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Fanfiction

Another Charming Story - Book VI - Nachtgeflüster

von Madam Malkin

Hey Leute... oh my, tut mir echt super leid, dass ihr so lange auf das neue Kapitel warten musstet. Mein Computer war in Reparatur und ich hatte keine Chance weiterzuschreiben... aber jetzt viel Spass beim Lesen und bald kommt mehr!
Liebe Grüsse M.M

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Die nächsten zwei Tage blieben Cara und ihre Freunde noch bei den Weasleys. Fred und George waren schon am Abend der Beerdigung zurück nach London gereist. Es herrschte bis zu ihrer Abreise eine betrübte Stimmung und auch die darauffolgenden Schulwochen in Hogwarts waren für Cara kein Zuckerschlecken. Sie hatte nun auch Draco erzählt, was es mit Snape auf sich hatte. Dieser reagierte sehr gereizt auf diese Neuigkeit. Er verstand nun, weshalb sein Lehrer sie immer wieder in Schutz genommen hatte und ihr eingebläut hatte, sich bei ihr nichts zu Schulden kommen zu lassen. Jedoch begrüsste er diese Verbindung nicht im Geringsten. Das hatte ihm gerade noch gefehlt.
Es ging bereits auf Weihnachten zu, doch bei Cara wollte keine Winterstimmung aufkommen. Sie hatte auch Slughorns Weihnachtsparty total vergessen und als Harry meinte er habe noch keine Verabredung bot sie ihm spontan an, mit ihm zu gehen. Erst wollte er ihr Angebot nicht annehmen und fragte, ob sie nicht mit Draco hingehen würde, doch dann war er dankbar, dass sie ihn begleiten würde. Cara wusste nicht warum sie ihren Freund nicht fragen wollte. Aber es schien ihr, als würde er sich immer mehr verschliessen und zurückziehen. Obwohl er sich Mühe gab sie zu trösten und alles versuchte um sie aufzuheitern oder abzulenken wusste sie, dass irgendetwas mit ihm nicht stimmte. Bestimmt hatte er auch selbst von der Weihnachtsparty des Slug-Clubs gehört, denn Zabini war eingeladen, doch er sprach seine Freundin nicht darauf an. Bisher war er immer sehr grimmig gewesen, dass er selbst nicht zu Slughorns Lieblingen zählte, doch mittlerweile schien es ihm egal zu sein. Er fragte auch nicht danach mit wem Cara zur Party gehen würde, was sie sichtlich irritierte. Doch sie musste merken, dass es ihm gar nicht so egal war, wie er vorgab.

Die Klingel ertönte und die Schüler erhoben sich aus ihren Bänken. Es war nur noch eine Woche bis zu den Weihnachtsferien und niemand war begeistert von der Unmenge Hausaufgaben, die sie nun in Verteidigung gegen die Dunklen Künste aufgebrummt bekommen hatten. „Miss Diggroy“, sagte Snape, ehe Cara den Raum mit ihrer Freundin Hannah verlassen konnte. Lächelnd wandte sie sich ihm wieder zu. „Ja, Professor?“, flötete sie. Es machte ihr Spass, dass niemand wusste, weshalb sie ein so gutes Verhältnis zu ihrem Lehrer hatte. Er winkte sie zu sich heran und wartete, bis alle anderen Schüler verschwunden waren. „Was gibt’s, Sev?“, fragte sie erneut und setzte sich auf den Rand der Tischplatte. „Du fährst doch über die Ferien bestimmt zu der Familie Weasley, nicht wahr?“
Cara nickte. „Ich habe mir nur gedacht, du hättest vielleicht Lust einen Abend hier mit mir zu verbringen und etwas zu feiern.“
Sie lächelte ihn erneut an und sagte: „Ja, bestimmt! Was wünschst du dir denn zu Weihnachten?“ Severus lachte amüsiert. „Du musst mir kein Geschenk machen, Cara.“
„Ich möchte aber. Also, was darf ich dir schenken?“
„Deine Anwesenheit genügt voll und ganz.“
Cara schmollte. „Ich werde mir was einfallen lassen“, sagte sie dann und sprang vom Tisch herunter. „Ich muss jetzt los, zu Verwandlung. Wir sehen uns später!“ Dann verliess sie das Zimmer. Severus sah ihr nach und grinste noch immer vergnügt.

