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Das dunkle Ende - Erklärungen

von Testhrus

Flitwick saß mit Elber, welcher eine Zeitschrift las, alleine im Lehrerzimmer. Flitwick begann Elber zu fragen: „Sagen Sie mal, Frederick: Wann haben Sie das letzte Mal ein Denkarium hergestellt?“

Elber sah den kleinen Professor an und meinte dann: „Ich? Noch nie.“ Er überlegte kurz. „Doch, eines. Das ist aber schon lange her.“ Dann widmete er sich wieder seiner Zeitschrift.

„Wie kommt es dann, dass Harry ein Denkarium hat, das kein Jahr alt ist?“

„Vielleicht hat es jemand anderes hergestellt? – Wie kommen Sie auf mich?“

„Ich schätze Sie so ein. Aber wenn Sie mir jetzt sagen, dass Sie das nicht hergestellt haben und Harry seines von Ihnen hat … Wer hat es dann hergestellt?“

„Die Antwort bleibe ich Ihnen schuldig“, antwortete Elber und sah erneut von seiner Zeitung auf.

Flitwick dachte eine Weile nach. „Sagen Sie mir dann, ob Sie wissen, wie man eines herstellt?“

„Ja“, antwortete er einfach.

„Ja, Sie sagen es mir oder ja Sie wissen es?“

„Wieso fragen Sie erneut nach? Ich habe Ihre Frage doch richtig beantwortet!“

Flitwick dachte erneut nach. Dann wusste er, wie er weitermachen musste. „Wie stellt man eines her?“

„Indem man sich an das Rezept hält.“

„Und welche Zutaten kommen hinein?“, fragte der Koboldmischling mit wachsender Ungeduld.

„Unter anderem Dementorenblut“, sagte Elber und als er merkte, dass Flitwick schon genervt war, legte er seine Zeitschrift beiseite und zählte auf. „Ein Einhornhaar, der Zahn eines Koboldes, eine metallene Grundplatte und ein paar Zaubersprüche, wenn ich mich recht entsinne.“

„Jetzt hätte ich noch eine hypothetische Frage. – Könnten Sie mir auch eines besorgen?“

„Gegenfrage. – Könnten Sie eines bezahlen?“ Und nach einer Schrecksekunde für Flitwick meinte er: „Besorgen wird schwierig, da keine Denkarien mehr auf dem Markt sind. Damals wurden viele zerstört.“

„Könnten Sie …“ begann Flitwick, doch unterbrach sich als er sich erinnerte, dass er schon wusste, dass Elber eines hergestellt hatte. „Schon gut“, fügte er noch bei. Nachdenklich begann er mit seinen Fingern auf die Tischplatte zu klopfen. „Wieso haben Sie Harry eines geschenkt?“

„Er braucht eines.“

„Aber er hat doch Dumbledores altes Denkarium zur Verfügung.“

„Aber nicht mehr, wenn er die Schule verlässt.“

„Das ist wahr“, antwortete Flitwick. Er stand auf und verließ den Raum, um die nächste Stunde vorzubereiten.

* * * * *


Diesen Sonntag überredete Harry seine beiden Freunde Ron und Hermine, ihn zum Eberkopf zu begleiten, wo er Aberforth Dumbledore sprechen wollte. Ihm wollte er die Erinnerung vom Tod seiner Schwester entnehmen.

Vor dem dreckigen Lokal angekommen, öffnete Harry die Tür und sah zunächst hinein. Dann trat er vor den Tresen und sprach leise zum Wirt. „Mr Dumbledore, könnte ich Sie kurz unter vier Augen sprechen? Sie sind mich auch gleich los.“

„Wieso habe ich das Gefühl, dass es davon abhängt, ob ich Ihnen gebe, was Sie wollen?“, fragte er.

„Weil es stimmt“, meinte Harry.

„Also gut, dann kommen Sie mal mit nach hinten.“ In der kleine Küche, die, anders als der Gastraum, sehr reinlich war, erzählte Harry von der Erinnerung seines Bruders und der von Grindelwald. Aberforth war alles andere als begeistert, Harry eine Kopie seiner Erinnerungen zu überlassen. Als sich jedoch seine kleine Schwester aus dem Bild meldete, welches in der Küche hing, stimmt er mürrisch zu. „Ich hoffe, du hast ein Gefäß“, sagte er abschätzig.

Harry nickte und holte eine Phiole aus seiner Tasche. Aberforth führte seinen Stab an seine Schläfe und zog einen Erinnerungsfaden heraus. Vorsichtig legte er ihn das Behältnis, das ihm Harry gegeben hatte. Sobald die Erinnerung in der Phiole lag, verschloss Harry sie.

„Was wollen Sie damit?“, fragte Dumbledore erst jetzt.

Harry blickte zu Ariana. „Ich will Ihren Tod aufklären. Nach all den Jahren ist es nicht geklärt, wer den tödlichen Zauber gesprochen hat, der Sie umgebracht hat.“

„Ist das denn noch wichtig?“, fragte Ariana aus dem Bild heraus.

„Für mich schon“, sagte Harry. „Für meinen Beruf ist es wichtig, herauszufinden, ob es eine Straftat oder ein Unfall war, der zum Tod eines Menschen oder eines anderen Lebewesens geführt hat.“

„Sagen Sie mir dann das Ergebnis?“, fragte Ariana.

„Gerne. Soll ich wieder hier her kommen?“

„Das wäre nett“, sagte sie und sah die drei interessiert an.

„Geht jetzt“, scheuchte Aberforth sie aus seiner Küche. „Ich muss mich um meine Gäste kümmern.“

Harry bedankte sich bei beiden und ging mit seinen Freunden zurück ins Schloss. Dort wollten sie sich die Erinnerungen der drei ansehen.

Als sie aus der dritten Erinnerung wieder auftauchten, sagte Harry: „Jede der Erinnerungen ist verschieden. Keine der drei war dahingehend identisch.“

„Vergiss nicht, dass die Erinnerungen schon jahrelang in den Köpfen der Personen waren.“

„Das ändert nichts daran“, meinte Ron.

„So wird das nichts“, meinte Harry. Er nahm sich was zum schreiben, hielt es fest und konzentrierte sich. „Kommt ihr?“, fragte er und hatte seine Nase schon wieder über dem Denkarium.

