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Fanfiction

Skyrim's Fire I - Dragon Quest - In Honour of a Legend

von Julia*Jay*Brown

Hallo Leute,
Ferien sind nahe und daher werdet ihr wohl alsbald aus allen Richtungen mit Kapiteln von mir überschwemmt werden- so ist es zu hoffen.
Vielen Dank an Katie89für den tollen Kommentar!
Hat mich sehr, sehr gefreut :-)
Leider muss ich auch sagen, dass zwei Abonennten sich mit dem letzten Kapitel aus meiner "Gefolgschaft" (Ihr seid natürlich keine Todesser) bzw. der dieser Geschichte verabschiedet haben, was mich sehr traurig stimmt, da mich vor allem die Gründe interessieren würden.
Wie auch immer: hier kommt endlich euer neues Kapitel, natürlich in üblicher Jay- Überlänge.

Viel Spaß!
***
Allerdings mussten sie dafür erst einmal einen Berg Hausaufgaben bewältigen und sich danach durch schier endlose Reihen von Runen Wörterbüchern wühlen. Die Mädchen lasen gerade ihre Aufsätze gegenseitig durch, um Fehler aufzudecken, als Theo, Blaise und Malfoy sich zu ihnen gesellten.
„Das war aber großes Glück mit Sinistra, wenn ihr noch immer euer Vorhaben umsetzen wollt“ merkte Zabini an und lugte über Elizas Schulter auf Millicents Text, „Da fehlt ein Komma“ fügte er noch hinzu.
Nach einem strafenden Blick der Bullstrode hielt er jedoch weitere Kommentare zurück und die Arbeit ging schweigend weiter, bis es zum Abendessen klingelte.
„Wie war das eigentlich. Wolltet ihr uns nicht noch etwas erzählen?“ bohrte da Theo unvermutet nach, während sie gemütlich die Bücher zusammenräumten und die Bibliothek sich rasch leerte. Die Mädchen tauschten Blicke und es war letztendlich Queenie, die sich räusperte und die Jungen dann näher in die Gruppe wank. Der Tisch war vollkommen verlassen.
„Ihr dürft es keiner Seele weiter erzählen, KEINER. Ihr würdet uns wahrscheinlich so lange hinterher schleichen, bis ihr es rausfindet, weshalb es Sinn macht, euch einfach mit den Tatsachen so zu verwirren, dass ihr nicht mehr wisst, wo oben und wo unten ist“ erläuterte sie vollkommen ernst und sachlich.
Blaise, Theo und Draco sahen in der Tat verwirrt aus. Queenie, die sich bis gerade eben einschüchternd über das Holz gebeugt hatte, machte eine überleitende Handbewegung, woraufhin Eliza das Wort ergriff: „Keine Ahnung, wie gut ihr euch so mit Legenden der Zaubererwelt auskennt, aber vielleicht hat jemand schon mal etwas von den Skyrim gehört?“
Alle drei schüttelten langsam die Köpfe.
„Okay. Ähm. Skyrim sind Hexen und Zauberer, die bei ihrer Geburt von der Seele eines toten Drachen auserwählt wurden. Sie haben Kontakt mit diesem Drachen und können Erinnerungen sehen, oder bekommen allgemein irgendwelche Fähigkeiten eben durch diese Verbindung. Ich weiß nicht wirklich wie es funktioniert, aber auf jeden Fall ist es sehr erschreckend.“
„Also bist du so ein Skyrim?“ fragte Theo, bemüht, den Mund nicht offen stehen zu lassen, „Du hast so eine mentale Verbindung zu einem toten Drachen“ dabei machte er eine kreisende Bewegung um seinen Kopf. Megan verbarg ein Kichern hinter einem sehr authentischen Husten.
„Davon habe ich tatsächlich schon einmal etwas gehört“ warf da Draco unerwartet ein, „Als du uns damals in der ersten mit dieser komischen Feuer- Show, was auch immer, erschreckt hast, habe ich meinem Vater davon erzählt. Da er Nichts wusste, habe ich ein paar Bücher gewälzt. Aber irgendwie konnte ich mir nicht viel behalten. Aber was genau bedeutet das jetzt? Du bist zwar gut in Zaubern und sehr gut in Zaubertränke, aber irgendetwas Außergewöhnliches ist jetzt nicht dabei.“
„Du hast noch nie gesehen, wie es ist, wenn sie von einer Sekunde auf die andere zu verschwinden scheint“ berichtete Millicent und Eliza horchte auf, „Wenn man mit ihr ein normales Gespräch führt und sie diese komischen Erinnerungen hat, dann bleibt sie meist einfach stehen und schaut geradeaus. Die Augen bewegen sich, aber sie reagiert auf Nichts. Ist ein wenig beängstigend, wenn man nicht daran gewöhnt ist. Ganz zu schweigen von den magischen Wesen, die sie verstehen kann…“
„Die Frage ist nur, wie kannst du uns das beweisen“ konterte Draco herausfordernd, „Sag uns irgendetwas, was nur wir oder unsere Familien wissen können. Etwas aus der Vergangenheit natürlich.“
„Das wird leicht bei den Malfoys. An euch haften ziemlich viele Schnipsel“ kommentierte Queenie genervt.
„Kein Problem also, Draco. Wusstest du, dass dein Vater Lucius einen älteren Bruder hatte namens Tiberius?“
Dracos Kinnlade klappte herunter.
„Ich schlussfolgere ‚Nein‘“ fuhr Eliza fort, „Ich könnte dir wirklich eine ganze Menge über deine Eltern und Tiberius erzählen, aber du möchtest doch vielleicht vorher prüfen, ob ich die Wahrheit sage?“
„Nur wie? Man fragt nicht einfach Lucius Malfoy danach, ob er zufällig einen Bruder hat“ warf Megan nachdenklich ein, aber an ihrem Gesicht erkannte man, dass sie genau wusste, wie man die Information beweisen könnte, „Außer natürlich, man nutzt die Tatsache aus, dass wir in Hogwarts sind.“
„Jahrbücher“ sagte Theo ungläubig, woraufhin Megan ihm grinsend zunickte. Draco stürmte sofort in den Teil der Bibliothek, den auch Eliza aufgesucht hatte, und zog ein Jahrbuch nach dem anderen heraus.
