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Fanfiction

Das dunkle Ende - Erbe

von Testhrus

Die Ferien waren in Bälde und Harry hatte zwischen zwei Stunden wieder eine Vision. Er sah den Ring, einen von Voldemorts Horkruxen, klar und deutlich vor sich und er wusste, wo er war. Doch er hatte nicht viel Zeit und musste sich beeilen.

„Tammy!“, rief er und der Elf erschien.

„Sir Harry wünscht?“, fragte Tammy nach.

„Wir müssen dringend und schnell wohin. Du begleitest mich“, sagte er und reichte der Elfe die Hand.

„Wohin?“, fragte sie als sie seine Hand ergriff.

Kurz darauf standen sie in einem Wohnzimmer. „Hierhin“, sagte Harry.

„Sir Harry kann durch die Schutzzauber der Schule apparieren?“

„Ja, das habe ich letztes Jahr gelernt. Ich nutze es aber nur im Notfall. – Hör zu, wir suchen einen Ring. Du weißt was ein Horkrux ist?“

„Ja, mein Vater hat mir davon erzählt, ich kann ihn spüren.“

„Wo ist er?“

„In der Schachtel dort, auf dem Kaminsims.“

Harry trat an die Schachtel und öffnete sie mit einem Taschentuch. Den Ring daraus entnahm er mit selbigem. Dann spürte er Voldemorts Anwesenheit. Er war noch etwa hundert Meter entfernt und legte gerade einen zusätzlichen Anti-Apparierschild über das Gebäude. Auf normalem Wege kam er nicht mehr weg.

„Kannst du den Ring so duplizieren, dass er dem Original genau gleicht?“

„Bis auf die magischen Signaturen, die er ausstrahlt, ja.“

„Dann tu es.“

„Aber Sir. Er wird es bemerken.“

„Darum kümmere ich mich.“

Tammy nickte und duplizierte den Ring. Harry legte danach die magischen Signaturen unter Zuhilfenahme seines Amulettes darüber. Nun hatte er zwei identisch wirkende Ringe. Das Original ließ er in seine Tasche gleiten. Das Duplikat legte er wieder mit dem Taschentuch in der Hand in die Schachtel zurück und schloss sie sorgfältig. Dann hörten beide die Vordertüre. Sie mussten sich schnell in einen Türrahmen stellen und den Zeitpunkt abpassen, in dem Voldemort in das Wohnzimmer trat. Sie versteckten sich lautlos unter der Treppe in einem Verschlag, aus dem sie heraus schauen konnten, aber nicht entdeckt werden konnten.

Ihre Herzen klopften schneller, als sich Voldemort umdrehte und skeptisch durch den Raum blickte. Er schwang seinen Zauberstab und Harry griff instinktiv nach Tammys Hand. Keine Sekunde zu früh, wie sich herausstellte, denn ein Personen-Aufspür-Zauber fuhr durch beide hindurch. Harry sah das Amulett ganz kurz aufleuchten. Anscheinend schützte es beide.

Dann drehte sich Voldemort wieder um und öffnete das Kästchen. Er nahm den Ring heraus und sah ihn sich an. Mehrere Minuten untersuchte er ihn. Dann steckte er ihn ein und schloss das Kästchen wieder. Er verlies das Haus und zündete es mit seinem Zauberstab an. Danach trat er aus dem Apparitionsbannkreis heraus und verschwand. Harry und Tammy kamen unter dem Verschlag heraus und versuchten zu entkommen. Doch die Flammen hatten das Haus bereits umzingelt.

Nachdenklich steckte Harry seine Hände in die Tasche und steckte versehentlich den Ring über seinen Finger. Sofort merkte er, wie der Horkrux von ihm Besitz ergreifen wollte. Harry rollte seine Augen nach oben und versuchte sich dagegen zu wehren. Vor seinem inneren Auge sah er wieder die Szene in Dumbledores Büro, als er darüber aufgeklärt wurde, dass er Voldemorts Seelenteil magische Energie entzog.

Das ist es, dachte er.

Er konzentrierte sich darauf, die magische Energie zu absorbieren. Als er fertig war, wurde ihm schwarz vor Augen. „Horkrux unschädlich“, flüsterte er Tammy entgegen und brach bewusstlos zusammen.

Die kleine Elfe zerrte Harry in den ersten Stock, nachdem es im Erdgeschoss zu heiß wurde. Nach bangen Minuten, in denen die Elfe versuchte Harry wach zu bekommen oder zu entkommen, wachte dieser wieder auf.

„Wie viel Zeit ist vergangen?“, fragte Harry.

„Eine Minute zwanzig“, sagte die Elfe. „Wir müssen hier raus, Sir.“

Harry nickte und versuchte sich aufzurichten. Tammy half ihm dabei. Harry versuchte mit Tammy an der Hand zu apparieren. Doch es gelang ihm nicht. Langsam wurde es immer heißer.

Schwebender Ortswechsel. Das habe ich schon viermal gemacht. Er sah Tammy an, die besorgt zurück sah. „Dann gehen wir jetzt“, sagte er, hielt ihre Hand fester und fing an zu laufen. Das Atmen fiel ihm mittlerweile schwer. Wieso klappt das nicht?, fragte er sich.

Es hat geklappt, weil du mitgezogen hast, hörte er Salazar in seinem Geist.

Dann klappt es bei Tammy nicht. Ich müsste sie zurück lassen. Er blieb stehen. „Hast du versucht, alleine zu apparieren?“

„Ja, Sir Harry. Es hat nicht geklappt.“

„Lässt du dich von mir auf den Arm nehmen?“ Tammy sah ihn komisch an. „Das was ich vorhabe klappt nicht. Und ich vermute, weil du neben mir bist. Ich möchte es versuchen, wenn ich dich bei mir habe.“

Tammy dachte nach und nickte dann.

Harry nahm sie hoch und hielt sie vor sich wie ein Vater seine Tochter halten würde. Harry drehte sich um und ging vorwärts. Tammy hielt er so, dass sie sehen konnte, wohin die Reise ging. Mit jedem Schritt veränderte sich die Umgebung , bis sie in Hogwarts in der Küche standen. Er ließ Tammy auf den Boden und setzte sich erschöpft auf eine Bank.

Ein paar Elfen kamen zu ihm und kümmerten sich um beide, indem sie sie in den Krankenflügel brachten.

„Madam Pomfrey!“ piepste eine der Elfen. „Kommen Sie schnell. Wir brauchen Hilfe. Verdacht auf Rauchvergiftung.“

Sie kam vom Nebenbett, auf dem ein Patient lag, und sah sofort nach beiden. Zuerst Tammy, da sie stärker hustete. Sie verschwand in einem Nebenraum und kam mit zwei Bechern zurück. Sie gab Tammy und Harry davon zu trinken. „Ich komme in zwei Minuten wieder.“ Dann ging sie.

Als sie wieder da war, fragte sie: „Wie ist das passiert? Und vor allem wo?“

Harry sah die anderen Elfen an, die daraufhin nickten und verschwanden. Jetz war nur noch Tammy hier. Es war deren Angelegenheit, wenn sie es den anderen erzählen wollte, aber es war Harry nicht recht, vor anderen Elfen darüber zu sprechen.

„Zuvor habe ich noch eine Frage? Schaffe ich es zur nächsten Stunde?“

„Sie beginnt in fünf Minuten.“

„Dann hören Sie nur zu und stellen mir bitte keine Fragen. Nach dem Unterricht werde ich Ihnen dann rede und Antwort stehen, falls Sie es wünschen.“

Madam Pomfrey nickte schweren Herzens.

„Tammy und ich waren auf einer Spur. Es musste schnell passieren. Voldemort war hinter dieser Sache her. Wir waren außerhalb des Schlosses. Er hat jetzt eine Fälschung.“

Madam Pomfreys Herz blieb fast stehen.

