit Voldemort bei sich tragen. Den Tarnumhang hatte er sich um seinen Bauch gebunden. Der Ring mit dem Stein der Auferstehung hing an einer Kette um seinen Hals und auf seiner Haut. Den Ältestenzauberstab hatte er in einer Tasche seines Umhanges auf der anderen Seite. Er müsste ihn mit seiner linken Hand ziehen.

Harry fing an Tom zu reizen. „Du hast nun nichts mehr, was dich an diese Welt bindet, Tom. Keinen Schutz mehr.“

„Für dich reicht das, was ich habe“, spie Voldemort ihm fast schon entgegen.

Harry spürte eine leichte Unsicherheit in dessen Stimme. „Du hast nicht mehr viel.“

Dann wurde Harry bewusst, was Voldemort gemacht hatte, und fing an, das Opfer seiner Mutter voll zu begreifen. Mit seinem Blut hatte sich der dunkle Lord nicht nur ins Leben zurückgeholt, sondern er hat Harry den Schutz vor dem Tod gegeben. Deshalb konnte er ihn vorhin auch nicht töten. Der Schutz seiner Mutter lebt in Voldemort weiter. Wenn Voldemort das gewusst hätte, hätte er niemals sein Blut genommen.

Diese Erkenntnis ließ Harry für einen kleinen Moment lächeln und ein Glitzern in seinen Augen erscheinen. Voldemort verunsicherte dies für einen kleinen Moment. „Dir ist noch vieles nicht bewusst, Tom. Du hast noch viel zu lernen“, sagte Harry.

„Das sagst ausgerechnet du. Ein Schüler. Ein Niemand.“

Harry hob seine linke Hand und ließ seine Finger spielen. Zwischen den beiden Kontrahenten erschien eine ein Meter hohe Statue, die Albus Dumbledore zeigte. Das leise Getuschel und Gemurmel, das bislang außen herum zu hören gewesen war, verstummte. Jeder der umstehenden hatte soeben realisiert, dass Harry Potter nur mit einem Streich seiner Hand, ohne Zauberstab, eine Statue herbeigezaubert hatte.

Erste Zweifel, dass der dunkle Lord siegen würde, stiegen in den Todessern und Mitläufern auf. Voldemort und Harry gingen weiterhin langsam im Kreis umeinander herum.

„Ein netter Trick, Harry. Das muss ich neidlos zugeben.“

„Wenn du meinst“, antwortete Harry. „Möchtest du noch was lernen?“

„Was denn? Dass die Liebe, Dumbledore Lieblingsthema, mächtig ist? Dumbledore ist tot. Er kann dir nicht mehr helfen.“

„Albus muss mir auch nicht mehr helfen. Ich weiß alles, was ich wissen muss, um mir zu helfen und mit dir fertig zu werden.“

„Du hast aber deinem Lehrer nicht helfen können.“

„Dem musste ich nicht helfen. Aber meiner Freundin habe ich geholfen. Dein Todesfluch hat ihr nichts anhaben können.“

„Das war auch das Einzige, was mich …“ Er schickte einen erneuten Fluch zu Harry. „… beeindruckt hat.“

Harry fing den Zauber abermals ab und leitete die Energie in den Boden um. Dann griff Tom erneut an. Harry blockte Zauber um Zauber und versucht Tom zu entwaffnen. Einen Todesfluch von ihm lenkte Harry zurück, doch er verfehlte ihn knapp und traf ins Leere.

Dann sprachen beide ihren letzten Fluch. Ein roter und ein grüner Lichtstrahl, so dick wie der Arm eines ausgewachsenen Mannes, bildeten sich und schoss auf den anderen zu. Die Luft flirrte an der Stelle, an der die beiden Magiewellen aufeinander stießen. Unablässig fütterten beide ihre Zauber mit magischer Energie, in der Hoffnung, stärker zu sein als der Gegner. Der Aufprall der Energien führte zu einem hellen Lichtball, der sie scheinbar vernichtete. Doch diese suchte sich einen Weg zurück in das Gefüge der Magie, was sie in einem Ausstoß an Licht und Wärme zeigte. Harrys Strahl wurde immer länger, bis er Voldemorts Stab erreicht hatte. Dieser flog ihm aus der Hand und direkt auf Harry zu. Als er Voldemorts Stab in Händen hielt, leuchteten beide, Voldemorts Stab und sein Phönix-Stab in der Tasche seines Umhanges, kurz auf.

Für Harry war es so, als ob ein lange verschollener Freund nach Hause zurückgekehrt war, als er Voldemorts Stab berührt hatte. Voldemort sah mit vollem Entsetzen auf Harry, während seine Haut anfing einzufallen und aufzureißen. Er spürte diesen Schmerz nicht oder er zeigte ihn nicht.

Aus Frederick Elbers Körper bildete sich eine Kugel heraus, die auf Voldemort zuflog und ihn in einer Kugel umschloss. Gerade rechtzeitig, denn der Körper, mittlerweile vom Geist verlassen, explodierte und schien sich in die schützende Hülle aus Licht zu brennen, die sich dabei ausdehnte. Als der Sturm sich legte, schrumpfte das Feld, bis es wieder zu einer Kugel wurde. Diese senkte sich auf den Boden und eine Lichtgestalt erschien direkt über der Kugel.

Eine Stimme, welche man nicht zuordnen konnte, sprach nun. „Voldemort ist tot. Er wird nicht mehr wiederkommen. Er ist in eine Welt nach dem Leben hinüber geglitten. Er wird euch nie mehr Leid zufügen.“ Dann verstummte die Stimme.

An selbiger Stelle, an der die Kugel verschwand, wurde eine Gestalt sichtbar. Es war Elber in Form eines Geistes. „Hallo zusammen. Ich bin nicht wirklich hier. Ich bin auch kein Geist. Ich bin, wenn ihr es so sehen wollt, ein Echo, eine Aufzeichnung, um euch noch etwas mitzuteilen, wenn ich gestorben bin.“ Die Erscheinung schwang ihre Hand und wandte sich danach zu den Todessern um und fing an zu erzählen. „Jene unter euch, die unter dem Imperius standen oder unter Einfluss einer anderen Form von bewusstseinsverändernden Zaubern oder Tränken standen, werden nun weiße Kleidung tragen.“ Einige der Todesser standen nun in weißer Kleidung da. Der Zauber unter dem sie standen, löste sich damit. „Diejenigen unter euch, die nur aus Angst um ihre Familie ihm folgten, tragen nun gelbe Kleidung.“ Wieder änderte sich die Kleidung einzelner Todesser. „Es gibt noch viele andere Kleidungsfarben. Eine Liste mit den Kämpfern auf Voldemorts Seite wird Morgen dem Ministerium und Hogwarts, zusammen mit einem Pergament, was die Kleidungsfarben zu bedeuten haben, zugestellt.“ Nun änderte sich die Kleidungsfarbe vieler Todesser. Einige standen in blauer, oder grüner, in oranger oder rosa Kleidung da. Sogar bunte Punkte waren auf den Grundfarben zu sehen. „Sie können diese Farbe nicht ablegen, bis Sie überprüft wurden. – Dies betrifft allerdings nur die hier anwesenden.“

Keiner wusste genau, wie viele schon während der Schlacht verschwunden waren.

