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Fanfiction

Das dunkle Ende - Zum letzten Mal in Hogwarts?

von Testhrus

So, dachte sich Voldemort. Endlich habe ich alle Zutaten. Die, welche mir Lucius brachte, und die anderen Dinge, welche mir Bellatrix organisiert hat.

Voldemort saß im Manor in einem abgeschotteten Labor und braute einen Trank. Dies hatte er schon lange nicht mehr gemacht. Es erinnerte ihn an seine Schulzeit. Damals war es eines seiner Lieblings-Fächer. Nacheinander warf er die Zutaten in den Trank, nahm immer wieder einen Schöpfer voll in eine kleine Phiole und beschriftete diese. Er musste nacheinander in festgelegten Abständen die einzelnen Tränke in diversen Zuständen einnehmen. Damit immunisierte er sich gegen einen Zauber und hoffte, den Gegenstand, der geschützt war, zu bekommen.

Gerade rührte er zum letzten Mal den Trank um und füllte die letzte Phiole ab. Dann entfernte er sorgfältig alle Spuren seiner Taten und verließ mit den kleinen Glasfläschchen im Umhang das Manor.

Er apparierte an den Fuß einer Steilküste und beschwor ein kleines Boot hervor, das ihn auf eine Insel vor der Küste bringen sollte. Er war mit dem Boot bereits eine viertel Stunde unterwegs, als er ein leichtes Kribbeln spürte. Er entkorkte das erste Fläschchen und trank es aus. Knappe zehn Minuten darauf landete das Boot auf der kleinen Insel. Voldemort entkorkte das zweite Fläschchen und trank es leer.

Wenige Meter vom Strand führte ein schmaler Pfad in das Innere der von Grünzeug überwucherten Insel. Voldemort folgte dem Pfad, der schlängelnd durch das Unterholz verlief. Immer wieder musste er mit einem Zauber die Lianen und das Gestrüpp vor ihm entfernen. Dann endlich traf er auf einen überwucherten Obelisken. Wieder entfernte er mit einem Zauber den Bewuchs und sämtliche Pflanzen in der unmittelbaren Umgebung des steinernen Bauwerks. Langsam umrundete er ihn und las sich die Inschriften durch, welche in einem sehr alten lateinischen Dialekt geschrieben waren.

Dann benetzte er einen seiner dünnen Finger mit einem Tropfen aus der dritten Phiole und fuhr über ein bestimmtes Wort über dem Stein. Zugang.

Außer dass es ein grummelndes Geräusch gab, passierte nichts. Voldemort ging wieder um den Obelisken herum und entdeckte nun, dass sich auf der anderen Seite die Schrift geändert hatte. Andere Worte standen nun dort. Voldemort rief sich den scheinbaren Kinderreim wieder ins Gedächtnis zurück, den er auf dem Pergament entziffert hatte. Das, was dort versteckt war, war ziemlich gut geschützt, ging es ihm durch den Kopf. Wenn er nicht so penetrant akribisch vorgegangen wäre, würde er an dieser Stelle scheitern.

Natürlich konnte er keinem seiner Todesser auch nur davon erzählen, geschweige denn ihre Hilfe ersuchen. Vertrauen, das hatte er nicht. Er wusste, dass er wieder enttäuscht werden würde, so wie schon mehrmals in seinem Leben.

Mit seinem Stab schob er die wahllos aneinandergereihten Wörter in die Reihenfolge, in der sie im Reim aufgetaucht waren. Erst jetzt gab der Steinklotz sein Geheimnis preis. Er hob sich ein paar Zentimeter an und schwebte dann zu Seite. Im Boden war ein Loch.

Voldemort tat einen Schritt nach vorne und schwebte nach unten. Der Obelisk versperrte daraufhin wieder den Weg. Er entzündete seinen Stab und blickte in einen langen dunklen Gang aus Sandstein. Diesen ging er mehrere Minuten entlang, bis er auf eine Höhle stieß. Den Eingang der Höhle markierte ein Siegel am Boden. Es war der Schädel eines Widders, der in einem runden eisernen Ring zu sehen war.

Er übertrat das Siegel und ein warmes, ihm unbekanntes, Gefühl breitete sich in ihm aus. Er versuchte alles, um es loszuwerden; doch vergeblich. Daher versuchte er, so gut es ging, damit umzugehen. Auf der linken Seite hatte die Höhle ein paar Stufen, die er hinaufging und die zu einem Gang führten, der durch unzählige Spinnennetze verdeckt war. Langsam ging er auf sie zu. Kurz bevor er sie berührte, wehte ihm ein leichter Wind entgegen. Mit einem Schwenk seines Stabes versuchte er die Netzer zu entfernen, doch er scheiterte. Während er stand, dachte er nach. Er blickte zurück und auf das Siegel. Das Siegel verhindert, dass ich meine Kräfte einsetzen kann, dachte er.

Er drehte sich um und versucht noch in der Höhle einen Zauber zu wirken. Er scheiterte. Doch sobald er das Siegel überquert hatte, konnte er seinen Stab wieder benutzen. Leider konnte er das Siegel mit keinem Zauber zerbrechen, also legte er einen Sinnes-Schärfung-Zauber auf seine Augen und Ohren. Dieser verlor sich allerdings, nachdem er das Siegel erneut passiert hatte und wieder in der Höhle stand. Also ging er mit wachsamen Augen und Ohren und eingestecktem Stab weiter.

Vorsichtig fuhr er durch die Spinnennetze, um sie zu entfernen. Aus einem ihm unerfindlichen Grund, kam ihm wieder der Kinderreim in den Sinn, mit dem er schon den Obelisken geöffnet hatte.

Mein Freund, du musst tun Buße,
tu gutes und knie nieder,
laufe nicht auf dem Fuße, und das immer wieder.


Der Wind, der ihm entgegen blies, wurde etwas stärker und Voldemort spürte eine tödliche Gefahr. Tu Buße … knie nieder … Sofort kniete er sich hin und beugte seinen Oberkörper nach vorne. Keine Sekunde zu spät, denn schon kamen Blitze in verschiedenen Farben und fuhren über seinen Rücken hinweg. Nun war er wie in einem Rausch. Wieder einmal war er der Meinung, dass er, der größte Magier aller Zeiten, das richtige getan hatte, weil er trotz des jämmerlichen Versuches seine Magie zu blockieren, die Gefahr gespürt hatte.

Die Netzer schienen nun zu Boden zu fallen und sich aufzulösen. Seine Anspannung sank und er stellte sich wieder hin.

Dann ging er weiter, bis er an eine Stelle kam, auf der viele Bodenplatten lagen. Auf einigen konnte er Buchstaben erkennen, andere wiederum hatten Ziffern eingemeißelt. Was soll das?, fragte er sich.

Er holte das Pergament heraus, welches er bei sich trug und schaute darauf nach. Was ist Magie?, stand darauf.

Es dauerte mehrere Minuten, bis er eine Idee hatte und auf den ersten Buchstaben stieg. Es war ein A. Nacheinander stieg er in der richtigen Reihenfolge auf die Buchstaben und überquerte so das Feld. Er musste das Wort mehrmals abgehen, bis er auf der anderen Seite war. Magie war Alles.

Danach führte ihn sein Weg durch einen schmalen, in den Fels gehauenen Gang, an dessen Ende eine Schlucht war. Auf der anderen Seite der Steilwände war ein kleiner Durchgang. Ohne zu zögern, ging er einfach drauf los. Er hatte auf dem Pergament unter anderem gelesen, dass nur der Gläubige sein Ziel erreichen würde. Zudem vertraute er auf seine magischen Fähigkeiten und der Tatsache, dass ihn seine Horkruxe schützen würden. Als er den ersten Schritt in die Leere getan hatte, war es so, als ob er eine Stufe auf einer Treppe nach unten gegangen wäre. Nun sah er, dass es in Wahrheit einen Steg gab, der nur von seiner Position so aussah, als ob er nicht existieren würde.

Auf der anderen Seite angekommen betrat er eine kleine Kammer, in der zwei Schachteln auf einem Podest standen. Vor jeder der Schachteln war in altertümlichem Latein ein Rätsel in das Podest gemeißelt.

Vor der einen Kiste stand: Das Universum ist unendlich, und vor der anderen stand: Der Stein ist in dieser Kiste.

Voldemort war schon versucht, den Deckel der Kiste zu heben, vor der das Rätsel mit dem Stein stand, aber er zögerte noch. Von diesem Rätsel war auf der Pergamentrolle nichts zu lesen. Er wusste, dass dies eine Falle sein könnte, und überlegte daher, bis er sich endlich entschlossen hatte und die andere Kiste öffnete. Sofort kam ihm ein grüner Lichtschimmer entgegen. Mit einem Tuch aus seinem Umhang nahm er den Inhalt an sich und schob ihn in seine Tasche.

