Das dunkle Ende - Freundschaft – Einkaufen – Kreacher und Abschiede
von Testhrus
Vom Baden müde lag Harry in seinem Bett. Ginny lag auf ihm. Keiner von beiden hatte etwas an. Sie kuschelten sich aneinander und Harry küsste sie auf ihre Wange, ihren Nacken und strich durch ihr Haar. Plötzlich wurde Ginny unruhig. Etwas stört sie, bemerkte Harry. Sie hob ihren Oberkörper, so dass sie auf ihm saß. Harry sah ihre Brüste und strich sanft darüber. Doch Ginny ließ sich nicht davon abhalten. Sie hob ihr Becken an und zerrte an der Bettdecke herum. Scheinbar war etwas unbequem.
Als sie ihr Becken wieder senkte steckte er in ihr. Sie hatte noch nichts bemerkt und machte weiter. Nun war es an ihr ihn zu liebkosen. Seine Nackenhaare stellten sich auf, als sie mit ihrem Mund und ihrer Zunge sich seinem Hals näherte. Gekonnt umspielte sie seinen Adamsapfel. Sie wollte gerade seine Brust küssen, als sie merkte, dass sie ihr Becken nicht an seinem Körper entlang herunter schieben konnte. Erst jetzt realisierte sie, dass sie sich vereint hatten. Eine einzelne Träne lief ihr Gesicht entlang. Regungslos blieb sie auf ihm sitzen. Ein Teil von ihm steckte immer noch in ihr.
„Was ist Ginny?“, fragte er besorgt. Sie beugte sich zu ihm und lehnte sich an seine Schulter. Sie schluchzte. „Wolltest du etwa nicht …“ fragte sie Harry sanft und streichelte ihr Haar.
„Ich … ich weiß nicht Harry“, sagte sie mit Tränen in den Augen und zittriger Stimme.
Er hob sie sachte an, stricht ihr die Tränen aus ihrem Gesicht, küsst sie sanft auf die Nase und fragte sie dann: „Hast du Schuldgefühle Ginny? Hältst du unsere erste gemeinsame Nacht für einen Fehler?“
Sie schluchzte immer noch. Dann, nach einer Weile sagte sie: „Nein Harry. Das ist es nicht. Es war … war wunderbar. Aber …“ Wieder glitten Tränen von ihrem Gesicht.
„Aber was?“ fragte er, als sie nicht fortfuhr.
„Ich weiß nicht genau, was ich für dich empfinde!“
Das versetzte ihm einen Schlag. Ohne es zu wollen oder sich bewusst dafür zu entscheiden, drehte er sich mit Ginny um und lag nun auf ihr.
Er musste erst einmal schlucken. Sanft bewegte er seinen Unterkörper vor und zurück und erstarrte dann wieder. „Du weißt nicht …“ Wieder küsste er sie. Voller Inbrunst erwiderte sie den Kuss und zog ihn zu sich ran. Sie zog ihn tiefer in sich hinein und keuchte. Was ist nur los mit dir, Ginny? Du sagst, du weißt nicht genau, was du für mich empfindest, stößt mich aber nicht ab, sondern willst noch mehr von mir. Mehr in dir. Er spielte mit seiner Zunge an ihren Zähnen entlang, fuhr die Konturen ihrer Lippen nach und begann sich langsam zu ihrem Hals hinunter zu arbeiten. Doch immer, wenn er Gefahr lief, sie zu verlieren, zog sie ihn zu sich ran. Oh Ginny, was machst du nur mit mir?, dachte Harry.
Also ergriff er die Initiative und gab langsam das Tempo vor. Sie ließ von ihm ab und vergrub ihre Hände zuerst in seinem Haar, um ihm leidenschaftlich zu küssen. Doch dann griffen ihre Hände in die Matratze und das Bettlaken. Harry hatte fast den Eindruck, dass sie Stücke aus der Matratze heraus reißen wollte, so fest hielt sie sich.
Er spürte, wie sie rhythmisch zuckte und unter ihm kam. Dann versuchte sie, nach einer kurzen Verschnaufpause, sich nach oben zu drehen. Harry gab nach und nun lag sie oben. Sie richtete sich auf und hob ihre Hüfte. Dann drehte sie sich und setzte sich wieder. Harry hatte den Eindruck sie war schon wieder den Tränen nahe. Er konnte aber nur ihren Rücken sehen. Er glitt mit seinen Fingern an ihrem Rücken auf und ab.
Immer wenn sie sich nach hinten fallen ließ, ergriff er die Chance ihre Brüste zu streicheln, was sie jedes Mal mit einem wohligen Gurgeln quittierte. Kurz nach Ginnys zweitem mal kam auch er. Sie ließ sich müde nach hinten fallen und er nahm sie in seine Arme. Dann schliefen sie ein.
Als er erwachte, spürte er keinen Druck mehr auf sich. Ginny musste gegangen sein. Ohne die Augen zu öffnen drehte er sich auf die Seite in eine Fötus-Position. Doch er spürte, dass sie noch im Raum war, dass sie vielleicht auf dem Bett saß.
„Ginny?“ fragte er in den Raum hinein.
Stille.
„Ja, Harry“, antwortete sie.
„Du bist dir unsicher über deine Gefühle für mich?“
„Ja.“
Harry konnte eine Bitterkeit in ihrer Stimme hören. „Und doch … hast du mit mir geschlafen?“
Stille.
„Ginny?“
„Es … es war einfach schön.“ Jetzt drehte sich Harry um und sah sie an. Mit angezogenen Beinen saß sie auf seinem Bett. Sie hatte ihr Nachthemd angezogen und sah ihn an. Ihr Kopf lag auf ihren Knien, die Hände hatte sie außen herum geschlungen. „Oh Harry, das hätte ich nicht sagen sollen. Es tut mir Leid.“
Harry streckte ihr seine Hand entgegen. „Leg dich neben mich. Schau mich an.“
Dann dachte er plötzlich an Luna. Was ist nur mit mir los? Ich habe gerade mit meiner Freundin geschlafen und nun geistert mir Luna durch den Kopf. Er zwang seine Gedanken mit Hilfe der Okklumentik in eine Ecke seines Geistes, um sie zu verdrängen.
Stumm legte sich Ginny auf das Bett neben Harry und sah ihn an. Er wusste selbst nicht genau, was er für Ginny empfand. Er streichelte ihr Haar und sie lächelte ihn verschämt an.
„Ginny! Auch ich bin mir über meine Gefühle für dich nicht ganz klar. Ich meine, ich empfinde was für dich und der Sex war wunderbar. Ich weiß nur nicht, ob …“
Doch Ginny kam seinem Gesicht näher und küsste ihn. „Was wird jetzt aus unserer Beziehung?“ fragte sie. „Sollen wir aufhören miteinander …“
„Nein!“ sagte Harry. „Wir bleiben zusammen und … schlafen auch weiterhin miteinander. Du weißt ja, Sex stärkt die Beziehung. Wenn wir dann feststellen sollten, dass wir immer weniger füreinander empfinden, dann können wir uns immer noch trennen.“
Jetzt krabbelte Ginny wieder auf ihn und küsste ihn. Er drang in sie ein und ließ sie erst los, als er Hermine im Türrahmen stehen sah und sie ihnen sagte: „In zehn Minuten gibt es Essen.“ Dann drehte sie sich um und verschwand. Ginny und Harry sahen sich nur an und lachten.
