Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Über uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Das dunkle Ende - Sicherheit

von Testhrus

Harry frühstückte, während im Fernsehen die Nachrichten liefen. Er fühlte sich entspannt, hörte, seit er wieder im Ligusterweg 4 angekommen war, kaum eine schnippische Bemerkung oder eine Kritik. Und das, obwohl er bereits seit drei Tagen bei seinem Onkel und seiner Tante war. Sie wussten genau wie er, dass er in wenigen Wochen siebzehn Jahre alt werden würde und damit in der Zaubererwelt erwachsen. Er hatte vor, zu seinem Paten zu ziehen. Dieser war aber im Zauberei-Ministerium vor einem Jahr gestorben. Jetzt hatte er Grimmauld Place 12 für sich alleine. Und er ist Besitzer von Kreacher. Da dieser aber schon länger in Hogwarts lebte und arbeitete, brauchte er sich nicht weiter um ihn kümmern. Im Gegenteil, seine Beziehung zu ihm hatte sich stark verbessert, seit er ihm einige Erbstücke von Regulus hinterlassen hatte. Der Nachrichtensprecher verkündete nach einigen Werbespots gerade die Nachrichten.



London. Gestern Nacht ist ein weiteres mal unter mysteriösen Umständen die London Bridge, welche die City of London mit dem Stadtteil Southwark im Stadtbezirk London Borough of Southwark verbindet, eingestürzt. Wieder kam laut Augenzeugenberichten ein Wirbelsturm aus dem Nichts und zerstörte die Brücke. Bereits vor knapp einem Jahr wurde diese Brücke schon einmal zerstört. Die Ansicht wechselte vom Nachrichtensprecher in einen Filmausschnitt. Hier sehen Sie Archiv-Aufnahmen des vorherigen Jahres, die ein Passant glücklicherweise gefilmt hatte. Laut unseren Informationen scheint es dieses Jahr fast genauso abgelaufen zu sein. Damals hatte innerhalb kürzester Zeit die Baufirma Phoenix-Bau die Aufbauarbeiten übernommen. Wieder sieht man den Nachrichtensprecher. Wir wollen hoffen, dass die Stadt diese Firma erneut für diese Arbeiten gewinnen kann. – Und nun zum Wetter. Im Süden Englands wird es die nächsten Tage schwül-warm und ein Ende der Hitzewelle scheint erst in einigen Wochen zu kommen. Die angekündigte Wasserrationierung, wonach wieder nur Nutzpflanzen gegossen werden dürfen, tritt somit ab nächsten Sonntag in Kraft.

Onkel Vernon schaltete den Fernseher aus und brummte. „Wieder keine Wolken. Immer noch schwitzen. Und was das Schlimmste ist, kein Wasser für unseren schönen Rasen.“

* * * * *


Vier Tage vor Harrys siebzehnten Geburtstag kamen zwei große Eulen zum offenen Fenster herein geflogen. Mit einem Päckchen in der Mitte, flogen sie über die drei Dursleys und Harry hinweg und warfen ihr Paket knapp über dem Wohnzimmertisch ab. Danach flogen sie auf Harry zu und setzten sich auf beide Schultern. Zu seinem großen Erstaunen zuckte Harrys Onkel nur zusammen, sagte aber nichts. Harry band einen kleinen Brief vom Fuß einer Eule ab und gab beiden ein Stückchen Schinken von seinem Teller. Beide Eulen schuhuten und flogen zum Fenster hinaus, nicht ohne vorher ihre Krallen leicht in Harrys Schultern zu versenken, was diesen zusammenzucken ließ. Er öffnete den kleinen Brief und las:

Lieber Harry,
dieser Brief wird dich hoffentlich rechtzeitig erreichen. Wie ich dir schon erzählt habe, endet der Schutz, welcher dieses Haus umgibt, mit deiner Volljährigkeit in der Zaubererwelt. Da Voldemort noch nicht gefasst worden ist und auch die Todesser ständig hinter dir her sind, wurden einige Vorkehrungen getroffen, die dich pünktlich in Sicherheit bringen sollen. Du weißt, dass das Ministerium bereits unterminiert worden ist und die Todesser wissen wo du wohnst. Deshalb werden wir einen Weg einschlagen, den unser
Freund zwar erwartet, dessen Ausgang er aber nicht kennt.
Im Paket, welches die Eulen bringen, stehen weitere Anweisungen.
Ich wünsche dir noch entspannte Ferien und hoffe, dich im neuen Schuljahr gesund wiederzusehen.

Albus Dumbledore


Mit einem bedrückten Gesichtsausdruck schaute er auf.

„Willst du nicht mal dein Päckchen da wegräumen?“, fragte Vernon Dursley.

Harry zuckte zusammen und stand schließlich auf. Er ging ins Wohnzimmer und entfernte das braune Packpapier. Darunter kam ein Brief auf einer in einem weiteren braunen Papier verpackten Schachtel zum Vorschein. Harry nahm den Brief und las.

Lieber Harry,
ich schreibe dir diesen Brief, da ich von Professor Dumbledore einen entsprechenden Auftrag erhalten habe. Ließ bitte zuerst seinen Brief, bevor du dieses Paket auspackst oder diesen Brief hier weiter liest.
In diesem Paket findest du einen Portschlüssel, der dich und deine Familie an einen sicheren Ort bringen wird. Teile ihnen bitte mit, dass es um ihre eigene Sicherheit geht und sie bitte alle mitkommen sollen. Eventuelles Gepäck wird von mir einen Tag vorher abgeholt werden. Ich bin mir sicher, dass die Todesser zu dem Zeitpunkt angreifen werden, an dem der Schutz fallen wird. Wenige Sekunden vorher wird der Portschlüssel aktiv und wird euch vier an einen sicheren Ort bringen.

Remus Lupin
PS: Sollte es dir nicht gelingen, deine Verwandten zu überzeugen, dann werde ich mein Glück versuchen.