„Ich sollte zum Unterricht.“ Dann stand er zusammen mit Tammy auf, nahm sie bei der Hand und sie apparierte mit ihm vor das Klassenzimmer. Danach verschwand sie kurz und holte seine Tasche. Er schaffte es rechtzeitig zum Beginn der Stunde bei Professor Binns.

Während der Stunde erzählte er Ron und Hermine von seinem Ausflug und am Ende des Tages sah er nochmal bei Madam Pomfrey vorbei. Tammy war gerade mit der Nachuntersuchung fertig und verschwand vor Harrys Augen, als er das Zimmer betrat. Er folgte Madam Pomfrey in ihr Büro und erzählte ihr, was passiert war.

* * * * *


Harry kam mit seinem Tarnumhang und dem Ring, den er Voldemort abgeluchst hatte, auf das Quidditch-Feld und legte sie vor Professor Elber auf den Boden, der dort schon wartete.

„Ich sehe, du hast die Sachen, um die ich dich bat.“ Harry nickte. „Haben sich der Stein und der Umhang schon einmal berührt?“, fragte Frederick weiter.

„Ich weiß nicht“, antwortete Harry.

Harry warf den Ring, den er in ein Taschentuch eingewickelt hatte, in seinen Koffer auf den Tarnumhang und schloss den Deckel. Durch die Erschütterung und das nicht ordnungsgemäß gefaltete Tuch, rollte der Ring heraus und kam auf dem Tarnumhang zum Liegen. Sofort begannen beide für mehrere Sekunden an zu leuchten. Dann ebbte das Leuchten wieder ab und verschwand.


„Ich habe den beiden keine große Beachtung geschenkt. Ich habe den Ring einfach in den Koffer geworfen und dann den Deckel zugemacht.“

Elber nickte. „Breite deinen Umhang aus.“ Harry tat, was von ihm gefordert wurde. „Und nun legst du den Ring mit dem Stein darauf.“ Harry tat auch dies. Dann zog Elber eine längliche Schachtel unter seinem Umhang hervor und gab sie Harry. „Lege den Inhalt auf den Umhang.“

Harry nahm das Kästchen an sich, öffnete es und staunte, als er einen Zauberstab darin liegen sah. Ehrfürchtig entnahm er ihn, da er ihn erkannt hatte. Er hatte Dumbledores alten Zauberstab in den Händen.

„Wie bist du an den ran gekommen?“, fragte Harry.

„Ich habe ihn geholt“, antwortete sein Professor. „Sonst wäre er jetzt nicht dein Eigentum.“

„Wie? Mein Eigentum!“

„Dumbledore hat ihn dir vererbt, weißt du das nicht?“

„Nein, Professor McGonagall hat davon nichts gesagt.“

„Dann hat das Ministerium auch sie nicht darüber informiert. – Nun mach schon“, sagte er schließlich und schaute auf den Stab in Harrys Hand.

Harry legte nach einigem Zögern den Stab auf seinen Umhang, worauf hin alle drei Gegenstände zu leuchten begannen. Als sich das Leuchten gelegt hatte, meinte Frederick: „Zieh den Umhang an, ohne Kapuze.“ Harry zog den Umhang an und ließ die Kapuze herunter hängen. Nun sah man noch einen Kopf und einen Teil seiner Schuluniform, da er den Mantel nicht ganz geschlossen hatte. „Stell dir vor, es wäre ein ganz normaler Mantel.“ Nachdem sich Harry darüber Gedanken gemacht hatte, war der Mantel nicht mehr durchsichtig, sondern hatte eine dunkelbraune, fast schon schwarze Farbe. „Gut“, sagte Frederick. „Weiter geht’s. Überprüfe den Ring auf Flüche. Ich nehme an, du hast ihn noch nicht an deiner Hand stecken gehabt.“ Harry verneinte, denn er hatte ihn schon an seinem Finger stecken gehabt und untersuchte den Ring auf schwarze Magie. Dann steckte er ihn sich erneut an. „Wünsch dir deine Eltern herbei“, sagte Frederick und kurz darauf standen Lily und James vor ihm. Harry wollte sie schon begrüßen, merkte aber, dass es nicht seine echten Eltern waren, wie er sie zu Weihnachten gesehen und erlebt hatte. Es waren Abbilder, die nur die Erinnerungen hatten, an die sich Menschen vor dem Tod erinnern konnten. Kurz darauf verschwanden sie wieder. „Und nun, nutze den Stab um den kleinen Stein dort schweben zu lassen.“ Harry lies den Stein schweben und erneut leuchteten die Gegenstände für einen kleinen Teil einer Sekunde auf. „Lege die Sachen wieder ab und setz dich mit mir“, sagte Frederick und wartete, bis Harry fertig war.

„Warum musste ich all das machen, Frederick?“, fragte Harry nach.

„Geduld, das kommt noch. – Lasse denselben Stein nun mit deinem Zauberstab schweben.“ Harry tat auch dies. „Hast du einen Unterschied gespürt?“

„Nein“, meinte Harry. „Doch. Er fühlte sich fast wie mein Zauberstab an. Die beiden sind sich ähnlich.“

„Und warum?“, fragte Frederick nach. „Hast du nicht etwas anderes gelernt?“ Das gab Harry zu denken. Frederick griff in seinen Umhang und zog seinen Stab heraus. „Versuch mal diesen.“ Doch auch mit diesem Stab klappte es ganz normal. Frederick nahm ihn entgegen und sah Harry an.

„Wieso klappt es mit den drei Stäben ganz normal?“, fragte sich Harry mehr selbst, als dass er seinen Urur-Urgroßvater fragte.

„Was hast du denn erwartet? Und vor allem, was hat dir Mr Ollivander gesagt, als du deinen ersten Zauberstab bei ihm gekauft hast?“

Harry erinnerte sich zurück und sagte dann: „Es ist der Zauberstab, der sich den Zauberer aussucht, Mister Potter.“

„Und warum?“ Darauf konnte Harry nur seine Schultern heben und senken. „Zauberstäbe sind Lebewesen mit Empfindungen, Gefühlen und Bedürfnissen wie wir auch. Man kann sie nicht mit Menschen oder anderen magischen Lebewesen vergleichen, eher mit Pflanzen. Pflanzen haben ein Bedürfnis nach Nährstoffen, Licht, Schatten oder in der Sonne, Wind und Wasser. Bei Zauberstäben ist es ähnlich. Sie benötigen einen angenehmen Fluss an Magie, der durch sie strömt, und eine Person, die zu ihrem Charakter passt.“

„Das erklärt aber noch nicht, warum es bei diesen drei Stäben so gut geklappt hat.“

„Das liegt an deiner Persönlichkeit“, sagte Frederick.

„Brauchen wir die Sachen noch?“, fragte Harry dazwischen. Frederick schüttelte seinen Kopf, was Harry dazu veranlasste, Tommy zu rufen und ihm aufzutragen, die Sachen sicher in seinen Koffer zu verstauen. „Wie meinst du das, an meiner Persönlichkeit?“

„Ist dir gar nichts aufgefallen, als du die anderen Stäbe verwendet hast?“ Harry schüttelte den Kopf. „Dann nimm nochmal meinen Stab und stelle dir vor, er funktioniere schlechter als deiner.“ Harry lies wieder den Stein schweben. Doch es funktionierte dieses mal etwas schlechter. „Und nun die andere Richtung.“ Erneut vollzog er den Zauber und stellte fest, dass es ihm leichter fiel.

„Woran liegt das?“, fragte Harry.