* * * * *
Harrys blauer Umschlag begann in seinem Zimmer zu leuchten. Er öffnete ihn und nahm ein Pergament heraus. Seine Einkaufsliste für Hogwarts. Er nahm sie mit nach unten zum Frühstück und legte sie auf den Tisch. Ron und Hermine saßen bereits am Tisch und frühstückten mit Professor Elber. Sie hatten ausgemacht, dass sie zusammen einkaufen gingen, da der Rest der Weasley-Familie stark beschäftigt war. Ron würde Ginnys Einkäufe mit erledigen. „Wann gehen wir einkaufen?“, fragte Hermine Professor Elber.
„Wir können kurz nach dem Essen fahren. Sagt Albert Bescheid, damit er den Wagen vorbereiten kann. Ich werde euch begleiten und auf euch aufpassen.“
Obwohl Harry davon nicht begeistert war, stimmte er zu, da er wusste, dass Sicherheit vor ging. Kaum hatten sie das Frühstück beendet, rief Hermine nach Albert, der kurze Zeit später im Speisesaal auftauchte.
„Würden Sie bitte ein Auto bereit machen, Albert? Wir müssen in die Winkelgasse. Frederick geht mit uns einkaufen.“
Alberts Blick fiel auf Professor Elber, der mit dem Rücken zu ihm stand und nur leicht mit dem Kopf nickte. „Sehr wohl, Miss Granger“, sagte Albert und verließ den Raum.
Eine knappe Minute darauf meinte Professor Elber: „Machen wir uns auf den Weg in die Garage. Haben Sie alles dabei?“
„Mir fehlt noch mein Schlüssel für Gringotts“, meinte Harry. „Bin gleich wieder da.“ Als er zurückkam, standen die anderen bereits reisefertig im großen Vorraum. Professor Elber führte sie zu einer Tür hinaus, welche in die Garage führte. Sie stiegen alle in einen kleinen unscheinbaren Kombi ein. Als alle angeschnallt waren, gab es einen dumpfen Knall. Die Flügeltüren der Garage öffnete sich, und der Kombi fuhr rückwärts heraus.
Nach einer relativ kurzen Fahrt kam Harry die Gegend bekannt vor. Sie befanden sich auf derselben Schnellstraße, wie er sie schon mit seiner Tante vor etwa einem Jahr auf dem Weg zur Winkelgasse befuhr. Sie parkten auf demselben Platz, den er damals mit seiner Tante benutzte. Albert stieg aus, lief in das Kaufhaus und verschwand im Inneren der Gänge.
„Wohin geht er?“, fragte Ron.
„Einkaufen. Wir gehen natürlich woanders hin. Aber die Menschen hier mögen es nicht, wenn man hier parkt und dann nichts bei ihnen einkauft. Deswegen tut das Albert hier, während wir uns woanders umsehen“, sagte Professor Elber zu Ron.
„Und warum wenden wir hier keinen …“
„Weil wir möglichst unauffällig sein wollen. Sämtliche Arten der Magie kann man aufspüren“, sagte er leise zu den dreien. „Gehen wir.“
Harry wurde langsam bewusst, auf was sein ehemaliger Lehrer alles verzichten musste, nur damit er unbehelligt seine Ferien erleben konnte.
Die Gruppe ging durch Londons Innenstadt und vor der Tür zum tropfenden Kessel zog sich Harry seine Kapuze, welche an seinem Shirt hing, über. Sie durchquerten die Bar um in den Innenhof zu gelangen. Ron zog seinen Zauberstab heraus und tippte auf den unauffälligen Stein, woraufhin sich die Wand zu teilen begann. Harry ging zuerst zu Gringotts, während die anderen warteten und sich auf der anderen Straßenseite angeregt unterhielten, ohne jedoch die gesamte Straße in ihrer Aufmerksamkeit außer Acht zu lassen. Als Harry wieder aus der Zaubererbank heraus kam, brauchten sie erst einmal neue Umhänge, da die alten in der Zwischenzeit wieder einmal zu kurz geworden waren. Harry und Hermine tuschelten bei den neuen Umhängen mit leicht verschwörerischen Blicken zu Ron hinüber, der sich gerade bei den gebrauchten Umhängen umsah.
Professor Elber stand in einer Ecke und sah sich in der Zwischenzeit elegante Zaubererroben an. Eine Verkäuferin näherte sich ihm und fragte, ob sie ihm wohl helfen könne. Harry bekam dies nur am Rande mit und entschied sich für eine recht gutaussehende Robe mit kleinem Satinkragen. Nachdem ihre Schulroben eingepackt worden waren, füllten sie ihre Zaubertrankzutaten in der Apotheke auf und ließen sie sich per Eule nach Hogwarts schicken. Ebenso kaufte Harry mehrere Packungen Eulenkekse.
Kurz bevor sie Florish & Blotts betraten, fiel ihm sein Buch ein, welches er von Professor Elber geschenkt bekommen hatte. Er wollte schauen, was es wohl gekostet habe mochte, falls es überhaupt noch bezogen werden konnte. Nachdem er alle Bücher hatte, die auf seiner Liste standen, fragte er einen der Verkäufer ziemlich leise, ob sie denn Zauberer, Schlangen und Nattern von Colleen Colubra führen würden. Der Verkäufer war empört. „So ein Zeug führen wir hier nicht. Dass ein Hogwartsschüler überhaupt die Frechheit besitzt, uns so etwas zu fragen.“
Er drehte sich um und ging. Harry war leicht indigniert. Auf dem Weg zurück zur Einkaufsstraße fragte ihn Hermine, was denn den Verkäufer so aufgeregt haben könnte. Doch Harry antwortete ihr nicht. Er stellte stattdessen Professor Elber eine Frage.
„Frederick?“
„Ja.“
„Äh, ich weiß nicht genau, wie ich es sagen soll, aber ich müsste mal in die Nokturngasse, mich interessiert etwas. – Nicht, dass ich etwas kaufen möchte. Ich möchte nur etwas nachschauen.“
„Und?“ antwortete Professor Elber.
„Sie meinen, Sie haben nichts dagegen?“ fragte ihn Harry.
Er drehte sich zu ihm und meinte dann: „Harry, ich bin hier, um auf Sie aufzupassen und nicht um den Moralapostel zu spielen. Mich interessiert nur, dass Sie wieder heil zurück kommen. Ob Sie etwas kaufen, dass Sie nicht kaufen sollten, interessiert mich nicht. Ich bin nicht Ihr Lehrer. Außerdem sind Sie volljährig.“
Harry gab sich mit der Antwort zufrieden und ging Richtung Nokturngasse. „Wir bleiben solange hier und essen ein Eis“, sagten Ron zu Hermine. Professor Elber drehte sich um und wollte gerade etwas sagen, als er an ihnen vorbeischaute und leicht zu lächeln anfing.
„In Ordnung. Wir sind bald wieder da“, meinte er.
Frederick wie einen kleinen Dackel hinter sich herziehend, zog es Harry in einen Buchladen. Er empfand es als leicht störend, dass Professor Elber hier dichter bei ihm blieb, denn er wollte nicht, dass er mitbekam, wie er den Verkäufer fragte.
Leise sagte er zu dem Verkäufer als er sich näherte und Frederick den Höflichkeitsabstand einhielt, sobald sie den Laden betraten. „Haben Sie Zauberer, Schlangen und Nattern von Colleen Colubra in Ihrem Sortiment?“
Der Verkäufer setzte einen leicht gierigen Blick auf und sagte mit einem etwas untertänigen Klang in seiner Stimme und einem unterwürfigen Nicken „Aber ja, aber ja, aber ja. Solche Bücher führen wir hier.“
„Was würde es kosten“, fragte ihn Harry.
