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Fanfiction

Der Wahnsinn blüht lilienfarben - Wahnträume

von SynthiaSeverin

Hallo Leute. Asche auf mein Haupt! Ich hab gerade erst gemerkt, dass ich völlig verpeilt habe, am 10. ein neues Kapitel hochzuladen. Deswegen gibt es heute zwei. Dumme Vergesslichkeit aber auch... naja, ich hoffe, es gefällt

Nächte um Nächte vergingen. Nächte, die keine Stunden kannten noch sich an feste Zeiten hielten. Nächte in Sarahs Welt, in der immer Dunkelheit herrschte. Nach dem unerwarteten Zwischenfall bei der letzten Folter wurde es sehr still in der kleinen Kammer. Niemand kam mehr, um sie in den Weinkeller zu zerren oder ihr Zaubertränke einzuflößen. Einmal hörte sie die zischelnde, hohe Stimme über sich im Salon und beobachtete wenig später mit sorgenvollen Blicken, wie sie ihren Zellengenossen Ollivander holten und danach sehr verstört in sein Gefängnis zurückstießen. Sonst blieb der Lichtschein im Türrahmen, der das Hereinschieben von trockenem Brot und kalter Suppe begleitete, die einzige Abwechslung der immerwährenden Finsternis und auch der einzige Zeitmesser. Im Dahindämmern in dieser ewigen Dunkelheit, in der sie mehr und mehr vergaß, dass sie noch lebte, schwankte Sarah zwischen Wachen, Schlaf und den heftigen Eruptionen wahnhafter Ausbrüche, in denen sie panisch um sich schlug, um ihrem Gefängnis, ihrem Grab zu entkommen. Die Schmerzen in ihren Gliedern, die sie, wenn auch auf grausame Weise, an ihre körperliche Existenz erinnerten, waren kaum noch zu spüren. Ihre Sinne verkümmerten vor fehlender Anregung. Und vermutlich wäre Sarah bald für immer ins Delirium gesunken, wenn nicht ein Gedanke jenen kleinen Hoffnungsfunken nährte, der sie am Leben hielt.

„…wenn sie jemals wieder freien Himmel sehen wollen“

Freier Himmel… freier Himmel! Diese zwei Worte hatten sich tief in ihr festgesetzt. Vielleicht war es ein verlorener Traum; ein Wunsch, der nie den Schritt über die Schwelle in die Wirklichkeit schaffen würde. Doch Sarah gab die Hoffnung nicht auf. Gab nicht auf, an eine ferne Zukunft zu glauben, in der sie wieder eine freie Frau sein würde. Es war ihr Motor, sich immer wieder gleich des Ausbruchs eines Vulkans gegen ihre aussichtslose Lage aufzulehnen. So klein die Chance vielleicht auch sein mochte, diesen Tag zu erleben, wenn man in die Hände der Todesser gefallen war.

Auch den Mann, der ihr diesen Floh erst ins Ohr gesetzt hatte, hatte Sarah nicht vergessen. Tatsächlich dachte sie über Severus Snape genauso viel nach wie sie in ihrer Fantasie die irrsten Fluchtpläne schmiedete. Der Todesser hatte sie schwer ins Grübeln gebracht. Und zum Grübeln hatte man in diesem Gefängnis reichlich Zeit, wenn man nicht gerade in den Halbschlaf gesunken war. Doch in seiner unerklärlichen Widersprüchlichkeit, die ihr ein einziges Rätsel war, beschäftigte er Sarah ohnehin diesseits und jenseits des Wachens.