Dann drehte er sich zu Harry und seinen Freunden um. „Harry, Hermine, Ron, Ginny, Luna, Neville, Tamara, Draco, Katharina und Adrian. Tretet bitte vor und stellt euch nebeneinander auf.“ Es dauerte kurz, bis die zehn da standen. „Ich werde euch keine Fragen beantworten können, da dies nur eine Aufzeichnung ist. Ich habe genügend Pausen eingeplant, damit ihr Zeit habt, über das, was ich euch sage, nachzudenken. Mein gesamtes Wissen habe ich euch gegeben und auch meine Fähigkeiten habe ich zwischen euch aufgeteilt. Jeder von euch besitzt ein Zehntel meines Könnens.“

Interessiert betrachteten sie die geisterhafte Erscheinung.

„Ron, Freund von Hermine. Du hast viel Mut bewiesen, als du dich in vollem Bewusstsein für den Kampf an der Seite deines Freundes Harry entschieden hast. Deine kämpferischen Qualitäten waren hier ausgezeichnet.“

„Hermine, du hast Harry immer unterstützt. Hast ihm bedingungslos vertraut und du hast ein besonderes Erbe. Aber dazu gleich mehr. Harry, du weißt sicher von deiner Abstammung.“ Harry nickte. „Du stammst von Salazar Slytherin und Godric Gryffindor ab.“ Wieder nickte Harry. „Sicherlich kennst du auch deine beiden Ur-ur-ur-ur-Großtanten. Zumindest hast du sie schon kennen gelernt.“

Erneut nickte Harry.

Frederick drehte sich wieder zu Hermine. „Du, Hermine, bist mit keiner der Gründerinnen von Hogwarts verwandt. Aber du wirst einmal eine sehr wichtige Rolle in unserer Gemeinschaft spielen.“ Er machte eine kurze Pause. „In deiner Familie gab es noch nie Magier und Hexen, aber nun ist die Magie bei dir durchgebrochen. Das macht mich sehr stolz. Denke immer an dein Erbe und an Nyneve, der einer deiner Ahnen geholfen hat.“

Er wandte sich Ginny zu. „Ginny Weasley. Es gibt drei Arten von Liebe. Körperliche Liebe, wie ich sie zwischen dir und Harry recht deutlich spüre, geistige Liebe, die zwischen euch zu wachsen beginnt und seelische Liebe, die in Ansätzen vorhanden ist.“

Er sah zu Luna. „Luna, deine Verbindung zu Harry ist sehr stark, immens stark. Eure seelische Verbindung wird Ginnys niemals überflügeln können. Sie ist euch in die Wiege gelegt worden. Das ist extrem selten. Lasst euch eines gesagt sein. Wenn ihr als Team zusammen arbeitet; sagen wir mal als Auroren; dann wird kein Gegner eine Chance haben. Es ist, als würde er mit einem Wesen, das in zwei Körpern steckt und vier Beine, vier Hände und zwei Zauberstäbe hat, kämpfen. Ihr zwei seid füreinander geschaffen. – Ich spreche nicht von geistiger Liebe, die gewiss auch zwischen euch vorhanden ist, oder von körperlicher Liebe, die schon vergangen ist. Ich spreche von etwas Einzigartigem, dass euch wie eine Einheit agieren lassen kann.“

„Neville, zu dir komme ich gleich, denn das, was ich dir zu sagen habe, fällt mir besonders schwer.“ Bella trat aus der Menge hervor und stellte sich hinter Neville. Doch er bemerkte sie nicht.

Frederick schwebte zu Minvera. „Miverva, wenn du nachher mit deinen Leuten nach Hogwarts zurückkehrst, lass es bitte bleiben, das Schloss zu reparieren. Begebe dich einfach in das Innere und lege eine Hand auf einen Stein, der noch da ist, wo er schon vor dem Kampf war. Dann sage dem Schloss, es möge sich bitte selber reparieren.“ Er machte eine kleine Pause. „Weißt du, Hogwarts ist sehr alt und nur eine Handvoll Menschen können diese Art der Magie aufbringen oder verstehen, die das Schloss umgibt und schützt. Zerstöre sie nicht mit Reparaturarbeiten von stümperhaften Handwerkern.“

Frederick sah zu Draco. „Draco! Du hast dich für Hogwarts entschieden und für das, was den allermeisten unter uns Magiern wichtig ist. Du hast dich gegen den Druck deines Vaters und die Dunkelheit entschieden. Ich bin stolz auf dich.“

Dann sah er zu Tamara. „Tamara, meine Kleine. Als ich deine Patenschaft übernommen habe, machte ich das nicht nur, weil ich deiner Mutter einen Gefallen tun wollte, oder weil ich mir der Verantwortung einer Patenschaft bewusst war. Ich tat es, weil ich in dir etwas gesehen habe, was andere nicht sahen. Auch von dir wird man großes erwarten können.“

Jetzt sah er zu Adrian. „Adrian. Du weißt mittlerweile, was du bist und woher du kommst. Du musst noch eine Menge lernen, aber ich denke, du wirst es schaffen und deinen Platz in unserer Gemeinschaft finden.“

Zuletzt blickte er zu Katharina. Leicht betrübt sah er sie an. „Katharina, es tut mir leid. – Leid, dass du es bist, die das ausbaden musst, was im Streit zwischen mir und einer deiner Vorfahren dereinst stattgefunden hat. Der Fluch lastet noch immer auf deiner Familie und ich kenne keinen Weg, ihn zu entfernen. Ich hoffe, mit dem, was noch auf dich zukommen wird, wirst du ihn endlich brechen. Ich hoffe, dass dein anderes Erbe dir behilflich sein kann.“

Er schwebte zurück zu Neville. „Neville. Bitte hör mir zu. Das, was ich dir sage, wird dich vermutlich gegen mich aufbringen. Aber es ist wichtig, dass du zuhörst, dass du jedes Wort verstehst. Du kannst zwischendurch schreien. Ich werde dir genügend Pausen lassen.“ Die Erscheinung wartete auf etwas.

