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Fanfiction

Another Charming Story - Book VI - Trost und Verzweiflung

von Madam Malkin

Hey Leute!
Bitte sagt mir doch noch, was ihr vom letzten Kapitel und der neuen Entwicklungen (Snape etc.) haltet! Bin grad ein bisschen unsicher, ob ihr zufrieden seid mit mir oder nicht ;-) Weiterhin viel Spass beim Leisen! M.M


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In der zweiten Ferienwoche hatte die Versammlung stattgefunden. Dabei wurde über sein Schicksal bestimmt. Draco hatte kein Todesser werden wollen. Aber man hatte ihm versprochen seinen Vater aus dem Gefängnis zu holen, wenn er sich den Wünschen des Dunklen Lordes fügte. Er mochte seinen Vater nicht besonders, doch er war immer gut zu ihm gewesen, hatte ihn aufgezogen und ihm alles gegeben, was er gewollt hatte. Zudem wusste er, dass seine Mutter nicht ohne ihren Ehemann sein konnte. Sie würden keine zwei Tage überleben, wenn er nicht da war. So stark wie Draco sich gefühlt hatte war er lange nicht. Seinem Vater konnte er die Stirn bieten, jedoch nicht einem Dutzend Todessern, die mit gezogenen Zauberstäben vor ihm standen. Sie drohten ihm jedoch nicht nur damit, seine Familie auszulöschen. Mittlerweile wussten sie auch, dass Draco etwas für Cara Diggory übrig hatte und er sich deswegen schon oft mit seinem Vater in die Haare gekriegt hatte. Also benutzen sie auch das als Druckmittel, bis er schliesslich klein bei gab und ihrem Plan zustimmte. Er würde den Fehler seines Vaters wieder gut machen und allen beweisen, dass er stark genug war diese Aufgabe zu meistern. Die Todesser nach Hogwarts zu schmuggeln war das eine, seinen Schulleiter Albus Dumbledore zu töten, das andere. Draco dachte erst es wäre ein Scherz, doch ihm wurde schnell bewusst, dass mit Todessern nicht zu spassen war. Noch etwas wurde ihm klar - er würde es nicht über sich bringen einen Mord zu begehen. Also musste er sich etwas einfallen lassen, wie er den Schulleiter zur Strecke brachte ohne ihm eins zu eins zu begegnen. Einige Tage nach der Zeremonie, die ihn zum Todesser gemacht und ihm ein Dunkles Mal auf die Haut gebrannt hatte, suchte er bei Borgin und Burkes nach Gegenständen auf denen ein Fluch lag, der Albus Dumbledore ausschalten würde. Er hasste die ihm aufgetragene Aufgabe. In einem Moment der Schwäche schrieb er an seine Mutter, dass er keinen Erfolg dabei hatte das Verschwindekabinett zu reparieren, geschweige denn es über sich brachte den Schulleiter zu ermorden. Er war jedoch nicht so unvorsichtig, dies einfach so zu schreiben, sondern brauchte Umschreibungen, die seine Mutter verstehen würde. Aber nicht nur sie verstand seine Zeilen, denn zurück kam keine Antwort von ihr, sondern eine von Pius Thicknesse unterzeichnete Notiz mit den Worten: „Deine wankelmütige Einstellung wird dich noch deinen Kopf kosten. Du wirst meine kleine Warnung schon bald sehr ernst nehmen.“
Drei Tage nach dieser Notiz wurden die Eltern von Cara tot aufgefunden. Die Schuldgefühle plagten ihn Tag und Nacht. Er hätte es verhindern können. Wenn er nicht zu feige gewesen wäre, lebten Caras Eltern noch. Dann wäre sie jetzt nicht so unglücklich und traurig. Dann wäre sie jetzt so wie früher. Doch es war zu spät. Er konnte seinen Fehler nicht mehr gut machen. Aber vor allem, durfte Cara nie erfahren, dass er es hätte verhindern können.

