Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Über uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Der Wahnsinn blüht lilienfarben - Wendepunkt

von SynthiaSeverin

Der Kellergang war unendlich dunkel und unendlich still, als Severus wohl zum letzten Mal auf die Kammer zuhielt. Diesmal begleitete ihn Narzissa nicht, sondern hatte ihm den Schlüssel schon an der Haustür zu treuen Händen übergeben. In der Einsamkeit des leeren Flurs, am Ziel angekommen, hielt Severus ein letztes Mal inne. Hinter dieser Tür endete eine große Etappe seiner Aufgabe. Schon morgen würde er die Gefangene dem Orden des Phönix übergeben und alles, was es für ihn dann noch zu tun gäbe, wäre, sich eine glaubwürdige Ausrede einfallen zu lassen - und Wurmschwanz einen Verwechslungszauber zu verpassen. Sarah Falls aber würde er nie wieder sehen. Nachdenklich drehte Severus den Schlüssel um. Wie es ihm ging, konnte er nicht sagen. Es war einer jener seltsam melancholischen Momente, von denen er nie zugeben würde, dass sie ihn ins Grübeln brachten. Zu gefährlich waren die Gefühle, die er anstieß.

Endlich knackte das Schloss und die Tür tat sich auf. Den erleuchteten Zauberstab voraus trat Severus ein und hielt Ausschau nach der Gefangenen. Ganz hinten entdeckte er sie endlich, stumm in einer Ecke kauernd.
„Miss Falls?“, rief er stirnrunzelnd und wartete bis seine Stimme verklungen war.

Miss Falls - Die Worte rauschten an Sarah vorbei wie der unbedeutende Flügelschlag eines Schmetterlings. Sie hörte ihren Namen, doch blickte nicht einmal auf. Reglos saß sie da und starrte wie versteinert auf den Boden. Schmerzen peitschen noch immer durch ihren Körper, ließen ihn unwillkürlich zittern, doch sie nahm es nicht wahr. Nichts nahm sie mehr wahr - keinen Gedanken, keinen Schmerz, kein Gefühl. Ihre Seele hatte diesen Ort verlassen, denn die Welt war untergangen. Sie war untergangen als die beiden Geschwister ihre Zauberstäbe erhoben und mit einem Folterfluch die Apokalypse eingeleitet hatten. Untergegangen in Schreien, die einem in den Ohren dröhnten; in Tränen, die auf dem Boden eine Lache bildeten; in der Erkenntnis, dass alles umsonst gewesen war und den verzweifelten Beruhigungsworten eines Zellengenossen, dessen Anwesenheit nur noch Salz in der Wunde war, weil sie die Sinnlosigkeit dieses Fluchtversuchs noch einmal untermauerte. Jetzt hing nur noch Rauch über den ausgebrannten Überresten. Es gab keine Hoffnung mehr. Erst Recht nicht eine auf einen freien Himmel. Sarah hatte ihre Lektion gelernt. Sie würde nicht noch einmal versuchen, zu fliehen. Mehr noch: Sie würde nie wieder wagen, sich einem Todesser gegenüber ungehorsam und aufmüpfig zu zeigen. In den letzten zwei Stunden war etwas unwiderruflich in ihr zerbrochen. Endlich begriff sie die volle Wahrheit ihrer Situationen. Endlich war sie zum allerletzten Schluss gekommen. Es gab keinen Ausweg für sie und keine Zukunft. Sie würde ihre Freunde, ihre Familie, ihren Arbeitsplatz, auch nur die Sonne oder den Regen niemals wiedersehen. Sie würde ihr Geheimnis preisgeben und dann hier unten sterben. Hier, in diesem Grab. War diese Vorstellung all die Wochen zuvor noch ein trotziger Gedanke gewesen oder eine heimliche Furcht, die sie schon für die kleinste Hoffnung gern aufgab, so war sie jetzt endlich bittere, kalte Gewissheit geworden. Sarah ließ nicht mehr täuschen. Sie würde nichts anderes mehr glauben. Sie war verloren, ein für alle Mal verloren. Mit der Welt und ihrem Leben abschließend schürzte sie die Lippen und bereitete sich darauf vor, den allerletzten Schritt zu gehen.

„Das Echo ist ein Verfahren…“, begann sie, blickte ins Leere und spürte ein kräftiges Kratzen im Hals. ?…Bei dem einem ausgewählten Unsäglichen, einem sogenannten Echopropheten, die Kopie einer Prophezeiung ins Gedächtnis eingespeist wird. Der Echoprophet hat dabei selbst kein bewusstes Wissen über den Inhalt der Prophezeiung und kann sie nicht wiedergeben. Er weiß nur, dass er der Verwahrer einer bestimmten Prophezeiung ist. Um aus einem Echo wieder eine Prophezeiung zu generieren, bedarf es besonders starker Legilimentik. Ich bin eine Echoprophetin`, wollte sie eigentlich fortfahren, doch ihre Stimme versagte unter einem heiseren Keuchen.

