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Fanfiction

Das dunkle Ende - Verliese

von Testhrus

Harry schlummerte ein. Er träumte.

Er fand sich wieder in Malfoy-Manor. Also musste auch Voldemort hier sein. Er war nicht oft hier und hatte immer ein beklemmendes Gefühl. Er drückte sich gerade hinter einer Säule herum, als er eine merkwürdige Präsenz spürte. Er wollte sich gerade umdrehen, als er mitten in sich etwas spürte. Dann wurde sein Blick leicht verschwommen. Erschrocken ging Harry ein paar Schritte zurück und blickte von hinten auf Professor Elber. Scheinbar schien er sich auch zu verstecken. Er wartete vermutlich auf etwas. Er wollte ihn anzusprechen, als ihm einfiel, dass er gerade noch mitten in ihm gesteckt hatte.
Langsam begann er sich zu erinnern. Er träumte. Nein, das war wieder eine Vision. Er besah sich seinen Lehrer und wunderte sich, warum er wieder hier war.
Richtig. fuhr es Harry durch den Kopf. „Er war schon einmal hier. Er hatte Tamara und Draco weggebracht.“ Dann durchfuhren Harry mehrere Gedanken. Er spielte mit Lucius Malfoy Schach … Er hatte Bellatrix gefoltert … Tamara und Draco lebten bei ihm während der Ferien … Wieso habe ich sie nie gesehen …?
„Psst!“ hörte er plötzlich. Dann winkte Elber jemandem zu. Die angesprochene drehte sich verwirrt herum und kam, nachdem sie ihn sah, auf ihn zu.
„Frederick, was machst du hier?“
„Bist du bereit?“ fragte er sie.
„Ja, ich habe alle meine Sachen markiert. Ich wollte gerade zu dir …“
„Cissy“, hörte Harry plötzlich. Bellatrix betrat den großen Raum. Sie trat auf Narcissa Malfoy zu. Diese ging ihr entgegen und sein Lehrer drückte sich hinter die Säule. Harry wunderte sich, warum er das tat. Er hatte Bellatrix doch schon einmal geschlagen. Doch dann sah Harry den Grund. Es war Voldemort, der den Raum betrat. Harry wollte nicht entdeckt werden, also konzentrierte er sich. Er stand so, dass Voldemort ihn sehen musste. Doch es passierte nichts.
In einigen Metern Entfernung blieben die drei stehen. „Bereit zu sterben, Cissy?“, fragte Bellatrix sie. Harry konnte in ihren Augen Wut und unterdrückte Enttäuschung sehen. In Narcissas jedoch Angst und Furcht. Voldemort stand vor Bellatrix und hielt seinen Zauberstab in der Hand.
Jetzt geschah alles sehr schnell. Harry fing an, alles in Zeitlupe zu sehen. Narcissa begann die wenigen Meter zurück zu rennen, nachdem ihr Apparitionsversuch misslang.
Sie kann wohl nicht mehr apparieren, dachte Harry. Voldemort richtete seinen Zauberstab auf sie. Gleich bringt er sie um … versucht sie umzubringen. Aus einem ihm nicht bekannten Grund vermutete er, dass Voldemorts Versuch wohl schiefgehen könnte und sie erfolgreich sein würde. „Avada“ Sie erreichte die Säule und sein Lehrer trat hervor, um sie an ihrem Arm zu packen. „Ke“ Professor Elber hielt sie an ihrem Arm fest und hob seinen Arm. „da“ Er schob seinen Arm leicht vor. „vra“ Voldemorts Zauberstab begann leicht zu vibrieren. Frederick und Narcissa begannen sich aufzulösen. Der grüne Lichtblitz begann sich aus der Spitze seines Stabes zu bilden und flog auf die beiden zu. Der Wirbel, der Narcissa und Frederick umfasste, begann sich langsam aufzulösen. Voldemorts Zauberstab begann sich aus seiner Hand zu entfernen und der grüne Lichtblitz löste sich auf. Kurz bevor er die beiden erreichte, schwebte der Zauberstab von Voldemort vor ihm und die beiden waren verschwunden.
Dann bewegte sich die Szene mit normaler Geschwindigkeit weiter. Voldemorts Zauberstab schwebte weiterhin in der Luft. Die Szene begann sich für Harry aufzulösen und veränderte sich. Er tauchte an anderer Stelle wieder auf. Draußen war es dunkel. Er kannte das Zimmer, in dem er sich befand. Er drehte sich um und sah Frederick und Narcissa am selben Tisch sitzen, an dem er schon gefrühstückt hatte, als er kurz vor seinem siebzehnten Geburtstag mit einem Portschlüssel hierher gereist war.


Harry drehte sich herum um und war in halbwachen Zustand. Er erinnerte sich wieder, was letztes Jahr passiert war und wie Narcissa Malfoy aus dem Manor verschwand.

* * * * *


Zeitgleich aber ganz woanders.

Narcissa saß mit leicht bedrücktem Gesicht ihm gegenüber und sah ihn traurig an. „Was soll ich jetzt nur machen, Frederick?“, fragte sie.

„Unterrichten, meine Liebe.“

Sie sah ihn mit großen Augen an. „Ich habe kein Geld“, sagte sie, ihm scheinbar nicht zuhörend.

„Komm mit nach Hogwarts, wir vermissen einen Lehrer.“

„Ich kann mich nirgendwo mehr sehen lassen. Lucius oder Bellatrix werden mich sofort umbringen.“

„Unterrichte Verteidigung gegen die dunklen Künste.“

„Ich habe Angst.“

„Du kannst das. Du beherrscht das Thema. Es hat dir doch schon an der Schule immer Spaß gemacht.“

Jetzt schaute sie ihn an. „Was hat mir Spaß gemacht?“

„Verteidigung gegen die dunklen Künste.“

„Ja, das hat wirklich Spaß gemacht.“

„Dann komm nach Hogwarts und unterrichte. Wir vermissen einen Lehrer, wir brauchen dich, wenn er nicht mehr auftaucht.“

„Aber die Schüler, die Lehrer …“ begann sie.

„Ich schütze dich. Sie werden dich sehr schnell akzeptieren. Harry Potter wird sich zwar am Anfang widersetzen, aber wenn du ihn hast – und du wirst ihn schnell überzeugen können – dann hast du Ron Weasley und Hermine Granger und damit alle Gryffindors. Danach kommen die Ravenclaws und Hufflepuffs. Tamara und Draco und somit die Slytherins sind eh auf deiner Seite. Draco hat sich letztes Schuljahr eine Menge Respekt erarbeitet. Wirklichen Respekt und keine Einschüchterung, wie früher.“

„Aber McGonagall?“

„Ich werde versuchen müssen, sie zu überzeugen.“

* * * * *


Am nächsten Morgen bekam Harry eine Unterhaltung zwischen Frederick und Minerva mit.

