von Kelly
Ich sollte vielleicht einmal anmerken, dass das hier nur eine Kurzgeschichte ist von ca. 125 Seiten, im nächsten Kapitel werden deshalb gleich mehrere Wochen hintereinander kurz und knapp abgehandelt, also wundert Euch bitte nicht, dass alles etwas kompakt und teilweise knapp wirkt.
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Die erste Nacht war grauenhaft für Severus. Mehrere Male war Hermine aufgeschreckt, hatte dabei panisch um sich geschlagen. Schließlich hatte er sich nicht anders zu helfen gewusst und zog Hermine gegen 4.00 Uhr morgens in seine Arme, hielt sie eng umschlungen. „Keine Angst, kleine Gryffindor, ich pass auf Dich auf.
Schlaf jetzt ein, ich halte Dich fest. Seit gestern pass ich auf Dich auf, Mrs. Snape. In ein paar Stunden wartet viel Arbeit auf uns, kleine Gryffindor. Wir müssen einmal die ganze Schule besichtigen und die Schäden aufnehmen.
Poppy wird gleichzeitig ihre Vorräte kontrollieren und schreibt uns auf, was sie braucht. Du hilfst mir doch beim Brauen, oder? Ich gebe Dir dafür auch Punkte und sobald Harry wieder wach ist, machen wir aus unserem Sohn einen richtig guten Tränkebrauer. Wäre doch gelacht, wenn wir das gemeinsam nicht hinbekommen, oder?“
Hermine hatte sich mittlerweile beruhigt, ja sie war sogar eingeschlafen. Auch Severus schloss jetzt die Augen in der Hoffnung, vielleicht noch 3 Stunden schlafen zu können.
Doch weit gefehlt – erst gegen Mittag wachten sie auf. Hermine kuschelte sich immer noch eng an ihn. „Dann haben wir ja schnell das Mittel gegen Deine Alpträume gefunden“, grinste Severus zufrieden und streichelte über Hermines Wange. „Ich geh schnell duschen und während ich uns ein verspätetes Frühstück organisiere, machst Du Dich fertig. Madame Malkins müsste Deine neuen Sachen schon geliefert haben. Von wem ist eigentlich das scheußliche Kleid samt Umhang, das sah gestern grauenhaft aus.“
Hermine zuckte kaum merklich mit den Schultern. „Ist wahrscheinlich auch besser, dass Du das nicht weißt, dass würde für die Person nur einen enormen Punkteabzug bedeuten Kleines und meine Braut am Hochzeitstag im schwarzen, unförmigen Kleid würde einen enormen auslösen.“
Hermine grinste leicht, sie konnte sich also daran erinnern, wenn er einem Punkte abzog.
Erfrischt nahmen sie danach einen kleinen Brunch zu sich. Beide trugen Jeans – Severus allerdings eine schwarze – dazu T-Shirts. Diesmal aß Hermine schon mehr, wofür Severus sie lobte. Gleichzeitig ergriff er ihre Hand und führte sie über seine Wange. Und tatsächlich – nach einigen Sekunden streichelte Hermine ihn von ganz allein. „Danke Kleines, dass hat zuletzt meine Mom gemacht, als ich 11 Jahre alt war und sie mich zum Hogwarts Express brachte. Drei Monate später war sie tot, mein Vater hatte sie im Suff erschlagen.
Danach kam ich zu den Eltern von meinem Cousin. Ich bekam dort genug zu essen, neue Kleidung und niemand verprügelte mich mehr. Du siehst also, ich habe in meiner Kindheit einen großen Verlust erlitten. Es dauert seine Zeit alles zu verarbeiten, doch ich werde Dir dabei helfen, versprochen.“
Immer noch streichelte Hermine seine Wange, einige Tränen waren bei ihr zu sehen, doch sie lächelte auch etwas. Severus zog sie an sich und sie legte von sich aus ihren Kopf an seine Brust. „Wir schaffen das, meine kleine Gryffindor, zu zweit können wir alles schaffen, wir werden ein tolles Team sein. Vertrau mir einfach.“ Severus strich beruhigend über ihren Rücken.