Harry schien wieder durch den grauen Nebel zu fallen. Sanft kam er auf und sah sich die Szene noch einmal an. Durch starke Konzentration und verbale Kommandos, hielt er die Szene immer wieder an und machte sich Notizen. Albus zielte gerade auf Gellert und Aberforth hielt seine Schwester Ariana im Arm. Ihre Erinnerungen wären interessant, dachte sich Harry. Er notierte sich, wo wer stand und machte eine Skizze. Dann ließ er die Erinnerung langsam ablaufen. Albus’ Zauber streifte Gellerts Stab, der anfing zu Boden zu fallen, wurde durch einen metallenen Teller hinter Gellert abgelenkt und raste auf Ariana zu. Diese sackte daraufhin zu Boden. Harry versuchte, herauszufinden, ob sie schon Tod war oder nur bewusstlos. Gellerts Zauber hingegen verfehlte Albus nur knapp, sprengte ein Trinkglas in die Luft und wurde ebenfalls auf Ariana gelenkt. Dieser Zauber traf sie ebenfalls. Mann wäre das schön, wenn ich mit meinen Stab herausfinden könnte, was ihr fehlt, dachte sich Harry, doch das würde in einer Erinnerung nicht funktionieren. Er tauchte auf und sah auf seine Notizen, die er entweder erhalten hatte oder nur scheinbar innerhalb der Szene geschrieben hatte, sein Gehirn aber in der realen Welt in andere Bewegungen umgesetzt hatte, damit er diese Notizen gleichzeitig schreiben konnte. Er tauschte die Erinnerung aus und ging erneut auf die Reise. Die Szene verlief genauso, wie auch die zuvor, nur unterschied sich die Reihenfolge der Zauber, welche auf Ariana wirkten. In der dritten Erinnerung trafen beide Zauber gleichzeitig auf die junge Ariana ein.

Jetzt hatte er eine Pattsituation. Er sah erneut auf seine Unterlagen und schloss müde seine Augen, als er sich in einen Sessel gesetzt hatte. Gedanklich ging er die Szene noch einmal durch. Kann es sein, dass weder der eine noch der andere Zauber tödlich waren, sondern sich Arianas Magie gegen sie gewendet hatte? Waren die Zauber nur der Auslöser oder töteten sie Ariana wirklich?

Harry schlug sich die Hände vor sein Gesicht und rieb über selbiges. Dann verharrte er, seine kleinen Finger auf der Nasenwurzel, und sah durch seine Finger hindurch zu Ron und Hermine.

„Was beschäftigt dich?“, fragte sie ihn.

„Ich weiß nicht, was passiert ist.“

„Das wusstest du doch schon vorher nicht“, meinte Ron.

Harry ignorierte ihn und gab Hermine seine Aufzeichnungen. Diese sah sie durch und danach erneut zu Harry.

„Was meinst du?“, fragte er sie.

„Schwer zu sagen. Du bräuchtest noch eine vierte Meinung“, meinte sie.

„Das dachte ich auch. Aber, woher?“

Hermine gab ihm seine Notizen zurück und nahm Ron bei der Hand. „Gehen wir Essen.“

Die beiden Jungs nickten und folgten Hermine. Als sie fertig gegessen hatten und Harry seine Hausaufgaben zusammen mit den anderen Gryffindors aus seinem Jahrgang erledigt hatte, ging Harry mit Ginny nach Hogsmeade, um sich einen netten Nachmittag zu machen. Als sie an einem Laden für Kleidung vorbei kamen, wollte Ginny unbedingt ein paar der schönen Ballkleider aus der Nähe betrachten und sich eventuell auch das eine oder andere Teil an Oberbekleidung kaufen. Da es Harry nicht sonderlich interessierte, machten sie zusammen aus sich vor dem Laden wieder zu treffen. Harry ging noch einmal im Eberkopf vorbei, wo er mit Ariana reden wollte.

„Mr Dumbledore, kann ich mit Ariana reden?“

„Ich glaube nicht, dass Sie etwas von ihr erfahren werden. Sie ist sehr still und etwas eigen.“

„Darf ich es trotzdem versuchen?“

„Und mir meine Küche belegen?“, fragte Aberforth nach.

Harry sah auf die Tür zum Nebenraum. „Nein“, meinte Harry. Der Nebenraum würde es auch tun.

„Von mir aus“, meinte Aberforth mürrisch und ging in die Küche, um das Bild seiner toten Schwester zu holen. Als er wieder kam, gab er es Harry, der damit im Nebenraum verschwand.

Die ersten Minuten sahen sich die beiden nur an. Harry wusste nicht, wie er beginnen sollten, Vor allem wusste er nicht, wie er sie anreden sollte.

Gerade als er sie ansprechen wollte, begann Ariana. „Was möchten Sie wissen?“, fragte sie.

„Was genau passiert ist … damals … als Sie gestorben sind.“ Er pausierte kurz. „Ich habe mir alle drei Erinnerungen angesehen. Die von Gellert, von Albus und von Aberforth. Sie sind identisch, bis zu dem Punkt, als es um Ihren Tot geht. Mir ist eine Diskrepanz in der Reihenfolge aufgefallen. Sie trafen zwei Zauber, aber die Reihenfolge in den Erinnerungen ist unterschiedlich. In der dritten Erinnerung kamen die Zauber gleichzeitig.“

Ariana sah ihn erst einmal an. „Sie bräuchten meine Erinnerungen“, meinte sie. „Aber ich weiß nicht, ob das möglich ist. Ich selbst habe kaum Zugriff darauf. Der Kampf ist für mich nur noch schemenhaft abrufbar. Aber die Erinnerungen sind gespeichert.“

„Die spannende Frage ist: Wie bekommen wir sie? Ich sehe wenig Chancen, aus einem Bild die Informationen heraus zu bekommen.“ Plötzlich sah Harry am Bild vorbei, da ihm ein Gedanke kam. „Wenn ich ein Bild male, das ein Denkarium und einen Zauberstab hat, dann könnten Sie Ihre Erinnerungen in das gemalte Denkarium geben und ich die mir im Bild ansehen.“

Ariana erstaunte diese Denkweise. Es wäre möglich. „Ich sehe nur ein Problem. Mein Bruder ist nicht so freundlich und lässt mich nicht immer wenn Sie es wollen mit Ihnen reden.“

„Dem könnte ich entgegenwirken“, meinte Harry. „Ich könnte Ihr Bild duplizieren, sodass Sie sich zwischen den beiden hin- und herbewegen können.“

„Das ist Ihnen möglich?“ Harry nickte. „Dann könnte ich in Hogwarts mit meinem anderen Bruder reden“, meinte sie. Harry nickte erneut. „Fangen Sie an.“

Harry zog seinen Stab und duplizierte das Bild. Dann verkleinerte er die Kopie, steckte sie ein und trug das Bild wieder in den Schankraum. Da Aberforth nicht da war, klopfte er vorsichtig an die Tür, öffnete sie einen Spalt und streckte zuerst das Bild und dann seinen Kopf hindurch. Da Aberforth auch dort nicht war, ließ er das Bild an die Wand schweben, winkte Ariana noch einmal zu und hinterließ Mr Dumbledore eine Notiz.

