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Das dunkle Ende - Eine Lektion in Sachen Geschichte

von Testhrus

Harry wandte sich wieder Firenze zu, schob die Liste ein und nahm das Gespräch wieder auf. „Was können Sie mir sonst noch über die Bibliothek sagen? Haben Sie Hinweise, was man tun muss, um dahin zu gelangen? Oder Hinweise auf den Ort, an dem sie steht, oder wer sie erbaut hat?“

Firenze brauchte ein paar Sekunden, bis er den Faden wieder gefunden hatte, da ihn der kleine Elf aus dem Konzept gebracht hatte.„Laut Sagen, aber auch gesicherten Geschichten, die in unserem Volk über Generationen weiter gegeben wurde, hat diese Bibliothek ein dunkler Zauberer erstellt. Er wollte damit die Zauber beherrschen und so die Leute unterdrücken, doch er wurde davon abgehalten. Wir wissen, dass die Bibliothek nicht auf dieser Welt ist.“ Harry dachte kurz nach und sah nach oben in den Sternenhimmel und zum Mond. Firenzes Blick folgte ihm. „Sehr richtig, Harry Potter. Die Bibliothek soll dort sein. Das ist aber eine Vermutung, die wir aus vielen Hinweisen gewonnen haben. Wir wissen es nicht mit Sicherheit.“

„Was ist aus dem dunklen Zauberer geworden?“, fragte Harry weiter.

„Hier beginnen unsere Sagen. Die Magie selbst soll ihm die Grundlage entzogen oder begrenzt haben. Alles Weitere sind nur Spekulationen.“

„Dass die Bibliothek auf dem Mond liegt, darauf deuten auch die spärlichen Informationen hin, die ich aus der Bibliothek von Hogwarts habe. Aber es ist nichts über den Ort bekannt. Wissen Sie noch etwas?“ Der Zentaur schüttelte den Kopf. „Dann danke ich Ihnen für die Informationen.“ Harry gab Firenze einen kurzen Überblick über seine Kenntnisse, verneigte sich schließlich und Firenze tat es ihm gleich.

Der Zentaur drehte sich um und galoppierte in den Wald hinein. Harry machte sich auf den Weg zurück zum Schloss und dachte nach. Er war nicht viel weiter gekommen, hatte nun aber über wenige Sachen Gewissheit. Dass sich die Bibliothek auf dem Mond befinden sollte, hatte er schon vermutet. Darin wurde er nun bestätigt. Und über den anderen Punkt, der den dunklen Zauberer betraf, hatte er Gewissheit. Darüber, ob er sie jemals finden oder gar betreten würde, war er sich noch nicht im Klaren. Es konnte zwar sein, dass er die genaue Lage herausfinden könnte, es ihm aber nicht möglich sein würde, dorthin zu kommen. Was hat Firenze mit der Sache der Magie gemeint, die ihm die Grundlage entzogen haben soll?, fragte sich Harry.

„Wo kommen Sie denn her?“, fragte ihn Professor Sinistra, als er durch das Tor ins Schloss kam.

Harry sah auf und erkannte erst jetzt, wer ihn fragte. „Professor Sinistra, ich komme vom Rand des verbotenen Waldes, wo ich mit Firenze gesprochen habe. Er hat mir etwas über die Mondbibliothek erzählt.“

„Kommen Sie in mein Büro, dann können wir uns darüber unterhalten.“

Zusammen gingen sie die Treppen ein Stockwerk nach oben und kürzten den Rest des Weges über die Aufzüge ab. In ihrem Büro angekommen, setzten sich beide und Harry teilte ihr seine Erkenntnisse mit.

„Ich habe herausgefunden, dass die Bibliothek nicht auf dieser Welt sein soll. Die Zentauren vermuten sie auf dem Mond, wissen es aber nicht genau. Sie haben mir aber bestätigt, dass ein dunkler Zauberer die Bibliothek erschaffen habe, aber von der Magie gehindert sein soll, die Zauber zu beherrschen und somit die anderen zu unterdrücken.“

Professor Sinistra sah Harry eine Weile an. „Sie bedrückt doch sonst noch etwas“, meinte sie.

Harry fragte sich, was sie damit meinte, bis ihm etwas einfiel. „Seit letztem Schuljahr, ich weiß nicht mehr genau seit wann, höre ich jeden Mittag eine Stimme, die mir sagt, dass ich zu ihr kommen soll. Ich habe sie ein paar Mal auch um Mitternacht gehört. Immer dann, wenn ich nicht geschlafen habe.“

„Meinen Sie, dass die Magie Sie ruft?“, fragte seine Astronomielehrerin.

Über diese Möglichkeit hatte Harry noch nicht nachgedacht, da er sich die Magie nicht als Person vorstellen konnte. „Das halte ich für absurd“, sagte Harry.

„Sie lernen hier die Magie beherrschen und halten etwas für absurd?“, fragte sie scherzend nach.

Harry nickte, dachte aber trotzdem nach. Er konnte sich nicht vorstellen, dass die Magie so etwas wie eine Persönlichkeit hatte. „Sie wollen mich doch veralbern“, meinte Harry.