Jetzt öffnete sich ein Durchgang, aus dessen anderem Ende Tageslicht zu kommen schien. Darüber verließ er das unterirdische Höhlensystem und machte sich auf den Rückweg. Er musste wieder das Boot nehmen, um von der Insel zu kommen und den restlichen Weg zum Manor auf gewöhnlichem Wege zurücklegen.

Zurück in Malfoy-Manor versteckte er den Stein in einem abgeschotteten Raum. Keiner konnte mehr dorthin gelangen, solange es der dunkle Lord nicht wollte. Zuerst wollte er sich vergewissern, dass der Stein auch die Fähigkeiten haben würden, die ihm nachgesagt wurden.

* * * * *


Wieder unterwegs auf der Autobahn nahm Frederick eine der Abfahrten und fuhr den Rest der Strecke Landstraße, da keine Autobahn in der Nähe von Hogwarts vorbeifuhr. Er fuhr durch viele Dörfer und Ortschaften und schließlich nahm er einen kleinen Feldweg, der in einen Wald führte. Nach etwa 30 Minuten Fahrt durch Wald und an Lichtungen vorbei, öffnete sich der Wald und in der Ferne waren Gleise sichtbar. Frederick hielt an und stieg aus. Er ging etwa fünfzig Meter weiter und sah von einer kleinen Kuppe hinunter in das Dorf.

Als er wieder zurück bei den beiden war, meinte er: „Wir gehen zu Fuß weiter. Es dürfte etwa eine halbe Stunde dauern. Ich möchte nicht mit dem Auto durch den Ort fahren, da keine offizielle Straße hier her führt und wir nur Aufsehen erregen würden.“

Harry und Hermine nickten und folgten ihm. Stumm und ruhig gingen sie wenige Meter innerhalb des Waldes, damit man sie von außen nicht entdecken würde. Frederick hatte einen Rucksack auf, damit sie im Zweifelsfall als einfache Touristen durchgehen würden. Das hoffte er zumindest.

Es dauerte weitere zehn Minuten, als sie aus dem Wald heraus und auf den Pfad traten, der Richtung Schloss führte. Es war jetzt viertel vier Uhr nachmittags.

Frederick lief auf die Tore von Hogwarts zu. Harry und Hermine folgten ihm. „Ah, Mister Filch. Haben Sie, um was ich Sie bat?“ Mister Filch nickte und übergab ihm ein kleines Paket. Frederick bedankte sich und verstaute es in seinem Rucksack. Dann sagte er zu Harry: „Du musst dein Haustier noch beim Schloss anmelden. Mach die beiden einfach einander bekannt. Also Harry, Hermine, macht es gut. Bis irgendwann.“ Er winkte noch, schnippte mit den Fingern und ging den Weg zum Auto zurück.

Hermine drehte sich zu Harry um und fragte ihn: „Wie hat er das gemeint?“

Harry zuckte mit seinen Schultern. Dann riss er seine Augen auf und rief: „Hermine, du bist wieder du.“

„Wie meinst du das?“

„Deine Haare sind wieder lockig“, und er strich ihr leicht durchs Haar. „Und sie sind wieder rötlich. Und deine Brüste sind …“

„Denk nicht mal dran“, entgegnete ihm Hermine.

Er sah ihr wieder ins Gesicht. „Lass uns in den Gemeinschaftsraum gehen“, sagte Harry.

„Hast du das Passwort?“, fragte Hermine.

„Äh“, konnte Harry nur noch sagen. „Lass uns zu McGonagall gehen. Sie wird es uns sagen können.“

Also machten sich beide auf den Weg zu Professor McGonagalls Büro. Zu dieser Zeit war das Schloss unheimlich still. Auf dem Weg zu ihrem Büro trafen sie nur die graue Lady von Hufflepuff, welche sie grüßten.

„Helena, schön Sie zu sehen“, sagte Harry.

Helena staunte und fragte die beiden, warum sie schon hier seien. Sie erklärten ihr die Probleme mit den Todessern und dass sie von Professor Elber hier her gefahren wurden. „Seid ihr gerade angekommen? Frederick ist noch in der Nähe?“, fragte sie aufgeregt.

„Ja“, antwortete Harry. „Er geht gerade zu seinem Auto zurück.“

„Entschuldigt mich, ich muss ihn kurz sprechen“, sagte sie und schwebte mit einer Geschwindigkeit Richtung Ausgang und Hogsmeade.

Vor Professor McGonagalls Büro angekommen wollte Harry schon klopfen, als ihm einfiel, dass sie jetzt ja Schulleiterin war. „Vielleicht sollten wir ihr Büro aufsuchen“, meinte Harry.

„Das hier ist ihr Büro“, sagte Hermine.

„Nein, nicht mehr. Nicht nachdem Dumbledore gestorben ist. Sie ist jetzt Schulleiterin.“

„Stimmt“, meinte Hermine, „daran habe ich gar nicht gedacht.“

Harry klopfte und wartete. Als er keine Antwort hörte, öffnete er die Tür. Er sah in den leeren Raum und schloss kurz darauf die Tür wieder. „Gehen wir in ihr Büro“, sagte Harry und fand sich kurz darauf auf dem Weg zum Büro der Schulleiterin. Vor den Wasserspeiern angekommen, dachte Harry nach. Das erste was ihm einfiel, war Dumbledores letztes Passwort. „Vielleicht hat sie es noch nicht geändert“, sagte Harry. Dann zu den Wasserspeiern gewandt: „Säuredrops.“

Die Wand teilte sich und gab den Weg zur Wendeltreppe frei. Harry und Hermine betraten sie und ließen sich bis vor die Tür bringen.

Er klopfte kurz aber energisch an die Tür und hörte ein leises Huch. „Herein“, kam es aus dem Büro.

Es klang nach der Schulleiterin. Schulleitern, dachte Harry. Er öffnete die Tür und beide traten ein.

Professor McGonagall saß im Stuhl der Schulleiterin und bearbeitete gerade die Tagespost.

Als sie aufsah, erschrak sie. „Was machen Sie beiden denn hier? Wie sind Sie durch die Absperrung gekommen?“

Harry und Hermine schauten sich an. „Absperrung?“, sagten beiden gleichzeitig.

„Was für eine Absperrung?“, fragte Harry und Hermine fügte hinzu: „Wir haben auf unserer Fahrt und unserem Fußmarsch hierher keine Absperrung bemerkt.“

„Genau“, fügte Harry hinzu. „Frederick hatte uns bis zum Waldrand hergefahren. Den Rest des Weges sind wir gelaufen.“

„Welcher Frederick?“, wollte Professor McGonagall wissen.

„Frederick Elber“, sagte Hermine.

Professor McGonagall schüttelte ungläubig den Kopf. „Ich kann’s nicht fassen, dass Sie da durchgekommen sind.“

„Er hat uns gar nichts von eine Absperrung gesagt“, sagte Hermine zu Harry gewandt.

„Weswegen sind Sie eigentlich zu mir gekommen?“ wollte nun Professor McGonagall wissen.

„Wir wollten in unserem Gemeinschaftsraum warten und das Passwort von Ihnen wissen, damit wir reinkommen“, meinte Hermine.

„Oh nein, das geht nicht, die Hauselfen sind noch am Herrichten. Sie haben den ganzen Sommer über recht wenig getan. Viele von ihnen haben sich ein paar Tage frei genommen.“ Hermines Augen begannen zu leuchten. „Sie wollten zwar keine Kleidung, aber Professor Dumbledore hatte ihnen ein paar Tage ihrer Wahl freigegeben. So blieb etwas liegen, dass sie jetzt noch nachholen müssen.“ Hermine seufzte. „Aber das ist gut, dass Sie schon da sind. Bringen Sie heute Abend nach dem Essen Mister Weasley mit. Ich habe etwas aus Albus’ Nachlass für Sie drei.“

Harry schluckte. „Was?“

„Nein nein, dass erfahren Sie heute Abend.“

Harry schaute Hermine an. Was um alles in der Welt will Dumbledore mir hinterlassen? fragte er sich.

Harry drehte sich zu Hermine und sagte nur: „Neros.“ Hermine Begriff sofort und beide verabschiedeten sich von der Schulleiterin, die ihnen nur staunend nachschaute.

Im Gemeinschaftsraum der Paare angekommen, setzten sich beide auf ein gemütliches Sofa. Harry schloss die Augen und dachte nach. Dann schaute er Hermine in die Augen und meinte: „Irgendwie hätte ich Lust dich zu küssen. Ich weiß nicht warum. Ich weiß du bist mir Ron zusammen und ich mit Ginny, aber …“ Doch er kam nicht weiter.