Auf dem Weg zurück ins Schloss, dachte er nach, wie er ein Bild von einem Denkarium erzeugen könnte.

Soll ich dir eins malen?, hörte er in seinem Geist.

Wer war das?, dachte Harry, da er zwei Stimmen gehört hatte.

Agatha und Luna hörte er.

Wie soll das gehen, Agatha?, fragte er Salazars Frau.

Du gibst mir eine leere Leinwand und verzauberst sie so, dass ich mich darin bewegen kann. Dann bin ich in der Lage eine zu malen.

Und du, Luna, du kannst malen?

Erst neulich gelernt. Neville brachte mich darauf.

Wenn ihr wollt, könnt ihr beide … Ich nehme dann das, welches besser auf meine Bedürfnisse passt.

Er spürte innerlich ihr nicken und war froh, dass ihm noch einfiel, dass er Ginny vor dem Laden treffen wollte. Er drehte um, beschleunigte seine Schritte und kam gerade vor dem Laden an, als er Ginny von der Kasse weglaufen sah. Er beruhigte seinen Geist, da er festgestellt hatte, dass diese Ruhe auch auf seinen Körper übertragen wurde und er so schneller wieder zu Atem kommen konnte. Leider war es nicht gut für seinen Organismus, aber diese Technik wandte er so gut wie nie an.

Hand in Hand gingen sie zusammen zurück zum Schloss, wo Ginny ihm die beiden T-Shirts, welche sie gekauft hatte, in Godrics Räumen zeigte. Dann stiegen sie zusammen in die große Wanne im Bad und entspannten sich. Harry schloss die Augen und döste vor sich hin.

Wieder einmal bekam er Szenen von Fleur und Gabrielle mit. Da die von Fleur von Bill handelte, waren sie entweder nicht sehr alt, oder, und der Meinung war er, spielten sich gerade ab. Leider konnte er sich dagegen nicht wirklich wehren und so bekam er mit, wie sich die beiden vergnügten. Als die Szene zu Gabrielle wechselte, entspannte er innerlich. Doch dies hätte er besser nicht gemacht, denn auch Gabrielle küsste gerade einen Jungen.

Die Szene verschwamm wieder und eine andere bahnte sich in seinen Geist. Zuerst war er in einem kleinen Zimmer, welches er schon einmal gesehen hatte. Aber er wusste nicht mehr, wo.

Eine Frau, die Ähnlichkeiten mit einer Krankenschwester hatte, betrat den Raum. „Eine Herr möchte dich sprechen, Tom“, sagte sie.

Jetzt war Harry alarmiert. Er durchlebte die selbe Szene, wie im Denkarium. Dieses mal jedoch aus Toms Sicht. Dann wechselte die Szene und er sah ein Todessertreffen. Jenes, in dem Voldemort versucht hatte, ihm, seiner Tante und Arabella zu folgen.

Als er wieder bei Sinnen war, hatte er das Gefühl, schweißgebadet aus einen Traum aufgewacht zu sein. Er stieg aus der Wanne, trocknete sich ab und ging zurück in das Wohnzimmer. Um sich etwas abzulenken, arbeitete er weitere Bücher seines Vorfahren durch. Als er über etwas, was er gerade gelesen hatte, nachdenken musste, wanderte sein Blick durch den Raum. Über dem Schlafzimmer entdeckte er eine Ausbuchtung, in die ein Bild hineinpassen würde. Harry fragte sich, ob Gryffindor auch ein Bild von sich und seiner Frau hatte.

Er versuchte, mit seinem Vorfahren gedanklichen Kontakt aufzunehmen.

„So nachdenklich?“, hörte er Ginny, die aus dem Badezimmer heraus kam.

„Ja“, antwortete er knapp. „Ich habe mich gefragt, ob Godric auch ein Bild von sich und seiner Frau hatte.“

„Frag ihn“, meinte Ginny. „Er dürfte im Gemeinschaftsraum sein.“

Harry nickte, nahm Ginny bei der Hand und ging mit ihr in den Gryffindorturm. Dort fragte er Godric.

„Das war geplant, Harry. Aber außer Salazar hatte keiner von uns Vieren solch ein Bild. – Warum fragst du?“

„Ich habe das leere Feld über dem Schlafraum entdeckt.“

Godric nickte. Dann kümmerte er sich wieder um seine Schüler und half ihnen bei den Hausaufgaben. Mittendrin hob er ruckartig seinen Kopf, sah kurz gegen die Wand und suchte danach Harry. „Harry?“, rief er in den Raum hinein. Als sich dieser bemerkbar machte, machte er weiter. „Geh mal vor das Portrait. Du wirst verlangt.“

Harry stutzte, stand aber auf und trat nach draußen. Dort warteten bereits zwei Geister auf ihn. Helga Hufflepuff und Rowena Ravenclaw schwebten in der Luft.

„Mister Potter“, begann Mrs Hufflepuff. „Wir haben uns gefragt, ob Sie uns …“

„Helga und ich möchten wissen, ob du uns sagen kannst, ob es Nachfahren von uns gibt und ob sie an dieser Schule sind.“

„Du bist mit ihm per Du?“

„Ja, Helga. Seit unserem kleinen Ausflug.“

Diese sah leicht neidisch auf Harry. Dann gab sie sich einen Ruck. „Es wäre mir eine Ehre …“, begann sie. „Auch zu Ihnen du zu sagen.“

Harry nickte. „Ich bin Harry.“

„Helga“, sagte sie.

„Aber die Ehre ist auf meiner Seite“, beharrte Harry. „Immerhin habt ihr Hogwarts gegründet.“ Als sich Helga und Rowena ansahen, verbesserte sich Harry. „Ich meine, ihr habt eine Schule daraus gemacht.“

Die beiden sahen etwas erleichterter aus, da Harry scheinbar Bescheid wusste. Aber sie realisierten noch nicht, dass das normalerweise keiner wissen konnte.

Währenddessen dachte Harry kurz nach. Verwandte finden. Mensch wäre das jetzt praktisch, so einen Teppich wie bei mir zuhause zu haben. – Zuhause! Bin ich im ehemaligen Haus der Blacks wirklich zuhause? – Aber dieser Teppich … Der bei Frederick … Er sah seine beiden Urgroßtanten an. „Bei eurem Vater ist doch ein Wandteppich. Warum seht ihr dort nicht nach? Darauf seid ihr abgebildet. Ihr könntet eure Nachkommen suchen.“

„Warum hat dann unser Vater nichts davon gesagt, als wir ihn gefragt haben?“, wollte Helga wissen.