Auf einer Seite blieb es aufgeklappt liegen, Dracos Gesicht noch bleicher als sonst.
„Das kann… wie? Was ist mit ihm passiert? Er muss ein Blutsverräter sein oder so etwas.“
„Du würdest es vielleicht so nennen“ erwiderte Eliza wütend, „Aber er hat sich nur für die andere Seite entschieden. Er war mit jemandem namens Hettie zusammen, einer reinblütigen Hexe wohlgemerkt, aber sie kämpfte für ihre Familie gegen Ihr- wisst- schon- wen. Sie starb in Australien bei der Geburt ihres gemeinsamen Kindes!“
„Dann… dann bin ich gar nicht der Erbe der Malfoys…“
„Ernsthaft?“ fragte Queenie und rollte die Augen, „Wenn es dir so am Herzen liegt, solltest du wissen, dass dein werter Vater Tiberius dazu gebracht hat, sein Recht auf Erbe abzulegen. Lucius ist ein unglaublich fieser Kerl. Er selbst war ja nicht besser, als er…“ doch Eliza klappte der Greengrass rasch die Hand über den Mund und sah sie warnend an.
„Als er was?“ hakte Draco jedoch sofort nach, das Jahrbuch nach jemandem mit dem Namen Hettie durchblätternd, „Sag es mir. Jetzt oder nie.“
„Es ist aber nicht…“
„Egal!“ schrie Draco und das Wort hallte in der leeren Bücherei wieder, da selbst Madame Pince gerade in der Großen Halle war. Aber das bedeutete auch, dass sie in der Bibliothek vorerst eingeschlossen waren.
„Die Entscheidung liegt bei mir, Draco. Ich entscheide, wem ich bestimmte Informationen anvertraue.“
„Also erzählst du deinen besten Freundinnen alles aus anderer Leute Leben und diejenigen, die es wirklich etwas angeht, erfahren nie davon?“ Draco war aufgesprungen, das Jahrbuch knallte zu den anderen auf den Boden.
„Du bist doch nur wütend, weil dein Vater dir nie etwas erzählt hat und du dachtest, er würde alles mit dir teilen“ erwiderte Eliza heftig, „Es liegt in meiner Verantwortung, dass du nichts Blödes tust! Es wäre meine Schuld, wenn dir oder sonst jemandem Etwas zustößt, weil er etwas erfahren hat, was er nicht versteht!“
„Du musst es mir sagen. Es geht hier um meine Familie und um den Respekt und Stolz, den ich für sie empfinde. Ich bin ein Malfoy durch und durch. Seitdem Vater von Potter erwischt wurde, wie er das Tagebuch Weaslette in den Kessel gemogelt hat, ist viel Zeit vergangen. Ich kann nicht leugnen, dass ich in meinem Vater ein Vorbild sehe. Er ist das Ideal, meiner Meinung nach. Über alles kann ich hinwegsehen, außer er zerstört unsere Familie.“
„Du wirst ihn verstehen und genau das wäre die falsche Reaktion“ meinte Eliza, ebenfalls sichtlich ruhiger als zuvor, „Du würdest ihn in Schutz nehmen für seine Taten. Du hast viel zu sehr unter dem Einfluss einer strengen Reinblüter- Familie gelebt, um die andere Seite zu sehen.“
„Was ist mit Megan, Queenie und Millicent? Sie gehören auch zu den ältesten Zaubererfamilien und ihnen hast du es erzählt.“
„Eine Freundschaft mit Eliza ist ziemlich verändernd“ gab Millicent an, „Bevor ich nach Hogwarts kam und bevor wir Freunde waren, habe ich alles, was mit Muggeln zu tun hatte, gehasst. Bis zum Ende des ersten Jahres habe ich nie wirklich viel von ihnen gehalten, aber als wir mit ihr aus der Winkelgasse nach Hause gefahren sind, hat es irgendwie klick gemacht. Ich würde vermutlich trotzdem nie einen Muggel heiraten, aber mittlerweile verstehe ich solche Leute wie die Weasleys um einiges besser.“
„Das hast du nicht, Draco…“
„Dann erleuchte mich“ stöhnte er, „Sag mir einfach, was damals passiert ist, dann verspreche ich dir, werde ich Granger oder irgendjemanden, der Schlamm… Muggelgeborener ist, nie wieder ‚Schlammblut‘ nennen.“
„Du bist wirklich verzweifelt. Setzten wir uns lieber alle hin. Eine Welt wird zusammenbrechen und das meine ich so.“
Eliza hatte vorgehabt, Draco sowieso eher später als früher die ganze Wahrheit zu erzählen. Eigentlich wollte sie jedoch damit warten, möglicherweise auch Jahre.
„Also: Wie gesagt, hatte dein Onkel eine Beziehung mit einer reinblütigen Hexe namens Hettie. Ihr Nachname war Potter.“
Draco atmete heftig ein, einen angewiderten Gesichtsausdruck zur Schau stellend. Theo, unter dem Fenster, starrte zwischen Eliza und Draco hin und her. Blaise ließ sich gerade von Queenie ein Husten aus dem Rücken klopfen.
„Potter“ krächzte Malfoy, fast durchscheinend in der Hautfarbe, „Das ist…“ er schluckte, blinzelte heftig und schluckte dann erneut, „Furchtbar.“
„Soll ich aufhören?“
„Nein!“ sagte er hastig und richtete sich aus seiner zusammengesackten Haltung auf.
„Es kommt aber noch schlimmer. Dein Vater hatte selbst eine… sagen wir nicht standesgemäße Beziehung.“
Draco sackte erneut in sich zusammen. Seine sonst immer böse funkelten grauen Augen spiegelten gerade wieder, wie nahe ihm der Fall seines persönlichen Idols ging. Eliza hatte bereits eine Schraube im Sockel des Denkmals gelockert und nicht viel würde fehlen, um es zum Einsturz zu bringen.