„Wissen Sie, manchmal habe ich wirklich das Gefühl, dass die Magie lebt. Aber wahrscheinlich haben Sie Recht. – Ich danke Ihnen für die Auffrischung.“

Er verabschiedete sich und ging zurück in den Gryffindorturm. Dort angekommen kuschelte er sich erst einmal an Ginny und sah nachdenklich in das Feuer. Er genoss jede Minute mit ihr. Dieses Wochenende wollte er sie endlich in den Gemeinschaftsraum der Paare mitnehmen, nahm er sich jetzt vor. Er nahm noch seine Schulsachen heraus und setzte sich an seine Hausaufgaben. Da diese schnell erledigt waren, nahm er sich danach die Gästeliste von Dobby vor. Er las sie sich mehrmals durch und sortierte die Namen auf einem neuen Pergament an die entsprechenden Stellen.

Am nächsten Morgen kam Hermine herunter und setzte sich neben ihn. Interessiert betrachtete sie Harrys Werk, der noch ein paar Korrekturen vornahm, und zusammen mit Ginny gingen sie frühstücken. Ron ließen sie noch etwas liegen. Hermine bestand darauf, da er in letzter Zeit nicht besonders nett zu ihr war. „Soll er doch zu spät kommen und nichts mehr zum Frühstücken haben“, meinte sie.

Nach einer Stunde in Geschichte der Zauberei, bei der zum ersten Mal außer Kobolde auch etwas anderes dran kam und einer erneuten Stunde in Kräuter- und Pflanzenkunde, in welcher sie die aufgepäppelten Pflanzen erneut begutachten und einer Analyse derselben vornehmen mussten, kam wieder einmal eine Stunde in Zaubertränke. Nach längerer Zeit hatte er mal wieder eine Nachhilfestunde ergattert. Um genauer zu sein, waren es drei hintereinander. Harry fragte sich, was sie wohl dieses Mal durchnehmen würden. Seine Okklumentikstunden waren schon beendet.

Später, vor dem Abendessen, hatte er etwa Zeit und schrieb die Platzkarten für die Elfen. Danach verteilte er sie im Saal, in dem die Trauung stattfinden würde. Er nahm sich vor, etwas aus dem Buch der Elfe zu lesen, und rief es zu sich. Hier, im großen Saal, war er ungestört. Da er aber etwas Gesellschaft wollte, holte er auch Albus’ Bild her und stellte es an den Rosenbogen. Der Direktor im Bild schlief gerade, aber Harry störte das nicht. Er schlug das Buch auf und begann zu lesen.

Die Elfen sind seit jeher ein stolzes Volk. Ursprünglich aus den Feen, die sich von weltlichen Belangen gelöst hatten, um sich fortan der Bildung ihres Geistes zu widmen, und den Kobolden, jenen Gesellen, die ihnen die Widerstandsfähigkeit brachten, hervorgekommen. Vor tausenden von Jahren erblickte die Rasse der Hauselfen das Licht der Welt. Ihre Lebensfreude und ihr Drang anderen zu helfen, wurde schon bald berühmt. Überall schätzte man sie und war froh, wenn man solch einem dienstbaren Geist begegnete. Dies hielt über viele Jahrhunderte an. Obwohl sie den Menschen, denen sie besonders gerne dienten, magisch überlegen waren, zeigten sie ihre wahren Fähigkeiten nicht.
Der Leidensweg der Elfen begann mit der Bindung an Zaubererfamilien und deren Belange. Systematisch begannen einige Familien, ihre Elfen als Eigentum und nicht mehr als Angestellte oder Mitglieder der Familie zu sehen. Obwohl diese Knechtschaft keiner genaueren rechtlichen Untersuchung standhalten würde und die Elfen trotz ihres aktuellen Status immer frei sein würden, fügten sich die gutmütigen Wesen dem Druck, den sie in einigen Familien spürten.
Diese Behandlung der einst so geschätzten Mitglieder einer stolzen Rasse macht die Hauselfen erst zu dem, was sie heute sind. Sklaven!
In einigen Familien mussten die Elfen Dinge tun, die ich hier nicht niederschreiben möchte. Ein Tod einer Elfe durch die Hand ihres
Besitzers blieb folgenlos. Man beschaffte sich einfach einen neuen dienstbaren Geist, wenn man des alten überdrüssig wurde.
Elfen haben keine Lobby …


Harry schlug fassungslos das Buch zu, doch er hatte kaum Zeit richtig darüber nachzudenken, denn es war Zeit zum Essen und er ging in die Große Halle, wo er auf seine Freunde und seine Freundin traf. Auf dem Weg dorthin fiel ihm ein Satz ein, der zwar stimmte und einen wahren Kern hatte, aber von dem Harry nicht wusste, warum er ihm einfiel. Ein Todesser, ein Zauberstab, ein eiserner Wille – zusammen eine tödliche Waffe. Die Suche nach Strategien gegen den Terror beginnt mit der Frage, was in den Köpfen derer, die Voldemort unterstützen, vorgeht. Kurz bevor er seinen ersten Bissen nahm, sprach er ihn am Tisch aus und erntete erst einmal irritierte Blicke.