Remus dachte Harry. Warum um alles in der Welt sollten Onkel Vernon, Tante Petunia und Dudley von den Todessern angegriffen werden?, fragte sich Harry. Aber dann erinnerte er sich an Cedric, der umgebracht wurde, nur weil er mit ihm den Portschlüssel angefasst hatte und auf den Friedhof transportiert wurde. Es würde keinen Unterschied machen, dass er sich mit ihnen nicht gut verstand, sie würden trotzdem umgebracht werden.

Er entfernte die zweite Hülle an Packpapier und öffnete die Schachtel. Darin lag, gut gepolstert, ein bronzener Nachttopf. Sein Onkel und seine Tante waren inzwischen aufgestanden um zu sehen, was Harry geschickt bekommen hatte. „Wer um alles in der Welt schickt dir einen Nachttopf?“, fragte Onkel Vernon.

„Das ist kein Nachttopf“, gab Harry resigniert zurück.

„Aber natürlich ist das ein Nachttopf“, erwiderte Onkel Vernon.

„Ja, es ist ein Nachttopf“, gab Harry zurück. „Aber kein gewöhnlicher Nachttopf, es ist ein Portschlüssel.“

Eine eisige Stille herrschte im Raum.

Plötzlich fragte ihn seine Tante: „Heißt das, wir müssen mit dir mitkommen? Kurz bevor du siebzehn wirst?“

Harry staunte, seine Tante hatte ihm nicht einmal die Frage gestellt, was ein Portschlüssel war. Sie fragte ihn einfach nur, ob sie mitkommen mussten. Harry war sich mittlerweile sicher, dass sie mehr wusste, als sie die ganzen Jahre zugegeben hatte.

„Ja“, antwortete Harry. „Kurz vor meinem Geburtstag, ein paar Sekunden vor zwölf, müssen wir hier weg.“

„Dann sollte ich mal ein paar Sachen einpacken. Können wir was mitnehmen?“, fragte seine Tante.

Harry schaute sie erstaunt an. „Am Tag vor meinem Geburtstag wird unser Gepäck abgeholt“, gab Harry zurück.

Seine Tante nickte, lief zurück zum Tisch, setzte sich und aß ihr Frühstück weiter. Harry stand nur da; ihm schwirrte der Kopf. Doch vor Onkel Vernon traute er sich nicht sie etwas zu fragen. Dann schaute er zu seinem Onkel. Dieser stand nur sprachlos im Raum und war wie erstarrt. Also entschloss sich Harry, ebenfalls weiter zu essen. Nach dem Frühstück räumte er wie üblich das Geschirr in die Spüle und spülte ab. Seine Tante stand neben ihm und half ihm die Teller, Tassen und Pfannen abzutrocknen. Onkel Vernon stand immer noch im Raum.

Plötzlich bewegte er sich und meinte nur, „Petunia, ich geh dann mal an die Arbeit. Ich muss noch die Garage ausmisten“, sagte er und verschwand.

Kurz darauf verabschiedete sich Dudley mit den Worten: „Ich geh dann mal Kristin treffen.“

Harry drehte sich schlagartig um. „Kristin?“

„Seine Freundin“, erklärte ihm Tante Petunia.

Harry schaute ihn ungläubig an. Aber er musste zugeben, dass Dudley beträchtlich abgenommen hatte.

* * * * *


Nachdem er abgespült hatte, räumte er erst einmal den Portschlüssel auf und fing an, seine Hausaufgaben aus seinem Schrankkoffer zu holen. Was hindert mich eigentlich daran, meine Hausaufgaben im Wohnzimmer zu machen?, dachte sich Harry. Er nahm sein Buch über Pflanzenkunde heraus, einige Rollen Pergament, eine frische Feder und ein Fläschchen mit Tinte und verließ sein Zimmer, ging die Treppen hinab in die Küche und setzte sich an den Tisch. Tante Petunia war nirgends zu sehen und so breitete er seine Sachen auf dem Tisch aus und fing mit seinen Sommerarbeiten an.

Nach einer knappen Stunde kam seine Tante wieder in die Küche und fragte ihn, als sie ihn sah: „Was machst du da?“

„Hausaufgaben“, antwortete Harry.

„Schau nur, dass du zum Abendessen den Tisch wieder frei machst.“ Dann ging sie durch die Hintertür in den Garten und überließ Harry seinen Hausaufgaben.

Er kam recht gut voran und konnte seine gesamten Pflanzenkunde-Hausaufgaben erledigen, bevor er seine Sachen wieder aufräumen musste. In den folgenden zwei Tagen konnte er weitere Fächer erledigen, sodass er nur noch drei übrig hatte, bevor er keine Gelegenheit mehr bekam, weitere Hausaufgaben zu machen.

* * * * *


Um elf Uhr vierzig, abends vor seinem Geburtstag, nahm er den zum Portschlüssel bestimmten Nachttopf aus seinem Schrank in seinem Zimmer und trug ihn die Treppe hinunter in das Wohnzimmer. Sein Onkel, seine Tante und Dudley waren leicht nervös. Sie wussten nicht, was auf sie zukommen würde. Also fing Harry an, es ihnen zu erklären: „Dies ist ein Portschlüssel. Er bringt uns zu einem bestimmten Zeitpunkt an einen bestimmten Ort. Kurz vor Mitternacht müssen wir vier ihn alle anfassen und festhalten. Dann beginnt er kurz zu leuchten. Das ist das Zeichen, dass es los geht. Wir werden dann an unseren Zielort transportiert. Das fühlt sich in etwa so an, als ob jemand euch an eurem Bauchnabel nach hinten wegzieht. Wir werden während unserer kurzen Reise aneinander stoßen und wenn wir dort angelangt sind, werden wir stolpern und uns wird es umwerfen. Stellt euch einfach vor, ihr steht auf einer Rolltreppe und kurz vor dem Ende lauft ihr nicht weiter, sondern bleibt stehen. Stellt euch weiterhin vor, diese Rolltreppe fährt mit doppelter Geschwindigkeit. So müsst ihr euch das Ende der Reise vorstellen.“

„Ich kann’s immer noch nicht glauben, dass ich mich zu dem ganzen Quatsch überreden hab lassen. Aber dieser Lupin scheint mir so einigermaßen angenehm zu sein. Ich denke das ist es wohl, warum ich es mir nicht schon längst anders überlegt habe“, meinte Onkel Vernon. Dudley sah so aus, als müsste er sich übergeben und sah den Nachttopf-Portschlüssel als Alternative zur Toilette an.

