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Fanfiction

Der Wahnsinn blüht lilienfarben - Das Flüstern der Nacht

von SynthiaSeverin

Die Nacht vor den Fenstern war pechschwarz, als Severus 24 kleine Zaubertrankflakons in eine abgewetzte, lederne Reisetasche packte. Im Haus war es so still, das man das Ticken der Uhr hören konnte. Nur ein leises Schnarchen aus Pettigrews Zimmer drang die Stufen herab. Sein eigenes Schlafzimmer hatte Severus zur Sicherheit mit einem Muffliato belegt. Nun stand er vor dem Kamin und blickte unschlüssig in die rußige Finsternis. Es war ihm zuwider, nach Hogwarts zu gehen, denn er wusste, dass dieses Gespräch kein Zuckerschlecken werden würde. Allein der Gedanke, sein Versagen noch einmal von Dumbledore aufs Brot geschmiert zu bekommen, war schon unangenehm genug. Doch was ihm das größte Unbehagen bereitete, war, dass er dort über Falls sprechen und seinen Fehlschlag irgendwie würde erklären müssen. Wie er Albus zufriedenstellen und doch den pikanten Teil der Wahrheit verschweigen könnte, er wusste es nicht. Doch er hatte keine Wahl. Die Zeit drängte und der Kopf des Phönixordens wartete auf seinen Bericht. Missmutig entzündete Severus ein Feuer im Kamin, warf eine Handvoll Flohpulver hinein und trat auf die Steine.
„Hogwarts, Schulleiterbüro“

Das Mondlicht fiel als fahler Schein durch die hohen Bogenfenster, als der schwarze Staubwirbel um Severus zum Stillstand kam und als Ruß zu Boden rieselte. Im Licht einiger Laternen, die an den Wänden entzündet worden waren, schimmerte Dumbledores Haar silbrig weiß. Er stand mit dem Rücken zu Severus vor Fawkes‘ Vogelstange und hielt ein Stück Kalkschulp in der Hand. Auf dem Pult wärmte ein Stövchen eine Kanne Tee und Tassen, Milch und Zucker für zwei Personen waren aufgetragen worden. Klirrend stellte Severus die Reisetasche ab und Dumbledore wandte sich um.
„Ah, Severus, endlich“, begrüßte ihn der Schulleiter.
„Guten Abend, Dumbledore“, antwortete Severus kühl, „Ich habe den Trank gleich mitgebracht. Ich schätze, zuhause wäre die Gefahr gegeben, dass sich gewisse Ratten darüber hermachen.“
„Gut, sehr gut“, antwortete Dumbledore, legte den Kalkschulp beiseite und wies Severus an sich zu setzen. Er folgte dem Befehl.

