von Legolas
Kuckuck, ist noch jemand da? Ich hoffe, es liest noch jemand mit hier... Ich habe mal wieder ein kleines Kapitelchen über die liebe Claire geschrieben, zwei weitere sollen kurzer Zeit folgen, ich habe eine kleine Überraschung für samstag geplant, drückt die Daumen, dass es klappt :) Viel Spaß mit diesem kleinen, aber feinen Kapitel!
17. Ein Stück Musik von Hand gemacht
Sirius war erstaunt, wo hatte seine Tochter nur gelernt, so wundervoll zu musizieren? Von ihm hatte sie das Talent sicher nicht.
„Hast du auch schon einen Text dazu?“ fragte er, als Claire ihr Klavierspiel beendet hatte.
„Noch nicht so richtig. Da arbeite ich noch dran.“ Sie lächelte ihn an. „Aber ich habe eine Idee. Soll ich dir den Anfang mal spielen?“
Sirius nickte, lehnte sich wieder im Sessel zurück und schloss die Augen, um ihr konzentriert zuzuhören.
Claire begann mit einigen Takten Klavierspiels und fing dann an zu singen: „Ich will nicht gehorsam, gezähmt und gezogen sein. Ich will nicht bescheiden, beliebt und betrogen sein. Ich bin nicht das Eigentum von dir, denn ich gehör' nur mir.“ Sie schaute ihn an. „Wie gefällt es dir?“
„Es klingt wundervoll.“
„Ich bin mir nicht sicher, ob ich es rockiger will oder ob es so passt.“ Claire drehte sich auf ihrem Klavierhocker hin und her.
„Darf ich dir einen Rat geben?“
Claire nickte und drehte sich weiter.
„Lass es so. Das Gefühlvolle steht dir.“
Claire stoppte und schaute ihren Vater mit großen Augen an.
„Es macht einen aber auch unglaublich verletzlich.“ Sie blinzelte eine Träne weg und drehte Sirius den Rücken zu. Sirius atmete tief durch. Warum sagte er immer das Falsche?!
„Wenn man Gefühle zeigt, wird da doch eh nur drauf rumgetrampelt.“ Claire stand energisch auf und lief an Sirius vorbei, doch der bekam sie gerade so am Arm noch zufassen.
„Ich lasse nicht zu, dass dir nochmal jemand weh tut.“ Er wollte sie in eine Umarmung ziehen, doch Claire versuchte ihn wegzustoßen.
„Jeden, den ich in meinem Leben geliebt habe, hat mich verletzt. Niemand will mich.“ Sie hämmerte gegen seine Brust, doch er hielt sie fest, versuchte ihr Haar zu streicheln. „Ich möchte, dass du bei mir bleibst. Du bist meine Tochter. Ich habe mich lange genug nicht um die kümmern können. Lass es mich jetzt machen.“ Er drückte sie an seine Brust- sie ließ es zu und weinte. Sie weinte ihren ganzen Kummer aus sich heraus. „Ich bin für dich da. Für immer.“
Sirius weiß nicht, wie lange sie im Zimmer standen, bis Claire langsam aufhörte zu weinen und nur noch stand, weil er sie festhielt. Vorsichtig nahm er sie auf den Arm.
„Möchtest du ins Bett oder sollen wir noch in die Bibliothek an den Kamin sitzen?“
„Bibliothek“, nuschelte sie an seiner Schulter. Sirius zauberte einige weiche Kissen auf das Sofa und legte Claire dann darauf. Dann zauberte er ein Tablett mit einer Kanne ihres Lieblingstees und einigen Keksen auf das kleine Beistelltischchen und drückte Claire die bunte Blümchentasse mit dampfendem Tee in die Hände.
„Trink das, dann geht es dir besser.“ Sirius lächelte ihr aufmunternd zu, schnappte sich einen Keks, wickelte Claire in eine Decke und setzte sich neben sie.
„Es tut mir leid, dass ich nicht für dich da sein konnte.“
„Kannst du ja nichts dafür“ Sie kuschelte sich in die Decke ein. Sie schloss kurz die Augen und ein paar dicke Wollsocken erschienen an ihren Füßen.