Beim Frühstück in der Grossen Halle marschierte Draco schnurstracks auf den Tisch der Gryffindors zu. Vor Potter, Granger und der kleinen Weasley machte er Halt und stützte seine Hände auf die Tischplatte. Erschrocken sahen die Schüler ihn an. Mit seinen Augen fokussierte er nun die beiden vor ihm. „Potter, Granger, ihr vermeidet heute das Thema Familie, verstanden? Cara hat gerade ihre Eltern verloren und ihr werdet sie heute verdammt gut behandeln, ist das klar?! Ansonsten kriegt ihr Ärger!“ Er hielt inne und sah sich um. „Wo ist Wiesel?“
„Ron ist noch unter der Dusche …“, gab Ginny missmutig zurück.
„Sagt ihm, was ich euch gerade eingehämmert hab.“ Hermine schüttelte verständnislos den Kopf. „Was meinst du damit‚ sie hat gerade ihre Eltern verloren?“ Dracos Miene wurde düster. „Sie sind tot.“ Damit wandte er sich ab und verschwand.
„Amos und Ellie sind … tot?“, fragte Ginny verwirrt. Harry sah genauso ratlos aus wie die beiden Mädchen. Dann kam die Eule. Der Brief war an Ron und seine Schwester adressiert, die den Umschlag sofort aufriss. Nachdem sie die Zeilen gelesen hatte, liefen Tränen über ihre Wangen. Dann nickte sie. „Es stimmt. Der Brief ist von Mum. Die Beisetzung ist am nächsten Wochenende …“ Hermine nahm das Pergament und las die Nachricht ebenfalls. Sie schlug die Hände vor den Mund und reichte es weiter an Harry. „Das ist furchtbar …“, stammelte er, nachdem auch er sich davon überzeugt hatte, dass es wirklich stimmte. Minuten später kam Ron an, der putzmunter zu sein schien. „Guten Morgen!“, verkündete er und setzte sich neben seine Schwester. „Ich wüsste nicht, was an diesem Morgen gut ist …“, meinte Hermine und schob ihre Müslischale von sich weg. „Hab ich was verpasst?“, fragte Ron und blickte in die Runde. Nun hielt Ginny auch ihm den Brief hin. Er musste erst leer schlucken, bevor er einen Becher Kürbissaft in einem Zug leerte. „Wir hatten gerade eine seltsame Begegnung mit Malfoy …“, erzählte Harry. „Ja, wir sollen dir ausrichten, dass wir heute alle besonders einfühlsam sein sollen, du weißt schon, wegen Cara …“, sagte Ginny.
„Ja … ja, ist doch klar …“, murmelte der Rotschopf und goss sich einen weiteren Becher Saft ein. „Er scheint sich ja echt um sie zu sorgen. Das hätt‘ ich ihm nie zugetraut …“, sagte Harry. „Menschen ändern sich …“, warf Ginny ein. Ron schüttelte den Kopf. „Aber nicht Malfoy. Das kauf ich ihm nicht ab …“

Pünktlich zum Mittagessen betrat Cara die Große Halle. Die meisten Schüler waren noch gar nicht da und trudelten erst langsam ein. Draco sprang von seinem Platz auf, als er sie entdeckte und eilte zu ihr hinüber. „Baby, wie geht’s dir?“, fragte er und blickte in ihre traurigen Augen. „Du weißt es?“, gab sie zurück. Draco nickte und nahm ihre Hand. „Ganz okay …“, beantwortete sie seine Frage, worauf eine kurze Zeit des Schweigens folgte. „Ich geh mal rüber zu den andern …“, meinte sie schließlich und nickte hinüber zum Gryffindortisch.
„Willst du dich nicht zu mir setzen?“
Cara verzog das Gesicht. „Nichts gegen dich, aber ich mag deine Freunde nicht besonders und gerade heute …“
„Klar, verstehe. Also dann, bis später“, erwiderte Draco und fuhr ihr ein letztes Mal über den Rücken. „Ruf mich, wenn du mich brauchst“, fügte er hinzu, bevor er sich umdrehte und zu seinem Tisch zurückging. Auch Cara machte sich daraufhin auf den Weg zu ihren Freunden. Hermine erhob sich sofort, als sie ihre Freundin sah, die mit trauriger Miene auf sie zukam. Sie rannte auf sie zu und schloss sie in die Arme. Niemand fragte danach, weshalb Draco vom Tod ihrer Eltern wusste, geschweige denn, weshalb er sich so um sie kümmerte.
„Es tut mir ja so leid“, flüsterte Hermine. Cara lächelte traurig. „Danke.“ Auch Harry kam auf sie zu und umarmte sie. „Mir auch“, meinte er und führte sie dann hinüber zum Tisch. Als sie sich gesetzt hatten, legte Ginny sanft ihre Hand auf die ihrer Freundin. Harry reichte ihr ein Glas Saft und Ginny zog einen Brief aus ihrem Umhang. „Hier, der ist heute Morgen für dich gekommen. Er ist von Mum.“ Cara öffnete den Umschlag und zog das Pergament heraus.