Am letzten Tag vor den Ferien fand die Weihnachtsfeier bei Professor Slughorn statt. Harry und Cara trafen sich in der Eingangshalle, um gemeinsam hinauf in den fünften Stock zu steigen, wo das Büro ihres Zaubertränkelehrers lag. Normalerweise war das Zimmer in dem sie sich versammelten nicht sonderlich gross, nur ein Tisch und die Sitzecke fanden darin Platz. Doch heute wirkte das Büro tausendmal grösser. Cara vermutete einen Zauber dahinter. Es war auch alles festlich dekoriert. Hagrid hatte sogar einen seiner Weihnachtsbäume entbehrt und hier hinaufgetragen. Harry und Cara staunten nicht schlecht über all den Aufwand, den Slughorn für seine Lieblinge betrieben hatte. Als sie sich ihren Weg durch den Raum bahnten kam der Professor gleich auf sie zu, um sie zu begrüssen. „Harry, mein Junge!“, rief er schon von weitem. Dieser stöhnte. „Oh nein …“
„Wie schön Sie hier zu sehen!“, trällerte Slughorn, als er vor ihnen stand. Dann fiel sein Blick auf Cara, die sich bei Harry eingehakt hatte und er begann schelmisch zu grinsen. „Aber ich wusste ja gar nicht, dass Sie und Miss Diggory miteinander –“
„Oh, nein“, unterbrach ihn Cara rasch. „Wir sind nur gute Freunde.“
Slughorn wirkte ein wenig enttäuscht, wandte sich aber sofort wieder an Harry. „Nun denn, Harry, ich möchte Ihnen jemanden vorstellen …“
Cara sah zu, wie er ihren Freund mit sich führte und sie dabei einfach stehen liess. Dies war ihr ganz recht, denn sie war nicht scharf darauf noch einmal für Harrys bessere Hälfte gehalten zu werden. Ausserdem konnte sie so ihrem Freund aus der Patsche helfen, wenn er von Slughorn zu lange in Beschlag genommen würde. Also suchte sie als erstes nach Hermine, die hier irgendwo sein musste. Cara wusste nicht mit wem sie hier war, denn zwischen ihr und Ron herrschte noch immer Eiszeit und eigentlich hatte Hermine ihn einladen wollen. Schliesslich entdeckte sie ihre Freundin, die sich angeregt mit Professor Trelawney unterhielt. Sie wunderte sich sehr darüber, denn dass Hermine die Wahrsagerin nicht mochte, war kein Geheimnis. „Guten Abend“, sagte Cara und stellte sich neben die beiden. „Guten Abend Miss“, sagte Professor Trelawney beiläufig. Hermine jedoch schien erleichtert sie zu sehen. „Cara! Ach, das hätte ich ja fast vergessen, wir wollten doch noch die eine Sache besprechen.“
„Die Sache?“, fragte Cara verwirrt, doch Hermines Blick warnte sie davor zu wiedersprechen. „Ach ja, die Sache. Genau. Kommst du dann?“
„Sie entschuldigen uns Professor“, sagte sie zu Trelawney und grinste Cara zu, als sie sich von ihr entfernten. Vor einem der grossen Fenster blieben sie stehen. Draussen tobte ein Schneesturm, der die grossen Flocken gegen die Scheiben wehte. „Danke, du hast mich gerettet.“
„Keine grosse Sache. Aber warum hast du denn überhaupt mit der geredet?“
„Ich musste irgendwie vor Cormac flüchten.“
„Warum Cormac?“
Verlegen sah Hermine zu Boden und rückte ihr Kleid gerade. „Weil ich mit ihm hier bin.“
„Mit Cormac McLaggen“, stellte Cara trocken fest. „Bei Merlin …“
„Jaah, ich weiss schon … Aber ich dachte, Ron würde sich darüber am meisten ärgern, du weiss schon, wenn rumerzählt wird, dass ich etwas mit seinem Konkurrenten am Laufen habe …“
„Das ist so ziemlich das dümmste, was ich je von dir gehört habe, Hermine“, sagte Cara geradeheraus und sah ihre Freundin streng an. „Warum bei Merlins Bart redet ihr nicht einfach miteinander?!“
Hermines Miene war nun nur noch verzweifelter. „Was soll ich ihm denn sagen?! Es ist zu spät, Cara. Er hat jetzt eine Freundin, ich will doch nicht eine Beziehung kaputt machen. Gut, vielleicht hat er einmal etwas für mich empfunden, aber im Moment sieht es nicht danach aus. Und das hier ist die beste Möglichkeit herauszufinden, ob ich recht habe oder nicht.“
Cara seufzte, doch anstelle des Versuchs zu machen sie zu tadeln, stimmte sie ihr zu. Denn, wenn sie an ihrer Stelle gewesen wäre, hätte sie sich wohl eine ähnlich dämliche Idee einfallen lassen.