Nach dem Essen kehrte er nochmals in Godrics Privaträume zurück. Sein Blick wanderte durch den Raum. Er öffnete eine Holztür und sah in einen nach rechts gebogenen Gang, der ein Gefälle hatte. Er folgte ihm, wie es schien, um 450 Grad. Es schien so, als hätte er sich einmal um seine eigene Achse gedreht und dann noch um neunzig Grad nach rechts. Er stand vor einer Steinwand, die einen Griff hatte. Er fasste ihn an und drückte die entstehende Tür auf. Als er auf den Gang getreten war, schloss sich die Tür wieder. Einen Meter von ihm entfernt auf der linken Seite war ein Fenster, das den Wald von Hogwarts zeigte und einen Teil des Sees. Direkt vor ihm war eine Wand. Auf der rechten Seite sah er den Gang mit dem runden Kreis auf dem Boden, den er als Eingang genommen hatte. Der Kreis war etwa sechs Meter von ihm entfernt.

Harry drehte sich und sah zum Fenster hinaus und auf die Wipfel der Bäume herab. Sie bewegten sich im Spiel des Windes, der heftig zu blasen schien. Dort drin war immer noch Grawp, Hagrids Halbbruder. Er hatte ihn schon lange nicht mehr besucht, hatte aber andererseits absolut kein Verlangen dies zu tun. Harry nahm sich vor, sollte ihn mal ein innerer Impuls erfassen, direkt zu ihm zu gehen, da sich dieser sonst wieder verlieren würde. Er wollte Hagrid damit einen (für Harry großen) Gefallen tun. Mehrere Minuten sah er stumm auf die Bäume des Waldes und den See hinab, entdeckte den Kraken, der scheinbar mit ein paar Schülern Ball spielte, da er diesen immer wieder aus dem Wasser zurück zu den Schülern warf. Als es dem Kraken keinen Spaß mehr machte, zog er seinen Fangarm einfach unter Wasser, nachdem er den Ball zurückgeworfen hatte.

Harry drehte sich um und entdeckte am Ende des Ganges Miss Norris. Beide sahen sich eine Weile an, bis Harry seinen Stab zog, den Boden unter sich erwärmte und leicht polsterte. Er setzte sich im Schneidersitz auf den Boden, den Körper zur Wand aus der er eben herausgetreten war, richtete seinen Blick zur Katze und winkte sie zu sich. Diese sah weiterhin unbeeindruckt zu Harry und setzte sich auf ihre Hinterpfoten. Harry winkte sie noch einmal zu sich, doch als sie nur stumm da saß und ihn ansah, wandte er seinen Kopf ab und sah nach oben durch das Fenster. Er betrachtete den wolkenverhangenen Himmel, an dem außer Weiß in verschiedenen gräulichen Schattierungen und Blau sonst keine Farbe zu sehen war. Er wünschte sich, dass das Fenster etwas tiefer hängen würde, so dass er hinaus sehen könnte. Interessiert betrachtete er die Wand, in der das Fenster eingelassen war. Es sah aus, als ob die Wand nicht mit den anderen des Ganges verbunden war. Harry fasste leicht schmunzelnd an den Fenstersims und zog interessehalber daran. Das Fenster schien seiner Bewegung zu folgen. Ebenso die es umgebenen Steine. Als der Sims etwa zehn Zentimeter über dem Boden war, hörte Harry auf. Er sah zum Fenster hinaus und legte seine Hände locker über seine Knie, sodass er zwischen seinen Oberschenkeln, seinem Oberkörper und seinen Händen ein Dreieck hatte, durch das man hindurchsehen konnte.

Harry schloss nach einer Weile seine Augen und hing seinen Gedanken nach. Er bemerkte nicht die beiden Samtpfoten, die sich auf seinen linken Oberschenkel stellten. Er bemerkte sie erst, als Mrs Norris es sich auf seinem Schoß gemütlich gemacht hatte. Noch hielt Harry seine Augen geschlossen, da er vermutete, dass sie ihn beobachten würde. Als er seine Augen öffnete und auf sie hinab sah, bemerkte er, dass sie ihren Kopf auf seinem rechten Oberschenkel liegen und ihre Augen geschlossen hatte. Harry fing an sie zu streicheln, was Miss Norris mit einem Schnurren quittierte.

Harry schloss wieder seine Augen und zunehmend leerte sich sein Geist. Er hatte wieder das Gefühl, das er gehabt hatte, als er einen Stein unter seinem Tarnumhang aufspüren sollte. Mittlerweile war er besser geworden und konnte diese Übungen alleine machen. Seine kleinen Magiefäden sondierten wieder ihre Umgebung und trafen auf Miss Norris. Nach einer Weile bildete sich von der Katze ein dickerer Faden aus, war Harry der inneren Meinung. Er folgte der Spur durch das Schloss. Nach ein paar hundert Metern traf dieser Faden auf Argus Filch. Harry merkte, dass er genau dieser Spur zu folgen schien, ohne genau zu wissen, warum. Harry wartete und zog seine Fäden zurück.