Der Verkäufer dachte nach. Für Harry dachte er zu lange nach. „Für sie, Mister Potter, kostet es nur 250 Galleonen“, meinte der Verkäufer.
„Und für andere?“, fragte Harry provokant zurück.
„300“, entgegnete ihm der Verkäufer. Doch dann schaute er Professor Elber in die Augen und zuckte zurück. „175 Galleonen, Mister Potter.“ Harry bemerkte, dass der Verkäufer leichte Panik bekam, als er Professor Elber sah. „Guten Morgen, Mister Elber. Wieder auf der Suche nach etwas bestimmten?“
„Sie wissen genau, was ich suche, Burks“ sagte Professor Elber leicht unfreundlich zu ihm. „Und nichts anderes.“
„Es tut mir leid Mister Elber, aber ich habe es noch immer nicht. Es ist nicht leicht zu finden. Alle bisherigen Spuren verliefen bisher ins Leere. Aber momentan habe ich eine vielversprechende Spur.“
Professor Elber grunzte leicht, ließ ihn aber nicht aus dem Augen. Der Verkäufer dreht sich wieder zu Harry, der ihn ansah.
„Ich denke, ich überlege es mir nochmal. Das ist ziemlich viel Geld.“
Der Verkäufer verbeugte sich und sagte dann: „Natürlich, Mister Potter. Wenn Sie es sich anders überlegen, „schicken Sie mir einfach eine Eule. Hier,“ er zog einen kleinen Stapel Zettel aus seiner Tasche „mein Katalog über einen ungefähren Bestand. Damit Sie einen Überblick bekommen.“
Harry wollte gerade danach greifen, als schon Professor Elber seinen Zauberstab zog und die Blätter in der Luft über Harry schweben ließ, damit der sie nicht berühren konnte. Eine kleine Rauchwolke verdampfte und die Blätter sanken langsam wieder herunter. „Jetzt können Sie die Blätter nehmen“, meinte er. „Wenn Sie dann fertig sind?“
Harry steckte die Blätter in seine Tasche und nickte Professor Elber zu. „Wir können gehen.“
Wieder auf der Straße und auf dem Weg in die Winkelgasse, fragte Harry: „Können Sie mir was über das Portal sagen, dass in Hogwarts die Kammer mit der Toilette verbindet?“
„Sie werden es mit meinem Nachlass erhalten“, antwortete Frederick knapp.
Harry musste das akzeptieren, da er nichts weiteres dazu aus Frederick herausbrachte.
Zurück in der Winkelgasse saß bereits Kingsley am Tisch mit Ron und Hermine. Harry und Frederick setzen sich dazu.
„Mister Shacklebolt.“
„Mister Elber“, grüßte er zurück. „Was machen Sie denn so? Wie ich hörte wollen Sie im September wieder in …“ doch weiter kam Kingsley nicht. Es tat einen dumpfen Schlag und man meinte fast, jemand wäre ihm auf den Fuß getreten. „… ihre alte Heimat zurückkehren“, beendet Kingsley den Satz. Harry war nicht davon überzeugt, dass es das war, was er hatte sagen wollte, fragte aber nicht nach, da er wohl eh' keine Antwort erhalten würde.
Das Eis war schnell gegessen und nachdem Kingsley sich entschloss alle einzuladen, war die Gruppe auch schon auf dem Weg zurück, während er zahlte. Elber zog ein Handy aus seiner Innentasche – zumindest dachte Harry, dass es so aussehen würde, wenn er in der Muggelwelt wäre – und rief jemanden an.
„Albert. Bitte bringen Sie den Wagen vor den tropfenden Kessel. Und kommen Sie mit getönten Scheiben.“ Er legte auf und verstaute das Handy wieder in der Innenseite seiner Tasche.
„Professor?“, fragte Hermine. „War das eben ein echtes Muggelhandy?“
„Ja“, antwortete er. „Ich kann meinem Butler doch schlecht eine Eule schicken. Oder? – Im Übrigen, ich unterrichte nicht, also nennen Sie mich doch bitte bei meinem Vornamen.“
„Funktionieren denn Handys hier überhaupt?“
„Dieses schon. Die entsprechenden Blockier- und Aufhebe-Zauber sind brandneu. Wir sind noch in der Erprobungsphase. Manchmal gibt es Gesprächsstörungen. Dann muss ich nochmals anrufen.“
Sie kamen gerade bei Ollivander vorbei, als Harry auf die Ladentür zulief und den Laden betrat. Die anderen folgten ihm. Aus dem Augenwinkel heraus sah er einen großen schwarzen Hund. Für einen Augenblick dachte er an seinen Paten Sirius. Er schaute dem Hund nach, welcher ihn direkt anblickte, vor dem Laden wartete und nach innen blickte. Für einen kurzen Moment war Harry verunsichert, ob es nicht doch Sirius sein konnte. Aber er ist tot, dachte Harry.
Mister Ollivander begrüßte ihn. „Ah, Mister Potter. Schön, Sie wieder zu sehen. Wem von Ihnen kann ich helfen?“
Harry öffnete seinen Rucksack und zog eine einzelne Feder eines Phönix’ heraus. „Falls ich mal Ersatz benötige, meinten Sie“, sprach er zu Ollivander. „Ich habe hier eine Feder von Fawkes. Ich hätte gerne einen zweiten, falls meinem etwas passiert.“
„Oh, ohjeh“ sagte Mister Ollivander. „Gut gut. Ich habe nochmals nachgesehen, Mister Potter. Es ergibt sich eine kleine Schwierigkeit. Genau diese Kombination von Zutaten für einen Zauberstab haben seltsame Auswirkungen. Ich fürchte, Sie können keinen zweiten haben, der sofort für Sie als Ersatz bereit stehen wird.“
„Wie meinen Sie das?“, fragte Harry erschrocken nach.
„Nun, es ist so. Beide Zauberstäbe würden sich durch ihre bloße Existenz einander hemmen. Sie müssen Ihren Ersatzzauberstab in Einzelteilen aufbewahren. Ich kann Ihnen die entsprechenden Teile vorbereiten. Aber Sie dürfen sie erst zusammenbauen, wenn Ihr derzeitiger Zauberstab zerstört wurde.“
„Oh“, meinte Harry. „Wie lange dauert das?“
„Ein paar Tage. Ich kann ihnen die Teile dann zuschicken. Er wird in diesem Fall etwas billiger.“
„Ok“, meinte Harry und gab Mister Ollivander die Phönixfeder in die Hand und legte etwas Geld auf den Tresen.
Wieder draußen auf der Gasse, begrüßte der große schwarze Hund Harry mit einem Schwanzwedeln. „Er scheint Sie zu mögen“, bemerkte Elber. „Wollen Sie ihn mitnehmen?“ Er sah sich um und die Straße entlang hinunter.
„Ja“, meinte Harry.
„Sie sind sich also sicher, wer dieser Hund ist?“, fragte Elber mit mehr Nachdruck, noch immer die Straße im Blick habend.
„Ja“, sagte Harry. Jetzt, da er ihn vor sich stehen sah, wusste Harry, dass es Tatze war. Er musste es einfach sein. Sie gingen zurück durch den tropfenden Kessel und dann hinaus in die Londoner Straßen, wo schon Albert mit dem selben Auto wie schon zuvor wartete. Nur hatte dieses getönte Scheiben.