Harry sah besorgt zu Neville. Dieser nickte schließlich und sagte: „Verstanden.“

Dann fuhr das Abbild fort. „Es geht um deine Eltern. Damals, als sie gefoltert wurden und kurz bevor sie ins Sankt Mungo kamen.“ Bella trat nun näher an ihn heran und legte ihre Hände auf seine Schultern. Neville zuckte zusammen, blieb aber sonst stehen. „Weißt du, dass ich sie seit über fünfzehn Jahren alle zwei Wochen besucht habe? Ich weiß nicht, ob es dir die Heiler im Sankt Mungo gesagt haben, aber es ist für sie ein Wunder, dass sie nicht gestorben sind. Sie sind seit über fünfzehn Jahren in diesem Zustand und sterben nicht.“ Er machte eine Pause und es schien so, als ob er auf Nevilles Nicken gewartet hatte, bevor er fort fuhr. Als dieser nickte, fuhr er fort. „Ich habe immer wieder mit deinen Eltern geredet. Sie sind stolz auf dich. Sie haben dein Leben verfolgt. Deine Einschulung, deine Fortschritte, deine Freundschaften.“ Er pausierte kurz. Neville war sprachlos. Was erzählte er da? „Ich merke, du glaubst mir nicht. Aber es ist wahr.“ Er senkte seinen Blick. „Ich wusste, dass deine Eltern gefoltert werden würden.“ Er machte eine kurze Pause, damit Neville begriff, was er gerade hörte. „Ich habe damals von Bella erfahren, dass ihre Zwillingspsyche, welche ja jetzt gestorben ist, den Auftrag erhalten hatte, deine Eltern von einem Auftrag abzuhalten.“ Er pausierte wieder. „Aber ich habe nicht eingegriffen. Ich habe es zugelassen. Ich war bereit, das zu tun, was notwendig war. Ich rettete ihre Seelen. Ich hielt sie in ihren Körpern, damit sie nicht starben. Dann redete ich mit deiner Großmutter, damit sie sich um dich kümmern möge.“ Er hatte seinen Blick noch immer gesenkt. Dann sah er Neville an. „Seitdem bin ich alle zwei Wochen im Sankt Mungo gewesen, um sie am Leben zu erhalten. Fünfzehn Jahre lang. Ich habe mir jedes Mal, als ich dort war, und die letzten beiden Jahre sogar jedes Mal, als ich dich sah, gefragt, ob das richtig war, was ich damals getan habe, aber jetzt endlich weiß ich, dass ich richtig gelegen habe. Es hat dir gut getan.“ Er pausierte wieder kurz.

Neville begann auf ihn zu schimpfen. „Mieses Dreckschwein“, doch weiter kam er nicht.

Bella legte nun ihre Arme um Neville und schmiegte sich wie eine große Schwester an ihn. „Shhh, Neville. Nicht aufregen. Hör zu.“

Neville wurde warm ums Herz. Er beruhigte sich wieder.

„Ich kann dir leider nicht mehr helfen, Neville. Aber du kannst deinen Eltern helfen. Ich weiß, dass du es schaffen wirst. Du hast alles Notwendige in dir.“ Er schaute Neville direkt in die Augen und fixierte ihn. „Gehe, sobald du kannst, zu deinen Eltern. Lege ihnen deine Hände auf, beiden gleichzeitig. Und sag ihnen, dass sie wieder aufwachen sollen. Sie werden begreifen und erwachen.“

Nun floss eine einzelne Träne Nevilles Gesicht hinunter. Luna sah ihn an und wischte sie ihm von seinem Gesicht. Erstaunt sah er sie an.

Dann sah Elber zu Bella. Neville folgte seinem Blick, nachdem er wieder zu der Erscheinung schaute. „Ich wünschte, du wärst jetzt bei mir. Aber ich muss mich noch etwas gedulden. Ich werde dich im Leben nach dem Tode erwarten, wie ich all die Jahre schon auf dich gewartet habe.“ Dann verblasste die Erscheinung und fügte sich wieder in eine Kugel zusammen. Kleine Kugeln spalteten sich ab und bewegten sich auf die vier Gründererben zu. Dort bildeten sich an deren Hände kleine Ringe aus. Die große Kugel flog auf das Schloss zu und sobald sie einen Stein berührt hatte, begann das Schloss kurz zu leuchten.

„Wie hat er das gemeint?“, fragte Harry, doch Bella antwortete nicht.

„Sie haben sich geliebt“, sagte Luna.

Harry war sich dessen bewusst. Er meinte etwas anderes, sagte aber nichts. Er meinte die Kugel, welche das Schloss kurz zum Glühen gebracht hatte.

Eine einzelne Träne lief Bella über ihr Gesicht. „Nur einzelne Stunden waren uns immer wieder vergönnt“, sagte sie schließlich nach einer langen Pause.

Während ihres Gespräches unbemerkt wurden die Todesser bereits widerstandslos gefesselt und abgeführt. Nun war es leer auf dem Platz. Die Schlacht war geschlagen. Die Kämpfer gingen zurück ins Schloss. Sie mussten sich teilweise durch Trümmer kämpfen, um in das Innere des Schlosses zu gelangen.

Harry wusste, dass die Hochzeit von Winky und Dobby heute stattfinden würde, doch der Weg in die Halle, in der die Hochzeit stattfinden sollte, war versperrt. Harry ging die Stufen wieder hinunter und sah in die leere, verwüstete Große Halle. Bis auf zwei Personen war diese leer. Er sah hinein und fragte sich, wie er die Dekoration hierher bekommen würde. Er brauchte nach all der Aufregung einfach Ablenkung. In seinem Geiste hörte er eine bis dahin unbekannte Stimme. Erbitte den Wechsel vom Schloss. Harry wusste nicht genau, was das bedeuten würde, er versuchte aber daraus schlau zu werden.

Hinter ihn apparierten Winky und Dobby, schauten sich kurz um und meinten dann: „Winky und Dobby können das verstehen, Harry Potter. Winky und Dobby verstehen, dass die Hochzeit nicht stattfinden wird.“

Harry drehte sich um, ging in die Hocke und legte je eine Hand auf die Schultern der beiden Elfen. „Die Hochzeit wird stattfinden. Hier, heute und jetzt.“

Die Ohren der Elfen drückten deren Erstaunen aus.

„Mister Potter …“, begann Professor McGonagall, doch sie wurde von Harry unterbrochen.

„Nein, Professor. Die Trauung findet jetzt statt. In der Großen Halle. Wenn Sie wollen, geben Sie mir danach eine Strafarbeit, aber die Trauung findet jetzt statt.“ Dann drehte er sich um und sah in die Große Halle. „Hogwarts, ich erbitte den Tausch des Inhalts zweier Räume. Den der Großen Halle und den des Konferenzraumes im sechsten Stock.“ Es dauerte kurz, bis ein kleiner Wirbel durch die Große Halle fuhr. Danach fuhren die Gegenstände wie auf einem großen Karussell durch die Halle und wurden durch die Dekoration des Konferenzraumes ausgetauscht. Harry drehte sich wieder um und ging erneut kurz in die Hocke. „Ihr wartet hier, bis ich euch herein bitte.“

Die beiden zukünftigen Brautleute nickten heftig und warteten darauf, was denn kommen würde. Harry sah seine Direktorin entschuldigend an und ging danach an das Kopfende der großen Halle, wo der Rosenbogen stand. Langsam schienen sich die verbleibenden Schüler außerhalb der großen Halle zu sammeln. Vorne angekommen, drehte sich Harry um und griff an eine scheinbar unsichtbare Haltestange. So, als wäre ein Unsichtbarkeitszauber von ihr gefallen, wurde sie sichtbar und Harry hob den Zeremonienstock an, an deren oberen Ende zwei Elfenohren aus Silber angebracht waren. Umrahmt von einem Kreis aus grünem Buchs, stellten sie eine Art Siegel dar. Jetzt fiel das Tuch herunter, das bisher einen kleinen Teil der Halle verdeckt hatte. Zum Vorschein kamen sechs Medusoner, die verschiedene Instrumente in der Hand hielten oder neben sich stehen oder liegen hatten. Nachdem der Stab wieder auf dem Boden aufschlug, erschienen vor Harry zwei Zeremonienkleider für die Brautleute. Diese bestanden aus einer Art Bettlaken, in welches in der Mitte ein Loch für den Kopf geschnitten und der Rand umsäumt worden war. Die Seiten waren vernäht und nur zwei Stellen für die Arme freigehalten. Die Bekleidung für Dobby war schwarz, mit einem großen weißen Punkt auf Vorder- und Rückseite. Die für Winky war weiß und hatte schwarze Punkte. Nach einem erneuten Auftreffen des Zeremonienstabes auf dem Boden, schwebten die Kleider auf die Elfen zu.