Severus lauschte und ein unerklärlicher Schauer packte ihn. Doch dann erinnerte er sich wieder an seine Aufgabe.
„Steh`n Sie auf, man bringt sie an einen anderen Ort“, rief er ihr kühl zu.
Sarah sah auf. Sie wusste, dass sie auf diese Ansage hin irgendetwas hätte fühlen sollen. Doch sie fühlte nichts. Nur eine tiefe Leere in sich. Langsam erhob sie sich, soweit es ihre Fesseln zuließen und bekam kaum mit, dass ihr Gegenüber mit einem Diffindo die Seile um ihre Füße durchtrennte, damit sie selbstständig laufen konnte. Ihre Beine taten bei jedem Schritt so höllisch weh, dass selbst Sarah in ihrer Apathie es nicht ausblenden konnte. Doch ließ sie sich nichts anmerken, versteckte es hinter ihrer Okklumentik und ließ sich ohne Widerstand von Severus Snape abführen. Dem Mann, den sie einmal für ihren Retter gehalten hatte.

Der prunkvolle Salon, in den sie sich vor Kurzem noch hinauf geträumt hatte; die Eingangshalle mit den Porträts; der nächtliche Springbrunnen, um den sich weiße Pfauen scharten; die schwindelnde Welt beim Seit-am-Seit-Apparieren; die schmutzige Gasse; das heruntergekommene Backsteinhaus, das der Todesser hinter ihnen gleich mit Schwellenbannen sicherte - all das nahm Sarah gar nicht wirklich wahr, als wäre sie tief in Watte gepackt. Erst als ihr zwischen Haustüre und Wohnzimmer plötzlich ein großes, graues Nagetier über die Füße lief, auf einen Bücherstapel sprang und sie mit neugierigen Blicken fast schon aufzufressen schien, kehrte auf einmal das Leben in Sarah zurück. Reflexartig sprang sie zurück und tat einen angewiderten Laut aus.

„Oh ja, wir haben Ratten im Haus“, bemerkte Severus Snape lakonisch und warf dem Fellbündel einen giftigen Blick zu, „Sehr besondere Ratten sogar“.
Plötzlich zuckte der Zauberstab des Todessers durch die Luft und rote Funken trafen das Tier am Hinterteil. Schmerzvoll quiekte es auf, sprang vom Bücherstapel und trippelte hastig in Richtung einer Lücke zwischen den Regalen davon. Dort blieb es kurz stehen, wandte sich um, warf seinem Angreifer einen Blick fast schon menschlichen Zorns zu und verschwand. Für einen Augenblick starrte Sarah noch auf den Fleck, auf dem der Nager eben noch gesessen hatte, dann ließ sie ihre Augen erstmals wirklich über ihr neues Gefängnis schweifen. Es war eine Bruchbude, mit einer einzelnen Funzel an der Decke, einem zerschlissenen Sofa und Türmen aus alten Büchern, die sich bis zur Decke stapelten und alle Wände verdeckten. War das das Zuhause dieses Snapes? Irgendwie hätte sie sich nach dem prunkvollen Herrenhaus das Heim des Todessers anders vorgestellt, doch nahm sie es gleichgültig hin. Ihre Lethargie war soweit durchbrochen, dass sie ihre Umgebung wieder sah, doch die Erschöpfung und die Schmerzen saßen ihr noch immer in den Gliedern.
„Hier hoch!“, befahl der Todesser barsch und schnickte ohne Sarah wirklich anzusehen in Richtung einer Treppe, die sich zu ihrem Erstaunen gerade hinter einer Geheimtür in der Bücherwand auftat. Willenlos, gleich einer Marionette, betrat sie die Stufen. Der Schmerz in ihren Beinen brachte sie zum Wanken und leise Klagelaute kamen ihr unwillkürlich über die Lippen. Sie kam nicht schneller voran als eine Schnecke.

Snape hielt den erleuchteten Zauberstab über ihre Köpfe und trat an ihr vorbei nach vorn, um ihr den Weg zu zeigen. Für einen flüchtigen Moment glaubte Sarah, in seiner stoischen Miene eine winzige Gefühlsregung wahrzunehmen, als er ihr beim Überholen einen Seitenblick zuwarf. Doch als sie diese Regung näher betrachten wollte, fand sie nur die gleichbleibende, kalte Miene des Todessers, der nur noch eiliger die Treppe hinauflief. Sie hatte sich geirrt. Wie sollte es auch anders sein? War der Gedanke, dass sich irgendwo unter dieser harten Schale ein weicher Kern befände doch auch nur ein Trugbild ihrer vergebenen Hoffnung gewesen. Er schätzte nur keine unnötigen Anstrengungen, das hatte er selbst gesagt.