Tante Petunia saß unterdessen ruhig da und lauschte den Instruktionen ihres Neffen. Harry fiel das auf, aber er wollte sie vor seinem Onkel nichts fragen. „Ich schau mal nach, ob ich nichts vergessen habe“, sagte Harry und verließ das Wohnzimmer. Er ging die Treppe in den ersten Stock hoch und betrat sein Zimmer. Hedwig, seine Schneeeule war schon am Mittag abgeholt worden, sowie sein Schrankkoffer und die Sachen seiner Verwandten. Er ging nochmal alle Schubladen und Schränke durch und sah selbst im Hohlraum eines losen Fußbodenbrettes nach, ob er nichts vergessen hatte. Er hatte alles eingepackt, stellte er nach etwa zehn Minuten zufrieden fest und kontrollierte noch einmal, ob er seinen Zauberstab dabei hatte.

Kurz vor Mitternacht war es dann soweit. Schweigend standen sie alle eine Minute vor der Abreise bereit und fassten den Portschlüssel an. Harry schaute gebannt auf die Uhr, um nicht seinen Onkel anschauen zu müssen, der ihm gegenüber stand. Der Nachttopf begann schließlich zu leuchten und mit einem Ruck, den Harry schon kannte, zog es ihn an seinem Bauchnabel nach hinten. Dieses Mal war die Reise jedoch viel angenehmer. Er spürte keinen Ellenbogen in seinem Auge und keinen Fuß in seiner Rippe. Und auch sonst schien ihm keiner Nahe gekommen zu sein. Harry wurde mulmig. Die werden doch nicht kurz vorher losgelassen haben, aber er konnte sich nicht daran erinnern, dass irgendjemand keinen Kontakt zum Portschlüssel gehabt haben soll.

Mit einem mächtigen Ruck wurden die vier wieder in den normalen Raum transportiert und standen nun in mitten einer großen Eingangshalle. Keiner stolperte und noch alle hielten den Portschlüssel mit ihren Fingern fest. Harry war erstaunt. Er fürchtete sich immer vor einer Reise mit einem Portschlüssel, aber diese war die erste, die ihm angenehm auffiel. Er sah sich um.

Vor ihm war unter einem offenen Vorsprung eine geschlossene doppelseitige Schiebetür zu sehen, die von zwei wunderbar verzierten Standfüßen flankiert waren. Beide aus Holz. Auf den Standfüßen waren teuer aussehende Vasen auf Deckchen. Zu seiner Linken fand er eine geschlossene Tür, welche von einem kleinen Bücherregal an seiner linken Seite flankiert war. Auf der rechten Seite des Raumes ging ein Treppenaufgang in den ersten Stock und auf die Balustrade. Hinter sich fand er eine weitere Tür, die ihn stark an eine Haustür erinnerte. Harry kam sich vor wie in einem edlen, alten, schottischen Landsitz.

Er hörte im oberen Stockwerk eine Tür auf- und wieder zugehen. Danach Schritte. Er dachte sich Das muss Remus sein. Die Schritte kamen näher und er stelle erstaunt fest, dass es sich nicht um Remus Lupin handelte.

Der Mann hatte eine Uniform an, wie sie für gewöhnlich Butler tragen. Er musterte die vier kurz und meinte dann: „Herzlich Willkommen. Ich habe Sie schon erwartet. Ihr Gepäck wurde bereits angeliefert und auf Ihr Zimmer gebracht. Ein Zimmer mit Doppelbett für die Dame und den Herrn und zwei Einzelzimmer für die jungen Herrschaften. Wenn Sie mit bitte folgen würden.“

„Wem gehört dieses Haus hier, wo sind wir?“, wollte Onkel Vernon wissen.

„Wenn Sie in ein paar Stunden ausgeschlafen sind und gut genächtigt haben, wird Ihnen mein Chef alles erklären.“

Harry stutzte. Er hatte noch nie einen Butler seinen Herrn Chef nennen gehört. Aber andererseits war er auch noch nie einem Butler begegnet. Er kannte sie nur aus Filmen. Folgsam fing Harry an, sich seinen Weg zur Treppe zu bahnen und schritt die ersten Stufen hinauf, als ihm sein Onkel und seine Tante, sowie sein Cousin Dudley folgten. Oben angekommen nahm der Butler Harry den Nachttopf ab, führte die vier den linken Gang an der Balustrade entlang – Harry hatte nun einen Blick nach unten frei.

Der Butler öffnete das erste Zimmer und deutete seinem Onkel und seiner Tante an, hineinzugehen. „Dies ist Ihr Zimmer. Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Schlaf.“ Er ging weiter und öffnete auf der gleichen Seite die nächste Tür. „Dies hier ist das Zimmer für Ihren Sohn.“ Sofort ging Dudley auf den Butler zu und schaute in das Zimmer. Harry konnte nicht genau sehen, da er immer noch einige Meter entfernt stand, aber Dudleys Gesichtsausdruck sprach Bände. „Ich wünsche Ihnen eine angenehme Nachtruhe, junger Herr.“ Der Butler überquerte den Flur und öffnete die Tür gegenüber Dudleys Zimmer. „Und das ist nun Ihr Zimmer. Ich wünsche auch Ihnen eine angenehme Nachtruhe.“ Der Butler verbeugte sich und machte sich auf den Rückweg. Harry schaute ihm noch etwas nach, bevor der Butler eine weitere Tür öffnete und darin verschwand.