Bereits als der Stab zum ersten Mal den Boden berührt hatte und die Kleidung für die Elfen erschienen waren, apparierten die geladenen Gäste vor die Halle, aber hinter Winky und Dobby. Zeitgleich tauchten die Braut- und Bräutigamführer an beiden Seiten Harrys auf. Das Sextett begann das erste Lied zu spielen. O’Carolan’s Dream. Die Kleider blieben einen Meter vor den Elfen innerhalb der großen Halle schweben. Harry winkte die beiden heran. Als das Brautpaar die Große Halle betrat, wurden ihre Stoffe magisch gesäubert und die Zeremoniekleidung schwebte auf sie zu und durch sie hindurch, sodass sie jetzt die Kleidung an hatten.

Direkt hinter den Brautleuten kamen die restlichen Gäste. Doch auch außerhalb der Halle war die Gästeanzahl gewachsen. Scheinbar wollte das Schloss, dass jeder eine gute Sicht bekam, denn die ganze Seite der Halle, an der die Tür angebracht war, wurde durchsichtig. Man konnte nur noch das Muster der Steine erkennen und selbst das war nur schwach erkennbar.

Harry atmete noch einmal durch und begann dann mit der Trauung der beiden Elfen. Die Musik klang aus. „Ganz der Tradition der Elfen bezüglich Trauungen entsprechend, wird auch diese ihren ganz eigenen Charakter haben. – Eine Trauung unter Elfen ist eine Trauung fürs Leben“, sprach Harry, während die anderen Elfen die Halle betraten und sich auf ihre Plätze setzten. Dora und Astirim nahmen ihre Aufgabe als Braut- und Bräutigamführer wahr und stellten sich schräg hinter die Brautleute.

Dobby drehte sich kurz um und sah die Leute draußen stehen. Er sprach kurz mit Winky, was Harry nicht verstand. Dann schaute der Elf Harry wieder an. „Soll ich die Leute bitten zu gehen?“, fragte er Dobby leise.

Dieser schüttelte seinen Kopf. „Jeder, der anwesend sein möchte, darf das.“

„Warum dann die Einladungen?“

„Es gibt diese nur für die Personen, die einem etwas bedeuten. Alle anderen dürfen so kommen.“

Harry nickte. Er hatte es zwar gelesen, aber wieder vergessen, da es doch sehr viel war, was in dem Buch von Dora stand. Er sah nach draußen und winkte die Gruppe herein. „Nur herein, setzt euch“, sagte Harry und sofort erschienen neue kreisrunde Podeste mit Kissen. Es schien, dass die Große Halle sich vergrößerte. Als die Schüler und Lehrer Platz genommen hatten, wurde die Steinwand der großen Halle wieder undurchsichtig und die Flügeltüren schlossen sich lautlos.

Jetzt aktivierte Harry den Zauber, den er mit den Elfen zusammen eingerichtet hatte, und der mit dem Tausch des Mobiliars jetzt auf der großen Halle lag. Jeder der Anwesenden hatte nun ein Gefühl, wie es weiter ging, sodass sich keiner großartig wunderte. Es stellte sich einfach ein Ah ja-Erlebnis ein.

Harry hob wieder den Zeremonienstab und schwenkte ihn nach vorne zwischen die Elfen. Die Brautleute fassten je mit einer Hand an ein Elfenohr am Stab. Die Führer legten je eine Hand auf die Schulter der Brautleute, die andere Hand gaben sie ihrem Gegenpart. Nun fingen die Ohren der Führer an silbern zu schimmern und die der Brautleute golden. Feine, schimmernde Fäden zogen sich zwischen den Ohren der Brautleute. Dann ließen sie den Stab wieder los, Harry richtete ihn auf und ließ ihn los. Er fiel wieder zu Boden, blieb aber stehen. Die Brautführer nahmen nun ebenfalls ihre Hände herunter und stellen sich nun seitlicher hin.

„Heute werden wir uns trauen lassen, entschlossen sich die beiden hier vor mir sitzenden Winky und Dobby.“ Harry hatte seine Worte schon gewählt und wusste prinzipiell, was er sagen wollte, aber das Beisein von anderen Menschen brachte ihn dazu, die Zeremonie leicht abzuwandeln. „Unter Elfen ist es üblich,“, jetzt sprach er das menschliche Publikum an, „dass man ein ganzes Leben lang zusammen bleibt. Manch einen wird das aufgrund des hohen Alters erschrecken, aber schon vor der Trauung gehen die beiden zukünftigen eine Verbindung ein, die sie näher zusammenfügt, als es zwei Menschen je sein könnten, selbst wenn sie sich alles erzählen würden.“

Wieder begann das Sextett zu spielen. Midnight on the Water. Harry hielt nun seine Hände über die Köpfe der Elfen und begann die Worte, welche er auswendig gelernt hatte zu sprechen und die auch einen Klick-Laut beinhaltete. „Xlü kl-Ngl xi czyü.“ Dann übersetzte er die Worte und wiederholte sie somit. „Möge die Magie ihren Segen geben, damit sie für ihre Familie alles geben können.“

Winky und Dobby hoben wenige Zentimeter in die Luft ab und drehten sich zueinander. Weitere feine Fäden kamen nun aus ihnen heraus und flossen wie durch Wasser auf den anderen zu. Die Fäden schienen sich vorne aufzuspalten und tasteten die Fäden und den Körper des anderen vorsichtig ab. Dann wanderten sie durch den Raum und jeder, den sie trafen, begann nun ebenfalls wenige Zentimeter in die Luft abzuheben.

Es dauerte eine Weile, bis sich die Fäden wieder zurückzogen. Jetzt kam der spannendste Teil der Trauung, die Teezeremonie. Das Sextett spielte Paddy Fahy’s. Und wieder wussten die menschlichen Gäste nur, dass es ein wichtiger Teil der Trauung war. Der einzige, der bei jeder Trauung unter Elfen vollzogen wird. Alle schwebenden Gäste und auch die Brautleute sanken wieder auf ihre Kissen. Winky und Dobby wandten sich voneinander ab und sahen nun ihre jeweiligen Führer an. Diese holten scheinbar aus der Luft Schalen aus Messing in denen Tee war. Dann passierte etwas, was die Hälfte der Gäste schockierte. Die beiden Elfen spuckten in die Teeschale und gaben sie danach den Brautleuten. Diesen schien das nichts auszumachen. Sie nahmen die Schalen entgegen und wandten sich danach wieder einander zu.