„Daran, dass du und der Zauberstab euch sehr gut versteht.“

„Das hat Mr Ollivander schon zu mir gesagt.“

„Auch, dass jeder Zauberstab einen eigenen Charakter hat und jeder Zauberer ebenfalls?“ Harry zog seine Stirnmuskeln zusammen. „Wenn ein Zauberer und ein Zauberstab zusammen arbeiten, dann passen sie für gewöhnlich zusammen.“ Harry nickte. „Wenn aber zwei unbekannte aufeinander treffen, läuft es nicht so gut, da sie andere Bedürfnisse haben.“ Harry nickte erneut. „Wenn nun aber du, oder der Stab, oder auch ihr beide, eure Bedürfnisse etwas ändert oder einige zurücknehmt, dann klappt es wieder besser. Ihr beide beginnt miteinander zu kommunizieren. Ergo, jeder Zauberer kann mit jedem Zauberstab ähnlich gute Resultate erzielen. Das geht aber auf Kosten der Konzentration, aber das funktioniert.“

Langsam begann sich in Harry ein Bild zu formen. Er gab Frederick seinen Stab zurück und dachte nach. Er stand auf und lief etwas umher. Das musste erst einmal sickern. „Wie klappt das, wenn ich den Zauberstab eines Feindes nehme? Bisher haben wir ja von Freuden …“

„Ich sprach allgemein“, sagte Frederick. „Zeit zum Essen.“ Er stand auf und ging neben Harry Richtung Schloss.

„Was ist nun mit dem Umhang?“, fragte Harry, um seine Frage von vorhin wieder aufzunehmen.

„Hast du die Geschichte, die ich dir letztes Jahr zu lesen gab, noch in Erinnerung?“ Harry nickte. „Was hältst du davon?“

„Die drei Brüder aus dem Märchen sind die Peverell-Brüder, wie ich inzwischen weiß. Von einem von ihnen stamme ich ab. Er hat den Tarnumhang erschaffen. Die anderen haben den Stein, der jetzt in einen Ring gefasst wurde, und den Stab erschaffen.“ Frederick nickte. Harry dachte nach. „Es scheint mir so, als wollten mir die drei Gegenstände sagen, dass sie wieder zusammen gefunden haben. Außerdem habe ich nichts über Nachkommen der anderen beiden Brüder gefunden.“

„Das ist richtig. In Folge dessen …?“

„Bin ich der rechtmäßige Eigentümer der Gegenstände.“

„Exakt.“ Das musste Harry erst einmal verdauen. „Noch etwas. Woraus ist der Elderstab gemacht?“

„Aus einem Holunderstrauch“, antwortete Harry.

„Was hat dir Mister Ollivander über die Verwendung von Hölzern in Zauberstäben beigebracht?“

„Nicht alle sind geeignet, zum Beispiel Birne, Apfel und … Holunder“, keuchte Harry.

„Warum funktioniert dann der Stab so ausgezeichnet?“

Darauf wusste Harry keine Antwort. Er hatte nicht einmal eine Idee.

„Ich erzähle dir eine Geschichte, die du aber für dich behalten wirst. Einer der frühen Zauberstabmacher hat festgestellt, ob aus eigenem Unvermögen oder aus anderen Gründen, dass bestimmte Holzsorten sich nicht für Zauberstäbe eignen. Die anderen haben das übernommen.“

„Hätte nicht später einmal jemand das doch noch versucht?“

„Bei den Traditionen unserer Gesellschaft?“ Harry musste schmunzeln. „Aber dein Einwand ist berechtigt. Es haben ein paar versucht, diese Hölzer zu verwenden, doch ihr Unterbewusstsein, das sie darauf trainiert hatte, machte ihnen einen Strich durch die Rechnung. Es funktionierte nicht.“

„Aber warum dann bei meinem Vorfahren?“

„Er beherrschte, wie du, Okklumentik. Er hatte sich alles störende Wissen unterdrückt und konnte so von vorne anfangen. Damit hat er es geschafft.“ Frederick zog noch einmal seinen Zauberstab, zeigte ihn Harry und meinte dann: „Birne.“ Dann steckte er ihn wieder ein und ihre Wege begannen sich zu trennen, da er vor dem Essen noch kurz mit Aurora sprechen wollte.

* * * * *


Harry hatte sich dieses Jahr nicht in die Liste derer eingetragen, die die Ferien über in Hogwarts bleiben wollten. Dieses Jahr hatte er etwas vor. Ron erzählte schon seit Wochen, dass sie nach Frankreich reisen würden und bei den Delacours die Ferien verbringen wollten. Da Bill und Fleur geheiratet hatten, sollten sich die Familien in Frankreich noch einmal treffen. Der Louvre und der Eiffelturm standen auf dem Programm und natürlich Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett. Bill und Fleur hatten natürlich viel Zeit füreinander, es ging eher darum, dass sich die Familien besser kennen lernen sollten und dies war eine passende Gelegenheit.

Hermine hingegen wurde mit ihren Eltern von Viktor Krum eingeladen. Er war mit Victoria Glennshmitt verlobt, einer polnischen Besenfabrikantin. Er hatte geschrieben, dass er sie während einer seiner Werbespotts für ihre Firma kennen und lieben gelernt hat. Er wollte Hermine nochmals sehen, bevor er heiratet, und sie seiner Verlobten vorstellen.

Harry jedoch hatte etwas anderes vor. Er packte gerade seine Tasche, die er über die Ferien brauchen würde, und sah sich noch einmal um. Dann rief er seine Elfen her. Er hatte mittlerweile einen Namen, den er sagte, wenn er alle Elfen rufen wollte.

„Auenland“, rief er in den Raum hinein, in dem nur noch Ron und Neville waren und ebenfalls packten.

Es ploppte, und seine Elfen erschienen. „Sir Harry hat gerufen“, sagte Kreacher.

„Ja, ich bin die Ferien über weg. Ihr könnt hier in der Küche bleiben, zu Frederick gehen, falls er eure Hilfe braucht, oder mit mir zu Arabella Figg kommen. Ich selber werde von dort mit meiner Tante auf eine Reise gehen. Wir beide wissen nicht genau, wohin. Aber falls uns jemand von euch, sobald wir bei Arabella sind, auf diese Reise begleiten möchte, kann er dies tun. Die Entscheidung könnt ihr erst dort treffen.“

Harrys Elfen nickten und überlegten, während Harry seine Tasche weiter packte. Ihm fiel auf, dass die Elfen, während sie sich in ihrer Sprache unterhielten, den Raum bereits auf Vordermann brachten. Zumindest die Bereiche des Raumes, die ungenutzt waren. Also Deans und Seamus’ Betten und Kommoden. Als sie fertig waren, hatte Harry seine Tasche fertig gepackt und stellte sie neben das Bett. Sofort erschien eine Hauselfe und nahm die Tasche mit, um sie am Bahnhof zu deponieren.

Nach ein paar Ermahnungen seitens Harry, hielten sich die Elfen in seiner Gegenwart nicht mehr ausdrücklich im Hintergrund, falls sie gerade wenig zu tun hatten und so ihre Arbeit etwas verteilen konnten. Es war keine große Entlastung für die Elfen, aber immerhin hatten sie dadurch pro Tag zwanzig Minuten mehr Zeit, die sie an anderen Stellen, an denen sie sonst kaum nachkamen, einsetzten konnten.

Er sah seine Elfen an, die bereits fertig waren.

„Kreacher und seine Söhne werden noch in Hogwarts bleiben, bis alle Schüler weg sind und am nächsten Tag noch ein paar Vorbereitungen für deren Rückkehr treffen“, sagte Kreacher. „Dann werden Kreacher und seine Kinder nachkommen und bei Madam Figg bleiben, bis Sir Harry wieder kommt.“

Bilbo antwortete: „Ich und mein Sohn, sowie meine Frau Eowin, haben noch Verpflichtungen gegenüber unserem derzeitigen Arbeitgeber. Wir können also nur im Notfall zu Ihnen kommen.“

Harry nickte und verabschiedete sich von seinen Elfen. Er konnte sich die Elfen immer mal wieder holen, damit sie sich besser kennen lernen konnten. Zusammen mit Neville machte er sich auf den Weg zum Tor.

