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Fanfiction

Eine seltsame Beziehung - Seelenwanderung

von Testhrus

Die Tür zur Krankenstation ging auf und Professor Elber trat herein. Mit einer Hand hielt er sein rechtes Handgelenk und meinte zu Madam Pomfrey „Poppy, könnten Sie mir helfen? Mein Handgelenk ist glaube ich gebrochen.“ Sie führte ihn an das Bett nebenan und untersuchte seine Hand. Dann verschwand sie wortlos in ihr Büro um etwas zu holen. Professor Elber drehte sich zu Harry und Luna und sagte zu beiden: „Hallo Harry“, zu Harrys Körper schauend, „Hallo Luna“, zu Lunas Körper schauend, „auch der Gnade unserer Krankenschwester ausgesetzt?“

Beide mussten schmunzeln. „Ja Professor, aber ich bin nicht Harry“, sagte Luna (immer noch in Harrys Körper steckend).

„Genau“, meinte Harry (in Lunas Körper steckend), „und ich bin nicht Luna.“

Professor Elber hob ungläubig eine Augenbraue. Schweigend blickte er zwischen Luna und Harry hin und her. Mit seiner gesunden Hand griff er sich an sein Kinn und rieb es leicht, so als ob er überlegen würde, und sah beide immer noch abwechselnd an.

Die Tür zu Madam Pomfreys Büro ging auf und sie kam mit einer Dose Salbe und ein paar Verbänden herein. Sie öffnete den Schraubverschluss und salbte vorsichtig Professor Elbers Handgelenk ein, um es danach zu verbinden. Anschließend sagte sie „Bleiben Sie noch hier, solange die Salbe wirkt und halten Sie Ihr Handgelenk ruhig. Ich komme dann wieder zum Verband entfernen. Dann können Sie gehen.“ Professor Elber nickte, sein Blick immer noch auf Luna und Harry gerichtet.

„Aber was soll jetzt aus den beiden werden?“, fragte Professor McGonagall.

„Was soll mit den beiden schon sein; die werden ganz normal ihren Unterricht weitermachen. Alle anderen Möglichkeiten sind zu kompliziert und führen zu mehr Problemen, als wir lösen oder handhaben könnten“, sagte Professor Elber. „Vor allem erzeugt es zu viele Gerüchte. Ein Pärchen allein auf der Krankenstation in der Nacht. Eine mysteriöse Krankheit. Die Schüler werden sonst was denken. So wissen zwar alle Bescheid, können aber damit umgehen und es entstehen weniger Gerüchte.“

Professor McGonagall drehte sich zu ihm um und meinte: „Wie kannst du so was sagen â€¦â€œ

„Ich stimme ihm zu“, antwortete Professor Dumbledore. „Wenn ich mir die Alternativen durch den Kopf gehen lasse. Es wäre dann so, dass die beiden Extrastunden bekommen würden, oder ihren Stoff und die Hausaufgaben hierher geliefert bekommen.“

„Ja, aber“, entgegnete Professor McGonagall.

„Nein, nein. Es ist besser, wenn die beiden ihren Unterricht so normal wie möglich durchziehen.“

„Aber, wie stellen sie sich das vor? Mister Potter in Miss Lovegoods Körper im Jungenschlafsaal der Gryffindors“, hielt ihm Madam Pomfrey entgegen.

„Ja, was soll damit schon sein. Wir reden immer noch von Harry – und nichts für ungut Luna, auch von Ihnen – er wird wohl kaum die Lust auf ein romantisches Abenteuer mit einem seiner Zimmergenossen haben, nur weil er jetzt in einem Frauenkörper steckt.“

Betretene Stille herrschte nun in der Krankenstation, die nur durch ein leises Kichern von Professor Flitwick durchdrungen wurde, der immer noch an Harrys Bett saß.

Plötzlich stand Luna auf und ging Richtung Toilette. Sie nahm den Griff in die Hand und drückte ihn herunter, als sie Harry ansah und meinte: „Hilfst du mir mal?“

Er antwortete ihr: „Du wirst doch wohl noch alleine aufs â€¦â€œ, stockte dann kurz und sprang aus dem Bett heraus. „In Ordnung, ich komme“ und ging auf Luna zu. Kurz vor der Toilettentür angekommen drehte er sich noch einmal kurz um und sah Professor Dumbledore, wie er mit weit aufgerissenen Augen und der Hand vor dem Mund ein lautes Lachen unterdrückte. Harry musste schmunzeln.

Nachdem Luna ihr Bedürfnis verrichtet hatte und beide wieder aus der Toilette zurückkehrten, meinte Professor Dumbledore: „Ich werde am Besten eure Zimmerkameraden zur Mittagszeit hier her holen, damit diese schon vorab Bescheid wissen und dann zum Abendessen es wohl oder übel bekannt geben müssen.“ Er wandte sich zu Madam Pomfrey. „Dürfen die zwei zum Abendessen heruntergehen, bevor sie die Nacht hier verbringen?“

„Von mir aus“, antwortete sie.

„Also dann“, meinte Professor Dumbledore, „ich werde dann nach dem Mittagessen hier her kommen und eure Zimmerkameraden mitbringen. Gehen wir?“, fragte er die anderen Professoren und marschierte schon Richtung Tür, um kurz darauf die Krankenstation zu verlassen.

Die anderen Professoren schauten die beiden Patienten nur an und verließen kurz darauf auch die Krankenstation.

„Also“, meinte Professor Elber plötzlich, als die drei alleine in der Krankenstation waren, „was genau ist geschehen? Und erzählt mir keine Märchen, oder die Geschichte für die anderen Professoren, wenn ihr wollt, dass ich euch helfe – ohne dass die anderen Lehrer oder Schüler davon Wind bekommen.“ Harry und Luna schauten sich nur an. Professor Elber machte weiter. „Habt ihr vorher schon etwas ähnliches erlebt? Und vor allem wann?“

Harry und Luna schauten sich immer noch an.

Dann begann Luna plötzlich zu sprechen. „Schon öfters. Wir können schon seit Monaten die Gedanken des anderen lesen und wenn wir uns darauf konzentrieren durch die Augen des anderen sehen und mit den Ohren des anderen hören und manchmal auch die Kontrolle über den anderen übernehmen. Aber am Besten war es beim Sex.“ Harry errötete sofort und wollte schon protestieren, hielt sich aber aus irgendeinem Grund zurück. „Dann war es so, als ob wir für kurze Zeit die Körper gewechselt haben.“

Professor Elber nickte und meinte: „Das würde einen Teil erklären. Aber wo habt ihr miteinander geschlafen? Das ist die viel interessantere Frage.“

„Professor“, sagte Harry jetzt, „ich glaube Sie wissen sehr genau, wo. Sie haben uns dort schon einmal getroffen und etwas von Sardak und Selvine gesagt.“

„Ah ja. Westflügel dritter Stock?“, fragte Professor Elber.

„Genau“, antwortete Luna.