Mit einer Hand unter der Schale und der anderen darüber, vollzogen sie eine Bewegung über der Schale und die Spucke in der Schale kam als ein großer Tropfen heraus und schwebte in der Luft. Die Führer hielten den beiden Brautleuten eine leere Schale hin, in die sie die Spucke fallen ließen. Dann verschwand beides. Der Tee in den Messingschalen begann kurz aufzuleuchten. Die Elfen tauschten die Schalen aus und entnahmen durch Magie einen Tropfen, den sie in den Mund nahmen und dann schluckten. Dann wurden die beiden Schalen herumgereicht. Jeder der Anwesenden entnahm einen Tropfen. Es schien so, als ob Hogwarts die Menschen dabei unterstützte, sich einen Tropfen aus den Schalen zu angeln.

Dann war die Zeremonie zu Ende und das Sextett spielte das letzte Lied Out in the Ocean. Die beiden Brautleute verschwanden mit einem leuchtenden Apparitionsvorgang. Dann verschwanden nacheinander die Gäste, bis zum Schluss nur noch die Schüler und Lehrer von Hogwarts übrig blieben, die sich so langsam daran machten, die Halle zu verlassen.

Harry setzte sich nun auf das Kissen, das hinter ihm lag, und die beiden Brautpaar-Führer kamen zu ihm. Sie setzten sich ebenfalls auf zwei Kissen, die hinter ihnen herschwebten. Die drei saßen nun im Schneidersitz da, hatten ihre Hände locker auf den Beinen aufliegen und die Augen geschlossen. Ihre Aufgabe war es, die frei gewordene Energie im Raum zu lenken und die zusätzlichen Zauber, die auf der Halle lagen, zu entfernen.

Als die Magie im Raum wieder ihren Ursprungszustand erreicht hatte und das Mobiliar wieder dort war, wo es vor der Zeremonie gestanden hatte, saßen die drei auf ihren Kissen nun auf der Empore, auf der üblicherweise das Lehrerkollegium saß.

„Dora, Astirim, macht es gut, wir sehen uns bestimmt irgendwann.“

„Mach’s gut, Harry“, sagten beide Elfen, hoben die Hände und verschwanden mitsamt ihren Kissen.

Harry erblickte jetzt Professor McGonagall, die nun wieder und als einzige im Raum stand. Er stand auf und überlegte sich, was er sagen wollte. „Welche Strafe bekomme ich?“, fragte er ganz gelassen und brachte so seine Direktorin aus dem Konzept.

Diese atmete einmal kräftig ein. Dann ließ sie geräuschvoll die Luft aus ihren Lungen. „Zuerst hatte ich eine Strafe vor. Aber nachdem, was ich hier und heute gesehen habe, gibt es keine Strafe. Haben Sie Ihre Mitschülerinnen und Mitschüler und die anderen Professors gesehen? Sie beginnen bereits, den Krieg zu verarbeiten. Immer, wenn sie daran erinnert werden, steht an dessen Ende eine wundervolle Hochzeit. Eine außergewöhnliche sogar.“ Dann überbrückte sie die kurze Distanz zu Harry und umarmte ihn einmal kurz und kräftig.

Das Sextett baute bereits die Instrumente ab und verschwand dann mitsamt ihrem Gepäck durch einen entstehenden Wirbel.

* * * * *


Am nächsten Tag, als sich alle mehr oder weniger gut erholt hatten, versuchte jeder auf dem Schlossgelände die Ereignisse der letzten Tage zu verarbeiten.

Neville war gerade in den Gewächshäusern und räumte die entstandenen Schäden auf, die vorbeiziehende Todesser angerichtet hatten. Liebevoll kümmerte er sich um die Pflanzen, die teilweise sehr beschädigt waren.

„Oh, Verzeihung, Mister Longbottom“, sagte Professor Sprout, als sie das Gewächshaus betrat und Neville bei der Arbeit sah.

„Hallo Professor“, erwiderte Neville und kümmerte sich danach mit Tränken und Zaubern um die Pflanze, welche er vor sich hatte.

Professor Sprout lehnte sich an einen Tisch, der neben dem stand, am dem Neville gerade arbeitete, und sah ihn von der Seite an. „Mister Longbottom?“, fragte sie. „Was möchten Sie denn beruflich machen?“

„Ich dachte mir, etwas mit Kräuter und Pflanzen“, antwortete er.

„Was halten Sie davon, wenn Sie hier Ihre Ausbildung zum Kräuter- und Pflanzenkundler mit Lehrbefugnis machen, dann ein oder zwei Jahre auf Erforschungstour gehen und mir dann die nächsten drei, vier Jahre als Assistenzlehrer zur Seite stehen, bevor Sie meine Stelle übernehmen?“

Klirrend lies Neville die metallene Schere fallen, welche er gerade aufgenommen hatte, um Blätter und kleine Zweige der Pflanze zu entfernen. Zunächst sah er sie eine Weile an. Dann ging er auf sie und umarmte sie. „Sehr gerne, Professor.“

„Nennen Sie mich Pomona. Zumindest außerhalb des Unterrichts.“ Dann ließ Neville sie los. „Was haben Sie schon, Neville?“

„Die drei Pflanzen auf dem Tisch und die dort hinten im Eck.“

Dann machten sich die beiden zusammen an die Arbeit und fingen an die gröbsten Schäden zu beheben.

* * * * *


Stumm saßen die Gründererben nun da. Nebeneinander auf einem Steinhaufen sinnierten sie über die Bedeutung der Worte, die ihnen Frederick vor wenigen Momenten mitgeteilt hatte. Dazu erschien sein Kopf vor den Vieren und gab ihnen einen Reim.

Ein Raum
in einem Raum
Frei zugänglich
und doch versteckt
Führt euch
zu eurem Ziel
Wenn ihr ihm beweist,
dass ihr es seid.


Harry nahm seinen Ring und drehte ihn nachdenklich zwischen drei Fingen seiner linken Hand. Er ließ ihn sich so drehen, dass der Ring um drei Achsen rotierte und er somit jede Ansicht des Ringes im Raum wahrnehmen konnte. Plötzlich ließ er den Ring stehen. Ein Raum in einem Raum. Wo hab ich das Bild des Ringes schon einmal gesehen?Er hielt den Ring so zwischen seinen drei Fingern, dass er schräg von oben rechts nach unten links eine Linie bildete und leicht nach unten gekippt war, dass man durch den vorderen Teil und den hinteren Teil des Ringes sehen konnte. Der Spalt dazwischen war so breit wie der Ring selbst.

„Hermine, stell dich doch mal hinter mich und lege deinen Kopf auf meine Schulter.“

„Was?“, fragte Hermine.

„Tu es einfach und sie dir das hier mal an.“

Hermine stand auf und stellte sich hinter Harry. Sie ging in die Hocke und legte ihren Kopf auf seine Schulter. Ginny warf ihr einen bösen Blick zu, den sie aber nicht registrierte.

„Schau dir den Ring an. Kommt dir da was bekannt vor?“

Hermine dachte nach. Sie hob ihren Kopf ab und setzte sich nach einer Weile neben Harry und sah ihn an. Man konnte sie förmlich denken hören.

Dann wurden ihre Augen größer und ihre Augenbrauen zogen sich nach oben. „Aufzug“, war das einzige Wort, das sie sagte. Harry lächelte.