Mehr Reaktionen zeigte Hermine an diesem Tag nicht mehr, sie starrte einfach nur noch stumpf gegen die Wand.
An Nachmittag hatte Severus die Nase voll, er befahl Hermine – anders konnte man es einfach nicht nennen – sich für einen Spaziergang fertig zu machen und schob seine Frau ins Schlafzimmer. Als er merkte, dass Hermine sich nicht rührte, öffnete er den Kleiderschrank und drückte ihr Kleid und Sandalen in die Hand: „Anziehen Mrs. Snape“. Diesmal gehorchte Hermine ihm sofort.
Danach nahm Severus seine Frau an die Hand und sie gingen am Seeufer entlang. Dabei erzählte Severus unentwegt aus dem Unterricht von irgendwelchen Tränken, die er gerne erforschen wollte und sonstigen Nichtigkeiten. „Wollen wir jetzt zu unserem Sohn? Ich freu mich, dass ich einen Sohn habe, dass kannst Du mir glauben, doch trotzdem bin ich furchtbar sauer auf Lily und James. Auf Albus bin ich auch nicht allzu gut zu sprechen – warum hat er zugelassen, dass ich meinen Sohn all die Jahre so mies behandele? Das muss er mir noch einmal erklären!“
Im Krankenflügel hielt Hermine wieder Harrys Hand, während Severus mit ihm redete, bevor Poppy ihm zu sich rief: „Wie war die Nacht?“
„Ich soll Dir erzählen, wie meine Hochzeitsnacht war?“ feixte Severus, bevor er wieder ernst wurde. „Zuerst grauenhaft, alle halbe Stunde schreckte Hermine hoch und schlug um sich. Gegen 4.00 Uhr habe ich sie dann in die Arme geschlossen und wir haben bis Mittag durchgeschlafen.“
„Sehr gut“, freute sich Poppy. „Da ist etwas, Severus, was Du wissen solltest“, druckste sie dann herum.
„Geht es um Hermine?“
„Mmh, sie wurde von Bellatrix gefoltert bei den Malfoys. Es ist im Moment nicht abzusehen, ob sie jemals Kinder kriegen kann.“
„Das würde mir für Hermine leid tun. Aber selbst wenn – wir haben einen Sohn und wozu bin ich einer der besten Tränkemeister? Wenn Hermine Kinder möchte, fällt uns schon etwas ein.“
„Puh, jetzt fällt mir aber ein Stein vom Herzen.“
„Hast Du gedacht, ich würde Hermine deswegen verstoßen? Wie in guten so auch in schlechten Tagen, in Krankheit und in Armut so in etwa heißt es bei den Muggeln. Hermine ist und bleibt meine Frau.“
„Verzeih, irgendwie verkennen Dich alle.“
„Ist ja auch mein Verschulden bzw. so war der Plan von Albus. Niemand sollte hinter meine Fassade blicken können. Sag Bescheid, wenn ich irgendwelche speziellen Tränke für Dich brauen soll. Hermine und ich haben schon beschlossen, dass wir aus unserem Sohn einen richtig guten Tränkebrauer machen werden. Wäre doch gelacht, wenn wir zwei das nicht zusammen hinbekämen würden. Also, mein Sohn, schlaf Dich gut aus, es gibt einiges an Unterrichtsstoff für Dich nachzuholen und dieses Mal dulde ich nicht, dass Deine beste Freundin für Dich die Hausaufgaben macht. Glaub ja nicht, ich hätte das nicht mitbekommen, mein Sohn.“
Auch die nächsten Tage und Wochen verliefen nach diesem Schema – Hermine musste zu allem aufgefordert und angehalten werden. Ohne Severus Einschreiten würde sie auch dreckige Kleidung anziehen oder das Duschen vergessen. Jeden Tag gingen sie spazieren und besuchten Harry.
Doch mittlerweile sorgte Severus dafür, dass Hermine ständig beschäftigt war. So gewährleistete er, dass seine Frau kein Trübsal blies und den ganzen Tag nur trauerte. Und mit Erfolg – Hermines Gesicht bekam langsam wieder Farbe und sie hatte auch schon wieder etwas zugenommen. Jeden Abend kuschelte Hermine sich mittlerweile von sich aus in die Arme ihres Mannes und schlief ohne Alpträume – wie auch Severus die ganze Nacht durch.