„Wie viele wissen noch davon, außer euch Zweien?“

„Niemand“, log Harry.

Doch Luna warf ein: „Eigentlich alle Pärchen in Hogwarts von denen wir wissen.“

Harry schaute vollkommen geschockt Luna an (eigentlich seinen Körper). „Luna, das sollte doch keiner wissen, besonders kein Lehrer.“ Harry zuckte zusammen und biss sich auf die Zunge. Das wollte er vor Professor Elber nicht sagen.

„Ah ja, dann bin ich wohl der erste und einzige Lehrer, der davon je etwas erfahren wird.“

„Ja“, antwortete Harry kleinlaut.

„Das macht nichts, ihr könnt mit den anderen Pärchen reden und mich, wenn ihr wollt, mal einladen. Ich werde einen Teufel tun und euch verraten. – Ich glaube ich habe euch gegenüber schon einmal etwas aus versehen ausgeplaudert; über Selvine und Sardak. Ich war es, der ihnen damals die nötigen Sprüche und Zauber lehrte. Aber dass daraus so etwas wurde, wusste ich nicht. Es scheint, als ob da etwas schief gelaufen ist, und das muss korrigiert werden. – Haben die anderen Pärchen auch solche Symptome gezeigt?“

Symptome, dachte Harry das hört sich nach einer Krankheit an.

„Nicht dass uns welche bekannt wären“, antworte Luna frei heraus und dann zu Harry gewandt: „Erinnerst du dich an den Eintrag über die Empfindungen der Pärchen, ob es dem Partner gut geht?“ Harry nickte. „Es kommt nur sehr selten vor“, sagte Luna zu Professor Elber gewandt, „dass zwischen den Pärchen mehr ist, stand in dem Buch, dass die beiden hinterlassen haben.“

Professor Elber hob eine Augenbraue. „Davon haben die mir nie etwas erzählt.“

„Sie haben die beiden gekannt?“, fragte Harry.

„Ja“, antwortete Professor Elber. „Wir hatten uns in den Ferien öfter getroffen und uns sehr gut verstanden.“

Die Tür zur Krankenstation ging wieder auf und Madam Pomfrey kam mit einem kleinen Schubwagen voller Flaschen, Tiegeln und kleinen dampfenden Kesseln zurück. Vor dem Krankenbett von Professor Elber blieb sie stehen, schaute auf ihre Uhr, die sie immer um den Hals hängen hatte, ging zu Professor Elber und nahm ihm den Verband ab. „Sie können gehen, Frederick.“

„Danke“, antwortete er und stand auf. Dann wandte er sich Harry und Luna zu und meinte: „Ich sehe euch später. Ich muss mich jetzt erst einmal einlesen.“

„Wie geht es Draco?“, fragte Harry plötzlich.

„Seelisch etwas angespannt, aber körperlich ganz gut“, antwortete ihm sein Professor. Dann ging er weiter, verließ die Krankenstation und lies einen nachdenklichen Harry, sowie Luna mit Madam Pomfrey zurück.

Diese nahm wieder ihren Wagen, fuhr damit in ihr Büro und schloss die Tür.

„Musste das sein, dass du so freizügig gegenüber Professor Elber warst?“, zischte Harry.

„Weißt du, Harry“, antwortete Luna, „er ist vielleicht der einzige, der uns hierbei helfen kann. Hast du Dumbledores ratloses Gesicht gesehen? Und wenn er keinen Rat weiß und auch Madam Pomfrey mehr als überfordert ist – Ich möchte nicht nach St. Mungo's.“

„Aber dann gleich Professor Elber davon zu erzählen, wie wir Sex hatten?“

„Erinnerst du dich“, machte Luna weiter, „als wir ihn im dritten Stock getroffen haben? Er wusste von Selvine und Sardak und zudem habe ich so ein Gefühl bei ihm, dass wir ihm trauen können.“

Harry sagte nichts, sondern schaute statt dessen an sich herunter.

„Gefällt dir mein Körper, Harry?“, fragte Luna.

„Ja – äh nein, – äh – ja“, stammelte Harry.

Luna lachte nur. „Weißt du Harry, von unserer gegenwärtigen Lage abgesehen, ich glaube nicht, dass unsere Beziehung weiterhin einen Sinn hat.“

Harry schaute erstaunt auf, nickte aber stumm. Er atmete tief ein und fügte dann hinzu. „Da hast du vermutlich recht.“ Es schmerzte zwar, aber irgendwie hatte Luna recht. Sie liebten sich wirklich nicht mehr. Die Trennung vor dem Valentinstag hatte es gezeigt.

Plötzlich ging die Tür auf und Ron und Hermine stürmten herein. „Alles in Ordnung mit dir, Harry?“, fragte Hermine, ihre Hände bereits um Harrys Hals geschlungen.

„Ja“, antwortete Harry und Hermine drehte sich erstaunt um.

„Hallo Luna, ich habe dich gar nicht bemerkt“, meinte sie.

„Ich bin nicht Luna, ich bin Harry.“

Hermine schaute erstaunt und drehte sich dann zum vermeintlichen Harry um.

„Ja, das stimmt, ich bin Luna“, antwortete Luna in Harrys Körper. „Wir haben aus irgendeinem Grund unsere Körper getauscht.“

Hermines Augen weiteten sich und auch Ron war sprachlos. Die Tür zur Krankenstation ging abermals auf und Professor Dumbledore kam mit den anderen drei Jungs aus Harry Schlafraum und weiteren vier Ravenclaw-Schülerinnen herein. „Ah ich seh' schon, Hermine und Ron wissen bereits Bescheid.“

„Nein,“ warf Harry ein, „sie sind gerade eben erst hereingekommen und wissen nur, dass ich – äh.“

Dumbledore winkte ab, drehte sich herum und sagte dann: „Setzt euch erst einmal irgendwo hin. Wir müssen eine private Unterhaltung führen.“ Er lief durch die Gruppe hindurch und schloss die Türen zur Krankenstation. Professor Dumbledore kehrte zurück und setzte sich auf das Bett an Harrys (Lunas Körper) Fußende, die Füße leicht baumelnd und begann zu erzählen. „Bevor hier einige denken ich sei verrückt; ihr bekommt die Gelegenheit all dies nachzuprüfen. – Zunächst einmal, hier seht ihr Harry,“ er deutete auf Lunas Körper „und Luna“, er deutete auf Harrys Körper. „Und nein, das ist kein Missverständnis. Die beiden haben wirklich ihre Körper getauscht“, erklärte ihnen Dumbledore.

Betretenes Schweigen herrschte auf der Krankenstation. „Was soll das bedeuten?“, fragte Elisabeth, eine Zimmerkollegin von Luna.