Wahrscheinlich ist das sein Schlafzimmer, dachte Harry. Oder, er sagt seinem Herrn Bescheid, dass wir angekommen sind. Harry konnte sich nicht vorstellen, dass dieses Haus hier Remus gehören sollte. Vielleicht gehört es einem seiner Verwandten. Aber Harry wusste nicht, ob Remus überhaupt Verwandte hatte, oder wie sein Kontakt zu ihnen war. Er drehte sich um und sah zum ersten Mal sein Zimmer.

Seine Kinnlade fiel herunter. Dieses Zimmer war ungefähr doppelt so groß wie das Wohnzimmer zu Hause. An der linken Wand fand er eine größere Ausgabe der Himmelbetten im Gryffindor-Schlafraum. Die Vorhänge waren aus Samt und waren opalfarben. An der Wand gegenüber stand ein kleiner Tisch mit einer Schublade und einem holzgerahmten Spiegel und davor ein Stuhl. Auf dem Tisch stand eine Porzellanschale und daneben ein mit Wasser gefüllter Porzellankrug, über dem ein frisch gewaschenes und zusammengelegtes Handtuch lag. Links neben der Tür an der Wand stand ein großer, schwer aussehender Eichenschrank und an der Wand gegenüber hing ein großes Landschaftsgemälde, in welchem sich Tiere tummelten. Hirsche äßten auf einer Weide vor der Waldlandschaft und schauten gelegentlich Harry direkt an.

Er musste schmunzeln. Onkel Vernon bekommt eine Krise, wenn sich ein sich bewegendes Bild auch in seinem Zimmer an der Wand befinden sollte. Sein Schrankkoffer stand ebenso wie ein weiterer normal aussehender Koffer vor seinem Bett. Er zog ihn in die Mitte des Raumes und öffnete ihn vorsichtig. Er öffnete das Gummiband, welches ein verrutschen seiner Kleidung unterbinden sollte, und holte seinen Schlafanzug heraus. Er ließ den Koffer offen liegen und zog sich aus. Seine Kleidung legte er über den zweiten Stuhl im Raum und zog danach seinen Schlafanzug an.

Vorsichtig stieg er in das Bett. Es war noch weicher als das, welches er im Gryffindorturm benutzte. Er sah an die Decke seines Himmelbettes und schaute den Vögeln zu. Seine Augen wurden langsam schwer. Müde schlief er ein. Er dachte sich noch: Ich bin volljährig und darf jetzt auch außerhalb der Schulzeit zaubern. Doch weiter kam er nicht, er war bereits eingeschlafen.

Als er wieder aufwachte wusste er nicht, wie spät es war. Er stand auf, wusch sich und zog sich frische Sachen an. Seine alten Klamotten, welche er zuvor über den Stuhl gelegt hatte, waren bereits verschwunden. Er öffnete seine Zimmertür und ging den Gang entlang, als die Zimmertüren seines Onkels und seines Cousins aufgingen. Anscheinend sind sie auch gerade aufgewacht, dachte sich Harry.

Er hörte eine Stimme aus einem der Räume und folgte ihr. Sein Onkel, seine Tante und sein Cousin dicht hinter ihm. Die Stimme wurde lauter und Harry erkannte einen Werbespot der gerade lief. Nachdem dieser zu Ende war ertönte das Signal für die Siebenuhr-Nachrichten. Aha, sieben Uhr, dachte Harry. Der Nachrichtensprecher verkündete etwas von einem schweren Brand in Surrey. Harry beschleunigte seine Schritte, doch Onkel Vernon und Tante Petunia waren schneller und erreichten als erste die offene Tür um zu sehen, was denn so passiert war.

Harry konnte sich hinter seiner Tante etwas strecken und sah nun auf der gegenüberliegenden Wand ein Bücherregal, in dessen Mitte ein Fach für einen kleinen Fernseher frei gemacht worden war. Es liefen die Nachrichten und der Sprecher verkündete: Heute in den frühen Morgenstunden brannte in Surrey, um genauer zu sein in Little Whinging, ein Haus nieder. Glücklicherweise wurden keine Leichen gefunden. Die Besitzer scheinen in Urlaub zu sein. Die Aufräumarbeiten sind bereits in vollem Gange. Harry streckte sich etwas mehr und sah ein Bild eines abgebrannten Hauses. Onkel Vernons Haus, dachte Harry. Die haben das Haus angezündet.

„Unser Haus!“, schrien Tante Petunia und Onkel Vernon entsetzt.

Erst jetzt entdeckte Harry den schweren Sessel. Eine Hand kam seitlich heraus und nahm eine Tasse von einem kleinen Beistelltischchen weg. Die Person im Sessel nahm einen Schluck und stand dann auf, drehte sich um und sagte dann: „Ach, das war ihr Haus? Schlimme Sache so etwas. Die Feuerwehr hat die Brandursache noch nicht gefunden.“ Er sah die vier an. „Sie müssen Vernon Dursley sein.“ Er ging auf Onkel Vernon zu, nahm seine Tasse in die linke Hand und schüttelte seinem Onkel die Hand. „Und hier haben wir â€¦â€œ, Doch seine Tante schüttelte ganz leise den Kopf. „Sie müssen Petunia sein. Sind Sie gut angekommen? Haben Sie alle gut geschlafen?“ Jetzt nahm er Dudley wahr, der sich neben sie gestellt hatte. „Und hier haben wir?“, fragte er.

„Dudley Dursley“, sagte Dudley schüchtern.

„Ah ja. Dudley. Haben Sie gut geschlafen?“

„Ja, sehr angenehm.“

Jetzt entdeckte er Harry und meinte nur „Hallo Harry, gut angekommen.“

„Ja, Professor â€¦â€œ, antwortete Harry.

