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Fanfiction

Das dunkle Ende - Dudley

von Testhrus

Harry und seine Tante tauchten vor Smeltings auf traten auf das Gebäude zu. Seine Tante öffnete das Schloss, indem sie mit der flachen Hand vor dem Schließmechanismus vorbeifuhr. Dann öffnete sie die Tür, als sei sie nicht verschlossen gewesen. Harry zollte ihr mit einer wortlosen Geste seines Kopfes Respekt. Langsam und vorsichtig gingen sie die Treppen in den dritten Stock nach oben. Den Aufzug wollten sie nicht benutzen, da dieser zu viel Krach machte und nur Aufmerksamkeit erheischen würde.

Oben angekommen, sagte sein Tante: „Warte bitte hier. Ich glaube nicht, dass Dudley gut auf dich zu sprechen ist. Setz dich am besten auf eines der Sofas. Da ist auch was zu lesen.“

Harry nickte und besah sich das Zeitschriften-Angebot genauer. Er hatte selten die Gelegenheit, Zeitungen oder ein Magazin zu lesen, also nutzte er sie.

Seine Tante ging den Gang entlang. Alles lag im Halbdunkel, bis auf die Aufenthaltsecke, in der Harry saß. Sie klopfte an Dudleys Tür und trat nach einem Herein in das Zimmer ihres Sohnes. Die beiden Jungs im Zimmer blickten auf.

„Mum, was machst du hier?“

„Hallo Dudley, hallo Mike“, begrüßte sie die beiden Jungs.

„Hallo Mrs Dursley“, gab Mike zurück und blickte wieder auf seine Zeitung.

„Es geht um deinen Vater.“

„Wie geht es ihm?“ Petunia schüttelte nur ihren Kopf, woraufhin sich Dudley kraftlos auf sein Bett fallen ließ. Tränen liefen sein Gesicht hinunter. Plötzlich fragte er etwas, was seine Tante zum Staunen brachte: „Weiß Harry davon?“

„Wie kommst du jetzt auf Harry?“, fragte seine Tante nach.

„Er gehört doch zur Familie.“

„Ja, er weiß es seit einer viertel Stunde.“

„Ist er hier?“, fragte Dudley nach.

„Ja. Aber warum?“

„Ich möchte mit ihm sprechen.“

„Glaubst du, dass das so eine gute Idee ist?“

„Ja. Ich habe meine Meinung ihm gegenüber geändert. Als wir bei Herrn Elber untergebracht waren, habe ich mich öfter mit Pansy unterhalten. Sie hat auch dort gewohnt. Sie konnte mir viel über Harry erzählen und was er so gemacht hat. Dad hat ihm immer unrecht getan.“ Bei der Erwähnung seines Vater liefen ihm wieder Tränen die Wangen hinunter. „Sie waren früher Feinde, doch dann hat sich zwischen den beiden ein einschneidendes Erlebnis entwickelt. – Du weißt was ich meine. – Es ist was passiert, das ihre Meinung übereinander verändert hat. Sie ist nicht ins Details gegangen, aber seitdem tolerieren sie sich nicht nur, nein sie kommen auch gut miteinander aus.“

Seine Tante war schwer beeindruckt. „Er sitzt draußen auf dem Gang, wir können rausgehen.“

„Werden wir nicht erwischt?“, fragte er nach.

„Du kennst doch Harry“, antwortete seine Mutter.

Dudley nickte und stand auf. Auf noch schwachen Beinen verließ er sein Zimmer und ging zur Leseecke. Dort angekommen setzte er sich neben Harry auf das Sofa. Seine Tante nahm auf der anderen Seite in einem Sessel Platz.

„Harry?“, begann er langsam.

Erst jetzt bemerkte dieser, dass sich jemand neben ihn gesetzt hatte. Er senkte seine Zeitung und sah Dudley an. Kurz zuckte er zusammen, als er Dudleys Gesicht sah. Seine Augen waren gerötet und seine Wangen waren nass. Wortlos holte Harry ein Taschentuch aus seiner Tasche und reichte es ihm. Dankend nahm Dudley es an und trocknete zuerst seine Tränen und schnäuzte sich danach.

„Harry! Es tut mir leid, wie ich dich all die Jahre behandelt habe. Als wir bei deinem Lehrer, Herrn Elber, untergekommen waren, habe ich mich mit deiner Freundin … Klassenkameradin Pansy ein paar Mal getroffen. Wir haben uns viel über dich unterhalten. Ich habe mich getäuscht. Aber vor allem mein Vater.“ Wieder liefen ihm Tränen hinunter. „Er hat dich nie ernst genommen. Ich weiß nicht, ob ich das wieder gut machen kann, da wir uns vermutlich nicht sehr oft sehen werden. Aber trotzdem – Es tut mir leid.“

Harry wurde still. Einige Sekunden saß er nur da und musste verarbeiten, was er gerade erlebt hatte. Sein Cousin entschuldigte sich bei ihm. Er umarmte ihn einfach, in der Hoffnung, es würde genügen. Er wusste sonst nicht, was er tun konnte. Zu tief saßen die Erniedrigungen. Aber er wollte es darauf beruhen lassen; die Vergangenheit hinter sich lassen. Es würde noch eine ganze Weile dauern, das war ihm klar, aber er bemühte sich.

„Dudley, auch wenn es sehr tief sitzt und noch eine ganze Weile braucht, bis ich es verarbeitet habe … ich nehme deine Entschuldigung an. Gib mir nur Zeit. Ich habe gerade erst etwas erfahren, das mich emotional schwer betroffen gemacht hat – Frag nicht.“

„Ich muss wieder zurück. Ich brauche erst einmal Zeit für mich – Mum, kommst du morgen noch einmal vorbei?“

„Ja. Dann nehme ich dich einen Tag mit. Und einmal auf die Beerdigung.“ Und dann fügte sie noch hinzu. „Harry, du wirst nicht eingeladen sein. Dein Onkel wollte nicht, dass du zu seiner Beerdigung kommst – Nimm’s nicht persönlich.“

Harry nickte. „Ich hatte auch nicht vor zu kommen. Und wenn, dann würdet ihr es nicht merken.“

Dudley stand auf und ging wieder auf sein Zimmer.