„Frederick, Aaron ist noch immer nicht aufgetaucht. Hast du sie gefragt?“

„Ja, obwohl ich immer noch lieber deine Zusage hätte, sie einfach einzustellen.“

„Du weißt genau, dass ich das nicht kann, Frederick.“

Harry bog um eine Ecke und stand nun vor dem Aufgang zum Büro der Schulleiterin. Er sah in die beiden besorgten Gesichter.

„Mister Potter?“ fragte ihn die Schulleiterin. „Was kann ich für Sie tun?“

„Und wenn ich für sie bürgen würde?“, fragte er frei heraus.

„Für wen bitte?“

„Für unsere neue Lehrerin in Verteidigung gegen die dunklen Künste“, sagte Harry und sah ihr direkt in die Augen.

„Sie kennen sie?“, fragte McGonagall ungläubig.

„Sagen wir mal so, Professor, ich vertraue ihr dahingehend.“

Irritiert sah sie Frederick an. Dann sah sie wieder zu Harry. „Ich denke darüber nach“, sagte sie schließlich. „Wollten Sie was von mir, oder von Professor Elber?“ fragte sie.

„Ich wollte zu Ihnen, Professor, aber ich würde gerne Professor Elber vorher noch etwas fragen.“

McGonagall nickte und trat die bereits offene Treppe nach oben in ihr Büro.

„Um was geht es, Harry? Hast du bereits einen Verdacht, wen ich als neue Lehrerin haben möchte, oder vertraust du mir einfach und willst McGonagall nur überzeugen?“

„Ich wollte dir nur sagen, dass du mich nicht überzeugen musst, ich vertraue ihr bereits, da ich Tamara vertraue – und mittlerweile auch Draco … bis zu einem gewissen Grad.“

Mit Schrecken und auch mit Angst sah ihn nun sein Lehrer an. „Ich hätte dir niemals die Kette wiedergeben dürfen.“ Dann drehte er sich um und ging. Harry sah ihm noch einen Moment nach. Dann erinnerte er sich, dass er Professor McGonagall etwas fragen wollte.

Er trat nun die Wendeltreppe zum Büro des Direktors hinauf und klopfte an die Tür. Als sich die Tür öffnete, trat er ein und wurde von Professor McGonagall auf einen Platz gebeten.

„Nun, Mister Potter, was kann ich für Sie tun?“

„Professor, ich … bräuchte … eine Erlaubnis nach Gringotts zu gehen.“ Er zog seinen Brief heraus und gab ihn Professor McGonagall.

Bitte kommen Sie am kommenden Samstag um 15:30 Uhr in unser Bankhaus. Es ist sehr wichtig und uns ein dringendes Bedürfnis, dies so schnell wie möglich hinter uns zu bringen.
gez.
Slipknot (Direktor)
Gringotts – Filiale London


Nachdem sie den Brief gelesen hatte, gab sie ihn Harry zurück und fragte ihn: „Und wie stellen Sie sich vor, dass für Ihre Sicherheit gesorgt werden soll? Ganz davon abgesehen, dass dieser Brief eine Fälschung sein könnte.“

„Das glaube ich nicht. Ich erkenne Koboldschrift, wenn ich sie sehe. Der Brief ist echt. Und was die – meine Sicherheit – angeht, ich dachte da an Sie, oder einen der anderen Lehrer, der mich begleiten würde, oder jemand vom Orden.“

Nach einigem Überlegen und der Tatsache, dass sich Mister Potter wohl an dieser Idee festsaugen würde, sagte sie schließlich: „Ich habe keine Zeit. Ich habe Schulangelegenheiten zu erledigen. Fragen Sie halt meinetwegen einige der Lehrer, ob die Sie begleiten. Der Orden kann leider momentan nicht.“ Und nach einer Pause fügte sie hinzu: „Brauchen Sie noch was, oder war es das? Ich bin momentan leider sehr beschäftigt, sodass ich kaum Zeit aufbringen kann, noch etwas mit Ihnen zu plaudern; so gern ich das auch tun würde.“ Ein leichtes Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht.

Harry stand auf, bedankte sich und verließ ihr Büro. Kurz vor der Tür drehte er sich noch einmal um und verabschiedete sich mit den Worten: „Habe ich Ihnen schon gesagt, dass Ihr Büro schön eingerichtet ist?“ Dann drehte er sich um und ging ohne eine Antwort abzuwarten.

„Ich werde Professor Elbers Vorschlag wohl zustimmen“, rief sie Harry noch hinterher. Eine leichte Unsicherheit schwang in ihrer Stimme mit.

Harry hatte den Rest des Tages viele Lehrer gefragt, ob sie ihn begleiten würden, doch keiner hatte zugesagt. Sogar Snape hatte er gefragt, doch dieser wollte sich mit seiner Tante treffen, die nur einmal alle drei Jahre vorbeikam; sie war auf ihrer Durchreise durch England. Also fiel auch er aus. Harry drehte sich in seinem Bett herum und dachte nach, denn er hatte nur noch wenige Stunden zu Verfügung, bevor das Pergament seine Absage zu den Kobolden schickte. Darüber hatte er nichts Gutes gehört, wenn man sich nicht rechtzeitig melden würde. Doch da sämtliche Kommunikationsmittel aus Hogwarts seit zwei Wochen ausfielen, konnte er keine Antwort liefern.

„Warum habe ich nicht gleich daran gedacht“, fragte sich Harry plötzlich. Er müsste wieder da sein, nachdem Professor McGonagall seinem Vorschlag zustimmte und er sich sofort aufmachte, um die neue Lehrerin abzuholen. Harry stand auf, zog sich seine Pantoffeln an und schlüpfte unter seinen Tarnumhang. Dann verließ er leise sein Zimmer, schlich die Treppe hinunter, durchquerte den Gemeinschaftsraum und machte sich auf den Weg zum Lehrerflügel.

Vor dem Wandteppich blieb er stehen und drückte auf die farbigen Flächen, die auch Professor Elber drückte, als er ihn einmal mitnahm um ihm etwas zu zeigen. Doch der Wandteppich rollte nicht nach oben und gab den Weg frei. Harry wurde nervös. Er versuchte sich zu erinnern.

„Weißt du, Harry“, sagte Professor Elber und drückte die beiden roten und dann den blauen Fleck auf dem Wandteppich, „Ich möchte, dass du dich mit deiner Vergangenheit etwas beschäftigst. Besonders mit derer von Slytherin und Gryffindor.“


Damals hatte Harry vor Schreck seine Schultasche fallen lassen, als er erfuhr, dass er auch von Gryffindor abstammte. Das Buch war sehr lehrreich, obwohl nur er es lesen konnte. Dafür musste er Hermine alles darüber erzählen, was er erfahren hatte, denn vorlesen konnte er auch nicht. Er musste es mit eigenen Worten ausdrücken. Selbst die Erinnerungen in ein Denkarium zu geben funktionierte nicht. Scheinbar war dieses Wissen nur für die eigene Blutlinie gedacht und nicht für jedermann.