„Na na, Harry. Nennen Sie mich Frederick, ich unterrichte nicht. Sie können mich ruhig bei meinem Vornamen nennen.“

Harry war sprachlos. Er hätte nicht erwartet, bei seinem ehemaligen Lehrer in Verteidigung gegen die dunklen Künste zu sein.

„Entschuldigen Sie bitte meinen Aufzug. Aber ich schaue mir morgens erst die Nachrichten an, bevor ich mich anziehe und frühstücke.“ Professor Elber hatte einen eleganten Frotte-Morgenmantel über seinen Schlafanzug gezogen. „Apropos Frühstück, leisten Sie mir doch Gesellschaft, nachdem Sie schon wach sind. Darf ich?“, fragte er und bahnte sich seinen Weg durch Onkel Vernon und Tante Petunia hindurch zur Tür. Harry folgte ihm. Elber griff in seine rechte Morgenmanteltasche und zog einen Tassenuntersetzer hervor. Danach stellte er seine Tasse darauf ab und lief zur Treppe. Bevor er die Stufen hinunter lief, stelle er seine Tasse samt Untersetzer auf einem kleinen Tisch ab, welcher in der Ecke stand.

Er führte die vier die Treppe entlang hinunter und dann durch die große doppelte Schiebetür, die Harry schon bei seiner Ankunft gesehen hatte. Harry geriet immer mehr ins Staunen, mit jedem Raum, den er sah. Als er den Raum betrat, fand er zur linken Seite eine ebenso doppelte Schiebetür wie diese, durch die er gerade durchgegangen war. Sie war weiß gestrichen. Auf der gegenüberliegenden Seite war ein großes Fenster, das einen Garten zeigte. In der Mitte stand ein Tisch mit vielen silbernen Kerzenhaltern, fünf Tellern und jede Menge zu Frühstücken. Professor Elber zeigte Harry seinen Platz links von ihm, mit dem Rücken zur weißen Schiebetür, sein Cousin sollte neben ihm Platz nehmen und auf der rechten Seite des Tisches waren die Plätze für Onkel Vernon und Tante Petunia.

Harry wunderte sich, dass Professor Elber sich nur ein Marmeladebrot machte. Er begann sich seine Frühstückssachen auf seinen Teller zu legen. Für ihn unbemerkt öffnete sich hinter ihm leise die Flügeltüre. Er bekam nur noch mit, wie sein Onkel und seine Tante staunend an ihm vorbei schauten. Dann wurde es auch schon dunkel vor seinen Augen. Harry ließ sein Besteck fallen und umfasste mit seinen Händen die fremden Hände, die ihm die Sicht nahmen. Langsam fuhr er die Arme bis zur Beuge entlang. Danach wieder zurück um die Hände zu ertasten.

Zögerlich fragte er: „Ginny?“

Die Hände fielen von ihm ab und Harry konnte sich umdrehen. Sofort nahm sie seinen Kopf in ihre Hände und zog ihn zu sich ran. Ihre Lippen berührten die seinen und beide zog es in einen langen Kuss. Nachdem sie von ihm abgelassen hatte fragte er: „Was machst du â€¦â€œ, doch dann konnte er die Gestalten hinter Ginny sehen. „Ron, Hermine, was macht ihr denn hier?“

„Alles Gute zum Geburtstag“, sagten alle drei fast gleichzeitig.

Harry war glücklich. Er sah Ginny wieder in die Augen. Sie leuchteten. Er zog sie ganz nah an sich ran und legte seine Wange an ihr Haar um in ihr Ohr: „Danke“ zu sagen. Er küsste sie auf ihre Stirn und hielt sie eine Armlänge von sich entfernt.

„Also los Harry, Geschenke auspacken“, sagte Ginny und zog ihn in Richtung des Nebenraums, aus dem sie gekommen waren.

Harry bekam nur im Hinterkopf noch mit, wie Professor Elber zu seinem Onkel meinte: „Ich habe hier auch einen Pool im Haus. Wenn Sie wollen, können Sie ein bisschen schwimmen.“

„Ja, gut“, antwortete dieser.

Er bekam kaum mit, dass sein Onkel, seine Tante und Dudley verschwanden, denn Ginny zog ihn hinter sich her in den Nebenraum. Dieser hatte auf beiden Seiten Fenster. An der gegenüberliegenden Seite und auf der rechten Seite. Der ganze Raum war in weiß gehalten. Mit Ausnahme des dunklen Holztisches, der in der Mitte des Raumes mit vielen Blumen, die in Vasen standen, und silbernen Kerzenhaltern mit weißen Kerzen. An den Wänden hingen Bilder. Stillleben von Vasen mit Blumen die, wenn man genau hinschaute, sich ganz sachte bewegten.

Auf dem Tisch standen ein paar kleine Päckchen. Harry wurde auf einen Stuhl gesetzt und dazu gedrängt, seine Geschenke auszupacken.

„Von wem sind die?“, fragte er, als ihm Hermine zwei Pakete hinhielt und Ron von hinten seinen Kopf auf ihre Schulter legte.

„Von uns beiden. Wir haben zusammengelegt“ , sagte Ron.

Harry öffnete gespannt das größere der beiden Pakete. Beide hatten die Größe eines Buches. Er war überrascht, dass sich Ron zu so etwas hatte überreden lassen. Er fing also an, auszupacken. Er war nicht verwundert darüber, dass er ein Buch darin fand. Posteulen und ihre besondere Bedeutung in der magischen Welt

„Danke euch beiden“, sagte Harry.

Er legte das Buch beiseite und Hermine fügte noch hinzu: „Ich habe es selber nur durchgeblättert, aber der Verkäufer meinte, es sei sehr interessant.“

Als er das zweite Paket geöffnet hatte, staunte er nicht schlecht. Schneeeulen und was man mit ihnen machen kann

„Was ist das denn für ein Buch?“, fragte Harry ganz erstaunt.