„Du, Harry?“

„Ja, Neville.“

„Meinst du, Luna hätte an mir Interesse?“ Harry blieb stehen. Als Neville das sah, meinte er nur: „Ich … ich meinte ja nur. Tut mir leid, Harry, dass ich gefragt habe.“

„Ich meine, dass du Luna direkt küssen könntest. Meiner Meinung nach wartet sie schon lange darauf, dass du die Initiative ergreifst. Geh einfach hin, sage ihr, dass du sie gerne hast, sehr gerne sogar und frage sie, ob du sie küssen darfst. Dann wartest du einfach was passiert und hältst sie während des Kusses fest. – Und nein, Neville, ich will dich nicht veralbern.“

„Meinst du echt?“, fragte er.

Harry setzte sich wieder in Gang und zog Neville am Arm mit, während er weiter zum Tor lief. Er fragte Luna gedanklich, ob sie schon am Tor sei, und als sie dies bejahte, sagte er ihr, sie solle warten, er müsste mit ihr was besprechen. Auf den Einwand, dass es so doch auch ginge, meinte Harry nur, dass ihn das Laufen und gleichzeitig Unterhalten mit jemandem zu sehr anstrenge. Luna akzeptierte und wartete.

„Sie wartet am Tor auf dich“, sagte Harry frech und wartete auf Nevilles Reaktion.

Am Tor angekommen schob Harry Neville leicht zu Luna hin und ging weiter.

„Du wolltest doch was von mir, Harry“, rief sie ihm nach.

„Ich?“, fragte er scheinheilig, „Nein, aber Neville.“

Damit war der Weg für ihn frei. Neville wurde rot, als ihn Luna durchdringend wie immer ansah. Harry ging hinter einen Brunnen um zu sehen, aber nicht gesehen zu werden. Er harrte der Dinge, die da kamen.

„Ja, Neville?“, fragte Luna um die Stille zu durchbrechen.

„Ja also Luna, ich … ähm … mag dich … sehr sogar. Darf ich … darf ich …“ Er holte noch einmal Luft. „Darf ich dich küssen?“, fragte er, Harrys Rat beherzigend.

Das war deine Idee, Harry, hörte dieser in seinen Gedanken.

Er wusste nicht, wie … doch zu mehr kam er nicht. Er spürte eine Welle der Zuneigung für Neville und sah, wie sich Luna ihm um den Hals warf und ihn fordernd küsste.

Einige Schüler die gerade herauskamen jubelten oder rieten den beiden, sich ein Zimmer zu nehmen, doch die beiden schienen das nicht zu registrieren. Als Luna den Kuss brach, sah sie Neville glücklich an. Harry setzte seinen Weg zum Bahnhof fort und hing dem Gefühl nach, Neville mehr als nur zum Freund zu haben. Er musste sehr genau differenzieren, was Lunas Gefühle in diesem Fall waren. Bei zu großen Gefühlsausbrüchen, musste der jeweils andere von beiden immer noch aufpassen, dass die Gefühle des anderen sich nicht mit den eigenen mischten.

Harry lächelte still in sich hinein, als Luna und Neville Händchen haltend nebeneinander zum Zug gingen.

Der Hogwarts-Express wartete schon und der Zug war auch schon von Schülern gefüllt. Harry setzte sich in ein leeres Abteil, das kurz darauf von Neville und Luna besetzt wurde. Sonst kam keiner, der sich zu ihnen setzte. Ron und Hermine, sowie seine Freundin Ginny, waren mit den anderen Vertrauensschülern in einem größeren Abteil untergebracht, da es eine Sondersitzung mit der Direktorin und einigen Lehren gab, für die vorher keine Zeit mehr gewesen war. So war während der Fahrt Zeit genug sich die Landschaft anzuschauen, die Gespräche zu führen und sich auf die Ferien einzustimmen.

Der Zug machte gerade den ersten Ruckler, als ein kleiner Elf neben Harry auf dem Sitz apparierte. Es war Frodo. Da der Zug jetzt fuhr, konnte keiner mehr in den Zug apparieren. Harry war ganz erstaunt darüber, dass der kleine Elf sich neben ihn gesetzt hatte. Harry hielt aus dem Fenster Ausschau nach dem Vater des kleinen Elfen. Als er ihn entdeckte, öffnete er das Fenster und rief ihm zu: „Er ist bei mir. Kannst du ihn holen?“ Doch Bilbo schüttelte nur mit dem Kopf. „Dann werde ich auf ihn aufpassen, bis wir in London sind. Holst du ihn dann ab?“ Der Elfenvater nickte und Harry zog seinen Kopf zurück, winkte aus dem Fenster dem Elfen zu und zog danach das Fenster des Waggons nach oben zu.

„So mein kleiner, dann wirst du wohl die Fahrt über bis nach London bei uns verbringen.“

„Au toll“, antwortete der kleine Elf.

„Dein Vater wird dir aber noch dein Fehlverhalten klar machen, wenn er dich abholt. Das ist jetzt schon das zweite mal.“ Der kleine Elf senkte seine Ohren. „Und auch von mir wirst du jetzt was zu hören bekommen. Du kannst doch nicht so einfach mir nichts dir nichts hier auftauchen und mitfahren wollen. Wenn du wenigstens gefragt hättest. Aber so nicht. Das ist nicht in Ordnung. Ich werde es deinem Vater überlassen dich dafür zu bestrafen.“ Die Ohren des kleinen Elfen fielen noch weiter ab.

Harry setzte sich wieder und sah mit leichter saurer Miene zum Fenster hinaus. Doch von diesem Zwischenfall mal abgesehen, war die Fahrt dann doch recht unterhaltsam und kurzweilig.

Luna bedankte sich bei Harry, indem sie seine Hand drückte. Auf Nachfrage meinte sie nur, dass es die Zusammenführung von ihr und Neville sei. Und als Strafe schickte sie ihm eine Welle der Lust, die Harry beinahe einen Orgasmus brachte. Er konnte sich gerade noch wehren und die Gefühle reflektieren, sodass Luna nun schwer schnaufen musste.

Neville bedankte sich auf seine Art, indem er Harry versprach ein paar Pflanzen für ihn mitzubringen, die er dann verschenken oder behalten konnte. Er wollte die Ferien über Pflanzen suchen gehen. Als Luna das hörte, entbrannte ein Gespräch zwischen beiden, in dem es darum ging, ob beide mit Nevilles Großmutter und Lunas Vater auf Reisen gehen würden.

Harry beschäftigte sich die Reise über mit sich selbst und mit dem kleinen Frodo. Vor allem aber hinderte er ihn daran, im Zug hin und her zu laufen und so die anderen Schüler zu erschrecken.

Normalerweise hatte ein Zauberer gegen einen Elfen keine Chance wenn es um Zauber ging, aber Harry hatte durch die freiwillige Nacht mit Frodo einen Teil seiner Magie übernommen, sowie Frodo einen Teil von Harrys Magie in sich aufgenommen hatte. Dies hatte Bilbo ihm erst kürzlich erklärt, da er schon fast offiziell zur Familie gehört. Harry hing gedanklich bei der einen Nacht, als er mit dem kleinen Frodo unter einer Decke lag und sie schliefen.

Gegen Abend wurden die ersten Häuser der Stadt sichtbar und eine viertel Stunde darauf stand der Zug in London im Bahnhof King’s Cross. Harry verabschiedete sich von seinen Freunden und vor allem von Ginny, während er mit ihr durch die Absperrung trat.