„Stimmt“, sagte Draco. Harry warf seinen Kopf herum und sah zu Draco, der seinen Ring nun ebenfalls in seiner Hand hielt. „Nur hat er dort alle vier Farben.“

Harry sagte mit gespielter Entrüstung zu ihm. „Woher weißt du denn davon?“

Draco sah ihn an und meinte: „Ich habe dich letztes Jahr beobachtet und bin dir nach geschlichen.“

„Ach so“, antwortete Harry. „ja dann.“

„Wie, ja dann? Stört es dich denn nicht?“

„Nein, Draco, ich wusste, dass du mir folgen würdest. Ich habe es zugelassen“, sagte Harry und grinste ihn breit an.

„Worauf warten wir dann noch?“, fragte Katharina. Sie stand auf und schritt aus der großen Halle.

„Wohin wollen Sie vier?“, fragte die Schulleiterin, als sie Katharina, Harry, Draco und Adrian die Halle verlassen sah.

„Wir kümmern uns um das Schloss. Räumen etwas auf“, sagte Katharina. So, als wäre es das normalste der Welt.

Sie liefen durch das Innere des Schlosses auf der Suche nach einem intakten Rundbogen. Die ersten, die sie versuchten, brachten sie ihrem Ziel kein Stück näher.

Endlich fanden sie einen der funktionierte. Die Wand öffnete sich und Harry trat voran. Ein Viertel der Steine begann sofort rötlich aufzuleuchten. Überrascht drehte sich Harry um und sah nach draußen. Dann folgte Katharina. Ein weiteres Viertel der Steine leuchtete nun gelblich. Als schließlich Draco eintrat, leuchteten bereits dreiviertel der Steine. Dann betrat Adrian den kleinen Raum. Jetzt leuchteten alle vier Viertel der Steine in den Farben der Gründer. Die Wand verschloss sich und eine Stimme, die Harry schon einmal gehört hatte, begrüßte die vier.

Ich grüße die Erben der Gründer von Hogwarts. Alle erschraken. Harry fasste sich wieder und sagte zu Adrian, der am nächsten zum Bedienpult stand, er möge den Knopf mit dem Ringsymbol drücken. Als er diesen wieder sah, fiel ihm auch wieder der Ring ein, den er an der Hand seines Professors gesehen hatte. Er sah genauso aus wie das Bildnis am Stein.

Der Boden begann wieder zu vibrieren und die Fahrt begann.

Diese Fahrt schien besonders lange zu dauern. Denn nicht, wie sonst üblich, nach wenigen Sekunden, sondern nach gefühlten drei Minuten war die Fahrt beendet. Die Wand vor ihnen teilte sich wieder und die vier blickten in ein schwarzes Nichts. Nach wenigen Sekunden begannen acht Fackeln zu leuchten und zeigten einen langen Steingang an dessen Ende eine Holztür eingelassen war. Ein schwarzer und ein weißer Drache aus Stein flankierten die Tür. Die Fackeln befanden sich an den Wänden. Je zwei von ihnen immer gegenüber. Langsam traten die vier aus dem kleinen Raum heraus und in den Gang hinein. Die Wand hinter ihnen verschloss sich wieder und die Fackeln begannen heller zu leuchten.

Dann zog es die vier vorwärts. Zuerst blieb Draco zwischen zwei Fackeln hängen, dann Adrian, als vorletzte Katharina und schließlich Harry. Sie konnten sich kaum bewegen. Sie konnten sich nur noch vorsichtig um ihre eigene Achse drehen. Dann ertönte wieder die körperlose Stimme.

Identitätsfeststellung beginnt.

Die Fackeln an Dracos Seite begannen zu flackern. Nach einer Weile brannte das Feuer in ihnen Grün. „Identität von Slytherin bestätigt.“ Draco konnte sich nun wieder frei bewegen und trat einige Schritte vorwärts. Nun begannen die Fackeln neben Adrian zu flackern. „Identität von Hufflepuff bestätigt.“ Auch er konnte sich nun frei bewegen. Als Katharinas Fackeln sich schließlich Blau verfärbten und die Stimme abermals sagte: „Identität von Ravenclaw bestätigt“, war Harry an der Reihe. Die Fackeln an seiner Seite begannen zu flackern. Als sie nach einer Weile Rot brannten, sagte die Stimme: „Identität von Gryffindor bestätigt.“ Harry konnte sich jedoch noch nicht bewegen. Die Fackeln begannen erneut zu flackern. Sie leuchteten kurz in einem Grün auf, das aber schnell wieder durch die roten Flammen ersetzt wurde. „Identität von Slytherin bestätigt. Stellvertretung gefunden und eingetragen.“ Jetzt konnte sich auch Harry wieder bewegen. Gemeinsam gingen sie den Gang weiter entlang. Drei Meter vor der Holztür blieb Harry vor einer weißen Linie stehen, die sich quer von einer Wand zur andere zog.

„Was passiert wohl, wenn wir diese Linie übertreten?“, fragte er in die Runde und die Stimme antwortete ihm. Eure Geister werden geprüft. Es wird ein oberflächlicher Scann eures Geistes gemacht, den man auch nicht mit Okklumentik verhindern kann. Es wird geprüft, ob ihr würdig seid, einzutreten. Bedenkt, dass nur alle lebenden Nachfahren zusammen die heilige Halle der Gründer betreten können.

Harry sah aus einem inneren Impuls zu Draco, wand aber seinen Blick gleich wieder ab. Nein, ich mache ihm keine Vorwürfe, falls er es nicht schaffen sollte. Ich weiß nicht einmal, ob ich es schaffen werde.

Dann trat Harry hinter die weiße Linie und der Scann begann. Sein bisheriges Leben verlief vor seinem inneren Auge. Seine schönen Momente, seine schlimmen Momente, der Weihnachtsball, Ginny in der Kammmer, sein erstes Quidditch-Spiel, sein erster Ritt auf einem Besen, seine Einschulung, sein Cousin Dudley und schließlich etwas intensiver als zuvor, sein erstes Jahr bei seinen Eltern. Dann war er fertig und die Stimme sagte: „Test bestanden.“ Harry war erleichtert und drehte sich um.

Adrian trat als nächste über die Linie und blieb stehen. Seine Augen wanderten schnell von einer Seite auf die andere. Ob das bei mir auch so ausgesehen hat?, fragte sich Harry. Schließlich war auch er fertig und die Stimme sagte: „Test bestanden.“

Jetzt war es Katharina, die die Linie überschritt. Ihre Augen wanderten ebenfalls von einer Seite auf die andere und zurück. Sie zog die Stirn kraus, so als wäre dies ein für sie unangenehmer Vorgang. Dann sagte die Stimme: Test nicht bestanden. Beginne Tiefenscann. Katharina zog ihre Stirn mehr in Falten. Doch dann sagte die Stimme endlich: „Test bestanden.“ Auch sie drehte sich herum und wartete auf Draco.

„Komm schon.“

„Ich weiß nicht. Ich denke nicht, dass ich es schaffen werde.“

„Sei nicht so pessimistisch“, sagte Harry.

Dann trat Draco über die Linie und die Prozedur begann auch bei ihm. Es dauerte merklich länger, bis die Stimme verkündete: „Durchgefallen.“

Alle drei standen geschockt da und Draco senkte seinen Kopf. Wir kommen hier nicht rein.