Dann fiel Harry auf, dass die Farben sich verändert hatten und nicht mehr an derselben Position waren wie damals. Er drückte also auf die entsprechenden Stellen und der Teppich gab den Weg frei.

Vorsichtig schlich er durch den schmalen Gang und versuchte sich an die Abzweigungen zu erinnern. Nach etwa zehn Minuten hatte er die richtige Tür gefunden, da er mehrmals falsch abgebogen war und wieder zurück musste. Er klopfte an die Tür und wartete, doch nichts geschah. Schnell verstaute er seinen Tarnumhang in seiner Tasche und klopfte erneut. Dieses mal etwas lauter. Ein Gesicht schälte sich durch die Tür und starrte ihn an.

„Ja bitte?“, fragte das hölzerne Gesicht. „Es ist niemand da. Alle schlafen – was macht überhaupt ein Schüler um diese Zeit hier?“

Harry erschreckte sich. Doch dann erinnerte er sich an die Tür vor dem Anwesen, in dem er seine letzten Ferienwochen verbracht hatte. „Mein Name ist Harry Potter und ich muss dringend mit Frederick … Professor Elber sprechen. Es hat leider keine Zeit bis Morgen. Es muss jetzt sein – Bitte.“

„Oho, dass jemand heutzutage noch Bitte sagt ist selten. – Also gut.“ Das Gesicht verschwand und die Tür öffnete sich einen Spalt. Vorsichtig drückte Harry sie auf und betrat den Raum. Bereits nach wenigen Schritten schloss sich die Tür hinter ihm. Harry zuckte kurz zusammen und drehte sich für einen Moment um. Der Raum lag im Dunkeln. Harry konnte nur die Positionen der Türen erkennen, die im dunklen Raum zu leuchten schienen. „Professor Elber schläft“, erklang plötzlich eine Stimme hinter ihm. Harry zuckte zusammen und erschrak. Ihm blieb fast das Herz stehen. Mit zitternden Knien drehte er sich um. Vor ihm schwebte in Raum dasselbe Gesicht wie schon am Eingang. „Die dritte Tür auf der linken Seite. Seien Sie leise und wecken Sie ihn langsam.“ Das Gesicht wurde dunkler und nahm einen teilnahmslosen Gesichtsausdruck an.

Das war für Harry das Zeichen, dass er nichts mehr fragen, sondern sich an die Arbeit machen sollte. Er öffnete die Tür und trat in den Raum ein. Sofort wurde es etwas heller. „Frederick?“, fragte Harry leise in den Raum hinein. Doch, als sich nichts rührte etwas lauter. „Frederick?“

„Hmm“, kam es zurück und Harry konnte schemenhaft ein Bett und eine Person darin liegen sehen.

„Professor, ich brauche Ihre Hilfe.“

„Um diese Uhrzeit? Es ist kurz vor Mitternacht.“

„Leider kann es nicht warten. Ich muss noch heute antworten.“

„Wem denn?“

„Den Kobolden.“

„Warum?“

„Sie wollen mich sehen. Es scheint dringend zu sein. Aber wenn ich mich nicht melde, dann sind die Konsequenzen nicht gerade angenehm.“

„Und wie wollen Sie antworten, wenn wir keine Nachrichten versenden können?“

Harrys Herz sackte nach unten. „D … daran … hab ich  … hab ich gar nicht … gedacht“, stammelte er.

„Teilen Sie dem Schriftstück mit, ob Sie kommen. Die Kobolde werden es erfahren“, knurrte sein Professor und schien sich umzudrehen.

„Begleiten Sie mich?“ fragte Harry in die Dunkelheit.

„Wann?“

„Morgen früh. – Also in ein paar Stunden.“

„Grmm.“

„Professor?“

„Ja.“

„War das ein ja?“

„Ja.“

„Danke.“

„Gehen Sie jetzt.“

Harry trat rückwärts aus dem Raum und schloss leise die Tür. Als er sich umdrehte, nahm er schwach ein Sofa wahr. Er begab sich zur Tür um sie zu öffnen, doch die Tür weigerte sich. „Ausgangssperre für Schüler nach 22 Uhr. Ich darf Sie nicht mehr gehen lassen.“

Harry musste sich wohl oder übel auf dem Sofa niederlassen. Er näherte sich dem Möbelstück, als es anfing sich leicht zu verformen und eine bettähnliche Form anzunehmen. Seine Schlafsachen waren bereitgelegt worden und auch ein Glas Wasser stand auf dem kleinen Tischchen, welches zwischen dem Sofa und den beiden Sesseln stand.

Er nahm den Brief in die Hand und sagte ihm: „Ich komme.“ Eine Schrift erschien auf dem Pergament: Zusage. Dann verlor das Pergament an Substanz, bis es kurzzeitig ganz verschwunden war. Dann tauchte es wieder auf und eine neue Schrift erschien darunter: Zusage bestätigt.

Harry zog sich um und legte sich auf die Schlafcouch. Verschiedene Gedanken machten sich in ihm breit, bevor er einschlief. Die Umgebung kommt mir bekannt vor. Wo hab ich die schon einmal gesehen? Doch die Müdigkeit übermannte ihn und er kam nicht mehr weit.

Am nächsten Morgen schlug er langsam die Augen auf und es dämmerte ihm, wo er die Nacht verbracht hatte. Der Raum war merklich heller geworden und Harry konnte den Raum mit seinen Sinnen erkunden. In den Grundzügen entsprach der Raum demjenigen, in dem Malcomin gestorben war. Doch statt der Fensterfront war nun ein Kamin zu sehen mit einem kleinen Gang auf der rechten Seite der nach hinten verlief. Die Bücherzeile war durch ein Fenster unterbrochen, das nach draußen führte. Sonst war alles wie beim Alten. Es sah allerdings anders als letztes Jahr aus. Professor Elber saß mit einer Tasse in der Hand und bereits angezogen in einem Sessel und beobachtete Harry.

„Wie lange?“, war alles, was er herausbrachte.

„Glauben Sie mir denn, wenn ich Ihnen sage: Zehn Minuten?“

Harry dachte nach und in seinem Inneren machte sich die Erkenntnis breit: Es ist 10 Uhr 30 – Ich muss zum Frühstück. Harry richtete sich auf und suchte seine Sachen.

„Diese Tür. Frische Sachen wurden Ihnen von Ihrem Hauself bereitgelegt.“

Harry war erstaunt ob der direkten Antwort und trat ins Bad. Dort fand er seine Sachen und richtete sich her. Als er wieder in den Wohnraum trat, saßen zwei Elfen auf dem wieder hergerichteten Sofa und warteten. Beide aßen an einem belegten Brot und schauten zu Harry, als dieser den Raum betrat. Sie wollten gerade aufstehen, als Harry sie mit einer Handbewegung zum Bleiben aufforderte.

„Bleibt sitzen und guten Morgen Kreacher, Remmy.“

„Guten Morgen Sir“, antworteten beide.