Seine Tante lächelte ihn an und sah auf die ineinander geschlungenen Hände. Harry wollte sie schon lösen, doch Ginny hielt seine Hand fest. So, als würde sie ihn nicht mehr loslassen und mit ihm alt werden wollen. Harry drückte ihre Hand kurz und Ginny ließ dann doch los, da Harry seine Tante umarmte. Sie war zwar nicht seine Mutter, aber die einzige Verwandte neben Dudley die er noch hatte. Ginny drückte ihm noch einen Kuss auf den Mund und verschwand im Getümmel des Bahnhofs. Harry schob seinen Trolly vor sich her zum Wagen und lud den Koffer in das Auto. Seine Tante war mit dem Auto von Arabella gekommen und zusammen fuhren sie nun zurück.

Bei Arabella angekommen wurde Harry erst einmal begrüßt. Nach einem reichlichen und guten Abendessen, ging Harry ins Bett. Er bezog sein altes Zimmer und schlief müde ein. Er konnte nur vermuten, dass man sich im Hintergrund um seine Sicherheit kümmerte.

Am nächsten Morgen, nach dem Frühstück, nahm ihn seine Tante mit. Sie apparierten in eine Lagerhalle, die in einzelne Bereiche unterteilt war. Harrys Tante öffnete das Vorhängeschloss und trat ein. Sie schaltete das Licht ein ging zur Seite, damit Harry sehen konnte, was die Erbstücke waren. Es war nicht sonderlich viel. Nur kleine Sachen und ein paar große. Eine ganze Zeit lang nahmen sie sich Teil für Teil durch und untersuchten es. Doch in keiner Tasse, keinem Service, keinem Möbelstück und keiner Uhr war irgendetwas. Kein Dokument fand sich, das etwas mit einem Geheimnis oder einer Karte zu tun haben könnte.

Entnervt gaben beide auf, nachdem sich nichts fand.

„Und nun?“, fragte seine Tante. „Ging das, was wir suchen, schon vor langer Zeit verloren?“

„Ich weiß nicht. Hast du noch etwas, was du geerbt hast, aber hier nicht liegt?“

„Ich wüsste nicht, was …“ Sie sah auf ihren Ring. „Der Ring. Den hat mir meine Mutter zur Hochzeit geschenkt. Ich habe ihn nie abgelegt.“ Sie fuhr über ihren Ring.

„Darf ich mal sehen?“, fragte Harry.

Seine Tante nickte und streckte ihm ihre Hand entgegen.

Harry lachte. „Selbst jetzt willst du ihn nicht ablegen?“

„Ich wüsste nicht wozu. Es ist mir nie in den Sinn gekommen.“

Harry stutze. Er zog seinen Zauberstab und berührte den Ring. Sofort begann er blau zu leuchten. Gleichzeitig ertönte eine Glocke. Dann verblasste das Leuchten wieder. „Hast du das gehört?“

„Ja.“

„Von wo kam das?“, fragte Harry. „Berühre den Ring mal mit deinem Zauberstab.“

Harry ging durch den Raum, während seine Tante den Ring ein paar mal berührte. Immer wieder horchte er in den Raum hinein, bis er das Geräusch einem Schrank zuordnen konnte. Er öffnete die Türen und gab seiner Tante ein Handzeichen. Das Geräusch schien von einem Gegenstand aus dem Schrank zu kommen. Mit einem Zauber leerte er den Schrank und verteilte den Inhalt sauber im gesamten Raum, um das Geräusch einem Gegenstand zuzuordnen. Doch ein erneutes Klingeln kam nicht von einem der Gegenstände, sondern aus dem Schrank. Da er an der Wand stand, entschied sich Harry, diesen mit einem Zauber leicht anzuheben, damit er ihn mit der Hand drehen konnte. Er drehte den Schrank um und sah auf die Rückseite. Ein erneutes Klingeln kam scheinbar aus dem Inneren des Schrankes, was Harry verwirrte. Er winkte seine Tante her und sah sich den Schrank genauer an. Er drehte und wendete ihn und stellte fest, dass die Rückseite des Schrankes dick und massiv war. Dann drehte er den in der Luft schwebenden Schrank nach oben und besah sich die Unterseite.

Die Unterseite war wie die Unterseite jedes anderen Schrankes auch. Stützen gingen vom Boden aus und eine Verkleidung verdeckte das grobe Holz. Doch Harry war mehr an der Rückwand interessiert. Er drehte den Schrank noch einmal und besah sich die Seite erneut. Er stellte fest, dass die Rückwand unten ein schmales Brett hatte. Er zog daran und es rutschte zur Seite, da das Brett verschiebbar war. Er entfernte es und sah in den schmalen Spalt. Darin war etwas, was er herausangelte.

Er hatte ein ledernes Bündel in den Händen. Der Schrank schwebte auf den Boden und blieb so liegen. Das Bündel legte er auf einen Tisch und öffnete es. Zum Vorschein kam eine goldene Uhr. Er legte sie neben den ledernen Lappen und überließ es seiner Tante, die Sachen zu untersuchen.

„Vaters alte Uhr. Er hatte sie jahrelang verwendet, bis er sie eines Tages durch eine Armbanduhr ersetzt hat, die wir ihm geschenkt haben. Seitdem habe ich diese Uhr nicht mehr gesehen.“

„Berühre nochmal deinen Ring.“

„Wozu? Die Uhr ist wohl der Schlüssel.“

„Ich will sicher sein.“

Seine Tante berührte nochmals den Ring. Die Uhr erklang erwartungsgemäß, doch auch das Leder reagierte. Es zeichneten sich feine blau leuchtende Linien ab, die eine Karte darstellten und ein Text, der in einer eigenartigen Sprache geschrieben worden war. Harry hatte solche Zeichen noch nie zuvor gesehen. Doch nach wenigen Sekunden verblasste die Schrift wieder.

„Schon vorbei?“, sagte seine Tante und wollte schon wieder ihren Ring berühren.

„Halt. Nimm sie mal in die Hand.“

Petunia nahm das Leder in die Hand und die Linien, sowie die Schrift kam wieder zum Vorschein.

Harry dachte nach. Die Zeichen begannen zu verschwimmen.

„Was ist denn jetzt los. Die Zeichen verschwimmen.“

„Wo, Harry?“

„Na auf der Karte.“

„Ne, da tut sich nichts.“

„Aber …“ Da meldete sich wieder sein verborgenes Wissen. Altertümliches Parsel. Du musst es auf dich wirken lassen. Die Schriftzeichen sahen jetzt wie normales Parsel für ihn aus. Diese konnte er lesen. „Aber warum in Parsel?“, fragte er sich, sprach es aber aus.

„Wie, Parsel? Du kannst das Lesen? Das ist Schlangensprache?“

„Ja. Ich kann mit … aber das weist du doch. Damals im Zoo, die Aktion mit Dudley.“

Seine Tante begann zu lachen. „Ja, daran kann ich mich erinnern. Die Aktion war Klasse. Nur schade, dass ich erst hinterher darüber lachen konnte und dir erst ein paar Vorhaltungen machen musste, obwohl Vernon das meiste tat.“

Harry sah seine Tante an. Er hatte noch nicht oft seine Tante herzhaft lachen sehen.

Nachdem sich beide beruhigt hatten, las Harry den Text. „Die Uhr bringt dich zu Famurgans Insel, zur Insel ihrer Stätte. Wenn du dich ihr würdig erweist, wenn die Stunde dir schlägt, dann musst du …“ Der Text veränderte sich, da Harry laut vorlas. „ … müsst ihr zusammen reisen und euer Ziel ist vorbestimmt. Sucht die Zeit, dann kommt ihr ans Ziel.“

Harry war ratlos und suchte im Gesicht seiner Tante nach einem Hinweis zur Lösung des Rätsels. Doch seine Tante schüttelte nur den Kopf und sah weiterhin auf das Leder. Dann legte sie die Uhr in das Leder und schlug es wieder zusammen.