Hermine hatte bereits seinen Kopf in ihre Hände genommen, um ihn zu küssen. Harry wusste nicht mehr wann, oder wie, aber kurze Zeit später war sie auch schon auf seinem Schoß. Gerade als er anfangen wollte einen Knopf ihrer Bluse zu öffnen, öffneten beide schlagartig ihre Augen und Harry schob zur selben Zeit Hermine weg, wie sich Hermine von Harry entfernte.

„Dieser Ort hat eine Wirkung auf uns“, sagten beide gleichzeitig und mussten lachen, als sie merkten, dass der andere dasselbe gesagt hatte.

„Wir sollten unsere Schulroben anziehen und dann draußen auf die anderen warten.“

Hermine nickte und stand auf. „Und wo, Harry?“

„In unseren Räumen.“

„Aber da sind die Hauselfen.“

„Ich meinte, du ziehst dich in eurem Raum um. In Rons und deinem.“

Hermine begriff endlich. „Ja, da hätte ich selber drauf kommen können.“

Harry machte sich auf den Weg zu seinem und Lunas ehemaligen Raum. Doch er konnte die Tür nicht öffnen.

Sie war verschlossen. Auch sein Zauberstab half nichts. Er blickte auf das Namensschild; es stand immer noch seiner und Lunas Name darauf. Doch er kam nicht herein. Hermine kam den Gang entlang zurück. Ihr und Rons Raum war etwas weiter hinten.

„Ich komme nicht in unseren Raum“, sagte Hermine. „Er ist verschlossen.“

„Das habe ich bemerkt. Meiner ist auch verschlossen.“

„Was nun?“, wollte Hermine wissen. Harry hob eine Augenbraue und lief zurück um aus dem Regal hinter dem Wandteppich das Buch zu holen, in dem er und Luna schon oft gelesen hatten.

Hermine staunte: „Ich habe gar nicht gewusst, dass hinter dem Wandteppich Bücher sind.“

Harry öffnete das Buch und las.

Die einzelnen Zimmer der Paare können nur geöffnet werden, wenn beide Partner im Gemeinschaftsraum sind. Genauso wie man nur zu zweit hereinkommen kann.

Harry dachte nach und stellte sich vor, was Luna sagen würde. Dann drehte er sich zu Hermine und meinte: „Tja, uns bleibt nichts anderes übrig, als uns einen neuen Raum zu suchen, uns auszuziehen und dann duschen zu gehen. Dann gehen wir zurück und kleiden uns mit unseren Schulroben ein.“ Harry spürte, wie Hermine etwas errötete und sich Schweiß auf ihrer Haut bildete. Er merkte genau, wie sie eine Alternative suchte. „Wenn du was …“

Doch Hermine stoppte Harry, indem sie eine Hand auf seinen Mund legte und nur leise: „Schhh Harry“, sagte. Intensiv schaute sie ihn an.

Harry kam der Gedanke, dass es Hermine gar nicht so unangenehm sei, ihn nackt zu sehen. Er stellte kurzerhand das Buch wieder zurück, nahm Hermine bei der Hand und verschränkte seine Finger in ihren.

Er zog sie zurück zu den Schlafsälen und bog um ein paar Ecken auf der Suche nach einem unbeschrifteten Zimmer. Er öffnete die Tür und ging mit Hermine hinein. Ohne ein weiteres Wort begann er sein Hemd aufzuknöpfen. Hermine stand ihm gegenüber und schaute ihn an. Dann begann sie ebenfalls sich auszuziehen. Ihren Blick immer noch auf seinem Körper gerichtet, seinen Händen folgend. Bald stand Harry nur noch mit seiner Unterhose bekleidet da. Hermine hatte noch ihren Slip und einen schwarzen BH an. Sie öffnete ihren Verschluss und lies den BH fallen. Harry schluckte. Er sah zum ersten Mal Hermines Brüste. In ihm stieg ein Verlangen hoch, dass er unterdrücken musste. Hermine hob nun eine Augenbraue und sah Harry an. Er wusste, was er zu tun hatte. Er fasste seine Unterhose an und zog sie herunter und stieg dann heraus. Nun stand er vollkommen nackt vor Hermine. Ihre Augen vergrößerten sich. Sie konnte sich nicht mehr bewegen, schien es Harry vorzukommen.

„Hermine, du bist dran.“ Doch sie reagierte nicht. Sie konnte ihren Blick nicht von ihm lassen. „Soll ich?“, fragte er, doch noch immer kam keine Antwort. Also näherte er sich ihr und zog ihr langsam ihren Slip herunter. Mit jedem Zentimeter den der an ihrem Slip zog, ging er weiter in die Knie. Als er ihre Füße hob um ihr den Slip von ihren Füßen zu bekommen, war er ihr ganz nah. Er hätte nicht gedacht, dass Hermine ihre Schamhaare rasieren würde. Er hätte einen Naturbusch erwartet. Er ließ seinen Blick einige Sekunden auf ihrem Körper ruhen. Dann stand er auf und sah ihr wieder in ihre Augen. Sie blickte zurück. Jetzt schien sie wieder bei Sinnen zu sein.

Sie machte einen kleinen Schritt auf ihn zu und flüsterte in sein Ohr. Er konnte ihre Brüste auf seinem nackten Oberkörper spüren. „Danke, Harry. Ich war wie gelähmt. Dein Anblick hat mich überwältigt.“ Sie trat wieder einen Schritt zurück und nahm seine Hand. Sie zog in aus dem Raum heraus in den Gang.

Harry schloss die Tür und betrachtete das Schild. Hermines und Harrys vorübergehender Raum. Das ging ja schnell, dachte er. Er spürte wieder einen Zug an seinem Handgelenk und ließ sich von Hermine in den nächsten Duschraum ziehen. Dieser sah anders aus als derjenige den er mit Luna benutzt hatte.

Es schien Harry so, als ob nur eine Dusche funktionsfähig war. Der Raum hat wirklich eigenartige Eigenschaften, dachte Harry.

Hermine schritt auf die Dusche zu und meinte: „Komm, Harry. Du brauchst mich ja nicht einzuseifen, aber ich denke nicht, dass wir hier getrennt duschen können. Oder willst du es darauf ankommen lassen und wieder in diesem Buch nachlesen?“

Harry sagte nichts und ging auf Hermine zu. Sie öffnete die Wasserhähne und nahm sich eine Seife. Harry nahm sich die andere, machte sich nass und seifte sich dann ein.

Hermine streckte ihm gerade ihren Rücken zu, als er wieder aufsah. Er rieb seine Hände erneut an der Seife, legte sie dann in die Seifenschale zurück und berührte Hermine an ihrem Nacken, um ihn einzuseifen. Sie zuckte kurz zusammen.

„Ich seife dir nur den Rücken ein. Und, tut mir leid.“

Hermine wusste nicht, was er meinte. „Was meinst du?“

„Später“, sagte Harry und fing damit an, ihren Rücken herunter zu gleiten. Hermine gab leicht stöhnende und erregte Geräusche von sich. Er bahnte sich seinen Weg ihren Rücken entlang hinunter zu ihren Pobacken. Sorgsam seifte er sie ein. Mittlerweile hatte sie sich der Wand, an der die Wasserhähnen waren, zugewandt. Harry stand immer noch hinter ihr. Sie stütze sich leicht an der Wand ab. Er griff zwischen ihrem Körper und ihren Händen durch und griff wieder nach der Seife, um erneut seine Hände einzuseifen. Hermine erschrak kurz und zuckte zusammen. Doch nach einer Schrecksekunde entspannte sie sich wieder. Er legte die Seife zurück. Dann konnte er sich nicht länger zurückhalten. Er umspielte mit seinen Händen sanft ihre Brüste. Hermine gab ein wohliges Stöhnen von sich. Das Wasser hatte mittlerweile die Seife von ihrem Nacken entfernt, so dass Harry dies nutzte und ihren Nacken leicht mit seinem Mund berührte und an ihrem Rücken von der linken Seite zur rechten Seite fuhr.

Wieder hörte er ein wohliges Geräusch. Dieses Mal durch ein leises Gurgeln begleitet. Seine Hände wanderten ihren Bauch entlang herunter zu ihrem Bauchnabel. Hermine schnaufte. Er zog seine Hände langsam zu ihrem Rücken und entfernte sie. Er musste sich zusammenreißen. Beide waren vergeben und sie liebten ihre Partner. Doch er hatte ein Verlangen, das er nur schwer unter Kontrolle halten konnte.

Er schritt zurück und meinte: „Hermine, du bist dran mit Rücken waschen.“

Hermine schien wieder zur Besinnung zu kommen. „Harry“, sagte sie mit einem leicht säuerlichen Unterton.

„Ich habe mich bereits entschuldigt. Ich wusste nicht, ob ich mich beherrschen konnte“, wich ihr Harry aus.