Meine liebe Cara,
es ist schrecklich, was geschehen ist. Wir haben es heute in der Früh erst erfahren. Arthur und ich machen uns große Sorgen um Dich. Auch Fred fragt andauernd nach Dir. Die Beisetzung ist nächstes Wochenende. Ihr könnt danach noch ein paar Tage bei uns bleiben. Wir haben bereits mit Professor Dumbledore gesprochen und er ist einverstanden, dass du und deine Freunde uns besucht.
Wir denken an Dich, Cara. Bis bald,
Molly


In Caras Augen glänzten Tränen. Ginny legte einen Arm um sie und Hermine, die ihr gegenüber sass, sah sie besorgt an. „Was schreibt sie?“
„Über die Beisetzung und dass wir noch ein Weilchen bei ihnen bleiben sollen. Vermutlich sind schon alle meine Sachen im Fuchsbau …“, bemerkte Cara trocken.
„Wieso das?“, fragte Harry.
„Du ziehst jetzt zu den Weasleys, was?“
Hermines Worte klangen niedergeschlagen. Wieder sah Harry sie fragend an.
„Molly ist meine Patentante …“
„Ach ja, richtig. Was ist mit deinem Paten?“
„Er ist vor langer Zeit gestorben, nicht?“, warf Hermine ein. Cara schluckte. Das Gespräch von letzter Nacht schlich sich in ihre Gedanken. Severus hatte nicht erwähnt, ob sie darüber mit ihren Freunden sprechen durfte. Deshalb ließ sie es vorerst bleiben und beantwortete Hermines Frage mit einem schlichten „Ja.“

Es war das Halloween-Wochenende, an dem die Beerdigung stattfand. Sie reisten mittels Flohnetzwerk und stolperten am Samstagmorgen aus dem Kamin im Fuchsbau. Molly stürmte ins Wohnzimmer und schloss Cara in ihre Arme. Dann begrüsste sie ihre Kinder, sowie Harry und Hermine. Cara hatte Draco gar nicht erst gefragt, ob er sie begleiten wolle. Es lag auf der Hand, dass seine Anwesenheit einen noch düsteren Schatten über die Angelegenheit werfen würde. Jedoch hatte Severus versprochen zu kommen. Ihr war nicht klar, wie er ihr begegnen würde, denn sie hatte ihn nicht gefragt, wer davon wusste, dass er ihr Patenonkel war.
Am Vormittag tranken sie in der Küche Tee und bezogen ihre Zimmer. Wie Cara bereits richtig vermutet hatte, standen drei ihrer Koffer im Flur. Ihre Tante quartierte sie für das Wochenende bei Ginny ein, denn die Zwillinge wollten ebenfalls anreisen. Es war Cara egal, dass Fred anwesend sein würde. Er würde sie nicht darauf ansprechen, was zwischen ihnen war. Ihre Eltern waren gestorben, sie hatte weit Wichtigeres im Kopf, als ihre Liebesdramen.
Gegen Mittag machten sie sich auf den Weg zum Friedhof in Ottery St.Catchpole. Amos und Ellie Diggory wurden in demselben Grab beigesetzt, in dem auch ihr Sohn Cedric begraben wurde.
Unter den Trauergästen waren auch Lupin, Kingsley, Mad Eye und Tonks, sowie Rufus Scrimgeour, für den Ellie Diggory gearbeitet hatte. Cara sah sich stetig nach Severus um und fand ihn schliesslich unter den Ordensmitgliedern sitzen. Er erwiderte ihren Blick und schenkte ihr ein Lächeln. Sie wünschte sich er würde jetzt neben ihr sitzen und ihre Hand halten, so wie er es in der Nacht getan hatte, als er ihr die Nachricht überbrachte. An seiner statt sass nun Molly neben ihr und hielt sie im Arm. Auch dies beruhigte Cara und sie war froh über den Beistand. Von der Zeremonie bekam Cara nicht viel mit. Sie war schneller vorbei als sie gedacht hatte. Wie schon bei Cedrics Beerdigung zogen die Reden an ihr vorbei und sie vergoss keine Träne, während alle Frauen ihre Taschentücher hervorholten und sich eine nach der anderen die Nase putzte.

