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Fanfiction

Der Wahnsinn blüht lilienfarben - Mahnzeichen

von SynthiaSeverin

Drei Esslöffel Horklumpschleim in den ausgekühlten Sud. Sieben linke Umdrehungen mit einem Holzlöffel, die Flamme erneut erhitzen auf achtzig Grad, dann vier Minuten warten.

Severus reckte seine Nase in die Dämpfe. Mit in der linken Hand hielt er schon die Phiole bereit, um den abgewandelten Trank abzufüllen, als plötzlich neben ihm ein nervtötendes Quieken erklang, das er leider nur zu gut kannte.
„Oh, was wird das denn diesmal?“, hauchte Wurmschwanz schleimerisch. Severus wandte den Kopf nur um ein paar kaum merkliche Millimeter und blitzte die Nervensäge aus seinen dunklen Augen böse an.

„Spülmittel“, höhnte er, „Weil du unfähig bist, einen einfachen Ratzeputz auszuführen“.
Und mit einem Knopfschnicken deutete er zum Spülbecken, wo sich dreckige Suppentöpfe vom Mittagessen stapelten. Über die Miene seines untersetzen Untermieters huschte ein zorniger Ausdruck. Dann wandte Wurmschwanz sich um und trat mit gezogenem Zauberstab vor den Geschirrstapel. Leise gemurmelte Verwünschungen drangen zu Severus hinüber, irgendetwas von Rache und leidtun. Doch er achtete nicht sonderlich darauf, was diese Ratte säuselte. Der Trunk des Friedens hatte sich soeben glasklar gefärbt. Augenblicklich zügelte Severus das Feuer, wartete, bis die Dämpfe sich verzogen hatten und füllte dann den noch warmen Zaubertrank in die Phiole. Nachdem er die Reste mit einem Evanesco entsorgt hatte, machte er sich schnurstracks auf den Weg in sein Zimmer. Er hatte keine Lust Wurmschwanz‘ Visage länger als notwendig zu ertragen, nachdem er ihn in den letzten zwei Tagen drei Mal in seinen privaten Sachen herumschnüffelnd vorfand. Und die wenigen Stunden, die ihm bis zur Samstagsversammlung im Fuchsbau blieben, wollte er seinen ansonsten freien Tag für seinen wohlverdienten Urlaub nutzten. Es reichte, dass er am Abend noch dem gesamten Orden des Phönix von geplanten Mordanschlägen auf Mitarbeiter des Tagespropheten und der Besetzung eines Muggelwohngebiets mit Dementoren würde berichten müssen. Die Arbeit eines Doppelagenten hörte nie auf.

Missmutig betrat Severus sein Zimmer, legte die Phiole neben eine leere Kaffeetasse auf den Schreibtisch und stahl sich hinüber zu seinem Bett, um in Emilio Prontos „Wizardly Heights“ zu schmökern. Doch gerade als er den Roman von Nachttisch nehmen wollte, stieß er durch eine Unachtsamkeit den darunter liegenden Ordner zu Boden. Und es war nicht nur der Staub auf den Dielen, den das Dokument dabei aufwirbelte.

Als ob es das brennende Dunkle Mal auf seinem Unterarm wäre, starrte Severus hinab auf den zerschlissenen Papierhefter: die Akte Falls. Letztendlich war auch die Unsäglich war nur ein Rädchen im Getriebe. Eine von vielen, die Severus zu retten hatte. Und doch beschäftigte dieser Fall ihn wie kein Anderer, stellte Severus vor unerwartete Herausforderungen. Schon als er am Mittwoch gerade erst die Schwelle zu seiner Bruchbude in Spinner’s End überschritten hatte, hatte er Kontakt mit Dumbledore aufgenommen und ihm von den neuen Erkenntnissen berichtet. Er hatte sein Wissen schnellstmöglich loswerden wollen, ehe seine Okklumentik unter den unerklärlichen Gefühlsaufwallungen, die ihn überkommen hatten, gänzlich zusammenbrach. Mehr noch. Er wollte nicht mehr an Falls denken müssen und glaubte, mit getaner Pflicht wäre dies leichter. Immerhin gab es noch genügend andere Aufgaben zur Ablenkung. Der Dunkle Lord erwartete eine neue Fuhre Vielsafttrank; Moody, der die Beschattungseinsätze von McGonagall, Tonks und einigen Anderen leitete, brauchte dringende Informationen, von denen er selbst allerdings noch nichts wusste und irgendwo zwischen dem ganzen Wust dieses Krieges, bei dem Severus bald den Kopf verlieren und vergessen würde, auf welcher Seite er eigentlich stand, gab es auch noch den Unterricht für ein neues Schuljahr zu planen, das unaufhaltsam näher rückte.