Es dauerte noch ein paar Minuten, bis Mr Filch um die Ecke kam und Harry dort sitzen sah. Als er seine Katze entdeckte, wusste er nicht mehr, was er zuerst sagen wollte. Langsam und nachdenklich kam er auf Harry zu. Zunächst sah er auf seine Katze, dann auf Harry. Beide öffneten ihre Augen und sahen dem Hausmeister ins Gesicht. Miss Norris stand auf und strich ihrem Herrchen um die Beine.

„Das Fenster muss wieder dorthin, wo es vorhin war“, meinte Filch.

„Ich denke, das schaffen Sie auch. Es lässt sich einfach so verschieben.“

Mr Filch schaute Harry an und fragte sich, ob ihn Harry veralbern wollte. Es dauerte eine Weile, bis er zaghaft an den Fenstersturz griff und ihn nach oben drückte. Zu seinem Erstaunen funktionierte dies problemlos. Harry stand auf und stellte sich neben seinen Hausmeister. Stumm sahen beide durch das Fenster hinaus.

Nach etwas längerer Zeit begann Harry die Fragen zu stellen, die ihm auf der Seele lagen. „Mr Filch? Warum haben Sie so einen Hass auf uns Schüler? Ist es, weil wir zaubern können und Sie nicht? Oder wurden Sie von Ihrer Familie verstoßen, weil Sie ein Squib sind, konnten sich aber von unserer Gemeinschaft nicht vollends lösen und führen nun innerhalb dieser ein Randdasein?“

Es dauerte mehrere Minuten, bis Mr Filch ihm antwortete. „Beides, zu einem gewissen Teil. Einen anderen Beitrag hat Peeves beigesteuert.“ Dann, nach einer Weile, fragte er: „Woher wissen Sie, dass ich ein Squib bin?“ Es lag kein Argwohn oder Bitterkeit in seiner Stimme.

„Zum einen hatte Dumbledore mal etwas erwähnt, zum anderen war da dieser Brief, den ich in meinem zweiten Jahr gefunden hatte.“

„Ja, ich habe die Hoffnung nicht aufgegeben.“

Dann hatte Harry eine andere Idee. „Haben Sie Dumbledore nie um Unterstützung gebeten?“

Filch schüttelte den Kopf. „Ich bin stolz darauf, das, was ich zu tun habe, ohne Magie zu erledigen. Etwas, was ihr Schüler nie verstehen werdet.“

„Ich habe bis zu meinem elften Geburtstag nicht gewusst, dass ich zaubern kann. Ich weiß, was es heißt, die Sachen nur mit der eigenen Muskelkraft zu erledigen.“ Dann begann sich Harry zu fragen, warum es überhaupt Squibs gab. „Das bleibt unter uns“, sagte Harry und verabschiedete sich. Er strich der Katze noch ein paar Mal über das Fell und ging dann.

Zwei Gedanken gingen ihm durch den Kopf, als er durch das Schloss lief. Der eine war die Tatsache, dass es Squibs gab, die andere war die Verbindung zwischen Miss Norris und Mr Filch. Er fragte sich, ob man mit dieser Methode auch verwandtschaftliche Beziehungen herausfinden konnte. Er suchte den Lehrerflügel auf und trat vor den Teppich. Er suchte die Punkte, doch das Muster hatte sich verändert. Er dachte nach, was es sein könnte. Dann drückte er auf drei Stellen und der Teppich rollte sich wieder hoch. Harry war erstaunt, dass es funktioniert hatte, doch Snape stand hinter dem Vorhang und wollte raus.

„Wo wollen Sie denn hin, Potter?“, fragte ihn Snape.

„Ich möchte Professor Elber etwas fragen.“

Snape nickte, trat durch das Loch heraus und ließ Harry hinein. Harry durchquerte den Flügel und sah dabei auf die Schilder. Vor der richtigen Tür angekommen, klopfte er. Kurz danach öffnete sich die Tür und Frederick stand dahinter.

„Hallo Harry, was gibt’s?“, fragte er.

„Ich hätte zwei Fragen, Frederick.“ Dieser bat seinen Besucher herein auf das Sofa und setzte sich gegenüber in einen Sessel. „Kann man mit dem Aufspürzauber, den du mir beigebracht hast, auch verwandtschaftliche Beziehungen aufspüren? Ich meine den, mit dem ich den Stein unter meinem Umhang habe aufspüren müssen.“ Frederick nickte. „Auch andere Beziehungen, wie Freundschaft?“ Wieder nickte er. „Dann zu meiner zweiten Frage“, begann Harry. „Warum gibt es Squibs?“

Plötzlich klopfte es an der Tür. Frederick stand auf und hatte kurz darauf die Tür geöffnet.

„Kannst du mal kurz kommen, Frederick?“, hörte Harry eine Stimme fragen, die er nicht richtig einordnen konnte, da sie im Raum etwas hallte.

„Ich bin gleich wieder hier, Harry“, hörte er Frederick sagen.