„Hallo, ich hoffe, wir stören nicht“, Molly betrat zusammen mit Charlie und den Zwillingen die Krankenstation.
„Schön, dass Ihr da seid – schau mal Hermine, Besuch für Dich und Harry.“
Hermine reagierte überhaupt nicht, Severus ergriff ihre Hand und zog sie vor sich. Seine Hände lagen um sie herum. „Schau doch mal, Kleines“, flüsterte er ihr ins Ohr und diesmal blickte Hermine die Weasleys an. „Hermine reagiert auf Berührungen“, erklärte er dann. „Worte nimmt sie kaum wahr. Ich weiß noch nicht einmal, ob etwas zu ihr durchdringt, wenn ich ihr vorlese.“
„Der Wille zählt, Severus“, Molly hatte sichtbar etliche Kilos abgenommen und ihre Augen waren geschwollen vom ständigen Weinen. „Hallo Mine“, sie strich Hermine über die Wangen und erntete einen kurzen Blick dafür. „Werde schnell wieder gesund, Harry braucht Dich.“
Auch Charlie, Fred und George umarmten das Mädchen. „Da fällt mir etwas ein“, der Drachenhüter drehte sich an der Tür noch einmal um. „Dad hatte unter seinen Sachen einen Bericht über eine besondere Muggel-Therapie bei Leuten mit irgendwelchen Gebrechen oder sonstigen Beeinträchtigungen. Eine Schwimmtherapie mit Delphinen soll wahre Wunder wirken und hilft in den meisten Fällen. Ich such das gleich raus und eul es Dir.“
„Danke Charlie, das wäre klasse“, Severus schlug dem Drachenhüter auf die Schulter.
Eine Stunde später hielt Severus den entsprechenden Artikel in der Hand und studierte ihn gemeinsam mit der Schulheilerin. „Es könnte nicht schaden“, meinte diese nach kurzem Überlegen.
„In den nächsten 2 Wochen können wir eh wegen dem Wiederaufbau nichts unternehmen, da das Ministerium hier alles überprüfen will und etliche Ortsbesichtigungen des Gamots stattfinden. Kann ich Dich in dieser Zeit mit Harry alleine lassen Poppy?“
„Warum nicht, ich unterhalte mich ja auch mit ihm. Er braucht sowohl Dich als auch Hermine, sobald er aufwacht. Also denke in erster Linie an Deine Frau.“
„Dann leite ich sofort alles in die Wege und dann kann es vielleicht morgen schon losgehen.“
Severus hatte Glück, es klappte alles. Schon zwei Tage später hatte Hermine die erste Therapiestunde. Severus erklärte den Therapeuten, was dem Mädchen passiert war. „Es gab einen furchtbaren Unfall und Hermine sah dabei ihre Eltern sterben.“
„Sind Sie schon lange verheiratet?“ wollte die Assistentin neugierig wissen.
„Ich weiß zwar nicht, dass das zur Sache tun sollte, aber die Hochzeit fand kurz vor dem Unfall statt“, Severus sah die Assistentin mit funkelnden schwarzen Augen an – so mancher Schüler wäre jetzt schreiend weggelaufen.
„Nehmen Sie es Mandy nicht böse, sie ist hoffnungslos romantisch veranlagt und freut sich immer zu hören, wenn der Partner oder die Partnerin die Patientin oder den Patienten nicht verlässt.“
„Passiert leider viel zu oft“, grummelte Mandy und pfiff nach den Delphinen. „Das ist Candy und das Jojo“, stellte sie vor. Hermine zeigte keine Reaktion.
Severus zog sie in seine Arme, streichelte ihre Wange und jetzt blickte Hermine die Delphine an. „Ah, sie reagiert auf Berührungen, das ist ein sehr gutes Zeichen. Meistens beginnen wir mit sehr viel weniger.“
Severus strahlte, ließ sich mit Hermine ins Wasser gleiten und streichelte mit ihrer Hand die Delphine. „Ist das nicht schön, Kleines.“ Er hauchte ihr einen Kuss auf die Wange und Hermine begann zu lächeln.