Doch Severus hatte sich zu früh darauf gefreut, Falls vorerst ad acta legen zu können. Dumbledore seinerseits war auch nicht untätig gewesen. Kurz bevor er selbst das grüne Pulver in die Flammen geworfen hatte, hatten sich Kingsley und Weasley mit Albus in Verbindung gesetzt und ihm alles übermittelt, was sie im Ministerium über die Mysteriumsabteilung in Erfahrung bringen konnten. Es war ein netter kleiner Ordner, den Dumbledore ihm, Severus, mit dem Auftrag nachfolgender Zerstörung zur Durchsicht weiterreichte, nicht ohne anzumerken, dass Severus in eigenem Ermessen entscheiden solle, was davon man Narzissa Malfoy als Beruhigungspille verabreichen könne. Der Hefter, der nun auf dem Boden lag, enthielt unter anderem den kompletten Lebenslauf einer gewissen Dame, den Weasley und Kingsley mit einem Geminizauber einer Personalakte abgekupfert haben mussten. Severus hatte ihn verschlungen. Weit weniger aus Eifer seines Feldzugs gegen Voldemort, als vielmehr darum, die Stimme des Wahnsinns in sich abzutöten, die ihm vom Zeit zu Zeit noch immer zuflüsterte, dass Lily unter irgendwelchen mysteriösen Umständen überlebt und ihre Identität samt Stimme geändert haben könnte. Es hatte gewirkt. Miss Sarah F. war im völlig falschen Jahr am völlig falschen Ort zur Welt gekommen und zur völlig falschen Zeit ins völlig falsche Haus eingeschult worden.

Und doch spukte sie noch immer durch seinen Geist, als sei Lily Evans höchstpersönlich als Inferi von den Toten auferstanden, um ihn, da ihr Nächte und Alpträume nicht mehr reichten, nun auch am helligsten Tage heimzusuchen für den Frevel, den er an ihr begannen hatte. Warum? Warum mussten sein Weg sich mit dem dieser Frau kreuzen, mit der er doch eigentlich nichts zu tun hatte? War es ein Streich des Schicksals, um ihn zu verhöhnen? Sollte dies etwa der schlechte Scherz sein, der ihm eine zweite Chance vorgaukelte? ‚Rette die Doppelgängerin und alles ist gut‘?!?
„Zum Teufel!“, schnaubte Severus und ließ den Ordner ganz nach Dumbledores Anweisung in Brand aufgehen. Warum musste Lily eine Doppelgängerin haben, die ihr so ähnlich sah. Diese Frau hatte mehr Macht über ihn als sie jemals haben dürfte. Sie tat ihm nicht gut. Ihm und seiner Aufgabe und damit auch sich selbst. Er konnte sich nicht konzentrieren. Sogar jetzt noch wirbelten die Gefühle in ihm durcheinander. Selten hatte Severus es erlebt, dass er für einen anderen gleichzeitig so viel Wärme und so viel kalte Wut auf einmal empfand. Gut, Albus hatte es geschafft, als er ihn mit dem wundervollen Auftrag, ihm das Lebenslicht auszupusten, vor den Kopf gestoßen hatte. Aber für Albus empfand Severus nur freundschaftliche Wärme, nicht dieses Brennen der Liebe, das er einfach nicht abstellen konnte, wenn er dieses Ebenbild Lilys betrachtete, so sehr seine Vernunft auch Warnrufe und Wehklagen ausstieß. Selbst bis in seine Träume verfolgte ihn Falls. Seit Mittwoch hatte er keine ruhige Nacht mehr gehabt. Dabei waren es noch nicht einmal Alpträume, nur wirre Fragemente, wie sie nur dem Kopf eines Fieberkranken entspringen konnte. Traumfetzen, in denen sich Lilys entzweirisse, mit Masken spielte oder ihren Körper einem Anzug gleich auszog und an einen unbekannten Schatten weitergab.

Severus blinzelte vom aufsteigenden Rauch des kokelnden Dokuments und sah gleichzeitig hinab auf das Bett. Auf der Matratze lag achtlos beiseite geworfen der Roman. Doch ihm war jede Lust aufs Lesen vergangen. Stattdessen fiel ihm Verteidigung gegen die Dunklen Künste wieder ein. Und wenn er an das zerfledderte Exemplar von „Im Angesicht des Gesichtslosen“ dachte, das vollgestopft mit Lesezeichen in seinem Kerkerzimmer in Hogwarts stand, würde er vom Lehrbudget noch ein paar Unterrichtsmaterialen besorgen müssen. Ohne zu zögern griff sich Severus sich seinen Reisemantel und seine zerschlissene Ledertasche, lief die Treppe nach unten und warf unter Wurmschwanz‘ Geschirrgeklapper das grüne Pulver in die Glut.