„Hat er auch Anzeichen von Magie in sich?“, fragte er seine Tante.

Diese sah verträumt ihrem Sohn nach und reagierte mit einigen Sekunden Verzögerung. „Nein, nur Lily und ich.“

„Was ist mit Addelaine Penosia?“, fragte Harry nach.

„Was soll mit ihr sein?“

„Sie ist eine deiner Vorfahrinnen. Auch sie war magisch begabt.“

„Der Name sagt mir überhaupt nichts.“

„Vielleicht Morgan le Fay? – Oder Famurgan?“ Seine Tante schüttelte bei beiden Namen den Kopf. „Besser bekannt als Morgana. Widersacherin von Merlin und Halbschwester von Artus.“

„Wir stammen von ihr ab?“

„Addelaine war ihre Urenkelin. In dieser Linie gibt es nur wenige magisch begabte Personen. Ihr seid seit langem die Ersten … Verzeihung, Mum gibt es ja nicht mehr.“

„Das passt schon, Harry.“ Sie stand nun auf und setzte sich neben Harry.

Plötzlich waren auf der Treppe Geräusche zu hören. Jemand kam die Treppen hoch.

„Auwei. Jetzt wird’s eng“, meinte Harrys Tante leise.

„Der wird uns nicht bemerken, wenn er nicht ein Squib oder Zauberer ist. Wir müssen nur still sein“, flüsterte Harry.

Ein Mann mit einer Taschenlampe kam die Stufen herauf und sah sich um. Dann ging er die einzelnen Gänge ab und war nach fünf Minuten wieder verschwunden.

„Ab Lady Morgana gab es in ihrer Linie kaum mehr Zauberer. Sie hatte zwei Squibs. Ein Mädchen und einen Sohn. Die einzige magisch begabte Person vor euch war eure Vorfahrin Addelaine Penosia.“

„Woher weißt du das?“, fragte seine Tante.

„Ich … habe eine Karte … einen Stammbaum gesehen, auf der alle magischen Personen verzeichnet sind. Ich habe nach meinen Vorfahren gesucht. Da habe ich bei meiner Mum Verbindungslinien entdeckt. Eine zu dir als ihre Schwester und eine, die über kleine Kugeln – vermutlich nicht magische Vorfahren, damit man die Generationen abzählen kann – mit Addelaine verbunden sind.“ Harrys Tante sah ihn mit großen Augen an. „Ist dir die große ältere Frau aufgefallen, die uns zugesehen hat?“, fragte Harry.

Harry wurde gerade von seinen Eltern umarmt und geherzt. Da sah er eine ältere Frau, die ihn ansah und leicht lächelte. Sein Verstand suchte in seinen Erinnerungen nach dem bekannt scheinenden Bild. Vor seinem inneren Auge bildete sich ein Teppich ab. Darunter stand ein Name. Addelaine Penosia 642–751. Da wusste Harry, dass es eine seiner Vorfahrinnen war. Er lächelte zurück und hörte in seinem Geist: Suche mit deiner Tante in den Nachlässen ihrer Familie nach einer Karte. Der Karte zum Grab meiner Urgroßmutter. Reist dort hin und besucht ihr Grab. Ich werde dort auf euch treffen. Dann werdet ihr das Familiengeheimnis erfahren, welches leider in Vergessenheit geraten ist – Ich werde nicht persönlich erscheinen, aber eine Statue von mir ist da. Im Grab neben meiner Urgroßmutter.


Seine Tante nickte. Harry sah auf seine Uhr und meinte, dass sie langsam zurück müssten.

„Das war Addelaine, unsere Vorfahrin. Sie hat mir mitgeteilt, dass wir nach dem Familiengeheimnis suchen sollen – Was hältst du davon, wenn wir in den Osterferien suchen gehen?“

„Was soll das für ein Geheimnis sein?“, fragte seine Tante.

„Ich weiß nicht. Addelaine war da nicht konkret. Wir sollen im Nachlass deiner Familie suchen.“

„Da ist aber nichts dabei, was magisch sein könnte.“

„Vielleicht ist es versteckt?“

„Könnte sein. Ich kann mal alles nach Hause holen … Wir haben ja gar kein Zuhause mehr. – Halt, es gibt noch ein Verlies, das ich damals angelegt hatte. Da sind alle Erbstücke drin, die mir wichtig waren. Nein, alle Stücke, die ich geerbt habe. Es ist sogar ein Grundstück dabei. In die Ehe mit Vernon bin ich nur mit frisch gekauften Sachen eingestiegen.“ Petunia überlegte eine Weile. „Ich werde Frederick fragen, ob ich ein Plätzchen bekomme, damit ich meine Sachen dort unterbringen kann.“

Harry und seine Tante standen auf. Sie verließen ungesehen das Gebäude und das Grundstück und apparierten zurück vor die Kirche. Ihren Gedanken hinterher hängend, gingen sie zum Landhaus zurück. Harry staunte, als die Außenmauern bereits komplett standen und nur noch wenige Steine fehlten. Sie schienen jetzt agiler zu sein. „Liegt wohl am Hausherrn“, meinte Petunia.

„Was meinst du, Tante Petunia?“

„Es gibt Arten der Magie die werden durch Anwesenheit beeinflusst.“

Harry sah seine Tante an und dachte nach. Sie öffnete die Tür und ging voraus. Alles sah aus wie immer. Nur wenige Sachen fehlten. Die Bücher im Regal waren nicht vollständig, die Vasen setzten sich gerade wieder zusammen und die Küchentür fehlte komplett. Es war nicht einmal die Türzarge vorhanden.