Die vier Einkäufer stiegen mit dem Hund ein und das Auto setzte sich in Bewegung. Nach einer gemütlichen Autofahrt meinte plötzlich Albert: „Wir werden verfolgt.“
Elber dreht sich um und sah durch die getönte Scheibe nach draußen. Direkt hinter ihnen fuhr die ganze Zeit ein Auto. „Plan B“ war alles war er noch sagte, bevor er sich wieder umdrehte und sich am Griff über der Autotür festhielt. Hermine und Harry griffen ebenfalls an die Griffe und nahmen noch zusätzlich von beiden Seiten Ron unter den Armen, um ihn zu stabilisieren. Der Hund legte sich flach auf den Boden um nicht umhergewirbelt zu werden. Albert bog von der Straße in einen kleinen Seitenweg der in ein Dorf führte ein und danach in die nächste offen stehende Garage. Das Tor schloss sich und ein dumpfes Plopp drang an Harrys Ohren. Danach ein weiteres Plopp und noch eines. Die Umgebung der Garage hatte sich dabei jedes Mal verändert. Elber stieg aus und öffnete auf seiner Seite die hintere Tür. „Alles aussteigen, wir sind in Sicherheit.“
„Was war das?“, wollte Hermine wissen.
„Wir sind gerade über drei Ecken appariert und wieder zurück in meinem Anwesen.“
Die eingekaufte Ware wurde ausgeladen und auf den Zimmern verstaut. Harry schloss die Tür hinter sich, nachdem er alle seine Sachen in sein Zimmer gebracht hatte und den Hund herein gelassen hatte. Er drehte sich zu ihm, bereit seinen Zauberstab zu ziehen und bereit Alarm zu schlagen, falls es etwas anderes als Sirius werden sollte, oder ihn angreifen wollte. Doch es passierte nichts. Der Hund blieb Hund und legte sich vergnügt auf Harrys Bett. Harry spielte mit ihm eine Weile, bevor Maria durch die mittlerweile wieder offene Tür hereinkam, um ihn zu entflohen und auf Krankheiten zu untersuchen.
Als sich alle wieder im Salon trafen, fragte Hermine Elber, wer sie denn verfolgt haben könnte, doch dieser antwortete nur: „Es werden wohl Todesser gewesen sein, obwohl ich keine Ahnung habe, wie sie herausfinden konnten, wo Harry stecken könnte.“
Harry hingegen hatte zumindest eine Ahnung und verstärkte in den folgenden Tagen seine Okklumentik-Übungen. Außerdem war er der Meinung, dass Frederick es zumindest ahnen könnte.
* * * * *
Nachdem es Kaffee und Kuchen gegeben hatte, ging Harry in den Garten. Er brauchte erst einmal eine kleine Pause. Er dachte an seine Zusammenbrüche im letzten Jahr zurück. Der Garten, durch den er lief, hatte riesige Ausmaße. Es standen neben einheimischen Bäumen wie Birne, Apfel und Mirabelle auch tropische Palmen, oder Feigen- und Dattelbäume. Sogar Weinreben, Himbeeren, Stachelbeeren, Maibeeren, Cranberrys und Holunderbüsche waren zu sehen. Plötzlich hörte Harry vier laute Plopps. Erschrocken drehte sich Harry um und entdeckte vier Hauselfen. Alle in gleiche saubere dunkelblaue Geschirrtücher gewickelt. Es hatte den Anschein, als trugen sie sie wie eine Art Uniform.
„Sir Harry“, begrüßte ihn Kreacher.
„Kreacher“, antwortete Harry. „Warum bist du hier? Wen hast du mitgebracht?“
„Kreacher hat seine Nachkommen mitgebracht.“
Harry musste erst einmal schlucken und sich setzen. Er ging auf eine Sitzgruppe zu und nahm Platz. Kreacher folgte ihm und setzte sich ihm gegenüber. Seine drei kleinen kamen schüchtern auf ihn zu und warteten. „Setzt euch schon“, sagte Harry, als er die Elfen stehen sah. Langsam und unsicher gingen sie auf den Tisch zu und setzen sich wie befohlen.
„Wieso hast du mir nichts davon gesagt? Oder gehören die nicht zu mir?“
„Doch, Sir Harry“, antwortete Kreacher. „Aber Kreacher war durch einen Befehl seiner alten Herrin Miss Black gebunden, keinem der nicht würdig war, etwas von ihnen zu erzählen. Und da …“
„Sirius Black?“, fragte Harry nach.
„Ja Sir. Da Master Black nicht … würdig war, schwieg Kreacher.“
„Und ich bin jetzt erst würdig?“, fragte Harry, enttäuscht wirkender als er es eigentlich klingen lassen wollte.
„Nein Sir, schon seit Mitte des Schuljahres. Als Kreacher bemerkt hatte, dass Sir Harry nicht nur ein gütiger, sondern auch ein mächtiger Zauberer ist.“
Ein mächtiger Zauberer, ging es Harry durch den Kopf. „Und warum hast du mir damals nichts gesagt?“
„Ein altes Familiengesetz der Blacks. Ich durfte niemandem der nicht volljährig ist, davon erzählen.“ Harry hob eine Augenbraue. „Aber Kreacher ist jetzt bereit, der ehrwürdigen Familie Potter treu und loyal mit seinen Söhnen Timmy und Tommy, sowie seiner Tochter Tammy zu dienen.“ Kreacher sagte das so, als ob es für ihn keinen Zweifel über die Namen seiner Abkömmlinge gab.
Harry brauchte eine Weile, bis er das Mädchen erkannte. „Tammy?“, fragte er.
„Ja, Sir Harry“, gab sie unsicher zurück.
Dann besah er die anderen beiden. „Tommy? Timmy?“ fragte er und sah die beiden Elfen an. Diese schüttelten den Kopf. Harry hatte sie verwechselt. „Timmy, Tommy.“ korrigierte sich Harry und versuchte sich die Gesichter und Figuren der drei einzuprägen. Da er mittlerweile die Okklumentik sehr gut beherrschte, konnte er alle störenden Gedanken vertreiben und sich voll darauf konzentrieren, sich die Namen und die Gesichter der drei einzuprägen.
„Sir Harry“, sagte Kreacher jetzt.
„Ja Kreacher.“
„Würde Sir Harry Kreacher und seine Nachkommen jetzt auf sich übertragen lassen?“
„Wie? Aber ich dachte, du gehörst mir schon.“
„Nein, Sir Harry. Kreacher war bisher nur durch die Erbschaft an euch gebunden. Kreacher fühlt sich aber mittlerweile der Familie Potter verpflichtet und möchte nun darum bitten, sich und seine drei Nachkömmlinge auf Sir Harry übertragen zu lassen, damit es auch dem Ministerium gegenüber keinen Zweifel gibt. Nur wegen uns wäre das nicht notwendig, da wir bereits treu und ergeben zu ihnen stehen, Sir Harry.“
Harry nickte und war erfreut, dass sich Kreacher nun ihm verpflichtet fühlte.
„Ich werde mich so schnell wie möglich darum kümmern. Wartet kurz. Ich werde mit jemandem reden, ob ich schon Morgen ins Ministerium kann. – Was muss ich eigentlich tun, Kreacher?“
„In die Abteilung für Hauselfen gehen und dort Kreacher und seine Nachkommen auf Sir Harry umschreiben lassen. Das geht ganz zwanglos. Kreacher hat hier sogar eine Galleone, um die Kosten zu tragen.“
„Woher hast du denn das Geld?“, fragte Harry erstaunt.
„Von Mrs Black. Es blieb bei einem Einkauf übrig und sie vergaß es einzufordern. Seitdem trägt es Kreacher bei sich.“
„Das kommt gar nicht in Frage“, sagte Harry. Der Elf sah leicht geknickt aus. „Ich werde die Kosten dafür übernehmen. Das ist immer noch deine Galleone.“
Dann stand Harry auf und ging nach drinnen. Er traf auf Hermine und Frederick, die ihn beobachtet hatten.