„Die Frau trug den Namen Louise McGonagall. Sie war die kleine Schwester meiner Mum. Sie und Lucius waren wohl zusammen, und mehr oder weniger glücklich. Aber er hat sie aus Machthunger ähm…also er hat…“
„Er hat sie umgebracht?“ fragte Draco leise, den Blick auf das Jahrbuch geheftet, das auf dem Boden vor ihm lag, „Natürlich war mir klar, dass er gegen die Leute von Dumbledore gekämpft haben muss, damals. Aber ich dachte nicht, dass er so…so herzlos sein kann. Er könnte meiner Mutter so etwas niemals antun- ich kann mir fast nicht vorstellen, wie er das als Teenager könnte.“
„Damals war Krieg“ gab Theo zu bedenken, „Man musste entweder alle Bindungen kappen, die man zu der anderen Seite hatte, fliehen oder sterben. Als Todesser standen letztere nicht zur Debatte, also wurde alles über Bord geworfen, was noch an Gefühlen vorherrschte.“
„Wie kannst du das so nüchtern betrachten“ sagte Draco, erneut aufbrausend, „Wir sprachen gerade davon, dass mein Vater eine Hexe, für die er mal etwas empfunden hat, kaltblütig umgebracht hat, nur um seine Machtposition auszubauen. Er hat seinen Bruder gezwungen aus den gleichen Gründen ins Exil zu gehen!“
„Das ist genau das, wofür du ihn früher bewundert hast“ warf Blaise gelassen ein, „Seine kühle Art, mit Leuten, die seiner Meinung nach wertlos sind, umzuspringen.“
„Aber jetzt bewundere ich das eben nicht mehr.“
„Von einer Sekunde auf die andere?“
„Das ist nicht sehr realistisch.“
„Ich hasse es nun mal, wenn Unschuldige in eine Sache hineingezogen werden. Ein Kampf kann doch nur zwischen den Leuten stattfinden, die sich den Fakten bewusst sind.“
„Was geht mit dir ab?“ fragte Blaise nun aufrichtig verwundert, „Hast du irgendetwas genommen?“
„Nein, mir werden nur gerade einige Dinge klar vor Augen geführt, die euch vermutlich schon seit Ewigkeiten auffallen.“
„Du hast doch etwas… du kamst in den Sommerferien nach dem Essen und hast dich bei mir entschuldigt. Entweder letztes Jahr oder in den Ferien selbst muss was passiert sein“ gab Eliza zu bedenken.
Blaise und Theo sahen sich plötzlich an.
„Was?“ fragte Queenie sofort nach, der das natürlich nicht entgangen war.
„Er hat in seinen Briefen beiläufig einen Streit zwischen seinen Eltern erwähnt. Es ging um ‚die Verrückte Tante Bellatrix‘ oder so“ erläuterte Zabini langsam.
„Ist das nicht die, die zusammen mit ihrem Mann und Schwager wegen der Folter eines Aurorenehepaars nach Azkaban geschickt wurde?“ fragte Millicent, „Ich erinnere mich an ein altes Fahndungsfoto auf dem Schreibtisch meines Vaters. Aber was hat das mit irgendetwas zu tun?“
„Meine Mutter hat versucht meinem Vater einzureden, dass es klüger wäre, die Lestranges abzuschreiben. Sie wollte ihre Schwester einfach nur loswerden, glaube ich. Mutter war nie ein Freund von Kämpfen oder ähnlichem, sie hält sich lieber im Hintergrund und zieht andere Fäden. Auf jeden Fall hat sie ihm dann vorgeworfen, dass er niemals Rücksicht auf andere nehmen würde, wenn er seinen Dickschädel durchsetzen möchte und sie es satt habe, ständig in ihren Vorschlägen und Vorstellungen von ihm ignoriert zu werden. Sie sagte, sie habe geglaubt, er hätte sich gebessert. Und dann kamen sie auf Weaslette zu sprechen. Mutter hat sich aufgeregt, wie er es wagen konnte, eine Elfjährige zu dem Werkzeug einer Erinnerung zu machen und sie wahllos Leute versteinern zu lassen. Zumal Weaslette nur zur falschen Zeit am falschen Ort war.“
„Deine Mum scheint langsam ein Rückgrat aufzubauen“ kommentierte Megan schnippisch, wenn auch mit Anerkennung. Doch Draco schüttelte nur den Kopf: „Sie musste vermutlich nur Dampf ablassen. Sie steht treu zu Vater, aber irgendwie hat mir das Gespräch direkt an den Kopf geknallt, wie durch und durch boshaft und abscheulich es war, Weasley so ein Buch unterzuschieben.“
„Es ist ziemlich offensichtlich, wenn man drüber nachdenkt“ sagte da Eliza unvermutet und Queenie nickte bekräftigend. Die beiden wussten einfach, dass sie an das Gleiche dachten.
„Du findest Weaslette süß, oder? Komm schon.“
„Wie bitte?“ sagte Draco entsetzt, „Sie ist zwölf! Sie ist eine Weasley, steht auf Potter und außerdem will ich Nichts mit ihr zu tun haben.“
Queenie hob verteidigend die Arme: „Uns drängt sich nun mal dieser Eindruck auf. Aber vielleicht ist es nur eine Art Großer- Bruder Komplex, vielleicht fühlt er sich nur verantwortlich für das, was sein Vater fabriziert hat.“
„Aber das eine schließt das andere ja nicht aus“ argumentierte Eliza. Draco sah aus, als würde er angesichts der neuesten Wendungen tatsächlich in Ohnmacht fallen.