Sich kräuselnde Dunstwölkchen stiegen von zwei Teetassen auf, als Dumbledore in seiner rostroten Robe sich ebenfalls niederlies und die Hände verschränkte.
„Nun?“, fragte er und blickte Severus über die Halbmondbrille hinweg erwartungsvoll an.
Sein Magen verkrampfte sich. Wie sehr hasste er diesen Moment, in dem er sein Scheitern würde beichten müssen. Doch es half alles nichts.
„Ich habe noch nicht viel herausfinden können“, gestand er offen, während Albus‘ durchdringende Augen auf ihm ruhten.
„Zum Glück wissen Bellatrix, Narzissa und die Carrows auch nicht viel mehr. Falls scheint tatsächlich sehr widerstandsfähig zu sein. Unser Glück oder auch unser Pech, ich kann es noch nicht sagen.“
„Scheint?“, fragte Dumbledore ruhig, „Haben Sie denn keine Legilimentik bei ihr angewandt?“
„Nein“, zischte Severus und bereute es sofort.
Seine Stimme hatte schroff geklungen, viel zu schroff.
„Ich bin noch nicht dazu gekommen. Es… es gab einen Zwischenfall.“
Dumbledore blickte ihn an, eindringlich, doch völlig ruhig. Nicht ein Hauch von Ärger war auf seinem Gesicht zu sehen. Er schwieg und das machte Severus nervöser als alles andere.
„Zumindest konnte ich Narzissa davon überzeugen, in nächster Zeit nur mich zu Falls zu lassen“, fuhr er hastig fort, „Die Carrows dürften aus dem Spiel sein. Bei Bellatrix hingegen bin ich mir noch nicht so sicher. Narzissa fürchtet außerdem, dass der Dunkle Lord auf Falls aufmerksam werden könnte. Er war heute Morgen wegen Ollivander dort. Wir sollten bald handeln, sonst-“
„-Severus“, sagte Dumbledore langsam, „Ist alles in Ordnung mit Ihnen?“
Severus hielt inne. Er hatte befürchtet, dass Albus ihn das fragen würde. Doch er wollte ihm nicht antworten. Verflucht, er wollte ihm nicht von den roten Haaren und den grünen Augen und seiner Verwirrung erzählen.
„Ja“, knirschte er leise, „ich… ich bin nur wenig müde.“
Die Skepsis stand Dumbledore ins Gesicht geschrieben. Severus wusste, dass er ihm kein Wort glaubte. Doch was immer sich Albus gedacht haben mochte, er behielt es für sich und seufzte nur leise.
„Nun, da stimme ich Ihnen vollkommen zu“, fuhr er nach einer Weile fort, „Doch wir müssen planvoll vorgehen. Dass Narzissa auf Ihre Hilfe hofft, ist ein guter Anknüpfungspunkt. Nun sollten Sie wir das bisher Erreichte ausbauen. Versuchen Sie, sie davon zu überzeugen, dass Falls ein noch brüchiges Vertrauen zu Ihnen gefasst hat, das nur erhalten werden kann, wenn Sie allein sich um Sie kümmern. Was Bellatrix angeht, so schätze ich, ist ihre Schwester die Einzige, die sie, wenn überhaupt, von Falls fernhalten kann. Mehr können wir in dieser Hinsicht nicht tun. Hoffen wir also auf das Beste. Zur Sicherheit sollten Sie noch einmal versuchen, Legilimentik bei Falls anzuwenden, um für den Fall der Fälle auf dem gleichen Wissensstand zu sein wie Bellatrix. Ich werde umgehend Arthur und Kingsley darum bitten, für mich im Ministerium so viel über die Halle der Prophezeiungen herauszufinden wie möglich. Sobald ich Nachricht von den beiden erhalte, werde ich Ihnen mitteilen, was Sie an Narzissa weitergeben können. Achja und sagen Sie ihr, Sie hätten Falls mit einem Obliviate belegt, damit es nicht zu Unstimmigkeiten kommt.“
„Das habe ich bereits getan“, fiel Severus ein, „Ich erklärte ihr, dass wir besseren Druck auf Falls ausüben könnten, wenn sie nicht mehr wüsste, dass unser Wissen aus ihrem Mund stamme.“
Dumbledore lachte.
„Großartig, Severus!“, sagte er und schien recht zufrieden, „Nun, dann sollte wohl nichts mehr schiefgehen. Um was genau haben Narzissa und Bellatrix Sie gestern eigentlich gebeten?“
„Veritaserum“, antwortete Severus knapp.
Dumbledores Miene wurde wieder ernst. Er schien etwas sagen zu wollen, doch Severus kam ihm zuvor.
„Ich habe sie vorerst auf nächste Woche vertröstet. Wenn Sie nichts einzuwenden haben, Dumbledore, plane ich Ihnen einen Zaubertrank zu liefern. Doch nicht den gewünschten. Statt Veritaserum werden Sie Falls einen verdünnten Trunk des Friedens verabreichen. Er lässt sich zum Glück durch Zugabe einiger Streckmittel in Konsistenz und Aussehen Veritaserum anpassen, ohne damit seine Wirkung im Groben zu verändern. Sie fällt zwar etwas schwächer aus, sollte jedoch genügen, um Falls vor der willenlosen Preisgabe ihres Wissens zu bewahren und ihre Widerstandskraft zu stärken. Wie Bellatrix gestern berichtete, scheint sie leider allmählich doch mürbe zu werden.“
Dumbledore lächelte zuversichtlich und nickte ihm wohlmeinend zu.
„Nun, ich denke, damit sollte der Plan stehen“, sagte er und trank seine Teetasse aus.
Severus saß still auf seinem Platz.
„Ich schätze, das war es dann für heute, Dumbledore?“, fragte er nach einer Weile zögerlich.
„Es scheint so“, antwortete Albus und blickte kurz zur Uhr.
„Nun, dann in diesem Sinne wohl bis demnächst, Severus“, sagte er und stand auf, um ihn zu verabschieden.
Er hatte einen Fuß bereits wieder in den Kamin gesetzt, als Dumbledore ihn noch einmal zurückrief.
„Severus?“
Er drehte sich um.
„Eine erholsame Nacht und… ruhen Sie sich gut aus“, sprach Albus leise.