Beim anschliessenden Treffen im Fuchsbau verschanzte sich Cara in Ginnys Zimmer. Nachdem sie sich die Augen ausgeweint hatte verfiel sie in einen komaartigen Schlaf, den sie bitter nötig hatte, nachdem sie in den letzten Tagen kaum zur Ruhe gekommen war. Nach einer halben Stunde klopfte Fred an ihre Zimmertüre. Als sie nicht antwortete, trat er ein und fand sie vor, wie sie in ihren Trauerkleidern auf dem Bett lag und die Sonne ihr Gesicht beschien. Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Zögernd trat er auf das Bett zu und setzte sich neben sie. Ihr Haar fiel ihr ins Gesicht und Fred strich es sanft zurück. Einen Moment lag regte sie sich und Fred zuckte zusammen, doch sie erwachte nicht. Er konnte nicht glauben was geschehen war. Nicht genug, dass ihr Bruder vor einem Jahr gestorben war, jetzt auch noch ihre Eltern. Er war schrecklich wütend und fühlte sich so hilflos, da er ihr nicht beistehen konnte. Dass Draco ihr keine grosse Stütze sein würde war anzunehmen. Immerhin waren es die Todesser gewesen, die Caras Familie ausgelöscht hatten. Insgeheim hoffte er drauf, dass sie ihren unnützen Freund, der obendrein der Sohn eines Todessers war, nach diesem Vorfall verlassen würde. Aber wem machte er da etwas vor? Natürlich würde Cara bei ihm bleiben, wenn er beteuerte mit der Sache nichts zu tun zu haben. Und das würde Draco bestimmt tun. Fred verlor sich in Gedanken und streichelte sachte ihre Wange, während er aus dem Fenster starrte. Dann kam Ginny ins Zimmer und trat unbemerkt auf Fred zu, ehe sie ihrem Bruder eine Hand auf die Schulter legte. Dieser erschrak und drehte sich um. „Ach Bruderherz“, seufzte die Rothaarige. „Das solltest du besser lassen.“
Er erhob sich und trat näher an sie heran. „Das verstehst du nicht“, sagte er eindringlich. Seine Augen funkelten, doch Ginny bemerkte, dass es Tränen waren, die sich darin spiegelten.
„Doch ich verstehe es, sogar sehr gut. Aber du solltest sie gehen lassen. Der Schmerz wird irgendwann erträglicher.“
„Ich kann es einfach nicht“, sagte Fred und warf einen letzten Blick über die Schulter auf Cara. Dann senkte er den Blick, schob seine Schwester sanft zur Seite und verliess den Raum. Ginny seufzte, deckte ihre Freundin zu und setzte sich neben sie, damit sie ungestört weiterschlafen konnte.