Die Weasley waren schon gegangen, sah Harry, nachdem er im Zimmer mit dem Kamin angekommen war. Auf dem Sims war ein Zettel auf dem Stand der sagte, dass er nachkommen solle.

„Wo wohnst du eigentlich?“, fragte er seine Tante.

„Bei Arabella Figg.“

Harry lächelte. „Dann weiß ich, wo ich dich finde. Du kannst Arabella Bescheid sagen, dass ich in den nächsten Ferien zu euch kommen werde.“ Er stieg in den Kamin und trat im Fuchsbau wieder heraus. Es war schon spät, also ging Harry gleich ins Bett.

Am nächsten Morgen wartete bereits Molly auf sie und fragte die beiden, wie die Nacht war.

„Kurz und anstrengend“, meinte Harry.

Ginny wurde rot und Molly fragte unsicher nach: „Wie meinst du das?“

„Ich kam recht spät nach Hause, bin schon früh auf und bei Dudley war es auch nicht gerade leicht.“

Molly atmete erleichtert aus. Dann begannen sie zu frühstücken; Harry aß seine Bohnen mit Toastbrot. Danach setzte er sich in einen Stuhl und las in einem Buch, um sich für seine UTZ-Prüfungen vorzubereiten, als es an der Wohnzimmertür klopfte. Molly kam in das Zimmer und öffnete. Vor der Tür standen ein Kobold und eine große Frau mit einer in das Gesicht gezogenen Kapuze.

„Mein Name ist Slipknot. Ich bin der Direktor von Gringotts. Dürfen wir herein kommen?“

„Wer ist wir?“, fragte Molly nach; ihre Augen auf die vermummte Person gerichtet.

Harry, der hinter ihr stand und eine sonderbare Anwesenheit spürte, meinte: „Ja.“

Molly war ganz erstaunt, dass Harry einfach so entschied. Sanft schob dieser Molly beiseite und bot den Gästen an, das Haus zu betreten. „Bitte, kommen Sie herein, setzen Sie sich.“ Als sich der Kobold und die Gestalt gesetzt hatten, lüftete diese ihre Kapuze und Narcissa Malfoy sah Harry nun an.

„Mrs Malfoy“, meinte Molly ganz erstaunt. „Warum? Wie? Was?“

„Mrs Weasley, danke, dass Sie mich in Ihr Haus gelassen haben.“

„Das war Harry“, meinte Molly und sah diesen etwas verärgert an.

„Tut mir Leid, Molly, ich wollte das Ganze nur abkürzen und eventuellen Beobachtern keine Chance geben, zu erkennen, wer bei uns ist. Außerdem habe ich dir doch erzähl, wer uns unterrichtet.“

„Na ja“, meinte Molly. „Ich war mir nicht sicher, ob du es auch ernst gemeint hast.“

Slipknot begann: „Würden Sie uns bitte alleine lassen, Mrs Weasley? Dies ist ein ernstes Geschäftsgespräch.“ Molly nickte und ging wieder in die Küche. Harry legte vorsichtshalber einen Muffliato über das Zimmer; zur Sicherheit. „Mister Potter, Mrs Malfoy, ich habe Ihnen eine wichtige Ankündigung zu machen. Sie, Mister Potter, waren vor einiger Zeit bei uns in der Bank, wo Sie sich eines Angriffes durch Mrs Lestrange erwehren mussten.“ Harry nickte. „Wie Sie sicher wissen, ist sie abgestürzt.“ Erneut nickte Harry und Narcissas Augen begannen feucht zu werden. Harry beschwor ein Taschentuch hervor und reichte es ihr. „Wir haben vor kurzem erfahren, dass sie verstorben ist. Ihre Leiche haben wir nie gefunden.“ Narcissa konnte ihre Tränen nicht mehr verbergen. „Wir haben heute durch einen magischen Leichenbestatter erfahren, dass Rudolpho Lestrange ebenfalls nicht mehr am Leben ist.“ Die stummen Frage nach dem wie beantwortete Slipknot sogleich: „Er wurde durch einen Tötungsfluch niedergestreckt.“

Harry vermutete, dass es Voldemort war, doch den Namen musste er sich verkneifen, da er sonst wieder Todesser anlocken würde. „Verstehen Sie mich nicht falsch, Mister Slipknot, aber warum sind Sie deswegen bei mir und warum ist Mrs Malfoy dabei? Vor allem, wie können Sie erfahren, dass jemand tot ist?“

„Mister Potter, es ist so: Sie und Mrs Malfoy sind laut magischem Recht als nächste Verwandte, bzw. als Erbantreter, gleichsam erbberechtigt. Zu Ihrer zweiten Frage: Das sind spezielle Zauber, durch die verhindert wird, dass man jemanden umbringt und dann dessen Identität annimmt. Somit hätte man Zugriff auf die Verliese, da es nur eine Person mit absolut identischen Merkmalen geben kann.“

Das musste Harry erst einmal verdauen. Er war Erbfolger des Familienverlieses der Lestranges, ebenso Narcissa.

„Welche Formalitäten müssen nun getroffen werden?“, fragte Harry.

enquote{Sie müssen lediglich ein Formular ausfüllen und dann unterschreiben. Entweder den Erbantritt oder den Erbverzicht.

„Ich verzichte“, sagte Narcissa sofort.