„Es handelt von Schneeeulen. Es ist eine Ergänzung zu dem anderen Buch“, sagte Ron.

„Und von mir“, bekräftigte Ginny, „bekommst du etwas ganz Besonderes.“

Ihre Augen begannen zu funkeln, als er sie ansah. Harry bekam nur sehr schwach mit, dass Professor Elber im Türrahmen hinter ihm stand und beide beobachtete.

Plötzlich flog eine Eule mit einem Paket durch das offene Fenster. Harry kannte sie nicht, aber sie legte ein Paket auf dem Tisch ab, schuhute kurz und flog dann wieder zum Fenster raus. Harry riss das äußere Paketband ab und öffnete die Schachtel. Auf dem Verpackungsmaterial lag eine Karte. Harry öffnete sie und las:

Lieber Harry,
alles Gute zu deiner Volljährigkeit. Dies ist im Leben eines jungen Zauberers ein großer Tag. Es ist in d ein großer Brauch, jedem Zauberer oder jeder Hexe zu ihrer Volljährigkeit etwas Besonderes zu schenken. Daher habe ich mich entschlossen, dir einen speziellen Ring zu schenken. Sobald du dir diesen über den Finger streifst, verschmilzt er mit deiner Haut. Du bekommst ihn nur mit einem Zauber wieder ab. (Anleitung Innenliegend) Denk einfach daran wie spät es ist und du wirst es wissen.
Ich denke, dieser Zeitring wird dir eine Uhr ersparen.

In Liebe T. P.


„T. P.“, sagte Harry. „Wer ist das?“ Harry sah nacheinander alle fragend an, doch keiner konnte mit den Initialen T. P. etwas anfangen.

* * * * *


Harry saß mit Ginny auf seinem Bett und knutschte ein wenig, als die Tür aufging und Hermine hereinkam. „Es ist Zeit zum Mittagessen“, sagte sie den beiden, „löst euch voneinander und kommt mit.“

Harry und Ginny standen auf und folgten Hermine die Treppe hinunter in den Raum, wo Harry heute Morgen schon gefrühstückt hatte.

Gerade wollte Ginny durch die Schiebetür gehen, als sie Professor Elber zur Seite nahm und nur kurz meinte: „Ginny? Gehen Sie bitte kurz in die Küche. Maria hat etwas für Sie.“

Sie nickte nur kurz und ging zur Küche. Harry hatte sich bereits gesetzt, als Professor Elber den Raum betrat und sich ebenfalls auf seinen Platz setzte. Kurz darauf kamen auch schon Maria, die Köchin, und Ginny mit dem Essen herein. Ginny setzte sich und begann sich Suppe aus der großen Schüssel in der Mitte heraus zu löffeln.

Während des Essens läutete es plötzlich an der Haustüre. Als nach einigen Sekunden sich nichts rührte, meinte Professor Elber: „Ich geh schon.“ Er stand auf und verließ den Speisesaal. „Ich komme schon!“, schrie er in die Eingangshalle. Kurze Zeit später kam er mit Fred und George wieder herein.

„Hallo Harry, alles Gute zum Geburtstag“, sagten Fred und George. „Percy schickt dir seine Grüße“, fügte George hinzu.

Sie schüttelten ihm die Hand und legten sein Geschenk in den Nebenraum, da die Tür offen war. Ron und Hermines Geschenke waren bereits ausgepackt und standen noch dort. Die Kerzenhalter und die Blumenvasen wurden auf einer Seite des Tisches zusammengestellt.

Nach dem Mittagessen stand Harry auf und lief in den Nebenraum, um sein Geschenk zu öffnen. Nachdem er es sorgsam ausgepackt hatte, stellte er fest, dass es sich um eine Auswahl von Weasleys zauberhafte Zauberscherze handelte. Er dankte beiden und wollte sich gerade noch einmal Hermines Geschenk anschauen, als die Türglocke ein weiteres Mal klingelte.

Wieder stand Elber auf, um die Tür zu öffnen. „Hallo Hagrid; Mister Lupin. Schön euch beide zu sehen.“

„Ganz meinerseits, Professor“, antwortete Hagrid.

„Ja, ganz meinerseits“, gab Remus Lupin zurück.

Sie kamen herein und gratulierten Harry erst einmal zum Geburtstag. Hagrids Mantel war auffallend ausgebeult fiel Harry auf, doch er konnte nicht nachfragen, da ihm Remus bereits sein Päckchen hinhielt.

„Was ist da drin, Remus?“, fragte Harry. „Das sieht so klein aus.“

„Mach es auf.“

Harry öffnete gespannt sein kleines Päckchen. Darin lag ein kleiner opalfarbener, schnatz-großer Ball.

Harry nahm ihn heraus und fragte: „Was ist das?“

„Das ist ein Übungsball. Du wirfst ihm Zaubersprüche entgegen und versuchst ihn zu treffen. Er bewegt sich wie der goldene Schnatz; nur etwas langsamer. Da ist noch eine Anleitung. Damit lassen sich gut Angriff und Verteidigung wie in einem echten Duell üben, denn manchmal wirft er die Zauber auch zurück; oder andere“, sagte Remus.

„Danke, Remus.“

„Tja, Harry“, und Hagrid öffnete seinen Mantel. „Ich habe auch etwas für dich.“ Hagrids Paket war bedeutend größer. „Hab’ keine klein’re Schachtel gefunden“, gab er entschuldigend zu. Hagrid lief mit dem Paket in den Nebenraum und stellte es unsanft auf dem Tisch ab.

Harry hörte aus dem Inneren des Paketes ein: Aua.

„Hagrid, was ist da drin?“

„Mach’s auf, dann siehst’s“, antwortete Hagrid. „S’ is’ nichts gefährlich’s. Bestimmt nich’.“

Harry ging misstrauisch auf das Paket zu und hörte wieder etwas. Da schläfst du ruhig und zufrieden und dann tut’s einen Polterer und du wirst aufgeweckt.