„Dass bis auf weiteres die beiden ihren gewohnten Tagesablauf weiterführen, bis wir eine Lösung haben. Ich werde beim Abendessen die Problematik der ganzen Schule mitteilen, aber ihr als Zimmerkollegen solltet es schon vorher wissen, da ihr mit den beiden ja im selben Zimmer schlaft. Es wird also für euch genauso eine Umstellung werden. Zumindest optisch.“

„Heißt das“, unterbrach ihn Seamus, „dass Harry“ (er zeigte auf Luna), „ganz normal bei uns schlafen wird?“

„Ich denke ja“, antwortete Professor Dumbledore.

„Ja aber, er ist ein Mädchen,“ entgegnete Neville.

„Nur weil er in einem weiblichen Körper steckt, heißt das noch lange nicht, dass er auch wie ein Mädchen denkt. Es handelt sich hier immer noch um Harry und Luna“, antwortete Professor Dumbledore.

Man hörte einige Schüler schlucken und mit großen Augen die beiden anschauen. „Mir ist klar, das wird sicherlich für alle hier peinlich, besonders für die beiden hier, aber es gibt keine andere Lösung, ohne noch größere Probleme.“

„Meinen Sie nicht, dass es komisch für ein Mädchen wäre â€¦â€œ, fing Seamus an, aber Harry unterbrach ihn.

„Nur weil ich im Körper eines Mädchens stecke, heißt das noch lange nicht, dass ich mich plötzlich zu Jungs hingezogen fühle und â€¦â€œ

Dumbledore lachte und auch die anderen konnten ihr Lachen nun nicht mehr unterdrücken.

Nach einer Weile meinte Dumbledore: „Ich gehe dann mal wieder, ihr könnt euch noch etwas unterhalten, bevor ihr dann zum Unterricht müsst. Harry und Luna kommen erst zum Abendessen.“ Er drehte sich um und sagte zu den beiden: „Ich hole euch dann ab.“

Harry und Luna nickten.

„Tja Harry“, meinte Seamus, der Harrys Körper ansah bevor er seinen Irrtum bemerkte und schnell zu Luna wechselte, „wie fühlst du dich?“

„Komisch“, antwortete Harry.

„Aber ich denke, diese seltsame Erfahrung hat vielleicht auch etwas Gutes“, machte Luna weiter.

„Und was?“, wollte Dean wissen.

„Weiß ich noch nicht, aber alles hat sicherlich einen Zweck. Zumindest ist es eine gute Erfahrung.“

„Ob die Erfahrung so gut ist, stellt sich noch raus“, meinte Harry.

Die Tür zur Krankenstation ging wieder auf und Professor Vector steckte ihren Kopf durch den offenen Spalt der Tür. „Miss Lovegood, alles klar. Sie können mit Harrys Körper nun zu den Mädchenschlafsälen. Es ist alles mit Professor Flitwick abgeklärt.“ Sie zog ihren Kopf wieder zurück und schloss die Tür.

„Was war das denn?“, fragte eine von Lunas Zimmergenossinnen, die Harry nicht kannte.

Luna antwortete ihr. „Du weißt doch, Sandra, dass normalerweise Jungs nicht zu den Mädchenschlafsälen dürfen. Vermutlich hat Professor Flitwick das für Harrys Körper aufgehoben.“

„Ah“, sagte sie.

„Und was passiert jetzt?“, fragte Elisabeth mit leichtem Glitzern im Auge.

„Was soll schon sein?“, antwortete Luna. „Ich werde ganz normal weitermachen. Die Klassen besuchen, unsere abendlichen Gespräche führen.“

Jetzt herrschte betretenes Schweigen im Raum. Dann ertönt die erste Glocke zum Unterrichtsbeginn. Kurz darauf waren die beiden auf der Krankenstation allein.

„Harry, da gibt es noch etwas, was du wissen musst“, sagte Luna nach einigen Minuten. Er drehte sich zu ihr um, verließ sein Bett und lief zu ihrem. Dann setzte er sich neben sie. „Ich habe bald meinen Monatszyklus“, sagte Luna und blickte Harry an.

Er bekam große Augen. Was will mir Luna sagen?, dachte er.

„Meine Monatsblutung“, fügte Luna hinzu. „Jedes Mädchen ab einem gewissen Alter bekommt sie.“ In Harry kam leichte Panik auf. „Und außerdem mag ich keine Binden. Ich benutze Tampons.“ Harry wurde schwindelig. Er ließ sich auf das Bett zurückfallen. „Also hör mal. Das ist nichts ekliges. Ich mache das an fünf Tagen im Monat durch. Eigentlich unterliegt das einem 28-Tage Zyklus. Ähnlich dem des Mondes. Wenn du weißt, wie der Mondzyklus ist, dann wirst du keine Probleme mit meinem – deinem Zyklus haben.“

Harry entschloss sich die Augen zu schließen und Lunas Ausführungen zu lauschen. „Fahr fort, Luna.“

„Ich finde Binden nicht so ansprechend. Ich sehe sie als Fremdkörper in meinem Slip an. Deshalb nehme ich während der fünf Tage Tampons. Sie hinterlassen außerdem ein angenehmes Gefühl beim Einführen. Du musst dich daran gewöhnen, sie zu wechseln. Die ersten beiden Tage zweimal, mittags und abends. An den anderen beiden Tagen reicht es abends. Ich mache das immer nach dem Waschen. Erschrecke nicht, wenn du Blut darauf siehst. Am zweiten Tag kommt am meisten Blut zum Vorschein. Wir können das nachher mal üben. Oder du nimmst dir eine von meinen Zimmergenossinnen zu Hilfe. Die werden dir sicher gerne helfen.“

Harry öffnete seinen Augen wieder und sah Luna ins Gesicht. Er beruhigte sich wieder und fing leicht an zu lächeln. „Wäre ich als Mädchen geboren worden, dann wäre das alles ganz normal für mich“, sagte er.

Luna nickte und schloss ihre Augen.

Harry ließ die letzten Tage und Wochen an seinem inneren Auge vorbei gleiten. Dann dachte er an Ginny. Jedes mal, wenn er sie sah, machte sich in seinem Inneren etwas bemerkbar und er hatte so etwas wie ein schlechtes Gewissen. Er konnte es sich nicht erklären. Dann erinnerte er sich an seinen Kuss mit ihr, in Arabellas Haus, und wie er zu ihr sagte, sie sei wie eine Schwester für ihn. „Nein, du bist viel mehr für mich“, flüsterte er leise in den Raum hinein.

„Ich hoffe doch, du meinst mich“, hörte er jemand sagen und spürte einen Kuss auf seiner Wange.

Erschrocken öffnete er die Augen und sah Ginny. Doch als er richtig realisierte, dass sie es war, verblasste sie und war einen Augenaufschlag später verschwunden. Harrys Magengegend wurde wärmer und er spürte Schmetterlinge in seinem Bauch, als er an sie dachte. Dieses Gefühl hatte er bei Luna nicht, obwohl er sich zu ihr hingezogen fühlte. Doch diese Anziehung war mit dem Körpertausch irgendwie verflogen. Und vermutlich würde sie auch nicht mehr wiederkommen.