„Sie werden uns begleiten“, sagte Professor Elber und stand auf. „Frühstücken Sie erst mal. Wir treffen uns dann am Schlosseingang.“

Harry setzte sich in einen Sessel und nahm sich eines der belegten Brote. „Warum begleitet ihr mich?“, fragte Harry zwischen zwei Bissen.

„So etwas gehört zu meinen Aufgaben“, antwortete Remmy.

Harry sah zu Kreacher. „Und was ist mit dir?“

„Als der Professor heute ankam sah Kreacher es als seine Pflicht an, Ihnen beizustehen, Sir.“

„Du bist nicht freiwillig dabei?“

„Schon, Sir. Es ist eine Abwechslung zu Kreachers sonstigem Alltag.“

Harry lächelte Kreacher an. „Wenn ich die Schule beendet habe, dann ziehe ich in Sirius' altes Haus und nehme euch mit. Eventuell werde ich mein Elternhaus wieder aufbauen und mit euch umziehen, aber das weiß ich noch nicht. – Wenn ich es recht bedenke, dann habe ich zu meinem Elternhaus keine besondere Beziehung, anders als zum Grimmauld Place.“ Kreacher bekam große, dankbare Augen. Harry aß sein Brot noch zu Ende und ging dann mit den Elfen durch das Schloss Richtung Ausgang.

Elber wartete bereits zwischen den beiden geflügelten Ebern an der Grenze zum Schulgelände. „Dann können wir ja los. Die Elfen werden mit uns apparieren.“

Harry war erstaunt. „Warum sind wir nicht direkt aus dem Schloss appariert? Elfen schaffen doch so etwas.“

„Alleine ja. Aber mit Ballast ist es um einiges schwerer. Das will ich ihnen nicht zumuten, zumal wir bei Problemen eventuell zurück müssen und hier belagert ist. Wer weiß, was man alles aus den Kobolden heraus gebracht hat – Oder man hat sie beauftragt, sie zu sich zu holen.“

Das leuchtete Harry ein. Remmy nahm Elbers Hand und sie waren verschwunden. Harry spürte kurz darauf nur noch Kreachers Hand. Dann waren sie ebenfalls verschwunden. Harry tauchte mit Kreacher kurz hinter Professor Elber auf. Es war eine Punktlandung. Beide sahen sich etwas um. Sie waren in der Nokturngasse aufgetaucht. Wenige Meter vom Haupteingang von Gringotts entfernt. Als Professor Elber bemerkte, dass Harry und sein Hauself anwesend waren, begann er leise, aber ohne sich umzudrehen, zu sprechen. „Wir werden etwas tiefer in die Nokturngasse gehen und durch einen Nebeneingang die Bank betreten.“ Dann lief er voraus. Remmy und Kreacher schoben Harry sanft vor sich her und schirmten ihn nach hinten ab.

Der Seiteneingang war nicht minder gesichert als der Haupteingang, aber nicht so deutlich als Eingang erkennbar. Professor Elber klopfte an und wartete einige Sekunden. Dann klopfte er erneut. Die Tür wurde geöffnet und die vier traten ein.

„Guten Morgen, Mister. Was führt Sie hierher? Und wieso kommen Sie durch den Nebeneingang?“

„Sie scheinen noch nicht lange dabei zu sein. Ich bin um Diskretion bemüht. Es braucht niemand wissen, dass und ob ich Ihr Haus besuche.“

Der Kobold nickte. „Heben Sie ab, oder zahlen Sie ein?“

„Ich begleite in erster Linie Mister Potter hier her. – Doch ich brauche auch etwas. Mir reicht ein einfacher Service.“

Der Kobold nickte und ging voran. Nach einigen Metern öffnete er eine kleine Tür. „Bitte, Mister Elber. Sie und Ihre Elfen können hier so lange warten, bis sich ein Mitarbeiter um Sie kümmert. Ich werde Mister Potter persönlich zum Direktor bringen.“

„Mich begleitet nur ein Elf“, antwortete Elber.

„Verzeihung, Sir. – Wird Sie Ihr Elf begleiten, Sir?“, fragte er nun an Harry gewandt.

Harry sah herunter zu Kreacher, der nur mit den Schultern zuckte. „Ja“, antwortete Harry.

„Dann kommen Sie bitte mit.“

„Wir treffen uns wieder hier. Und grüßen Sie mir den Direktor“, rief ihm Elber noch nach, bevor die drei den Raum verließen.

Die wenigen Minuten, in denen Elber und Remmy warteten, betrachteten sie den Raum. Da es ein Warteraum war, der durch den Seiteneingang erreichbar war, hatte er keine große Ausschmückungen, wie sonst in den Warteräumen, die vom Hauptportal aus erreichbar waren. Im Raum standen acht Stühle verschiedener Größen. An den weiß gestrichenen Wänden hingen drei Bilder. Eines zeigte einen Blumenwiese über die in a-zyklischen Abständen Tiere hoppelten, galoppierten, rannten, oder einfach nur äßten. Ein anderes Bild zeigte Gringotts, wie es vor 800 Jahren aussah. Das Gebäude stand noch gerade und die Außenfarbe war gräulicher als heute. Das letzte Bild zeigte den Patriarchen der Gringott-Dynastie. Mister Gringott persönlich. Ein alter Kobold mit wachsamen blitzenden Augen, welche hinter einer runden Brille zu sehen waren. Seine Haare waren grau und sein Gesicht zeigte die Falten vieler Jahrhunderte. Seine Ohren hingen schlaff an seinen Seiten herunter, was darauf schließen ließ, dass er mittlerweile nicht mehr so gut hörte, wie es für Kobolde üblich war.

„Man merkt, er wird alt“, meinte Remmy.

Elber nickte nur und besah sich das Portrait nun ebenfalls noch einmal.

Dann ging dir Tür auf und ein noch junger Kobold betrat den Raum. „Ich soll Sie begleiten, Sir.“

Die beiden sahen zum Kobold, standen auf und folgten ihm. „Sie sind noch nicht lange hier?“ fragte Elber den Mitarbeiter.

„Nein Sir, ich bin seit vier Wochen in diesem Hause tätig. – Wohin darf ich Sie bringen?“

„Nach ganz unten“, antwortete Elber. Die drei verließen den Raum und traten in den Gang, welchen sie entlang liefen. Am Ende des Ganges betraten die drei einen Aufzug, um zu den offenen Loren zu kommen, die durch die Verliese fahren konnten. Sie bestiegen das Gefährt und die Reise begann.

Harry wurde von einem Mitarbeiter zum Büro des Direktors gebeten. Der Kobold klopfte an, öffnete die Tür und ließ Harry mit Kreacher eintreten, dann schloss er die Tür und ließ die drei alleine. „Mister Potter. Ich freue mich, dass Sie kommen konnten. Bitte setzen Sie sich. Ich muss eine mir unangenehme Pflicht erfüllen“, begann der Direktor des Bankhauses.

Harry war erstaunt. „Ist etwas mit meinem Verlies?“, fragte er unsicher, als er saß.