Die Winkelgasse war an diesem Samstagnachmittag so übervoll wie Severus‘ Kopf, auch wenn die meisten Hexen und Zauberer gedrückt und mit scheuen Blick von einem Geschäft zum anderen hasteten. Severus konnte sich ein bitteres Grinsen nicht verkneifen. Wenn sie wüssten, dass einer derer, die sie fürchteten, gerade mitten unter ihnen war und sie ihn nicht einmal beachteten? Aber die Menschen achteten ohnehin viel zu selten darauf, was direkt vor ihrer Nase passierte. Einer ihrer größten Fehler.

Severus hielt sich nicht lange im Gedränge auf. Er schaute nur kurz bei Flourish & Blotts vorbei um sich über die Vorbestellung der Bücher für seinen Unterricht zu erkundigen und sich selbst ein neues Exemplar zu besorgen. Ihn zog es mehr in dunklen Ecken Londons. An der Wegkreuzung warf er noch einen letzten Blick in die Menschenmenge, dann war er in der schattenerfüllten Nokturngasse verschwunden. Eine Weile zog er ohne rechtes Ziel zwischen des düsteren Geschäften umher, begegnete hier und da vereinzelt zwielichtigen Gestalten, drückte seine große Nase gegen schmutzigen Schaufenster und betrachtete schaurige Auslagen voller Blutschreibfedern, Totenschädel, vergifteter Amulette, todbringender Tränke und verfluchter Bücher. Schließlich verschlug es ihn in die ‚Galeria Macabre‘, eine Kunstgalerie, die sich auf unheimliche Skulpturen und düstere Ölgemälde spezialisiert hatte. Ein wenig Anschauungsmaterial konnte nicht schaden, um dieser Horde von Luftikussen, die sich Schüler nannten, den Ernst ihres Lernstoffs in die Schädel zu hämmern. Mit einem ehrfürchtigen Respekt vor den dunklen Künsten sowie vor den wenigen Künstlern, die es entgegen der zahllosen Stümper tatsächlich verstanden, sie realistisch darzustellen, betrachtete Severus wie auf zahllosen Leinwänden Menschen in grünen Lichtblitzen starben oder einem Angriff der Inferi erlagen. Mit der Zufriedenheit, gefunden zu haben, wonach er suchte, gab er dem Verkäufer Bescheid und schlenderte weiter in einen dunklen Gang, dessen Wände Gemälde von Menschen zeigten, die unter Schmerzen aufschrien. Neugierig mustere Severus die aufgerissenen Münder und hervorquellenden Augen. Cruciatus-Verfluchte. Wie gut kannte er diese leidverzerrten, maskenhaften Gesichter, auch wenn seine Position als Doppelagent ihn davor bewahrte, allzu oft selbst den Zauberstab führen zu müssen, der sie quälte. Natürlich würde er auch eines hiervon für den Unterricht kaufen. Doch…

Severus hielt inne. Diese Gemälde rührten etwas in ihm an, von dem er noch nicht ganz sagen konnte, was es war. Ihm kam nur auf einmal wieder Sarah Falls zu Sinnen, deren Gesicht merkwürdigerweise wie in ein dumpfes Echo von Narzissas Stimme getaucht war. ‚Sonntag wäre mir lieber‘, sagte letztere und Severus runzelte zu Boden sehend die Stirn, während weiter er den Gang entlangging. Narzissa war schon sonderbar. Sonntag! Was war am Samstag denn bitteschön schlecht? Und dann noch diese merkwürdige Andeutung auf der Treppe. Jetzt wo…du uns hilfst. Gedankenversunken blickte Severus auf. Doch schaute er die Gemälde nicht wirklich an, an denen er gerade vorbeischritt. Sein Blick war nach innen gerichtet, auf Lilys, nein Falls Gesicht. Falls, der ein Knebel im Mund steckte. Ein Knebel! Es war das erste Mal, dass sie sie geknebelt hatten. Warum eig-

„Nein!“, rief Severus plötzlich und blieb wie angewurzelt stehen. Die gefolterte Frau auf dem Gemälde starrte ihn mit geweiteten Pupillen an. Er erwiderte ihren Blick mit Augen, die sich ebenso weit aufgerissen hatten. Dann mit einem Ruck wirbelte Severus herum und rauschte durch den Laden zurück auf die Tür zu.
„Reversieren Sie mir das Gemälde ‚Dolore‘, ich’s hab‘s eilig, zahle später“, rief er dem Verkäufer gerade noch zu und war dann, ohne seine Antwort abzuwarten, durch die Türe verschwunden. Noch auf dem Treppenabsatz disapparierte er nach Spinner’s End – nur für einen Zwischenstopp, nur um eine Kleinigkeit zu holen und dann weiterzureisen.

Ihm war es gerade wie Schuppen von den Augen gefallen, als er das Gesicht der Cruciatus-Verfluchten sah. Etwas war schiefgegangen. Etwas, dessen Behebung keinen Aufschub duldete, sollte der Plan um Falls nicht scheitern.


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