Hermine nickte schuldbewusst. „Ich glaube, ich entschuldige mich auch mal. – Entschuldige, Harry.“

Er schmunzelte und drehte sich dann um. Hermine nahm die Seife aus der Schale und seifte zuerst ihre Hände, dann, als sie die Seife zurückgelegt hatte, Harrys Rücken ein.

Auch er gab nach einer Weile wohlige Geräusche von sich, als sie seinen Rücken einseifte. Harry hatte das Gefühl, dass sie seine Bewegung, wie er sie eingeseift hatte, bis ins kleinste Detail kopierte. Sie drehte ihn zur Wand und griff dann zwischen seinen Armen nach der Seife. Als sie sie wieder zurückgelegt hatte und seine Brust einseifte, nahm er ihre Hände in seine und zog sie sanft an sich. Er spürte ihre Brüste auf seinem Rücken. Sanft küsste sie seinen Hals und umspielte seine Brustwarzen mit ihren Fingern. Er hatte seine Hände immer noch auf ihren liegen und lies sich führen. Sie glitten unter seinen Händen nach unten Richtung Bauchnabel und noch ein Stückchen weiter. Harry bekam einen Schreck, aber sie zog ihre Hände zurück und kniff ihm leicht in den Po.

Er drehte sich um und meinte: „He, Hermine was …“ doch er kam nicht weiter.

Ihr Gesicht war seinem ganz nah und sie begann ihn zu küssen. Er schien seine Hemmungen zu verlieren, zog sie weiter an sich und verschränkte seine Hände hinter ihrem Rücken.

Nach einem langen Kuss, löste sie sich von ihm und meinte: „Du weißt genau so gut wie ich, was wir beide wollen.“ Harry nickte. „Gut, dann lass uns zurückgehen und uns anziehen. Dann gehen wir in die Große Halle. Und wenn wir beide dann immer noch miteinander …“ doch sie konnte nicht mehr weiter reden.

„Es muss an diesem Raum liegen. Er wurde letztes Jahr intensiv nach einer sehr langen Zeit benutzt und die Ferien über gar nicht. Es muss sich eine Menge hier über uns entladen. Gehen wir uns anziehen“, sagte Harry.

Er küsste sie wieder und schritt langsam, sie vor sich herschiebend, aus dem Duschraum heraus den Gang entlang. Er spürte seine Erregung gegen ihre Vulva drücken. Sie war feucht. Harry musste sich beherrschen, nicht mehr zu wollen. Er begehrte sie, wollte sie hier und jetzt. Er musste seine ganze Beherrschung zusammen nehmen und an Ginny denken, um sie nicht zu verlieren und Hermine hier und jetzt zu nehmen. Zurück im vorübergehenden Raum der beiden, ließ sein Verlangen etwas ab.

Er dachte nur: Jetzt oder nie. Er ging wenige Zentimeter zurück, um sich dann vorzubeugen und Hermine ins Ohr zu flüstern. „Ich glaube, ich muss mich schon wieder entschuldigen.“

Er griff mit einer Hand zwischen ihre Beine und wollte schon weitermachen, als er ihre Hand zwischen seinen Beinen spürte. Er nahm seinen Kopf zurück und schaute ihr tief in die Augen. Ihr Blick verriet alles. Sie schien sich auch entschuldigen zu wollen. Andererseits sah er auch ihren schuldbewussten Blick. Er musste schlucken. Er nahm seine Hand zurück und legt sie auf ihre.

„Wir sollten uns schnell anziehen, sonst müssen wir wieder duschen.“ Hermine ließ von ihm ab und begann zu lachen. Das war gut, dachte Harry. Das bringt uns auf andere Gedanken. Er musste nun auch lachen und begann genau wie Hermine sich an zu ziehen.

Mit ihren Schulroben bekleidet, verließen sie den Gemeinschaftsraum. Hermine und Harry liefen durch das Schloss ohne ein bestimmtes Ziel. Als sie an der großen Halle vorbeikamen, zog Hermine Harry am Arm und in Große Halle hinein. Beide standen nun dort und schauten sich an.

Schließlich fragte er: „Und jetzt?“

„Willst du noch mit mir schlafen?“, fragte Hermine frei heraus.

„Wie kommst du da drauf, Hermine? Du weißt doch, ich bin mit Ginny zusammen. Ich habe nicht das …“ Doch dann fiel ihm ein, was Hermine im Gemeinschaftsraum der Paare gesagt hatte.

„Gut, dann lass uns zurückgehen und uns anziehen. Dann gehen wir in die Große Halle. Und wenn wir beide dann immer noch miteinander …“


schlafen wollen, dann gehen wir zurück und tun es, dachte Harry zu Ende.

Dann sagte er ganz entschlossen und mit fester Stimme: „Nein Hermine, ich habe nicht das Bedürfnis mit dir zu schlafen.“

Sie grinste ihn an und sagte: „Ich auch nicht.“

„Was?“, fragte Harry. „Ich will es von dir hören“, sagte er.

Hermine schluckte. „Ich habe auch nicht das Verlangen mit dir zu schlafen“, sagte sie schließlich.

Beide mussten lachen. Dann küsste er sie auf die Stirn und wollte schon nach draußen gehen.

Sie hielt ihn am Arm fest und sagte: „Das ist doch mein Teil.“ Sie zog ihn zu sich und gab ihm einen Kuss auf die Backe.

Draußen setzten sich beide auf eine kleine Mauer vor den Toren des Schlosses. Harry genoss die aufsteigende Wärme der Steinplatten. Nach einer Weile blickte er zu Hermine, der eine einzelne Träne das Gesicht herunter lief.

Sie schaute ihn an und meinte: „Danke, Harry.“

„Wofür?“ wollte Harry wissen.

„Danke, dass du die Stärke besessen hast und im Gemeinschaftsraum nicht mit mir geschlafen hast. Mein erstes Mal möchte ich mit Ron verbringen.“ Kaum sagte sie dies, biss sie sich auch schon auf die Lippe. Harry hatte das Gefühl, den letzten Satz hatte sie nicht unbedingt sagen wollen. „Ich hätte diese Stärke nicht gehabt. Nicht nach dem Erlebnis in der Dusche. Oh Gott Harry, ich wollte dich da drin so sehr. Es wirkt immer noch nach.“ Sie lehnte ihren Kopf an seine Schulter und legte eine Hand auf seinen Oberschenkel. „Ich wollte dich dort drin unbedingt. Ich wollte dich …“, sie schluckte, „tief in mir spüren.“ Sie pausierte kurz. „Ich war drauf und dran mit dir …“

„Schhh“, unterbrach sie Harry und strich mit seiner Hand durch ihr buschiges Haar. „Ich weiß, wie du dich fühlst. Ich muss dir auch etwas sagen.“ Erstaunt schaute Hermine ihn an. „Aber versprich mir, sag es niemandem weiter.“

Hermine nickte und wischte sich die Tränen aus ihrem Gesicht.

Harry schaute den Weg entlang hinunter und sprach ohne Hermine anzuschauen. „Weißt du. Ich wollte auch unbedingt mit dir schlafen – aber Luna hat mich davon abgehalten.“ Er konnte aus seinem Augenwinkel heraus Hermine ihre Augenbrauen heben sehen. „Du weißt doch noch wie wir letztes Jahr unsere Geister getauscht hatten.“ Sie nickte. Jetzt schaute Harry wieder Hermine an. „Was du noch nicht weißt ist, dass wir schon lange davor eine Verbindung zueinander hatten. Wir konnten die Gedanken des anderen lesen und uns teilweise in den Körper des anderen hineinversetzen.“ Hermine bekam große Augen. „Und als wir jetzt im Duschraum waren, da war meine Konzentration gleich null. Luna hatte in meinem Kopf ein klares und deutliches Nein hinterlassen. Sie hat mich manchmal sogar davon abgehalten, etwas mehr zu tun als wir bereits getan hatten. Einige Bewegungen fielen mir schwer. Sie hinderte mich daran. Also riss ich mich zusammen.“

Hermine keuchte und schluckte. Ihr Mund wurde trocken. „Harry, das hast du mir gar nicht erzählt, dass du und Luna …“

„Naja, es gab einige gute Gründe; die Dementoren …“

„Ah, dein Patronus.“

„Und andere Zauber, die auf glücklichen Gedanken aufsetzen. Wenn sie mit keinem oder mit wenigen geteilt werden, sind sie umso effektiver.“

„Ich verstehe. Danke, dass du mir vertraust, Harry.“

Er schwieg. Wie konnte er Hermine auch nicht vertrauen. „Hermine?“

„Hmm!“

„Warst du schon bei Madam Pomfrey?“

„Wegen was?“

„Prophylaxis-Trank.“ Hermine schaute ihn völlig verständnislos an. „Prophylaxis-Trank verhindert bei Mädchen eine Schwangerschaft. Es ist ein Verhütungsmittel“, sagte Harry.