„Ich kann euch noch hören“ grummelte er da deutlich, „Und es stimmt möglicherweise zum Teil. Eventuell fühle ich mich verantwortlich, aber das ist auch schon alles.“
„Er gibt es zu!“
„Wir schweifen ab“ sagte Megan, scheinbar genervt von der Sinnlosigkeit der Unterhaltung, „Die Frage ist, was Draco jetzt tut.“
„So weiter machen, wie bisher, steht nicht zur Debatte“ überlegte der Malfoy laut, „Irgendwie kann ich es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, dass er so gleichgültig mit Leuten umspringt, an denen ihn etwas lag.“
„Eine Konfrontation wäre vielleicht nicht schlecht“ sagte Theo, „Wir geben den Erwachsenen die Möglichkeit, ein wenig aufzuarbeiten, was damals passiert ist. Deine Mum und Professor McGonagall, ebenso wie Professor Lupin wären bestimmt an einer solchen Aussprache nicht uninteressiert. Zumal ich wette, dass Anne Lucius mit Sicherheit gerne eine… nun ja… Ohrfeige trifft es wohl nicht ganz.“
„Ich nehme an“ ging Blaise zu einem anderen Thema über, „Wir akzeptieren damit die Tatsache, dass du tatsächlich so eine Skyrim bist. Jetzt erklär aber bitte mal, was das mit dem See zu tun hat.“
„Das klingt jetzt nach einer neuen Stufe von ungläubig, aber jeder Skyrim hat eine Bestimmung zu erfüllen- eine Aufgabe, eine Prophezeiung, wie auch immer. Um diese aber zu erfahren, muss er den Ort finden, an dem sein Drache gestorben ist. Dieser kann es aber seinem Schützling nicht mitteilen, sondern nur vage Hinweise geben.“
„Ich verstehe es immer noch nicht“ sagte Theo, als Eliza eine kurze Sprechpause machte, mit gerunzelter Stirn.
„Der Punkt ist, dass Pyre…naja stirbt. Wenn ihre Seele meine verlässt, kann es meinen Tod sowie ihren bedeuten. Und das möchte ich verhindern, indem ich versuche, diese komischen Kelten zu kontaktieren. Oder irgendwie die Magie dieses Ortes für mich zu nutzen.“
„Das wird nicht funktionieren“ meinte Draco nüchtern, „Wenn jemand stirbt, kann man das nicht aufhalten. Du müsstest dieses Rätsel ausbrüten und schwimmen, für eine sehr lange Zeit. Hast du überhaupt daran gedacht? Es gibt zwar Zauber, aber die sind verdammt schwer.“
„Deshalb sind wir ja in der Bibliothek, Schlauberger. Recherche.“
„Euch ist klar, dass ihr uns jetzt helfen werdet, bis wir eine Lösung finden?“
„Allerdings.“ Die Jungen sahen sich an, aber man erkannte, dass sie wirklich nur Jas austauschten, ehe sie nickten.
„Es wäre ja peinlich, wenn wir keine kleinen Abenteuer erleben würden, während wir in Hogwarts sind. Potter, Weasley und Granger passieren solche Sachen sicherlich laufend“ kommentiere Draco noch mit einem fiesen Grinsen, ehe Megan ihm mit einem besonders schweren Runen Buch einen Schlag über den Kopf hinweg versetzte, der ihn mit dem Gesicht voran in seine Schultasche knallen ließ.
Alle lachten.
„Hey!“ beschwerte sich Draco und hielt seine Hand vor die scheinbar blutende Nase.
„Sei keine Memme“ kommentierte Queenie genervt, zückte den Zauberstab, zerrte die Hand weg und schwang den Stab elegant: „Episkey. So gut wie neu.“
„Na dann mal los. Was ist den sinnvoller: Ein Zauber, ein Trank oder eine Grünzeug? Verwandlungen scheiden ja vollkommen aus, das dauert viel zu lange“ kategorisierte Theo organisiert, ehe er sich selbst antwortete, „Ein Zauber wäre vermutlich am einfachsten zu finden und auszuführen.“
Gemeinsam schafften es die sieben irgendwie alles zu finden, was sie finden wollten. Megan vertiefte sich sofort in eine Lektüre über etwas, was wie eine Blase aussah, die man um den Kopf hatte.
„Der Kopfblasenzauber- sehr einfach auszuführen, wenn man genug Übung hat. Wird meist in der sechsten Klasse gelehrt, relativ am Ende.“
„Na toll“ stöhnte Eliza, „Das wird heiter.“
„Nicht aufgeben. Wir bekommen das schon auf die Reihe, wie Theo gesagt hat, ist es noch immer die sicherste Variante.“
„Schaffen wir das innerhalb einiger Stunden?“
„Mit Sicherheit“ sagte Queenie gut gelaunt, scheinbar aufgeregt angesichts eines neuen Zaubers, zog das Zauberbuch zu sich heran, um die Seite zu inspizieren.

***

Es war bereits kurz vor Mitternacht, als sieben Gestalten- nur in Umrissen erkennbar, dank des Unsichtbarkeitstrankes, den Eliza noch aufbewahrt hatte- durch die Kerker der Schule huschten.
Sie begegneten nicht einmal Mrs Norris.
Elizas Herz pochte ihr bis zum Hals, als sie nacheinander die einzelnen Rätsel lösten und in den noch dunkleren Korridor der Katakomben vordrangen. Sie entzündeten rasch ihre Zauberstäbe und eine Gänsehaut breitete sich auf Elizas Haut aus.
Am Tag war es vielleicht recht ruhig in den hohen Hallen der toten Kelten, aber bei Nacht war es fast voll.
Eliza tastete nach einer Hand und bekam die von Queenie zu fassen, die diese drückte. Die Greengrass war blass und zittrig.
Die eindrucksvollen Gestalten schwebten über dem Boden und kommunizierten in einer Sprache, die nicht nach etwas klang, was heute keiner sprechen könnte.
Es waren alte Männer darunter, mit langen Bärten und schlichten Roben, daneben Krieger mit blutigem Gewand, gezogenen Waffen und üblen Wunden. Der eine oder andere hatte ein klaffendes Loch in seinem Körper. Vereinzelt standen Frauengestalten zusammen, schlicht und unheimlich schön zugleich.
Auch sie hatten Narben von beängstigender Größe.
Sie betrachteten die Schüler, die sich so unverfroren in ihre Mitte gewagt hatten, argwöhnisch. Ein Mann trat vor- weder alt noch jung sah er aus, in teuer aussehender Kleidung und einer Art Krone auf dem Kopf, die ein Hirschgeweih darzustellen schien. Er öffnete den Mund, seine bleichen Augen direkt auf Eliza gerichtet, und sprach ebenfalls in dieser alten Sprache, die sie nicht verstanden.