„Vielleicht ist es ihm nicht eingefallen.“

„Das wäre aber ungewöhnlich.“

„Vielleicht wird er doch langsam vergesslich. Oder …!“

„Dann fragt ihn“, meinte Harry.

„Kommst du mit?“, fragte Helga.

Harry nickte und ging zwischen den beiden in Richtung Lehrerflügel. Harry war ganz in Gedanken und realisierte erst, dass er einfach durch den Teppich hindurch gelaufen war, als er vor der Tür mit der Aufschrift F. Elber stand. Helga und Rowena merkten, dass Harry ganz in Gedanken versunken war und hielten ihre Hände in seine Schulterblätter, damit er mit ihnen durch den Wandteppich hindurch gehen konnte.

Als die Tür aufging, war Harry wieder bei der Sache.

„Konnte er euch nicht helfen?“, fragte Frederick, der vermutete, was sie von ihm wollten.

„Doch“, sagte Rowena. „Mehr als das. Warum hast du uns nichts von deinem Teppich erzählt?“, fragte sie und schwebte durch ihren Vater hindurch.

„Muss mir entfallen sein“, gab er zurück und ließ die anderen beiden hinein. „Aber, wie kann ich euch helfen?“

„Wir möchten zum Teppich“, meinte Helga.

„Dann geht hin. Das Haus lässt euch rein.“

„Aber wo?“

„Stimmt. Ihr wisst ja nicht, wohin. Also gut. Ich bringe euch hin. – Kommst du auch mit, Harry?“

„Wenn ich darf.“

Helga und Rowena nickten.

„Sollen wir uns raus schleichen?“, fragte Frederick.

Dann dachte er nach und hob eine Augenbraue. Er blickte auf eine Wand und dann auf das Fenster, das dort angebracht war. Er verdeckte es. Jetzt hatte er eine Wand, die nur aus Stein bestand und fast eben war. Er dachte eine Weile nach, in der die drei anderen Still waren, weil sie eine Ahnung hatten, was Frederick vorhatte. Er schwang seinen Stab und eine Art Samtvorhang erschien. Es war der gleiche Vorgang, den Harry schon einmal gesehen hatte, als er sich ein Buch bei ihm ausgeliehen hatte. Dann dachte er wieder nach. Es dauerte eine Weile, bis er zu seinem Regal ging und dort zu blättern begann. Nach ganzen fünf Minuten hatte er das richtige Buch gefunden, denn er nahm es heraus um genauer darin zu lesen".

„Das Problem ist, dass dieser Zauber sehr anspruchsvoll ist und ich ihn nicht jeden Tag brauche.“ Dann zauberte er die ersten Gesichter auf den Teppich und nach wenigen Augenblicken kamen die vier Gründer zum Vorschein. Ein paar kleinere Modifikationen und der Teppich zeigte aus der jeweiligen Linie nur die letzten Personen. Salazars Linien zogen sich durch die Jahrhunderte und hielten schließlich an. Es waren Draco und Harry. Bei Godric waren es Harry und Pansy.

Es dauerte noch etwas bis auch die beiden Frauen endlich erfuhren, wer die Jahrhunderte überdauert hatte und ihre Nachkommen waren.

Zwei Linien, die von Helga ausgingen, schienen die Jahrhunderte zu durchwandern und endeten in einem runden Kreis. Doch bevor sich darin ein Gesicht zeigte, schwenkte der Teppich zurück und eine Linie bildete sich aus dem Bild von Rowena hervor. Als sie neben dem anderen Kreis, welcher von Helga kam, stehen blieb, erschienen im Inneren Bilder.

Harry kannte sie. Er wusste, wer es war. Was ihm aber zu schaffen machte war die Tatsache, dass ihre Familien keinerlei Verbindungen zu diesem Haus hatten. Zumindest wusste er es von den letzten drei Generationen.

„Die sind nicht in meinem Haus“, sagten Rowena und Helga gleichzeitig. „Wie das?“

„Ich bin auch nicht in Slytherin“, gab Harry leicht indigniert zurück.

Seine beiden Urgroßtanten sahen so aus, als wären sie bei etwas verbotenem erwischt worden.

„Wie gehen wir jetzt vor?“, fragte Rowena. „Sollen wir es ihnen gleich sagen?“

„Warten wir bis zu unserer nächsten DA-Stunde, dann werde ich die beiden einweihen“, meinte Harry. „Kommt einfach mit“, bot er den beiden an.

* * * * *


Wieder einmal hatte Harry eine Vision aus Toms Leben. Er bewarb sich bei Dumbledore gerade um eine Stelle als Lehrer. Dieser sagte aber leider ab.

Die Sicht änderte sich. Tom betrat das Schloss. Er suchte einen Raum auf. Mehrmals schritt er vor einer Wand entlang, bis sich eine Tür heraus bildete. Dann betrat er den Raum und suchte einen Platz. Er nahm etwas aus seiner Tasche und setzte es auf den Kopf einer Büste, die auf einer alten Kommode stand. Dann verließ er den Raum und machte sich auf den Weg zu Dumbledores Büro. Er hatte sich fest vorgenommen, ihn um eine Stelle zu bitten.

Wieder erlebte Harry einen Sprung. Er stand in einem Wald in Albanien und brachte gerade einen Menschen um. Dann spaltete er einen Teil seiner Seele ab. Zufrieden lächelnd spiegelte sich sein junges und hübsches Gesicht in Ravenclaws Diadem.

Erneut stand er im Schloss und unterhielt sich mit einem Geist. Es war Helena, Rowenas Tochter. Er umgarnte sie, da er etwas wollte. Als er die Information hatte, machte er sich auf den Weg dorthin.

Harry war nun wieder er selbst. Die Visionen des jungen Tom hatten Harry nachdenklich gemacht.

„Was ist, Harry?“, fragte ihn Ron.

„Später“, antwortete Harry. „Oder woanders.“

„Dann gehen wir“, meinte er und stand auf.

Harry und Hermine, sowie Ginny folgten ihm. In einem leeren Klassenzimmer saßen sie zusammen auf den Tischen und Harry begann seinen Freunden zu erzählen, was er neues erfahren hatte.

„… Dann hat er einen Mann umgebracht und einen Horkrux erzeugt. Ich habe gesehen, wie ein Teil seiner Seele seinen Körper verlassen hat und in den Gegenstand eingedrungen ist.“

„Was für ein Gegenstand?“, fragte Ginny nach.