„Hat das sonst noch jemand gehört?“, fragte Harry.

„Was gehört?“, fragten die anderen.

Harry war nicht wohl bei Hagrids Geschenk, also begann er es vorsichtig aufzumachen. Er löste langsam die Paketschnur, die das Paket umspannte, und zog danach vorsichtig das braune Paketpapier von der kleinen Holzschachtel. Vorsichtig öffnete er es und starrte gebannt hinein.

Ich hätte es wissen müssen, dachte sich Harry. Schon als ich das erste Mal Stimmen gehört habe.

„Eine Schlange“, sagte Harry ganz erstaunt.

„Naja, dachte da du Parsel kannst. Kannst dich wenigstens mit ihr unterhalten.“

Harry war ein Parselmund. Ein Zauberer der mit Schlangen sprechen konnte. Jetzt erinnerte er sich wieder an sein zweites Jahr in Hogwarts, wo er die Schlange von Justin abhielt. Er war nicht oft in der Lage, sich mit Schlangen zu unterhalten, so vergaß er oft, dass er es konnte. Doch seit letztem Jahr hatte er öfter Kontakt mit einem Basilisken. Eventuell verstehen sich die beiden, dachte er sich.

„Danke, Hagrid. Ich werde mich um sie kümmern.“

Um wen kümmern?, hisste die Schlange.

Um dich, hisste Harry zurück. Hagrid hat dich mir geschenkt.

Mich verschenkt?

Dann viel ihm ein, dass man ein Tier, mit dem man sich unterhalten konnte, wohl kaum verschenken konnte.

Was hast du mit mir vor?, fragte die Schlange.

Für die anderen musste sich diese Unterhaltung eigenartig anhören. Die Schlange hisste Harry, und Harry hisste der Schlange etwas zu.

Ich werde mich um dich kümmern. Ab und zu etwas mit dir plaudern. Und all so Sachen. Ich hoffe, wir werden Freunde. Magst du Basilisken? Ich nenne einen meinen Freund.

Die Schlange nickte nur mit ihrem Kopf.

Erst jetzt fiel ihm auf, dass die Schlange recht klein war. Es war eine Schwarznatter (Coluber constrictor), ein ungiftiger Insektenfresser. Sie hatte auf der Oberseite eine graue Haut, die mit dunkleren grauen Flecken gescheckt war. Ihr Bauch hatte eine weiße Farbe.

„S' ist ein Weibchen, Harry. Dachte mir, hasste mehr Spaß mit.“

Harry drehte sich überrascht zu Hagrid um.

Dann machte Professor Elber eine merkwürdige Bemerkung. „Sie wissen gar nicht, wie recht Sie damit haben, Hagrid. Sie wissen gar nicht wie recht Sie â€¦â€œ Er grinste Harry nur an, drehte sich um und verließ den Raum.

Harry?, hisste die Schlange.

Harry drehte sich zu ihr um und fragte Ja?

Harry, mir ist kalt.

Harry nahm sie aus der Holzkiste heraus und wollte sie an einen wärmeren Platz legen, als die Schlange sich vorsichtig um seinen Arm wand und an ihm entlang hoch schlängelte.

Als sie ihre Endposition an seinem Oberarm erreicht hatte, sagte sie mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck Das ist schon viel besser. Danke, Harry.

Harry betrachtete die Schlange eine Weile und beließ sie dort bis in den Abend.

Doch plötzlich flatterte noch ein kleines Päckchen an einer Eule herein. Sie warf es ab und Harry nahm die kleine Karte unter dem schmalen, mit Gepäckband verzierten Paket hervor. Er schlug sie auf und las nur:

Mit viel Liebe

T.M.
PS: Auch von D.


Harry kannte die Schrift und musste lächeln, da in ihm ein Verdacht aufkeimte. Er schob die Karte in seine Hosentasche und nahm das Paket vom Tisch auf. Er öffnete sorgfältig das Geschenkpapier und sah auf die Rückseite eines kleinen Geschichtenbuches. Er drehte es um und musste lachen. Zauberhafte Märchen. Jetzt war sein Verdacht bestätigt. Es ist von Tamara, dachte Harry. Wahrscheinlich hat es Draco eingekauft, oder es sogar bezahlt, grinste er in sich hinein.

Plötzlich hörte er eine Tür schlagen. „Das glaube ich jetzt nicht“, kam eine erboste Stimme von oben. Frederick stellte sofort sein Glas ab und stürmte aus dem Raum.

„Hey, Ruhe da oben, wir feiern hier“, war alles, was Harry noch hörte, bevor erneut eine Tür zuschlug. Fünf Minuten später war Professor Elber wieder da und verhielt sich so, als ob nichts aufregendes passiert wäre. Er ließ sich nichts anmerken, doch Harry hatte den Verdacht, dass Draco, Tamara und ihre Mutter bei ihm wohnten. Dass er sie in dieses Haus zu sich genommen hatte und nicht in einem anderen untergebracht hatte.

Oder bildete er es sich nur ein?

Kurz vor dem Abendessen schickte Maria die Köchin Harry Professor Elber suchen zu gehen. „Harry, gehen Sie mal und suchen Sie meinen Chef, ja? Seien Sie so nett.“

Harry verließ die Küche und schaute direkt auf eine Tür, die unter der Treppe in einen Raum zu führen schien. Er ging auf sie zu und öffnete sie vorsichtig. „Prof– äh Frederick. Sind Sie da drin?“, fragte er leise in den dunklen Raum und setzte einen Schritt hinein. Sofort fingen die Lampen an den Wänden an, den Raum zu erhellen. Harry stand in einer Bibliothek. Raumhohe, hölzerne Regale, die denen in Hogwarts glichen, füllten den mehrere Quadratmeter großen Raum. Auf der rechten Seite führte im hinteren Drittel eine Treppe auf eine Empore, in denen weitere Bücherreihen und mehrere Gänge zu sehen waren. In der Mitte standen ein paar kleinere Tische und mehrere Sessel, welche die Tische umgaben. Professor Elber saß in einem von ihnen. „Frederick, es gibt Abendessen.“ Es kam keine Antwort.