„Nein, nein. – Oder, doch. – Lassen Sie mich erklären.“ Der Kobold stand auf und lief um den Tisch herum um Harry direkt in die Augen zu schauen. Diesem wurde zunehmend mulmig. Hatte man in sein Verlies eingebrochen? In das der Blacks? „Es geht um einen bedauerlichen Fehler“, fuhr der Kobold fort. „Bitte verzeihen Sie uns diese Nachlässigkeit. Dies hätte niemals passieren dürfen. Wir legen sehr großen Wert auf die Zufriedenheit unserer Kunden.“ Der Kobold machte eine Pause und schluckte. „Wir haben letztes Mal, als Sie bei uns waren, einen bedauerlichen Fehler begangen. Wir hätten Sie letztes Mal über den Zugriff auf Ihr Familienverlies hinweisen müssen, welches Ihnen nach dem Erreichen ihrer Volljährigkeit zusteht.“

„Familienverlies? Ich habe doch bereits ein Verlies.“

„Ja, das ist uns bekannt. Dabei handelt es sich aber um ein Verlies, dass Ihre Eltern Ihnen für Ihre Ausbildung zur Verfügung gestellt hatten.“ Harry war sprachlos und starrte den alten Kobold nur an. Nach einer Weile begann der Kobold zögerlich und mit leicht unsicherer Stimme nachzufragen: „Was gedenken Sie jetzt zu tun?“

Harry bemerkte den unsicheren Ton in der Stimme des Direktors und antwortete: „Ich werde mein Verlies und dessen Inhalt ansehen und danach entscheiden, was ich tun werde.“

„Werden Sie uns in irgendeiner Art und Weise belangen?“, fragte der Direktor zögerlich nach?

„Warum? Ist mir dadurch irgendein Nachteil entstanden?“, fragte Harry.

„Nein, selbstverständlich nicht.“

„Haben Sie es mit Absicht getan?“

„Nein, Sir.“

„Dann sehe ich keinen Grund.“

Der Kobold verneigte sich erneut. „Wenn ich Sie dann zu ihrem Verlies begleiten darf, Sir?“

„Macht das nicht einer Ihrer Angestellten?“, fragte Harry ganz erstaunt nach.

„Nicht in Ihrem Falle, Sir.“

Harry nickte. „Also gut“, und stand auf.

Er folgte dem Direktor durch das Zimmer und ging mit ihm auf eine Nische zu, die durch einen Vorhang abgeschirmt war. Kreacher folgte ihnen pflichtbewusst. Als die drei in der Nische standen, bewegte sich diese nach unten. Sie kamen unweit vom normalen Einstiegspunkt an und der Direktor stieg in eines der Fahrzeuge ein, die nach unten fuhren. Die Fahrt war wie immer rasant und schnell. Harry blies der kalte, teilweise frostige Wind ins Gesicht. Minute um Minute ging es bergab. Das Gefährt kam erst zum Stehen, als sie fast ganz unten waren und über eine Weiche vom Hauptstrang ausgeleitet wurden.

„Bitte sehr, Mister Potter. Verlies 56.“ Der Kobold stieg aus und zeigte Harry, was er zu tun hatte. „Halten Sie Ihre Hand bitte gegen die Tür.“

Harry tat, was man von ihm verlangte, und legte seine Hand gegen die Tür. Er spürte wie eine klebrige Substanz die Hand fest zu halten schien. Dann spürte er etwas. Es schien als ob die Tür seine Identität prüfte. Dann gab es einen Klick und die Tür öffnete sich wenige Millimeter.

„Ich werde mich jetzt umdrehen und warten, bis Sie wieder heraus kommen“, sagte der Kobold und drehte sich herum.

Harry nickte noch, was der Kobold aber nicht mehr sah, und betrat das Verlies. Im Inneren fand er etwa eine gleiche Menge an Galleonen, Sickel und Knuts. Außerdem lagen dort noch einige Bücher, Dokumente und andere Zettel. Harry verschaffte sich einen Überblick. Er fand seine Geburtsurkunde und die seiner Eltern.

Ein Dokument hatte es ihm besonders angetan. Sein Stammbaum. Es war ein Endlos-Pergament, das zusammengefaltet war. Es zeigte seinen Stammbaum bis zu den Gründern von Hogwarts zurück auf. Slytherin und Gryffindor waren darauf verzeichnet. Es wurde keinerlei verwandtschaftliche Beziehung zwischen ihnen angezeigt. Gut so, das würde nur unnötige Fragen aufwerfen, dachte er.Er steckte sie ein. Dann kam noch die Besitzurkunde für das Haus in Godric’s Hollow hervor. Und, was außergewöhnlich war, ein Bauplan. Dieser jedoch passte so ganz und gar nicht zu seinen Vorstellungen des Hauses. Wieso ist das Haus hier doppelt so groß wie in meinen Erinnerungen? Erinnerungen! Snapes Erinnerungen. Vielleicht finde ich da etwas. Danach schaute er sich noch um und verschaffte sich einen Überblick über diverse Buchtitel. Magie jeglicher Couleur. Als er seine Babysachen und Spielzeuge fand, musste er schmunzeln. Einige Sachen haben sie hier wohl noch eingelagert, bevor sie … Eine einzelne Träne lief über seine Wange herab und tropfte auf den Boden. Beim Hinausgehen fand er noch einige Erinnerungsfäden, welche er fast schon mitnehmen wollte. Als er jedoch den Zettel davor las, beließ er sie doch an Ort und Stelle.

Nachdem er sein Verlies verlassen und wieder verschlossen hatte, drehte sich der Kobold um.

„Fertig, Mister Potter?“, fragte er.

„Ja. Ich habe aber noch eine Frage.“ Der Kobold nickte. „Es geht um die Gründer von Hogwarts. Ist es möglich, dass diese immer noch Verliese hier haben?“, begann er. „Würden dann die Nachfahren von Gryffindor, Ravenclaw, Hufflepuff und Slytherin Zugriff bekommen?“

Der Kobold sah ihn erst verstört, dann wütend und schließlich nachdenklich an. „Wenn die Gründer von Hogwarts hier je ein Verlies hatten, würde es noch bestehen und die Nachfahren könnten Anspruch darauf erheben.“

„Würden Sie die Nummern auswendig wissen?“

„Ich nehme es an“, antwortete der Kobold vorsichtig.

Harry nickte und nahm seinen Stammbaum heraus. Er zeigte ihm dem Kobold als einen Nachweis seines Anspruches.

Dieser wurde ganz bleich. „Sire, ich hatte ja keine Ahnung.“ Fast fiel er auf die Knie, doch Harry konnte ihn davon abhalten. Er sah ihn fragend an. „Nummern zwei und fünf“, antwortete der Kobold dann.