Etwas in Eliza regte sich auf seine Worte hin, ein Gefühl, wie sie es schon lange nicht mehr verspürt hatte. Es war Pyre, die aus ihrer Trance erwachte und ihre alte Position in Elizas Kopf einnahm.
Sie verstand, was er sagte und übersetzte es für Eliza.
„Er fragt, weshalb wir und als Lebende hier herunter wagen und noch dazu zu dieser Zeit“ sagte diese laut zu den anderen, die sie nun entgeistert anstarrten.
Pyres Stimme war gedämpft und ein wenig brüchig, wenn auch irgendwie hoffnungsvoll und stolz. Es hörte sich so an, als rühre es sie, dass Eliza und ihre Freunde so viel unternahmen, um sie zu schützen.
‚Du musst vorsichtig sein, dort hinten. Ich werde euch helfen, hereinzukommen und den Kontakt zu finden, aber alles kann ich nicht mehr.‘
‚Kein Problem. Kannst du mir sagen, wie…‘
‚Natürlich. Der Satz lautet wie folgt.“
Mit Pyres Hilfe gelang es Eliza, dem Geist zu vermitteln, was sie vorhatten und warum es so wichtig war.
Er betrachtete sie skeptisch, aber schien ihr zu glauben, denn er drehte sich herum und führte die Gruppe von Lebenden den Gang hinab zu der runden Krypta- so hatte Pyre es formuliert.
„Sein Name ist Aonghas, er sagt, ihr müsst zurückbleiben, denn es ist mein Anliegen und nur meines alleine“ übersetzte Eliza erneut und die sechs traten rasch mehrere Schritte zurück. Die anderen Geister stellten sich nun wie eine Eiswand zwischen Eliza und ihren Freunden. Sie sah, wie Millicents Hand sich noch enger um Blaise‘ Arm schloss.
„Knie dich hin, Atmende“ wies Aonghas mit einer eindeutigen Handbewegung an. Eliza positionierte sich so, dass sie die Symbole am Boden noch gut erkennen konnte.
Es war eine weise Entscheidung, denn nacheinander flammten vier der Inschriften auf und leuchteten schwach in den Farben der Gründer.
Der Mann mit der Krone sprach erneut: „Jedes Zeichen steht für einen Wunsch, eine Bitte- Wähle eines und zeige dich dessen würdig, dann wird ihm stattgegeben.
Rote steht für den ehrvollen Weg, den des Ruhms und Triumphs.
Gelb steht für den wirkungsvollen Weg, den der Geduld und Loyalität.
Blau steht für den geistreichen Weg, den der Hoffnung und Weisheit.
Grün steht für den raffinierten Weg, den des Ehrgeiz und Stolzes.
Jede Entscheidung hat ihren Vorteil und ihren Nachteil.“

Eliza kniete da und starrte die Zeichen an und versuchte, sich jede Information in ihr Hirn zu rufen, die sie über diese Räume hatte.
Jede Rune war verlockend auf ihre Art und Weise.
‚Da muss wohl ein Ausschlussprinzip greifen… Ich will nicht über etwas triumphieren oder berühmt werden- ich will Pyre retten. Will ich raffiniert sein? Eigentlich schon, aber es ist nicht der Hauptaspekt. Ich tendiere zu blau. Weisheit ist nie ein schlechter Weg. Aber der gelbe ist der wirkungsvolle, aber scheinbar trotzdem langwierig… Oh je. Kombination vielleicht? Nein, das wäre töricht, dann hätte ich die Chance vergeben…mhm…‘
Eine Stimme ertönte in ihrem Kopf, die ihr seltsam bekannt vorkam. Sie brauchte eine Sekunde, um zu realisieren, dass es die von Mercutio war- einem der Skyrim.
„Worum geht es denn in einer wahren Freundschaft, Ignatia? Ich sage es dir, denn ich weiß, weshalb ich hier stehe! Loyalität ist der Anfang, die Mitte und das Ende jeder Beziehung!“
‚Danke, Pyre!‘ dankte Eliza leise, wenn auch mit einem leichten Lächeln auf den Lippen.
‚Damit hatte ich Nichts zu tun‘ flüsterte Pyre schmunzelnd, ehe sie erneut übersetzte, was Eliza sich überlegt hatte.
„Ich wähle den gelben Pfad. Nun zeige mir deine Prüfung.“
„Stehe auf, Mädchen. Drehe dich zu deinen Gefährten. Diese Prüfung ist für sie, die nicht wissen, was du erwählt hast. Sie müssen ihrem Gewissen folgen.“
Die Geister traten von den anderen Slytherins weg, welche nun prompt erleichtert ausatmeten. Aonghas sprach, Eliza übersetzte laut:
„Nur einer kann mit ihr die Reise antreten. Wählt daher mit Bedacht: Wer von euch hat am Meisten zu geben und am meisten zu verlieren?“
Die sechs starrten sich an, vollkommen perplex.
Dann, ohne dass auch nur ein Wort gewechselt worden war, trat Megan aus der Gruppe nach vorne, den Kopf hoch erhoben, die Schultern stolz und der Rücken gerade.
„Ich habe meine Freundschaft zu geben und meine beste Freundin zu verlieren, ich werde gehen.“
Aonghas nickte kurz und nun mussten Eliza und Megan sich Rücken an Rücken stellen, die Hände des anderen ergreifen und die Augen schließen.
Beide dachten an das Gleiche: Bitte, lass es nicht schief gehen.
Eine Stimme begann in beider Köpfe zu sprechen:
„Ihr werdet nicht finden, was ihr sucht. Nicht so, wie ihr sucht. Es gibt keinen Ausweg aus dem, was diese Seele befallen hat. Es ist der Schatten des Kummers, den ihr nur bekämpfen könnt, wenn ihr nicht aufgebt. Lasst euch nicht entmutigen durch einen Rückschlag.“
Der Boden unter ihnen öffnete sich ohne Vorwarnung und mit einem lauten Schrei, der die Geister ein wenig aufschreckte, platschten sie beide in einen unterirdischen Teil des Sees.
Fahles Licht leuchtete durch die Öffnung zu ihnen herab.