Es waren verrückte, fast wahnhafte Träume, in denen Severus Snape ihr in tausend Kostümierungen begegnete, die seinem janusköpfigen Wesen entsprachen. Einmal erschien er Sarah in hellgrüner Robe als Heiler im St. Mungo Hospital, der sich rund um die Uhr um ihre körperliche Genesung kümmerte. Ein anderes Mal war er ein schwarzmagischer Forscher, der sie in einem grausamen Menschenexperiment bis zum Wahnsinn mit Folterflüchen und gewaltsam eingeflößten Zaubertränken traktierte. Er begegnete ihr als Auror, der ihr Gefängnis aufbrach und die Schwarzhaarige sowie die beiden Geschwister festnahm und als Betrunkener, der sie an der Abzweigung zur Winkelgasse in eine dunkle Ecke der Nokturgasse drängte, um sich an ihr zu vergehen. Er war ihre Mutter, die sie als kleines Mädchen Löffelchen für Löffelchen mit Tee fütterte, als sie mit Grieselkrätze im Bett lag und ihr liebevoll über die Stirn streichelte und er war ihr Vater, der sie im strengen Ton ermahnte, dass er absoluten Gehorsam von ihr erwarte, wenn sie nur auf einen Funken seiner Anerkennung hoffen wolle. Sogar als Engel und als Teufel erschien er ihr und nicht zuletzt immer wieder in den Szenen, die tatsächlich geschehen waren. Szenen, die sich in Endlosschleife in ihren Träumen wiederholten.

Manchmal glaubte Sarah, dass es eigentlich zwei Severus Snapes gäbe: Einen guten, dem ihr Wohl am Herzen lag und einen bösen, der wie alle Todesser nichts als ein Monster war. Beide waren Zwillinge, die sich einen Körper teilten und im fliegenden Wechsel zum Vorschein kamen. War es wirklich so? Oder hatte sie diese beiden Snapes in ihrem Kopf selbst erschaffen? In ihrem Dämmerzustand fiel es Sarah zunehmend schwerer, zu sagen, was Wirklichkeit und was Illusion war. Alles schwang ineinander, oft spielten die Sinne ihr einen Streich. Doch je weiter die Zeit sich von jenem Moment entfernte, als sie diesen Todesser das letzte Mal gesehen hatte, umso mehr schwand der böse Severus Snape aus ihrem Bewusstsein. Sarah wollte sich nicht mit ihm befassen. Sie hatte zu viel Schlimmes erlebt, um noch freiwillig daran denken zu wollen. Was ihr jedoch bitter fehlte, war Hoffnung. Eine Hoffnung, die ihr bei all seinem Trost auch Ollivander nicht schenken konnte, der doch genau gefangen und machtlos war wie sie. So wurde der gute Severus Snape zu ihrem Hoffnungsschimmer. Häufiger und häufiger begegnete er Sarah in ihren Träumen als Retter und Befreier, der sie aus ihrer Not erlösen würde. Aus ihren durchtrennten Fesseln wurden aufgebrochene Türen, aus der Beendung ihrer Folter ein Racheakt an ihren Peinigern, aus einem Glas Wasser ein Festmahl zur Feier ihrer Befreiung. Die Vorstellung hatte sich so hartnäckig in ihrem Geist festgebissen, dass etwas davon sogar bis in Sarahs wenige wache Stunden überlebte.

Wann immer die Tür aufging, ergriff sie eine große Erregung. Mit vor Aufregung pochendem Herz hoffte sie, dass das hakennasiges Gesicht im Rahmen erscheinen würde. Doch meist war es nur die weißblonde Frau und seltener ihr Sohn, die grob und desinteressiert das Essen auf den Boden knallten oder Sarah ebenso grob und desinteressiert auf den Nachttopf im Nebenraum zerrten. Und wie gelähmt vor Enttäuschung kehrte sie in düsteres Gefängnis zurück.

Warum sie so große Hoffnungen in diesen Mann setzt, konnte sich Sarah in ihren wenigen klaren Minuten selbst nicht erklären. Ein letzter Funke ihres schwindenden Verstands sprach ihr zu, dass sie aus ein wenig Menschlichkeit nicht schließen könne, dass ein Todesser ihr Schicksal umstürzen werde. Doch dieser Funke war im Erlöschen begriffen.