„Warum, Narcissa? Damit wären Sie doch unabhängig.“

„Nein, Harry. Ich bin immer noch mit Lucius verheiratet. Somit würde das auch meinem Mann zufallen und der dunkle Lord hätte Zugriff darauf.“

Harry dachte nach. „Mister Slipknot, eine Frage.“ Der Kobold sah ihn an. „Kann ich jeder Person auf jedes meiner Verliese Zugriff gewähren? Unabhängig von einem verwandtschaftlichen Grad?“

„Ja, Mister Potter, das geht. Je nach Sicherheitsstufe des Verlieses geht das mit einer einfachen schriftlichen Anweisung, bis hin zu einer Blutprobe.“

„Dann übernehme ich das Verlies der Lestranges und gebe gleichzeitig Mrs Narcissa Malfoy Zugriff darauf. Und zwar nur ihr und sonst niemanden aus ihrer Familie. Geht das? Ich möchte nicht, dass ihr Mann Zugriff auf das Verlies erhält.“

„Das geht durchaus und ist durch das magische Recht abgedeckt.“

Plötzlich klopfte es erneut an der Tür. Harry stand auf und öffnete die Tür einen Spalt. Als er Mrs Plaustein erkannte, lies er sie eintreten. Er bat sie ebenfalls, sich zu setzen. Dann fragte er in die Runde: „Wie kommt es eigentlich, dass Sie mich alle finden konnten?“ Doch im selben Moment schalt er sich selbst. Todesser hatten ihn ja gesehen, als er hier war.

„Es spricht sich eben herum, wo sich Mister Potter befindet“, sagte Nymphodora Plaustein.

„Um was geht es?“, fragte Harry die Notarin.

„Sie und …“ Mrs Plaustein stockte kurz, als sie Narcissa erblickte. „Mrs Malfoy sind als Erbfolger der Güter der Familie Lestrange ausfindig gemacht worden. Mister Lestrange hat keine näheren Verwandten mehr und das Erbe der Familie seiner Frau, die Güter der Familie Black, haben Sie bereits angenommen, sowie als zweite Person in der Erbfolge ihre Schwester Narcissa.“ Dabei blickte sie Narcissa an.

„Von welchen Gütern sprechen wir genau?“, wollte Harry wissen.

„Von einem Verlies, wie ihnen Mister Slipknot sicher schon gesagt hat und einem kleinen Haus mitten in London.“

„Warum nur wir beide und nicht auch noch Andromeda Tonks? Sie ist … war ebenso eine Schwester von … Bellatrix.“ Es hörte sich komisch an, so mit jemanden über sie zu reden.

„Sie wurde noch zu Lebzeiten der verstorbenen Mrs Lestrange enterbt.“

„Dann verstehe ich aber nicht, warum ich erben soll. Ich meine, ich verstehe es, wenn ihre Schwester Narcissa erbt, aber wie komme ich dazu?“

„Das ist ganz einfach“, begann Mrs Plaustein. „Laut magischem Recht erbt die Familie. Das heißt Mrs Narcissa Malfoy und die Familie Black. Der Erbe der Güter der Familie Black sind aber Sie. Folglich erben Sie beide zu gleichen Teilen.“

„Das heißt, Bell… Mrs Lestrange, geborene Black, hat nie Sirius Black als letzten der Familie enterbt?“

„Genau so ist es“, sagte Mrs Plaustein.

Harry sah Narcissa an. Dann sah er wieder zu Mrs Plaustein. „Ich nehme das Erbe an.“ Jetzt hatte er ohne Probleme Zugriff auf den Pokal mit dem Hufflepuff-Wappen, von dem er immer wieder geträumt hatte. Nur wusste er noch nicht, was es mit diesem Pokal auf sich hatte. Zwar hegte er den Verdacht, dass es sich um einen von Voldemorts Horkruxen handeln könnte, aber dem musste er erst noch nachgehen. Narcissa verneinte auch diese Frage nach dem Antritt des Erbes. „Sie können jederzeit, sofern Sie wollen, in diesem Haus wohnen. Nachdem man es auf schwarzmagische Flüche untersucht hat.“

Narcissa nickte. Mrs Plaustein und Mr Slipknot suchten die entsprechenden Formulare aus ihren Taschen heraus, damit Harry und Narcissa sie ausfüllen konnten. Nachdem der offizielle Teil erledigt war, verabschiedeten sich die Notarin und der Bankdirektor.

Nachdem er mit Narcissa alleine war, meinte diese: „Wollen wir nicht du sagen, wenn wir alleine oder unter Freunden sind?“

„Gerne“, antwortete Harry. „Gilt das bei allein Personen hier im Haus?“, fragte er nach. Narcissa nickte und Harry nahm den Zauber von Zimmer. „Hast du Hunger? Es gibt bald Mittagessen.“ Narcissa nickte erneut. Harry ging also in die Küche und bat um eine Portion mehr.

„Du willst sie wirklich zum Essen hier behalten?“

„Na hör mal, Molly, immerhin ist sie unsere Lehrerin in VgddK. Sie hat uns schon eine Menge beigebracht.“

Nach einigem hin und her ließ sich Molly schließlich überzeugen und vermehrte das Essen etwas, während Harry den Tisch deckte. Das Gulasch war wie immer sehr lecker und nach dem Essen bedankte sich Narcissa, verabschiedete sich freundlich und trat auf die Tür zu, nachdem sie ihre Kapuze wieder über ihren Kopf bezogen hatte. Harry begleitete sie und trat mit ihr nach draußen. Dort hatte er sofort ein komisches Gefühl, beobachtet zu werden. Er wandte ungesagt und ohne Stab den Homenum Revelio an und bekam, neben denen der Weasleys, drei ihm unbekannte Echos. Das Haus wurde also observiert.

„Narcissa“, sagte er und zog sie zu sich heran. Er trat nah an sie heran. „Wir werden beobachtet“, sagte er. „Wir gehen nach einem kleinen Spaziergang zu den Gemüsebeeten wieder ins Haus. Das erregt am wenigsten Aufsehen.“

Sie gingen am Haus entlang und Harry tat so, als würde er ihr die Beete zeigen. Er nahm noch etwas Bohnenkraut mit und zusammen gingen sie wieder in das Haus.

„Was ist los?“, fragte Molly und Ginny schaute interessiert.

„Probleme, das Haus wird beobachtet. Wir werden den Kamin nehmen.“

Doch das war problematischer als gedacht, denn das Flohpulver funktionierte nicht wie sonst, denn man kam immer wieder am Kamin im Haus heraus.

„Der Kamin funktioniert nicht?“, fragte Molly.

