von Kelly
„Was hat Dobby noch notiert, Kreacher?“
„Als nächstes kommt folgendes Prof. Snape: Bilder deren sechs, ruhen dort, wo sich alle Direktoren trafen“, las Kreacher laut vor.
„Sechs Gemälde, die hier im Büro versteckt sind“, rief Neville sofort.
„Ganz genau, junger Mann“, lobte Phineas Black. „Ziehen Sie mal an dem Regal, vor dem ursprünglich dieser hässliche Schreibtisch stand.“
Neville tat wie ihm geheißen und öffnete so eine Geheimtür. „Ah, endlich wieder Licht“, hörte man eine tiefe Stimme dröhnen.
„Die Gründer“; Pomona konnte es kaum glauben, als vier Einzelgemälde und zwei Gruppenbilder hervor geholt wurden.
„Ganz genau – nett Sie alle kennenzulernen“, begrüßte sie Helga Hufflepuff, ihre drei Mitbegründer nickten höflich in die Runde.
„Warum wurden Eure Bilder versteckt, alle denken, von Euch gibt es keine, was bedauerlich wäre.“
„Ursprünglich hingen unsere Einzelportraits in den Gemeinschaftsräumen unseres jeweiligen Hauses und die Gruppenbilder in der Großen Halle hinter den Lehrertisch in der Großen Halle und hier im Schulleiterbüro. Doch nach einer Renovierung vor 546 Jahren vergaß man sie wieder aufzuhängen und wir gerieten in Vergessenheit. Seitdem standen wir dort“, schloss Rowena Ravenclaw ihre Erzählung.
„Das ändern wir sofort, sobald Hogwarts wieder vollständig renoviert ist. Bis dahin stellen wir Eure Bilder hier auf“, beschloss der amtierende Direktor von Hogwarts.
„Wie kommt es, dass Ihr uns jetzt fandet, nicht dass ich undankbar klingen will.“
„Godric Gryffindor, richtig?“
„Gang genau, junger Mann. Mit wem habe ich das Vergnügen?“
„Mein Name ist Severus Snape und das sind ...“ sie stellte alle der Reihe nach vor.
„Sehr erfreut. Jetzt erzählt einmal, wie es zu dieser Suchaktion kam.“
Abwechselnd erzählten sie den Gründern die ganze Geschichte.
„Und so was war hier Direktor“, fauchte Salazar Slytherin los und Becky zuckte zusammen. „Entschuldige, kleines Fräulein, ich wollte Dich nicht erschrecken, ich hab mich nur über den Vorgänger Deines Vaters geärgert, vergib mir.“
„Mann böse, Jordan und Becky Angst.“
„Du und Dein Bruder habt Angst vor ihm, das geht aber nicht.“
„Onkel Peeves Bild steckt.“
„Peeves ist ein Poltergeist, er bekam von uns den Auftrag das Bild in die entlegenste Ecke von Hogwarts zu bringen.“
„Sehr gut – wir hoffen, dort bleibt er auch oder kommt er wieder zurück?“
„Nicht ins Büro, Prof. Hufflepuff, allenfalls in den Treppenaufgang. Wenn sich schon Becky und Jordan fürchten, dann bestimmt auch die anderen Kinder“, ereiferte sich Hermine.
„Recht hast Du Mädchen.“
„Was habt Ihr schon alles gefunden außer unseren Portraits?“
„Die geheime Bibliothek der Gründer, das Labor von Prof. Slytherin und den Obstgarten“, zählte Narzissa eifrig auf.
„Nun dann fehlen noch die restlichen Gemächer. Was habt Ihr noch für Hinweise?“
„Alle sahen zu Kreacher: „Röhren und Rinnen, Wasser. Spaß laut Ms. Hermine.“
„Was macht Spaß, mein Engel?“
Hermine dachte angestrengt nach: „Ich habe Dobby mal Bilder von einem Abenteuer-Schwimmbad der Muggel gezeigt. Besonders die Wasserrutschen interessierten Dobby.“
„Sals Privatspielplatz ist gemeint“, Godric lachte dröhnend.
„Bist nur neidisch, weil das meine Idee war.“
„Stimmt, Bruder. Wir haben uns 2 Jahre nach Sals Weggang wieder versöhnt“, grinste Godric, als er die fragenden Gesichter sah.
„Das freut uns und wird so von uns weitergegeben.“
„Das wäre in unserem Sinne.“
„Sie hatten ein Schwimmbad mit Rutschen?“
„Ja, im Kerker, besser gesagt fanden wir hier eine gigantische Höhle mit einem unterirdischen See vor, warmes Wasser sogar. Und damit meine ich auf keinen Fall den Schwarzen See von Hogwarts, dort tummelt sich ja meine kleine Freundin Bessy.“ Salazar beschrieb schnell die Lage dieses Schwimmbeckens.