Dann packte sie doch die Neugier und sie fragte: „Weshalb versteckst du dich denn vor Cormac?“
„Ich habe ihn unter dem Mistelzweig stehen gelassen.“ Cara konnte sich ihr Grinsen nicht verkneifen, versprach aber ihm einen Fluch aufzuhalsen, sollte er versuchen sie erneut anzubaggern.
Wenig später entdeckte sie Blaise Zabini unter den Gästen, der prompt mit seiner blonden Freundin auf sie zukam. Nach einer freudigen Begrüssung stellte er ihr endlich das Mädchen an seiner Seite vor. Bisher waren seine Freundinnen immer ziemlich bekannte Gesichter gewesen, doch diesmal konnte man nicht behaupten, er wäre nur mit ihr zusammen, um sein Image aufzubessern.
„Ihr habt euch ja schon gesehen, aber ich hatte noch keine Zeit, euch vorzustellen. Cara, das ist Astoria, meine neue Freundin. Astoria, das ist Cara, die Freundin von Draco.“
Cara lächelte das Mädchen an und schüttelte ihr die Hand. Es stellte sich heraus, dass sie gar nicht so schüchtern war, wie es anfangs den Anschein gemacht hatte. Irgendwann erfuhr sie, dass Astoria die jüngere Schwester von Daphne war, mit der Blaise vor zwei Jahren beim Weihnachtsball aufgetaucht war. Trotz ihrer erst vierzehn Jahren wirkte die Blonde erwachsen und die Mädchen redeten eine ganze Weile miteinander, ehe Zabini seine Begleitung zum Tanzen aufforderte und Cara einmal mehr Ausschau nach ihrer eigenen Verabredung hielt. Harry jedoch war einmal mehr in ein Gespräch vertieft, das er für einmal freiwillig zu führen schien, denn er stand neben Ginny Weasley.

Vor ein paar Wochen hatte Cara ihrer besten Freundin als erste erzählt, dass sie sich einmal mehr auf Draco eingelassen hatte. Sie hatte gewusst, dass Ginny keine grundsätzlich feindselige Einstellung ihm gegenüber hatte. Wie alle anderen mochte sie ihn nicht, doch immerhin verdächtigte sie ihn nicht, ein Todesser zu sein. Also war Caras Geheimnis bei ihr vorerst sicher. Während des Gesprächs wurde auch Ginny Beziehung zu Dean zum Thema. Cara wollte natürlich wissen, wie es zwischen den beiden lief und ob sie Harry mittlerweile vergessen hatte. Ginny erklärte, dass sie die Sache mit Dean ganz locker sähe und dass es wohl nichts Ernstes wäre. Andererseits meinte sie, dass es wohl ja auch keinen Sinn mache herumzusitzen und darauf zu warten, dass ein Wunder geschah und Harry sich in sie verliebte. Sie hatte die Hoffnung noch nicht aufgegeben, doch sie war zufrieden mit der jetzigen Situation. Bis auf die Tatsache, dass ihr Bruder ihr Verhalten missbilligte.