„Ich baue darauf, dass das unter uns bleibt. Keiner Ihrer Mitarbeiter darf davon erfahren.“

Der Kobold nickte eifrig. Er bat Harry wieder in das Fahrzeug und die Fahrt begann. Die Lore wurde wieder auf den Hauptstrang geleitet und die Fahrt nach unten wurde fortgesetzt. Am Ende der Gleise stieg der Direktor aus und hielt Harry eine Hand hin, um ihm beim Aussteigen behilflich zu sein. Harry nahm höflicher weise an.

Sie liefen von der Lore weg und um viele Ecken. Abzweigungen und Kurven, Kreuzungen und Sackgasse sah Harry, als er sich umsah.

„Ein Labyrinth. Nur in Begleitung eines Koboldes von Gringotts kommen Sie zu diesen Verliesen.“

Harry schluckte als er dies hörte. Nach einer weiteren Biegung waren sie aus dem Labyrinth heraus. Harry erblickte einen runden Raum mit sieben Türen. In der Mitte war eine runde Sitzgelegenheit, auf der bereits ein Kobold saß.

„Ah, Kundschaft“, sagte der Direktor und kam auf seinen Kollegen zu.

„Ja, ich bin hier mit Mister …“, doch weiter kam er nicht, da ihm der Direktor den Mund zuhielt.

„Wie können Sie vor unserer Kundschaft über eine andere Kundschaft sprechen? Wir sind hier um Diskretion bemüht. Merken Sie sich das endlich. Beim nächsten Fehler werden Sie degradiert.“ Der Kobold nickte schüchtern. Der Direktor drehte sich wieder zu Harry um und sagte: „Entschuldigen Sie bitte meinen Mitarbeiter, bitte folgen Sie mir.“

Der Direktor schritt auf eine der Türen zu. Harry erkannte eine Nummer. Auf dieser Tür stand die 2.

„Ah, eines der Verliese“, meinte Harry.

„Richtig, eines von sieben Verliesen dieser Art.“

Der Kobold öffnete die Tür und ging mit Harry und Kreacher hindurch in einen schmalen Gang, dessen Wände zu leuchten begannen als sie eintraten. Die Tür hinter ihnen schloss sich wieder.

„Was meinen Sie mit: Dieser Art? Und – warum sind diese Verliese ganz unten?“

„Nun, diese Verliese sind die ältesten in unserem Hause. Nicht viele Familien haben hier ein Verlies.“

„Wer sind die and…“, doch Harry unterbrach sich. „Verzeihung, ich wollte nicht unhöflich sein. – Diskretion.“ Erinnerte er sich doch gerade noch daran, was der Direktor über Diskretion gesagt hatte. „Vergessen Sie meine Frage. – Was ist eigentlich, wenn ich jemanden hier treffe und kenne?“

„Dann haben Sie Glück gehabt.“ Der Kobold blieb vor einer Tür stehen, die nicht anders aussah als die anderen, welche er gesehen hatte.

„Ich werde nur dieses Mal bis hierher mitgehen. Die anderen Male werde ich im Vorraum warten. Ich werde Ihnen erklären, was Sie tun müssen, um in Ihr Verlies zu gelangen, dann werde ich Sie verlassen.“

Harry nickte abermals. „Diskretion?“, fragte er.

Der Direktor nickte und erklärte Harry: „Sehen Sie dieses Loch hier an der Wand neben der Tür? Beim ersten Betreten, oder wenn Sie jemandem die Eintrittserlaubnis erteilen wollen, müssen Sie sich hier persönlich ausweisen. Es ist ein komplizierter Test, der mehrere Zauber auf sie anwendet. Sie werden überprüft, ob Sie sie selbst sind, oder ob Sie durch einen Zauber oder durch andere Arten der Erpressung sich Zugang verschaffen wollen oder müssen. Dann wird Ihnen der Zugang verwehrt. Fragen Sie mich bitte nicht, was noch alles geprüft wird. Wir wissen es nicht. – Die anderen Verliese prüfen nur Ihr Blut. – Sollte der Zauber die Rechtmäßigkeit Ihrer Anfrage festgestellt haben, dann halten Sie Ihre Handfläche gegen diesen Stein.“ Er zeigte auf eine Stelle in Mitten der Tür. „Dann erhalten Sie Zugang. Noch Fragen?“ Harry schüttelte den Kopf. „Dann stecken Sie Ihren Finger in das Loch, ich werde mich verabschieden und draußen auf Sie warten.“ Dann drehte sich der Direktor um und ging.

Harry blieb alleine mit Kreacher zurück. In das andere Verlies hatte er ihn mitgenommen, damit er notfalls Zugang zum Verlies hatte. Er hatte etwas Angst. Vorsichtig trat er an die Wand heran und sah in das Loch. Doch es war nur dunkel. Vorsichtig steckte er seinen Zeigefinger in das Loch. Es war eng und weich. Fast wie Moos oder ein Fell. Langsam erhöhte sich der Druck auf den Finger und fixierte ihn. Dann spürte Harry einen Stich in seiner Fingerspitze. Er wollte seinen Finger zurückziehen, doch er war fixiert. Die Kuppe fing sofort leicht an zu kribbeln. Die Wunde begann zu heilen. Dann verschwand der Druck und eine Stimme in Harrys Kopf sagte: Harry James Potter erkannt. Sohn von James Potter und Lily Potter geborene Evans; beide verstorben. Rechtmäßiger Erbe der Güter der Familien Potter und Evans. Nachfahre von Famurgan, Gryffindor und Slytherin. Bekräftigen Sie Ihren Anspruch durch Erlangung des Zugangs zum Verlies der Familie Slytherin.

Harry staunte. Famurgan, dachte Harry. Woher kenne ich den Namen?

Er trat auf die Tür zu und legte seine Hand auf den Stein, den ihm der Kobold gezeigt hatte. Er spürte eine merkwürdige Drehung. So, als ob er um sich selbst gedreht wurde. Als das Gefühl aufgehört hatte, waren andere Lichtverhältnisse vorhanden. Harry drehte sich um und fing an zu staunen. Er hätte nicht gedacht, dass er schon in seinem Verlies stand. Alleine.

Was er sah, brachte seinen Verstand ins Wanken. Bücher über Bücher. Galleonen über Galleonen. Dokumente und andere Papiere fand er dort. Die Bücher ließ er vorerst liegen und sah mit mäßigem Interesse nur kurz über die Titel. Dort ist alles enthalten, was sich Hermine nur wünschen würde, dachte er. Ich hätte doch vorher etwas Gold mitnehmen sollen, fiel ihm jetzt ein. Er füllte seine Börse voll Galleonen und sah über die Papiere.

Die Dokumente und Unterlagen, die er in dem Verlies fand, ließ er liegen. Er würde sie später genauer untersuchen. Aber auch Regale voller komischer und eigenartiger Gegenstände fand er. Alle waren sorgsam beschriftet und Harry las bei etwa der Hälfte der Gegenstände, dass sie schwarzmagisch aber gesichert seien. Studienobjekte, stand da. Auch hier nahm er nichts mit.