Matt schleppte Sarah sich weiter und hatte die Hälfte der Treppe schon hinter sich gelassen, als plötzlich ihre Beine den Dienst versagten. Mit einem Aufschrei ging sie zu Boden und blieb vor Schmerzen jammernd auf der Treppenstufe hocken. Der Todesser, der schon den ersten Stock erreicht hatte, wandte sich wie im Reflex zu ihr um. Sarah packte die Furcht, dass er gleich zu ihr hinab kommen und sie erbarmungslos auf ihre kaputten Beine zerren würde wie die grobschlächtigen Geschwister es einst getan hatten. Doch nichts geschah. Severus Snape stand nur über ihr und musterte sie mit unergründlicher Miene. Und dann plötzlich war er wieder da: Der Hauch einer Gefühlsregung, ein leises Seufzen in der Luft. Verwundert sah Sarah auf, während sie sich die Beine rieb. Hatte sie sich doch nicht geirrt? Auf einmal rauschte der Mann ohne ein Wort an ihr vorbei wieder die Treppe hinab und verschwand hinter der Tür in der Bücherwand. Gut eine Minute später erst kehrte er zurück und hielt Sarah einen kleinen Flakon mit einer rosa schimmernden Flüssigkeit unter die Nase.
„Hier, trinken Sie das“, sagte er kühl, „das stillt den Schmerz.“
Zittrig nahm Sarah das Fläschchen entgegen und wollte für ein Dankeswort seinen Blick suchen. Doch als sie aufsah, blickte der Todesser stur über ihren Kopf hinweg zur Wand, als wolle er keinen Ton von ihr hören.
Hastig stürzte Sarah den Zaubertrank hinunter, der ihr tatsächlich gleich die meisten Schmerzen nahm und stolperte wortlos dem Mann hinterher. Vermutlich wollte er sie statt in einen Kellerraum in eine Dachkammer sperren und das hieß, dass sie sich wohl noch eine Treppe hinauf schleppen müsste, wollte sie nicht nochmal den Zorn eines Todessers spüren.

Doch Severus Snape brachte sie nicht in eine Dachkammer. Sarah konnte ihren Augen kaum trauen, als sie den Raum sah, in den der Todesser sie mit einem knappen „Hier her“ hinein lotste. In nichts Geringerem stand sie als inmitten eines echten, kleinen Schlafzimmers samt Bett, Tisch und Schrank.
„Falls Sie noch immer mit dem Gedanken spielen zu fliehen, hier mein Rat: Vergessen wie es! Diese Kammer ist mit sämtlichen nur erdenklichen Sicherheitszaubern geschützt. Sollten Sie auch nur versuchen, hier ohne meine Erlaubnis ein Fenster zu öffnen, werde ich dies erfahren. Und meine Strafe wird drakonisch sein, das schwöre ich Ihnen“, stutze sie Severus Snape neben ihr stehend zurecht.
Doch Sarah überging die Worte, während ihre Füße sie wie von selbst in den Raum hineintrugen. Sie war so überwältigt von dieser Unterbringung nach Wochen auf einem kalten Steinboden, dass sie nichts mehr hörte noch sah. Ja, sie vergaß sogar, dass sie nicht freiwillig hier war und jeder andere an ihrer Stelle, der noch bei klarem Verstand war, dieses Zimmer nur als unmerkliche Besserung seiner Lage empfunden hätte. Doch Sarah fühlte sich unter der Last ihrer Müdigkeit, ihres geschundenen Körpers und ihrer gemarterten Psyche wie einem Hotelzimmer. Hatte sie tatsächlich der gleiche Mann, der vor wenigen Stunden noch ihre Folter ohne mit der Wimper zu zucken, ja sogar mit der vollen Geringschätzung ihrer Person, gewähren ließ, sie hier in dieser Luxussuite einquartiert? Der gleiche Mann, von dem Sarah, geläutert von einer falschen Hoffnung, bis gerade eben noch geglaubt hatte, dass seine Seele genauso schwarz sei wie die seiner Komplizen? Konnte es sein, dass er vielleicht doch ihr düsterer Retter war?

Snape hatte kaum ausgesprochen, als Sarah sich plötzlich zu ihm umdrehte. Direkt über dem erleuchteten Zauberstab trafen sich ihre Augen. Eine ganze Weile hielt Sarah seinen Blick, öffnete die Lippen und hauchte ein einziges Wort: „Danke“
Der Todesser blieb wie angewurzelt stehen. Leicht, sehr leicht nur wich die Farbe aus seinem Gesicht und seine Augen funkelten vor Überraschung. Dann trat ein Ausdruck in sie, den Sarah weder erwartet hatte, noch verstand: Schmerz. Doch ehe sie diese Augen noch weiter studieren konnte, wirbelte ein schwarzer Schatten vor ihr herum und sie sah nur noch die Tür, die sich mit einem metallischen Klacken verschloss.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht

Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Es gibt nichts Schöneres für mich als den Kindern zu begegnen, die meine Bücher lesen.
Joanne K. Rowling