„Lumos Solem!“ rief Eliza mit einer überraschenden Geistesgegenwärtigkeit. Das Wasser war eisig kalt. Die Slytherins hatten nur Socken an und kämpften sich nun umständlich aus ihren Umhängen. Beide trugen eine simple Hose und ein T-Shirt.
„Okay, Ganz ruhig. Zaubere den Kopfblasenzauber, Iza. Damit wir los können!“
„Keine Hektik. Jetzt hab ich den Zauberstab“ bibberte diese, „Sphaera Spirandi.“
Eine Weiße Kugel schob sich über Megans Kopf und diese tauchte kurz unter Wasser: „Funktioniert.“
Sie wirkte den Zauber auf Eliza und schob dann ebenfalls den Zauberstab in den Bund ihrer Hose. Mit einem tiefen Atemzug, eine Hand in der der anderen, tauchten sie beide in die dunkle Tiefe der Höhle hinab.
Elizas Zauber folgte ihnen und erleuchtete einen Ausgang, den sie auch direkt ansteuerten.
Nach mehreren Minuten waren Elizas Gliedmaßen nicht mehr so taub, sondern wärmten sich allmählich auf.
Der Kopfblasenzauber ließ sie fast ungestört atmen, auch wenn es ein wenig unangenehm war zu Beginn.
‚Wo sollen wir hin?‘ schrieb Megan mit ihrem Zauberstab in das Wasser, wo die Worte wenig später wegdrifteten.
Eliza dachte kurz nach. Der See war vermutlich riesig, aber irgendetwas sagte ihr, dass sie auf etwas achten mussten, dass mit Slytherin zu tun hatte.
Dieser hatte doch immerhin an die Drachen- Theorie geglaubt, oder?
Sie schrieb ‚Slytherin‘ ins Wasser, doch Megan sah sie nur unverständlich an. Daraufhin verwendete Eliza simple Zeichensprache, um ihr Anliegen klar zu machen. Megan grinste, zückte den Zauberstab und schickte ebenfalls eine der leuchtenden Bälle ins Wasser, wo sie nun einen weiteren Teil um sie herum ausleuchtete.
Es dauerte mehrere Minuten, in denen sie auf und ab paddelten, bis Eliza es entdeckte. Auf einem Felsen wenige Meter unter ihr glitzere es silbern. Sie machte eine Bewegung zu Megan und gleichzeitig tauchten sie herab.
Auf dem Vorsprung, umgeben von mehreren Miesmuscheln, lag ein Silberamulett aus zwei miteinander verschlungenen Schlangen, von denen eine einen winzigen Smaragd als Auge hatte.
Hatte Slytherin etwa seine Habseligkeiten durch den See verstreut?
Megan streckte die Hand mit dem Zauberstab aus, ihr Solem verschwand, doch dafür reflektierte das grüne Auge alsbald das Licht eines gewöhnlichen Lumos‘ in Form eines grünen Strahls. Ein zweites grünes Blitzen lenkte den Blick der Mädchen tiefer in den See hinein.
Eine Reihe grüner Säulen schien aus dem Nichts zu erscheinen und eindeutig einen Weg zu markieren.
Megan sprach erneut einen Lumos Solem und platzierte ihn direkt über dem Amulett. Die Säulen wurden noch größer und mussten nun auch von der Oberfläche sichtbar sein.
Eliza schwamm los, verfolgt von ihrem eigenen kleinen Lichtball. Aufregung durchflutete sie und vernichtete jedes Anzeichen von Müdigkeit. Megan grinste sie breit an; ihr schien es dann wohl genauso zu gehen.
Der Weg war jedoch um einiges länger als gedacht, aber die Welt des Sees entschädigte zumindest einen winzigen Bruchteil der Anstrengung.
Merkwürdige Pflanzen und Tiere kreuzten ihren Zick Zack Weg, manche Pilze schimmerten bläulich, zwei Aale zwangen die Slytherins zum Anhalten, da sie direkt vor ihnen in ein dichtes Wirrwarr aus Algen und Schlingpflanzen verschwanden.
Kein Lebewesen hatte sie bisher attackiert, vermutlich hielten sie sich noch verborgen, aber Eliza hatte auch keine Lust, zwei gelblich funkelnden Augen in einer der Höhlen nachzugehen.
Gut so, denn sonst hätte sie eine äußerst unschöne Begegnung mit einer Muräne gemacht.
Die Säulen wurden von offensichtlich verzauberten Smaragden verursacht, die, verborgen unter all den Pflanzen, in kleinen Häufchen verteilt worden waren, vielleicht sogar von Slytherin persönlich.
Megan amüsierte sich scheinbar köstlich über etwas und Eliza hätte zu gerne gewusst, was es war, doch plötzlich erreichte das Licht ihres Lumos ein atemberaubendes Gebilde, in Szene gesetzt von Smaragdketten, die sich durch es hindurchschlängelten.
Auf dem Grund des Sees, halb verborgen von Steinen und Pflanzen, war in einen Felsen eine Art Tempel gearbeitet worden.
Säulen aus schwarzem Marmor waren unangetastet von der Natur und hielten die Decke der Säulenhalle.
Zwei Schlangen bewachten den Eingang und sofort schwammen Megan und Eliza hindurch.
Elizas Herz klopfte wilder als jemals zuvor in ihrem Leben, aus Freude, aus Hoffnung oder aus Begeisterung wusste sie nicht zu sagen. Ihre Füße berührten den schwarzen Marmorboden, ihr Zauberstab richtete sich auf das Innere der Höhle und für mehrere Augenblicke stockte den beiden der Atem.
Sie schwebten dort, ein roter Haarschopf und ein schwarzer, Seite an Seite und sahen sich einem gewaltigen Skelett gegenüber. Dieses wirkte einerseits, als wäre es aus Stein und verwittert und andererseits als wäre es aus purem Gold gefertigt.
Die Flügel des Drachen würden ausgebreitet mit Sicherheit bis zu fünf Meter lang sein- jeder von ihnen. Der Schwanz war ein wenig eingerollt und berührte trotzdem noch die Seite der riesigen Höhle.