Danach schloss sich die Tür und Harry war alleine. Schon als er seine Frage gestellt hatte, war er der Meinung, aus Fredericks Reaktion herauslesen zu können, dass er ihm diese Antwort nicht geben wollte oder aber auch nicht geben konnte. Harry saß still da und starrte auf einen Punkt im Raum. Langsam schien sich in der Luft eine Kugel aus bläulichem Licht zu bilden. Harry dachte erst an einen Patronus, aber die Kugel verhielt sich weder so, noch hatte sie das typische Verhalten eines Patronus’. Dieses Gebilde war eigenartig. Harry brauchte eine Weile bis er eine Analogie herstellen konnte. Es schien so, als hätte er zu lange in eine helle Lichtquelle geschaut. Immer wenn er blinzelte schien das Objekt an Intensität zu gewinnen, verblasst danach aber sofort beständig.

„Wer bist du?“, fragte er, in der Hoffnung eine Antwort zu erhalten.

„Wer ich bin ist nicht wichtig“, kam eine Stimme aus der Kugel, die Harry überhaupt niemandem zuordnen konnte. „Hör zu, ich werde dir deine Frage beantworten. Es liegt an der Art, wie die Magie in ihnen wirken würde.“

Harry hob seine Augenbrauen, bis er wieder wusste, was seine Frage war. „Wie soll ich das verstehen?“, wollte Harry wissen.

„Sie würden sich selbst und ihrer Umgebung großen Schaden zufügen und sich selbst am Ende damit umbringen.“ Harry staunte. „Die Magie würde ihn ihnen anders wirken, als in normalen Zauberern. Squibs können deshalb nicht über sie verfügen, da sie bereits nach dem vierten Zauber tot wären.“

„Aber können die das nicht kontrollieren, oder auf die Magie bewusst verzichten, sodass sie für Notfälle einen Zauber zur Verfügung hätten?“ Harry konnte sich selber auf die Zunge beißen, da diese Frage überflüssig war, da er wusste, dass man Magie üben musste. Doch er bekam eine erstaunlicherweise eine ganz normale Antwort.

„Magie wirkt nicht nur bewusst. Magie wirkt auch, wenn du träumst, wenn du nicht daran denkst. Magie ist ein Teil von dir, wie ein Arm oder ein Lungenflügel. Sie ist ständig in Bewegung und wird gebraucht.“

So langsam kam Harry dahinter. „Dann wirkt die Magie deshalb nicht, da sie diese Personen schützt.“ Harry war der Meinung, dass die Kugel nickte. „Und was ist mit Muggeln?“

„Da verhält es sich ähnlich.“

Die Tür zu Fredericks Zimmer ging wieder auf und er selber kam herein. Die Kugel verschwand, noch bevor Frederick eine Chance hatte, sie zu sehen. Nachdenklich sah er auf Harry. Erst nach einigen Sekunden fing er sich wieder. Harry hatte den Eindruck, dass er vergessen hatte, dass Harry überhaupt hier war und dann über das Weshalb nachdenken musste.

„Deine Frage kann ich dir leider nicht beantworten“, sagte Frederick. Er stand noch immer kurz hinter der geschlossenen Tür und sah Harry an. „Gibt es sonst noch etwas, was ich dir beantworten soll?“

Dieser fragte nur zurück: „Willst du nicht, oder weißt du es nicht?“

„Letzteres.“

Harry nickte, stand auf und verabschiedete sich von ihm. Auf dem Weg durch den Flügel zurück kam er an einer Tür vorbei, auf der ein Messingschild mit der Aufschrift Flitwick angebracht war. Harry blieb stehen und dachte kurz nach. Kurz darauf klopfte er an die Tür des kleinen Professors und wartete.

„Moment“, hörte er von drinnen. Es dauerte noch einen Moment, dann öffnete sich die Tür und der kleine Mann sah zu Harry hoch, staunte kurz und meinte dann fröhlich. „Ja, Mister Potter, was kann ich für Sie tun? – Ach, kommen Sie erst einmal herein.“

Harry betrat das klein wirkende Zimmer. Das ganze Mobiliar war kleiner als üblich. Harry fand es interessant und sah sich um, doch er wandte sich gleich wieder seinem kleinen Lehrer zu. Dann stellte er eine Frage, die er am liebsten nicht gestellt hätte. „Soll ich mich auf einen Stuhl setzen, oder darf ich auf den Teppichboden?“

„Das steht Ihnen frei“, antwortete Flitwick unbeeindruckt.

Harry wartete, bis sich sein Professor gesetzt hatte und nahm dann auf dem Teppich Platz. „Hätten Sie Lust, bei unserer nächsten DA-Stunde mitzumachen?“

„Welche Rolle haben Sie mir zugedacht?“, fragte er ehrlich interessiert.

„Ich dachte da an eine kleine Demonstration, so wie Dumbledore und Elber letztes Jahr in der Kammer unten.“

„Da war ich leider nicht dabei“, sagte der kleine Mann.

Klar, dachte sich Harry. Dann hatte er eine Idee. „Kennen Sie Denkarien?“, fragte er. Flitwick nickte. „Dann hole ich Sie morgen nach dem Essen ab. Ich zeige Ihnen das Duell. Ist Ihnen das recht?“

Flitwick überlegte kurz und meinte dann: „Wenn Sie Zugriff auf ein Denkarium haben, dann gerne. Das interessiert mich. – Wann ist das Treffen?“

„Nächsten Mittwoch“, sagte Harry.