Bevor er wieder zurück ging, sah er sich noch einmal um und nahm sich vor, in den Ferien – oder besser gesagt, bei nächster Gelegenheit – wiederzukommen und hier länger zu stöbern. Er legte seine Hand wieder gegen den Stein und fand sich nach einem kurzen Drehimpuls wieder außerhalb seines Verlieses. Seine Hand nahm er ab, legte sie aber gleich wieder auf die Tür, da sich ihm immer noch alles drehte. Leider fand er sich danach wieder in seinem Verlies, woraufhin er einen erneuten Versuch unternahm. Dieses Mal ließ er seine Hand auf dem Stein, bis er sich wieder gesammelt hatte.

Er ging durch den Gang zurück, Kreacher folgte ihm, und entdeckte den Direktor, wie er auf der großen Sitzgelegenheit saß und sich nicht bewegte. Der andere Kobold war bereits verschwunden. Er trat an ihn heran und setzte sich neben ihn. Der Kobold schien zu schlafen.

Harry grinste und suchte das Verlies von Gryffindor auf.

Als er im Inneren Stand, sah er keine Bücher und nur vereinzelte Goldstücke, leider keine Galleonen. Er sah sich eine der Münzen genauer an. Sie war auch aus Gold, aber etwas kleiner als Galleonen. Er legte die Münze wieder zurück und sah sich weiter um. Er entdeckte Pergamentrollen und sah ein paar davon an. Protokolle, Zaubersprüche und Familienunterlagen fand er vor. Dann entdeckte er eine Sammlung von Rüstungen und Schwertern, Schilden und Wappen, Fahnen und Flaggen.

„Eine nette Sammlung“, hörte er plötzlich hinter sich.

Erschrocken drehte er sich um und sah einen Geist.

„Godric Gryffindor, wenn ich mich vorstellen darf.“

„Seit wann sind Sie hier? Ich meine wieder zurück? Oder waren Sie schon immer ein Geist?“

„Ein paar Tage. Wir werden bald eine Aufgabe übernehmen.“

„Wer ist wir?“

„Ist das nicht offensichtlich?“

Harry überlegte. „Hogwarts, ihr vier?“ Der Geist Gryffindors nickte. „Wie geht es Ihren Geschwistern?“

„Sag du und meinen … woher weißt du, dass ich Geschwister habe? In den Familienunterlagen ist davon keine Rede.“

„Sagen wir mal, ich habe meine Quellen, Godric“, sagte Harry und grinste leicht.

„Dann kennst du auch meine Vorfahren?“, fragte er vorsichtig nach.

„Ich weiß von deinem Vater. Er unterrichtet an Hogwarts.“

Godric machte den Eindruck, sich erst einmal setzen zu müssen. Aus dem Nichts erschien ein Stuhl, der dieselbe Konsistenz wie ein Geist hatte. Harry dachte daran, dass ein Stuhl jetzt brauchbar wäre. Nach einigen Minuten hatte er sich gefasst. „Etwas sehr wichtiges, Harry. Du kommst von Hogwarts auch hierher. Das fand ich immer sehr praktisch. Die Kobolde wissen davon nichts, wir haben die Verbindung damals als wir das Verlies angelegt haben erstellt.“

„Gilt das auch für die anderen Gründer?“, fragte Harry nach.

„Von Salazar und Rowena weiß ich es, Helga hat es mir nie bestätigt. Aber vermutlich auch bei ihr.“

„Das heißt, ich komme in das Verlies von Hogwarts aus?“

„Ja und auch in deine anderen Verliese. Natürlich über den Umweg, dass du hier raus musst und dann das andere aufsuchen musst.“

„Gibt es keinen direkten Weg?“

„Dafür müsstest du einen anlegen, aber die entsprechenden Sprüche hat damals Salazar sicher verwahrt. Aber nicht hier in Gringotts. Irgendwo in Hogwarts.“

Harry verkniff sich ein Lächeln und sah weiterhin nachdenklich zu seinem Ahnen. „Ich werde dann mal gehen.“

Godric nickte. „Ich werde demnächst nach Hogwarts kommen. In welchem Hause bist du eigentlich?“

„In deinem“, sagte Harry und verschwand aus dem Verlies.

Zurück blieb ein nachdenklicher, aber fröhlicher Godric Gryffindor zurück.

Der Direktor schlief noch immer. Sachte stupste Harry ihn an.

„Was?“, fragte der Kobold. „Oh, Mister Potter. Sind Sie soweit?“

„Ich bin fertig“, sagte er zu dem Kobold.

„Gut, dann folgen Sie mir bitte.“

„Sagen Sie mal“, begann Harry, „haben Sie eine Liste mit Sachen, die man bei Ihnen nicht einlagern darf?“

Der Kobold nickte und griff in seine Tasche. Heraus zog er ein mehrseitiges Dokument an Vorschriften und Regeln hervor. Harry nahm es entgegen und steckte es in seine Tasche. Beide stiegen wieder in das Fahrzeug und die Fahrt nach oben begann.

„Was ist eigentlich im Fall eines Verstoßes?“

„Dann werden Sie gebeten das entsprechende Objekt zu entfernen. Dies kann nach mehrmaliger Missachtung zur Kündigung des Verlieses führen.“

„Und wenn sich ein Gegenstand, sagen wir mal eine harmlose Spieldose, in meinen Verlies oben befindet und nach einer Regeländerung nicht mehr dort gelagert werden darf?“

„Dann ist die Lagerung gestattet. Aber nur solange, bis Sie den Gegenstand einmal aus unserem Hause entfernen. Wenn Sie also Ihre Spieldose wieder mitbringen, wird Ihnen die Einlagerung verwehrt.“

„Ah, danke Sir.“

„Keine Ursache.“

Die Fahrt durch das Gewölbe ging weiter. Nach wenigen Minuten kam von der Seite her eine andere Lore, in der auch Bellatrix Lestrange saß. Als sie Harry sah, begann sie sofort ihren Zauberstab zu ziehen und Harry anzugreifen. Die ganze Zeit, in der die Loren auf einem parallel Kurs waren, musste sich Harry selbst und den Direktor schützen. Er selber konnte nur abwehren. Als sich die Loren wieder trennten, konnte Harry etwas verschnaufen.

„Werden wir wieder zusammentreffen?“, fragte Harry den Direktor.

„Ja, und sie wird vor uns sein“, sagte dieser mit Angst in der Stimme, da die Zauber dann direkt auf ihn zukommen würden.

Es dauerte keine zwei Minuten, dann kam Bellatrix’ Lore über eine Weiche vor ihnen auf ihr Gleis. Sofort schoss sie Zauber um Zauber auf Harry zu. Diesem reichte es langsam. Also warf er einen ungesagten Zauber ohne Zauberstab; mit seinem Zauberstab hatte er einen Schild herauf beschworen, um den Direktor und sich zu schützen; auf Bellatrix zu. Leider war er etwas heftig und so schleuderte es Bellatrix aus der Lore hinaus. Sie konnte sich gerade noch an einer umlaufenden Stange festhalten. Ihr Zauberstab fiel ihr aber aus der Hand und nach unten. Ihre Lore fuhr in eine neue Kurve und der Kobold, der den Wagen steuerte, versuchte zu bremsen. Bellatrix konnte sich nicht mehr halten und stürzte nach unten.