„Scheinbar“, sagte Harry und dachte nach.

„Es scheint, als bleiben Sie bis Morgen. Dann müssen wir schauen, wie wir hier raus kommen“, meinte Molly.

Appariere mit Narcissa zu Frederick, er kümmert sich um sie. Dann kannst du kurz in der Bank vorbei. Es gibt einen Raum für spezielle Kunden. Ich führe dich dahin. Hole ihre Spange und diesen Pokal, hörte Harry Salazars Stimme.

Harry nickte innerlich. Dann nahm er Narcissa wortlos bei der Hand und wollte schon apparieren. Doch er entschied sich um und zog sie nach draußen. Dort, unter den Augen seiner Beobachter, disapparierte er mit ihr und tauchte bei Frederick auf.

„Bis morgen Abend, Narcissa“, sagte er und verschwand wieder.

Er ließ sich von Salazar leiten und tauchte in der Bank auf. Er war in einem Raum, der mit ein paar Bilden ausgestattet war.

Nach wenigen Sekunden öffnete sich eine Tür und ein Kobold, ein Mitarbeiter der Bank, trat herein. „Mister Potter, was kann ich für Sie tun?“

„Ich müsste in zwei Verliese. Einmal das der Familie Black und einmal das der Familie Lestrange.“

Der Kobold verneigte sich kurz. „Sehr wohl der Herr. Wenn Sie mir bitte folgen würden?“

Harry folgte dem Kobold hinaus aus dem Raum und über den Gang zu einem Aufzug. Der Gang war mit weichem Floor ausgelegt und an den Wänden waren handgeknüpfte Teppiche, die verschiedene Szenen zeigten, angebracht. Landschaften wechselten sich mit Kriegsszenen oder Goldbergen ab. Die Aufzugstür öffnete sich und die beiden stiegen ein. Die Fahrt ging nach unten und sie kamen unweit von dem Punkt an, den Harry beim letzten Mal aus dem Büro des Direktors betreten hatte. Er stieg hinter dem Kobold abermals in eine Lore und die Fahrt zum Verlies der Blacks begann. Dort angekommen, öffnete er es, indem er seine Hand auf die Türe legte, und trat danach ein. Der Kobold drehte sich dezent um und wartete vor dem Eingang. Harry suchte die Haarspange, die Narcissa gehörte, und steckte sie, nach einer Untersuchung auf schwarzmagische Flüche, in einen heraufbeschworenen Beutel. Er verließ das Verlies und nach einem erneuten Einsteigen in die Lore ging die Fahrt nach unten weiter.

Der Kobold stieg aus und nahm aus einem Beutel eine Art Schelle mit, die ein Geräusch von sich gab, wenn man sie schwenkte. Zusammen und dicht bei dem Kobold lief Harry einen engen Gang entlang, der in einer großen runden Halle endete, welche einen Drachen beherbergte. Der Drache war weiß und seine Augen waren schon ganz glasig.

„Er ist darauf trainiert, Schmerzen zu erwarten, wenn er dieses Geräusch hört; folgen Sie mir“, sagte der Kobold und klapperte mit den Schellen.

Arme Kreatur, dachte Harry. Kann kaum oder gar nicht sehen und liegt hier ganz alleine.

Mein Körper ist zwar hier, doch mein Geist kann reisen, sagte der Drache in Harrys Geist, obwohl sein Körper sich von den Geräuschen zurück zog und er zu fauchen begann.

Aber du bist doch hier eingesperrt.

Mein Körper, aber nicht mein Geist, Drachenhüter.

Drachenhüter? Wie meinst du das?

Du bist einer der Drachenhüter. Du wirst dafür sorgen, dass unsere Art nicht ausstirbt und ein besseres Verhältnis zwischen unseren Spezies herrschen wird. Das kann ich deutlich in deinem Geist erkennen. – Aber zu gerade eben. Mein Geist ist frei. Ich bereise die Welt und kann alles klar und deutlich sehen, nur mein Körper ist hier. Ich spiele hier nur schau. Dann waren sie auch schon durch den Raum hindurch und in einem der Gänge verschwunden. Rufe mich, wenn du meine Hilfe brauchst. Dann komme ich, um dir zu helfen.

Das gab Harry zu denken. Aber sie waren schon beim Verlies angekommen. Der Kobold drehte sich wieder um, nachdem er Harry gezeigt hatte wo er seine Hand hin tun musste. Dieses Verlies war anders gesichert als das der Blacks oder das Familienverlies der Familie Potter. Einfacher, als das der Gründer von Hogwarts, aber dennoch musste er seine Identität durch einen Bluttest beweisen. Die Tür leuchtete kurz und öffnete sich dann. Harry trat in das Innere des Verlieses.

Eigenartige Schwingungen gingen von den Gegenständen aus, die dort lagerten. Harry konzentrierte sich und erkundete mit seinem Geist, so wie er es gelernt hatte, den Raum. Diverse Sicherungszauber lagen auf den Gegenständen, die ihn sicherlich nicht als Eigentümer erkennen würden. Das Verlies war so gesichert, dass hier keine Magie funktionieren würde. Deshalb konnte er so nicht an den Pokal kommen, den er auf einem Regal ganz oben entdeckte. Er sah sich gründlich und auch unter den Tischen um, auf denen reich verzierte Pokal, Teller und auch Münzen lagen. Er hatte noch keine Ahnung, wie er diese Zauber entfernen konnte; Er musste Narcissa warnen. Mit einem Stock, der zwischen den Kunstgegenständen lag, angelte er nach dem Pokal und konnte ihn mit Mühe herunter holen. Er zog einen großen Lappen aus seiner Tasche und wickelte den Pokal darin ein. Er spürte, welche Gefahr von ihm ausging. Dieser (was meinst du mit dieser? Dieser Horkrux? Dieser Zauber? Das solltest du hier sagen) wäre wohl nicht so einfach zu knacken. Er konnte die Macht des Pokals nicht so einfach absorbieren. Er nahm ihn mit und verließ das Verlies. Mit dem Kobold bestieg er, nachdem er den Drachen abermals passiert hatte, die Lore.