Doch das eindrucksvollste war der Schädel. Er war riesig und schien von einem unsichtbaren Feuer umgeben zu sein, das vor allem hinter seinen Augen tanzte. Die Zähne schienen aus Diamant zu sein, so brillant funkelten sie im Licht des Zaubers.
Als sie näher kamen, sah Eliza, dass der Drache nicht etwa auf dem Stein ruhte, sondern auf eine Art Teppich aus glänzenden schwarzen Drachenschuppen gebettet war- nur zum Teil durchbrochen von einzelnen goldenen oder roten Partien.
Diese Muster kamen ihr ebenfalls ungewöhnlich bekannt vor. Wie in Trance näherte sie sich dem Skelett noch weiter, konnte Megans erschrockenes Einatmen nicht hören, streckte eine geisterhaft weiße Hand aus und berührte einen der gewaltigen Wirbel.
Er war warm, fast schon glühend.
Etwas in ihr schluchzte auf, schmerzhaft und doch erfreut.
Ohne es zu wissen, war ihr klar, dass diese Laute von Pyre kamen. Aber warum, konnte sie sich nicht erklären.
Eine Erinnerung packte sie an der Hand und schleuderte sie aus dem hier und jetzt an einen vollkommen anderen Ort, vermutlich sogar eine andere Zeit.
Es war eine eindeutig vulkanische Landschaft, Feuer kam fröhlich aus verschiedenen Löchern herausgespritzt wie Geysire auf Island.
Zwei schwarze Silhouetten sausten an Eliza vorbei, riesige Schatten und unverkennbar die zweier Drachen. Mit einem beeindruckenden Schreien, feuerspuckend und komplizierte Manöver durchführend landeten sie schließlich nach fünf Minuten nicht weit von Eliza entfernt. Eines der majestätischen Geschöpfe war eindeutig Pyre, Eliza erkannte die markante Musterung an ihrem Hals. Doch sah sie deutlich jünger aus, als sie sie bisher kennen gelernt hatte. Der andere Drache hingegen war älter, größer, muskulöser und eindeutig ehrgebietend.
Die Laute, die er ausstieß- die Sprache der Drachen- waren tief, belehrend und gleichzeitig liebevoll.
„Flieg runder, Kleines“ wisperte Pyre in Elizas Kopf, „Flieg freier. Du bist ein Drache, eine Flamme und so musst du sein. Unberechenbar, gefährlich und gleichzeitig fragil und elegant.“
‚Wer ist das, Pyre. Wer ist dieser Drache?‘
‚Das ist Alcar, mein Freund, mein Mentor- mein Vater‘ erneut machte Pyre diesen verletzten Laut und die Erinnerung verschwamm vor Elizas Augen.
‚Er ist früh in meinem Leben zu seinem letzten Flug aufgebrochen, Drachen zogen es damals vor weitab von ihrer Familie zu sterben, um ihre Schwäche nicht zu zeigen. Er muss aber doch eine Zeit lang hier gewesen sein, wenn eine Legende um ihn entstand…‘
‚Aber das ist über tausend Jahre her!‘
‚Fast zweitausend, ja. Was dachtest du, wie alt ich bin?‘
‚Nicht älter als eintausend Jahre, das schwöre ich!‘
‚Wir Drachen sind sehr standhaft und können mit Glück Jahrtausende überdauern, ohne dass man es uns ansieht. Aber ich bin froh, zu wissen, wo Alcar damals hin verschwand. Es war nicht leicht für mich, seinen Fortgang zu akzeptieren. Ich habe lange getrauert.‘
In diesem Moment hätte Eliza Pyre am liebsten umarmt oder zumindest berührt. Ein Gefühl von Wärme durchflutete sie plötzlich.
‚Wir sind nun schon so lange verbunden, Eliza- ich kann es spüren, wenn du etwas willst. Sei versichert, dass du mich gerade wirklich umarmt hast- deshalb wurde dir so warm.‘
‚Es kommt mir so kurz vor, seit wir uns zum ersten Mal getroffen haben und doch kenne ich dich.‘
‚Unsere Seelen befinden sich nun in besserem Einklang als jemals zuvor, weil sie doch lange getrennt waren. Ich danke dir, Eliza. Es geht mir durch deinen Mut besser als vorher und ich denke, ich werde es irgendwie schaffen.‘

Eliza kehrte zurück in die Wirklichkeit und drehte sich zu Megan um, die den Kopf gesenkt hatte und eine Kerze, die sie scheinbar heraufbeschworen hatte, auf den Boden stellte.
‚Würdest du… würdest du mich einen Zauber durch dich wirken lassen, es ist eine Art Tribut jedes Drachen, wenn er einen toten findet.‘
‚Natürlich…‘ erwiderte Eliza.
Sie begann unwillkürlich Worte zu flüstern, die sie nicht verstand, es waren jedoch immer dieselben. Es war wie ein Gesang, der Eliza nun vollkommen erfüllte.
Die Flammen, die vorher bereits Alcars Kopf umhüllt hatten, wurden nun deutlicher, heller und wärmer und bildeten alsbald eine Feuerkrone.
Mit einem letzten lauten Gesang, einem lauten Wehklagen zog sich Pyre erneut etwas zurück, die Flamme färbte sich wie die Sonne und flackerte weiter- unbeirrt von dem Wasser, das noch immer um sie herum war.
Eliza drehte sich zu Megan herum, die das Schauspiel mit offenem Mund beobachtet hatte, und bemerkte, wie ihr eine einsame Träne aus den Augen rollte. Die Potter streckte eine Hand nach Megan aus, diese ergriff sie und die beiden Mädchen verließen das warme Wasser der Grabstätte. Die Smaragde leuchteten noch immer, nun begleitet von dem rot- goldenen Schimmer der Feuerkrone um Alcar.
Der Rückweg lief deutliche einfacher und schneller als der Hinweg, bis auf das sich Megans Fuß einmal in einer der Schlingpflanzen verfing und ein Grindeloh an Elizas Haaren zerrte.
Irgendwie kämpften sie sich durch einen Fischschwarm hindurch und erreichten endlich das Wasser der Höhle. Auch hier war es deutlich wärmer als in der ständigen Strömung des Sees.