„Sehr gut“, freuten sich die Therapeutin und ihre Assistentin.
Über eine Stunde blieben sie im Wasser und die Delphine stupsten Hermine immer wieder an, die sie mittlerweile eigenständig streichelte. Sie lachte sogar, als Jojo Severus nass spritzte und Candy ihm einen dicken Schmatzer auf die Wange gab.
„Morgen wieder um die gleiche Zeit?“ wollte Mandy nach der Stunde wissen. Dabei beobachtete sie, wie Severus Hermine sagte, was sie tun sollte.
„Kleines, wie sieht es aus – möchtest Du morgen wieder mit Deinen neuen Freunden spielen?“ Dabei rubbelte er ihr liebevoll die Haare trocken. Ein zaghaftes Nicken folgte, Hermine strich dabei über seinen Ehering, lehnte sich an ihn. „Wir sind da“, bestätigte er dann.
„Sagenhaft, wie Ihre Frau auf Sie reagiert. Gleich kommt ein Ehepaar, das in der gleichen Situation ist wie Sie. Könnten Sie noch etwas bleiben und einige Tipps geben?“
„Gern, nicht Kleines, wir schauen noch ein wenig Deinen Freunden bei der Arbeit zu.“ Und so geschah es aus. Severus setzte sich hinter Hermine und hielt sie so eng an sich gedrückt. Dabei strich sein Finger leicht über ihren Arm, er merkte, dass Hermine sich in seinen Armen immer mehr entspannte. Dabei redete er mit dem Ehemann der nachfolgenden Patienten und gab diesem Ratschläge, was bei Hermine etwas brachte und was nicht.
Die nächsten Tage erzielte Hermine wahnsinnige Fortschritte und die Therapeuten waren begeistert. So etwas kannten sie gar nicht, bei den meisten Patienten dauerte es erheblich länger, bis sich ein kleiner Erfolg zeigte, doch Hermine war da ganz anders. Mandy hatte es einmal so beschrieben: „Als wenn sie urplötzlich aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht sei.“ Hermine lachte sogar einige Male über die Streiche und Spiele der Delphine. Die restliche Zeit des Tages verbrachten sie am Strand ihres Ferienhauses, gingen am Wasser spazieren oder bummelten auch ab und an durch den Ort. Severus erstand für Hermine eine wunderschöne Kette mit einem Delphin als Anhänger. Es war Hermine anzumerken, dass sie diese Kette liebte – ständig sah sie sich den Anhänger an und sie streichelte jetzt öfters über Severus Ehering.
Eines Morgens war Hermine schon vor ihm fertig mit duschen und wartete auf der Terrasse. „Schön hier nicht? Diese Aussicht und das herrliche Wetter werde ich vermissen. Wir sollten hier öfters mal einen Urlaub verbringen, wir sollten vielleicht überlegen, ob wir uns hier nicht ein Haus zulegen.“ Severus setzte sich und stellte erstaunt fest, dass Hermine ihm schon sein Brötchen geschmiert hatte – genauso wie er es jeden Morgen selbst tat. „Danke Kleines“, Severus beugte sich vor und gab ihr einen Kuss, der umgehend erwidert wurde. Kaum beendete er den Kuss, küsste Hermine ihn. Dabei streichelte ihre Hand seine schwarzen Locken. „Danke, Engel, das war schön. Wollen wir das jetzt öfters machen, uns küssen?“ Hermine nickte strahlend und schenkte ihm Kaffee ein.
In der Therapiestunde erzählte Severus begeistert von den Ereignissen des Morgens . „Wahnsinn, das ist einfach nur Wahnsinn“, freute sich Mandy. „Bill lässt grüßen und Ihnen beiden danken – Gladys hat diesmal enorme Fortschritte erzielt.“
„Grüßen Sie bitte zurück und richten Sie aus, dass uns das freut.“
„Fertig zur letzten Stunde, Hermine?“
Diese schüttelte auf die Frage der Therapeutin den Kopf und zog die Delphine an sich, grinste dann und dann winkten die drei – schwammen weg. „So eine freche kleine Hexe“, lachte Severus erfreut.