Feuer, hörte er, als er mit dem in ein Tuch gewickelten Pokal an ihm vorbei ging.

Der Kobold brachte ihn wieder in den Raum, in dem er angekommen war, und verabschiedete sich kurz darauf. Harry apparierte noch einmal zu Narcissa um sie zu warnen, bevor er in den Fuchsbau zurückkehren würde. Dabei gab er ihr ihre Spange, welche sie dankbar annahm. Sie verschwand in ihr Zimmer und Harry hörte in der nun herrschenden Stille ein Gespräch mit. Es zog ihn zu der halb-offenen Tür und er schaute in das Zimmer hinein. Als er dort Frederick und Bellatrix sitzen sah, wusste er nicht mehr, wie ihm geschah.

„Komm ruhig rein, Harry“, sagte Frederick. Harry kam mit gezogenem Stab in den Raum und richtete ihn auf Bellatrix, die ihn jedoch nur ruhig ansah; kein irrer Blick lag auf ihrem Gesicht. „Nimm deinen Stab runter“, sagte Elber und schwenkte seine Hand leicht.

Kraftlos ließ Harry seine Hand sinken, da ihn plötzlich vergessene Eindrücke übermannten. Er erinnerte sich wieder an ihr erstes Treffen auf dem Fest im Garten. „Sie sind nicht Bellatrix!?“, fragte er halb und halb stellte er es fest. „Bella?“, setzte er nach.

„Ja, Harry, ich bin Bella.“

„Aber wie …?“, begann Harry.

Frederick stand auf und verließ mit folgenden Worten den Raum: „Es wird Zeit, dass ihr euch aussprecht. Du weißt, wo ich bin, meine Liebe.“

Wie in Trance setzte sich Harry und begann Bella zuzuhören.

„Ich hole etwas aus, damit Sie es verstehen, Mister Potter.“

„Harry reicht.“

„Gut, ich bin Bella.“ Die beiden gaben sich die Hand. „Während meiner … unserer Schulzeit, war Bellatrix schon leicht verschroben und hatte einen Hang zu den dunklen Künsten. Im Sinne des reinen Blutes erzogen und später natürlich Voldemort anhänglich, stritt sie sich einmal mit einem Mitschüler. In Folge dessen, starb dieser und Bellatrix und ich entstanden. Zwei Entitäten, unabhängige Persönlichkeiten im selben Körper. Immer wieder kämpften wir um die Vorherrschaft, bis wir auf Frederick trafen. Er erkannte sofort, welchen Vorteil solch jemand bringen würde. Kurzum, er schaffte es, dass ich mich unbeachtet von Bellatrix in deren Körper zurückziehen konnte und als Spionin fortan dienen konnte. Regelmäßig berichtete ich ihm. Bellatrix hatte von all dem keine Ahnung.“

„Deshalb waren Sie auf dem Fest und haben sich mit Vielsaft-Trank verkleidet und sich mit mir unterhalten!“, meinte Harry leicht fragend.

„Genau. War übrigens nicht witzig, als Sie es herausgefunden hatten. Auf jeden Fall hat es sich ergeben, dass durch Ihren Kampf mit Bellatrix und deren darauf folgenden Absturz, ihre Persönlichkeit für immer ausgelöscht wurde. Ich überlebte knapp, dank eines speziellen Trainings, das es mir auch im Fallen erlaubte in gewissen Grenzen zu apparieren. Bellatrix war fort und ich lebte. Ich schlich mich aus Gringotts raus und kehrte zu Frederick zurück.“

Harry brauchte eine ganze Weile, bis er es begriff. Er stand auf und lief umher. Als er am Fenster stand, meinte er: „Sie haben sich ineinander verliebt!?“, stellte er fest.

„Ja“, gab Bella unumwunden zu.

Harry drehte sich wieder um. Er sah sie eine Weile an, bis er schließlich auf sie zuging, sie zu sich hochzog, sie umarmte und dann sagte: „Willkommen in der Familie. Aber leider muss ich jetzt wieder zurück. Ich nehme an, dass Sie das Haus nicht verlassen werden?“

Bella nickte und sah leicht traurig drein.

Harry ging noch einmal zu Narcissa und fragte sie, ob ihr der Name Bella bekannt vorkam. Als sie bejahte, bedankte er sich und nahm den Kamin zurück in den Fuchsbau. Bei den Weasleys stellte er den Pokal auf den Tisch und dachte nach. Feuer! Welches Feuer? Innerlich zählte er alle Arten von Feuer auf, bis er eine Art von Feuer hatte, die es schaffen könnte, den Horkrux zu zerstören. Kurz entschlossen nahm er den Pokal mit dem Tuch und ging nach draußen. Die Rufe der anderen ignorierte er. Er würde sich später erklären. Er stellte den Pokal auf festem Untergrund ab und beschwor ein lebendiges Feuer hervor. Passenderweise nahm es die Form einer Schlange an. Abwartend sah sie ihn an. Er trug der magischen Kreatur auf, den Horkrux im Pokal zu vernichten, den Pokal selbst aber ganz zu lassen. Gerade als die Schlange sich über den Pokal hermachte, kamen die Weasley nach draußen um nach Harry zu sehen und ihn notfalls beschützen zu können.

„Was machst du da?“, fragte Arthur.

„Ein nettes Feuer“, antwortete Harry.

„Das sieht mir aber nicht danach aus“, meinte Molly.

Ginny und Ron ahnten, was Harry da machte, sagten aber nichts. Sie hatten ihren Eltern nichts davon erzählt, dass sie in der Schule lebendiges Feuer durchgenommen hatten. Währenddessen kämpfte die Schlange mit den aus dem Pokal entweichenden Rauchwolken. Bunte Kugeln und Funken in unterschiedlichen schillernden Farben stieben hervor und verpufften in der Luft. Nach einer viertel Stunde war der Spuk vorbei und zurück blieb ein ungefährlicher Pokal mit dem Wappen eines Dachses.