Harry lief auf Professor Elber zu, der ihm in einem Sessel den Rücken zu wandte. Als er um den Sessel herumgelaufen war, sah er, dass Professor Elber in seinem Sessel schlief. Er fasst ihn am Handgelenk und rüttelte ihn: „Frederick. Essen.“

Professor Elber öffnete die Augen und meinte: „Was ist?“

„Essen“, antwortete Harry.

„Oh, schon?“ Er stand auf und ließ sich von Harry zum Speisesaal begleiten.

„Ich habe gar nicht gewusst, dass Sie hier eine Bibliothek haben.“

„Oh ja, und ich wette, wenn das Miss Granger wüsste, bekämen wir Sie hier gar nicht mehr raus.“ Kurz vor der Tür nahm er den Türgriff in die Hand und schloss die Tür. Danach sah er Harry an und meinte: „Kommen Sie nach dem Essen, wieder hierher. Ich möchte Ihnen etwas zeigen.“ Er öffnete wieder die Tür und verließ die Bibliothek.

Zum Abendessen gab es Spanferkel mit Semmelknödeln und Blaukraut (Rotkraut). Etwas Wein für Remus, Hagrid und Frederick und Wasser bzw. Kürbissaft für Harry, Hermine und Ron. Harry unterhielt sich während des Essens mit seinen Geburtstagsgästen und dankte ihnen nochmal für die Geschenke.

„Wo sind eigentlich Onkel Vernon, Tante Petunia und Dudley? Ich habe sie seit heute Morgen nicht mehr gesehen“, fragte Harry.

„Die sind in den Gästeflügel umgezogen. Der arbeitet vollkommen autark. So müssen sie nicht, wie sagte ihr Onkel doch charmant: ‚Mit unseres Gleichen‘, zusammen sein. Gleichzeitig sind sie genauso gut aufgehoben wie Sie alle hier.“

Plötzlich hörte man einen dumpfen Schlag.

„Was war das?“, fragten Hagrid und Hermine fast gleichzeitig.

„Vermutlich ein Blitz. Glaubt ihr, dass wir hier sicher sind?“, fragte Ron skeptisch.

„Also ich habe ein gutes Gefühl“, meinte Hermine. „Ich habe sogar ein sehr gutes Gefühl. Genauso wie in Hogwarts.“

Frederick entfernte sich aus dem Speisesaal und ging Richtung Bibliothek. Harry folgte ihm kurze Zeit später.

„Sie wollten mir was zeigen, Frederick?“, fragte Harry.

„Ja“, antwortete dieser. „Mal schauen, wo ich es habe.“ Er ging durch die einzelnen Buchreihen und sah auf die oberste Bücherzeile, dann hob er seine Hand und ein dickes Buch begann sich aus dem Regal zu entfernen. Als es frei in der Luft schwebte, sank es langsam hinunter, um kurz darauf von seiner Hand aufgefangen zu werden. Der Einband war schon ziemlich zerfetzt und sah alt aus. Das Buch selber war ziemlich dick und hatte auf der Oberseite eine kleine Staubschicht. Frederick zog seinen Zauberstab und entfernte mit ihm wie mit einem Magneten die Staubschicht. Danach schüttelte er seinen Zauberstab aus und steckte ihn weg. Er reichte Harry das Buch und meinte zu ihm: „Herzlich Glückwunsch zum Geburtstag.“

Harry staunte. „Sie meinen, Sie wollen mir das schenken?“, fragte er.

„Ja.“

Harry nahm das Buch entgegen und sah auf den Titel. Dort stand: Zauberer, Schlangen und Nattern.

„Was ist das für ein Buch?“, fragte Harry.

„Ein Buch über Zauber, die mit Schlangen durchgeführt werden können. Als Ihnen Hagrid eine Schlange schenkte, wusste ich, dass Sie das begeistern könnte. Da ist auch ein Absatz über Basilisken drin.“ Er entfernte sich von Harry und verließ die Bibliothek. Kurz vor der Tür drehte er sich noch einmal um und meinte: „Schauen Sie mal auf Seite 423. Wenn Sie herausgefunden haben, wofür der Zauber gut ist, dann kommen Sie wieder in den Nebenraum neben dem Speisesaal für den Nachtisch. Ja?“ Er öffnete die Tür, drehte sich um und verschwand.

Harry stand nun mit dem Buch in seiner Hand da und wusste nicht, was er tun sollte. Er betrachtete wieder das Buch und öffnete es vorsichtig. Auf der ersten Seite fand er folgenden Aufdruck: Zauberer, Schlangen und Nattern von Colleen Colubra. Er blätterte auf Seite 423 und las die Beschwörungsformel und die dazugehörige Erklärung. Erst nach einer Weile begriff er, was Frederick damit meinte. Er verließ die Bibliothek und setzte sich im Nebenzimmer zu den anderen, um seinen Nachtisch einzunehmen. Sein Buch legte er vorher zu den anderen Geschenken.

„Und?“, fragte Frederick.

„Ich weiß jetzt, was Sie heute Mittag meinten, als Sie zu Hagrid: „Sie wissen gar nicht, wie recht Sie damit haben, Hagrid.“ sagten.“ und grinste.

Frederick grinste spitzbübisch zurück und nahm einen weiteren Löffel Eis zu sich.

„Worum geht’s denn, Harry?“, fragte Ron über den Tisch hinüber.

Harry grinste ihn nur an und meinte: „Später – Vielleicht.“


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Ich wünsche Joanne Rowling, dass sie es schafft, nach den sieben Potter-Bänden eine andere Art von Literatur zu schreiben und dass die jugendlichen Leser mit der Lektüre mitwachsen werden.
Rufus Beck