Der Direktor bremste seinen Wagen auch ab und stieg mit Harry aus. Er bestieg den vorderen Wagen und sagte zu seinem Mitarbeiter: „Schauen Sie nach Madam Lestrange. Ich bringe Mister Potter in Sicherheit.“

Der Kobold nickte, bestieg die Lore dahinter und fuhr den Weg Rückwärts um nach ihr zu suchen. Harry und der Direktor waren oben angelangt und betraten nach einer Aufzugfahrt wieder das Büro des Direktors. An einer Wand, die er vorher nicht beachtet hatte, entdeckte er einen kleinen Schaukasten. Er kam ihm näher und sah hinein.

„Schöne Stücke. Nicht wahr?“, fragte ihn der Direktor.

„Ja“, antwortete Harry. „Was ist das hier für eine Münze?“

„Das hier ist eine sehr seltene und alte Münze. Damit hat man früher bezahlt. Es gibt nur drei davon. Eine liegt hier gut gesichert. Eine ist in unserem Hauptsitz und die dritte gehört einem privaten Sammler.“

„Wie viel ist diese Münze denn Wert?“, fragte Harry.

„Etwa zweihunderttausend Galleonen.“

Also eine Million, dachte sich Harry. Er wandte sich wieder vom Kasten ab und sah den Kobold an. „Ich habe da eine etwas eigenartige Frage. Es gibt bei den Muggeln den Begriff der Inflation. Es wird also etwas wertlos, wenn es zu viel davon gibt. Wenn es beispielsweise die Münze hier – sagen wir mal, – hundert Mal gibt, wie viel wären sie dann wert?“

„Dann wäre jede einzelne Münze nur das tausendstel Wert“, antwortete der Direktor.

„Und bei nur vier?“

„Nur noch knappe einhundertachzig tausend.“

Harry nickte und verabschiedete sich vom Direktor. Dieser drückte einen Knopf an seinem Schreibtisch und sofort wurde die Tür geöffnet und Sekunden später stand ein Kobold da und holte Harry und Kreacher wieder ab. Kreacher, der ihn bis zu den normalen Verliesen und zurück begleitet hatte, ging mit ihm mit. In dem kleinen Wartezimmer traf er auf seine Begleiter, die in den Sesseln saßen, die Augen geschlossen hatten und selig schliefen.

„Gehen wir?“, fragte Harry, was die beiden aufschrecken ließ.

„Ok“, antwortete Frederick leicht müde. „Gehen wir.“

Über die Nokturngasse apparierten sie zurück vors Schloss.

Als er wieder zurück im Schloss war, wurde er von Adrian und Katharina abgefangen.

„Gibt es dieses Jahr wieder DA-Stunden?“, fragte Katharina.

Harry nickte. „Ja.“

„Dürfen wir dir einen Vorschlag machen?“, fragte Katharina.

„Welchen denn?“

„Wir kennen einen Zauber, von dem wir annehmen, dass er euch unbekannt ist. Er könnte hilfreich sein.“

„Es ist ein besonderer Tarnzauber“, meinte Adrian

„Tarnzauber sind immer gut“, entgegnete Harry. „Was bewirkt er?“

„Er bewirkt, dass man anders wahrgenommen wird.“

„Inwiefern anders?“

„Man erinnert sich später nicht mehr daran, wie das Gegenübergenau aussah. Während des Gesprächs ist aber alles normal.“

Dieser Zauber ist gut, wenn man sich unerkannt bewegen will oder aber auch für Auroren. „Woher kennt ihr diesen Zauber?“

„Wir haben unsere Eltern beobachtet“, sagten beide. „Den Rest haben wir in der Bibliothek nachgelesen.“

Harry fragte sich woher die Eltern der beiden solche Zauber kennen würden. Ihm kamen die abenteuerlichsten Ideen. Darunter waren, neben Auroren, auch Todesser. Harry konnte sich nicht vorstellen, dass ihre Eltern zu einer der beiden Gruppen gehören würden. „Was machen eure Eltern eigentlich?“ Die beiden drucksten herum und sahen sich unsicher an. „Sie sind Voldemort zugetan?“, fragte er leise.

Die beiden schüttelten erschreckt ihre Köpfe. „Sie verstecken sich“, sagte Adrian.

Harry verstand. „Wollt ihr ihn den anderen beibringen?“

Sie schüttelten die Köpfe. „Das überlassen wir dir“, sagte Adrian. „Aber wir bringen ihn dir bei.“

* * * * *


Alle standen wieder einmal im Raum der Wünsche und sahen zu Harry, der ihnen immer wieder etwas beibrachte. „Heute werden wir uns an einem Tarnzauber versuchen. Ich habe ihn von unseren neuesten beiden Mitgliedern, die ihn mir vor drei Tagen beigebracht haben …“

Luna tauchte auf und sah sich im Raum um. Als die ersten Schüler erschraken, drehte sich Harry so, dass er sehen konnte, was die anderen so erschreckte.

„Was machst du hier, Luna?“

„Ich bin doch hier“, kam aus der anderen Ecke des Raumes.

„Dich meinte ich auch nicht. Ich meinte Luna. Meine kleine Löwin hier.“ Harry zeigte auf den magisch erzeugten Löwen.

„Woher hast du sie denn?“, fragte Susan.

„Es war sehr kompliziert. Außerdem weiß ich nicht mehr, wie der Zauber ging. Es hat mehrere Tage gedauert. Danach war ich fertig.“

„Du hast die selber hergestellt?“

„Ja, war ziemlich kompliziert.“

Plötzlich hörte er Luna in seinem Geist. Wenn du es zulässt, dann kann ich den anderen helfen, ihre Magie zu finden und zu verbessern.

Wie?, fragte Harry nach.

Lass es einfach zu, dann mache ich den Rest. Und nach einer Weile meinte sie: Danke. Dann ging sie durch die Reihen und blieb immer mal wieder bei einem stehen.

Harry setzte seinen Unterricht fort und begann mit den ersten Instruktionen …

Nach einer Weile ging er durch die Reihen, doch der Zauber wollte nicht so wirklich funktionieren. Es war schwer, da man ständig seine Konzentration aufrecht erhalten musste. Daher entschied sich Harry nach einer Weile abzubrechen und zunächst einmal Konzentrationsübungen durchzunehmen. Er zauberte dazu viele Würfel her, welche die Schüler mit Hilfe ihrer Gedanken schweben lassen mussten und nach und nach weitere Würfel darauf stapeln. Einige schafften bis zu sechs Würfel, bevor der Stapel zusammenbrach. Doch je mehr sie übten, desto besser wurden sie.


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