„Dann ist das abgemacht.“

Harry nickte, stand auf und verabschiedete sich vom seinem Professor. Er ging in sein Zimmer und holte seine Schulsachen, denn er musste noch Hausaufgaben machen.

* * * * *


„Frederick?“, fragte Hermine, als sie nach einer Unterrichtsstunde alleine mit ihm im Raum war.

„Ja, Hermine.“

„Ich habe Erkenntnisse über den Namen, den sie mir genannt hatten. Nyneve.“ Frederick nickte. „Ich habe fünf Personen mit diesem Namen gefunden. Ich habe erfahren, dass Sie alle diese Personen kannten, aber mit keiner der Personen insofern verbunden waren, dass Sie eine Schuld begleichen müssten, oder sich zu etwas verpflichtet fühlten.“ Erneut nickte er. „Was ist es dann?“, fragte sie völlig verzweifelt.

Frederick atmete einmal tief durch. „Ich nehme an, dass es sich bei einer der Personen um eine Ihrer Vorfahrinnen handelt. Eine andere trafen Sie immer in der Nähe von Wasser und die dritte war auf einer tropischen Insel und hatte eine braune Hautfarbe.“

„Die ersten beiden stimmen, aber die tropische Insel nicht.“

„Sie fragen sich bestimmt, ob eine dieser Frauen etwas damit zu tun hatte.“ Hermine nickte. „Lassen Sie all diese Personen außer Acht. Was ist Ihre Meinung, Ihr Gefühl?“

Hermine dachte nach. Zwischenzeitlich kam ihr sogar der Gedanke, dass es überhaupt nichts mit dem Namen zu tun hatte. Diesen Gedanken verwarf sie allerdings wieder.

„Kommen Sie mit in mein Büro. Dort ist es gemütlicher und Sie können sich setzen.“ Zusammen stiegen sie die Treppen nach oben und setzten sich im Büro auf die Stühle. „Wie würden Sie reagieren, wenn ich Ihnen sagen würde, dass der Name nicht ausschlaggebend war?“

Hermine lief es kalt den Rücken runter. Das darf doch nicht wahr sein. Er hat mich suchen lassen, obwohl das alles umsonst war?, fragte sie sich.

„Ich glaube, ich kenne Ihre Reaktion“, sagte er, als er ihre Verzweiflung bemerkte. „Aber der Tipp war echt. Und er musste so kryptisch sein, damit Sie sich damit beschäftigen konnten.“ Hermine fiel ein Stein von ihrem Herzen. „Lassen Sie mich Ihnen eine kleine Geschichte erzählen. Ihre fünffache Urgroßmutter hatte damals Nyneve, Ihnen auch besser unter dem Namen Nimue bekannt, aus einer misslichen Situation heraus geholfen. Aus Dankbarkeit hatte Nyneve die Erstgeborene Ihrer Vorfahrin mit einer Art Zauber oder auch einer Art Segen belegt. Ihre Vorfahrin hat sie darauf hin aus Dankbarkeit nach ihr benannt. Deshalb hieß ihre Ururururgroßmutter auch Nyneve.“

„Aber warum?“

„Weil ihre Familie etwas Besonderes ist. Aus Ihrem Zweig ist bisher noch nie eine Hexe oder ein Zauberer hervorgegangen, bis heute.“

„Ich bin die erste meiner Familie?“, fragte Hermine ganz erstaunt. „Es gab die ganze Zeit niemand, der …“ Bisher hatte ich immer gedacht, dass zumindest irgendjemand von meinen Vorfahren … Oder doch nicht?

Während Hermine ihren Gedanken nachhing, sah Frederick sie nur stumm an. Auch jetzt kann ich dir den wirklichen Grund nicht nennen, aber du wirst einmal die Mutter einer der größten Familien unserer Gesellschaft werden.

„Darf ich gehen?“, fragte Hermine schließlich.

„Sie waren es doch, die um eine Unterredung gebeten haben. An Ihnen liegt es, die Unterhaltung zu beenden.“

Hermine nickte, verabschiedete sich und ging dann.

Während Hermine ihre Unterhaltung mit Frederick gehabt hatte und nun Zeit brauchte, um darüber nachzudenken, traf sich Harry mit Dora und noch einem Elfen namens Astirim, um Vorbereitungen für die Hochzeit von Dobby und Winky zu treffen.

„Hallo Dora“, begrüßte er die ältere Elfe.

„Hallo Harry“, gab sie zurück, als sie mit ihrem Kollegen Astirim auftauchte. „Das hier ist Astirim. Er ist der dritte im Bunde.“

„Hallo Astirim, ich bin Harry“, begrüßte Harry den Elfen und verbeugte sich leicht.

Der Elf sah ganz entgeistert auf Harry. Er konnte nicht glauben, dass man einen Menschen dazu auserkoren hatte, eine Hochzeit für Elfen zu leiten. Harry gab Dora das Buch zurück und bedankte sich bei ihr.

„Ich weiß jetzt, wie ich die Zeremonie gestalten werde.“ In kurzen, knappen Worten begann er den beiden Elfen, zu erklären was er vorhatte.