* * * * *


Als die Tür zur Krankenstation aufging und Dumbledore hereinkam, saßen Harry und Luna auf Lunas Bett und unterhielten sich. Beide schauten auf, als der Schulleiter die Krankenstation betrat, auf sie zulief und sich neben Luna auf das Krankenbett setzte. Nach einem Moment des Schweigens fragte Dumbledore die beiden: „Bereit?“

„Ja“, antworteten beide fast gleichzeitig.

„Gut. Es läuft folgendermaßen ab: Wir gehen jetzt gemeinsam in die Große Halle und ihr lauft neben mir her bis nach vorne zum Lehrertisch. Dort werde ich dann die Situation den anderen erklären. Alles klar?“

„Ja“, antworteten beide abermals.

Nachdem Dumbledore aufgestanden war, folgten ihm Harry und Luna. Schweigend gingen sie die Treppen hinunter auf dem Weg zur großen Halle, neben Professor Dumbledore herlaufend.

„Gibt es keine andere Möglichkeit, als es allen zu sagen?“, fragte Harry nun doch.

„Ich fürchte nein, Harry. Du weißt ja, wie sich Nachrichten, und vor allem Geheimnisse, im Schloss verteilen. Ich möchte Spekulationen so weit als möglich vorbeugen.“

„Verstehe“, fügte Harry hinzu.

Die Türen der großen Halle waren bereits geschlossen, als die drei unten ankamen. Dumbledore öffnete sie und erlangte somit die Aufmerksamkeit aller. Gemeinsam mit Luna und Harry lief er durch die Tischreihen Richtung Lehrertisch. Vorne angekommen drehte er sich Richtung Saal und wartete, bis Harry und Luna ihre Plätze neben ihm eingenommen hatten. Sie trugen Umhänge ohne spezielle Hauszuordnung und ihre Krawatten waren schwarz und mit dem Hogwarts-Wappen bestückt.

„Diese beiden hier“, fing Dumbledore an und augenblicklich verstummt der ganze Saal. Es war so leise dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können, „haben aus einem mir nicht bekannte Grund â€¦â€œ, leises Kichern war von Seiten der Slytherins zu hören und insbesondere Malfoy schaute, wie Harry auffiel, auf Luna.

Harry wunderte sich, warum er ausgerechnet Luna anschaute, aber dann erinnerte er sich, dass er ja in Lunas Körper steckte. Lunas Körper, dachte Harry, ich stecke tatsächlich in einem Mädchenkörper.

Dumbledore fuhr fort, „ihre Körper getauscht.“ Das leise Kichern der Slytherins verstummte und Ratlosigkeit machte sich auf fast allen Gesichtern in der großen Halle breit. „Es wird sich für die beiden nichts ändern, außer dass Miss Lovegood hier“, Dumbledore zeigte auf Harrys Körper, „und Mister Potter hier“, Dumbledore zeigte auf Lunas Körper, „im Körper des anderen Stecken. Sie werden wie gewohnt in ihren jeweiligen Häusern leben, arbeiten und sich ihren sozialen Kontakten widmen.“

Vereinzelte Schüler begannen zu lachen und zu kichern und vereinzelte Huhuuuu-Rufe drangen durch die Große Halle.

Soziale Kontakte, dachte Harry. Ich hatte mit Luna genug soziale Kontakte. Aber was, wenn ich mich in ein Mädchen verliebe? In Lunas Körper kann ich mich doch kaum an ein Mädchen ran machen. Vor allem nicht an Ginny. Außer sie steht auf Frauen. Harry verwarf seine Gedanken wieder und lauschte weiter Dumbledores Erklärungen.

„Beide wurden heute Morgen bewusstlos aufgefunden und in den Krankenflügel gebracht.“ Dumbledore legte seine Hände auf die Rücken der beiden und schloss: „Ihr könnt euch setzen und euer Abendessen genießen, falls ihr in eurem Zustand Hunger habt.“

Harry und Luna trotteten zu ihren Plätzen an ihren jeweiligen Haustischen und nahmen neben ihren Kollegen Platz.

In dieser Nacht konnte Harry nicht schlafen, obwohl er müde in seinem Bett lag. Er ließ seine Gedanken gleiten und schaute ohne besonderes Ziel durch sein mondlicht-durchflutetes Zimmer. Seit einiger Zeit schlief er wieder mit offenen Bettvorhängen, da es draußen wieder etwas wärmer wurde. Ich glaube, ich muss meine morgendliche Jogging-Runde abkürzen, ich glaube nicht, dass Lunas Körper an das gewöhnt ist – Lunas Körper. Er schaute sich nun vorsichtig im Zimmer um und hörte Neville und Seamus leicht schnarchen. Dean lag wie immer auf dem Bauch und auch Ron atmete ruhig und gleichmäßig. Langsam zog er seine Bettdecke zurück und blickte an sich herunter. Er hob seine Hände an und glitt unter sein Nachthemd, das er als Mädchen nun an hatte.

Er erinnerte sich, wie Dean, Seamus, Ron und Neville ihn leicht sabbernd und mit offenen Augen beobachteten, als er sich zur Nachtruhe umziehen wollte. Erst als er nur noch in Unterwäsche da stand und ihren Gesichtsausdruck bemerkte, zog er sich hinter eine spanische Wand zurück und dort auch um.
„Ach menno“, hörte er Dean sagen.
„Genau“, pflichtete ihm Seamus bei.
„Sie wird es von uns nie erfahren.“
„Aber von mir“, antwortete Harry hinter der Wand hervor.


Er schmunzelte nun und seine Hände kamen seinen Brüsten immer näher. Er umspielte sie mit seinen Fingerkuppen und wand sich in kreisenden Bewegungen um sie herum, seinen Brustwarzen nähernd. Die Berührung seiner eigenen Hände ließ ihn leise aufstöhnen. Er versuchte so ruhig wie nur möglich zu sein und brach sofort ab, als er auch nur die geringste Änderung seiner Zimmergenossen wahrnahm. Er erkundete noch eine Weile seinen neuen Körper und schlief dann gegen ein Uhr morgens ein.

Harry stand auf einer Wiese und spürte eine laue Sommerbriese. Er sah sich staunend um. Rings herum waren lauter Bäume. Er stand also auf einer Lichtung mitten im Wald, vermutete er. Dann erspähte er eine Gestalt, die langsam auf ihn zukam. Es war Luna. Er ging auf sie zu und nahm sie, als er sie erreichte, in seine Arme. Gemeinsam setzten sie sich ins Gras und unterhielten sich.


Harry wachte erfrischt wieder auf und begann sich zum Joggen anzuziehen. Unten angekommen, traf er auf Ginny.

„Guten Morgen, Lu– Harry“, sagte sie.

„Guten Morgen, Ginny“, sagte Harry.

Beide schlüpften durch das Portraitloch, hinunter zur großen Halle und öffneten das große Tor, um draußen mit ihren Aufwärmübungen zu beginnen. Ihr Weg führte hinunter zum Quidditch-Feld und ein Stück um den großen See herum. Kurz vor ihrem üblichen Wendepunkte, musste sich Harry setzen.