„Ravenclaws Diadem.“

„Du weißt, wo es ist?“, fragte Hermine nach. Harry nickte. „Wo?“

„Das möchte ich nicht sagen. Aber wenn ihr Zeit habt, dann versuchen wir, es zu zerstören.“

„Klasse“, meinte Ginny. Harry sah sie eigenartig an. „Was ist?“

„Ich möchte, dass du etwas Abstand vom Horkrux hältst, wenn wir ihn vernichten.“

„Wieso?“, fragte sie nach.

„Weil du eventuell leicht beeinflussbar bist, Ginny. Ich mache mir Sorgen. Mir sind deine leicht roten Augen aufgefallen, als ich den Pokal in den Fuchsbau getragen habe.“ Ginny sah ihn an. Harry war der Meinung, dass sie leicht beleidigt aussah. „Du darfst doch dabei sein“, sagte er und nahm sie in den Arm. Das stimmt Ginny etwas versöhnlicher.

„Und womit töten wir das Ding?“, fragte Ron nach.

„So wie ich den Pokal auch vernichtet habe.“

Ron und Hermine nickten. Zusammen standen sie auf und gingen zum Raum der Wünsche. Im Inneren suchten sie das Diadem. Es dauerte über eine Stunde, bis sie es fanden, da Harry nicht genau gesehen hatte, wo die Büste stand. Schließlich fanden sie sie in einem Schrank. Scheinbar hatte sie jemand hinein gestellt.

Harry legte den Horkrux auf den Boden und wollte ihn gerade vernichten, als er von hinten schneidende Worte hörte.

„He Potter! Keine Bewegung!“ Gregory Goyle kam hinter einem Haufen aus Müll und Hinterlassenschaften von Schülern, die sie hier über Jahrhunderte versteckt hatten, hervor. Harry drehte sich um und blieb in der Bewegung stehen. Goyle hatte Ginny in seiner Gewalt und die Spitze seines Stabes an ihre Schläfe gehalten. „Ihr drei, zieht vorsichtig eure Stäbe aus den Umhängen und rollt sie mir zu. Und keine Tricks. Ich beherrsche den Tötungsfluch auch ohne Worte.“

Wie Hermine und Ron zog Harry mit spitzen Fingern seinen Stab heraus und rollte ihn am Boden zu Goyle herüber. Danach fixierte er nicht Gregory, sondern dessen Stab, um ihn zu beeinflussen. Es dauerte mehrere Sekunden, bis er dessen Präsenz spürte und versuchen konnte, ihm klar zu machen, was er von ihm wollte. Da der Stab von seinem Herrn diesen Fluch aufgezwungen bekommen würde, verstand er, dass er sich besser weigern sollte.

Als Harry nach einer Weile, in der sich Gregory Goyle versichert hatte, dass er die Stäbe der drei unter seinem Fuß fest hatte, bewusst wurde, dass der Stab den Fluch nicht ausführen würde, sprang er auf Gregory zu und riss ihn zu Boden. Ginny fiel mit hin, konnte sich aber befreien und rollte sich weg. Ron und Hermine liefen zu ihr und halfen ihr hoch.

Als Harry Gregory Goyle unter sich hatte, wurde diesem erst bewusst, dass sein Zauber nicht funktioniert hatte. Beide rangelten nun auf den Boden, doch Harry war unterlegen. Ron kam ihm zu Hilfe. Zusammen schafften sie es, Goyle am Boden zu halten, bis Hermine ihren Stab gefunden hatte, der beim Kampf davon gerollt war, und Goyle geschockt hatte.

Dann gab Hermine Harry und Ron sowie Ginny ihre Stäbe wieder. „Was machen wir mit ihm?“, fragte sie.

„Den liefern wir bei Snape ab. Aber zuerst werden wir den Horkrux vernichten.“

Ginny kam Schritt um Schritt dem schwarzmagischen Gegenstand näher. Hermine hielt sie geistesgegenwärtig zurück.

„Lass mich“, schrie Ginny, doch sie wurde von Hermine weiterhin festgehalten.

„Zerstör ihn, Harry.“

Dieser nickte, ließ das lebendige Feuer erscheinen und trug ihm auf, den Horkrux zu zerstören. Doch dieser Horkrux schien sich mehr zu wehren, als die anderen vor ihm. Die schwarze rauchartige Masse suchte einen Zufluchtsort und fand einen in Gregory Goyle. Doch die Vereinigung bekam ihm irgendwie nicht, da das Feuer ihn verfolgte. Endlich wurde der Horkrux zerstört, doch Goyle behielt bleibende Schäden zurück. Äußerlich waren keine zu sehen, doch in seinem Inneren hatte sich etwas verändert.

„Ich schulde dir was“, meinte er, bevor er aufstand und den Raum verließ.

Die vier sahen ihm nach und fragten sich, was mit ihm passiert war.

„Kannst du mich jetzt loslassen, Hermine?“, fragte Ginny. Hermine lies sie los. „Danke.“

„Wie geht es dir, mein Schatz?“, fragte Harry.

„Wieder gut. Der Druck ist wieder weg. – Du hattest recht, Harry. Der Horkrux hatte eine Anziehungskraft auf mich.“

Harry hatte das Gefühl, das Diadem aufheben zu wollen. Nach einer Überprüfung auf weitere Schwarzmagische Flüche, steckte er es ein.

„Was willst du damit?“, wollte Ginny wissen, die einige Meter entfernt stand.

„Ich will es Rowena und Helena zeigen. Danach sollte es wohl in der Schule ausgestellt werden, wenn Tom endgültig besiegt ist.“

„Warum nicht vorher?“, wollte sie wissen. „Ach ja, sonst erfährt er es!“

Harry nickte. Dann machte er sich mit seiner Freundin auf den Weg zu Rowena. Ron und Hermine gingen zurück in den Gemeinschaftsraum. Er nahm die internen Verbindungsgänge zu Rowenas Quartier und klopfte an die Tür.

„Herein“, hörte er Rowena sagen.

Harry öffnete die Tür und betrat den Raum. Er staunte, da alle anwesend waren. Alle vier Gründer und Rowenas Tochter Helena. Harry sah sich kurz um und sprach dann Rowena an.

„Ich glaube, ich habe etwas, was dir gehört“, begann Harry. Die Gründer sahen Harry an, während dieser Helena kurzzeitig fixierte. Plötzlich wurde ihm mulmig. Er wusste, dass er ihr das Diadem nicht vor allen anderen geben konnte. „Kann ich dich kurz alleine sprechen?“, fragte er Rowena.

Diese nickte und gab Harry zu verstehen, in einen Nebenraum zu gehen. Er verließ das gemütliche fünfeckige Wohnzimmer, dessen Einrichtung an der Decke schwebte und durch durchsichtige, geisterhafte Sessel ersetzt worden war. Ginny folgte ihm. Im Schlafzimmer holte Harry das Diadem heraus, woraufhin Rowena aussah, als hätte sie einen Geist gesehen.

