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Fanfiction

Der Wahnsinn blüht lilienfarben - Flüchtiger Erfolg

von SynthiaSeverin

Sarahs Nasenflügen hoben und senkten sich im Schlaf. Gierig sog sie die wenige, abgestandene Luft der Kammer ein und fantasierte es sei die klare, kühle Brise eines Herbstmorgens.

In ihrem Traum hatte sie gerade ihren blauen Umhang angezogen, war hinaus in den September getreten und zu einem Schrottplatz appariert. Das Tor schwankte im Wind. Sarah schritt darauf zu und passierte es. Sie war jünger als jetzt. Es war ihr erstes Lehrjahr der Unsäglichenausbildung und heute hatte sie einen Kurs zu absolvieren. Schnell hielt sie auf den blass lila Wagen zu, der seit Ewigkeiten schon neben der Schrottpresse stand, öffnete die Tür zur Rückbank und stieg ein. Sekunden später fand sie sich auf einem der gemütlichen schwarzen Ledersessel in dem kleinen abgedunkelten Raum wieder, der ihr Klassenzimmer war.
„Willkommen zu Ihrer zweiten Lehrstunde in den Grundlagen der Okklumentik“, begrüßte eine ölige Stimme das kleine Grüppchen der Schüler und Sarah sah, dass Miss Cutwank, ihre Lehrerin, eine große Hakennase und langes, fettiges, schwarzes Haar hatte.
„Miss Falls!“, rief sie und sonderbarerweise schien ihre Stimme von weit her zu kommen.
Das Klassenzimmer vor Sarahs Augen verschwamm ein wenig. Über den Schrottplatz eilten verspätete Schüler.
„Miss Falls!“, rief die Stimme noch einmal, „Wachen Sie auf, Miss Falls!“

Nun verblasste das Bild vor Sarahs Augen vollends und sie kam zu sich. Schlaftrunken hob sie sie Lider und fand sich in völliger Dunkelheit wieder. Dann erkannte sie, dass es der Zauberstabmacher war, der nach ihr gerufen hatte.
„Ja, Mr Ollivander?“, gähnte sie, „Was ist-“
„Schscht“, rief er, „Hören Sie das?“
Sarah verstummte und spitzte ihre Ohren. Durch die Dunkelheit drang irgendein dumpfes Geräusch in ihre Kammer. Ein Geräusch, das sie eigenartigerweise kannte. Dann plötzlich war Sarah hellwach. Es war nicht irgendein Geräusch – es waren Schritte! Zuerst dachte sie ans Essen oder den Nachttopf. Doch sie hatte vor dem Einschlafen erst Suppe gehabt, das übliche Abendbrot und Ollivander hätte sie nicht geweckt, wenn das Scheppern der Frühstücksteller sie ohnehin in ein paar Augenblicken aus dem Schlaf reißen würde. Es musste mitten in der Nacht sein!

Mit einem aufgeregten Fiebern richtete Sarah sich auf. Sie spürte den Schweiß auf ihrer Stirn und ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. War ER es, der kam, um sie zu retten? Oder wollte die Schwarzhaarige ihr verpatztes Werk vollenden? Waren es vielleicht sogar die beiden Geschwister, die Sarah seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr gesehen hatte? Angespannt schaudernd vor Angst und Hoffnung zugleich, hielt Sarah den Atem an. Es dauerte nicht lange, bis sich plötzlich das Murmeln eines Selbstgesprächs in die Schritte mischte. Noch konnte Sarah nichts verstehen. Doch die Stimme kam ihr bekannt vor. Es war eine noch recht junge Stimme. Und dann auf einmal konnte sie Worte verstehen. Klar und deutlich.

„… beweisen“, grollte jemand, „Mutter wird ihr blaues Wunder erleben. Geh auf dein Zimmer, das ist Sache deiner Tante. Das ist Sache deines Lehrers. Pah! Ich bin doch kein kleines Kind mehr.“