„Woher weißt du davon?“, wollte Hermine wissen.

„Luna. Sie hat ihn von Madam Pomfrey Mitte des letzten Schuljahres bekommen. Und Ginny. Sie hat von Maria eine Portion erhalten. Hält sechs Monate.“

„Die Köchin bei Frederick?“

„Ja. Außerdem kann Frau sechs Einheiten auf einmal nehmen.“

Hermine sah ihn erstaunt an.

„Es gibt auch einen Trank für Männer. Der ist aber schwerer zu machen, weil die Zutaten seltener sind. Madam Pomfrey hat ihn mir gegeben, als ich letztes Jahr … Naja, du weißt noch.“ Hermine nickte. „Und allen Mädchen wollte sie den Trank nicht geben. Das hätte ein schlechtes Bild auf sie und auf mich geworfen und außerdem hätte sie die Menge nicht zustande gebracht.“

Nachdem sie schweigend eine Weile dagesessen hatten, fragte Harry: „Hermine?“

„Hmm?“

„Danke für den Kuss.“

„Aber Harry“, sagte sie sanft. „Da stand ich doch unter deinem Einfluss. Und auch die anderen Mädchen haben dich …“

„Ich meinte nicht letztes Jahr.“

„Oh!“, gab Hermine zurück. „Aber vorher, da sind wir auch …“

„Ich meinte auch nicht vorher.“ Hermine grübelte. „Ich rede von vorletzter Woche. Als wir auf dem Dorffest …“

„Oh.“ Hermine wurde rot. „Da war ich …“

„Unter fremdem Einfluss?“, fragte Harry nach.

Hermine wurde noch röter. „Nein“, gab sie zurück.

„Trotzdem, danke. Nachdem wir uns letztes Jahr geküsst hatten, wollte ich zumindest einmal …“

Sie legte einen Finger auf seine Lippen. Dann kam sie seinem Gesicht näher und näher. Kurz vor seinem Mund drehte sie ab und küsste seine Wange.

Harry musste grinsen. „Spielst du jetzt schon mit mir? Was ist mit Ron?“

„Nein Harry, das sind wohl die Nachwirkungen.“

Harry durchzuckte ein Geistesblitz. Er schnappte sich Hermines Nacken und küsste sie kurz auf die Stirn.

„Ist wohl noch eine Nachwirkung. Ich konnte mich kaum beherrschen.“

Geschockt sah sie jetzt in sein ernstes Gesicht, aber als sie das Blitzen in seinen Augen bemerkte, wusste sie, dass er sie aufzog. „Du bist ein solches Scheusal“, rief sie lachend.

„Was hat Frederick gemeint, als er sagte, wir sollen Luna dem Schloss vorstellen?“, fragte Hermine Harry.

Dieser hob nur die Schultern, dann fiel es ihm wieder ein. „Luna, komm her“, sagte er. Es dauerte kurz, dann erschien Luna vor ihm und sah ihn an. „Komm kurz mit“, wies er sie an und ging bis unter den Torbogen, der die offene Tür vom Inneren abgrenzte. „Hogwarts, darf ich dir meine Löwin Luna vorstellen? Luna, das ist Hogwarts. Hier werden wir noch ein Jahr miteinander verbringen. Zusammen mit vielen Mitschülern und Mitschülerinnen.“

Luna horchte auf und gab ein Fauchen von sich. Vom Schloss kam als Antwort ein dunkler, und danach ein heller Glockenschlag.

„Ich glaube das war’s“, sagte Harry. „Du kannst dich, denke ich, nun im Schloss gefahrlos umsehen.“

Luna nickte und verschwand im Schlossinneren.

„Weißt du, dass Remus und Tonks geheiratet haben und einen Jungen bekommen haben? Ted Lupin“, sagte er plötzlich zu Hermine.

„Nein, woher weißt du das denn?“

„Ich habe ihnen zur Hochzeit und zur Geburt gratuliert. Gleich nach der Geburt von Ted“, grinste Harry.

„Woher weißt du davon?“, fragte sie erneut.

„Die werden sich gewundert haben, dass …“

„Harry James Potter, du sagst mir jetzt …“

Harry legte einen Finger auf Hermines Lippen. „Du kennst doch den Wandteppich in Sirius’ Haus … äh, meinem Haus, über den Stammbaum der Blacks.“

Hermine nickte nur, da Harrys Finger immer noch auf ihren Lippen lag. Sie versuchte ihn zu schnappen, doch Harry war schneller.

„Ich habe so einen Wandteppich gesehen, auf dem Remus und Tonks abgebildet waren. Kurz darauf erschien Ted Lupin. Ich habe ihnen sofort einen Brief geschrieben. Mal sehen, wann eine Antwort kommt.“ Nach einer Weile sagte er: „Du sagst mir Bescheid, wenn du mit Ron geschlafen hast?“

Hermine sah ihn entgeistert an. „Wieso das? – Wie kommst du darauf?“

„Naja, du hast vorher gesagt, dass du dein erstes Mal mit Ron haben möchtest. Das klang so, wie: ‚Danach bin ich bereit, mit dir zu schlafen.‘“ Dabei verzog Harry keine Miene. Für Hermine sah es so aus, als stünde Snape vor ihr.

Hermine sah ihn vollkommen fassungslos an. Sie wusste nicht, was sie von dieser Aussage halten sollte. Erst nach einigen Sekunden zogen sich Harrys Mundwinkel hoch. Sie atmete geräuschvoll aus, als sie das sah. Ihr viel ein Stein vom Herzen, dass er es nicht ernst meinte, obwohl sie schon darüber nachgedacht hatte. Aber das konnten beide ihren Partnern nicht antun. Zumal die beiden sich nicht gegenseitig trösten konnten, falls Hermine mit Harry zusammen kommen würde. Sie wollte ihn zwar als Freund, aber nicht als Partner. Jemand, den man trotz allem nackt und eng umschlungen trösten könnte.

Eine Stunde, bevor die Zeit gekommen war die Schüler abzuholen, gingen Harry und Hermine zu Hagrid um ihn zu begleiten. Sie klopften an seine Tür und er öffnete. Erstaunt sah er sie an. „Was macht ihr denn hier?“ Sie erzählten wieder die Geschichte mit ihrer Fahrt und dass Frederick sie gebracht hatte. „Guter Mann. Fast so gut wie Dumbledore.“ Hagrid schluchzte leicht. Er winkte sie in seine Hütte und goss ihnen wie immer eine Tasse Tee ein. Gemütlich saßen sie noch etwas zusammen, bevor alle sich auf den Weg nach Hogsmeade machten.

Unten angekommen warteten die drei auf den eintreffenden Schülerzug.

„Wir konnten Ron und Ginny nicht mehr Bescheid sagen“, meinte Hermine plötzlich.

Harry bekam einen Schock. Stimmt, dachte er.

Aus der Ferne hörte er bereits die Pfeife des sich nähernden Zuges. Er bog um eine Ecke und war nun in Sichtweite. Ein paar Minuten später hielt er im Bahnhof an und die Türen öffneten sich.

Die Schüler stiegen aus und Hagrid, ganz geschäftig, rief die Erstklässler zu sich. „Erstklässler zu mir. Alle Erstklässler hierher.“ Hagrid war in dem Gewirr aus Schülern und Gepäck leicht zu erkennen. Er überragte alle. Die Erstklässler, ganz eingeschüchtert von Hagrids Größe, kamen zögerlich näher.

Harry half ihm. „Nur keine Angst, Erstklässler. Hagrid ist ein ganz lieber.“ Doch er hätte sich besser zurückgehalten. Denn als die Erstklässler seine Narbe erkannten, waren sie noch mehr eingeschüchtert.

„Harry Potter holt uns vom Bahnhof ab“, hörte er leise einige Schüler sagen.

„Wahnsinn.“

Hermine übernahm nun und meinte. „Erstklässler folgt bitte Hagrid. Seine Größe ist nichts wovor man Angst haben müsste.“ Es schien so, als ob nun einige etwas mutiger wurden.

Harry erspähte nun Ron und Ginny. „Hi Ginny, Ron.“

„Hi Harry“, kam es ihm von Ron entgegen, „schon lange hier?“ Harry stutzte, doch er konnte nicht mehr fragen, warum sie nicht vermisst worden waren. „Albert hat uns Bescheid gesagt, als er uns sah.“

Albert war der Butler von Frederick, den sie an seinem Geburtstag kennen gelernt haben.

„Wir haben uns schon gewundert, warum ihr nicht erstaunt wart“, sagte Harry.