Nach zwei Stunden erwachte Cara. Neben ihr lag Ginny, die ebenfalls hochschreckte, als sie sich aufsetzte. „Was machst du denn hier?“, fragte sie und rieb sich die Augen.
„Ich halte dir unerwünschten Besuch fern.“ Ginnys Antwort klang nicht so überzeugend wie sie es sich erhofft hatte, angesichts des Umstands, dass sie selbst eingenickt war.
„Ginny?“, fragte Cara unsicher. „Ich muss dich etwas fragen …“
Die Rothaarige sah sie auffordernd an. Gespannt wartete sie, bis ihre Freundin mit der Sprache herausrückte. „Du weisst ja, dass ich wieder mit Draco zusammen bin …“
„Ja und?“, fragte Ginny grinsend.
„Du bist die einzige, die davon weiss. Ich muss es noch den anderen erklären. Weisst du Harry, er … er glaubt Draco führe etwas im Schilde. Aber das tut er nicht! Ich kenne ihn. Und ich will nicht, dass Harry mich zum Spionieren überreden will. Nicht, dass ich es tun würde, aber dann wäre er wütend auf mich und das … kann ich jetzt nicht gebrauchen …“
Ginny rücke näher an sie heran und legte einen Arm um sie. „Jetzt ist genau der richtige Zeitpunkt es ihnen zu sagen. Harry wird dich nicht damit belästigen, nach allem was du bereits durchmachst.“
Cara nickte etwas betrübt, doch sie glaubte, dass Ginny Recht hatte. Also stiegen sie zusammen wieder die Treppe hinunter, ins Wohnzimmer wo noch immer einige Leute beisammensassen und redeten. Cara erblickte unter ihnen auch Severus. Während Ginny nach Hermine suchte, setzte sie sich neben den, wie immer ganz in schwarz gekleideten Mann, der gerade mit einem älteren Herrn plauderte. Es gab noch etwas zu klären und das schien ihr im Moment wichtiger zu sein, als ihre Freunde. Als Severus sie bemerkte wandte er sich zu ihr um. „Hallo Cara“, sagte er leise und brachte sogar ein Lächeln zustande. Sie erwiderte es. „Severus.“
„Wie geht es dir?“ Ihm war anzusehen, dass es ihm unangenehm war mit ihr zu reden, wenn so viele Leute um sie herumstanden und sie beobachteten. Cara nickte knapp und schnitt dann das Thema an, weswegen sie zu ihm gekommen war.
„Wissen Molly und Arthur, dass du mein Patenonkel bist?“
Severus zog eine Augenbraue hoch und musterte sie. „Natürlich. Sie waren bei deiner Namenstaufe dabei.“
„Wer weiss es sonst?“
„Niemand. Ich habe es nie jemandem anvertraut.“
„Willst du dass es so bleibt?“
„Das ist deine Entscheidung, Cara.“
Sie lächelte ihn an und ergriff seine Hand. „Ich möchte, dass es alle wissen.“
Severus nickte. „In Ordnung.“
Cara erhob sich, schnappte sich das nächste Glas und schlug ihren Zauberstab dagegen. „Darf ich kurz um eure Aufmerksamkeit bitten?“
Alle Köpfe wandten sich zu dem Mädchen um. Etwas unsicher starrte Cara in die Runde. Doch sie wusste genau, was sie sagen wollte.
„Es gibt Dinge, auf die wissen wir keine Antwort. Nicht einmal Magie kann uns da weiterhelfen. Die Welt dreht sich, die Zeit vergeht, Menschen sterben … Ich weiss nicht, warum meine Eltern gestorben sind. Doch ich weiss, dass sie stets an das Gute geglaubt haben. Mein Vater setzte sich für die gerechte Haltung von magischen Wesen ein, verschaffte den schwächsten Kreaturen eine Stimme und wies alle zurecht, die sich über die Tierrechte hinwegsetzten. Meine Mutter war Sekretärin des Zauberministers. Auch zuvor, als Rufus Scrimegeour die Leitung des Aurorenbüros inne hatte, unterstützte sie ihn, wo sie nur konnte. Auch dabei setzte sie sich für die Gerechtigkeit in unserem Land ein. Ebenso hat sich mein Bruder für die eingesetzt, die schwächer waren, die nicht wussten, wo es lang ging. Deshalb war er Vertrauensschüler in Hogwarts. Letztes Jahr wurde er zum Trimagischen Champion gekürt, wobei er nach der letzten Aufgabe durch einen Portschlüssel zusammen mit Harry Potter auf einem Friedhof gelandet ist. Er stellte sich zwischen Harry und Ihn, dessen Namen nicht genannt werden darf, und ist dabei ums Leben gekommen.