„Sehr gute Fortschritte“, lobte Mandy.
Das Verabschieden dauerte ziemlich lange. Hermine umarmte und streichelte Candy und Jojo minutenlang. Dann gab Jojo ihr einen Kuss und das Mädchen lachte fröhlich auf. „He, junger Mann“, beschwerte sich Severus, „das darf nur ich, das ist meine Frau.“
Es sah aus, als wenn der Delphin Severus auslachten würde. Severus schnappte sich triumphierend Hermine und küsste sie. „Siehst Du, hab ich Dir doch gesagt.“
Der Abend verlief ruhig und sie gingen bald ins Bett. Hermine kuschelte sich mit dem Gesicht zu Severus und begann ihn zu streicheln und zu küssen. „Vorsicht, Engel“, warnte Severus sie. „Ich war sehr lange nicht mit einer Frau zusammen, ich hab mich also nicht allzu lang unter Kontrolle.“
Hermine ließ sich davon weder stören noch abhalten. Sie presste sich enger an Severus, fuhr unter sein Oberteil – dabei verwickelte sie ihn in einen Zungenkuss. Dann ließ sie kurz von ihm ab, lächelte und legte seine Hand auf ihren Po. „Diese Einladung werde ich natürlich nicht abschlagen, Mrs. Snape“, murmelte Severus und zog Hermine das Nachthemd aus.
Am nächsten Morgen ging Severus unter die Dusche, als Hermine noch schlief. Er haderte mit sich, ob es richtig gewesen war, mit Hermine zu schlafen. Nicht, dass die gesamte Therapie für die Katz war.
Ein Geräusch ließ ihn herumfahren – Hermine öffnete die Kabinentür und stieg zu ihm. Sie lächelte, nahm sich die Seife und begann ihn zu waschen. „Also war das keine einmalige Geschichte“, murmelte Severus und genoss die Fürsorglichkeiten und Zärtlichkeiten seiner Frau, nur um sie gleich darauf zu erwidern.
Drei Stunden später als geplant trafen sie in Hogwarts ein und gingen als erstes zur Krankenstation. „Schön, dass Ihr wieder da seid“, freute sich Poppy und staunte, als Hermine sie von sich aus umarmte. „Die Therapie hatte Erfolg, wie ich sehe.“
„Sehr großen“, Severus zog Hermine in seine Arme, strich ihr die langen Locken zurück und küsste sie, die dies strahlend erwiderte, ihre Hand legte sich auf seinen Po und streichelte ihn. Anschließend verschlang sie ihre Finger mit den seinen, lehnte den Kopf an seine Schulter.
„Wahnsinn“, Poppy konnte es nicht glauben.
„Sie schmiert mir jetzt sogar die Brötchen“, grinste Severus und beobachtete, wie Hermine Harry das Kissen aufschüttelte.
„Ich möchte bald mehr von dieser Art von Therapie wissen“, bat Poppy und Severus drückte ihr allerhand Informationsmaterial in die Hand. „Haben Hermine und ich uns schon gedacht.“
Auch in dieser Nacht schliefen sie miteinander, Severus merkte, dass ihm seine Ehe immer mehr gefiel. Hoffentlich sah Hermine das genauso, sobald sie völlig genesen war.