„Ich kann es immer noch nicht glauben, dass ein Mensch eine Hochzeit für Elfen abhält. Leiden wir denn nicht schon genug?“, fragte Astirim.

Dora zog ihn an einem Ohr und meinte: „Dieser Mensch, wie du so abfällig gesagt hast, hat Dobby zur Freiheit verholfen und er hat Elfen, die er gut behandelt.“

Astirim sah zuerst Dora und dann Harry erstaunt an. „Ich komme halt nicht so viel raus“, sagte er.

„Du hast wohl eher vergessen, was dir Dobby gesagt hatte, denn ich wette, dass er dir gesagt hat, wer die Trauung abhält.“

Astirim überlegte eine Weile. „Du hast Recht“, sagte er. „Mein Gedächtnis ist nicht mehr so wie es früher war.“

Plötzlich stand Luna im Raum und schnupperte herum. Als die Elfen sie sahen, staunten sie zunächst. Dann stutzten sie und sahen Harry fragend an.

„Sie ist nicht echt“, sagte Dora. Harry nickte. „Es ist ein Zauber“, bemerkte sie und sah zurück auf die junge Löwin.

„Ich nehme alles zurück, was ich gesagt und gedacht hatte“, sagte Astirim. „Sie sind wirklich außergewöhnlich, Harry.“

„Was hast du aus dem Buch alles erfahren?“, fragte Dora.

„Genug, um mir eine Meinung zu bilden und auch um die Trauung leiten zu können. Ich dachte mir folgendes …“, machte er weiter.

* * * * *




„Aber Frederick, warum sind wir hier?“, fragte Draco, als beide in einem großen leeren Zimmer im Schloss standen.

„Weil du Übung brauchst, Draco“, sagte dieser und legte ein Kissen auf den Boden.

„Aber ich kann das doch schon.“

„Können schon, Draco. Aber nur wenige Minuten und unter Schmerzen. Du musst es aber dauerhaft können.“

„Und warum kann ich es nicht alleine machen?“

„Das haben wir doch schon Mal durchgesprochen. Du brauchst jemanden mit Erfahrung, der auf dich aufpasst. Du könntest dich verletzen oder schlimmeres.“

„Schlimmeres?“, fragte Draco ganz ungläubig.

„Du könntest in deiner Form stecken bleiben.“

Draco sah nicht glücklich aus, nickte aber.

„Ich möchte dich auf etwas vorbereiten, was dir eventuell nicht gefallen wird. Es ist nur eine Möglichkeit, verstehst du?“ Draco nickte erneut. „Es kann sein, dass ich mal keine Zeit habe und du mit McGonagall vorlieb nehmen musst.“ Draco verzog das Gesicht, als hätte er Zahnschmerzen. „Es ist nur für den Fall der Fälle, falls ich mal nicht kann. Es besteht die Möglichkeit, dass sie eine Übungsstunde mit dir macht. Ich hoffe aber nicht, dass dies mal der Fall sein wird.“

Draco nickte erneut.

„Fang an“, meinte Frederick und setzte sich auf ein kleines Kissen, das auf dem Boden lag.

Draco konzentrierte sich und die Verwandlung begann. Aus seinem Rücken wuchsen Flügel und seine Hände wurden zu Pfoten, ebenso seine Beine. Nach etwa zehn Sekunden stand ein kleiner Drache vor Frederick.

„Und nun, Draco. Versuch dich zu konzentrieren und deinen Geist zu leeren. – Versuche zu schlafen.“

Draco gab nun ein Grollen von sich. Er versuchte sich zu konzentrieren und alle unnötigen und lästigen Gedanken zu verdrängen. Heute klappte es besser. Der Schmerz wurde weniger. Nach über einer dreiviertel Stunde konnte er sich nicht mehr beherrschen und verlor seine Animagus-Form. Erschöpft und schwer schnaufend lag er am Boden. Ein einziger schmerzerfüllter Laut drang aus seiner Kehle, versiegte aber nach nicht einmal einer Sekunde.

Frederick stand auf und hob Draco hoch, legte ihn danach auf einer Couch ab und zog eine Decke aus dem Nichts über ihn drüber. Dann strich er ihm über die Haare. „Du warst heute gut, Draco. Deine Mutter und deine Schwester können stolz auf dich sein. – Selbst dein Vater wäre stolz auf dich.“

Draco nickte mit geschlossenen Augen und eine einzelne Träne verließ sein Auge. Dann begann er wegzudämmern.