„Frederick“, begann Harry. „Ich müsste so bald wie möglich ins Ministerium.“
„Ausgeschlossen. Ich habe keine Zeit dafür – außer – Ihre Elfen haben doch Kampferfahrung? Nehmen Sie sie mit um sie zu schützen. Ja, das dürfte klappen.“
Glücklich ging Harry nach draußen und erklärte Kreacher seinen Plan.
„Morgen apparieren wir, das heißt ihr nehmt mich mit, direkt ins Ministerium. Wenn ihr das könnt.“ Die vier Elfen nickten. „Dann erledigen wir die Formalitäten und kehren zurück.“ Wieder nickten die vier.
Dann fragte Harry: „Was macht ihr heute noch? Wollt ihr mit rein kommen?“ Die Elfen sahen sich an und beratschlagten in ihrer eigenen Art, was sie tun wollten. Die Geräusche, welche sie von sich gaben, hatten den Anschein einer Sprache, die Harry aber nicht verstehen konnte.
* * * * *
Am nächsten Morgen apparierte Harry mit seinen vier Elfen nach dem Frühstück ins Ministerium. Sie tauchten in einem verlassenen Gang auf und mussten nur wenige Meter laufen, bis sie vor einer Tür standen. Dort konnte Harry lesen: Fachbereich für Elfen- und Hauselfenangelegenheiten. Der Name darunter war nicht mehr lesbar. Er klopfte an und betrat dann den Raum. Die vier Elfen dicht hinter ihm. Es war das zweite mal für die drei, dass sie außerhalb des Hauses der Blacks oder außerhalb Hogwarts waren. „Moment noch“, hörte Harry. Kurz darauf kam ein alter weißhaariger Zauberer um die Ecke und stellte sich hinter seinen Tresen. „Ah Mister Potter. Was kann ich für sie tun?“ Er klang nicht so, als ob er eine große Sache daraus machte, wer vor ihm stand.
„Äh, Mister …“
„Dawlish.“ sagte der Mann.
„Dawlish? Verwandt mit dem …“
Der alte Zauberer legte seine Hand auf Harry Mund und sagte dann „Genau. Mein Sohn. – Aber was kann ich nun für Sie tun?“, fragte der Zauberer, als er seine Hand von Harrys Mund nahm.
„Ich möchte gerne diese vier Elfen hier auf mich übertragen lassen.“ Harry zeigte auf Kreacher, Timmy, Tommy und Tammy.
„Von welcher Familie?“
„Black.“
Der alte Zauberer drehte sich um und holte aus einer der oberen Regalreihen eine braune Mappe. Dazu stieg er auf einen kleinen Tritt, der davor stand. Er kam zurück und legt die Mappe auf den Tresen, öffnete diese und blätterte zum Namen Potter. „Ah ja, hier haben wir es. Potter. Die letzte Eintragung liegt siebzehn Jahre zurück. Es gab in ihrer Familie schon einmal Hauselfen. Das vereinfacht die Angelegenheit.“
„Inwiefern?“
„Naja!“, sagte der Beamte. „Wenn Sie keine Eintragung gehabt hätten, dann hätten Sie eine Menge Formulare ausfüllen müssen. So ist es ein einfacher formaler Vorgang. – Mal sehen, vier Elfen, das wären dann … Das macht dann eine Galleone. Ich stelle Ihnen die Rechnung aus, die Sie an der Kasse zahlen müssen.“
„Kreacher macht das für Sie, Sir Harry.“
Harry sah Kreacher erstaunt an. „Danke, Kreacher.“
„Das ist das erste Mal, dass ich den Eindruck habe, dass ein Elf sich darüber freut umgeschrieben zu werden.“ sagte Mister Dawlish nachdenklich. „Eigentlich ist es das erste Mal, dass überhaupt ein Elf dabei ist, wenn ich es mir recht überlege.“ Er gab Kreacher die Rechnung in die Hand und Harry ihm die Galleone. Dann verschwand Kreacher mit einem Plopp.
„Dann wollen wir mal sehen.“ Er schlug die Seiten um und sah bei Black nach. „Ah, da haben wir es, Kreacher und drei Nachkommen. Hier stehen keine Namen.“ Er sah Harry an.
Harry drehte sich zu seinen Elfen und gab ihnen Wortlos zu verstehen, sie mögen sich selber vorstellen. „Timmy“ „Tammy“ „Tommy“, hörte er.
Mister Dawlish grinste und trug die Namen ein. Er füllte die Urkunde aus und sah danach die Akte Black nochmals an. „Oh,“, sagte er plötzlich, „ich habe hier noch eine Zuchterlaubnis. Ja, die alte Walburga Black, hatte es satt, sich immer wieder einen neuen Elfen zu holen, wenn sie einen nicht mehr gebrauchen konnte. Weiß der Geier wen sie dazu gebracht hatte, dass ich die Erlaubnis ausstellen musste.“ Er grinste Harry an.
„Kann die auch auf mich übertragen werden?“
„Ja, aber das kostet … Ach, was soll’s, ich werde Sie nicht zweimal zur Kasse schicken. Das machen wir so, aber kein Wort zu jemanden.“ Er sah ihn über seine Brille hinweg an.
Harry nickte hastig und sagte dann: „Verstanden.“ Er fuhr mit zwei Fingern über seinen Mund und drehte sie in einem Mundwinkel.
Der Beamte füllte zwei weitere Formulare aus und ließ Harry beide unterschreiben. Dann vervielfältigte er die Urkunden und gab je ein Exemplar an Harry. Die Originale legte er in die Akte Potter und hinterließ einen Vermerkt bei der Familie Black.
Kreacher poppte wieder auf und Mister Dawlish gab Harry zum Abschied die Hand.
Er nahm den Beleg von Kreacher entgegen und sagte dann: „Alles Gute, Mister Potter. Und bleiben Sie am Leben.“ Dann grinste er.
Harry bedankte sich und verließ das Zimmer. Dann nahm er Kreacher und Tammy bei der Hand und sie disapparierten mit ihm zurück. Nachdem sie ihn abgesetzt hatten, bedankte sich Harry bei seinen Elfen und ging zurück ins Haus. Nachdenklich sah er nach draußen und betrachtete die Elfen, die noch eine Weile den Garten betrachteten, bis sie schließlich verschwanden.
Am Abend fragte Harry Frederick, ob er ihm zeigen könnte, wie man so ein Haustier heraufbeschwören konnte.
„Oh, das wird nicht einfach werden. Ich bin danach für einen Tag erschöpft. Ich nehme an, Sie werden danach für zwei Tage komplett fertig sein. Sie werden sich nur in einem bequemen Sessel liegen lassen, den Sie herum schweben lassen können und der sich durch Magie bewegt“, antwortete ihm Frederick.
Harry nickte und verstand. „Kann ich auch eine andere Form wählen?“, fragte er.
„Die Form und das Verhalten können Sie beliebig beeinflussen. Sie müssen sich nur darauf konzentrieren. Das sind mehrere Dinge auf einmal. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob Sie den Zauber gleich hinbekommen, oder ob uns noch genügend Zeit bleibt. Aber wenn Sie wollen, dann fangen wir sofort an.“
Harry nickte erneut und freute sich.
Frederick nahm seinen Zauberstab und stellte sich neben Harry. Er führte eine komplizierte Bewegung seines Zauberstabes aus und wiederholte sie immer und immer wieder. Nach einer Stunde hörte er auf und meinte dann, dass Harry eine Nacht darüber schlafen solle.