Dann hatte Ginny ihn erreicht. Sofort legte sie ihre Arme um ihn und zog in zu einem zärtlichen Kuss heran. Er bekam nur aus seinen Augenwinkeln mit, dass Ron und Hermine dasselbe taten. Als sie sich von ihm löste, kamen Neville und Luna zu ihm.

„Alles Gute zum Geburtstag, Harry“, sagte Neville.

„Danke Neville“, sagte Harry.

Luna stand still vor ihm. Ihren Gesichtsausdruck konnte Harry nicht deuten. Sie sagte nur: „Später. Wenn Ginny und du alleine seid.“

Harry hob eine Augenbraue und nickte nur. Ginny sah sie skeptisch an. Die anderen bestiegen die pferdelosen Kutschen. Harry streichelte den Thestral vor seiner Kutsche. Sie leckte ihm übers Gesicht. Ihre Zunge war trocken und pelzig. Dann stieg er ein und lies sich zum Schloss ziehen.

Er betrat wie alle anderen die Große Halle (erneut) und setzte sich. Professor McGonagall saß nun regulär auf dem Stuhl des Schulleiters und auch Professor Snape fehlte wie im Vorjahr. Anscheinend war seine Aufgabe die gleiche wie im letzten Jahr. Plötzlich fiel ihm auf, dass er noch gar nicht wusste, wer denn neuer Stellvertreter für die Direktorin war. Er versuchte sich an seinen Brief zu erinnern, den er wie jedes Jahr bekam und die Kopfzeile gewohnheitsmäßig übersprang. Aber dann viel ihm ein, wie kurzfristig Dumbledore verstorben war. Ron und Ginny und die anderen wissen es noch gar nicht, dachte Harry. Er wollte es den beiden, die rechts von ihm saßen, gerade erzählen. Er drehte sich um und blickte nun Richtung Lehrertisch. „Ron, Ginny? Ich muss euch noch was sagen …“ Doch er wurde durch sachtes Klopfen auf seine Schulter unterbrochen.

„Hi 'Arry“, begrüßte ihn Fleur. Auf die üblichen Küsschen auf die Wange verzichtete sie dieses Mal, da sie Ginnys Eifersucht spüren konnte. Sie hat ihn sich also doch geangelt, dachte sie bei sich.

„Fleur? Was machst du denn hier?“

„Glaubst du, ich würd’ es mir entgehen lass’, mein klein’ Schwester bei ihrer ’Aussuordnung zu versäum?“

Harrys Gesicht wurde ernst, da eine Idee in seinem Geist reifte. Er konnte klar erkennen, dass es Salazars Wissen war, da er bereits Übung darin hatte. Er spürte bereits einen Finger in seiner Seite. Scheinbar sah er Fleur schon zu lange an. Er wandte seinen Blick wieder von ihr ab und sah durch die Halle.

Fleur? Wenn du nachher noch Zeit hast, oder später mal vorbeikommen könntest? Ich habe eine Idee, wie ich deine Sprachkenntnisse verbessern könnte.

Wie meinst du das?

Dein französischer Akzent könnte unter Umständen komplett verschwinden. Du würdest dir leichter tun.

Und Gabrielle?, fragte Fleur nach.

Da muss ich mir was überlegen, denn die Prozedur … Dann brach er die Übermittlung ab. ist nichts für sie, dachte er noch bei sich.

Harry, meldete sich Salazar. Denke daran, was du mit deinem Amulett machen kannst.

Harrys Kopf fuhr wieder herum. Nun sah er Fleur wieder direkt in ihre Augen.

Ich hab’s. Da kann sogar Ginny dabei sein. Dann wandte er seinen Blick wieder von ihr ab.

Oh, hörte er in seinem Geist. Die andere Methode würde sie wohl eifersüchtig machen?

Genau.

Die Tür ging auf und Professor Snape begleitete, wie auch schon im Jahr zuvor, die Erstklässler in die Große Halle. Dieses Jahr war das letzte Mal, in dem Harry der Auswahlzeremonie beiwohnen würde. Er beobachtete die Neuankömmlinge aufmerksam. Einer war größer, als die anderen. Er sah auch älter aus. Professor Snape war bereits vorne angekommen und hatte das Pergament mit den Namen in der Hand. Jetzt entdeckte er Gabrielle in der Menge. Der Stuhl mit dem Hut stand wie gewohnt vorne und Snape begann zu seinen Schülern zu sprechen. „Sie werden sich, wenn ihr Name aufgerufen wird, auf diesen Stuhl setzen. Zuvor heben sie den Hut dort auf und setzen ihn auf ihren Kopf sobald sie sitzen. – Und wie in den Jahren zuvor“, machte Professor Snape weiter, „hören wir das Lied des Hutes.“

Es folgten einige Sekunden der Pause, bevor der Hut zu schweben begann und sein Lied sang.

Ein Jahr voller Überraschungen, Trauer und Kämpfe werden wir erleben. Die Zeiten bessern sich und Lichtstrahlen bilden sich am Horizont. Das Böse wird stärker und schwächer zugleich. Der entscheidende Kampf steht bevor. Es wird nun Zeit sich zu wehren, sich zu formieren und zurück zu schlagen.


Der Hut sank wieder auf den Stuhl und schwieg. Harry wunderte sich, dass der Hut dieses Jahr nicht sang. Er hielt eine Rede. Doch weiter kam er nicht, da Professor Snape schon den ersten Schüler aufrief. Dieses Jahr schien spannend zu werden, dachte sich Harry, denn schon beim zweiten Schüler brauchte der Hut länger als sonst. Harry hatte den Eindruck, dass er genau wie bei ihm dem Schüler die Wahl lies, oder sich nicht entscheiden konnte. Schließlich sagte der Hut „Hufflepuff!“ und der Schüler wurde unter tosendem Applaus seines Hauses willkommen geheißen.

Plötzlich bekam er einen Schreck, denn er glaubte an der gegenüberliegenden Wand Professor Dumbledore gesehen zu haben. Zwar nicht als Person, sondern als Geist. Doch als er blinzelte, war er wieder weg. Er schüttelte sich kurz und widmete seine Aufmerksamkeit wieder der Auswahlzeremonie. Harry fragte sich, ob die Zeiten des Hutes nicht überholt waren, denn er hatte letztes Jahr einige junge Slytherin-Schüler kennen gelernt, die nichts von der Überzeugung des reinen Blutes hielten. Es war sogar ein Muggelgeborener dabei, wie er vergnügt feststellte.

„Gabrielle Delacour“, hörte er und wurde wieder aus seinen Gedanken gerissen. Sie ging nach vorne, nahm den Hut, setzte sich und platzierte danach den Hut auf ihren Kopf. Oh, erklang es in ihrem Kopf. Parle vous francais. – Sehr schön. Mut und Hingabe. Ich sehe Spuren von Stolz und auch Ehrgeiz. – Ah. Es ist eine gewisse … Der Hut pausierte kurz. „Gryffindor“, schrie er schließlich heraus.

Gabrielle schien glücklich zu sein und rannte auf den Tisch zu, nachdem sie den Hut auf dem Stuhl abgelegt hatte. Sie setzte sich zu den anderen Erstklässlern. Als letzter stand der ältere Schüler vorne und auch ihm wurde der Hut aufgesetzt, nachdem er auf dem Stuhl saß. Der Hut steckte ihn nach Slytherin.

Nachdem die Auswahlzeremonie beendet war, erhob sich Professor McGonagall aus ihrem Stuhl und stellte sich auf das kleine Podest hinter dem Pult, das zu Beginn jedes Schuljahres dort stand. „Willkommen zu einem weiteren Schuljahr in Hogwarts. An unsere Erstklässler: Willkommen in Hogwarts. An alle anderen: Willkommen zurück.“ Ihre Mine verfinsterte sich. „Ich habe Ihnen die traurige Mitteilung zu machen, dass der frühere Schulleiter Albus Dumbledore, welcher bis letztes Jahr diese Schule geleitet hatte und auch dieses Jahr euch wieder begrüßen wollte, vor etwa einer Woche bei sich zu Hause friedlich eines natürlichen Todes gestorben ist.“ Ein Japsen und Schnaufen durchfuhr die Reihen der Schüler. Professor McGonagall hielt ihre Hände in die Höhe und die Masse verstummte sofort. „Normalerweise wäre die Beerdigung schon fertig, aber Professor Dumbledore legte in seinem Testament fest, dass jeder Schüler der möchte Gelegenheit bekommen sollte, seiner Bestattung beizuwohnen. Sie wird in seiner Heimatstadt Godric’s Hollow stattfinden und nach Art der Muggel zelebriert werden. Noch ein letzter Punkt: Ich möchte einen neuen Schüler begrüßen, der dieses Schuljahr in Hogwarts verbringen wird.“

Das dürfte viele Slytherin abhalten, dachte Harry, als ihm plötzlich noch etwas einfiel, was Professor McGonagall gesagt hatte. Godric’s Hollow. Dumbledore wohnte in Godric’s Hollow. Warum hat er mir das nie gesagt? Liegen dort auch meine Eltern?, fragte sich Harry. Er war verwirrt. Doch er hatte kaum Zeit darüber nachzudenken.