Er wachte nach einer halben Stunde wieder auf. „Was ist eigentlich mit Harry?“

„Wie kommst du jetzt auf den?“

„Ich hatte einen Traum.“

„Pass auf, wenn du in deiner Animagus-Form bist. Ich vermute, er ist ein Drachenhüter?“

„Sowas wie dieser Charlie Weasley?“

„Nein. Es ist eine natürliche Begabung. Er versteht die Drachen, ihre Art. Er kann, wenn er will und angeleitet wurde, Drachen führen. Das heißt, sie ordnen sich ihm unter, wenn es um das Wohl ihrer Art geht.“

„Was heißt das für mich?“

„Wenn er auf dir reiten möchte um deiner Art zu helfen, dann wirst du ihn gewähren lassen.“

„Ich lasse ihn doch nicht auf mir reiten.“

„Du hast mich nicht verstanden. Es war keine Bitte von mir. Auch kein Befehl. Wenn er dir sagt, dass du ihn irgendwo hin bringen mögest, dann nickst du instinktiv und wirst ihn aufsitzen lassen. Wenn du dich besser fühlst, dann sieh es als eine Art inneren Zwang an, dem du dich nicht entziehen kannst.“

„Was macht ein Drachenhüter?“

„Er sorgt dafür, dass es eurer Rasse gut geht. Er wird sie bei größeren Gefahren durch die Menschheit schützen, aber er bedient sich auch ihrer.“

„Wie darf ich das verstehen?“

„Wenn ich weiß, wie, dann sage ich es dir. – Kurz, ich habe keine Ahnung. – Ich weiß auch nicht alles.“

Draco lächelte leicht und nickte. Dann schmiegte er sich an die einzige männliche Person, der er genug vertraute. „Kannst du mir noch was zu den Flammen erklären, die ich bei der Feuerprobe gesehen habe?“

„Verwandle dich in deine Drachenform und höre in dich hinein. Dann wirst du die Antwort selbst wissen.“

Draco stand von der Couch auf und verwandelte sich wieder in einen Drachen. Sofort kehrte der Schmerz zurück. Er versuchte in sein Inneres zu hören und ein kleines Teil des Wissen strömte auf ihn ein.

Zurück in seiner menschlichen Form meinte er: „Ja, jetzt weiß ich es. Feuer bedeutet nicht nur Tod und Zerstörung. Es bedeutet auch Leben, Licht und Wärme.“ Dann erzeugte er auf seiner Hand eine kleine Flamme, die in den unterschiedlichsten Farben schimmerte.

„Siehst du, Draco“, sagte Frederick. „Das ist etwas, was nicht viele können.“

„Drachenhüter?“, fragte er.

„Möglich, wenn ihm ein Drache das Geheimnis der Flammen verrät?“

„Weißt du es?“

„Nein, und das ist auch gut so. Nur diejenigen, deren animagische Form ein Drachen ist oder die selbst Drachen sind, wissen um diese Form der Magie. Es ist die Existenz der Drachen. Ihre Art mit der Magie umzugehen. Ihre Art des Schutzes. Es wäre gefährlich, wenn es Hexen oder Zauberer in die Finger bekommen würden.“

„Aber ich bin doch ein Zauberer.“

„Nicht mehr. Du bist auch zum Teil ein Drache. Es war ein glücklicher Zufall, dass dich deine Eltern Draco genannt haben und deine Form ein Drache ist. Diese seltene Kombination hat dafür gesorgt, dass du jetzt weißt, was du erfahren hast. – Du wirst es übrigens mit niemandem außer einem Drachen teilen können.“

„Ich habe dich letztes Jahr gesehen, als du dich mit den Drachen unterhalten hast, Frederick. Was hast du da so lange gemacht?“

„Mich mit ihnen unterhalten.“ Und als er Dracos skeptisches Gesicht sah, erzählte er weiter. „Ich habe ihnen von meiner Vergangenheit erzählt. – Diese war alles andere als rühmlich. Die Drachen haben viel unter mir gelitten. Da fand ich es mehr als gerechtfertigt, dass ich ihnen mein Leben offenbarte. Meine Vergangenheit. All das, was ich getan habe.“

„Warum hast du all das getan?“

„Aus Langeweile. Ich wollte mehr, viel mehr. Und das bekam ich auch. Aber der Preis dafür war schrecklich und kostete viele Menschenleben.“

„Wolltest du so wie Dumbledore werden?“

Frederick schüttelte den Kopf. „Du bist auf der falschen Seite.“

„Der dunkle Lord.“

Frederick nickte. „In vielen Bereichen war ich tiefer in die dunklen Künste vorgedrungen als er.“

„Was hat sich geändert?“

„Der Zwang, Buße zu tun. – Frag bitte nicht genauer nach. Wenn ich dazu bereit bin, wirst du es erfahren. Falls ich schon gestorben sein sollte, wirst du es auf anderem Wege erfahren, denn ich kann es dir dann nicht mehr erzählen.“

„Wie?“

„Denkarium, Briefe, Erzählungen von anderen Personen. Tagebücher oder aufgeschriebene Sachen von mir. Warte es einfach ab.“

Draco nickte und kuschelte sich erneut an Frederick. Die Berührung einer männlichen Bezugsperson hatte ihm seit längerer Zeit gefehlt. In einem Zustand der Entspannung meinte Draco noch: „Ich habe schon lange keine gemeinsamen Träume mehr mit Harry.“

„Das ist auch gut so. Ihr habt alles, was es zu sagen gab, ausgetauscht und feindet euch nicht mehr an“, sagte Frederick.

Dann schlief Draco erneut ein.

Als er wieder erwachte, war Frederick schon verschwunden, und Draco verließ das Zimmer und machte sich auf den Weg zu den Kerkern.


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