Am nächsten Morgen wiederholte er die Bewegung noch ein paar Mal und ließ dann Harry die Bewegung ausführen. Doch er hatte es sich über Nacht nicht genau einprägen und durchdenken können. Frederick wiederholte die Bewegung noch ein paar Mal, aber Harry macht immer wieder einen Fehler. Dann tat Frederick etwas, was Harry nicht erwartet hatte. Er stellte sich dicht hinter Harry und nahm seine Hände in seine. Dann vollführte die Bewegung noch einmal und langsam sickerte sie Harry in Fleisch und Blut über. Harry übernahm nach dem gemeinsamen fünften Mal die Führung und wurde nur noch an einer Stelle korrigiert. Danach klappte sie und Harry vollzog sie noch ein paar Mal.
Jetzt ging es daran, den Spruch zu lernen. Er war nicht minder einfach.
„Requom animali, – per tempores infinitas infinitio, – lion minimae, – magicus mindae, – animali requom“, sagte Frederick.
Dann erklärte er Harry: „Sie müssen nach dem ersten Teil sich die Charaktereigenschaften des Tieres vorstellen. Je genauer Sie das tun, desto weniger Einfluss hat die Magie darauf. Wenn Sie nichts angeben, wird ein Charakter ausgewählt, der vom reinen Zufall abhängig ist. Er wird nie wieder reproduzierbar sein. – Requom animali.“ Harry nickte. „Nach dem zweiten Teil müssen Sie sich auf die Dauer konzentrieren, beachten Sie allerdings, dass der Zauber Sie nicht überleben kann. – Per tempores infiny. – Obwohl dieser Teil suggeriert, dass er unendlich dauern wird (oder „dauern würde“), ist dem nicht so.“ Harry nickte erneut. „Nach dem dritten Teil, der den Namen des Tieres enthält, müssen Sie sich zusätzlich noch die Größe des Tiere und seine Ausprägung vorstellen. – Lion minimae. – In Ihrem Falle ein Löwe; Ich nehme an, er soll die Größe meines Drachens haben.“ Harry nickte abermals, jedoch heftiger. „Dann müssen Sie sich vorstellen, wie die Magie den Zauber mit Leben, also einem autarken Geist füllen soll. – Magicus mindae.“ Harrys Augen ließen ein großes Fragezeichen erkennen. Frederick lächelte leicht. „Der schwierigste Teil von allen.“ Dann fuhr er fort. „Beim letzten Teil stellen Sie sich das Tier in seiner Gesamtheit vor. – Animali reqoum. – Dann ist der Zauber fertig.“
Harry konnte sich alles bis auf den Teil mit dem Geist vorstellen. Doch da ein Fragezeichen bereits erkennbar war, machte Frederick weiter. „Sie irritiert die Sache mit dem Geist merke ich. Das ist der schwerste Teil. Sie müssen eigentlich nicht viel machen, sogar gar nichts. Lassen Sie Ihren Gedanken keinen freien Lauf, denken Sie an nichts. Lassen Sie die reine Magie durch Sie wirken. Das ist der Teil, der Ihnen nachher zu schaffen macht. Die reine, ungefilterte Magie, die Sie schon mehrmals zu spüren bekommen haben, ermattet einen, wenn man sie nicht gewohnt ist. Was glauben Sie, hat mich so erschöpft, als letztes Schuljahr ich den Todesfluch Voldemorts mehrmals abwehren musste.“ Harry horchte auf. Noch nie hatte Elber darüber gesprochen. „Gleichzeitig müssen Sie die Bewegung vollführen, also ein recht anspruchsvoller Zauber. Wenn Sie ihn versuchen wollen, dann werde ich mich hinter Sie stellen und Sie auffangen, wenn Sie umfallen werden. “
Wenn ich umfallen werde. Er sagte nicht falls ich umfallen sollte, ging es Harry durch den Kopf. Er sah ihn einige Sekunden nachdenklich an, dann straffte er sich und sagte: „Bereit.“
Frederick stellte sich hinter Harry und dieser ließ das ganze vor seinem geistigen Auge noch einmal vorbeigleiten. Er nickte kurz, hob seinen Zauberstab in die Luft und konzentrierte sich auf die einzelnen Stellen, während er die Bewegung synchron zu den Worten die er sprach und den Gedanken die er hatte ausführte.
„Requom animali, – per tempores infinitas infinitio, – lion minimae, – magicus mindae, – animali requom“
Dann entsprang aus Harrys Zauberstabsspitze ein weißer Lichtstrahl, der wie ein gestaltloser Patronus im Raum umher schwirrte. Dann festigte sich der Lichtstrahl und begann sich vor ihm aufzubauen und langsam die Konturen eines kleinen Löwenweibchens aufzubauen. Doch der Löwe hielt nur ein paar Sekunden. Harry fühlte sich wie nach einem 100 Meter lauf. Also versucht er es erneut, doch auch sein zweiter, sowie sein dritter Versuch liefen schief. Erst der vierte brachte den gewünschten Erfolg. Wie die Versuche zuvor entsprang auch dieses Mal ein weißer Lichtstrahl und verfestigte sich in einem kleinen Löwen. Als der Löwe fertig war, klappte Harry erschöpft zusammen und wurde von Frederick aufgefangen.
Elber legte ihn in einen gemütlichen Fernsehsessel, dessen Lehne nach hinten verstellbar war und an dessen Fußteil eine Stütze ausklappte, wenn man sich kräftig nach hinten lehnte. Frederick drückte die Lehne nach hinten, ging danach in den Nebenraum und holte aus einem Schrank eine Decke, die er Harry umlegte. Dann ging er vor dem kleinen Löwenweibchen in die Hocke und meinte: „Heute kommst du mit zu mir. Ich stelle dich meinem Drachen Reinhard vor. Ab morgen wirst du dann bei deinem Herrchen bleiben. Er ist jetzt zu erschöpft und muss sich ausruhen.“
Die kleine Löwin nickte mit dem Kopf und Frederick hörte in seinem Geist: Ich will ihn noch sehen, bevor ich mit dir gehe. Frederick hob sie hoch und zeigte ihr Harry. Er stricht durch ihr Fell und nahm sie mit nach oben. In seinem Zimmer setzte er sie ab, schloss die Tür und ging nach einem kurzen Besuch im Bad ins Bett. Die Löwin und Reinhard hatten sich in der Zwischenzeit beschnuppert und sie lag nun auf einer weiteren weichen Decke neben dem Drachen.
Mitten in der Nacht wachte Harry kurz auf. Er spürte jeden einzelnen Knochen in seinem Körper, so gerädert war er. Er wollte sich noch umschauen, doch die Müdigkeit übermannte ihn wieder. Als er am nächsten Morgen aufwachte, hörte er zunächst tapsende Tritte, Geschirrgeklapper und Geschlurfe, das Brechen und Schneiden von Broten und Semmeln und er nahm den Geruch von Tee und Kaffee wahr.
Er öffnete seine Augen und wollte aufstehen, doch er konnte es nicht. Er realisierte erst jetzt, wo er war. Er versuchte sich aufzusetzen, doch auch das war schwieriger als gedacht. Leise sagte er: „Auf!“ Der Sessel gehorchte und Harry saß aufrecht. Dann sagte er noch leise: „Vorwärts.“ Der Sessel rollte vorwärts und blieb vor dem Frühstückstisch stehen. Mühselig nahm er sich ein Brötchen und schnitt es auf.
„Wie geht es Ihnen?“, fragte ihn Frederick.
„Erschöpft“, antwortete Harry. Er konnte kaum sprechen.