„Woher haben Sie das?“, fragte sie, bis sie sich wieder besann? „Woher hast du das?“, fragte sie erneut und sah Harry an. „Das hat mir Helena vor ewigen Zeiten entwendet.“ Sie schlug sich mit einer Hand vor den Mund.

Harry nickte. „Ich weiß. Ich habe es im Raum der Wünsche gefunden“, flunkerte er etwas.

„Gefunden?“, fragte sie skeptisch nach.

„Ich wusste, wonach ich suchen musste“, gab Harry schließlich zu. Er schritt an eine Kommode und sah fragend zu Rowena.

„Oberste Schublade“, sagte sie.

Harry legte das Diadem hinein, schloss sie wieder und verließ zügig den Raum.

„Schade“, sagte er, als er wieder im Wohnzimmer stand. „Ich dachte wirklich, dass dieser Ring dir gehörte. Er sah so aus, wie der auf dem Foto.“

„Tut mir leid“, stieg Rowena in das Spiel mit ein. „Er sieht ihm ähnlich, aber er ist es nicht.“

Harry nickte, verabschiedete sich bei allen und lächelte Rowena zum Abschied noch einmal zu. Er hatte das Gefühl, dass sie leicht rot wurde.

Draußen auf dem Gang schlug ihm Ginny auf den Arm. „Flirtest du schon mit Geistern?“, fragte sie.

Harry hob nur seine Schultern und lächelte leicht. „Nein, Ginny. Ich gab ihr zu verstehen, dass ich ihr Geheimnis wahren würde.“ Darauf hin nickte seine Freundin.

Harry sah sich um und versuchte sich zu orientieren. Sie standen nun direkt vor dem Eingang zu Ravenclaws privaten Räumen. Etwa fünfzig Meter weiter und um eine Ecke, war der Zugang zum Gemeinschaftsraum der Ravenclaws.

„Fehlt nur noch der von Hufflepuff“, meinte Ginny.

Harry nickte.

Keiner der beiden bekam mit, dass Ginnys letzte Bemerkung von Helga gehört worden war. Nachdenklich sah der Geist den beiden nach. Helga war schon immer gesellig und liebte es, wenn sie Besuch hatte, aber sie wusste nicht, ob sie Harry und seine Freundin ihre Räumlichkeiten zeigen wollte.

* * * * *


Nachdem Agatha und Luna Harry ihre Bilder gezeigt hatten, stellte er beide neben das von Ariana, welches er in einem leeren Klassenzimmer aufbewahrt hatte. Ariana mochte nicht viel Gesellschaft und zog die Ruhe vor. Ariana besah sich die beiden Bilder und legte dann ihre Erinnerung mit Hilfe eines gemalten Zauberstabes in eines der Denkarien. Agathas Bild war zwar besser vom künstlerischen Aspekt her, aber Luna hatte für Harry eine Draufsicht gezeichnet.

Harry war erstaunt, dass er die Erinnerungen von Ariana direkt sehen konnte. Da er die Erinnerung nicht anhalten konnte, musste er Ariana mehrmals bitten, sie erneut beginnen zu lassen. Er hatte in den anderen Erinnerungen etwas übersehen, was die Reihenfolge der Zauber erklärte. Dadurch, dass sie sich überschnitten, änderte sich scheinbar die Reihenfolge. Aber die Lichtspur spiegelte nicht die tatsächliche Reihenfolge der Zauber wider.

Durch Arianas Erinnerung erkannte er, dass das Einwirken der Zauber auf sie nur nebensächlich war. Der Hauptgrund war, dass sie in diesem Moment einfach sterben wollte.

Traurig sah ihn Ariana an. „Irgendwie bin ich froh, dass es jetzt endlich jemand weiß. Erzählen Sie es ruhig meinen Brüdern.“

Harry nickte. Nun konnte Dumbledore, er korrigierte sich, nun konnten beide Dumbledores endlich ihren Frieden finden.

Zurück im Gemeinschaftsraum setzte er sich, nachdem er Schreibsachen geholt hatte, an einen Tisch und begann an Aberforth einen Brief zu schreiben. Abschließend fügte er hinzu, dass er auch persönlich zu ihm kommen würde, falls er es wünschen würde. Er kraulte Luna noch eine Weile und machte sich dann auf den Weg zur Eulerei. Luna folgte ihm.

Auf dem Rückweg ins Schloss begann Luna zu fauchen. Etwas versetzte sie in Alarmbereitschaft. Auf ein Geräusch aus einem Gebüsch schlug sie an. Sie näherte sich angriffsbereit.

Plötzlich kam ein Zauber aus dem Busch heraus und traf die junge Löwin. Dies traf Harry bis ins Mark. Reflexartig warf er einen Zauber in die Richtung aus welcher der Zauber gekommen war. Er erwischte einen Mann, der in einen schwarzen Kapuzenumhang mit Maske gehüllt war, und warf ihn zurück gegen eine Wand. Der Todesser konnte sich auf Grund des beständigen Drucks nicht mehr wehren und Harry angreifen. Er fühlte Zorn in sich aufkommen und hielt den Druck aufrecht.

Nach einigen Minuten, in denen Harry nicht ganz klar denken konnte und den Druck unwissentlich immer weiter erhöhte, spürte er plötzlich eine Hand auf seiner Zauberstabhand. Sie lag einfach nur oben auf, drängte aber nicht seine Hand nach unten.

Harry ließ seine Hand sinken, woraufhin der Todesser wenige Zentimeter auf den Boden fiel. Harry sah die Person an, die neben ihm stand. Er war überhaupt nicht verwundert, dass es Frederick war. Dann blickte er auf den Boden, wo seine Löwin lag. Sie hatte eine dicke Streifwunde auf dem Bauch und atmete schwer.

Frederick hingegen ging auf den Todesser zu und nahm ihm die Maske ab. Dann fühlte er seinen Puls. Er lebte noch. Nachdem er den Stab des Todessers genommen hatte, stand er wieder auf, hob ihn damit an, drehte sich um und legte den Stab auf seiner Schulter ab. Es sah so aus, als hielte er ein unsichtbares Seil, das über seiner Schulter lag und sich um den Todesser wand.

Harry sah hoch. „Der Vater von Noth. Ein Schüler aus Slytherin“, sagte er. Frederick hob eine Augenbraue. „Stimmt, du kennst Theodore ja.“ Frederick nickte.

Argus Filch kam um die Ecke, da er Arbeit in diesem Teil des Schlosses hatte.

„Würden Sie bitte diesen Eindringling in eine Kerkerzelle legen?“ Er nahm den Stab von seiner Schulter und gab ihn an den Hausmeister.