Cara war tief in Gedanken, als Harry auf sie zukam. „Was machst du denn hier so ganz alleine?“, fragte er lachend. „Hermine ist erneut vor Cormac davongelaufen und ich hatte keine Lust mit jemandem zu reden, deshalb stehe ich hier einfach so rum“, erklärte Cara beiläufig.
„Ich meine was machst du hier“, wiederholte Harry amüsiert. „Du stehst direkt unter einem Mistelzeig.“ Cara sah hoch und bemerkte, dass über ihren Köpfen tatsächlich ein grüner Bund hing.
„Da habe ich ja nochmal Glück gehabt, dass nur du das bemerkt hast“, sagte nun auch sie lachend.
„Jaah, stell dir vor, dir wäre Cormac über den Weg gelaufen.“
„Da drüben steht Ginny“, stellte Cara fest, als sie über Harrys Schulter hinweg blickte.
„Ginny? Warum -“
„Ich habe Augen im Kopf, Harry. Ich weiss doch, was das für ein Blick ist, den du ihr ständig zuwirfst.“
„Oh …“
Cara lachte erneut, legte ihm eine Hand auf die Schulter und wechselte kaum merklich die Position, sodass Harry freie Sicht auf die Gryffindor hatte.
„Lass uns herausfinden, wie die liebe Ginny zu dir steht.“
„Wie meinst du das?“, fragte er verwirrt, doch Cara hatte sich ihm schon bis auf wenige Zentimeter genähert. „Küss mich.“
Harry starrte sie perplex an, dann schweifte sein Blick zu Ginny, die genau in ihre Richtung sah und er leistete Caras Aufforderung folge. Aus dem Augenwinkel konnte er beobachten, wie die Wangen des Mädchens dasselbe Rot annahmen wie ihre Haare. Der Kuss dauerte nur einige Sekunden und als sie sich voneinander lösten war Ginny verschwunden. „Und?!“, fragte Cara ungeduldig, als sie in Harrys ausdrucksloses Gesicht blickte. Sie erhielt jedoch keine Antwort auf ihre Frage, denn in diesem Moment vernahm sie die durchdringende Stimme von Argus Filch und sie drehte sich rasch um. Der Hausmeister stand inmitten des Raumes, die übrigen Gäste hatten ihm Platz gemacht. Neben ihm stand Draco, den er schroff am Arm gepackt hatte. „Professor Slughorn!“, rief Filch aufgeregt. Dieser bahnte sich einen Weg durch die Menge und baute sich vor ihm auf. „Ich habe diesen Jungen in einem Korridor oben herumlungern sehen. Er behauptet, zu Ihrer Party eingeladen worden zu sein. Haben Sie ihm eine Einladung ausgestellt?“ Draco riss sich mit wütender Miene von Filch los. „Okay, ich war nicht eingeladen!“, sagte er aufgebracht. Dann warf er einen Blick auf Cara. „Ich bin wegen ihr hier“, fügte er an und nickte in ihre Richtung. Seine Augen funkelten und sie erkannte darin die Eifersucht. „Ich habe versucht mich reinzuschmuggeln, zufrieden?“
„Nein, bin ich nicht!“, protestierte Filch. „Jetzt kriegst du Ärger! Es ist verboten in den Gängen herumzuschleichen!“
„Schon gut, Argus“, sagte Slughorn besänftigend und brachte ihn mit einer Handbewegung zum Schweigen. „Es ist Weihnachten, und es ist kein Verbrechen auf eine Party gehen zu wollen. Vor allem nicht dann, wenn die Angebetete mit einem anderen Jungen dahin gegangen ist und sich offensichtlich unter dem Mistelzweig sehr wohl fühlt.“
Slughorn grinste Cara an, als hätte er ihr damit gerade einen riesen Gefallen getan, doch sie hatte in diesem Moment nichts als Verachtung für ihn übrig. Schnell trat sie einen Schritt zur Seite und zog Harry gleich mit sich. „Für dieses Mal vergessen wir die Strafe, Sie können bleiben, Mr. Malfoy.“