Frederick nickte nur und deutete mit seinem Kopf auf Harrys Löwin, die mit Fredericks Drachen spielte. „Sie hat noch keinen Namen.“
Erwartungsfroh sah jetzt die Löwin zu Harry auf, so als würde sie auf etwas warten.
Harry fiel nun sein letztes Schuljahr ein, in der er mit Luna im Gemeinschaftsraum der Paare geschlafen hatte. Wenn ich sie Luna nenne, dann kann ich Ginny immer wieder sagen, ich hätte mit Luna geschlafen. Dieser Gedanke ließ ein Lächeln auf seinem Gesicht erscheinen.
Luna ist ein schöner Name, hörte er in seinem Kopf.
Wer –?
Ich bin’s, sagte die Stimme. Seine Löwin kam auf ihn zu und stellte ihre Vorderpfoten auf die Armlehnen.
Du kannst mit mir sprechen?
Warum sollte ich das nicht können? Ich bin ein Teil von dir, genauso wie du ein Teil von mir bist.
Also, Luna. Dann bleibt es dabei.
Luna nahm ihre Tatzen wieder runter und tapste im Zimmer herum.
„Sie heißt Luna“, gab Harry leise von sich.
Hermine sah ihn mit glitzernden Augen an und Harry meinte, verstehen zu können, dass sie das selbe dachte wie er. Die nächsten beiden Tage verbrachte Harry ausschließlich in dem Sessel und war froh, als er ihn wieder verlassen konnte. Er hatte es sich einfacher vorgestellt. Nur in seinem Sessel zu sitzen empfand er am Anfang als ganz gemütlich. Aber er konnte sich kaum bewegen. Er saß diese beiden Tage nur herum und konnte nichts tun und beim aus dem Fenster zu schauen wurde ihm viel zu schnell langweilig. Die meiste Zeit war Hermine bei ihm, die mit ihm die Hausaufgaben durch ging, sodass er später einfach nur noch schreiben brauchte, da er die Grundlagen ja auch geistig durchgehen konnte.
Natürlich konnte sie nicht immer bei ihm sein, dann übernahm Pansy für sie. Sie hatte zwar teilweise andere Hausaufgaben, aber im Groben und Ganzen waren sie gleich, oder zumindest ähnlich. Harry weigerte sich zwar die ersten Male, als Pansy versuchte ihn zur Essenszeit zu füttern, aber sie war so penetrant, dass Harry schließlich doch nachgab; er hörte auf seinen Magen; und sich dann doch bereitwillig fügte.
Am späten Nachmittag entdeckte Harry, als er aus seiner Gedankenwelt, in die er eingetaucht war als er zum Fenster hinaus sah, zurückgekehrt war, Frederick im Nebenraum. Dieser hielt einen schwarzen Würfel in der Hand, den er in die Luft stellte und der dort stehen blieb. Der Würfel hatte auf den drei sichtbaren Seiten die typischen Augenzahlen. Es dauerte kurz, bis der Würfel absolut ruhig in der Luft schwebte. Frederick griff, ohne seine Augen von dem Würfel zu nehmen, zu einem Würfelbecher und nahm mit einer fliesenden Bewegung vier aufeinander gestapelte Würfel auf. Diese stapelte er mit Hilfe des Bechers auf den schwarzen Würfel. Dies nannte sich Dice-Stacking. Immer weiter stapelte er die Würfelpakete aufeinander; sein Blick immer auf den obersten Würfel des Stapels gerichtet. Die Würfel hatten keinerlei Rundungen, sondern waren komplett parallel geschnitten.
„Was machen Sie da?“, fragte Harry.
„Ich übe Zauber“, antwortete dieser.
„Sie üben? Wieso müssen Sie üben?“
„Ein jeder Zauberer und eine jede Hexe muss üben, wenn sie ihre Magie perfekt beherrschen möchte.“
„Wieso?“, fragte er nach und sah kurz Richtung Tür, da Hermine hereinkam.
„Die Zauber müssen in das Unterbewusstsein übergehen“, erklärte er nun. „Je öfter Sie einen Zauber ausführen, desto mehr wandert er in Ihr Unterbewusstsein; desto besser beherrschen Sie Ihn.“
„Und was für einen Zauber üben Sie?“, fragte Hermine nach.
Frederick stapelte wieder einen Vierer-Pack auf den Turm und sagte: „Einen Schwebezauber. – Versuchen Sie es ruhig. Nehmen Sie einen schwarzen Würfel und lassen Sie ihn schweben.“ Hermine wollte gerade ihren Zauberstab holen, als er sie davon abhielt. „Was machen Sie da, Hermine? Sie sollen den Würfel schweben lassen und nicht Ihren Zauberstab heraus holen.“
Hermine sah ihn einige Sekunden lang an und versuchte sich dann an dem Schwebezauber. Diesen hatte sie noch nicht so oft ohne Stab ausgeführt. Sie nahm den Würfel auf und konzentrierte sich auf diesen, während Frederick immer weiter die Würfel mit Hilfe eines Bechers stapelte. Nach vierzig Würfeln war Schluss, der Stapel brach zusammen, da er die Konzentration verlor. Kaum waren die Würfel geräuschvoll auf dem Boden gelandet und zur Ruhe gekommen, rollten sie zurück und flogen wieder auf den Tisch, wo sie sich zu Türmen mit vier aufeinander liegenden Würfeln stapelten.
„Nachdem Sie vermutlich Dice-Stacking nicht kennen“, begann er, als der Würfel von Hermine ruhig in der Luft schwebte und sah kurz zu Harry. „– Ach Harry, lassen Sie sich nicht einfallen, so etwas die nächsten drei Tage zu machen. Dazu sind Sie noch zu schwach. –“ Er sah wieder zu Hermine. „Beginnen Sie einfach damit, die Würfel einzeln und von Hand zu stapeln.“ Hermine nickt und sah zum ersten Würfel, den sie aufnehmen wollte. Dies führte dazu, dass ihre Konzentration nachließ und der andere Würfel klappernd auf den Boden fiel. Als ihr Blick kurz zu Frederick ging, meinte dieser: „Versuchen Sie es selbst. Testen Sie, was Ihnen besser liegt. Es gibt verschiedene Methoden. Lassen Sie sich etwas einfallen.“ Dann stand er auf und verließ den Raum.
* * * * *
Ein paar Tage späte hatte sich Harry wieder von den Strapazen komplett erholt und kam gerade aus dem Speisesaal, als Frederick mit Motorradmontur die Treppen herunter kam und auf die Haustür zulief. Hermine stand hinter Harry und sah ebenfalls zu Frederick.
„Wollen Sie Motorrad fahren?“, fragte Harry ihn.
„Ja.“
„Darf ich mit?“, fragte Hermine, noch bevor Harry weiterfragen konnte.
„Haben Sie einen Führerschein?“, fragte Frederick. Hermine verneinte. „Einen Motorraddress?“ Hermine verneinte erneut. „Die Treppe hoch, dann nach rechts, die zweite Türe links. Sie haben zehn Minuten.“
„Ich will auch“, meinte Harry, als sich Hermine zügig auf die Treppe zubewegte.
„Tut mir leid, Harry. Ich kann nur eine Person mitnehmen. Ich habe keinen Seitenwagen.“ Harry schob seine Unterlippe vor. Frederick dachte kurz nach und sah Harry mit leicht schrägem Kopf an. „Ego Basiliskum …“, begann er. Als er bemerkte, wie es in Harrys Kopf arbeitete, sprach er nicht weiter sondern brach ab und wartete.