Severus konnte nicht sagen, ob ihm der sorgenvolle Tonfall in Dumbledores Stimme, die ernsten Falten auf seiner Stirn oder der eindringliche Blicke aus den blauen Augen gefielen. Hatte er etwas bemerkt? Severus wollte ihn gerade noch ein letztes Mal mustern - doch da riss die grüne Flamme ihn auch schon hinfort und eine Unzahl von Kaminen flog an ihm vorüber.

Endlich erreichte er Spinner’s End, das noch immer unter der Decke Nacht in tiefem Schlummer lag. Erst jetzt, als es an diesem Tag nichts mehr für ihn zu tun gab, bemerkte er die Schwere in seinen Gliedern und die Müdigkeit, die sich auf seine Lieder drückte. Er blickte sich um, sah in die Küche und auf den Kessel, der noch einsatzbereit neben der Kohlestelle stand, auf die Regale, die unter der Last der Bücher ächzten und den Zugang zur Treppe versperrten, auf den ausgeglühten Kamin. Einsamkeit tastete mit eisigen Fingern lautlos über die Dielen des zerfallenden Hauses und begann, nach ihm zu grabschen.

„Lily“, keuchte Severus in die Dunkelheit, wie an so vielen Abenden, wenn er alleine war. Doch diesmal war etwas anders. Wieder glitten seine Gedanken ab zu jenem schauerlichen, kurzen Moment in der Malfoy Manor, der ihn in die Flucht geschlagen hatte. Und was Severus den ganzen Tag seit diesem Moment versucht hatte, wegzuschließen, brach die Schlösser und sprang ungehindert aus seiner Kiste hervor. Er war zu erschöpft, um es zurückzuhalten. Seine Blicke fuhren über das verdreckte, mit verkrusteten Blutstropfen besprenkelte Hexengewand, die ausgemergelte Gestalt hinauf zu verfettetem, ungekämmtem, rotem Haar. Und über ein aschfahles Gesicht, wie es nur jemand haben konnte, der in Dunkelheit eingekerkert saß, fiel er in traurige, glanzlose, grüne Augen, die ihn direkt anschauten. Ein Anblick des Elends. Ein dumpfes Gefühl, einen bitteren Fehler begangen, jemanden kläglich im Stich gelassen zu haben, begann in Severus zu keimen. Doch noch ehe das Gefühl ihn ganz durchdringen konnte, riss er sich vom Kamin los, stapfte die Treppe zu seinem Zimmer hinauf und versiegelte die Tür. Dann tauschte er die Robe gegen das Nachthemd, zog eine kleine Zaubertrankphiole aus dem Nachttisch warf sich nach einem kräftigen Schluck müde auf sein Bett. Er schlief sofort ein.


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