Nach einigen Sekunden der Pause fuhr Professor McGonagall mit fröhlicherer Mine fort. „Dieses Jahr werden sich einige kleine Änderungen in unserem Lehrplan ergeben. Professor Legwaid …“ und Professor McGonagall machte eine ausladende Bewegung, worauf dieser kurz Aufstand und sich unter Applaus verneigte „… wird ab diesem Jahr Verteidigung gegen die dunklen Künste lehren. Es ist uns gelungen, ihn von Durmstrang abzuwerben.“ Plötzlich wurde es richtig unruhig im Saal.

Durmstrang, dachte Harry. Viktor Krum. Igor Karkaroff. Dunkle Künste. Aber wir haben damit doch auch angefangen.

„Das Fach Verwandlung wird ab diesem Jahr Professor Lowron übernehmen.“ Wieder stand vom Lehrertisch jemand auf. Es war eine Frau mit langem glatten glutrotem Haar. Sie hatte einen gelben schimmernden Umhang an, der wie ein mexikanischer Poncho über ihrer schwarzen Kluft hing.

„Es gibt dieses Jahr noch eine Änderung im Stundenplan für alle Siebtklässler. Die letzte Doppelstunde vor dem Abendessen ist ab diesem Schuljahr Wahl-Pflichtfächer. Es stehen insgesamt fünf zur Auswahl, von denen sie mindestens zwei wählen müssen, maximal aber fünf wählen können“, sagte Professor McGonagall und sie fügte hinzu: „Ab sofort wird Professor Elber …“ Der ganze Saal brach in Begeisterung aus. Selbst am Tisch der Slytherins klatschten viele Schüler. „Moment, Sie wissen doch noch gar nicht, warum er hier ist …“

„Das ist mir egal. Der Unterricht machte bei ihm sehr viel Spaß“, rief einer vom Ravenclawtisch nach vorne.

Professor McGonagall hob wieder ihre Hände und der Saal verstummte abermals. Unbeeindruckt fuhr sie an selber Stelle fort, an der sie unterbrochen wurde. enquote{… ein neues Fach unterrichten. In diesem Fach Aufbau der Magie werden Sie lernen, wie Zaubersprüche aufgebaut sind und wie Sie neue Zauber erstellen, kaputte Zauber korrigieren oder zerlegen können, damit Sie keine Gefahr mehr darstellen.

Übrigens müssen Sie ab nächsten Montag alle fünf Informationsveranstaltungen besuchen. Normalerweise findet der Unterricht in der großen Halle statt, aber am Montag außerplanmäßig in der Stadthalle in Hogsmeade. Professor Elber wird Sie in der großen Halle abholen und dorthin führen.}

McGonagall machte weiter. „Am Dienstag wird Mister Ollivander sein Fach Zauberstabkunde vorstellen, das er in diesem Jahr unterrichten wird. Er sagte mir, dass sich bisher kein Nachwuchs gemeldet hat und er keine Kinder habe. Also werden wir in Zukunft Probleme mit neuen Zauberstäben haben, wenn sich Mister Ollivander zur Ruhe setzt, oder –“ Aber sie vollendete den Satz nicht.

Stirbt, dachte Harry.

Ein Murmeln erfüllte die Halle.

„Als drittes Fach am Mittwoch wird erweiterte Muggelkunde unterrichtet. Dieses Fach wird ebenfalls von Professor Elber unterrichtet und zielt im Groben und Ganzen darauf ab, dass Sie sich bei verdeckten Ermittlungen komplett innerhalb der Muggelwelt ohne Anwendung von Magie bewegen können. Es ist nicht nur für zukünftige Auroren interessant, sondern auch für Leute, die mit Muggeln zu tun haben werden. – Das vierte Fach wird eine Theatergruppe sein. Geführt wird dieses Fach von einem in Hogsmeade lebenden Theaterregisseur. – Dann haben wir noch ein Fach, welches von Firenze geführt wird. Es heißt Voraussehen der Zukunft und die Möglichkeiten sie zu verändern.“ Wieder erfüllte ein Murmeln die Große Halle. „Doch nun lasst uns mit dem Festmahl beginnen“, schloss Professor McGonagall.

„Das war es also“, meinte Hermine zu Harry, „was er meinte, als er uns sagte: ‚Das ist auch der Grund weshalb … die wenigsten Zauberer und Hexen das wissen.‘ Er stockte kurz und suchte vermutlich eine Ausrede. Er war kurz davor uns zu sagen, dass er doch wieder nach Hogwarts kommt.“ Die umsitzenden Schüler verschluckten sich fast an ihrem Abendessen, als sie das hörten.

Dann begann Professor McGonagall etwas über den neuen Schüler zu erzählen. „Jetzt noch eine kleine Anmerkung zu unserem Neuzugang. Er wird hier sein siebtes und letztes Schuljahr bei uns machen, da eine traurige Geschichte in seiner Familie stattgefunden hat. Seine Familie wurde durch einen Unfall leider getötet. Er wollte nach seinem Schulabschluss in Österreich eine Weile hierher nach England kommen. Dies hat er jetzt beschleunigt, da der Schmerz zuhause zu groß war. Seien Sie also taktvoll und sprechen Sie ihn bitte nicht darauf an.“

Jetzt wussten alle, warum er hier war. Er war der Letzte seiner Familie.

Nach dem Essen, als die Erstklässler in ihre Zimmer geführt werden sollten, kam Gabrielle auf ihre Schwester zu gerannt. Sie sprach in schnellem französisch etwas, sah Harry kurz an und lächelte ihm zu. Dann schloss sie sich der restlichen Gruppe an.

„Passt es dir jetz’ Arry?“, fragte ihn Fleur, als sich die Halle begann zu leeren.

Als dieser nickte fragte Ginny sofort: „Was?“

Harry musste sich ein Schmunzeln unterdrücken. „Weißt du, dass du süß aussiehst, wenn du eifersüchtig bist?“ Ginny wollte ihm schon ihn die Seite knuffen. „Komm mit.“ Er nahm Fleur und Ginny bei der Hand und führte sie aus der großen Halle heraus und in einen ruhigen Gang.

„Ich werde nachher mit Gabrielle dasselbe machen. Gib mir deine Hand, Fleur.“

Fleur tat wie ihr geheißen und streckte Harry ihre Hand entgegen. Dieser nahm sein Amulett ab und legte es in ihre Hand. Dann legte er seine darüber und griff fest zu. Er schloss seine Augen und konzentrierte sich auf den Zauber, den er wirken wollte. Dann ließ er ihre Hand wieder los, nahm sein Amulett wieder und legte es sich um.

„Und, wie fühlt du dich?“, fragte er Fleur.

„Immer noch so wie vorher.“ Sie stockte. „Harry, das ist ja famos. Meine Sprachkenntnisse sind jetzt bedeutend besser.“ Sie sah ihn kurz an. „Danke“, sagte sie schlicht, da Ginny neben ihm stand.

„Sie weiß es noch nicht, Fleur.“ Dass du keinen Einfluss mehr auf mich hast.

„Oh“, sagte sie und küsste ihn zweimal auf jede Wange. Dann verabschiedete sie sich auch von Ginny und verließ das Schloss.

„Was weiß ich noch nicht?“, fragte Ginny mit den Händen auf ihren Hüften nach.

Harry nutzte die Chance, griff hindurch und um sie herum und küsste sie. Dann erst sagte er: „Dass sie keinen Einfluss auf mich hat.“

„Wie meinst du das?“

„Sie ist doch ein viertel Veela.“ Ginny nickte. „Deshalb hat sie auf Männer eine besondere Anziehungskraft.“ Sie nickte erneut. „Wir haben … eine Art Übereinkunft getroffen. Sie kann mir nicht mehr gefährlich werden.“

„Welche Art Übereinkunft?“

„Das ist sehr privat und delikat. Das war vor unserer Zeit. Ich werde es dir erzählen, wenn ich bereit dazu bin.“

„Wie lange?“, fragte sie knackig nach.

„Unter Umständen Jahre. Frag einfach nicht mehr nach.“ Er küsste sie wieder. „Lass uns gehen.“ Ihre Unsicherheit von vor vier Wochen scheint verflogen zu sein, dachte er noch, bevor er Hand in Hand mit ihr den Weg zum Gemeinschaftsraum lief.

„Passwort“, erklang wieder vom Gemälde.

„Weißt du es?“, fragte er Ginny.