„Lass uns zurück apparieren. Das können wir bei Arabella genauso gut lösen.“

Harry nickte und folgte seiner Tante aus dem kleinen Abteil heraus. Nachdem seine Tante das Abteil wieder verschlossen hatte, nahm sie Harrys Arm und apparierte zurück. In Arabellas Haus wartete diese bereits mit Tee auf die beiden Schatzsucher. Sie erzählten Arabella in Kurzfassung was sie herausgefunden haben. Doch auch sie wusste nichts, was zur Lösung beitragen konnte. Schließlich hatte sie eine Idee. Sie holte ein Buch, das die Artus-Sage beinhaltete und zwar von beiden Seiten. Einmal aus Zauberersicht und einmal aus Muggelsicht. Es dauerte den restlichen Tag und noch den Tag darauf, bis sie die Artus-Sage durch hatten. Doch nichts fand sich, das ein Hinweis sein konnte.

Die Elfen tauchten auf und entschuldigten sich erst einmal für die Verspätung. Harry akzeptierte und von Arabella bekamen sie ein Zimmer zugewiesen. Mit großen Augen und steifen Ohren schauten sie Arabella an, bevor sie ihr neues Reich in Anspruch nahmen.

Mit ungutem Gefühl ging Harry abends ins Bett und schlief ein. Er träumte. Träumte von Voldemort; wie er angriff und Harry mit seiner Tante in ein Gefecht verwickelt wurde. Es war hier, in diesem Haus. Morgen Mittag würde es passieren. Seine Spione standen in Kontakt mit ihm und hatten ihn ausfindig gemacht. Morgen früh würden sie berichten und dann angreifen. Harry schreckte hoch. Er brauchte etwas frisches Wasser und trat auf den Gang hinaus. Seine Tante und Arabella kamen gerade die Stufen hoch. Sie würden sich für die Nacht zurecht machen.

„Wir werden morgen gleich nach dem Frühstück aufbrechen. Wir werden beschattet und Morgen angegriffen. Aufstehen um sieben, packen, frühstücken und dann gut sichtbar apparieren, sonst brechen sie hier ein und verwüsten das Haus. Wir nehmen nur was zum Essen und Trinken mit, sowie die Uhr und das Leder. Mehr nicht.“

Dann verschwand er kurz im Bad, um sich das Gesicht zu waschen und einen Schluck zu trinken.

„Hast du schlecht geträumt?“, fragte seine Tante.

„Nein, kein Traum. Eine Vision. Meine Verbindung zu Ihr-wisst-schon-wer. Er greift an.“

„Wie?“

„Wie er angreift? Oder wie das mit der Vision funktioniert?“

„Beides.“

„Er greift mit zehn Todessern an. Er selbst ist nicht dabei. Ich soll ihm gebracht werden. Was mit euch passiert, weiß ich nicht. Aber wie ich ihn kenne seid ihr entbehrlich. – Was die Visionen anbelangt …“ Er zog sein Amulett hervor. „Die verdanke ich diesem hier.“

„Bist du dir sicher?“, fragte Arabella.

„Ja, meine Visionen von ihm haben immer gestimmt.“

„Wann genau greift er an?“

„Genau elf Uhr fünfundfünfzig.“

„Ich gehe dann mal meinen Wecker stellen“, sagte Arabella und ließ Petunia im Gang stehen.

Harry ging ebenfalls in sein Zimmer zurück und schlief wieder ein. Nur Petunia stand noch minutenlang im Flur und dachte nach.

Am nächsten Morgen nach dem Frühstück packten die drei die wichtigsten Sachen und verstauten sie in ihren Taschen. Es sollte nichts auf einen Aufbruch hindeuten. Den Elfen trug er auf, das Haus zu schützen. Diese nickten Pflichtbewusst und sagten zu, keinem den Eintritt außer ihnen zu gestatten. Gegen die Elfen hatten die Todesser keine Chance. Ob Voldemort selbst gegen einen Elfen ankam, wusste keiner. Er gab seinen Elfen die Anweisung zu verschwinden falls sie unterlegen sein sollten. Dann verließ er mit Arabella und Petunia das Haus und spürte bereits die beobachtenden Augen auf sich. Galant reichte er beiden Damen einen Arm den sie ergriffen. Dann verschwanden sie.

* * * * *


„Herr“, sagte Severus. „Spione haben Potter bei einer alten Dame, einer Squib, entdeckt. Sie wollen sich melden, wenn die Situation günstig ist um anzugreifen. Vermutlich morgen Mittag.“

„Sehr gut, Severus. Wenigstens auf einen kann ich mich verlassen. Aber warum nicht sofort?“

„Sein Schutz. Er ist gerade eben erst zurückgekehrt, in die Nähe seines ehemaligen Zuhauses. Der Schutz wird kurzzeitig wieder aufgefrischt. Es dauert eine Weile, bis er wieder schwächer wird, da er dies nicht mehr sein Zuhause nennen kann.“

„Aber wir haben das Haus zerstört, wie kann der Schutz dann noch wirken?“, fragte Voldemort.

„Ich weiß es nicht, Herr. Ich bin auf der Suche nach einer Erklärung.“ Er musste seinem Herrn diese wichtige Information vorenthalten, dass seine Tante ihm diesen Schutz gewährte. Nur durch ihre Nähe.

„Dann lasst uns einen Plan schmieden. Dolohov, du greifst frontal an, zusammen mit MacNeir. Ancstor, du wartest, bis sie raus kommen und nimmst sie in Empfang. Yaxley, du gehst hinten herum und nimmst ein paar Ministeriumsauroren mit. Die arbeiten ja jetzt für uns. Hopkins, du bist mit Shmithy die zweite Welle. Ihr greift eine Minute nach Dolohov an. Der Rest bewacht die Fenster und nähert sich ihnen vorsichtig. Ancstor, du bist mir außerdem für den Anti-Apparierschild zuständig. Keiner darf entkommen. Tötet die beiden Frauen. Den Jungen bringt ihr mir lebend.“

Jeder nickte.

„Darf ich mich meinen Forschungen widmen?“, fragte Severus.

„Welchen Forschungen?“, fragte Voldemort nach.

„Die ungeklärte Tatsache des Schutzes“, antwortete Severus ihm.

„Ah ja … der Schutz. Ist er denn, wenn wir angreifen, schwach genug um ihn zu brechen?“

„Für die anderen vielleicht nicht, aber Sie können ihn fesseln und Bewegungsunfähig machen. Für Euch, mein Lord, dürfte es nicht allzu schwer sein, wenn wir morgen früh angreifen, sobald wir das Signal bekommen.“

„Das heißt du hältst mich nicht für stark genug, den Schutz jetzt zu brechen?“, fragte er gefährlich leise nach.

„Ich bin um euer Wohl besorgt, mein Lord. Ich möchte nicht, dass euch …“

Ein einfacher Handstreich lies Severus verstummen. Er durfte nichts mehr sagen. Jedes weitere Wort wäre eines zu viel.

„Widme dich deinen Forschungen.“

Severus nickte und stand auf. Er verließ den Raum, das Manor und apparierte nach Spinners End, wo er in seiner Bibliothek zu suchen begann. Scheinbar interessiert blätterte er in seinen Büchern. Seine Augen folgten den Zeilen ohne deren Sinn zu vernehmen. Diese Bücher mochten hilfreich sein, aber er kannte ihren Inhalt und wusste, sie würden nicht zur Lösung beitragen. Ihn interessiert nur eines: Wie konnte er Potter helfen, ohne dass es auffiel. Voldemort ließ ihn überwachen. Immer wenn er hier war. Aber nur hier konnte er seine Forschungen durchführen, denn die Bücher ließen sich nicht von hier fortbringen. Er überlegte, wie er Potter eine Nachricht überbringen konnte, da tauchte neben ihm eine Gestalt auf. Er war zu sehr ein Profi, als dass er sich dadurch erschreckt zeigen würde. Er sah von seinem Buch auf, als bräuchte er eine Pause und blickte in das durchsichtige Gesicht Potters.