Harry nahm den Pokal nun an sich und ging wieder in das Haus hinein. Dort stellte er ihn auf den Tisch und wartete bis alle anwesend waren. „Ihr wundert euch sicherlich, was und warum ich das gemacht habe?“

Arthur und Molly nickten. Ron und Ginny wussten bereits, dass Harry hinter Voldemort her war. Seit Ginny mit Harry fest zusammen war, hatte er auch ihr von den Horkruxen erzählt und was ihn genau mit Voldemort verband.

Harry atmete einmal kurz durch. Er wusste nicht, ob er den beiden sagen sollte, was er wusste. Aber andererseits konnten sie ihm helfen. Dann sicherte er das Zimmer erneut gegen Lauscher. „Was ich euch sage, darf diesen Raum nicht verlassen; nicht eure Münder; nicht euren Geist“, obwohl er wusste, dass die beiden gegen einem guten Legilimentiker keine Chance haben würden. „Es gibt etwas, was ihr über unseren Freund Tom wissen solltet. Ihr kennt ihn wahrscheinlich unter einem anderen Namen. Leider hat dieser Name vor kurzem ein Tabu bekommen. Obwohl die Schutzzauber über dem Fuchsbau halten, möchte ich ihn nicht aussprechen. In der Presse wird er Er-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf genannt. Ich nenne ihn Tom.“ Er pausierte kurz. „Tom hat etwas geschaffen, was man einen Horkux nennt.“

„Das glaube ich jetzt nicht“, rief Molly. „Wie hat er das geschafft?“

„Er hat in der Bibliothek von Hogwarts darüber gelesen. Diese Bücher sind nun nicht mehr zugreifbar. Auf jeden …“

„Dann ist ja alles gut“, meinte Arthur. „Du hast ihn doch eben zerstört. Das wolltest du uns doch damit sagen. Dann können wir ihn jetzt zur Strecke bringen.“

„Nein, ja und nein.“

„Wie jetzt?“, fragte Arthur unsicher nach.

„Es ist nicht alles gut, ich habe diesen Horkrux zerstört und wir können ihn nicht zur Strecke bringen.“ Die kurzzeitig entstehende Pause nutzte er, um nochmals genauer nachzufragen. „Woher kennt ihr eigentlich diesen Ausdruck?“

„Wir hatten Glück und hatten sehr aufgeschlossene Eltern, die uns ein paar Begriffe der dunklen Seite beigebracht haben. Aber dass … Tom … einen Horkrux erstellt hatte, das wäre uns nicht im Traum eingefallen.“

„Das stimmt so nicht ganz“, stellte Harry klar. „Einen hatte ich bereits in meinem zweiten Schuljahr zerstört. Eines seiner alten Tagebücher. Den zweiten …“

„Moment“, unterbrach ihn Molly. „Den ersten? Von wie vielen reden wir hier überhaupt? Es ist laut meines Wissens nicht möglich, mehr als einen zu erschaffen. Und wenn man es schafft diesen zu zerstören, dann kann man diese Person umbringen.“

„Tom hat insgesamt sieben erschaffen.“ Molly und Arthur mussten sich setzen. Sie wurden ganz bleich. Während Ron ihnen Luft zufächelte, holte Ginny zwei Gläser Wasser, die diese trinken sollten. Als sich die beiden beruhigt hatten, meinten Molly: „Ginny, Ron, ihr geht auf eure Zimmer.“

„Wenn ihr wollt, dass sie es nicht nochmal anhören sollen, dann gerne“, meinte Harry.

Erneut schnappte Molly nach Luft. „Die beiden wissen davon?“ Harry nickte nur. „Ich brauch jetzt was stärkeres.“

„Bin gleich wieder da“, meinte Ginny und kam eine Minute später mit einem starken Tee zurück, der mit etwas Rum versetzt war.

Nachdem die beiden sich wieder erholt hatten und etwas Tee getrunken hatten, machte Harry mit seiner Erzählung weiter. „Ja, ich habe den beiden und Hermine davon erzählt. Außerdem wissen noch Dumbledore … wusste Dumbledore davon und Minerva … ich meine Professor McGonagall.“ Er atmete erneut durch und überlegte, wie er weitermachen sollte. „Tom hat insgesamt sieben Horkruxe erschaffen. Drei davon sind bereits zerstört. Das Tagebuch, ein Medaillon und der Pokal, der auf dem Tisch steht. Bei einem Stein in einem Ring habe ich eine Ahnung wo er sich befinden könnte. Die anderen beiden habe ich noch nicht gefunden. Ich habe Bilder im Kopf, kann damit aber nichts anfangen, da sie verschwommen waren, als ich sie vor meinem geistigen Auge sah. Ich hatte bisher keine weiteren solchen Ereignisse.“

„Kannst du die Bilder beschreiben?“, fragte Arthur, der sich als erstes gefasst hatte.

„Nein“, meinte Harry. „Aber ich kann etwas versuchen, wenn ich darf.“ Molly und Arthur nickten. Harry stand auf, lief um die beiden herum und stellte sich hinter sie. Nachdem er seine Hände auf ihre Köpfe gelegt hatte, versuchte er, die Bilder ihnen zu übermitteln. Als er der Meinung war, erfolgreich gewesen zu sein, setzte er sich wieder.

Eine ganze Weile saßen sie nun zu fünft stumm da.

Ginny hatte es sich mittlerweile neben Harry bequem gemacht. Sie nahm seine Hand und fragte stumm: Was denkst du?

Ich denke, sie müssen es erst einmal verarbeiten, dass zwei ihrer Kinder in die Geheimnisse der dunklen Künste eingeweiht wurden. Habt ihr den beiden denn nichts darüber erzählt, was ihr letztes Jahr in Verteidigung gegen die dunklen Künste gelernt habt?