Das hatte ihr gerade noch gefehlt. Sie wusste nicht, ob er tatsächlich ihretwegen hier war, aber sollte es so sein, dann hatte Slughorn ihm einen guten Grund geliefert, wütend auf sie zu sein. Nachdem Filch seine Proteste aufgegeben hatte kam Draco auf sie zu. Harry verzog sich schnellstens. „Hab ich das gerade richtig verstanden? Du hast mit Potter rumgeknutscht?“, fauchte Draco, als er dicht vor ihr stand. „Nein, also … ja, wir haben uns geküsst, aber doch nur, um Ginny eifersüchtig zu machen.“
Sie merkte, dass er ihr kein Wort glaubte. „Ich versichere dir, da ist nichts. Harry steht auf Ginny, ganz sicher.“
„Warum hast du dann nicht mich eingeladen, mit dir zur Party zu gehen?“
Darauf wusste sie ehrlich keine Antwort. Ja, sie hatte das Gefühl, dass er sich zurückzog und sich anders verhielt als sonst, doch es war der falsche Zeitpunkt und der falsche Ort um darüber zu sprechen. „Warum?“, fragte Draco nun eindringlicher und packte ihren Arm. Severus Snape ersparte ihr die Antwort, denn er tauchte hinter seinem Schüler auf und tippte ihm auf die Schulter. „Ich würde gerne ein Wort mit Ihnen reden, Draco“, hauchte er kühl, worauf die Wut aus Dracos Gesicht wich und an ihre Stelle etwas trat, dass Angst sehr nahe kam. Ohne zu wiedersprechen folgte er seinem Hauslehrer hinaus, während Cara sprachlos dastand und den Erfinder des Mistelzweigs verfluchte.

Um sich abzulenken wechselte Cara ein paar Worte mit Professor Flitwick und trank etwas über den Durst. Irgendwann bemerkte sie, dass sie ihre Begleitung auch schon länger nicht mehr gesehen hatte und dass sie ihn ja noch etwas hatte fragen wollen. Als sie Hermine nach Harry fragte meinte sie, er sei vor einer Viertelstunde auf der Toilette verschwunden. Ohne zu zögern machte sich Cara auf den Weg ihn zu suchen. Doch sie fand ihn nicht und so verliess sie die Party, um auf dem Flur vor dem Büro nach ihm zu suchen. Vielleicht sass er ja bereits mit Ginny knutschend in einer Ecke. Sie stolperte zur Tür hinaus und erblickte eine schwarz gekleidete Gestalt, die die Treppen hinunterrauschte. Sie grinste und sah Severus hinterher. Dann hörte sie erneut Schritte und ins Licht der Fackel trat Draco. Er stoppte neben ihr, sah sie an und ging dann einfach weiter.
„Draco warte!“, rief Cara und stolperte ihm hinterher, den Saum ihres Kleider hochgezogen.
Draco antwortete nicht, doch als sie ihn überholte und sich vor ihn stellte, hielt er inne, wandte aber den Blick wehmütig ab. „Was wollte Severus von dir?“
„Nichts“, gab er kurzangebunden zurück und wollte weitergehen, doch Cara stoppte ihn erneut.
„Er hat mich zusammengestaucht, weil ich in Slughorns Party geplatzt bin.“
Sie nickte und sagte rasch: „Es tut mir leid, dass ich dich nicht gefragt habe.“
Draco schnaubte. „Du warst mit Potter dort. Du hast ihn geküsst.“
„Du veränderst dich, Draco. Das macht mir Angst.“
Das Blut in seinen Adern pulsierte. Er belog sie. Einmal mehr. Und sie würde es herausfinden.
„Es ist nichts.“
Sie machte einen Schritt auf ihn zu und strich über seine Wange.
„Wenn es um deinen Vater geht …“
Er konnte es nicht ewig auf seinen Vater schieben. Bald genug würde er aus dem Gefängnis kommen und er würde ihr eine andere Lüge auftischen müssen. Doch für den Moment kam er damit durch, also nickte er und senkte niedergeschlagen den Kopf. Cara fuhr ihm übers Haar und schmiegte sich dann an ihn. „Es tut mir leid, dass ich so rücksichtlos war.“
Nun musste er beinahe lachen. Sie gab sich solche Mühe ihm alles recht zu machen, während sie selbst die Hölle durchlebte. Und das nur seinetwegen.