„Ginny, warte, mein Körper kann nicht mehr, ich brauche eine Pause.“

Ginny drehte sich um und lächelte. „Ich glaube, wir sollten Luna überreden, in Zukunft mit uns zu joggen.“

Harry schmunzelte. „Luna – weißt du, Ginny“ und er zog sie neben sich auf den Boden, „Luna und ich haben uns auf der Krankenstation gestern getrennt. Wir sind nicht mehr länger ein Paar.“

Harry konnte in Ginnys Augen ein Leuchten sehen. „Weißt du, Ginny“, sagte Harry, als er ihr direkt in die Augen sah, „wenn ich nicht in Lunas Körper stecken würde, dann würde ich dich jetzt küssen.“

„Ist das alles?“, fragte sie mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht. „Mich würde das nicht abhalten.“

„Ginny, hör auf, ich werde sonst noch rot.“ Harry atmete tief durch, stand dann auf und meinte nur: „Joggen wir zurück.“

Auf dem Rückweg zum Schloss blickte er immer wieder zu Ginny und jedes Mal fuhr es ihm durch den Kopf: Mich würde das nicht abhalten.

Dann saßen sie wieder beim Frühstück in der großen Halle, als ihm ein Gedanke durch seinen Kopf fuhr. Ich habe mich in letzter Zeit gar nicht mit Luna unterhalten. Wir haben keinen gedanklichen Kontakt miteinander. Und auch das hineinversetzen in den anderen funktioniert nicht. Warum kann ich Lunas Gedanken nicht mehr wahrnehmen? Er drehte sich zu Luna um und bemerkte, wie sie sich – alleine an ihrem Platz – mit Professor Flitwick unterhielt, der sich neben sie gesetzt hatte. Er stand gerade auf um zum Lehrertisch zu gehen, als Harry Lunas Blick auffing. Sie sagte ihm mit ihren stummen Mundbewegungen nur: „Später“.

Nachdem Luna ihm gezeigt hatte, was er während seiner Regel zu beachten habe, führte er sich einen Tampon ein und wechselte ihn über die nächsten fünf Tage präzise aus. Es war eine Sache, als Mann einen weiblichen Körper zu berühren. Aber jetzt in einem zu stecken und sich dort zu berühren, wo er sonst nur Mädchen berühren würde, war etwas vollkommen neues für ihn. Aber daran musste er sich wohl gewöhnen.

Zu anfangs kostete es ihn etwas Überwindung, sich vor Luna auszuziehen, aber sie hatten sich schon mehrmals nackt gesehen und das fiel Harry wieder ein. Zudem befand er sich nicht einmal in seinem eigenen Körper, sondern in dem von Luna.

Es waren drei Tage nach dem mysteriösen Körperwechsel vergangen, als er an Kreacher dachte. Wie er wohl reagieren wird, wenn er mich so sieht? Ob er überhaupt kommt, wenn ich ihn rufe?

Harry kam diesen Morgen, wie auch die Tage zuvor, in die Große Halle zum Frühstücken. Doch dieses Mal zog es seinen Blick nicht nur Richtung Lehrertisch, wie sonst immer, sondern direkt in die Ecke, in der Professor Snape und Professor Elber saßen. Professor Elber war in den letzten Tagen ständig mit dem Gesicht in einem Buch anzusehen, aber heute hatte er ein leuchtendes Buch, mit einem smaragdgrünen Umschlag, der von einem eigenartigen ebenso smaragdgrünen Leuchten umgeben war. Das Buch schwebte leicht schräg in der Luft. Professor Elber aß gemütlich an einem Müsli. Zumindest dachte Harry es sei ein Müsli, da er aus einer für Müsli üblichen Schale löffelte.

Professor Elber ließ seinen Blick durch die Halle schweifen und entdeckte Harry, er ließ ihn weiter gleiten und blieb auch bei Luna hängen. Immer noch sein Frühstück kauend schaute er wieder zurück auf sein Buch und ließ sich nur durch das Löffeln des Frühstücks abbringen. Harry schaute immer wieder zum Lehrertisch, als plötzlich Professor Elber verschwunden war. Erschrocken drehte er sich um, als er eine Hand auf seiner Schulter spürte. „Kommen Sie bitte nach dem Frühstück in mein Büro? Luna weiß schon Bescheid. Ich möchte mich mit Ihnen über Ihr Problem unterhalten.“ Harry nickte kurz und kaute an seinem Frühstück weiter. Professor Elber schaute weiter durch die Halle und ging zu einem der Hausgeister hin. Harry konnte seine Unterhaltung mit der grauen Lady von Ravenclaw nicht hören. Er drehte sich wieder um und frühstückte weiter.

„Was wollte Professor Elber von dir?“, fragte ihn Ron.

„Ich bin mir nicht sicher, aber ich denke, es hat etwas mit meinem Zustand zu tun“, antwortete Harry.

Nachdem Harry zu Ende gefrühstückt hatte, stand er auf und ging zu Professor Elbers Büro. Unterwegs traf er Luna und ging den Rest gemeinsam mit ihr. Er klopfte an die offene Tür, um sich bemerkbar zu machen. Professor Elber winkte die beiden herein und deutete ihnen an, sich zu setzen. Die graue Dame, Ravenclaws Hausgeist, schwebte bereits im Raum und Professor Elber zauberte mit seinem Zauberstab einen Geisterstuhl herbei. Harry und Luna schauten beeindruckt zu. „Nur ein wenig schwarze Magie“, sagte Professor Elber mit einem Augenzwinkern. „Aber erzählt es nicht weiter.“

Harry fiel wieder das smaragdgrün leuchtende Buch ins Auge. „Was ist das für ein Buch, Professor?“, fragte Harry.

„Das“, so antwortete Professor Elber, „ist das grüne Index-Buch der Magie. In ihm ist praktisch jeder Zauberspruch aufgeführt mit einer kurzen Beschreibung. Ich habe es mir geholt, nachdem mir nichts mehr eingefallen ist. Ich habe es per Fernleihe aus einer Bibliothek.“

„So etwas habe ich noch nie gesehen“, antwortete Luna.

„Das glaube ich gerne, es enthält, wie ich schon sagte, sämtliche Sprüche und Hexereien. Auch die, die man allgemein als schwarz-magisch bezeichnet.“

„Oh, das erklärt es natürlich“, meinte Luna.

Professor Elber wandte sich nun zur grauen Lady und fing an, in einer kurzen Zusammenfassung, sie über den Zustand von Harry und Luna zu unterrichten. „Weshalb ich dich nun brauche, Helena, ist, du sollst mir etwas feststellen. Etwas, wozu Geister in der Lage sind, ohne sich einem Zauber zu unterziehen, oder einen Zaubertrank zu sich zu nehmen. Es ist nichts gefährliches; vielleicht ungewohnt.“ Professor Elber ließ seinen Blick über die drei Gestalten in seinem Büro gleiten.