“ Sie machte eine kurze Pause und starrte auf das Glas in ihrer Hand. Dann fuhr sie fort: „Ich bin stolz Teil einer so tapferen und mutigen Familie zu sein und werde wie sie nicht aufgeben und kämpfen bis zum Schluss. Danke, dass ihr alle gekommen seid, um ihnen mit mir die letzte Ehre zu erweisen. Ich möchte, dass ihr sie immer als die wunderbaren Menschen in Erinnerung habt, wie ihr sie gekannt habt. Ob als liebende Eltern, wie ich, oder als gute Freunde, oder als fleissige Mitarbeiter. Ich erhebe mein Glas auf meine Eltern und hoffe, dass sie mich hören können, wenn ich sage, dass ich sie liebe und ihnen alles Gute bei ihrem nächsten grossen Abenteuer wünsche. Auf Amos und Ellie.“
„Auf Amos und Ellie!“, wiederholten die Gäste und verfielen in Beifall, während Cara ihr Glas in einem Zug leerte. Dann ergriff sie erneut das Wort. „Nun will ich nicht, dass ihr noch länger trauert. Obwohl ich meiner alten Familie Lebewohl sagen musste, habe ich in den Weasleys bereits eine neue Familie gefunden.“ Molly verdrückte eine Träne, als Cara ihr liebevoll zulächelte. „Auch meine Freunde stehen mir immer zur Seite“, sie prostete in die Richtung von Harry und Hermine, „sowie mein fester Freund, der heute leider nicht hier sein kann.“ Fred sah bei diesen Worten zu Boden und nahm einen weiteren grossen Schluck Wein. „Weiterhin möchte ich euch ein weiteres Mitglied meiner neuen Familie vorstellen, von dem ich dachte, dass er gar nicht existierte.“ Cara sah hinunter auf Severus, der bis anhin still dagesessen und ihren Worten gelauscht hatte. Sie nickte ihm zu und forderte ihn auf sich neben sie zu stellen. Langsam und etwas wiederwillig erhob er sich. „Die meisten von euch kennen ihn bereits, doch nicht als den Menschen, den ich vorige Woche kennenlernen durfte. Severus ist mein Patenonkel und deshalb unentbehrlich für mich. Er war da, als ich Nachricht darüber erhielt, was meinen Eltern zugestossen war und er war meine Stütze in der Zeit der schlimmsten Trauer. Danke dafür, Sev.“
Cara legte ihm eine Hand auf die Schulter und lächelte ihn an. Verhaltener Applaus kam von den Gästen, doch Severus freute sich über ihre Worte. Harry, Hermine, Ron und Ginny hingegen standen mit offenen Mäulern da. Fred und George wechselten verwirrte Blicke und Molly sah etwas säuerlich aus. „Das waren sehr schöne Worte, deine Eltern wären stolz auf dich. Und ich bin es auch“, sagte Severus, um Cara von den Reaktionen der anderen abzulenken. „Danke. Ich hoffe sie werden mir nicht gleich den Kopf abreissen, weil ich dich als netten Onkel beschrieben habe“, lachte sie und warf einen weiteren Blick über die Schulter. Auch Severus liess ein leises amüsiertes Glucksen hören, ehe er meinte: „Du solltest zu ihnen gehen, ich glaube das erwarten sie jetzt von dir. Ich sollte mich ohnehin verabschieden. Ich habe noch einige Klausuren zu korrigieren.“
Cara nickte und verabschiedete sich. Sie sah zu, wie Severus in den Kamin stieg und winkte ihm zu, ehe er in grünen Flammen aufging und nur noch schwarzer Rauch zu sehen war. Wenige Sekunden später standen Ginny und Hermine neben ihr. „Dein fester Freund, der heute leider nicht hier sein kann?!“, sagte Hermine barsch, doch Ginny stiess ihr den Ellbogen in die Seite.
„Seit wann?“, bohrte sie weiter.
„Nur ein paar Wochen …“
Hermine verschränkte die Arme vor der Brust. „Immerhin hat eine von uns Glück in der Liebe …“
„Von wem sprecht ihr?“, wollte Ron wissen, als er mit Harry den Raum betrat. Hermine wandte sich sogleich ab und stürmte davon. „Jungs, ich muss euch etwas sagen“, warf Cara ein. Die beiden sahen sie erwartungsvoll an. „Ich bin wieder mit Draco zusammen. Ich dachte nur, ihr solltet es wissen …“
Es stellte sich heraus, dass Ginny wirklich richtig lag, denn keiner der beiden kam auf die Idee ihr unangenehme Fragen zu stellen. Immerhin war heute der Tag, an dem ihre Eltern beerdigt wurden.


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