„Was denn?“, fragte sie verwundert, als sie sein Grinsen bemerkte.
„Du bist toll“, sagte er und küsste sie. Ganz selbstverständlich erwiderte sie seine Geste, als ob nichts zwischen ihnen vorgefallen wäre.
„Begleitest du mich nach unten? Morgen fahren wir in die Ferien …“
Cara lächelte und nickte. Dann stiegen sie zusammen in den Kerker und schlichen sich in den Schlafsaal. Zabini war noch immer auf der Party und Crabbe und Goyle schnarchten bereits laut. Dennoch schlossen sie die Vorhänge, als sie in Bett stiegen. Sie schlüpften unter die Decke und Cara begann Draco zu küssen. Er wandte sich jedoch ab, denn er fühlte sich plötzlich unendlich erschöpft. „Sorry Cara, aber … ich kann nicht.“
Sie lächelte ihn sanft an und liess von ihm ab, worauf sie sich an seine Brust kuschelte. „Schon okay. Gute Nacht, Liebling.“
„Gute Nacht“, antwortete er und küsste ihre Stirn. Wenig später schliefen sie tief und fest.
Cara erwachte, als Zabini zurückkam. Sie wusste nicht wie spät es war, es dauerte jedoch einige Minuten, ehe der Slytherin das Licht löschte und wieder Ruhe herrschte. Doch kurz bevor sie wieder einschlief, drehte sich Draco unruhig hin und her. Cara fiel fast aus dem Bett und sie wollte ihn schon wecken, als er im Schlaf zu murmeln begann. Sie verstand kein Wort, doch als sie sich zu ihm herunterbeugte, um ihm zu sagen, er sollte ruhig sein, glaubte sie ihn verstanden zu haben. „Harmonia Nectere Passus“, wiederholte er. Cara war zu müde, um sich darüber Gedanken zu machen, was seine Worte bedeuteten, also schüttelte sie ihn erneut und er verstummte, sodass sie endlich weiterschlafen konnte.

Den nächsten Tag verbrachte Cara damit ihre sieben Sachen zusammenzupacken. Severus hatte ihr mitgeteilt, dass er sie um siebzehn Uhr in seinem Büro erwartete. Also stiefelte sie nach dem Abendessen los und stand pünktlich vor der Tür im Kerker. Als sie anklopfte, schwang diese sogleich auf und sie trat ein. Severus war nirgends zu sehen. Dafür sah das Zimmer ganz anders aus, als sonst. In einer Ecke stand ein riesiger Weihnachtsbaum, zwar nicht zu vergleichen mit denen in der Grossen Halle, jedoch konnte sie sie sehen, dass sich jemand besonders grosse Mühe beim Dekorieren gegeben hatte. Darunter lagen einige sorgfältig verpackte Geschenke. Die abgenutzte Couch erstrahlte in neuem Glanz und war mit Decken und Kissen geschmückt worden. Sogar die Bücherregale waren nicht mehr so verstaubt wie sonst. Am Kamin hingen zwei Strümpfe, der eine trug die Aufschrift Cara und der andere Severus. Sie grinste vor sich hin, während sie sich weiter umsah. Dann erschien Severus in der Tür, die zu seinen Privaträumen führte. In den Händen hatte er zwei rot-weiss gestreifte Tassen, die dampften. Er trug wie immer seine schwarzen Gewänder, doch auf dem Kopf hatte er eine Nikolausmütze. Cara verkniff sich ihr Grinsen. „Oh, hallo Cara!“, sagte er, als hätte er sie noch nicht so früh erwartet und kam auf sie zu. „Setzt dich doch.“ Er deutete auf die Couch, stellte die Tassen ab und zog sich einen Sessel heran. Sie setzte sich ebenfalls und sah ihn an. „Hast du das alles so wunderbar dekoriert?