Dieser sah sich im Zimmer um und danach direkt in Severus’ Augen.

Voldemort greift morgen an, erklang es in seinem Kopf. Ich weiß es. Ich werde nicht mehr da sein. Fünf vor zwölf, wenn der Angriff startet sind wir schon weg.

Severus zog sein Kinn an seinen Hals und danach wieder hoch um Harry direkt wieder in die Augen zu sehen. Dieser nickte ihm bestätigend zu.

Wie haben Sie davon erfahren?, fragte er.

Durch mein Amulett. Ich hatte eine Vision gerade eben. Wir reisen morgen früh vor den Augen der Spione ab.

Sie sind gekommen, um mir das zu sagen?

Nein, Harry schläft.

Aber …

Ich bin nicht Harry. Ich bin seine freie Magie, die er in sich trägt. Er weiß nicht, dass dieser Zauber wirkt. Aber er vertraut Ihnen.

Fünf vor zwölf. Fünf vor zwölf.

Die Gestalt Harry Potters verschwand wieder und Severus war alleine im Raum. Er schloss die Augen und legte seinen Kopf gegen die Lehne des Stuhles. Für einige Minuten saß er da und dachte nach. Dann begann er weiter zu lesen. Doch seine Gedanken waren andere, als die, die er haben sollte.

Am nächsten Morgen kam Severus wieder im Malfoy-Manor an und wurde bereits von Yaxley erwartet.

„Na, hast du schon was herausgefunden?“

„Wie? Ach ja. Nein, kein Hinweis. Einen Gedanken, aber ich kann ihn nicht fixieren.“

„Lass uns gehen, wir werden erwartet.“ Und so zog Yaxley Severus mit sich.

Im Salon angekommen, warteten die anderen Todesser und Voldemort bereits. „Verwandtschaft“, sagte dieser nur.

„Das war es. Das ist der Gedanken, der mir immer wieder entglitt. Ich danke euch, mein Lord“, sagte Snape.

„Mir kam der Gedanke bei Nacht. Seine Tante.“

Severus dachte nach. „Das könnte sein. Damit habe ich einen Anhaltspunkt.“

„Aber jetzt zu etwas anderem. Wolltest du nicht immer schon mal Schulleiter werden?“

Severus sah ihn mit stoischer Miene an. „Hogwarts?“, fragte er vorsichtig zurück.

„Natürlich. Wird Zeit, dass wir unseren Einflussbereich ausdehnen. Dir könnte unsere neue stellvertretende Ministerin behilflich sein. Du kennst sie: Dolores Umbridge. – Die Planung nimmt natürlich etwas Zeit in Anspruch, aber in einigen Wochen könnte es soweit sein.“

Plötzlich wurde die Tür zum Saloon aufgerissen und die beiden Spione kamen herein. Sie nahmen ein Glas Wasser zu sich und setzten sich danach, noch vollkommen außer Atem an den Tisch. „Er ist uns entkommen. Er hat das Haus verlassen; mit beiden Frauen. Dann hat er sie bei den Händen genommen und ist disappariert. Wir sind sofort hinterher und versuchten ihm zu folgen. Aber haben es nicht geschafft. Scheinbar verlässt die Spur England. Wir konnten von dort aus nicht einmal apparieren. Ein paar Stufen weiter unten ging es.“

„Versager“, zeterte Voldemort. „Bringt mich sofort hin. Die Spur ist noch frisch.“ Wütend stand er auf und zog die beiden aus dem Salon heraus. Dann disapparierte er mit ihnen.

Yaxley blieb das Gesicht stehen.

Voldemort tauchte aus dem Nichts vor dem Haus von Arabella Figg auf. „Die oberste Stufe, mein Lord“, sagte einer der beiden sofort um keine Zeit zu verlieren und die Strafe so gering wie möglich zu halten.

Voldemort ging auf die oberste Stufe, schwang seinen Zauberstab und verschwand. Glücklich, dass es ihr Boss scheinbar geschafft hat, apparierten sie zurück und gingen den Weg ins Manor zu Fuß, da das apparieren auf dem Gelände nicht möglich war. Nur der dunkle Lord schafft es scheinbar das Gelände zu verlassen.

An den Klippen bei Dover apparierte er mit einem lauten Knall. Er sah sich mit erhobenem Zauberstab um und erkannte nach ein paar Sekunden, dass dies nicht der Zielort war, an den er wollte. Sofort apparierte er zurück zum Haus und ging die wenigen Stufen nach oben. Eine Frau, die ihn dabei beobachtet hatte und zu schreien anfangen wollte, wurde von ihm mit einem lässigen Schwung seines Zauberstabes niedergestreckt. Ob man sie fand, war ihm egal. Er konzentrierte sich wieder auf die schwächer werdende Spur und versuchte ihr erneut zu folgen.

Mitten im tropfenden Kessel kam er rotierend aus dem Kamin. Mit einem freundlichen „Guten Abend“, wurde er von einem vorbeigehenden jungen Pärchen, das ihn nicht erkannte, begrüßt. Geschockt von der vollkommen unerwarteten Reaktion, disapparierte er erneut vor die Stufen zum Haus von Arabella Figg. Die Spur war kaum noch zu erkennen, aber der dunkle Lord versuchte verbissen ihr zu folgen. Und ein drittes und damit letztes Mal versucht er sein Glück. Er nahm seine ganze Konzentration zusammen und disapparierte. Mit einem ohrenbetäubenden Knall landete er auf dem Tisch in Malfoy-Manor und fing an zu fluchen, nachdem er den dritten fehlgeschlagenen Versuch hinter sich hatte.

„Das darf nicht wahr sein. Was hat der Bengel gemacht?“

Keiner wagte es, ihm die Frage zu stellen, ob, bzw was schief gelaufen war. Keiner wagte ihn anzusehen, außer Severus Snape, der interessiert wartete, was ihm der dunkle Lord zu sagen hatte.

„Wieso konnte ich ihm nicht folgen?“, sagte er mehr zu sich selbst, als er auf dem Tisch auf und ab lief. Die Gläser die dort standen wurden sofort von ihren Besitzern weggenommen, damit sie nicht umfielen und die Schuhe ihres Meisters beschmutzen würden. „Wie hat es der Bengel geschafft, diese falsche Spur zu legen?“

„War sie falsch? War sie zu weit zu apparieren? Ist er appariert, oder nur desillusioniert und hat eine Spur gelegt, die wie eine Apparitionsspur aussah?“, fragte Severus Snape ganz sachlich.

Voldemort hielt inne und überlegte. „Die Spur war richtig. Es war eine echte Spur. Ich kann falsche von echten Spuren unterscheiden. Falsche Apparitionsspuren kann man nicht legen. Ich habe es ein paar Mal versucht. Er ist appariert. Aber wie hat er es geschafft, so weit …“ Er drehte sich zu Severus Snape um. „Du wirst ihn fragen, wenn du Schulleiter bist. Das muss ich wissen, bevor ich ihn töte.“

* * * * *


Die kleine Gruppe tauchte an einer bestimmten Stelle in einer öden Landschaft auf. Direkt neben einer Oase. Hier war Harry schon einmal gewesen. Er hielt seine Tante und Arabella bei den Händen und zog sie fort. Wenige Schritte später waren sie in der Höhle, in die er einmal mitgenommen worden war. Es kostete Harry eine Menge an Kraft, seine beiden Begleiter mitzunehmen. Sie bemerkten nicht, dass kurz nach ihrer Ankunft sie zwei Augen aus dem Dunklen heraus aufmerksam beobachteten.

„Wo sind wir hier?“, fragte seine Tante.

„Jordanien“, antwortete Harry.

„Wir sind von England bis hierher appariert?“, fragte Arabella.