„Wenn Sie nur immer auf mich hören, haben Sie nichts vor mir zu befürchten“, wiederholte Sarah flüsternd seine Worte, während sie ihren Kopf hin und her wiegte, her und hin. Kurz vor oder nach den Momenten, in denen sie schreiend aufsprang, in ihren Fesseln zur Tür robbte und sich wie eine Irre mit ihrem ganzen Körpergewicht wieder und wieder dagegen warf.
„RAUS! RAUS! LASST MICH RAUS!“, schrie sie dann.
Und sie schrie und schrie, bis sie vor Entkräftung und Schmerzen zusammenbrach und sie Ollivanders leises „Beruhigen Sie sich, Miss“ zu ihrem Platz zurückholte. Wo sie dann wieder ihren Körpers wiegend dahinvegetierte wie eine Pflanze im Schatten und sich auf die gesprungenen Lippen biss.

„Wenn Sie nur immer auf mich hören, haben Sie nichts vor mir zu befürchten“


Vielleicht würde das Zwielicht dieses Mannes sich irgendwann noch ganz in Licht verwandeln, wenn sie lange genug warten würde, dachte Sarah eines Tages, kurz nachdem das Essen gebracht worden war. Vielleicht könnte sie sich sogar noch der letzten Torturen entziehen, wenn sie sich nur still und unauffällig verhielte. Vielleicht würde dieser Mann für sie wirklich noch seine Todessermaske ablegen, wenn er wiederkäme. Wenn.

Gekränkt wie jemand, der von einer Verabredung versetzt worden war, legte Sarah ihren Kopf auf die Knie. Wenn sie in sich hineinhorchte, erinnerte sie ihr ununterbrochenes Denken an diesen Mann, ihr Sehnen und Warten und ihre Aufregung, wenn die Türe sich öffnete, auf eine unheimliche Weise an einen verliebten Teenager. Und darin war Sarah sich selbst das größte Rätsel. Es konnte nicht sein. Sie hatte keine Schmetterlinge im Bauch, wenn sie an diesen Snape dachte. Ja, sie fand ihn nicht einmal besonders attraktiv. Seine Ungepflegtheit stieß sie sogar regelrecht ab. Fettiges Haar, das ihm wie in Vorhang von Kopf hing, gelbe Zähne und Nägel. Und die Augen unter den markanten Augenbrauen. Schwarze, kalte Augen, die einem von der riesigen Hakenanase herab eiskalt ansahen. Ein Blick, der einen frösteln ließ. Überhaupt wirkte der Mann bedrohlich. Doch anders als die Schwarzhaarige und die beiden Geschwister. Er hatte nicht dieses offensichtlich Wahnsinne an sich oder diese Aura grober Gewalt. Seine Bedrohlichkeit war feinerer Natur. Wie die eines… eines Giftmischers. Ja, das war es. Er war derjenige, der ein kleines Tröpfchen eines tödlichen Zaubertranks ganz gezielt und unauffällig einsetzen konnte. Auch wenn er bei ihr irgendeinen Fehler gemacht haben musste. Und dazu noch diese Stimme. Selbst wenn er kaum mehr als flüstere konnte sie einem die Gänsehaut auf den Rücken treiben.

Nein, sie konnte sich nicht vorstellen, bei den gehauchten Worten dieses Mannes in schwärmerische Entzückung zu verfallen. Ihre Knie waren höchstens vor Furcht weich und der Gedanke daran, mit ihm intim zu werden, ließ Sarah viel mehr vor Angst schlottern als erregt zu erschauern.

Und doch durchdrang die Erinnerungen daran, wie er ihre Hand hielt als er ihre Wunden heilte und sein sanftes „Hier“ mit dem Wasserglas in der Hand all ihre Gedanken. Trotz allem sehnte sich Sarah zurück nach diesen Berührungen, diesen Zuwendungen, diesem bisschen menschliche Wärme. Zutiefst verwirrt schloss sie Augen. Er war ihr Schlüssel. Das war alles. Der Schlüssel zur Freiheit...


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Er kann ausgezeichnet mit Schauspielern umgehen und schafft es, all seinen Filmen und Figuren viel Menschlichkeit einzuhauchen. Ich bin begeistert.
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