„Haben Sie schon eine Lösung“, fragte jetzt Harry, dem die Situation zusehends unangenehm wurde.

Professor Elber schaute Harry jetzt an und meinte: „Ich habe eine Idee. Mir geht es erst einmal darum, festzustellen, ob eure Seelen noch in euren Körpern sind.“

Harry und Luna machten große Augen. „Wie genau darf ich das verstehen?“, fragte die graue Lady.

„Nun, wie ich eben schon gesagt habe, scheinen die beiden ihre Körper, bzw. ihre Geister getauscht zu haben. Was ich jetzt feststellen möchte ist, ob eure Seelen“, Professor Elber schaute nun zu Harry und Luna, „intakt sind und sich in eurem eigenen Körper befinden. In diesem Falle werden scheinbar nur die externen Sinnesreize dem anderen Körper übermittelt.“

„Und was habe ich damit zu tun?“, fragte die graue Lady.

Professor Elber schaute sie wieder an und meinte: „Geister sind in der Lage, geöffnete Seelen der Menschen, auch wenn sie nur leicht geöffnet sind, zu erkennen und den Verlauf, bzw. die Verbindung der Seele zum Körper zu erkennen.“

„Aber ich kann nichts erkennen“, warf die graue Lady ein.

„Ich sprach auch von geöffneten Seelen“, machte Professor Elber weiter.

„Und wie öffnet man eine Seele?“, fragte Luna.

Professor Elbers Blick schwenkte nun zu Luna. „Das wird mit einem komplizierten Trank gemacht. Ich hoffe, Severus braut ihn. Wir begeben uns damit in einen sehr schwarzen Bereich der Magie.“

Harry und Luna schluckten.

„Mehr kann ich euch jetzt noch nicht sagen, ich muss erst in der Bibliothek ein Buch holen, um dort weiterzulesen“, sagte Professor Elber. „Ich hoffe schwer, ich irre mich.“

Luna und Harry schauten sich an und meinten dann unisono: „Dürfen wir mitkommen?“ Professor Elber hob beide Augenbrauen. „Bitte!“, bettelten die beiden.

„Das würde mich auch interessieren“, meinte die graue Lady.

Professor Elber senkte seine Augenbrauen wieder und meinte dann: „Ok. Von mir aus. Nichts leichter als das, kommt mit.“ Er stand auf und verließ mit den dreien sein Büro, durchquerte das Klassenzimmer für Verteidigung gegen die dunklen Künste und machte sich auf den Weg zur Bibliothek.

Viele Schüler blieben mit einem Staunen stehen, als sie das merkwürdige Quartett zur Bibliothek laufen, bzw. schweben sahen. Einer lief sogar vor lauter Staunen gegen eine Steinsäule und rieb sich danach im Weiterlaufen die Nase.

In der Bibliothek angekommen sahen sie Dumbledore, der sich gerade mit Madam Pince unterhielt und nur kurz grüßte. Professor Elber verschwand mit seinem Trio im Anhang um ein paar Ecken und blieb dann vor einer Holzpaneel mit der Aufschrift Tränke auf einem Holztäfelchen und darunter auf einem weiteren Täfelchen R bis T stehen. Professor Elber stand vor einer Zwischenwand in der Bibliothek. Links davon ging ein Gang zum Fenster und auch von rechts ging ein Gang zum Fenster. Die vier standen in einem der vielen Hauptgänge der verwinkelten Bibliothek von Hogwarts. Professor Elber drückte auf das kleine Holztäfelchen auf dem Tränke stand. Die Schrift auf der kleinen Tafel darunter begann zu leuchten. Professor Elber drückte auf die beiden hervorstehenden Buchstaben R und T und es erschien auf der Tafel nun ein S.

Nun drückte er auf den großen, runden hervorstehenden Knopf und die Zwischenwand begann sich zu teilen und gab eine weitere Reihe frei. Harry erinnerte sich wieder an seine Besuche in London am Grimmauld-Place, als sich das Haus seines Paten aus dem Nichts den Weg bahnte und zu wachsen schien. Professor Elber nahm Luna bei der Hand und sagte zu Harry: „Halten sie Luna bei der Hand. Und du“, nun zu Helena gewandt, „hältst deine Hand bitte in irgendjemanden und verliere uns nicht, sonst kommst du nicht rein. Es wird nur der, der die Passage geöffnet hat eingelassen; es sei denn, wir sind miteinander verbunden.“ Er machte nun einen vorsichtigen Schritt und zog Luna mit sich. Die graue Lady fuhr mit ihrer Hand durch Harrys linke Schulter, wobei ihn ein leichter Schauer durchfuhr. Im Gang angekommen, ließ Professor Elber Luna wieder los und auch Harry ließ Lunas Hand los, worauf die graue Lady ihre Hand aus Harrys Schulter nahm. Harry zuckte abermals.

Professor Elber lief langsam durch den Gang, seinen Blick auf die Buchrücken gerichtet. Endlich entdeckte er ein Buch mit dem Titel: Die Seele des Menschen und ihre Besonderheiten innerhalb der Magie. Er zog das Buch heraus, setzte sich auf einen Stuhl, und legte es auf einen kleinen Tisch an der Außenwand. Er schlug es auf und Harry und Luna schauten ihm über die Schulter. Die graue Lady schwebte über ihnen. Professor Elber blätterte durch das Buch, bis er die passende Seite gefunden hatte.

„Ah, hier haben wir es. „Sichtbarmachen der menschlichen Seele“. Au weh, das ist ein komplizierter Trank. Er braucht mindestens zwei Wochen Vorbereitungs- und acht Stunden Brauzeit. Das wird nicht einfach.“ Professor Elber las weiter und blätterte eine Seite um.

„Ah ja, Besonderheiten. „Eine menschliche Seele kann man nur in geöffnetem Zustand sehen. Der Grad der Öffnung ist dabei nicht entscheidend. Die Seele schließt sich von selbst wieder. Die Rekonvaleszenz hängt vom Grad der Öffnung ab. Menschliche Zauberer können eine Seele nur sehen, wenn sie vorher einen Sourlicitus Trank eingenommen haben. Von der Stärke des Trankes hängt die Dauer der Fähigkeit ab, wie lange man eine Seele sehen kann. Der stärkste bekannte Trank ermöglichte eine Zeitdauer von einem Monat.““

„Ist ja interessant.“

„Geister können aufgrund ihres besonderen Aufenthaltsortes zwischen dem Leben und dem Danach eine geöffnete Seele ohne besondere Tränke sehen. – Das ist der Punkt wozu ich dich brauche“, sagte Professor Elber zu Helena. „Du sollst mir dann sagen, was du siehst.“ Professor Elber schaute wieder in sein Buch und las weiter. „Au weh, ich habe mir schon irgendwas in der Art gedacht. Hier steht: „Sollte ein Zauberer oder ein Geist die Position der Seele in einem Körper feststellen können, so kann er damit wunderbare oder schreckliche Sachen anstellen. Als Beispiel sei anzumerken, dass zu den schrecklichsten Dingen eine vervielfachte Ausführung des Crutiatus-Fluches gehört.““

Harry musste schlucken.