Unwillkürlich wandte sich Sarah in Ollivanders Richtung.
„Aber - das ist doch der Sohn?!?“
„Ja“, antwortete der Zauberstabmacher nüchtern.
„Was hat der denn vor?“, fragte Sarah verwundert. Ollivander zögerte einen Augenblick.
„Ich denke, das werden wir gleich erfahren“, sagte er dann ruhig.
Im Türschloss erschallte im gleichen Augenblick das Klacken eines Schlüssels. Nur Sekunden später schob sich in das schwächliche Licht einer einzigen Gewölbefunzel getaucht ein spitzes, blasses Gesicht in die Kammer. Sarah blickte auf. Jeder Andere hätte ihr eine Heidenangst eingejagt, doch vor dem Jungen mit dem weißblonden Haar überwog ihre Überraschung. Nie hatte sie es erlebt, dass er etwas anderes getan hatte, als kleine Hilfsarbeiten auszuführen. Doch heute war er allein gekommen und in seinem Gesicht lag eine grimmige Entschlossenheit. Für einen Moment lang starrten sie sich reglos an.
„Sollst du mich holen?“, fragte Sarah schließlich perplex und spürte, wie ihr doch noch ein Schauer über den Rücken lief. Was führte dieser Halbstarke im Schilde? Er hielt die Lippen dicht aufeinander gepresst.
„Sei still!“, zischte er schließlich und wartete Sarahs Zusammenzucken ab.
„Ich komme für niemanden, nur für mich selbst. Mutter meinte, du hättest uns noch einiges verschwiegen.“
„Meint sie das?“, entfuhr es Sarah unwillkürlich und trotziger als sie sich fühlte. Der Junge kam ungeduldig auf sie zu.
„Sag mir, was du weißt!“, fuhr er sie an.
Für einen Augenblick taxierte Sarah die grauen Augen, dann spürte sie plötzlich einen überraschenden Mut in sich wachsen. Sie atmete tief ein und sagte klar und bestimmt: „Nein“.
Zorn huschte über das spitze Gesicht des Jungen und mit einem Schnauben wich er ein Stück von ihr zurück.
„Gut, ich kann auch anders“, zischte er und hatte plötzlich den Zauberstab gezogen, mit dem er mitten zwischen ihre Augen zielte.
„Legilimens!“, hallte es durch die Kammer und Sarah spürte, wie etwas ihren Geist kitzelte. Nach einem Augenblick der Verwirrung entwich ihr fast ein bitteres Lachen. Nie hatte sie so dilettantische Legilimentik erlebt. Der Junge beherrschte sein Handwerk so gut wie ein Elfjähriger, der in der ersten Schulstunde bei ihrem alten Hauslehrer eine Feder schweben lassen sollte. Für einen Augenblick dachte Sarah daran, den Jungen einfach mit einem sanften Schnips aus ihrem Geist zu werfen. Doch dann plötzlich gingen ihr die Augen über, als ein Feuerwerk im ihrem Kopf zündete. Ein Feuerwerk der Erkenntnis.

Das war ihre Chance! Die Chance, das Blatt zu wenden. Jetzt, in diesem Augenblick! Ein kribbelndes Gefühl der Erregung überkam Sarah wie eine Welle der Euphorie. Der Himmel, der freie Himmel war nah! Sie musste nur die Taten dieses Stümpers gegen ihn selbst wenden und sie wäre gerettet!

Sarah zögerte keine Sekunde, sie ließ diesen Halbstarken ein Stückchen weiter in ihren Geist eindringen als er von selbst gekommen wäre. Dann, blitzschnell sandte sie ihm ein Trugbild in den Kopf. Eine falsche Vorstellung davon, wie er in dieser Sekunde mit einem Diffindo ihre Fesseln durchtrennte. Ihr Puls raste, ihr Herz schlug wie wild. Doch der Plan ging auf. Für eine Sekunde taumelte der Junge rückwärts wie ein Geblendeter. Im Reflex zog er den Zauberstab und tat gleich einem Spiegelbild, was die Illusion ihm vorgaukelte. Als er seinen Fehler bemerkte, war es zu spät: Sarah war frei. Der Schneidezauber, wenn auch unbewusst gesprochen, hatte eine Erschütterung in der Konzentration des Jungen bewirkt und damit auch in ihrer geistigen Verbindung. Entsetzt von seinem Kontrollverlust schien er jetzt die ganze verpatzte Legilimentik abbrechen zu wollen. Doch Sarah, die in diesem Spiel am längeren Hebel saß, hielt ihren Eindringling zurück. Eine zweite Illusion hielt sie ihm entgegen, eine grausame, blutige. Die Vorstellung, wie ihr Angreifer von einem Hippogreif attackiert und schwer verletzt wurde. Der Junge zuckte zusammen und ließ dabei seinen Zauberstab fallen. Dies war Sarahs Stunde. Wie eine heiße Kartoffel stieß sie den fremden Geist zurück, warf sich auf die Knie und fing den Weißdornstab auf. Noch bevor der Junge registriert hatte, was geschehen war, hielt Sarah ihre Kampftrophäe bereits in Position. Ihre Lippen bebten, ihre Hände zitterten, doch ihr Blick war felsenfest auf ihr Ziel gerichtet.
„STUPOR!“, rief sie. Ein roter Blitz schnellte durch den Raum und vor ihr ging der Junge zu Boden.

Für eine Sekunde sah Sarah ungläubig den Bewusstlosen an, musste erst begreifen, dass sie ihren Peiniger tatsächlich überwältigt hatte. Dann kehrte ihr Verstand Hand in Hand mit ihrer Aufregung zurück. Adrenalin peitschte durch ihren Körper, eine Welle von Energie schien sie zu durchströmen. Hastig wandte sie sich um zu der Ecke, aus der sie immer Ollivanders Stimme gehört hatte. Im Halbdunkel taste die nach seinen Fesseln, schnitt sie mit einem Diffindo durch und sprang auf.
„Danke, Danke für alles“, keuchte sie dem Zauberstabmacher noch zu. Dann rauschte zur Tür und nur noch ein Gedanke hämmerte durch ihren Kopf: Flucht! Flucht! Flucht!