„Für heute ist es zu spät“, beschloss Lucius. „Lasst uns doch morgen den ganzen Tag dort verbringen.“
„Sollen wir Eure Portraits mitnehmen oder wollt Ihr hier bleiben?“
„Wir bleiben hier – dann können wir uns alles erzählen lassen, was wir verpassten.“
Harry hob schüchtern die Hand. „Äh, Prof. Slytherin, ich muss Ihnen was beichten wegen Bessy. Da war so ein böser Zauberer namens Tom Riddle oder auch Lord Voldemort, der richtete Bessy als sein Schoßtier ab, so dass sie ihr Unwesen hier in Hogwarts trieb. Sie tötete eine Schülerin und versteinerte mehrere, untere anderen Hermine. Riddle schaffte eine sehr gute Freundin von uns in die Kammer des Schreckens, zwang sie vorher die Hähne von Hogwarts zu töten. Ihr Bruder und ich sind hinterher und in der Kammer ging dann Bessy auf mich los.“
„Was passierte dann, junger Mann?“
„Ich wich Bessy aus, schließlich erwischte sie mich. Irgendwann kam dann Fawkes, der Phoenix von Dumbledore und brachte mir den Sprechenden Hut, in dem sich das Schwert von Godric Gryffindor befand. Mit diesem hab ich Bessy dann schließlich getötet.“
„Wie alt warst Du da?“ wollte Godric wissen.
„12 Jahre.“
„Eine sehr reife Leistung, junger Mann. Ich bin Dir nicht böse wegen Bessy, falls Dir das Sorge bereitet. Es war mein Fehler, Bessy nicht aus der Schule zu entfernen, als ich sie verließ. Helga, Rowena und Ric warfen mir das schon oft vor und sie hatten recht, wie wir ja jetzt erfahren haben.“
Harry atmete befreit auf und verließ zusammen mit den Anderen das Direktorenbüro.
„Ihr seht müde aus“, begrüßte Harry seine Eltern grinsend am nächsten Morgen.
„Die Mäuse hatten in der Nacht einen Alptraum, so dass wir sie zu uns ins Bett holten“, Hermine gähnte und rieb sich die Augen.
„Wovon hast Du denn geträumt, Becky-Schatz?“
„Böser alter Mann schimpft mit Daddy.“
„Ach, Du musst mal hören, wie unser Daddy mit ihm geschimpft hat, Mäuschen. Unser Daddy lässt sich das nicht gefallen.“
„Hat Mommy auch sagt und gibt Küsschen, dann wir kuschelt alle. Jordan schlaft auf Daddys Bauch.“
„Das hat Euch gefallen, stimmts?“
Harry Geschwister nickten begeistert. „Jetzt steht auf alle Fälle fest, dass Dumbledore auch nicht in den Treppenaufgang kommt.“ Severus schmierte seinem Jüngsten ein Brot, schnitt es klein. „Eine Begegnung und schon gibt es Alpträume. Darauf kann ich verzichten, die Kinder sollen ohne Ängste aufwachsen können.“
Nach dem Frühstück marschierten sie los, auch Kreacher und Panju war dabei, sie waren selbst gespannt auf „Salazar Slytherins Privatspielplatz.“
„Wahnsinn und davon wussten wir alle nichts.“
„Sirius und James würden jetzt durchdrehen, was wir nicht alles gefunden haben“, Remus grinste und setzte seinen Sohn auf die Decke.
„All die verschneiten Tage, wo wir nicht einmal zu den Gewächshäusern kamen.“
„Dafür wird es jetzt bald eine unterirdische Zuwegung geben, damit Neville und ich uns wenigstens um unsere Pflanzen kümmern können.“
„Müssen wir natürlich dementsprechend mit Schutzzaubern belegen“, gab Severus zu bedenken. „Es muss sichergestellt werden, dass niemand Unbefugtes in die Schule eindringen kann.“
„Oder man denkt über einen Bewässerungszauber für solche Gelegenheiten nach.“
„Die Idee ist gut.“ Neville und Pomona begannen gleich zu planen.
Es brauchte so einiges an Überzeugungsarbeit, bis Rebecca und Jordan ins Wasser wollten. Schließlich setzten sich Hermine und Severus mit ihnen an das seichte Ende des Beckens, wo sie alles beobachten konnten.
„Warm“, Becky staunte und fuhr mit ihrer kleinen Hand durch das Wasser. Jordan jauchzte und patschte mit der Hand aufs Wasser.