„Ähm … Ehrlich gesagt, keine Ahnung. Wir haben ja einen kurzen Zwischenstopp gemacht. Und wie weit es vom Zwischenstopp bis hierher war, weiß ich nicht.“

„Zwischenstopp? Wir haben einen Zwischenstopp gemacht?“

„Ja!?“

„Ist mir nicht aufgefallen“, meinte seine Tante.

„Mir auch nicht“, meinte Arabella.

„Und was machen wir jetzt?“

„Jetzt suchen wir nach des Rätsels Lösung“, antwortete Harry und wartete, bis seine Tante die Uhr und die lederne Karte herausgeholt hatte.

Und wieder lasen sie die Worte.

„Die Uhr bringt dich zu Famurgans Insel. Zur Insel ihrer Stätte. Wenn du dich ihr würdig erweist. Wenn die Stunde dir schlägt, dann musst du …“ Der Text veränderte sich, da Harry laut vorlas. „ … müsst ihr zusammen reisen und euer Ziel ist vorbestimmt. Sucht die Zeit, dann kommt ihr ans Ziel.“

„Würdig erweisen“, murmelte Harry. „Würdig. Familiengeheimnis. Familie. – Der Familie würdig erweisen.“

„Durch Taten?“, fragte seine Tante nach.

„Oder durch Worte?“, mutmaßte Arabella.

„Oder durch das Blut“, antwortete Petunia. „Blutzauber.“

Harry besah sich die Uhr von allen Seiten und sah schließlich auf der Krone eine kleine versenkte Nadel. Vorsichtig hielt er die Krone an den Seiten und drückte sie herunter. Eine kleine spitze Nadel schoss hervor und zog sich sofort wieder zurück.

„Aha, so funktioniert der Nachweis der Würdigkeit“, vermutete Harry.

„Aber was heißt das, mit der Stunde die dir schlägt?“, fragte Arabella nach.

„Keine Ahnung“, gab Harry zu. Er legte seinen Daumen auf die Krone und drückte sie. Kurz spürte er einen stechenden Schmerz. Er nahm seinen Daumen zurück und entdeckte einen Blutstropfen auf seinem Daumen, der sich sofort verflüchtigte und die Wunde wurde magisch verschlossen.

Das Bild auf der Uhr veränderte sich. Es erschien eine Zahl: 11:45. Er gab die Uhr an seine Tante, die kurz zögerte, dann aber auch den Daumen auf die Krone hielt und drückte. Die Zahl leuchtete kurz auf und darunter erschien eine weitere Zahl. Auch diese zeigte 11:45.

„Scheint, dass ihr beide zur selben Zeit reisen werdet. Aber solange warten? Jetzt ist es 12:30. Das sind knappe zwölf Stunden.“

Harry dachte nach. „Wenn die Stunde dir schlägt. – Petunia, halte meine Hand. Wir werden jetzt unsere Stunde schlagen lassen.“ Harry zog an der Krone und drehte die Uhrzeit vor, bis es kurz vor 11:45 war. Er sah seine Tante an, die ihm zunickte. Dann drehte er die Uhr weiter. Sie leuchtete kurz blau und nahm sie mit.

Arabella blieb alleine zurück, erschrak und fragte sich: „Und ich? Was mache ich jetzt?“ Unsicher sah sie sich in der Höhle um. „Und vor allem …“ Ihr Magen knurrte leicht. „Wo bekomme ich was zum Essen her? Mist, das haben wir jetzt vergessen.“

Das Wesen, welches sie beobachtet hatte, kam aus dem Dunklen heraus. Arabella betrachtete es misstrauisch.

„Mein Name ist Dora. Ich bin für Sie verantwortlich, solange Sie hier verweilen.“

„Was soll das heißen, hier verweilen?“

„Solange Sir Harry unterwegs ist, können Sie hier nicht weg. Er hat Sie hierher gebracht. Schutzzauber verhindern dass sie diesen Ort verlassen. Aber, damit Sie nicht umkommen, bin ich hier. Ich kümmere mich um Ihr wohl.“

„Ist Harry Ihr Hauself?“, fragte Arabella nach. „Äh, sind Sie Harrys Hauselfe?“, korrigierte sie sich.

„Nein. Aber ich bin für diesen Ort hier verantwortlich. Wann immer jemand hier auftaucht, dann liegt es an mir, für dessen Wohlergehen zu sorgen.“

Arabella begriff. „Wenn ich hier längere Zeit verbringen soll, dann brauche ich einen Platz zum Schlafen, einen zum Kochen und etwas, womit ich mir die Zeit vertreiben kann.“

Die Elfe nickt und ging auf eine Wand zu. Sie berührte sie und die Wand verschwand. An ihrer Stelle erschien ein Durchgang. Die Elfe machte dies an drei verschiedenen Stellen in der Höhle. Arabella untersuchte den ersten Gang. Dieser führte in eine Küche mit Speisekammer und einem kleinen Tisch mit zwei Plätzen.

„Wieso zwei?“, fragte sie.

„Auch ich brauche Nahrung“, antwortete Dora.

* * * * *


Harry und Petunia tauchten an einem Strand auf und sahen Richtung Meer. Mit der Uhr und der Karte in der Hand, auf der sich jetzt eine Insel abzeichnete, gingen sie in das Innere der Insel, nachdem sie die Karte studiert und den Friedhof auf ihr gefunden hatten.

Neugierig wurden die Neuankömmlinge von wachen Augenpaaren beobachtet. Auf einem schmalen Pfad, der durch die Insel und verschiedene Wälder und Wiesen an verschiedene Orte führten, suchten sie immer wieder nach dem richtigen Weg, wenn sie an eine Abzweigung kamen. Dabei kam ihnen eine bewegte Animation auf der Karte zugute, die eine drehende Uhr zeigte, welche auf der Rückseite einen Kompass hatte. Da der Süden verzeichnet war, fanden sie den Pfad zu ihrem Ziel. Sie erreichten einen Hügel, der frei von Bäumen war. Auf dem Hügel war ein umzäunter Bereich, in dem mehrere Grabsteine standen. Langsam, und jeden Grabstein begutachtend, gingen sie an den beiden Reihen an Gräbern vorbei. Auf dem vorletzten fanden sie eine Inschrift Requiescat in pace – Famurgan.

„Hier liegt also Morgana, Halbschwester von Artus“, sagte Petunia.

Harry nickte. Er lief an das Grab nebenan. „Hier liegt Addelaine.“

Seine Tante kam zu ihm.

„Es kamen schon lange keine Sterblichen mehr hierher“, sagte eine Stimme hinter ihnen.

Erschrocken drehten sich beide um und sahen einem Mann mit Bart und einer Frau ins Gesicht.

„Wer seid ihr?“, fragte Petunia.

„Ratet“, sagte die Frau.

Beide überlegten. Und es dauerte nicht lange, da griff wieder Harrys Intuition. In seinen Gedanken fanden sich zwei Namen. „Nimue und Merlin“, sagte er.

Auf den beiden Gesichtern spiegelte sich ein Lächeln wieder.

„Aber Zauberer sind doch nicht unsterblich!?“, sagte Petunia, in der Absicht eine Antwort zu erhalten.

„Nur, wenn sie eine unsterbliche geheiratet haben, die sie am Leben hält. Sonst hast du recht, Petunia.“

„Sie kennen meinen Namen?“

„Warum so förmlich? Ich weiß seit langem, von wem ihr abstammt. Wir sollten etwas vertrauter miteinander umgehen.“


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Mike ist Engländer, ein sehr englischer Engländer. Jeden Tag trug er seine Anzugweste, was mir gut gefällt – man erlebt es heute kaum mehr, dass jemand Westen trägt. Er hat ein unglaubliches Charisma und flößt uns großen Respekt ein. Doch er verinnerlicht den britischen Humor total und kann sich bestens in die Internats-Teenager hineinversetzen.
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