„Nein, wir wurden ja dank deiner kleine Eskapade mit Fleur davon abgehalten“, entgegnete sie halb sauer, halb belustigt.

Harry überlegte kurz.

„Klopfen?“, fragte Ginny.

Die Gründer hatten überall Zugriff.

Harry grinste. Öffne dich.

Ohne ein Wiederwort öffnete sich das Bild.

„Das Bild öffnet sich, wenn du etwas auf Parsel sagst?“, fragte ihn Ginny.

Harry zwinkerte ihr nur zu.

Kaum hatte er sich in einen Sessel gesetzt mit Ginny auf seinem Schoß, kam Gabrielle heran und sagte: „Du ’as was fur misch?“, fragte sie.

„Woher?“, fragte er.

„Main’ Schwest’ Brief.“

Harry nickte, gab Ginny durch sanften Druck zu verstehen aufzustehen und setzte sich an den Rand seines Sessels.

„Gib mir deine Hand, Gabrielle.“ Folgsam streckte sie ihre Hand hin. Harry nahm wieder sein Amulett, legte es auf ihre Hand und vollzog dieselbe Prozedur wie bei Fleur. Nachdem er sein Amulett wieder umgelegt hatte, fragte er Gabrielle. „Wie fühlst du dich?“

„Nicht anders, als vorher …“ Sie stockte. „Meine Sprache. Sie hat sich verbessert.“

„Oui“, antwortete Harry.

„Kannst du Französisch?“

„Ich weiß nicht. Ich denke schon. Keine Ahnung, ma petite Français.“

Gabrielles Augen begannen zu leuchten.

„Ich denke, das wird ein interessantes Schuljahr werden. Nicht nur, dass meine Schwester hier eine Stelle bekommen hat, sondern auch, dass ich hier zur Schule gehen darf“, sagte sie und ging zu ein paar Erstklässlern, die an einem Tisch saßen und spielten.

Ginny setzte sich wieder auf seinen Schoß und fragte ihn: „Klappt das auch bei mir?“

„Was meinst du?“

„Dass ich Französisch lernen kann!“

„Je t’aime, ma petite sorcière.“

„Lass das, Harry. Jetzt sag schon, geht das mit mir auch?“

Tut mir leid, Harry, meldete sich Salazar. „Französisch ist nicht deine Muttersprache. Und Gabrielle kann es ihr mit dem Amulett nicht beibringen. Dazu fehlt beiden das Wissen und die magischen Fähigkeiten“, meldete sich Salazar.

„Tut mir leid, Ginny. Das geht leider nicht.“

„Woher willst du das wissen?“

„Ich wusste, dass es mit Fleur und Gabrielle klappt. Und ich weiß, dass es weiterzugehen nicht klappt.“

Ginny zog eine Schnute, was Harry für einen kurzen Kuss nutzte.

„Was hast du eben zu mir gesagt?“

„Je t’aime, ma petite sorcière.“

„Was heißt das?“

„Ich liebe dich, meine kleine Hexe.“

„Das weiß dich doch. Ich wollte wissen, was du mir gesagt hast.“

„Das habe ich doch. Ich habe zu dir auf Französisch: ‚Ich liebe dich, meine kleine Hexe‘, gesagt.“ Ginnys Wangen färbten sich rosa. Harry küsste sie erneut. „Was machen wir jetzt?“, fragte er.

„Wie wäre es, wenn wir irgendwo ungestört eine Nacht verbringen könnten?“ Harry sah sie mit hochgezogener Augenbraue an. „Reden und schlafen. Nichts anderes.“

Harry nickte und versuchte aufzustehen. Ginny ließ ihn gewähren. Dann lief er nach oben und holte seinen Tarnumhang. Als er unter dem Tarnumhang versteckt wieder herunter kam, näherte er sich vorsichtig Ginny und flüsterte ihr ins Ohr, dass sie nach draußen gehen möge. „Ich bin hinter dir.“

Ginny verließ den Gemeinschaftsraum durch das Portrait und wurde direkt danach von ihm unter den Tarnumhang geholt. Eng aneinander gekuschelt gingen sie Richtung Kerker. Dort öffnete er das Bild mit seinem Amulett und sie stiegen hinein. Er schob den Tarnumhang wieder in seine Tasche und sie gingen nach oben in Salazars altes Schlafzimmer. Seit letztem Jahr hatte er eine Garnitur Schlafsachen in einem Schrank liegen, doch Ginny zog sich bis auf die Unterwäsche aus und legte sich unter die Decke. Harry schüttelte grinsend den Kopf und war kurz danach nur in Unterhose gekleidet neben ihr. Sie kuschelten sich aneinander und schlossen die Augen.

„Und was willst du reden?“, fragte er sie.

„Nur schlafen“, kam müde von ihr.

Am nächsten Morgen und zurück im Gemeinschaftsraum, stellte Harry den anwesenden Gryffindors seine Löwin Luna vor. Viele waren begeistert von dem magischen Wesen und waren erstaunt, dass Harry sie erschaffen hatte. Als einige der jüngeren fragten, ob es ihnen auch möglich sei, sagte er, dass er sich mehrere Tage nicht mehr bewegen konnte und der Zauber äußerst kompliziert sei. Er hatte wohl Glück gehabt, dass er es geschafft hatte. Zudem hatte er den Zauber wieder vergessen.

Der Vormittag des neuen Schultages war recht langweilig. Außer ein paar Wiederholungen der letzten Jahre und dem Durchsprechen der Hausaufgaben, gab es wenig aufregendes. Doch am Nachmittag sollte sich das ändern, denn es war der erste Tag der neuen Wahlpflichtfächer. Der Tag, an dem sie zum ersten Mal entscheiden mussten, ein Fach das ganze Schuljahr über zu belegen.

Als die Siebtklässler die Große Halle betraten, saß Professor Elber gerade auf der ersten Stufe der hölzernen Empore auf einem kleinen Stück Matte. Harry erkannte sie als eine Isoliermatte, welche die Kälte abhielt. Als die letzte Person in der Halle war, fixierte der Professor den letzten Schüler und gab ihm durch Gestik zu verstehen, die Türen zu schließen. Als dies geschehen war, erschienen auf dem Boden viele Kissen. Die Schüler und die wenigen anwesenden Lehrer setzten sich und warteten stumm, was denn kommen mochte. Professor Elber war erstaunt darüber, dass auch ein paar Lehrer anwesend waren, ging aber spielerisch darüber hinweg. Scheinbar hatten sich einige der hier Lehrenden entschlossen, diese Stunde zu besuchen, um zu sehen, was die Schüler hier wohl lernen würden.

„Heute“, begann er, „werden diese von Ihnen übrig bleiben, die sich in diesem Fach wohl fühlen. Alle anderen werden wohl kurz vor dem Ende der Stunde gehen. Wer von Ihnen also bis nach dem Glockenschlag bleibt, wählt das Fach. Das ist nur bei diesem Fach so. Bei den anderen Fächern haben sie Zeit, sich zu entscheiden.“

Er pausiert kurz, bis alle im Raum verstanden hatten, was er damit ausdrücken wollte. Scheinbar führte er dieses Fach anders, als das andere, das er letztes Jahr unterrichtet hatte.

„Zunächst überlegt sich jeder von Ihnen, was er in diesem Fach erwartet. Dann erst werde ich Ihnen erzählen, was wir dieses Jahr durchnehmen werden.“ Es dauerte einige Minuten, in denen alle still da saßen, um ihre Gedanken zu sortieren und sich klar zu werden, was sie von diesem Fach erwarteten. Dann machte er weiter. „Da es in diesem Fach keine Bücher gibt, wird es nichts geben, das Sie nachlesen können. Auch wird dieses Fach ganz anders sein, als Sie es bisher gewohnt sind. Ich werde Ihnen Sachen erzählen, die ich für wichtig halte und Sie werden mir Fragen stellen. Das, was Sie für wichtig erachten, schreiben Sie bitte auf. Ich werde Ihnen nicht sagen, was wichtig ist. Das werden Sie für sich selbst herausfinden. Sie können Gruppen bilden, und sich diese Aufgabe teilen, falls Sie der Meinung sind, zu viele Informationen behalten zu müssen. Falls Sie jemand sind, der mit diesem Fach nicht viel anfangen kann, aber später in die Literatur, ich meine damit Bücher schreiben, gehen wollen, dann können Sie hierbleiben und so viele Informationen wie möglich mitschreiben, um es später als Buch zu veröffentlichen. Sagen Sie mir in diesem Fall vor dem Ende der Stunde Bescheid.“

Wieder pausierte er, damit die Schüler und Lehrer begriffen, was er meinte. Noch immer hatte er nichts darüber verlauten lassen, was er in diesem Fach unterrichten würde.


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