Am Morgen wurde er von einem Kuss geweckt und anschließend unter die Dusche gezogen. „So kann ruhig jeder Morgen zukünftig beginnen, Engelchen, wir müssen das nur zeitlich mit dem Unterricht hinbekommen. Meinst Du, wir können das dann auf dem Abend verschieben und an den Wochenenden haben wir ja mehr Zeit.“
Hermine nickte, strich über seinen Ring. „Mrs. Snape“, Hermine strahlte, als sie dies hörte. Lachend trockneten sie sich gegenseitig ab, brauchten so fast eine Stunde, bis sie am Tisch saßen. Wie am Tag zuvor, machte Hermine Severus das Brötchen fertig, garnierte den Teller sogar mit Gurken und Tomaten. „Hast Du mich all die Jahre beobachtet, Engel?“
Hermine grinste und nickte. Sie holte sich ein Stück Papier: „Isst Du gern. Du hasst gekochte Eier, die hat Prof. Dumbledore Dir immer aufzwingen wollen. Gegen Nüsse bist Du allergisch, das hast Du mal Prof. McGonagall erzählt. Du warst immer besonders sauer, wenn Dumbledore Dir Milch und Zucker in den Kaffee tat, obwohl Du ihn nur schwarz trinkst – je stärker desto besser.“
„Gut beobachtet, Mrs Snape“, lobte Severus und die Belohnung folgte in Form eines Kusses. „Magst Du mir gleich helfen – wir müssen noch die ganzen Schäden aufnehmen. Endlich sind die Begehungen des Zaubergamots erledigt und wir können mit dem Wiederaufbau beginnen.“ Hermine nickte eifrig.
„Dann komm, kleines Helferlein, wir haben viel zu tun.“ Severus ließ das benutzte Geschirr durch einen Zauber verschwinden und drückte Hermine Block und Feder in die Hand.
Sie begannen dort wo sie waren und besichtigten alle Räume, Gänge und Flure. Hermine schrieb eifrig alles auf, was Severus ihr diktierte. Zum Abschluss für den heutigen Tag – Poppy hatte ihnen bereits eine Eule geschickt, dass sie sie Punkt 18.00 Uhr zum Essen erwartete – nahmen sie sich den Gryffindorturm vor. Doch hier war kein Durchkommen, der Eingang war völlig zerstört. So säuberte Severus Hermine und sich mit einem Zauber und sie gingen in die Große Halle.
„Ah, hallo Ihr Zwei, wie war Euer Tag?“
„Interessant und sehr arbeitsreich“, seufzte Severus und schob seiner Frau den Stuhl zurecht. „Hermine teilt sich jetzt auch schriftlich mit. Sie hat mir vorhin sehr fleißig geholfen, auch wenn sie noch nicht spricht.“
„Das wird dann nur eine Frage der Zeit sein“, freute sich Poppy, drückte Hermines Hand und erntete dafür einen Gegendruck, gefolgt von einer Umarmung. „Harrys Magielevel ist auf 55 % gestiegen. Wahrscheinlich tun ihm die Besuche von Hermine und Dir gut.“
„Ist doch gut, dass Hermine ihrem Stiefsohn so helfen konnte.“ Severus strahlte und drückte kurz Hermines Hand.
„Stimmt ja, Harry ist jetzt Hermines Sohn, na auf sein Gesicht bin ich mal gespannt“, Poppy lachte.
„Hermine trägt es bestimmt mit Fassung, solange sie nicht gleich Großmutter wird.“
„Sie wäre so wohl die jüngste Großmutter der magischen Welt. Wir sind eben übrigens am Gryffindorturm gescheitert – der Eingang ist verschüttet. Den nehmen wir uns morgen als erstes vor.“
„Mir ist so ziemlich alles ausgegangen“, seufzte Poppy. „Ich habe noch nicht einmal mehr Verbandszeug.“
„Mit meinen Vorräten wird es nicht viel besser aussehen. Hermine – das könnten wir gleich noch einmal kurz kontrollieren, dann gehen wir morgen einkaufen, der Turm und der ganze Schutt läuft uns ja nicht davon, leider.“
Hermine nickte leicht. „Ich hab da noch eine Überraschung für Dich.“ Poppy verschwand schnell und kam mit einer Transportbox zurück. „Molly hat Dir Krummbein geschickt. Sie fährt demnächst mit Charlie nach Rumänien, die Zwillinge werden sie begleiten.“
Hermine hatte während Poppys Bericht ihren Kater aus der Box geholt und kuschelte mit diesem. Dabei huschte ein glückliches Lächeln über ihr Gesicht. „Kater müsste man sein“, murmelte Severus und freute sich, dass Hermine in diesem Moment so glücklich war. Hermine schien diese Bemerkung gehört zu haben, sie nahm Severus Hand und hauchte einen Kuss darauf. Anschließend kuschelte sie sich in seine Arme und streichelte Krummbein weiter.
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