Bist du wahnsinnig? Mum hätte uns sofort von der Schule geholt. Außer den Slytherin dürfte wohl keiner seinen Eltern geschrieben haben, was sie wirklich gelernt haben.

Harry musste schmunzeln. Zum anderen werden sie wohl die Bilder analysieren, die ich ihnen übermittelt habe.

Woher kannst du das eigentlich?

Ich denke durch Salazar und Professor Snape. Ich weiß nicht genau. Beide dürften ihren Teil dazu beigetragen haben.

„Kommt dir das Schmuckstück auch bekannt vor?“, fragte Arthur seine Frau.

„Ja, Schatz. Ravenclaw“, antwortete diese.

„Ihr meint Rowena Ravenclaw?“, fragte Harry erstaunt.

„Ja“, antwortete Molly.

Damit hatte er zumindest einen Anhaltspunkt. „Könnt ihr mir mehr erzählen?“, fragte er nach, doch die beiden schüttelten stumm die Köpfe. Mittlerweile war es schon spät geworden und Harry war reichlich müde. Er hatte heute eine Menge an Magie gebraucht. Er war das nicht gewohnt und wollte nur noch ins Bett. „Ich gehe mal ins Bett“, verabschiedete er sich.

Arthur und Molly saßen noch eine Weile da und hingen ihren Gedanken nach.

„Was denkst du?“, fragte Molly Arthur.

„Ich denke, dass er uns einen Horkrux vorenthalten hat“, sagte dieser. Molly wollte schon aufstehen um Harry zu fragen, als Arthur sie davon abhielt, indem er ihre Hand nahm und ihr kopfschüttelnd davon abriet. „Lass es sein, Molly. Er wird seine Gründe dafür haben, dass er es uns nicht erzählt hat.“

„Welche Gründe?“

„Vielleicht fordert es mehr von ihm, als er momentan bereit ist zu geben“, sagte Arthur. Dann küsste er seine Frau und nahm sie mit nach oben ins Bett. Dort vergnügten sie sich noch eine Weile, bis auch sie der Müdigkeit anheimfielen.

* * * * *


Unterdessen auf einem nicht einsehbaren Grundstück irgendwo in England.

Frederick stand mit Padma und Parvati auf einem abgegrenzten Feld. Ihre Eltern waren auch anwesend. Diese waren vor mehr als achtzehn Jahren aus Indien gekommen und lebten seither hier. Interessiert schauten sie zu, was ihre beiden Mädchen gelernt hatten und staunten immer wieder während des Schaukampfes, wie sie die Angriffe abwehrten oder ihnen auswichen.

„Ihr müsst mehr zurückschlagen“, meinte ihr Vater. „Euer Lehrer lässt seine Deckung schleifen. Nutzt das als Angriffsfläche.“

„Der hat gut reden“, sagte Padma zu ihrer Schwester. „Der ist auch keinem Bombardement aus Zaubern und Flüchen ausgesetzt.“

„Aber Recht hat er“, meinte Parvati. „Lass es uns versuchen.“

Sofort fingen beide Mädchen an, anzugreifen. So langsam wendete sich das Blatt vom Verteidigen zu einem einigermaßen ausgeglichenen Kampf, zwischen Angriff und Abwehr. Frederick zeigte während des Kampfes keine Miene. Man konnte nicht feststellen, ob er froh oder traurig war. Aber innerlich war er glücklich, dass seine Magi-Fu-Kämpferinnen sehr gut geworden waren.

Nach mehr als einer dreiviertel Stunde brach er abrupt den Kampf ab, indem er seine Zauber einstellte und sich gerade mit dem Stab in einer Hand vor der Brust, nach oben zeigend, hinstellte. Ein schützendes Schild sollte noch weitere Zauber abhalten, sollten die Mädchen sein Signal zu spät verstanden haben.

Etwas erschöpft, aber dennoch glücklich, kamen die beiden Mädchen auf ihren Meister zu und verbeugten sich anschließen. Dann nahmen sie ihn in den Arm.

„Danke, Frederick“, meinte beide gleichzeitig. „Du hast uns enorm viel beigebracht. Und dass wir das unseren Eltern zeigen durften, bedeutet uns sehr viel.“

„Ich hab’s gern getan“, antwortete er. „Und was machen wir jetzt?“

„Jetzt lernst du unsere Küche kennen.“

„Ich kenne die indische Küche. Besonders Samosas und Sambar mag ich gerne.“

„Woher kennst du unsere Küche?“, fragte Padma.

„Padma“, ermahnte sie ihr Vater. „Das ist dein Lehrer.“

„Nein, Mister Patil. Ich bin nur ein guter Freund. Nach den Ferien bin ich wieder Lehrer, und selbst dort bin ich, wenn wir alleine sind, nur Frederick. So kann ich immer zwischen privaten Anfragen und schulischen Anfragen unterscheiden.“

Das brachte Padmas Vater zum Staunen und Nachdenken.

„Du bist trotzdem eingeladen“, meinte Parvati und nahm Frederick bei der Hand.

Padma ergriff seine andere und zusammen disapparierten sie. Sie tauchten in einem Hinterhof einer kleinen Wohnsiedlung auf. Durch die Hintertür betraten sie die kleine Wohnung der Patils. Ein paar Sekunden später tauchten auch die beiden Eltern der jungen Inderinnen auf und folgten den dreien.

Im Inneren der Wohnung gab es ein paar Elemente, besonders Tücher über dem Sofa oder die Deckenlampen, die auf die indische Abstammung ihrer Bewohner hindeuteten. Parvati und Padma führten Frederick zuerst in ihr Zimmer, danach in das Wohn- und Esszimmer. Während der Ferien wohnten beide im selben Zimmer, da sie das ganze Schuljahr über getrennt wohnten und die wenigen Wochen zuhause gemeinsam verbringen und genießen wollten.

Es dauerte nicht lang, bis Mrs Patil das Essen brachte und sich nun alle daran verköstigten …


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