„Wir setzen Euch doch nicht ins kalte Wasser, Spatz.“
„Sön“, Rebecca war begeistert, ganz aus dem Häuschen waren sie und Jordan dann allerdings, als Sev ihnen Schiffchen, Enten, Schwäne und Fische in allen Formen und Größen herbeizauberte. „Danke, Daddy.“
„Unsere Kinder sind sehr einfach zufrieden zu stellen“, Hermine wies auf Harry und Pansy, die gerade die nächste Rutsche ausprobierten. „Glaubst Du, ihre Ehe wird genauso glücklich wie unsere, Schatz?“
„Ich wünsche es ihnen, doch im Moment genieße ich es erst einmal, Ehemann und Vater zu sein, Großvater muss eigentlich noch nicht sein, bin noch zu jung dafür.“
Hermine kicherte und stieß ihn an. „Was soll ich denn sagen, ich will doch auch noch nicht mit 20 Jahren Granny gerufen werden. Auch wenn mich dann viele um unsere süßen Enkelkinder beneiden würden.“
Pansy und Harry probierten währenddessen sämtliche Rutschen durch – einige sogar mehrfach. „So ein Spaß hatte ich noch nie“, die Slytherin lachte, während sie es sich zwischendurch auf ihrem Handtuch bequem machte.
Harry setzte sich völlig außer Atem daneben und reichte Pansy ein Wasser, nahm sich selbst eine Flasche. „Geht mir genauso. Schau Dir mal Mom und Dad an, die sehen so glücklich zusammen aus. Kaum vorstellbar, dass meine beste Freundin von meinem Dad schwanger ist.“
„Ich gönn es Mine – Severus versteht sie immer, selbst wenn sie einen ihrer geistigen Höhenflüge bekommt und sonst niemand ihr folgen kann. Beide lieben Zaubertränke und Bücher. Ich habe Mine noch nie so glücklich, gelöst und entspannt gesehen. Die Schwangerschaft und vor allem Dein Dad tun ihr gut.“
„Ich wünsche mir oder uns besser gesagt, dass wir uns irgendwann auch einmal so verliebt küssen“, lächelte Harry versonnen, während er seine Eltern beobachtete. „Wir starten schließlich unter den gleichen Voraussetzungen. Sie wollen im Dezember – wenn es hier wieder gut aussieht noch einmal heiraten. Wollen, wollen wir uns nicht anschließen? Die Zeremonie im Zaubereiministerium war doch ein Witz und keine Hochzeit. Ich würde Dich gerne im Brautkleid sehen, Pansy.“
„Und ich Dich im Festumhang, Harry. Nur können wir mit Kindern warten, bis die 2 Jahre vorbei sind? Ich würde gerne allen zeigen, dass ich freiwillig von Dir schwanger bin.“
„Gefällt mir sehr gut. Außerdem sind wir doch auch erst 18 Jahre alt – viel zu jung für Kinder.“
„Deine Mom wird mit 20 Jahren schon fünffache Mutter sein“, erinnerte seine Frau ihn grinsend.
„Von der Intelligenz ist sie aber schon mindestens 25 Jahre oder 30 Jahre alt“, rechtfertigte sich Harry.
„Du hast recht, ich weiß nur nicht, ob Mine begeistert sein wird, wenn ihr Sohn sie gleich um mehrere Jahre älter macht.“
„Muss sie ja nicht wissen, oder?“
„Ich hab Angst“, gestand Pansy irgendwann. „Angst vor der Reaktion der Schüler auf mich. Schließlich wollte ich den Retter der magischen Welt an Du-weißt-schon-wer ausliefern.“
„He, Du kennst doch die offizielle Version dieser Geschichte: „Du, Draco, Ron, Mine und ich haben uns doch vor der Schlacht getroffen und beraten, wie wir die Minis aus Slytherin aus der Schlusslinie bekommen. Du warst völlig fertig von dem Gedanken, dass viele der Erstklässler von ihren Eltern den Befehl bekommen hatten, sich aktiv an der Schlacht auf Seiten des Dunklen Lords zu beteiligen.
Wir überlegten hin und her und schließen kamen wir auf die Idee, dass Du meine Auslieferung an den Lord fordern solltest. Die Lehrer würden dann sofort Dich und die anderen Slytherins evakuieren, nicht, dass jemand Deine Idee in die Tat umsetzen würde und wir hatten damit ja auch Erfolg. Diese und keine andere Version der Geschichte wird es geben. Glaub mir, niemand wir sie anzweifeln.“
Pansy atmete erleichtert auf und umarmte Harry. „Danke, Harry, bist ein toller Kerl. Jetzt ist mir schon wohler ums Herz.“
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