Erleichtert atmete Eliza aus, als ihr Kopf die Wasseroberfläche durchbrach und sie gierig die Luft einsog. Megan tauchte neben ihr auf und sie entfernten gegenseitig die Zauber.
Dann fischten sie ihre Umhänge aus dem Wasser.
Blaise, der größte der Freunde, reckte ihnen schon einen Arm entgegen, an dem ein Seil befestigt war.
Irgendwie schafften es die Slytherins, die beiden Mädchen sicher zurück in die Katakomben zu ziehen, wo Queenie direkt mehrere Trocknungszauber auf ihre Freundinnen abfeuerte und die Geister ihnen respektvolle Blicke zuwarfen.
Megan und Eliza lagen sich Sekunden später in den Armen, dämlich lächelnd und einfach nur froh, endlich wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.
„Das war total abgefahren“ flüsterte die Jones Eliza ins Ohr, ehe sie auch die anderen in eine Umarmung schloss. Blaise massierte sich unterdessen seine Schultern und sie machten sich wortlos auf den Weg zurück in die heimischen Kerker.

Eliza brachte mehrere Tränke in den Gemeinschaftsraum, der um halb drei am Morgen vollkommen leer war. Sie und Megan stießen auf die Mission an, während die anderen ihnen Platz auf der Couch machten.
„Nun erzählt schon“ drängte Millicent aufgeregt, „Es hat mich unendlich viele Nerven gekostet, nicht zu heulen.“
„Und ich musste es ausbaden“ grummelte Blaise und zeigte allen zum wiederholten Male die Blessuren die er erlitten hatte.
„Mach du, Eliza. Du hast die ganze Story. Ich kenne nur ein paar unwichtige Details dazwischen. Der entscheidende Part lief auf irgendeiner transzendenten Ebene, die für Normalsterbliche nicht betretbar ist. Aber es war schon aufregend und erleuchtend genug, nur daneben zu stehen.“
„Na dann mal los, Potter“ forderte Theo auf.
Dann berichtete Eliza haarklein wie sie den Weg zu der Grabstätte gefunden und was Pyre ihr darin berichtet hatte.
„Das würde ich auch gerne einmal sehen“ sagte Draco mit funkelnden Augen und selbst Queenie, deren Augen noch immer blutunterlaufen waren, sah abenteuerlustig genug aus.
„Also ist Pyre jetzt geheilt?“ fragte Queenie dann neugierig. Eliza schüttelte nach kurzer Überlegung den Kopf und sofort sahen die Mädchen traurig zu Boden.
„Aber sie sagte, sie würde es schaffen wollen. Wir kriegen das zusammen hin. Vielleicht war in ihr nur die Gewissheit, dass Alcar irgendwo in ihrer Nähe sein muss und sie wurde einfach unruhig. Das plus die Dementoren ist nicht gerade förderlich für irgendetwas.“
„Das Beste war aber der Part, als Eliza angefangen hat, irgendetwas so laut zu singen, dass sogar ich es mühelos gehört habe. Verstanden habe ich kein Wort, aber es war wunderschön. Und dann fing plötzlich der Schädel von diesem Drachen an zu glühen. Vorher waren da schon Flammen und dann haben die sich in ein richtiges Drachenfeuer verwandelt, das jetzt vermutlich noch immer eine Krone um seinen Kopf bildet.“
„Ich bin froh, dass wir dieses Geheimnis aufgeklärt haben. Wir müssen nur eines festlegen“ sagte Millicent trotz ihres Erstaunens über die Schilderungen sehr ernst, „Kein Wort davon zu irgendjemandem. Nicht zu Lupin, McGonagall oder irgendeinem lebenden Geschöpf. Praktisch dürfen wir nicht dort herunter, noch in den See, noch tauchen, noch sonst etwas. Wir haben so viele Regeln gebrochen, dass sie uns alle von der Schule verweisen müssten. Da hilft uns die Entdeckung des Drachen nicht viel.“
„Ich bin sowieso der Meinung“ sagte Queenie, ebenfalls sehr ernst für ihre Verhältnisse, „Dass es der Respekt gegenüber Alcar gebietet, dass kein Mensch, der dessen nicht würdig ist, sein Grab findet. Lassen wir die Legende weiterhin eine Legende sein, okay?“

***

Da sind wir auch schon wieder. Ich glaube, das Kapitel gehört mit zu meinen Lieblingen in dieser Geschichte, weil es zwar nicht übermäßig viel Plot hat, aber dafür ein paar Charaktere genauer beleuchtet.
Daher stürzen wir uns auch direkt in meinen Fragen- Katalog, nicht so lange diesmal:
1. Da wurden die Herren mal eingeweiht und ich bin froh, es getan zu haben. Eure Meinung dazu?
2. Wie gefällt euch den Dracos Darstellung/ Reaktion auf das, was Eliza ihm erzählt. Ich hoffe, ich konnte es irgendwie deutlich und nicht zu schmalzig rüberbringen.
3. Welche Farbe/Weg hättet ihr denn bei dem Rätsel gewählt? Mein Favorit war blau.
--- Soll ich zu den Farben nochmal irgendwo ein Extra- Kapitel einschieben oder einen Oneshot zu der ganzen Hintergrundstory (Katakomben/Alcar) machen?---
4. Die gesamte Szene im Wasser war ein wenig unrealistisch, weil keiner ohne Übung im Eiswasser so schwimmen kann und sollte. Aber irgendwie musste ich die Willensstärke der beiden zeigen.
Wie fandet ihr das Setting, die Beschreibung, die Smaragde.
5. Zu guter Letzt noch: Alcar und seine Grabstätte. Eure Meinung dazu, wenn ich bitten darf.

Natürlich freue ich mich auch, wie immer, über Kommentare quer Beet durch die gesamte Story- egal ob kritisch oder lobend!
LG,
Jay


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Manchmal ist es auch sehr schade, dass eine Figur verschwindet und im nächsten Band nicht mehr vorkommt. Dazu zählt beispielsweise Gilderoy Lockhart, den ich sehr mochte, weil er so furchtbar eitel war und ich mir einen Spaß daraus machte Leute aus dem Showbusiness mit seiner Charakterisierung zu veralbern.
Rufus Beck