Argus Filch sah zuerst etwas verwundert, nahm dann aber den Stab und zog so Theos Vater hinter sich her.

Harry kniete schon die ganze Zeit über bei seiner Löwin. Als Frederick nun neben ihm stand, sah Harry ihn hoffnungsvoll an. „Kannst du ihr helfen?“

Frederick ging in die Hocke und legte eine Hand auf die Löwin, die auf der Seite lag und schwer atmete. Er fühlte ihren Puls und sah nach ihren Lebenszeichen. Er schloss kurz seine Augen und sah danach Harry an. „Du hast nicht viele Möglichkeiten. Ich kann dir lediglich helfen. Sie ist schwer angeschlagen. Die erste Möglichkeit ist, ihre fließende Magie in eine statische, ruhende zu überführen.“ Harrys Augen begannen feucht zu werden, denn er wusste genau, was das bedeutete. „Die nächste und letzte Möglichkeit, du gibst ihr einen Teil deiner Magie und Lebenskraft ab. Dies ist aber sehr gefährlich und kann dich nicht nur um Jahre altern lassen, sondern kann dich auch deine Magie kosten oder dich umbringen.“ Jetzt war Harry geschockt. Jetzt begannen Tränen über sein Gesicht zu laufen. „Es gäbe noch eine andere Möglichkeit.“ Frederick pausierte, um Harry die Möglichkeit zu geben seine Tränen zu trocknen und sich zu beruhigen.

„Welche?“, fragte Harry nachdem er sich wieder etwas beruhigt hatte.

„Versetze sie in eine Art Stasis und sieh zu, dass du viele Helfer findest, die dich unterstützen. – Es müssen aber so viele sein, wie Hogwarts Schüler hat. – Geh jetzt in den Unterricht. Ich werde sehen, dass ich sie am Leben halte, bis du zu einer Entscheidung gekommen bist.“

Wie benommen tat Harry was von ihm verlangt worden war. Er holte seine Sachen und ging mit den anderen in den Unterricht. Doch er war heute mal wieder nicht genau bei der Sache.

Frederick nahm unterdessen die Löwin mit in seine Räumlichkeiten und legte sie auf das weiche Sofa.

Warum hast du ihn angelogen? Ich bin doch nicht so krank, wie du es dargestellt hast?

Weil er eine wichtige Lektion lernen muss. Emotionen dürfen in einem Kampf keine Rolle spielen. Wenn der eigene Partner oder die Partnerin getroffen wird, muss man dies ignorieren oder verdrängen. Darum kann man sich nach der Schlacht kümmern. – Aber das wichtigste ist: Er muss Verluste verkraften können. Bleib ein paar Tage hier und erhole dich. Ich werde ihm später berichten, dass ich einen Weg gefunden habe, dir bei deiner Genesung zu helfen und du den Hauptteil erledigt hast.

Luna nickte. Sie verstand das. Das war einer der letzten Punkte, die er noch lernen musste. Sie spürte, dass er diese Lektion besser schnell lernen sollte, denn es könnte schneller sein, als ihnen allen lieb war, dass eine Entscheidung herbeigeführt werden könnte.

Erst als am Nachmittag das Duell zwischen Katharina und Zacharias war, wurde Harry wieder ruhiger und konnte teilweise sogar abschalten. Er begann langsam den Schmerz zu verarbeiten.

Als Harry erkannte, dass sich Katharina und Zacharias besser verstanden und auch zueinander gefunden hatten, obwohl sie es immer noch geheim hielten, begann es ihn von seinen Sorgen um Luna abzulenken. Er war fasziniert, was sich die beiden ausgedacht hatten. Sie turnten umher, duckten sich und sprangen in die Luft, um den Flüchen auszuweichen. Sie blockten sie mit Schildzaubern und lenkten sie um. Es war richtig spannend, was sich die beiden ausgedacht hatten. Fast fühlte sich Harry an seine Duelle mit Elber zurück erinnert. Dann an das mit Flitwick und zu guter Letzt an das mit Dumbledore im letzten Jahr.

Dieses Duell ging ihm immer wieder durch den Kopf, doch er wusste nicht, wieso. Er sah weiter seinen beiden Mitschüler zu, die sich am Ende ihres kleinen Showduells verbeugten und den Applaus der anderen empfingen. Da die Stunde heute nur aus dem Duell bestand, welches etwa eine halbe Stunde gedauert hatte, machten sich alle auf den Weg zurück in ihre Gemeinschaftsräume.

Katharina und Zacharias kamen auf Harry zu und beide drückte ihn kurz. Zacharias bedankte sich bei Harry mit einem Handschlag und einem Klopfer auf dessen Schulter.

„Wofür?“, fragte Harry, da er in diesem Moment nicht daran gedacht hatte, was er den beiden gutes getan hatte.

„Dafür, dass du uns zusammen gebracht hast und dafür gesorgt hast, dass wir unsere Gefühle zueinander dem anderen gegenüber eingestanden haben.“

Harry hob eine Augenbraue.

„Jetzt tu nicht so“, meinte Zacharias. „Du hast uns schließlich zusammengebracht.“

Harry wollte schon: Na ja sagen, unterließ es aber. „Wie kommt ihr auf diese Idee?“, fragte Harry mit verwundertem Ausdruck und verwunderter Stimme.

„Jetzt tu nicht so“, meinte auch Katharina. „Du weißt genau, was wir meinen.“

Zacharias nickte und packte dann seine Sachen zusammen, die er in einer Ecke des Raumes abgelegt hatte.

„Was ist mit deinen Haaren?“, fragte Harry leise.

„Ich habe sie unter Kontrolle.“

„Weiß Zacharias davon?“

Sie schüttelte ihren Kopf. „Ich will es ihm in ein paar Tagen sagen.“

Harry nahm sie ein paar Schritte zurück und winkte Zacharias her, da sich dieser umgedreht hatte. „Wann wollt ihr es den anderen sagen?“, fragte er leise.

„In etwa einer Woche.“

„Was haltet ihr davon, es heute schon den Pärchen im Schloss zu sagen?“

Katharina dachte kurz nach, denn immerhin würde es bedeuten, dass sie und Zacharias im Gemeinschaftsraum der Paare sein würden. „Naja“, begann sie, doch Zacharias sah sie vollkommen fassungslos an. „ich erklär’s dir“, sagte sie und führte ihn aus dem Raum hinaus.

Harry folgte ihnen kurz darauf und sah Ginny, die auf ihn gewartet hatte. Er fasste den Entschluss, ihr endlich vom Gemeinschaftsraum der Paare zu erzählen und ihn ihr zu zeigen. Auf dem Weg dorthin erzählte er ihr, was er dort erlebt hatte und wie man hineinkommen würde.

