Er lächelte. Er lächelte sie an, aber es war kein ehrliches Lächeln. Sie stand neben ihm und lächelte ebenfalls. Ihr Lächeln war um einiges aufrichtiger, denn sie sah ihn dabei an. Sie sah ihn an und musste lächeln, weil er ihr Glück war.
Aber sie war nicht seines. Er lächelte nicht ehrlich. Er war unehrlich. Er hatte sie verlassen.
Das, was sie sah, passte nicht zu dem, was sie fühlte. Sie zerriss es. Sie zerriss das Foto und warf die eine Hälfte in die Flammen des Kaminfeuers. Besser so.
Jetzt passte es. Sirius unehrliches Lächeln. Jetzt passte es – ohne eine glückliche Spencer neben ihm.
Und sie schwor sich, dass dies das erste Mal wäre, wo sie ihn wirklich sah. Sein wahres Ich. Ein Verräter, der sie verlassen hatte, um sich selbst zu retten.
Was er nicht wusste … er hatte nur Bruchstücke einer Person zurückgelassen.
Sie war nicht mehr ganz.
Sie war kaputt.
Er schrie sie an. Er brüllte. Sein alkoholisierter Atem schlug ihr ins Gesicht. Genauso seine harte Faust. Blut. Salzige Tränen. Schmerzen.
Ein Schlag.
Das Foto segelte zu Boden und sie versuchte, den Mann vor sich zu fixieren, doch er verschwamm immer wieder vor ihren tränennassen Augen.
Es war ihr egal.
Der Schmerz war nicht einmal schlimm. Der in ihrem Inneren war schlimmer. Um ein tausendfaches.
Sie ließ es über sich ergehen, als würde der Mann ihr einen Vortrag über Einhörner halten. Sie ließ es über sich ergehen, denn mehr konnte doch nicht kaputt gehen.
Sie hatte schon alles verloren, was ihr wichtig gewesen war.
Sie hatte ihre Hoffnung verloren.
Das hier war ihr Schicksal. Das war ihr Leben und sie bekam kein Anderes, weil sie es sich wünschte. Sie musste es nur akzeptieren. Akzeptieren, damit leben, sich fallenlassen.
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All unsere Freunde fanden es unheimlich, so nahe am Friedhof zu wohnen, doch wir mochten das. Ich habe noch immer viel für Friedhöfe übrig - sie sind eine großartige Fundgrube für Namen.