Professor Elber schaute wieder hoch und meinte dann: „Darum sprechen wir hier von schwarzer Magie.“ Er schaute noch einmal in sein Buch und dann abermals hoch und abwechselnd Harry und Luna ins Gesicht. „Mit einer geöffneten Seele kann ein Geist oder ein dunkler Zauberer schreckliche Dinge anstellen. Die Qualen, die man einer Seele zufügen kann, übertreffen die Wirkung des Cruciatus-Fluches bei weitem. Ich glaube nicht, dass dem Autor hier die Ausmaße klar sind. Wenn man Zugriff auf die Seele eines Menschen hat, hat man Kontrolle über ihn.“ Er wandte sich wieder zur grauen Lady. „Ich hoffe, du weißt, welche Verantwortung dir und den anderen Hausgeistern hier für kurze Zeit auferlegt wird. Sie sollten es vermeiden, oder besser gesagt sie müssen es unter allen Umständen vermeiden, die beiden zu berühren. Das könnte den beiden mehr als schaden.“

Er schaute an Harry vorbei und meinte nur lapidar: „Wir werden gesucht.“

Harry, Luna und die graue Lady drehten sich um. Direkt vor dem Eingang stand Professor Dumbledore und schaute sich ratlos um. Professor Elber stand auf und drängte sich durch Harry und Luna, schritt mit einem Fuß hinaus und lehnte sich vor, tippte Dumbledore kurz am Arm an – worauf dieser sich umdrehte – schnappte sich dann den anderen und zog ihn in den Gang rein.

Professor Dumbledore war erstaunt und entzückt zugleich. „Ich hätte nicht gedacht, was sich so alles in Hogwarts versteckt. Da bin ich schon so lange hier und lerne immer noch dazu. Was macht ihr hier?“

„Wir versuchen dem Problem von Harry und Luna nachzugehen“, sagte Professor Elber. „Mir ist zwar so einigermaßen klar, woran es liegen könnte, dass sie in dieser Situation sind, aber ich weiß noch absolut nicht, was man dagegen tun kann. Ich bin noch am Ergründen. – Zumindest habe ich eine Befürchtung.“

Professor Elber drehte sich wieder zu Harry und Luna um und wollte gerade weitermachen, doch Luna unterbrach ihn.

„Professor? Was ist, wenn unsere Seelen wirklich vertauscht sind?“

Das erregte Professor Dumbledores Aufmerksamkeit und er lauschte interessiert.

„Tja, dann könnten wir eine Seelentrennung durchführen. Da sehe ich kein Problem. Das traue ich mir durchaus zu. Was aber viel komplizierter ist, ist die anschließende Seelenreintegration. Das ist dermaßen schwarze Magie, noch schwärzer als die Seelenöffnung. Ich weiß nicht, ob ich dazu die nötige Kraft habe. Ein Fehler und ihr seit gefangen in einer Zwischenwelt zwischen Leben und Tod.“

„So etwas, wie Voldemort die letzten Jahre war?“, fragte Harry.

„So ähnlich, oder schlimmer“, gab Professor Elber zur Antwort.

„Was wollen Sie machen?“, fragte Dumbledore Elber.

„Ich möchte bei beiden erst mal feststellen, ob die beiden Seelen noch in ihren Körpern sitzen und nur die externen Reize an den anderen Körper geleitet werden. Das wäre das einfachste. Deswegen habe ich den beiden die gefährliche Prozedur der zeitlich begrenzten Seelenöffnung vorgeschlagen, damit die graue Lady hier sehen kann, ob beide noch in Ordnung sind.“

Professor Dumbledore machte ein Gesicht mit dem er sagen wollte, er sei damit überhaupt nicht einverstanden. „Gibt es keine andere Alternativen?“

„Ich lass mich gerne davon abbringen, wenn Ihnen was besseres einfällt Albus. So ganz begeistert bin ich davon auch nicht. Ich suche noch nach Alternativen.“

Dumbledore machte ein betretenes Gesicht und wandte sich schließlich den Bücherregalen zu. „Was sind das alles für Bücher hier? Lauter dunkle Künste?“

„Oh nein“, gab Professor Elber zur Antwort, „das ist ein breites Spektrum an verschiedenen Bereichen. Wir sind hier im Bereich Tränke, in den anderen Abteilungen gibt es zu jedem Fachgebiet eigene Gänge. Die Palette hier umfasst, wenn man so sagen will, das gesamte magische Spektrum.“

Professor Elber wandte sich wieder zu Harry und Luna. „Ihr solltet es euch durch den Kopf gehen lassen, ob ihr diesen Trank zu euch nehmen wollt. Eigentlich müsste ihn nur einer einnehmen, aber ich bin mir nicht sicher, was die graue Lady (und die anderen Geister) schließlich sehen werden. Ich habe so was noch nie gemacht: Eine Seelenuntersuchung bei zwei Personen, die auf diese Weise miteinander verbunden sind. Ich werde das Rezept mit Severus durchsprechen. Falls ihr euch entschließen solltet, sagt ihm bitte Bescheid, damit er den Trank vorbereiten und brauen kann, er wird sich dann bei mir melden.“ Er lief zurück zum Tisch, schlug das Buch zu und marschierte Richtung Ausgang. Kurz vorher drehte er sich noch einmal um und meinte dann: „Geht einfach raus, wenn ihr fertig seid. Von außen sieht alles ganz normal aus. Die merken nicht einmal, dass wir hier drin sind.“ Er drehte sich wieder Richtung Gang und verschwand kurz darauf um die Ecke. Man konnte ihm ansehen, dass er ein flaues Gefühl im Magen hatte.

* * * * *


Harry lag nackt im Bett und ließ es sich gut gehen. So langsam sickerte in seinen Verstand der Gedanke, dass er träumte.

„Ist das schön“, meinte Harry mit geschlossenen Augen.

„Hmm?“, hörte er plötzlich.

Dann verließ Harry die Entspannung. Er merkte, dass die Stimme nicht Ginny gehörte. Diese Stimme hörte sich überhaupt nicht weiblich an. Diese Stimme hörte sich aber vertraut an. Er öffnete die Augen und sah, nachdem er seinen Kopf zur Seite gedreht hatte, in zwei graue Augen, die von einem schmalen Gesicht und blonden, fast schon weißen, glatten Haaren umrandet waren.

„Draco“, keuchte er. Doch er empfand keine Scham. Auch empfand er keinen Zorn, oder Wut.

„Harry“, keuchte auch Draco. Doch auch er zog sich nicht zurück.

Harry schwang seine Beine aus dem Bett und Draco setzte sich neben ihn. Es herrschte lange Zeit eine Stille.

„Tamara hat mir erzählt â€¦â€œ, begann Harry und pausierte kurz.