Dann begann die Stimme wieder: „Beginne Tiefenscann.“ Draco zog seine Stirn ebenfalls kraus und gab Harry das Gefühl, eine unangenehme Prozedur über sich ergehen lassen zu müssen. Test nicht bestanden. Verkündete die Stimme. Draco zog seinen Kopf ein. Beginne Charakterscann. Draco kniff die Augen zusammen und sah überhaupt nicht glücklich aus. Er hielt seinen Kopf zwischen seinen Händen, gab aber keinen Laut von sich. Schließlich sagte die Stimme: „Test bestanden.“ Draco sah ziemlich erleichtert aus.

„Werden wir diesen Test jedes Mal über uns ergehen lassen müssen?“, fragte Harry in den Raum.

Ja, den Identitätstest auf jeden Fall und den anderen Test nur über eure neuen Erlebnisse ab diesem Zeitpunkt. Harry trat vor die Tür und sah nach unten. Dort waren acht stilisierte Fußabdrücke zu sehen. Links waren zwei grüne, daneben zwei blaue, dann zwei gelbe und ganz rechts zwei rote.

Harry stellte seine Füße auf die roten Fußabdrücke und schaute Richtung Tür. Er warte, bis die Anderen ebenfalls neben ihm standen und sich die Tür öffnen würde.

Dann öffnete sich die Tür, die Drachen gaben den Weg frei und dahinter war ein kreisrunder Raum mit Fackeln an der Wand. In der Mitte des Raumes war eine kreisförmige schwarze Fläche, die im Raum schwebte. Sie sah, nachdem die vier den Raum betreten hatten und um sie herum gelaufen waren, so aus wie eine Kugel. Doch sie war nicht einfach nur schwarz, sondern da war nichts. Nicht einmal eine schwarze Kugel. Es sah so aus, als ob da gar nichts wäre. Dann begann in der kugelförmigen Sphäre ein bläuliches Licht aufzublitzen und immer stärker zu pulsieren, bis es schließlich die Sphäre ausfüllte.

Jetzt befand sich im Raum eine frei schwebende, bläulich leuchtende Kugel. Nach einiger Zeit verkleinerte sich die Kugel um ihr Zentrum und bewegte sich dann nach oben. Dünne leuchtende Fäden kamen aus der Kugel heraus und bildeten in dreißig Zentimeter Höhe den jetzigen Zustand des Schlosses. Es war in einem desolaten Zustand. Der Astronomieturm war auf halber Höhe weg gesprengt, Teile der anderen Türme waren ebenfalls nicht mehr vorhanden. Der Turm, in dem Wahrsagen stattfand, war ebenfalls nicht im besten Zustand.

„Was jetzt?“, fragte Harry.

„Reparier dich“, sagte Adrian lapidar.

„Aber Adrian …“, begann Katharina, doch weiter kam sie nicht, denn ihre Stimme versagte.

Verstanden, sagte die selbe Stimme, die sie schon begrüßt hatte. Sofort fing das Mini-Hogwarts an sich Stein für Stein zusammenzubauen. Staunend standen die vier um das Schloss herum und schauten zu.

Nach einigen Minuten sagte Harry: „Zeige uns die Große Halle.“

Das Schloss selber verkleinerte sich und schwebte auf die Seite. Der Teil der großen Halle, der sich im Schloss befand, wurde herausgezogen und vergrößert dargestellt. Die Decke wurde entfernt, sodass man in das Innere des Schlosses sehen konnte. Steine begannen zu schweben, um an ihren Platz zu gelangen. Holzstücke setzten sich in der Luft zusammen und flogen an die Decke, um dort mit den Balken wieder eins zu werden. Die Feuerschalen, die normalerweise an den Rändern der Halle hingen und nun zerstört am Boden lagen, fanden wieder zusammen. Die Glieder banden sich wieder zu Ketten zusammen, befestigten sich an den Schalen und schwebten an ihre Plätze. Als sie sich an den Steinarmen einhängten, fingen sofort Flammen an aus ihnen heraus zu schießen. Diejenigen Arme, die noch fehlten, setzten sich zusammen, während die fertigen Schalen geduldig warteten um sich zu befestigen und schließlich ebenfalls wieder Feuer und Wärme abzugeben.

Die Personen, welche in der Großen Halle waren, standen staunend da und beobachteten das Geschehen. Als die Große Halle fertig war, verschwand das kleine Abbild. Das Abbild Hogwarts wollte gerade wieder in die Mitte des Raumes schweben, als Katharina meinte. „Der Wahrsagenturm.“

Also bildete sich der Wahrsagenturm heraus und stellte das Innere dar, nachdem der Deckel abgehoben wurde. Dieser war schon fast hergestellt, doch am Boden sah man eine Gestalt liegen.

„Professor Trelawney.“ schrie Adrian. „Hoffentlich geht es ihr gut.“

Feststellen der Lebenszeichen. Es dauerte eine Weile dann sagte die Stimme: Lebenszeichen schwach aber stabil.

„Sie muss in den Krankenflügel“, meinte Harry, mehr zu sich selbst.

Verstanden, und Professor Trelawney verschwand.

„Wo ist sie hin?“, wollte Draco wissen.

Dorthin, wo sie von Sir Gryffindor geschickt wurde, Sir Slytherin.

Harry schaute erstaunt zu Draco, der ebenso erstaunt zu Harry sah.

„Zeige mir meinen Gemeinschaftsraum“, ordnete nun Katharina an.

Das Klassenzimmer verschwand und aus dem Schloss wurde eine Kopie des Gemeinschaftsraumes der Ravenclaws gezogen und ebenso wie die Vorgänger geöffnet. Gerade wurde Rowena Ravenclaws Statue wieder zusammengesetzt. Die Decke des Raumes wurde wieder angehoben und der Handlauf, welche zu den Mädchenschlafsälen führte, verwandelte sich von einer Schlange zurück in einen normalen Handlauf. Die Befestigungen des Handlaufes, welche in gleichmäßigen Abständen angebracht waren veränderten sich. Es bildeten sich Raben aus, die mit ihren Flügeln den Handlauf hielten, mit ihren Füßen im Stein eingriffen und die Körper ein Hohlkreuz bildeten um den Handlauf auf Abstand zur Wand zu halten.

„Da hat sich das Schloss wohl vertan“, meinte Draco.

Nach einer viertel Stunde war Hogwarts wieder hergestellt und die Stimme erklang wieder. Hogwarts ist nun wieder hergestellt worden. Möchten Sie nun Ihre Räumlichkeiten aufsuchen?

„Wie?“ fragte Adrian. „Räumlichkeiten? Was für Räumlichkeiten?“

Die Räumlichkeiten der Gründer, Sir Hufflepuff.

„Ich bin nicht Sir Hufflepuff, ich bin sein Erbe“, sagte Adrian leicht sauer.

Verzeihung, Sir. Wenn Sie in Ihren Räumlichkeiten waren, dann werden diese Daten erneuert.