„Ganz die Mama.“ Kicherte Sirius. „Verfroren ohne Ende und immer einen stablosen Spruch parat.“
„Erzähl mir von ihr. Wie ist sie so gewesen?“
„Du siehst ihr unglaublich ähnlich.“
„Und wie war sie so?“
Sirius merkte, dass Claire erschöpft war. „Sie war ein sehr lebenslustiger Mensch, als sie jung war. Wir haben viele lustige Familienfeste verbracht. Wobei die Feste an sich nie lustig waren. Aber die Gemeinschaft mit deiner Mum und ihrer Schwester Andromeda war immer gut. Narzissa war die Spaßbremse. Die, die uns verpetzt hat, wenn wir uns davon schleichen und mit Muggelkindern spielen wollten. Ich glaube, das Rebellische hast du von ihr.“
Claire kicherte. „Habt ihr in der Schule viel zusammen gemacht?“
Sirius verneinte. „Eigentlich nicht. Sie hatte in Slytherin ihre Freunde, ich meine in Gryffindor. Aber wir haben uns nie angefeindet, falls du das meinst. Obwohl wir uns manchmal in Hogsmeade getroffen haben, wenn es ihr zu blöd wurde, mit den anderen Slytherins.“
„Und dabei hat euch nie jemand erwischt? Weil es ist nicht sooo einfach, aus Hogwarts herauszukommen.“
„Nein, wir kannten genug Wege, rauszukommen. Aber woher weißt du, dass es nicht so einfach ist?“
„Naja, es ist schon einfach, wenn man weiß wie es geht.“ Sie zwinkerte ihm zu. „Du weißt, ich war mit Fred und George befreundet. Da ist es einfach, rauszukommen.“
„Will ich wissen, warum du rauskommen wolltest?“
„Wenn du es genau wissen willst, um meine Jungfräulichkeit zu verlieren.“ Claire streckte ihm die Zunge raus. Er war erleichtert, wenn sie schon wieder so frech werden konnte, hatte sie ihren Zusammenbruch von vorhin gut verkraftet.
„Das waren jetzt die Details, von denen ich erhofft hatte, dass sie mir erspart blieben.“ Sirius schob sich einen Keks in den Mund. „Du hast dich also für diesen Johnny davon geschlichen?“
„Klar, glaubst du, es ist aufgefallen, wenn ich ein Wochenende nicht in der Schule war?! Ich bin freitags nach der Schule ab und kam sonntagabends wieder. War total einfach.“
„Und was habt ihr dann das Wochenende über gemacht? Man kann seine Jungfräulichkeit, soweit ich informiert bin, auch als Frau nur einmal verlieren?“
Claire grinste. „Du weißt, was Menschen tun, wenn sie sich fuurchtbar lieb haben?“ Ihre Stimme stolperte. „Nun, damals hatten wir uns noch lieb.“ Sie schloss die Augen und atmete den Duft des Tees ein. „Wir haben Musik gemacht, miteinander geschlafen, gekifft, getrunken. Und am Sonntag habe ich mich dann früh ins Bett gelegt, damit ich am Montag wieder fit war.“
„Und das ist nie aufgefallen?“
„Doch, als Remus in meinem letzten Jahr an der Schule war. Ihm ist es aufgefallen. Aber in dem Jahr ging sowieso alles drunter und drüber.“
„Warum?“
„Weil du da ausgebrochen bist. Und jeder wusste, dass ich deine Tochter bin. Aber darüber möchte ich heute echt nicht sprechen.“
Sirius nickte und aß auch die letzten Kekse noch auf. Claire zauberte sich ein Buch herbei und begann zu lesen.
Wenn es euch gefallen hat, lasst mir doch einen Kommentar da. Falls es euch nicht gefallen hat, lasst mir trotzdem einen Kommentar da :) Der Titel dieses Kapitels stammt vom gleichnamigen Lied von Reinhard Mey, ich mag seine Musik einfach, er trifft den Nagel immer auf den Kopf. Den Text den Claire singt, stammt aus dem Musical "Elisabeth" vom Lied "Wenn icih tanzen will", ich verdiene damit natürlich genauso wenig Geld wie mit dieser FF ;)
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