„Ego Basiliskum per horam quinque iunctio tibi“, sagte Harry. „Ich verstehe, worauf Sie hinaus wollen. Dann kann ich alles miterleben, was Hermine sieht und spürt.“ Harry fiel wieder das Pergament ein, dass er letztes Jahr vor sich hatte schweben sehen. Nun wirkte wieder Salazars Wissen.
„Das ist richtig. Aber dieser Zauber birgt auch Gefahren, also seien Sie immer auf der Hut. Zu leicht vergisst man, dass man mit jemandem verbunden ist.“
„Was heißt das nun wieder?“, fragte Harry vollkommen ratlos nach.
„Stellen Sie sich vor, wir beide haben einen Unfall und fallen vom Motorrad und Hermine schürft sich ihr Bein. Dann werden auch Sie nicht nur den Schmerz spüren, sondern auch Ihr Körper wird darauf reagieren und entsprechende Schürfwunden aufweisen. Oder wenn ich Hermine kneife.“ Den letzten Satz sagte er allerdings mit einem gewissen Leuchten in den Augen.
Harry verstand, was Frederick ihm damit sagen wollte. Er musste sehr genau aufpassen, wann er die Verbindung trennte, sollte es soweit kommen. Nach ein paar Minuten kam Hermine herunter und wartete, bis die beiden ihre Unterhaltung beendet hatten.
„Hermine, Harry möchte noch kurz was mit Ihnen klären“, sagte er, reichte Hermine eine Brille, die sie vor Fahrtantritt aufzusetzen hatte, und ging nach draußen. Dort öffnete er die Garage und holte sein Motorrad hervor. Er schob es bis vor die Haustür und ging einmal außen herum. Dann steckte er den Zündschlüssel in das Schloss und aktivierte die Zündung. Nach einer allgemeinen Probe der Lichtsignale und Test der Bremsen während des Schiebens, setzte er sich auf den Sitz und zog seinen Helm, sowie die Brille und die Handschuhe an. Dann betätigte er die Hupe und signalisierte Hermine, dass er fertig sei.
Kurz darauf kam sie heraus und zog ihren geliehenen Helm an, ebenso die Handschuhe. Dann stieg sie hinten auf das Motorrad und hielt sich an ihrem ehemaligen Lehrer fest. Dieser startete die Maschine und fuhr die Einfahrt hinaus und auf die Straße. Er bog in die andere Richtung ab; Richtung Ortsmitte. Er folgte der Hauptstraße und gab nach dem Ortsschild auf der Landstraße Gas. Da das Örtchen etwas abseits lag, dauerte es, bis die nächste Ortschaft in der Ferne zu sehen war. Diese Gegend von England schien dünn besiedelt zu sein. Als sie durch eine weitere Ortschaft fuhren, kam aus einer Seitenstraße ein Fahrzeug, welches ihnen über die nächsten drei Ortschaften zu folgen schien.
Frederick bemerkte dies und sagte zu Hermine über die in den Helmen eingebaute Funkverbindung: „Hermine, aktivieren Sie Ihre Brille. Denken Sie daran, dass Sie in einem Glas sehen können, was hinter Ihnen passiert. Ich glaube, wir werden verfolgt.“
Es dauerte etwas bis Hermine realisierte was er meinte und weitere Sekunden bis sie auf einem Brillenglas sah was hinter ihr passierte. „Ein Auto ist hinter uns.“
„Richtig, das folgt uns schon seit drei Ortschaften. Mal sehen, ob sie etwas von uns wollen. Ich fahre in der nächsten Ortschaft ein paar Schleichwege, auf denen sie uns nicht folgen können. Dann stellt sich heraus, ob sie uns folgen.“
Hermine nickte und beobachtete auf einem Auge das Fahrzeug hinter ihnen. Am liebsten wäre es ihr, wenn sie das Fahrzeug hinter sich herzoomen könnte. Doch sie begann zu realisieren, dass es nur eine Frage der inneren Einstellung war. Sie konzentrierte sich etwas und das Fahrzeug kam scheinbar immer näher. Sie erkannte auf dem Beifahrersitz jemanden, den sie als Todesser identifizierte. Der Fahrer allerdings sah aus, als stünde er unter einem Zauber. „Auf dem Beifahrersitz erkenne ich einen Todesser, der Fahrer sieht mir nach einem Muggel aus, der unter einem Zauber liegt.“
„Das können Sie auf die Entfernung erkennen?“, fragte Frederick nach.
„Ich habe mir das Objekt herangeholt.“
„Cleveres Mädchen“, war alles, was Hermine über den Funk zu hören bekam.
Frederick sparte sich die Schleichwege und fuhr die Hauptstraße der Ortschaft entlang, bis er an einer Wirtschaft ankam, die einen Biergarten hatte. Er parkte das Motorrad und ließ Hermine absteigen. Dann stieg er selber ab und zusammen gingen sie in die Wirtschaft. Ihre Helme beließen sie auf.
Auf den Schleichwegen würden sie doch nur weiter verfolgt werden und darauf hatte Frederick keine Lust. Er wollte seine Verfolger loshaben.
Sie warteten im Vorraum der Wirtschaft ohne den Gast- und Ausschankraum zu betreten, bis das Auto, welches sie die ganze Zeit verfolgt hatte, parkte und der Todesser ausstieg. Frederick wartete mit gezogenem Zauberstab hinter der Tür und zauberte diese so, dass er nach draußen sehen konnte, ohne selbst gesehen zu werden. Als der Todesser die Tür öffnete um die Wirtschaft zu betreten, wurde er sofort geschockt und nach innen weggezogen. Er fiel nach vorne auf sein Gesicht und rührte sich nicht mehr. Nachdem Frederick beide Visiere spiegelnd gezaubert hatte, drehte er den Mann um und sah in sein Gesicht. Dann nickte er nur und verschnürte ihn. Als nächstes hob er ihn hoch und stellte ihn in die Ecke des kleinen Vorraumes. Er zog aus seiner Tasche einen kleinen Schmetterling. Hermine fragte sich, wo er den denn wieder her hatte. Frederick hob sein Visier leicht an und flüsterte dem Schmetterling etwas zu. Dieser flog durch die Tür davon. Nachdem Frederick noch einen kleinen Zauber auf den Todesser gelegt hatte, verschwanden die beiden wieder aus der Wirtschaft. Die Verspiegelung der Visiere wurde aufgehoben und Frederick öffnete seines. Dann ging er zu dem Mann im Auto, der noch immer wartete und klopfte ein paar Mal mit seinem Zauberstab gegen die Scheibe. Der Mann lies diese herunter und schon wirkte ein Zauber auf diesen. Er nickte kurz, schloss die Scheibe und fuhr zurück. Frederick stieg wieder auf das Motorrad und Hermine nahm hinter ihm Platz.
„Was haben Sie gemacht?“, wollte Hermine wissen.
„Ihm gesagt, er solle dorthin zurück, wo er von diesem Herrn aufgelesen wurde und dann seiner normalen Arbeit nachgehen. Anderen solle er erzählen, dass er einen Landstreicher mitgenommen und hier abgesetzt hatte.“ Hermine nickte. „Fahren wir weiter, oder wieder zurück?“
„Wie lange dauert die Weiterfahrt?“
Frederick grinste. „Genau so lange, wie die Rückfahrt.“
„Dann fahren wir weiter.“
Frederick nickte und die beiden fuhren ihren Weg, bis sie wieder in der Einfahrt zu Fredericks Anwesen waren.
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All unsere Freunde fanden es unheimlich, so nahe am Friedhof zu wohnen, doch wir mochten das. Ich habe noch immer viel für Friedhöfe übrig - sie sind eine großartige Fundgrube für Namen.
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