„Wie kommen wir dahin?“

Folgen Sie den Linien in Ihrer Farbe. Nur Sie und dies anderen Erben werden sie sehen, wenn Sie aus dem Aufzug steigen. Dann verstummte die Stimme und lies sich nicht mehr zum Reden bringen.

Die vier machten sich auf dem Rückweg und stiegen gerade aus dem Aufzug heraus, als sich eine Menge Schüler und Lehrer Richtung Ausgang bewegten. Die kleine Gruppe schloss sich der Menge an und trat durch die großen Tore hinaus ins Freie. Vier Drachen in den Farben der Häuser saßen an beiden Seiten des langes Steinweges, der über einen Abgrund hinweg auf die andere Seite der Schlucht führte und an dessen Ende der Weg zum Tor mit den geflügelten Ebern führte. Die Drachen saßen auf den Hinterbeinen und hatten ihre Flügel angelegt. Wartend saßen sie da und sahen auf die Gruppe aus Schülern und Lehrern. Es sah so aus, als ob die Drachen auf etwas oder auf jemanden warteten.

Jeder der vier Drachen schien die Menge zu röntgen und etwas zu suchen. Der gelbe Drache reagierte zuerst, als er Adrian sah. Er stellte sich auf seine Hinterpfoten, richtete sich auf, spannte seine Flügel auf und schlug einmal kräftig. Dann lies er seine Vorderpfoten wieder sinken und stand nun auf allen Pfoten und mit gespannten Flügeln da und wartete. Aus einem inneren Impuls heraus ging Adrian auf den Drachen zu. Professor McGonagall war zu geschockt um ihn aufzuhalten. Ein Keuchen ging durch die Menge, als Adrian zwischen dem grünen und dem roten Drachen hindurch ging, welche immer noch die Menge durchsuchten.

Plötzlich reagierte auch der rote Drache, als er Harry erkannte, und stellte sich ebenfalls auf die Hinterpfoten, schlug einmal mit den Flügeln und lies sich wieder auf die Vorderpfoten fallen. Auch Harry zog es einem inneren Drang folgend zu seinem Drachen hin.

Adrian war bei seinem angelangt. Dieser senkte nun seinen Kopf und lies sich von ihm streicheln. Plötzlich hörte er eine Stimme in seinem Kopf. Mein Name ist Harold, Sir. Ich stehe Ihnen zu Diensten. Adrian erschrak. Er hatte nicht erwartet, dass sich sein Drache mit ihm unterhalten könnte.

Nun fanden auch die anderen beiden Drachen ihre Gegenstücke und begannen ihr Programm. Nun zog es auch Katharina und Draco zu ihnen hin.

Harry stand nun vor seinem Drachen. Irgendwie kam er ihm bekannt vor. Er legte seinen Kopf leicht schief und betrachtete sie. Er erkannte seinen Drachen als ein Weibchen. Dann fragte er zögerlich: „Norberta?“, und hörte sofort in seinem Kopf die Antwort.

Richtig, Harry. – Denke einfach, was du mir sagen möchtest.

Harry grinste innerlich. Möchtest du Hagrid sehen?

Ja, das wäre nett.

Harry drehte sich zu der Gruppe und rief: „Hagrid!“ und winkte ihn zu sich.

Als Hagrid neben ihm stand fragte er ihn: „Was is', Harry.“

„Kommt dir der Drache bekannt vor?“, fragte Harry.

Hagrid sah sich den Drachen an und murmelte nach einer Weile: „Norbert?“

Ich bin ein Weibchen, hörte Harry wieder in seinem Kopf.

„Oh, entschuldige“, hörte er nun Hagrid sagen. Anscheinend hatte er auch die Stimme gehört. „Norberta?“, fragte er leicht ungläubig, doch der Drache nickte nur.

Als nach einer Weile die vier Erben zurück zum Schloss sahen, schien sich keiner zu bewegen. Die vier Drachen erhoben sich wieder und schlugen mit ihren Flügeln. Die vier Menschen schwebten auf deren Rücken und kamen dort zum Liegen. Hagrid drängte der Wind ihrer Flügel an eine Stelle, die seitlich lag. Ein Wirbel erschien in dessen Mitte. Er wurde immer stärker.

Plötzlich tat es einen Schlag und ein fünfter Drache erschien. Harry erkannte, dass es der weiße Drache aus dem Verlies von Gringotts war.

„Danke“, sagte der Drache zu seinen Artgenossen. Dann sah er Harry an. „Danke“, sagte er erneut. „Der Drachenhüter hat endlich meinem Körper zur Freiheit verholfen.“

„Ich verstehe nicht“, meinte Harry.

„Das musst du nicht“, antwortete der Drache. „Wichtig ist nur, dass die Drachen nun eine glückliche Zukunft haben werden.“

„Wer bist du?“

„Ich bin der, der in den Diensten des ersten stand. Jetzt, da er tot ist, können die Drachen endlich wieder frei im Geist sein.“

Harry dachte an Voldemort, doch der Drache schüttelte seinen Kopf. Dann wurde es ihm klar und er verstand. Jetzt wusste er auch, wer der Drache war. Mantigru, dachte Harry und dieser nickte nur einmal kurz.

Dann richteten sich die Drachen gegen das Schloss aus und spien Feuer. Das Feuer der Drachen wirbelte um das Schloss herum und begann es besser zu schützen und den Geist des Schlosses neu zu beleben. Dann gaben sie ihren Reitern zu verstehen, dass sie absteigen mögen. Als diese wieder auf der Erde standen, wussten alle vier, dass sie zurück in die Menge mussten. Hagrid folgte ihnen.

Die Drachen nickten ihnen abschließend noch einmal zu und verschwanden dann. Die still stehenden Schüler und Lehrer fingen nun wieder an sich zu bewegen und fragten sich, ob sie sich die Drachen nur eingebildet hätten. Sie hatten sonst alles vergessen, was sie gesehen hatten.

„Also gut“, meinte McGonagall. „Wird Zeit, dass wir alle zurück ins Schloss gehen, um uns eine Weile auszuruhen. Dann werden wir den Schulbetrieb wieder aufnehmen. Bald sind Prüfungen.“

Für die Meisten der Schüler war das keine gute Nachricht, aber je länger sie darüber nachdachten, desto klarer wurde ihnen, dass sie damit die Schlacht etwas vergessen konnten und sie langsam begannen zu verarbeiten.

Dann ging es ins Bett. Doch zuvor wirkte McGonagall noch einen Zauber über und durch das Schloss, damit alle Leichen auf dem Schlossgelände mit Tüchern bedeckt wurden. Morgen früh würden sich die oberen Klassen mit den Lehrern aufmachen, die Leichen zu bergen. Doch für heute war der Tag zu Ende und alle wurden ins Bett geschickte.

Elfen tauchten auf, um jedem Schüler und jeder Schülerin noch ein belegtes Brot sowie ein Glas Wasser zu geben.


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Mike ist Engländer, ein sehr englischer Engländer. Jeden Tag trug er seine Anzugweste, was mir gut gefällt – man erlebt es heute kaum mehr, dass jemand Westen trägt. Er hat ein unglaubliches Charisma und flößt uns großen Respekt ein. Doch er verinnerlicht den britischen Humor total und kann sich bestens in die Internats-Teenager hineinversetzen.
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