Im Inneren wurden sie freudig von ein paar Pärchen begrüßt.

„Wurde aber auch Zeit, dass ihr hier mal auftaucht.“

„Warum seid ihr nicht schon früher hergekommen?“

„Weil wir einen anderen Platz haben“, sagte Ginny. Doch sie bereute diese Aussage kurz darauf, als sie bemerkte, dass dies Harry gar nicht recht gewesen war.

„Welchen?“, wurden sie gefragt.

„Einen, den ihr nicht zu Gesicht bekommen werdet“, antwortete Harry knapp und zeigte auf ein Bild von Salazar Slytherin, das im Raum hing.

„Seine Privaträume also“, schloss Donan.

Harry nickte nur. Er führte Ginny vor die Tür des Raumes, in dem Luna und er ihre Nächte verbracht hatten.

„Was hast du?“, fragte sie ihn.

„In diesem Raum …“

„Ich verstehe“, sagte Ginny, als sich Harry unterbrochen hatte, und öffnete die Tür.

Das Zimmer sah genauso aus, wie er es zuletzt verlassen hatte. „Warum sieht das immer noch so aus?“, staunte er.

Beide sahen sich im Zimmer um und verließen es nach etwa einer viertel Stunde wieder. Als Ginny die Tür geschlossen hatte, war auf dem Türschild, auf dem vorher nur Reserviert gestanden hatte, nichts mehr zu lesen. Es war leer.

„Vielleicht deshalb“, murmelte Harry.

„Was meinst du?“, fragte seine Freundin nach.

„Vielleicht steht deshalb nichts auf dem Schild, weil wir nicht vorhaben, hier zu schlafen“, sagte Harry. „Die Zauber über den Räumen wirken sehr schnell. Kaum hatten Luna und ich damals den Raum betreten und uns hier umgesehen, war unser Name auf dem Schild zu lesen.“

„Und warum willst du mit mir nicht hier sein?“, fragte sie. Man merkte ihr eine leichte Enttäuschung an.

„Weil wir in Godrics Räumen zuhause sind, wenn wir im Schloss zusammen sein wollen“, antwortete Harry.

„Warum hast du dann auf Salazars Bild gezeigt?“

„Weil mehr Leute wissen, dass ich von ihm abstamme, als von Godric. Von ihm wissen nur eine handvoll.“

Als er Donan sah, meint dieser nur: „Von mir erfährt niemand was.“ Dann ging er an beiden vorbei und suchte sein Zimmer und das seiner Freundin auf.

„Gehen wir wieder zurück?“, fragte Harry.

Ginny nickte, doch sie kamen nicht weit. Sie trafen auf Katharina und Zacharias. „Schon hier?“, fragte Harry. „Hast ihn aber schnell überzeugt.“

„Ja, obwohl er sonst sehr zurückhaltend ist, was …“ Doch sie kam nicht weiter, da Zacharias sie küsste.

Harry wollte den beiden gerade sagen, dass sie wohl eine ganze Weile den Gang entlang und um ein paar Ecken gehen müssten, als er sah, dass auf dem Messingschild bereits die Namen der beiden stand. „Geht in euren Raum und seht euch etwas um“, meinte Harry und zeigte auf die Tür. Jene Tür, die gerade eben noch offen gestanden hatte und früher Luna und ihm zugewiesen gewesen war. Jetzt allerdings stand der Raum den beiden Neuankömmlingen zur Verfügung.

Harry und Ginny zogen sich zurück und sahen nicht mehr, wie die beiden staunten, als sie ihren Raum betraten.

Draußen auf dem Gang meinte Ginny. „Es ist schön hier, aber unsere Räume gefallen mir besser.“ Dabei küsste sie Harry zärtlich.

Wieder in Godrics Privaträumen las Harry weiter in den Büchern von Salazar, während Ginny zuerst duschte und dann einen Teil ihrer Hausaufgaben machte. In seinen Geist drängten sich zwei Fragen. Die erste war: Was würde mit seiner Löwin passieren? Und die zweite: Warum fiel ihm immer wieder das Duell mit Dumbledore ein, an dessen Schluss er immer dessen alten Zauberstab sah.

Er wusste, dass es der Elderstab war, der mächtigste Stab auf Erden. Aber als er mit ihm gezaubert hatte, fand er ihn nicht so mächtig wie seinen. Nachdenklich verließ er den Raum und wanderte durch die geheimen Gänge des Schlosses. Seine Füße führten ihn in den Gryffindorturm, wo er in seinem Koffer nach dem Stab suchte. Er nahm ihn in die Hand und setzte sich auf sein Bett. Er rollte ihn zwischen seinen Fingern und dachte nach. Ihm kam wieder die Geschichte der drei Brüder in den Sinn. Vor seinem geistigen Auge lief ein Film ab. Er wusste, dass der Stab durch Mord von einer Person zur anderen Übertragen wurde und sich der Stab immer dem Mörder untergeordnet hatte. Aber er hatte Dumbledore nicht ermordet.

Er dachte eine Weile nach, bis er Schritte hörte. Er verstaute seinen Stab wieder in der Truhe und ging über die internen Gänge in Godrics Räume zurück.

Abends legte er sich neben Ginny schlafen und hatte einen seltsamen Traum. Er sah sich in diversen Duellen. Einmal gewann er, dann verlor er wieder eines. Immer abwechselnd. Als er in der Nacht aufgewacht und auf dem Rückweg von der Toilette war, hielt er am Kamin an und sah in die leuchtende Glut.

Es ist nicht der Mord, dachte er nach. „Es ist der Sieg über den Gegner, der einem den Stab zuspricht. Der Mord ist nur ein netter Nebeneffekt.“ Dann sah er wieder das Duell mit Dumbledore vor sich. Albus hatte gegen mich verloren. Danach dürfte er kein Duell mehr … Er dachte diesen Gedanken nicht mehr zu Ende. Harry war wie in einem Rausch. Sollte der unbesiegbare Zauberstab, der Elderstab, nun ihm gehören? Würde er mit ihm gegen Voldemort antreten?


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Wer gebeten wird, in einem Harry-Potter-Film mitzumachen, würde niemals ablehnen. Und mir hat die Rolle Spaß gemacht. Bellatrix’ Persönlichkeit ist offenbar ernsthaft gestört. Sie findet es richtig toll, besonders böse zu sein. Wahrscheinlich ist sie in Lord Voldemort verliebt; immerhin hat sie für ihn 14 Jahre im Gefängnis gesessen. Jetzt ist sie wieder draußen und noch fanatischer als je zuvor.
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