Als sie das Erdgeschoss erreichte, stand die Salontüre halb offen und durch den Spalt konnte Sarah im Mondlicht die Umrisse des Kamins sehen. Atemlos stürmte sie in den Raum. ‚Das Flohnetzwerk‘, schoss es durch ihren Geist, ‚Das Flohnetzwerk‘. Doch der Kaminsims stand voller Porzellangefäße, so dass sie die richtige Dose nicht auf einen Blick ausfindig machen konnte. Sie hob den Zauberstab.
„Accio Flohpulver“, dachte sie konzentriert.
Ein kleines Döschen schwebte auf sie zu. Doch in ihrer Hetze und Nervosität packte Sarah zu ungeschickt zu. Die Dose fiel ihr aus den Händen und zerschellte mit einem lauten Klirren auf dem Boden. Fassungslos starrte Sarah auf die Scherben. Dann warf sie sich zu Boden und kehrte hastig das Pulver in ihre Hände. Doch noch während sie im grünen Sand herumfuhrwerkte, waren hallende Schritte zu hören. Wie vom Donner gerührt fuhr Sarah auf und dann rutschte ihr das Herz in die Hose. Hinter der Salontüre sah sie in ein Nachthemd gekleidet die weißblonde Frau auf sich zukommen. Und diese sah auch sie. Eine Sekunde verstrich, in der Sarah versuchte von Entsetzen gebeutelt Atem zu holen. Ihre Füße waren schneller als ihr Verstand. Ohne sich umzudrehen sprang sie auf und rannte los. Raus, raus aus dem Salon. Durch den anderen Durchgang in die Eingangshalle. Unter dem Aufschrei der Porträts schoss sie ein Alohomora auf die Haustüre ab und stürme ins Freie.

Es war eine kühle, neblige Augustnacht. Sarah wusste nicht, wie weit der Apparierschutz reichte, der sie in ihrem Gefängnis festgehalten hatte. Doch sie hätte auch nicht apparieren können. In ihren Zustand hätte es sie wohl zersplintert. Also blieb ihr nichts übrig als weiter zu rennen und zu rennen, vorbei an dem Springbrunnen, die Einfahrt hinunter, vorbei am Zaun. Die Welt vor ihren Augen schwankte. Ihr ausgezehrter Körper forderte seinen Tribut. Doch Sarah brachte all ihre letzten Kräfte auf. Sie drehte sich nicht um, sie blickte nur nach vorne. Die Manor lag am Rande eines kleinen Waldstücks. Bald schon stolperte Sarah über Wurzeln, Moos und Äste. Erst als sie den Mond über dem Blätterwerk nicht mehr sehen konnte, weil das Unterholz sich dicht um sie schloss, gestattete sich Sarah eine Pause. All ihre Glieder schmerzten wieder. Sogar ihre Wunden schienen wieder aufgebrochen. Sarah wusste nicht wo sie war noch wo sie hinsollte. Sie wusste nur, sie war frei. Mit einem Lächeln als Schlachtruf auf den Lippen, sagte sie nach einer kurzen Verschnaufpause ihrer Erschöpfung den Kampf an und schleppte sich weiter durch den Wald. Irgendwann würde es Morgen werden. Irgendwann würde sie in ein Dorf kommen und einen Kamin finden, um nachhause zu reisen. An diese Hoffnung klammere Sarah sich, als sie gefühlte Stunden um Stunden durch den Wald stolperte. Mit Beinen, die immer schwächer wurden, sie bald nicht mehr tragen würden.

Schon fühlte sie die Ohnmacht kommen und glaubte fast, sie würde unter den Bäumen zusammenbrechen, als sie endlich den Waldrand erreichte. Von einem Dorf war in der Dunkelheit weit und breit nichts zu sehen. Doch ein Pfad schlängelte an den letzten Bäumen vorbei und auf dem Weg kamen ihr drei Wanderer mit erleuchteten Zauberstäben entgegen. Erleichtert ließ sich Sarah ins Gras unter die Bäume sinken. Man hatte sie gefunden und würde sie gewiss in Sicherheit bringen. Wie eine Decke legte sich allmählich die Erschöpfung über ihren Körper und friedlich schloss Sarah die Lider zum Schlaf. Zu spät sagte ihr die Intuition, dass etwas nicht stimmte. Als Sarah die Augen wieder aufschlug, blickte sie in bekanntes Gesicht, das direkt über ihr schwebte. Ein Gesicht, das ihr Angst und Schrecken in die Glieder trieb.
„Na, so sieht man sich also wieder“, sagte eine gehässige Stimme und ehe Sarah sich versah, schwang ein Zauberstab durch die Luft.
‚Schscht‘ machte es. Seile wanden sich um ihren Körper und ein Silencio erstickte ihren Aufschrei.

Das Gesicht, in das sie blickte, war die teigige Visage von Amycus Carrow.


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