“ Severus sah etwas angespannt aus, doch es schien ihm viel zu bedeuten, dass sie seine Bemühungen schätzte. „Ja, mit etwas Hilfe einiger Schüler, die ich zum Nachsitzen verdonnert habe“, grinste er und rutschte noch immer unruhig auf seinem Sessel hin und her. „Sieht echt toll aus“, gab Cara zurück und staunte noch immer. Dann herrschte für eine Weile Schweigen, nicht unangenehm, dennoch ungewohnt. Cara war noch nie länger als zehn Minuten alleine mit ihm in einem Raum gewesen und hatte sich mit ihm unterhalten. Abgesehen von damals, als er ihr vom Tod ihrer Eltern berichtet hatte. Doch damals war es weniger ein Gespräch gewesen, als dass Severus ihr lustige Anekdoten über ihren Vater erzählt hatte. „Darf ich?“, fragte sie nach einer Weile und deutete auf die Tasse. „Oh ja, natürlich!“, sagte Severus und schob ihr die Tasse hin. „Heisse Schokolade mit Marshmallows und Schlagsahne, das Geheimrezept meiner Grossmutter.“ Sie lächelte und nahm einen Schluck zu sich. Das Getränk schmeckte in der Tat vorzüglich. „Ich habe auch noch ein Soufflé im Ofen, das sollte bald fertig sein“, sagte er rasch, um die Konversation voranzutreiben.
„Ach, du kannst kochen?“
„Selbstverständlich kann ich kochen. Ich war mein Leben lang Single, wie sollte ich sonst überleben?“ Es sollte lustig klingen, doch Cara bemerkte, einen Hauch von Wehmütigkeit.
„Du warst nie verliebt?!“, fragte sie geradeheraus. Immerhin hatten sie nun ein Gesprächsthema.
„Oh, ich war verliebt … Es hat nur nie … gepasst.“
„Verstehe“, sagte Cara leise.
„Wenn wir gerade beim Thema sind …“ Er liess die Worte in der Luft schweben. Gespannt wartete Cara drauf, was er als nächstes sagen würde.
„Du und Malfoy, ihr habt euch wieder vertragen, nicht wahr?“
„Das war nur ein Missverständnis“, erwiderte sie und winkte ab.
Doch Severus setzte sich auf und sagte zögernd: „ Ich meine die Sache, die du mit seinem Vater erlebt hast … ich kann mir vorstellen, dass du nicht mehr so gut auf Draco zu sprechen warst …“
Cara stellte ihre Tasse hin und sah zu Boden. „Ja, ich ähm … habe mich vor den Sommerferien von ihm getrennt, aber wie du ja weisst, haben wir noch einmal von vorne angefangen. Ich weiss nicht wie gut du die Malfoys kennst, ich nehme an nicht sonderlich gut, aber Draco hat mir versprochen, dass er nie denselben Weg einschlagen würde, wie sein Vater.“ Nachdem sie geendet hatte, fragte eine leise Stimme in ihrem Kopf, weshalb sie ihm das alles erzählte. Severus nickte nur und schwieg.
„Was?“, fragte sie, denn der Ausdruck auf seinem Gesicht, glich dem ihres Vaters, wenn er nicht sagen wollte, was er eigentlich dachte. „Nun sag schon, was hast du gegen ihn?“
Er seufzte. „Ich kann dir nicht sagen warum, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass er dich belogen hat.“ Und schon bereute sie, ihm davon erzählt zu haben.
„Sev, ich vertraue ihm. Ich kenne ihn schon seit sechs Jahren, zwei davon sind wir schon ein Paar, also erzähl mir nicht, du wüsstest besser Bescheid über seine Gesinnung als ich.“
„Das war kein Angriff, Cara. Ich weiss, wie viel er dir bedeutet. Aber bitte“, er rutschte vor und ergriff ihre Hände, „glaub mir, dass er nicht zu den Guten gehört.“
„Hast du mich deswegen hierher gebeten? Damit du mir Vorträge über meinen Freund halten kannst?“, fragte sie mit einem mürrischen Unterton.