„Was hat sie dir erzählt?“, fragte Draco nach und sah zu Harry.

„Sie hat mir erzählt, dass du â€¦ naja â€¦ neidisch auf mich bist â€¦ warst“, verbesserte er sich.

Draco sah ihn erstaunt an. „Du meinst unser erstes Treffen in Hogwarts?“ Harry nickte. „Erzähl weiter“, forderte Draco.

„Tamara erzählte mir, dass ich Freunde habe und dein Angebot ausschlug. Das verursachte nicht nur den Hass, sondern auch den Neid auf mich.“

„Ich habe auch Freunde“, begehrte Draco auf.

„Wohl eher Bodyguards. Mal ehrlich Draco. Mit Crabbe und Goyle kann man sich nicht richtig unterhalten und andere Personen habe ich in deiner Nähe nie gesehen.“ Draco schwieg. „Weißt du, ich weiß nicht, ob es dir Tamara erzählt hat, aber vor meinem elften Geburtstag wusste ich nicht, dass ich ein Zauberer bin.“ Draco schüttelte den Kopf und sah Harry ungläubig an. Dieser senkte den Kopf, nahm die Hände zwischen seine Beine und erzählte. „Ich wuchs bei Onkel und Tante und meinem Cousin Dudley auf. Ich wurde mehr oder weniger nur geduldet. Ich erwarte deswegen kein Mitleid von dir. Es ist halt so. Dann traf ich im Zug auf Ron. Er erzählte mir ein wenig von Hogwarts; Dass es vier Häuser gibt und die meisten Schwarzmagier aus Slytherin kommen. Und dann, zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt, stehst du vor mir, mit der Gewissheit in der Stimme, dass du nach Slytherin kommst, und bietest mir deine Freundschaft an. Du kannst dir natürlich vorstellen, dass ich nicht gerade begeistert von dir war. Dann, als ich auf dem Stuhl saߠ…“ Draco grinste, da er diesen Moment klar vor sich sah, „… Der Hut sah in meinen Kopf, sah Mut und den Drang mich beweisen zu wollen.“ Dann blickte er Draco in die Augen. „Der Hut wollte mich nach Slytherin schicken.“ Draco riss die Augen auf. „Doch ich wollte nicht. Mir war es egal, wo ich hinkommen würde. Mir war das Haus egal. Ich wollte nur nicht nach Slytherin. – Also schickte mich der Hut nach Gryffindor.“

Draco sah ihn lange an. Dann sagte er: „Das war es also. Und ich dachte: Der berühmte Potter wolle sich nicht mit mir abgeben.“ Dann schwieg er wieder.

„Sag mal. Fühlst du irgendwas?“, fragte Harry.

„Was meinst du?“

„Hass, Zorn, Wut, Neid.“

„Auf dich? – Nein.“

„Du weißt, dass wir träumen?“

„Ja.“

„Scheint so, als ob wir uns wenigstens in unseren Träumen unterhalten können.“

Draco schluckte. „Mum ist gestern aus dem Manor ausgezogen. Sie ist bei F… bei Tamaras Paten.“

Vereinzelte Erinnerungen drangen in Harrys Gedanken. Er erinnerte sich an seinen Traum, nein seine Vision, korrigierte er sich gedanklich. Er sah, wie Draco und Tamara mit Professor Elber mitgingen und Narcissa das Angebot gemacht wurde, nachzukommen.

„Sie ist bei Professor Elber“, präzisierte Harry.

„Woher?“, fragte Draco erstaunt nach.

„Es war eine Art Vision. Ich war da, als Tamara von Bellatrix â€¦â€œ Harry konnte nicht weiter reden. „Kurz danach jedenfalls. Wie krank ist deine Tante eigentlich? – ’Tschuldige – Eine elfjährige mit dem Cruciatus-Fluch zu foltern.“

Draco schwieg; legte seine Hände mit den Handinnenseiten nach oben auf seinen zusammengepressten Beinen ab.

Harrys Blick fiel auf die leere Stelle an Dracos linkem Unterarm. „Ist es nur in unserem â€¦ ist es nur in der gedanklichen Welt weg, oder auch in der realen?“

Dracos Blick folgte dem von Harry und er sah ebenfalls auf seinen linken Unterarm. „Es ist auch real weg.“

„Tamaras Pate?“, fragte Harry nach.

„Gibt es auch etwas, was du nicht weißt?“

„Hab’ es durch Zufall erfahren als ich am Raum vorbei lief, in dem ihr wart.“

Draco schüttelte nur den Kopf und fragte dann beiläufig: „Wie war es, Granger zu küssen? War es angenehm?“

„Woher?“

„Hab’ es gehört, als sich jemand aus deinem Haus darüber unterhalten hat“, grinste er. Dann wechselte er das Thema. „Wieso haben wir wieder diesen Traum? Hast du dein Amulett wieder nicht an? – Nein, dann wäre es ein Alptraum.“

Harry dachte kurz nach. „Ich habe vor dem Einschlafen mein Amulett umfasst. Ich bin mir nicht sicher, ob ich auch an dich gedacht habe. – Und ja, es war angenehm, Hermine zu küssen.“

„Schmeichelhaft.“ Draco verzog sein Gesicht. „Beherrsche dich das nächste mal, wenn wir wieder einen gemeinsamen Traum haben werden. – Heißt das, du kannst jederzeit so einen Traum herbeirufen?“ Harry zog die Schultern nach oben und ließ sie wieder fallen. „Und was, wenn ich mit dir zu reden habe?“

„Gib mir ein Zeichen. Sag etwas, was du sonst nicht zu mir sagen würdest.“

„Und was?“

„Kannst du französisch?“

„Ja.“

„Merde moutons.“

„Willst du mich beleidigen?“

„Nein Draco, das sollst du zu mir sagen.“

„Und Granger?“

„Hermine wird natürlich nachschlagen und es als Schimpfwort erkennen, also völlig gefahrlos.“ Harry grinste.

Draco nickte und stand auf. Dann drehte er sich zu Harry und fragte ihn: „Und wie kommen wir jetzt hier raus?“

Harry sah gerade aus und Draco genau auf den Schritt. Dann hob er seinen Kopf und sagte: „Denk einfach, dass du aufwachst.“

Draco nickte und schloss seine Augen. „Mum ist gestern aus dem Manor ausgezogen.“ Zwischen seinen Augen bildeten sich runzeln. Dann verblasste er und verschwand.

Harry spürte, wie auch er weggezogen wurde. Sein Geist leerte sich und er schlief, ohne seine weiteren Träume bewusst zu erleben, ein.


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Manchmal ist es auch sehr schade, dass eine Figur verschwindet und im nächsten Band nicht mehr vorkommt. Dazu zählt beispielsweise Gilderoy Lockhart, den ich sehr mochte, weil er so furchtbar eitel war und ich mir einen Spaß daraus machte Leute aus dem Showbusiness mit seiner Charakterisierung zu veralbern.
Rufus Beck