„Nein, natürlich nicht“, antwortete er, erhob sich und wandte sich ab. „Es … tut mir leid, ich wollte es dir nur gesagt haben. Weil …“
„Weil was?“
„Weil ich mich um dich sorge … Jetzt, da deine Eltern … Du bist für mich sowas, wie eine Tochter, die ich nie hatte …“
Cara erhob sich ebenfalls, trat neben ihn und griff nach seinem Arm. „Ist schon gut, Sev. Danke, dass du dich um mich kümmerst … Weisst du, mein Dad hätte genau dasselbe getan.“
Sie lächelte ihn an und er erwiderte die Geste. Dann klingelte ein Wecker. „Oh, das ist das Soufflé!“, stiess er erschrocken aus und lief ins Nebenzimmer. Sie grinste weiter vor sich hin, während sie die Geschenke, die unter dem Baum lagen betrachtete. Allesamt waren sie mit ihrem Namen beschriftet. Als Severus zurückkam, trug er eine mit Topflappen flankierte Backform mit sich, die er ebenfalls auf dem kleinen Tischchen platzierte. Dann holte er zwei Schüsseln, Löffel und Schlagsahne. Während sie das gelungene Dessert genossen, spielte im Hintergrund Weihnachtsmusik. Danach bugsierte Severus das Geschirr wieder dahin wo es hergekommen war und widmete sich den Geschenken unter dem Weihnachtsbaum. Er zog eines hervor und reichte es Cara.
„Für mich?“, fragte sie gespielt überrascht. Er nickte, setzte sich und wartete darauf, dass sie es aufmachte. Also kam sie seiner Aufforderung nach, zerriss das Geschenkpapier und öffnete den Karton. Verwirrt betrachtete sie den Inhalt der Schachtel. Darin lag eine rosa Mütze, mit einem Pompon, wie der des Nikolaushutes auf Severus‘ Kopf, jedoch viel zu klein, als dass er Cara gepasst hätte. Sie lächelte trotzdem, sagte aber: „Ich glaub ich verstehe nicht ganz –“
„Lies den Zettel.“
Tatsächlich lag neben der Mütze eine Karte, worauf „Liebste Cara, Frohe Weihnachten wünscht dir dein Pate Severus.“ stand und die mit dem 25. Dezember 1982 datiert war. „Es war das Geschenk, welches ich dir zu deinem zweiten Weihnachten machen wollte. Aber dein Vater hat es mir zurückgesandt. Jedes dieser Päckchen“, er deutete auf den Baum und die darunterliegenden, in verschiedenen Farben verpackten Geschenke, „Sie alle waren meine Weihnachtsgeschenke an dich, die bis heute alle wieder zurückgekommen sind.“
Cara war ziemlich gerührt und hatte Tränen in den Augen, nachdem sie alle Päckchen geöffnet hatte. Nie im Leben hätte sie damit gerechnet, dass Severus sie all die Jahre über so lieb gehabt hatte. Noch weniger wusste sie aber damit umzugehen. Die Flasche Feuerwhiskey, die sie ihm schenken wollte, kam ihr dagegen wie ein Witz vor.
„Ich hoffe, ich habe dich damit nicht überrumpelt“, sagte Severus mit besorgter Miene, nachdem Cara eine ganze Weile geschwiegen hatte.
„Nein, es ist nur …“, sie schluckte, „Ich musste gerade an meine Eltern denken, wie wir zusammen Weihnachten gefeiert haben.“
„Ich verstehe“, sagte Severus, doch Cara schüttelte den Kopf.
„Ich bin nicht traurig, ich frage mich bloss wie es gewesen wäre, wenn du damals dabei gewesen wärst.“


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Ich will mehr wie jeder andere, dass Joanne K. Rowling mit meiner Luna zufrieden ist, denn es ist ihr Charakter. Ich hatte schon einen Albtraum davon, auf der After-Show-Party zu sein, Jo zu treffen und sie schüttelt nur ihren Kopf und schaut traurig. Das ist mein Irrwicht. Aber bis jetzt hat sie sich mir gegenüber positiv verhalten, also bin ich optimistisch.
Evanna Lynch